Die Geschichte der Perlá von -BlackRoseNici- (Das Leben einer Konkubine) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein Tag wie jeder andere. Eine Nacht wie jede andere ... Aufstehen. Dienstplan erhalten. Lehrlinge betreuen. Kunden versorgen. So sieht mein jetziges Leben aus ... Am Anfang war es nur eine Idee um schnell an gutes Geld zu kommen, doch im Laufe der Zeit wurde es mein Job. Ich brach die Schule ab, was ich ehrlich gesagt auch Heute nicht bereue. Für meine Eltern bin ich gestorben, das hat mir zumindestens mein Meister erzählt. Vor 3 Jahren wohnte ich in Tokio, der Hauptstadt von Japan. Aber nicht wegen dieser bin ich geflohen, sondern wegen meiner sogenannten Familie. Meinen Eltern ... "Du wirst mal einen reichten Edelmann heiraten und so deinen Eltern, das restliche Leben erleichtern," solche Worte musste ich mir Jahrelang anhören. Mit meinen damals 16 Jahren, wurde ich auf eine Eliteinternat geschickt, damit ich "Ihres Gleichen" besser kennenlerne. Jedoch hielt ich den Druck nicht mehr stand und floh. Hilflos und arm, wie ich war, bahnte ich mir meinen Weg aus der Stadt. Ich erreichte ein kleines Dorf in der Nähe von Kyoto, das im Westen der japanischen Hauptinsel Honshú liegt. In diesem Dorf lernte ich einen Mann namens Hideyoshi kennen, der mir half über die Runden zu kommen. Oder besser gesagt, sogar mein Leben rettete. Yoshi gab mir einen Schlafplatz und erklärte mir nach einigen Tagen, dass er der Inhaber eines Bordells wär. Des Edelbordells "Perlá". Meine erste Reaktion darauf, könnt Ihr euch bestimmt vorstellen. Ich war geschockt und wollte am liebsten die Flucht ergreifen. Aber wohin? Zurück nach Tokio? Zurück unter die Brücke, wo ich am Hungern war? Ich hatte nichts zu verlieren, konnte nur Gewinnen, auch wenn ich dafür meinen Körper verkaufen musste. Ich begann eine Ausbildung, die jeder dort ablegen musste. Ich begann ein neues Leben, weit entfernt von meinen Eltern. Dieses Mal war es meine eigene Entscheidung und es fühlte sich gut. Wisst ihr Warum? Weil ich etwas tat, was meine Eltern verletzte, sogar kränkte. Mein Streben nach Freiheit war zu Ende, denn in der Perlá hatte ich mein neues Zuhause gefunden. Nach zwei Jahren beendete ich meine Ausbildung, dazu gehörte auch Freier anzunehmen. Diese Aufgabe wurde erst jemanden zuteil, der Volljährig war. Davor arbeitete ich in der Küche, Rezeption oder half Zimmer aufzuräumen. Der Verdienst war mickrig, aber immernoch Geld. Das Essen sowie einen Schlafplatz bekam ich freigestellt, womit ich endlich Geld ansparen konnte. Dies war mir in meinem Alten leben ein Fremdwort. In meinem neuen Zuhause lernte ich verschiedene Menschen kennen, die ähnliche wenn nicht sogar schlimmere Gründe besaßen, um in der Perlá zu arbeiten. Einige wurden zu meinen Freunden, mit denen ich die gleichen Interessen teilte. "Freundschaft" ein Gefühl, was ich zuvor nicht kannte ... Mein Name ist Kyoko Kinoshita, mein Künstlername Rose und ich bin eine Konkubine im Edelbordell "Perla". Dies ist meine Geschichte ... Kapitel 1: Der Morgen einer Konkubine ------------------------------------- Jeden Morgen um Punkt halb Sieben klingelt der Wecker. Zu solch früher Stunde ist es meistens noch dunkel. Die blutorange leuchtenden Laternen leuchten in ihrer schönsten Pracht. Die Sterne erlischen nach und nach, bis der lezte Verschwunden ist und bevor dies jedoch