Digimon Alpha Generation von Alaiya (Sieben Jahre nach Tamers) ================================================================================ Episode 41: Der Weg von Sonne und Mond -------------------------------------- So :) Mein Zwischenspeicher ist voll, aber das Kapitel ist fertig! Buh-Ja! Das Kapitel hatte ich so schon lange im Kopf. Man, ich bin so froh, dass ich es endlich schreiben konnte ^-^ Ich empfehle eindringlich EVO für die zweite Hälfte des Kapitels :) Viel Spaß! ★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★ Episode 41: Der Weg von Sonne und Mond „Den?“, hörte Denrei eine Stimme. „Den? Den?“ Die Stimme schwieg kurz und etwas stupste seine Schulter an. „Denrei?“ Er öffnete die Augen und blickte direkt auf Dracomon, das vor ihm stand und ihn mit auf die Seite gelegtem Kopf ansah. „Alles in Ordnung?“, fragte es. Der Junge nickte, auch wenn es nicht so ganz stimmte. Er fühlte sich an, als wäre er gerade aus einigen Metern Höhe gefallen und ungut auf Beton gelandet. Nun, dies wollte er nicht einmal komplett ausschließen, auch wenn er auf seltsamfarbenen Felsen lag. Der Felsen hatte Farbe! Er sah sich um, sich nicht ganz sicher, was er von der Situation halten sollte. Waren sie noch in der Digiwelt? Ein Blick zum Himmel bestätigte, dass sie es waren. Dort hing die seltsame Kugel, von grünen Datenbahnen umgeben, doch auch sie war farbig und nicht, wie zuvor, schwarzweiß. Was war mit D-Reaper? Auf was für einer Ebene der Digiwelt waren sie? Was war überhaupt passiert? „Du bist auch wieder wach?“, erkundigte sich eine andere Stimme hinter ihm und als er sich umsah, erkannte er Toshi und Kayako auf zwei Felsen sitzen. Chiupumon und Culumon waren bei ihnen und sahen ihn, wie auch Toshi, erwartungsvoll an, während Kayako nur still auf den Boden starrte. Erneut nickte Denrei und sah sich noch einmal um. „Wo sind wir hier?“ Chiupumon zuckte mit seinen kleinen Schultern. „Keine blasse Ahnung.“ „Wir wissen nicht einmal, ob wir überhaupt in die realen Welt zurückkommen“, murmelte Kayako und legte den Kopf in die Hände. Toshi wandte sich ihr zu. „Reiß dich endlich zusammen“, mahnte er mit strenger, aber noch immer liebevoller Stimme. „Du bist freiwillig mit hierher gekommen. Jetzt halt durch. Wenn du wieder zusammenbrichst, hilft uns das auch nicht weiter.“ Er nahm ihre Hand. „In dieser Welt brauche ich dich. Ich habe keinen Partner. Chiupumon und du, ihr müsst mich beschützen. Und Culumon auch.“ Daraufhin nickte das kleine weiße Digimon in seinem Schoß. „Ja, Kayako. Du musst kämpfen, culu.“ Das Mädchen sah auf. „Aber das…“ Sie zögerte. Offenbar fehlten ihr die Worte, um die Agenten zu beschreiben. „Sie sind so mächtig.“ Betroffen blickte sie zu Chiupumon. „Wir konnten gar nichts tun…“ Sie schüttelte den Kopf. „Wir können nicht auf das Ultimatelevel digitieren… Was sollen wir denn überhaupt tun?“ Ungewiss, was sie tun oder sagen sollten, standen Denrei und Dracomon daneben. Einmal mehr wurde dem Jungen bewusst, wie wenig sie mit den beiden zu tun hatten. Er wusste, dass Shuichon bereits etwas gesagt hätte, bereits Mut zugesprochen hätte, das hätte sie bei jedem gemacht, auch auf die Gefahr hin genau das Gegenteil zu erreichen, doch er stand nur daneben und schwieg. Was sollte er sagen? „Wenn du jetzt schon aufgibst“, erwiderte nun Chiupumon. „Dann werden wir es nie schaffen ein höheres Level zu erreichen.