Antarctica - im Herzen des Eises von Ryucama (eine Sammlung von Oneshots, zu einer durchgehenden Story zusammengefasst) ================================================================================ Prolog: Aufnahme ---------------- Dies hier ist tatsächlich so etwas wie ein Prolog, auch wenn es trotz allem nur ein Oneshot ist. Ich hoffe, es gefällt euch! Ich werde am Anfang jedes neuen Kapitels eine kurze Auflistung der handelnden Hauptpersonen aufschreiben und zudem ihre Fähigkeiten dazuschreiben. Wer es genauer wissen will, kann in den Fertigkeitslisten nachsehen. ^^ insofern: viel Spaß beim Lesen! Hauptpersonen: Cesaja (13 Jahre alt, Fähigkeiten: nicht bekannt, Besonderes: - ), Lucarna (17 Jahre alt, Fähigkeiten: Beschwörung, Telekinese, Rang: Offizier) Die Kinder standen alle in einer langen Reihe hintereinander. Jedes von ihnen war aufgeregt. Sie waren die Nachkommen mächtiger Mages und jedes von ihnen war genauestens geprüft worden, ob es sich eignete für den Dienst, den schon ihre Eltern getan hatten. Von allen Kindern der Mages, die in Antarctica lebten, waren nur wenige dahingehend gesegnet, die mächtigen Kräfte geerbt zu haben, die über die Fähigkeiten eines gewöhnlichen Menschen hinausgingen. Cesaja hob stolz den Kopf. Er gehörte zu denen, die weiterhin hier wohnen durften, denn diejenigen, die keine Mages waren, hatten Antarctica zu verlassen. Er reckte sich und stellte sich auf die Zehenspitzen, um seine neuen Kameraden in Augenschein nehmen zu können, denn er war verhältnismäßig klein für sein Alter, während der Junge vor ihm bereits fast die Größe eines Erwachsenen hatte. Es waren nur wenige Mädchen dabei, fiel ihm auf. Zwei von ihnen, wohl Freundinnen, tuschelten aufgeregt miteinander. Cesaja seufzte. Von seinen Freunden hatte es keiner bis hierher geschafft. Er würde also in dieser Hinsicht bei Null beginnen müssen. Da öffnete sich die Tür zum Inneren Ringsaal, in dem die Vollversammlungen der Mages stattfanden. Cesaja staunte. Sein Vater hatte nie erzählt, wie prächtig dieser Raum in Wirklichkeit war! Hohe Bögen trugen die riesige, reich verzierte Decke und die Wände des gigantischen Saales waren mit dunklem Samt behangen. Der Boden aus edlem Parkett schimmerte im Licht von unzähligen Kronleuchtern, ein jeder bestimmt über einen Meter im Durchmesser groß. Rundherum um eine große freie Fläche erhoben sich ringförmig Sitzreihen, von denen der Großteil besetzt war. Nur gegenüber des Eingangs, von dem sie kamen, war der Ring durchbrochen. Eine Art Loge. Die Wand dahinter zierte das Wappen Antarcticas, der Umriss des Kontinents, umkränzt von Eiskristallen, Flammen und elektrischen Blitzen. Und in der Loge saßen auch nur wenige Leute. Ganz oben drei Männer, darunter drei Männer und eine Frau und wiederum darunter noch ein paar weitere Leute. Cesaja war sich sicher, dass dies die Regenten des Reiches waren. Die Kinder wurden hereingeführt. Cesaja spürte die vielen Blicke auf sich ruhen und seine Schultern sanken herab Was mochten all die Menschen von ihm erwarten? Als sie vorne standen, erhob sich einer der Männer in der dritten Reihe. Sein langes schwarzes Haar fiel ihm als dicker Zopf über die rechte Schulter. Seine Augen blickten scharf auf die Kinder vor ihm herab. "Willkommen, Neulinge. Ihr werdet