geschieht, färbt sich der Himmel in ein wunderschönes Orange. Die Laternen auf den Straßen verlieren ihre Aufgabe. Die Kirschbäume sind um diese Jahreszeit die Herrscher der Natur, da sich keine Pflanze mit ihrer Schönheit messen kann. Der beeindruckende Teich, der sich inmitten des Bordells befindet, fängt die Blütenblatter des Baumes auf, woraufhin der See in ein prächtiges Rosa getaucht wird. An solchen Tagen liebe Kyoko es auf der Verande zu stehen und diesen schönen, friedlichen Moment an sich vorbei ziehen zusehen. Die Lichter in den jeweiligen Schlafzimmern erlischen ebenfalls nacheinder und die ersten Lehrlinge gesellen sich sich in Richtung der Küche, wo das Frühstück vorbereitet wird. Der Wind blässt ihr wenige Haarsträhne ins Gesicht, was sie dazu veranlagt, ihre dunkelbraunen Haare hochzustecken und mit einer Spange zu befestigen. Die Anzahl der Angestellt beträgt zurzeit um die 40 Leute. Die meisten davon sind weiblich, jedoch sind hier auch männliche Angestellt tätig. Dies ist nicht überall der Fall, da sich viele Frauen grämen zuzugeben, dass Sie solche Dienste in Anspruch nehmen. Es gibt nicht viele Regeln in der Perlá, jedoch ist die Stärkste davon die Schweigepflicht. Dicht gefolgt von Liebschaften, außerhalb und auch innerhalb des Bordells. Nach einiger Zeit, öffnete sich die Tür neben Kyokos Zimmer und eine gute Freundin, gesellte sich zu Ihr Ihr Name war Midori. Kurz darauf hörte man bereits, auf der anderen Seite des Teiches, ihnen bekannte Männerstimmen. Um genau zu sagen: Drei. Erneut musste die Braunhaarige schmunzeln weil zwei davon sich, wie meistens, spaßeshalber stritten. Diese gehörten ebenfalls zu ihren Freundeskreis und schritten schnellen Schrittes zu Midori und Rose. In der Perlá gab es sogenannte Ränge. Diese wurden von Hideyoshi berechnet, je nachdem wie viel die Person an Wert besaß. Je mehr Freier diese Person anheuerten, desto höher Standen die Chancen dass man Befördert wurde. Auf der weiblichen, wie auch auf der männlichen Seite wurden die Ränge verteilt. Das höchste war die 1, die man heimlich unter den Angestellten als "Most Wanted" bezeichnete. Diese beiden repräsentierten das Bordell und wurden mit demensprechenden Respekt behandelt. Diese drei waren Hakuto, Ryu und Yoshiki. Ryu war einer der begehrtesten im Bordell, da er zur Hälfte Amerikaner war. Seine leicht gelockten, blonden Haare waren hochgestylt. Etwas wacklig auf den Beinen schritt er neben seinen Freunden her, die genauso wie er, einen Kimono trugen. Ryu ist die Nummer 3. Der intelligente Hakuto jedoch war beliebter als der Halb-Japaner, was ihm die Nummer 2 einbrachte. Er war ein Partymensch der für jeden Unsinn zu haben war. Außerdem war Hakuto der Grund, weshalb Midori so oft eine Party in ihrem Zimmer veranstalte. Der letzte von Ihnen war Yoshiki, der Most Wanted der Männer und ein absoluter Frauenschwarm. Da er zum höhsten Rang gehörte, zeigte er nur selten ein Lächeln. Dieses erhielte man nur von ihm, wenn man unter sich war. Versteckt, wo es kein anderer außer seinen Freundeskreis sehen konnte. Ryu kam als erster zu den beiden Frauen angerannt, der sofort seine Zigarettenschachtel auspackte. "Guten Morgen meine Ladys! Rose, hast du mal Feuer?" Schmunzelnd überreichte die Angesprochene Ryu ihr Feuerzeug, der es weiter an Yoshiki übergab. Unser Beruf war eine Dienstleistung, der uns dazu zwang den Freiern das Bestmöglichste anzubieten. Somit gehörte es auch, in Ihrer Anwesenheit nicht nach Rauch zu riechen oder zu schmecken. Es war somit keine Neuigkeit, dass die Gruppe in der Früh und nach getaner Arbeit nur ihrer Sucht nachgeben konnte. Den restlichen Tag – waren alle Nichtraucher. Yoshiki zündete sich seine Zigarette an und legte das Feuerzeug auf den Boden der Veranda. //Und schon beginnt das Spiel ... Aber muss es denn um diese Uhrzeit sein?