“ Es schüttelte eindringlich den Kopf. „Kayako! Wir müssen kämpfen! Wir sind doch ein Team! Du hast doch früher nicht so schnell aufgegeben.“ Das Mädchen sah auf. „Früher?“ Ihr abwesender Blick streifte über ihr Digivice. „Aber… Als wir dort waren… Wir konnten nichts tun. Wir konnten gar nichts tun.“ „Aber jetzt…“, setzte Denrei unsicher an und zog damit auch den Blick seines Partners auf sich. „Aber jetzt können wir was tun. Wir müssen was tun! Sonst wird diese Welt zerstört.“ Die anderen sahen ihn an, er erkannte so etwas wie Dankbarkeit oder Anerkennung in Toshis Blick, und Culumon zog seine beiden Ohren noch weiter ein als bisher. „Culu“, flüsterte es. „Diese Welt darf nicht zerstört werden. Culu. Das darf nicht passieren…“ „Du bist blöd!“ „Du auch!“ Selbst einige Zeit nachdem sie hier angekommen waren, waren Ai und Makoto noch am Streiten, oder fingen, um es genauer auszudrücken, ständig wieder von damit an. Selbst Lunamon und Coronamon waren mittlerweile des Streitens leid und lagen nur bäuchlings auf dem Felsen, während Impmon in der Mitte zwischen seinen Partnern saß und die Arme vor dem schmalen Körper verschränkt hatte. „Impmon“, erklang Lunamons Stimme hinter ihm und Impmon drehte sich genervt um. „Was?“ Es rechnete damit, dass auch das Childdigimon einen Streit beginnen wollte, doch stattdessen zeigte es zum Himmel. Nach einer kurzen Ruhe hatte es auch die Aufmerksamkeit von Ai und Makoto, die seinem Zeig nun folgten und so mit ansehen konnten, wie sich auch hier einige der Tropfen der seltsamen Masse zu einem größeren zusammentaten. „Das sieht nicht gut aus“, kommentierte Coronamon und sah sich nach einem Fluchtweg um. Sie wussten alle, dass der einzige Weg zu entkommen war, aus dieser Ebene heraus zu finden und da jede Ebene einen anderen Ausgang hatte und der Weg nach oben nur auf die physische Ebene, die am stärksten von D-Reaper verseucht war, führte, konnten sie einen solchen nicht sehen. „Impmon“, meinte Ai nun kleinlaut und hatte auf einmal den Streit mit ihrem Bruder vergessen und stattdessen die Hand von diesem umklammert. Das Digimon verstand schon und sah kampfbereit in die Richtung D-Reapers. Doch die Hoffnung, dass vielleicht nichts weiter passierte, wurde schnell enttäuscht und erneut bildeten sich um die Masse herum einzelne Agenten, wenngleich es nicht so viele waren wie auch der physischen Ebene. Diese waren größtenteils derselben Art, wie jene, mit denen es Denrei, Shuichon und Shoji bereits bei ihrem letzten mehr oder minder unfreiwilligen Aufenthalt in der Digiwelt aufgenommen hatten. Jedoch waren zwei dazwischen, die größer waren, als die anderen und deren Armen in Lanzen endeten, die an Dukemons Gram erinnerten. „Impmon“, echote nun Makoto seine Schwester und ihre Hände umschlossen das Digivice. Das kleine Digimon nickte. „Impmon - Shinka! Beelzebumon!