recht bald feststellen, dass euer Traum - zu den Mages Antarcticas zu gehören - sich sehr bald zu einem Alptraum wandeln wird. Ihr werdet wünschen, zu den Vielen zu gehören, die nicht mit unserer Kraft gesegnet sind und Antarctica verlassen müssen. Diejenigen aber, die es schaffen, sich in der Ausbildung zu behaupten, werden mehr Anerkennung, Ansehen und Ruhm ernten, als sie sich jetzt vorzustellen vermögen. Werdet stark - das ist das Einzige, was ich euch mit auf den Weg geben werde. Alles andere liegt bei euch!" Er nickte einem der Männer, die von unten zu ihm aufsahen, zu und ließ sich dann wieder nieder. Cesaja blinzelte verwirrt. Er glaubte, eine Aura aus rotem Licht um den Schwarzhaarigen herum zu sehen. Er stieß seinen Nachbarn unauffällig an. "Wer ist das gewesen?" Der Andere sah ihn verwundert an. "Das weißt du nicht? Das war Lucarna, der Beschwörer, derjenige, von dem man sagt, er sei der mächtigste Nachwuchs-Mage auf ganz Antarctica!" Cesaja nickte dankbar und sah wieder hinauf zur Loge. Lucarna sah sehr jung aus für seine Position. Wenn man dem Jungen glauben durfte, war der Mann mit dem schwarzen Zopf einer der höhergestellten Offiziere seiner Nation. Folglich mussten die anderen über ihm Chargal der Gestiker, Sarmagon die Finsternis, Marina der illusionäre Schild und Arius der Lichtstrahl sein. Ihnen sah man ihre Stellung mehr oder weniger deutlich an. Lucarna nicht, er war wesentlich jünger als alle anderen in der Loge. Cesaja konnte die Augen nicht von dem schlanken Schwarzhaarigen abwenden. Er konnte nicht denen zuhören, denen er zuhören sollte. Lucarna faszinierte ihn. Obwohl er noch sehr jung war, gewiss nicht viele Jahre älter als Cesaja selbst, strahlte er etwas aus, das Cesaja verwirrt als Gebot der Ehrfurcht erkannte. Als die Männer bei ihnen, wohl Lehrer, begannen, den Neulingen Kleiderbündel in die Hände zu drücken, riss sich Cesaja gewaltsam vom Anblick des Älteren los. Dabei spürte er, wie etwas Fremdes seine Gedanken streifte. Halte dich fern von ihm. Er ist bereits vergeben. Cesaja sah auf, verwirrt, verunsichert. Von wem war das gekommen? Es hatte sich wie ein gesprochenes Wort angehört, doch es war nur in seinem Kopf widergehallt anstatt auch in seinen Ohren. Er suchte unter den Gesichtern in der Loge vor sich, doch niemand schenkte ihm mehr Beachtung als den anderen Neulingen neben ihm. Er warf einen letzten Blick in Lucarnas Richtung, dann waren die Lehrer, die das Gewand verteilten, bei ihm. Dann, als alle ihr Gewand hatten und Cesaja wieder freie Sicht hatte, bemerkte er, dass es jetzt wohl eher angebracht wäre, zuzuhören, als die Lehrer bekanntgaben, was sie zu tun oder zu unterlassen hatten. Cesaja begann gerade, sich zu langweilen, da wurden sie fertig. Die neuen Schüler marschierten im Gänsemarsch hinter ihren Lehrern aus dem Saal. Donnernder Applaus begleitete sie auf ihrem Weg und Cesaja spürte, wie er errötete. All diese Menschen setzten große Hoffnungen in sie. Er hoffte, sie erfüllen zu können. Doch wer in Gottes Namen war es gewesen, der seinen Geist berührt und ihm diese Warnung zugeflüstert hatte? Soweit bis hierhin. Ich hoffe, ich kann euch genauso für diese Geschichte begeistern, wie sie mich selbst fasziniert. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)