// Kyoko rückte sich ihren hellblauen Kimono zurecht und kniete auf den Boden, um das Feuerzeug aufzuheben. Kurz nachdem ihr mein Lehrmeister geworden war, also seit 3 Jahren, wurde sie im Bordell von ihm so behandelt. Er liebte es seine Macht zu beweisen, aber nicht zu jeder Person. Midori blieb zum Beispiel davon verschohnt. Kyoko hingegen war das Zentrum seiner Intrigen. In zehn Minuten würde der Gong im Tempel schlagen, was den Beginn des Frühstücks andeute. Die Braunhaarige erhob von der Veranda und zündete sich nun eine Zigarette an. Midori, Ryu und Hakuto drückten ihre bereits aus und gingen Richtung Speisesaal. Ein nicht zuüberhörbares Seufzen erklang von Kyoko, als die anderen bereits außer Hörweite waren. Sie sah zu Yoshiki, der sich zu ihr drehte. "Du liebst es wohl mich zu schikanieren, oder?" Dieser nickte grinsend auf. "Aber nur wenn andere dabei sind." Sie verkniff sich die Frage, weshalb er es tat. Sie wusste die Antwort bereits, weswegen ein schmunzeln ihre Lippen umschmeichelte. Ein letzter Zug an der Zigarette, bevor sich diese ausdrückte. Yoshiki blieb bei ihr und zusammen gingen die Beiden zum Frühstück. Niemand sagte ein Wort und das brauchten sie auch nicht. Sie verstanden sich ohne Worte. Als Kyoko ins Bordell kam, waren die anderen bereits eingestellt worden. Sie war der Neuling den man erst das System und die Aufgaben einer Konkubine lehren musste. Die Angst der Annäherung fremder Männer war am Anfang das schlimmste für sie gewesen. Es war nicht einfach gewesen alle Tricks zu lernen. Aber immerhin besser, als in einer Traumwelt ihrer Eltern zu leben. Mit langsamen Schritten näherten sicih die beiden Braunhaarigen ihren Ziel, bis Kyoko ihren Namen hörte. "Rose!" Sogleich drehten sich beide um und sahen Hideyoshi, der sich Ihnen näherte. Beide verbeugten sich leicht zum Gruß, als der Inhaber bei Ihnen ankam. Es war Sitte in Japan aber noch mehr in der Perlá geschätzt, als man denken konnte. Er nickte lächelnd. "Guten Morgen ihr Beiden. Es tut mir Leid euch zu stören, aber ich muss mit dir sprechen, Rose." Er blickte zu Yoshiki, der sofort begriff, was diese Worte bedeuten. Erneut neigte er seinen Kopf und drehte sich zum Gehen. Yoshi sah zu Kyoko, als der Braunhaarige um die nächste Ecke verschwand. Hideyoshi war für die meisten der strenge Chef, der sein Handwerk verstand. Für Rose jedoch war er der Mann, der ihr das Leben gerettet hatte und einen Platz zum Leben geschenkt hatte. Er seufzte auf. "Nummer 4 ist krank geworden und der Kunde ist bereits unterwegs. Könntest du in einer Stunde fertig sein? Selbstredend erhälst du die Gage für diese Arbeit." Kyokos Gesicht gab keine Regung von sich, jedoch hätte Sie am Liebsten geschrieen. //Um diese Uhrzeit bereits? Und auch noch so plötzlich? Warum gerade Ich!?