“ Dabei wusste es jedoch, dass seine Kraft nicht für einen langen Kampf ausreichen würde. Angestrengt überlegte es, was sie tun sollten, während die Agenten auf sie zukamen. Es konnte auch als Beelzebumon nicht allein gegen die Agenten kämpfen, gegen die es schon zuvor zusammen mit sieben anderen Ultimates versagt hatte. Selbst wenn dies eine andere Art von Agenten war, es wusste, wie stark sie sein konnten. Und die beiden Child würden ihm kaum helfen können, selbst wenn sie wollten. Aber selbst, als es höherflog konnte es nichts erkennen, dass ein Ausgang von dieser Ebene sein konnte. Bei genauerem Überlegen war es sich nicht einmal sicher, ob die Agenten ihnen nicht auch einfach durch einen solchen Ausgang würden folgen können. Sie würden kämpfen müssen, wenn ihnen von den anderen keiner zu Hilfe kam. Doch wie? Wie sollte es alleine die beiden Kinder, die seine Partner waren, beschützen? Viel länger konnte es nicht überlegen, als schon die ersten Agenten auf es zugesprungen kamen. Sie sprangen zwischen den Felsen hin und her und schafften es so problemlos auf seine Höhe zu kommen, selbst wenn sie nicht fliegen konnten. Wären sie doch, wie die Agenten damals in der realen Welt, bei denen es reichte ihre Verbindung zur Reapermasse zu unterbrechen. Doch diese waren so vollkommen anders. So ungleich mächtiger… Weil sie in der Digiwelt waren? Oder hatte D-Reaper von zuvor gelernt? Beelzebumon zog seine Pistolen. „Double Impact!“ Es feuerte auf die Agenten, die sich ihnen näherten. Die beiden größeren hielten sich die ganze Zeit zurück. Ein Schuss. Noch ein Schuss. Es reichte scheinbar, um die Wesen zu verwirren, doch ein einzelner Schuss schien sie nicht töten zu können. Sieben Schuss. Acht Schuss. So geschwächt wie es war, würde ihm irgendwann die Munition ausgehen. Es sah, wie ein Agent versuchte sich an ihm vorbei zu schleichen und direkt die beiden Kinder anzugreifen. Es drehte sich herum und schoss auf es zu. „Darkness Claw!“ Die Klaue zerteilte den Agenten und löste ihn auf. „Beelzebumon!“ Die Zwillinge sahen es dankbar an, doch im nächsten Moment spürte es, wie sich zwei der Agenten auf es stürzten und begannen mit ihren Krallen seine Flügel zu zerkratzen. Wenn es die Flügel verlor, verlor es damit auch seinen größten Vorteil. „Beelzebumon!“ Die Stimmen der beiden klangen nun wesentlich Ängstlicher, während es selbst versuchte die Agenten abzuschütteln. Und es kamen immer mehr auf sie zu. Da sprangen die beiden Childs in die Höhe und auf es zu. „Tear Shot!“ Lunamons Attacke traf die Agenten, die viel zu sehr mit dem wesentlich mächtigeren Gegner beschäftigt gewesen waren, um ihnen Beachtung zu schenken. „Coro Knuckle!“ Mit flammender Faust schlug das zweite Digimon auf die Agenten ein und auch wenn ihre Attacken viel zu schwach waren, um diese zu vernichten, so reichten sie doch, um sie abzuschütteln. Mit zwei weiteren Klauenstreichen konnte es sie vernichten. „Makoto…“ Mit unsicherer Stimme wandte sich das Mädchen an ihren Bruder, dessen Blick ebenso ängstlich war, wie der irre. Eine Karte lag in seiner zitternden Hand und dann nickten sich die beiden zu. Bisher hatten sie selbst kaum gekämpft, aber sie waren Tamer. Sie hatten ein Digivice. „Card Slash! High Speed PlugIn B!“ „Danke!“, rief Beelzebumon ihnen zu und merkte, dass seine Reflexe schneller wurden. Es flog auf die nächsten Angreifer zu, warf sie zurück und schleuderte sie alle gegen denselben Felsen. Ohne zu zögern verwandelte es seinen rechten Arm in die weitaus gefährlichere Waffe, die einst aus Makotos Spielzeugpistole entstanden war. Eigentlich war dauerte dies zu lange, allein im Kampf gegen so viele Gegner, doch dank der Karte, war dies kein Problem mehr. Zumindest vorerst. Beelzebumon zeichnete das Pentagramm in die Luft, welches im nächsten Augenblick erstrahlte. „Chaos Flare!