// Die junge Frau willigte ein und bekam die Dokumente von dem jeweiligten Kunden in die Hände gedrückt. Yoshi musste gewusst haben dass sie zusagen würde, sonst hätte er die Mappe nicht mitgenommen. Er verbeugte sich kurz vor Kyoko und ging schnellen Schrittes in die Richtung, aus welcher er gekommen war. Mit einer kurzen Handbewegung öffnete sie die Dokumente und spähte in die Liste es Kunden. Es handelte sich um einen Stammkunden von Nummer 4, weswegen auch eine Mappe angelegt worden war. Alle Vorlieben, Daten des Kunden waren verzeichnet worden. Nur die höheren Ränge und die eingeteilte Konkubine hatte ein Recht zu diesen Unterlagen. Weswegen gerade sie ausgewählt wurde? Sie konnte es sich denken, weswegen ein seufzen von ihr erklang. In der Perlá trug sie die Nummer 3 und sollte die Unterliegende Konkubine ihren Freier nicht annehmen können, so wurden der höhere Rang eingeschaltet. Schließlich wollte man den Kunden nichts schlechteres, sondern etwas besseres liefern. Sie schloss die Mappe und drehte sich um, um sich auf den Kunden vorzubereiten, als sie Yoshiki sah. Dieser lehnte gelassen an der Wand mit verschränkten Armen und starrte zu Ihr. "In der früh bereits einen Kunden zu haben ist nicht gerade der beste Start am Tag, was?" In seinen Augen konnte man das Mitleid herauslesen, obwohl er versucht hatte es so spaßig wie möglich zu sagen. Yoshiki kratze sich am Hinterkopf, wordurch er seine Frisur mal wieder gänzlich zerstörte. Mit einem Lächeln im Gesicht bedankte Kyoko sich bei Yoshiki für sein Mitgefühl indem sie auf ihn zuging und einen Kuss auf die Wange schenkte. Daraufhin ging sie ihes Weges, zurück in ihr Schlafgemach, wo sie sich vorbereiten konnte. Hier in der Perlá waren wir eine große Familie gewesen. Jeder konnte mit jedem reden. Niemand war auf sich selbst gestellt. Eine Person der ich persönlich am meisten vertraute war Yoshiki. Nicht weil er der Most Wanted war und es seine Pflicht war uns zu beschützen. Nein, sondern aus dem einfachen Grund weil es gewesen war, der mir die Angst vor fremden Männern genommen hatte. Er war mein Lehrmeister gewesen, was ihn somit zu meiner Nummer 1 machte. Kapitel 2: Der Alltag einer Konkubine ------------------------------------- Yoshiki blickte gelangweilt auf seine silberne Armbanduhr. Es war bereits viertel vor Elf. Er, Ryu und Midori standen auf ihren "Stammplatz" auf der Veranda. Hakuto bereite sich zurzeit auf seinen ersten Kunden für den heutigen Tag vor. Die schwarzhaarige Konkubine blickte verwirrt um sich, woraufhin Ryu sie fragend ansah. "Hey Midori, was ist los?" Die angesprochene sah zu zu dem blonden Mann, neben sich. "Ich frage mich nur wo Kyoko steckt. Zum Frühstück ist ja auch nicht aufgetaucht." Der blonde ertastete in dem Moment in seiner Hosentasche die Zigarettenschachtel die gleich daraufhin, nachdem er einen Stängel entnommen hatte, wieder verschwand. "Du hast Recht. Ich habe sie auch schon seit einer Weile nicht mehr gesehen. Dabei ist es doch zu unserem kleinen Ritual geworden, hier um diese Uhrzeit auf der Veranda den neusten Klatsch auszutauschen." Mit einer kurzen Handbewegung signalistere der Halb-Japaner sein Interesse an Yoshikis Feuerzeug, der ihn dieses überließ. Yoshiki richtete seinen Blick auf den Teich und übergab Midori ihre Antwort. "Sie empfängt einen Kunden." Ryu konnte sich ein kurzes Lachen nicht vekrneifen, was dicht gefolgt von seiner lautausgesprochen Meinung war. "Um diese Uhrzeit schon? Na da hat es aber jemand richtig nötig gehabt." Midori konnte sich ein leichtes kichern nur schwer verkneifen, nickte ihm aber zu. Yoshiki jedoch schwieg und drückte seine Zigarette aus. Er verabschiedete sich mit einer kurzen Handbewegung und marschierte mit hastigen Schritten in Richtung der Wandeltreppe. Diese würde ihn zu den sogenannten "Darkrooms" bringen, wo die Konkubinen die Kunden annahmen. Ryu sah seinen Freund kurz nach und begann erst zu sprechen, nachdem dieser aus ihren Sichtfeld verschwunden war. Midori sah zum blondhaarigen und fragte ihn direkt. "Glaubst du ernsthaft, er macht sich Sorgen?" Sie drückte ihren Zeigefinger unter ihr Kinn. "Ich meine es ist seine Aufgabe die unterliegenden zu beschützen, aber manchmal kommt es mir so vor, als ob er es bei Kyoko übertreibt." Ryu konnte sich ein kurzes schmunzeln nicht verkneifen, was jedoch gleich wieder erlosch. "Ach was, ich glaube deine Fantasie geht nur mit dir durch." Ein dunkles Zimmer was dunkelrot gestrichen war und man dies nur daran erkennten konnte, da das wenige Licht der Lampen dieses beleuchtete. Die Fenster fest verschlossen und eine Tür, die man nur von innen aufmachen konnte. Wände die keine Geräusche nach außen preisgaben. Der Ort, an welchem eine Konkubine ihren Freier entgegen nahm. Ein sogenannter Darkroom. Langsam zog sie ihren Kimono über die nackte Haut und verschloss diesen. Meine dunkelbraunen Haare strich ich sanft zur Seite, damit mein Nacken dem Kunden ein letztes Mal zur Verfügung stand. Erneut spürte ich seine Lippen auf meiner Haut, bevor Er sich von mir verabschiedete und das Trinkgeld auf dem kleinen Holztisch legte. "Du sagtest Rose wäre dein Name? Diesen werde ich mir merken. Richte deinen Meister schöne Grüße von mir aus." Er öffnete die sterile Tür, womit das Tageslicht in den Raum schien. Auf dem Boden kniend verabschiedete sich die Konkubine und wartete gebannt darauf, dass der Kunde das Zimmer verlassen würde. "Ich werde die Grüße Meister Hidyoshi ausrichten. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen." Kurz darauf verschwand der Gast aus dem Zimmer und Ihre Arbeit war getan. Fürs erste ... Kyoko ging sogleich zu den Fenster und hob die Läden hinauf, damit Licht ins Zimmer scheinen sollte. Sie öffnete diese sogleich, damit sie frische Luft einatmen konnte. //Ich hätte niemals erwartet, dass dieser Mann so schwer zu befriedigen war ... Das ist schon eine Weile her, dass ich mich so sehr anstrengen musste ...// Sie räumte das gröbste auf und sah zu dem kleinen Tisch, wo das Trinkgeld lag. Dieses nahm sie zu sich und verließ den Raum. Schnellen Schrittes gleitete Kyoko über die Veranda, ihren Blick auf den Holzboden gerichtet. In Gedanken noch bei dem Kunden, der ein bekannter Politiker gewesen war. Somit merkte sie zu spät, dass jemand auf Sie zukam und rannte in diesen hinein. "Es tut mir Leid ...!" Sie wollte sich bereits hinknien, da sie erwartete in einen Freier gelaufen zu sein, als sie sanft an den Armen festgehalten wurde. Ihr Blick erhob sich und Sie erkannte Yoshiki. Dieser lächelte matt und sah zu der Braunhaarigen herunter. "Ist schon in Ordnung. Kein Grund sich zu endschuldigen." Seine Stimmlage änderte sich schlagartig und er entzog seine Hände. "Ist das Zimmer nun frei?" Sie nickte und versicherte, dass der Kunde bereits das Perlá verlassen habe. Der Most Wanted nickte und sprach mit seiner ernsten Stimme weiter. "Ich werden den Lehrlingen sagen, dass sie das Zimmer zuende räumen können. Sobald du dich aufgefrischt hast, geh zu Meister Hideyoshi. Er möchte dich sprechen." An ihnen gingen einige Lehrlinge vorbei, die ihre Häupter gesenkt hielten. Mit einer leichten Verbeugung verabschiedete sich Kyoko von Yoshiki und eilte, mit eleganter Körperhaltung, in Richtung ihres Schlafgemachs. //Ich hasse es wenn wir uns so vornehm benehmen müssen!