“ Damit feuerte es die Attacke ab, die nicht nur die zurückgeschlagenen Agenten, sondern auch den Felsen dahinter vernichtete. Doch ein Blick zur Reapermasse sagte ihm, dass dies wenig gebracht hatte, denn diese generierte weitere Agenten, während die beiden größeren noch immer warteten. Wenn sie so weiterkämpften, hatten sie keine Chance. Und wenn sie es versuchten, wie zuvor Takato. Selbst wenn es bei Dukemon nicht so ganz geklappt hatte, immerhin hatte es den Fluss der Angreifer gestoppt, auch wenn sie sich nicht sehr lang hatten darüber freuen können. Wenn es die Masse zerstörte konnten sie vielleicht entkommen… „Aua-aua-aua!“ Hirokazu rieb sich den Kopf und richtete sich auf. „Wow…“ Er sah sich um und entdeckte, wie auch Denrei es etwa zur selben Zeit tat, dass er sich auf einer farbigen Ebene befand. „Man…“ Diese sinnlose Art der Selbstgespräche begann er oft, wenn er unsicher war. Was war überhaupt passiert? Genau, da war die seltsame Masse von D-Reaper gewesen und Dukemon hatte in diese gefeuert. Seine Erinnerung war ziemlich schwammig, aber er glaubte, dass die Masse dann explodiert war und nun war er offenbar hier allein. Vollkommen allein?! Wenn nicht einmal Hagurumon hier war, dann war er D-Reaper ja ausgeliefert. Er würde sterben! „Ich will nicht sterben“, kommentierte er diesen Gedankengang jammernd. Doch gerade, als er sich wieder auf den grasigen Boden niederlassen wollte, fiel ihm ein Zahnrad auf, das aus einem Gebüsch vor einem Felsen ragte. Sofort lief er dorthin und begann an dem Zahnrad zu zerren, dass ganz offenbar zu seinem Partner Hagurumon gehörte. „Hagurumon! Hagurumon! Man, Kumpel, hörst du mich?“ Er stemmte einen Fuß gegen den Felsen, um sich ganz zurücklehnen zu können und seinen Partner so effektiver aus der prekären Lage zu befreien. Dann hörte man auf einmal einige Äste knacken und einen Moment später landete der Junge auf dem Rücken und das Digimon auf ihm. „Aua“, grummelte Hirokazu, richtete sich jedoch schnell wieder auf. „Hey!“ Er sah das Digimon an, das die Augen geschlossen hatte. „Hey! Kumpel! Wach auf!“ Hätte das Digimon nicht aus Metal bestanden, hätte er wohl versucht ihm eine Ohrfeige zu geben, aber aktuell erkannte sogar er, dass dies sinnlos war. Stattdessen packte er es und schüttelte es wie wild. „Hey! Hagurumon! Kumpel!“ Doch erst einmal geschah nichts. Nach einer kurzen Ruhe erklang jedoch ein Rasseln aus dem inneren des Kopfzahnrades und dann öffnete das Digimon seine Augen. „Hagurumon!“, rief der Junge erneut aus und drückte das kalte Metall an sich. „Man, bin ich froh!“ „Was…“, setzte das Digimon langsam und mechanisch an. „Was ist passiert?“ Hirokazu ließ seinen Partner los. „Das ist eine verdammt gute Frage…“ Er hob eine Augenbraue. „Naja, offensichtlich sind wir von den anderen getrennt.“ „Okay“, erwiderte Hagurumon simpel und Hirokazu seufzte. „So okay ist das nicht…“ Er sah zum Himmel und der Kugel der realen Welt. „Man, es war eine verdammt miese Idee hierher zu kommen.