// Nach knapp einer Stunde verließ die Braunhaarige ihr Zimmer und stellte sich auf die Veranda. Sie hatte sich ihre Alltägliche Kleidung angezogen, da sie heute keine weiteren Freier mehr erwarten würde. Sie hatte die Rezeption gebeten ihren Dienstplan in ihr Zimmer zu legen, kurz bevor sie den Kunden entgegen genommen hatte. Sie streckte sich ausgiebig und atmete die frische Luft ein. //Ich bin ja mal gespannt, ob wir es wirkich schaffen heute gemeinsam wegzugehen ...// Sie zündete sich eine Zigarette an und gab ihren Gedanken freien Lauf. //Schließlich kommt es selten vor, dass wir alle einen Abend frei haben ... Bestimmt muss jemand heute Abend doch hier bleiben ... So wie immer ...// Sie sah wie Hakuto gerade die Wendeltreppe hinunter kam und in seinem Zimmer verschwand. //So viel ich weiß, hat er heute noch eine Kundin ... Er hat gestern zumindestens was erwähnt ...// Nach einigen Minuten drückte sie die Zigarette wieder aus und ging lächelnd zur Empfangshalle. Dort lag auch der Schalter, wo sich die Kunden eintrugen und ihr Hab und Gut verschtauen ließen. Es war verboten irgendwelche Wertgegenstände wie beispielsweise ein Handy, in die Darkrooms mitzunehmen. Das einzige was sie behalten konnten war ihr Geldbeutel, was eine Anspielung auf Trinkgeld war Mit einem kurzen "Hallo" begrüßte Kyoko ihre Kollegen am Schalter, die sogleich antworteten. Ohne weiter einzugehen marschierte die Braunhaarige eine steile Treppe empor, die zu den Büros führte. Langsam trat sie zur Kirschholzfarbenden Tür, die Hideyoshi gehörte und klopfte einige Male. Als sie von Yoshi ein "herein" vernahm, drückte sie die Klinke herunter und trat in das Zimmer ihres Meisters. Dieser saß in einge Akten vertief hinter seinen Schreibtisch und trank genüsslich von seinem Kaffee. "Ich habe gehört, dass du mich sprechen wolltest. Außerdem soll ich dir schöne Grüße von dem Kunden überbringen." Sogleich stellte Hideyoshi die Papiere sowieso auch die Tasse beiseite und und bat Kyoko sich zusetzen. "Danke Rose. Ich habe vorhin am Schalter auch eine Nachricht von ihm erhalten. Er hat dich sehr gelobt und mir versichert, dass er uns öfters mit seiner Anwesenheit beglücken wird." Verstehend nickte seine Angestellte und sah weiterhin zu ihren Chef, der weiter sprach. "Deine Gage liegt bereits in deinem Fach, genauso wie auch die Dokumente, wofür ich dich hergebeten habe." Kyoko sah ihn ihn fragend an. "Was für Dokumente?" Hideyoshi lehnte sich zurück in seinen Sessel und sah weiterhin auf die Braunhaarige. "Dir werden zwei Lehrlinge unterteilt. Ein Mädchen und ein Junge. Sie werden beide dieses Jahr noch volljährig, jedoch haben sie noch viel zu lernen." Verstehend nickte Kyoko. //Zwei neue, arme Lämmer ... Mal sehen was in ihrer Akte drinnen steht ...// Kapitel 3: Der freie Abend -------------------------- Kyoko lag auf den Boden ihres Zimmers und betrachtete die Dokumente, die vor ihr offen lagen. Zwei Teenager, die bereits seid einiger Zeit in diesen Bordell arbeiteten. Seufzend musste die Braunhaarige zugeben, sie noch nie wahrgenommen zu haben. Der erste der Volljährig werden würde, war der Junge. Somit musste sie diesen etwas mehr Beachtung schenken. Sie betrachtete das Bild des schwarzhaarigen. In den Dokumenten war nie geschrieben, weswegen sie hier waren, jedoch andere Kleinigkeiten. Dies war jedoch, außerhalb von Hideyoshi, nur den Ausbildern zugänglich. Erneut seufzte Kyoko. //Sie sind beide noch Jungfrauen ... das heißt diesen Souta werde ich ...// Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als jemand an Ihrer Tür klopfte. Sie erhob sich vom Boden und ging zur Tür, welche sie sogleich öffnete. Sie sah lächelnd zu Ryo und Hakuto, die bereits ihre Arbeit abgeschlossen hatten. Kurz darauf waren beide in ihr Zimmer hinein gekommen. Ryo fing an zu grinsen und holte eine Weinflasche aus seiner Tasche, die er stolz präsentierte. "Geht aufs Haus!" Die beiden Braunhaarigen lachten sogleich auf. Kurz darauf saßen alle am Tisch und tranken genüßlich den Wein. Ryo betrachtete stumm das Bild von Kyokos neuen Lehrlingen. "Also mir wurde bisher nichts gesagt. Gut möglich, dass es sich die nächsten Tage aber noch ändert." Hakuto konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Oder du bist einfach nicht der zweite Lehrmeister und jemand anderes hat die Ehre sie einzuweisen." Kyoko konnte sich ein kichern nicht verkneifen. Ryo hingegen grummelte in sein Weinglas hinein. Hakuto blickte nach einigen Stillen Momenten zu Kyoko. "Hat der Chef denn gesagt, wann die Ausbildung beginnt?" Kyoko nickte sogleich. "Ab morgen bin ich für die Beiden zuständig. Deswegen wäre es seltsam, wenn der männliche Ausbilder noch nichts darüber wissen würde." Hakuto nickt zustimmend. "Ja, das wäre wirklich seltsam. Zur entjungferung ist es zwar noch eine Weile hin, aber sie müssen beide Seiten kennenlernen." Ryu gab einen nachdenklichen Laut von sich. Die Braunhaarige überlege wer noch in Frage kommen würde ... "Da Hideyoshi dir den Auftrag gegeben hat, muss es etwas in deiner Rangreichweite sein ... ich bezweifle stark, dass er jemand unterrangingen als zweiten Ausbilder gewählt hat. Die haben einfach noch zu wenig Erfahrung ..." Erneut konnte man ein Klopfen an der Tür vernehmen, woraufhin die Braunhaarige sich erneut erhob und zu dieser schritt und sie öffnete. Vor ihr stand Midori die sie anlächelte. "Tut mir Leid dass ich so spät bin, aber ich hatte noch einen Kunden." Kyoko ging zur Seite und ließ sie eintreten. "Kein Problem, du bist nicht die Letzte." Sie verschloß die Tür wieder und holte für ihre Freundin ein Weinglas aus dem Schrank. Hakuto und Ryo begrüßten Midori sogleich und erneut begann das Gespräch über die Lehrlinge. Als die Weinflasche sich langsam zuende neigte, beschloss die Gruppe auf die Veranda zu gehen. Als Ryu die Tür öffnete, stoß er mit jemanden zusammen, der gerade anklopfen wollte. "Argh! Ryu, geh runter von mir!" Diese Stimme gehörte eindeutig Yoshiki, der noch feuchte Haare von der Dusche hatte und unter dem blonden begraben auf der Veranda lag. Der Rest konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, weswegen der Rotwein nicht ganz Unschuldig war. Der Anblick von den beiden Männern war ein Foto wert. Ryu erhob sich vom Braunhaarigen und grinste ihn schelmisch an. "Ach Yoshiki~ Du magst es doch wenn ich auf dir liege."Dieser