“ Nach einer kurzen Pause nahm er das Digivice in die Hand, als könnte ihm dieses vielleicht eine Antwort darauf geben, wohin er gehen sollte oder was mit den anderen war, aber da das Gerät allerhöchstens den eigenen Partner finden konnte, geschah natürlich nichts. „Wenn doch zumindest Kenta hier wäre…“ „Kenta…“, echote Hagurumon und sah auf einmal auf. „Piccolomon hat uns gerettet! Wir waren mit Kenta und Piccolomon zusammen in einem Schutzschild!“ „Echt?“, rief Hirokazu erleichtert aus. „Dann sind sie wahrscheinlich auch hier!“ „Vielleicht.“ Das Digimon war weniger enthusiastisch. „Lass uns sie suchen!“ Der Junge war bereits auf den Beinen, während sein Partner nun neben ihm schwebte. „Okay“, meinte Hagurumon nur wieder. Beelzebumon breitete seine Flügel aus und flog auf die Reapermasse zu. Der Effekt der Karte würde bald nachlassen und zuvor musste es zumindest versuchen, irgendwas zu machen. Etwas, das mehr brachte, als seine Schüsse. „Verdammt“, knurrte es, denn es merkte, dass nicht nur der Effekt der Karte fast aufgebraucht war, sondern auch seine Kraft sich ihrem Ende neigte. Wenn es nicht schnell etwas machte, dann würde es zurückdigitieren und sie wären allesamt den Agenten hilflos ausgeliefert. Sie würden sterben. Die Digizwillinge, seine Partner, es selbst... Vielleicht war es wirklich eine schlechte Idee gewesen mit hierher zu kommen. Aber es wollte sich nicht mehr so nutzlos fühlen. So schuldig für dafür, dass es seine Partner im Stich gelassen hatte, dass es Leomon getötet hatte. Es wollte genau so stark sein, wie die anderen Digimon und es wusste auch, das seine Partner nichts sehnstlicher wünschten, als von den anderen als Tamer anerkannt zu werden. Deswegen musste es kämpfen. Für seine Partner. Für Ai und Makoto. Für Juri. Für die beiden frechen Digimon. Für die anderen Tamer, die es nicht in der Digiwelt zurückgelassen hatten. Erneut zeichnete es das Pentagramm in die Luft. Es musste einfach funktionieren. „Chaos Flare!“ Das Pentagramm leuchtete auf, die Energie sammelte sich. Der Strahl schoss auf die Masse zu, doch dann geschah etwas, womit es nicht gerechnet hatte. Einer der großen Agenten stellte sich zwischen Beelzebumon und die Masse und anstatt ihn einfach zu durchschneiden, wurde die Attacke von dem Agenten absorbiert. Auch wenn dieser sich im nächsten Moment auflöste, so hatte der Angriff sein Ziel verfehlt und es selbst hatte nicht mehr genug Kraft. „Verdammt...“, keuchte Beelzebumon erneut und zückte nun wieder seine Pistolen. Es wusste, dass dies ein vollkommen sinnloser Versuch war – ein Akt der Verzweiflung. Aber es konnte nicht ohne einen weiteren Kampf aufgeben. „Beelzebumon!“, hörte es erneut seine Partner hinter sich rufen. Es sah aus den Augenwinkeln, wie weitere der kleinen Agenten an ihm vorbei sprangen, scheinbar auf seine Partner zu. Es musste sie aufhalten. Langsam begann es zu merken, dass seine Bewegungen träge wurden. Zu träge, für ein Ultimate. Seine Kraft hatte es beinahe verlassen. „Double Impact!“ Obwohl Beelzebumon klar war, dass die Attacke die Agenten nicht zerstören würde, versuchte es es. Wenn es damit nur die Aufmerksamkeit der Angreifer auf sich lenken konnte und so seinen Partnern noch etwas Zeit verschaffen konnte... Doch wofür? Fliehen konnten sie ja doch nicht. „Wir sollten versuchen, die anderen zu finden“, meinte Toshi, nach einer kurzen Weile des Schweigens. „Oder zumindest herausfinden, wo wir hier sind...