sah entsetzt zu seinen blonden Freund. "Bist du betrunken?" Als sich nach einigen Minuten die Stimmung wieder beruhigt hatte, saß der Freundeskreis wieder in Kyokos Zimmer. Jeder erneut ein Glas mit Inhalt vor sich. Dieses Mal jedoch war der Schuldige Yoshiki, der nicht geahnt hatte, dass Ryu auf die gleiche Idee kommen würde. Yoshiki nahm die Unterlagen von Kyoko zur Hand und besah sich dieser. Alle im Raum wussten, dass es nicht gerne gesehen wurde über solche Angelegenheiten zusprechen. Dieses "Verbot" war jedoch vor Jahren bereits erloschen, als der erste in der Runde seinen ersten Lehrling erhalten hatte. Und dieserjenige war niemand anderes als Yoshiki, als er noch nicht die Nr. 1 war. Zu dieser Zeit hatte er die Nummer 3 getragen und wusste nicht so sicher wie er an die Sache herangehen sollte. Letzendlich hatte er sich mit seinem ersten Lehrling angefreundet und diese Freundschaft bestand bis Heute, schließlich saß er gerade in ihren Zimmer. "Dieses Mädchen kenne ich nicht aber ..." Yoshiki nahm die Akte des Jungen in die Hand. "Für diesen Souta bin ich auch zuständig. Aber nur als Ersatz, bis Nr. 5 wieder gesund ist." Kyoko sah verwundert zu Yoshiki hinauf. "Wirklich? Was hat Nr.5 denn?" Hakuto konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Er hat seinen Arm gebrochen. Es war ein Arbeitsunfall." Kyoko und Midori sahen mit erhoben Augenbrauen zu Hakuto. Midori war die Erste die ihre Sprache wieder fand. "Ernsthaft?" Nun konnt auch Ryu nicht mehr an sich halten. "Ich frage mich bis Heute, wie er das gemacht hat!" Yoshiki seufzte auf und verdrehte die Augen. //Ich will es ehrlich gesagt nicht mal wissen ...// Es verging eine Stunde und der Himmel begann sich langsam zu verdunkeln. Die Gruppe hatte das Gelände des Bordells verlassen und schritt in Richtung der Tramhaltestelle. Die Freunde hatten beschlossen ihr Stammlokal zubesuchen, nachdem Midori freudestrahlend erzählte, dass sie Hochgestuft wurde. Sie war ab Morgen die Nr. 6 der Frauen. Kyoko musste lächeln, denn sie wusste was Midoris Pläne für die Zukunft waren. Sie wollte sich aus dem Bordell freikaufen und ein neues Leben beginnen. Heiraten und Kinder haben. Die Braunhaarige sah zu einen Kirschbaum, an welchen sie gerade vorbei gingen. Diese Möglichkeit bestand. Sich freikaufen. Jedoch war das leichter gesagt, als getan. Die Summen waren enorm, fast Unbezahlbar. Je höher der Rang, desto höher standen die Chancen es zu tun. Obwohl Kyoko ihr Geld sparte, unbeabsichtig, so war für sie es ein Ding der Unmöglichkeit diese Summe zu erreichen. Sie fragte sich heimlich, wie viel ein Most Wanted in der Woche einnahm. Yoshiki, der neben Kyoko ging, spürte ihren Blick auf sich. Er sah zu ihr. "Alles in Ordnung?" Diese nickte lächelnd zu ihm. "Jop, alles in Ordnung." //Ich kann ihn doch nicht fragen, wie viel er verdient ... Jetzt übertreibst du aber wirklich Kyoko ...//,ermahnte sich die Braunhaarige selbst. Der Abend war ausgelassen. Alle lachten viel und es wurde kein Wort mehr über die Arbeit verschwendet. Sie saßen Stundenlang in ihren Stammlokal und waren normale Erwachsene. Keiner von ihnen fühlte den Druck und Anspann, der morgen früh sich wieder um sie legen würde. Dieses Gefühl wenn sie aufwachten und wussten, dass dieser Tag von einem Dienstplan abhängte, welchen sie nicht steuern konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)