“ Denrei nickte. „Ich hoffe, mit den anderen ist alles okay.“ Erneut schwiegen sie kurz, doch dann stand der ältere der beiden Jungen auf und bot seiner Freundin die Hand an, um ihr aufzuhelfen. Kayako zögerte kurz und sah ihn an, doch dann ergriff sie die Hand und stand auf. Während die beiden sich noch ansahen, schwebte auf einmal Culumon zu Toshi und zog an dem rechten Ärmel seines T-Shirts. „Culu! Culu! Schaut!“ Es zeigte aufgeregt in die Richtung, der sie gerade den Rücken zugewandt hatten. „Das ist eine große Wolke“, stellte Dracomon fest, doch die anderen erkannten bereits, dass sich in der Wolke, die sich dem Boden seltsam nah auf sie zubewegte, etwas anderes befand. „Was...“ Toshi war angespannt, doch das kleine Digimon auf seine Schulter schüttelte den Kopf. „Es wird uns nichts tun.“ Denrei sah von dem kleinen Digimon zu der Wolke. „Was ist es?“, fragte er. „Qinglongmon, culu“, erwiderte Culumon, offenbar sogar erfreut dieses Digimon zu treffen. „Coro Knuckle!“ „Tear Shot!“ Die beiden Digizwillinge sahen sich selbst mit immer mehr Agenten konfrontiert und diese ließen sich durch ihre Attacken nur irritieren, doch Schaden richteten sie damit keinen an. Sie waren einfach zu schwach. „Verdammt!“ Wie von Sinnen schlug Coronamon auf einen Agenten ein, doch dieser gab nur seltsame Geräusche von sich, die man beinahe als ein Lachen verstehen konnte. „Stirb! Blödes Ding!“ In dem Moment holte der Agent aus und schlug zurück, so dass das Child von ihm fort geschleudert wurde und unsanft gegen den Felsen schlug, auf dem die beiden Kinder standen. „Coronamon!“ Besorgt drehte sich seine Schwester um und flog zu ihm, auch wenn so die Agenten noch weiter auf den Gipfel zu rücken konnten. „Pass auf!“, rief das Flammendigimon, als ein Schuss von Beelzebumon einen Agenten hinter seiner Schwester aus der Luft holte. Doch gerade, als es seine Aufmerksamkeit den Ultimate zuwandte, das kämpfte, um sie und seine Partner zu beschützen, erschien der verbliebene größere Agent hinter diesem und holte mit seiner Lanze aus. „Beelzebumon!“, rief es fast Synchron mit Ai und Makoto, doch es war zu spät. Als das Ultimate reagierte, sich zu seinem Angreifer umdrehte, durchbohrte dessen Lanze seine Schulter und sein Körper begann zu flackern. „Beelzebumon!“, kreischte Ai verzweifelt, doch auch das änderte nichts daran, das einen Moment später Impmon zu Boden fiel. „Impmon!“ Das Mädchen wäre von dem Felsen gesprungen, hätte sein Bruder es nicht davon abgehalten, doch nun war ihre letzte Hoffnung, noch lebend von hier zu entkommen, gefallen. „Oh nein...“, flüsterte Lunamon, das nun Coronamon erreicht hatte. Die Köpfe der Agenten wandten sich in ihre Richtung. „Wir...“, setzte Lunamon an. „Wir haben verloren... Impmon...“ Verzweifelt sah es in die Richtung, in der Impmon irgendwo zwischen den anderen Felsen verschwunden war. Es sah zu den beiden Kindern, die hinter ihnen, auf der so lachhaft geraden Fläche an der Spitze ihrer vermeintlichen Zuflucht standen. Coronamons Blick folgte dem seiner Schwester. Ai war in Tränen ausgebrochen und ihr Bruder, dem ebenfalls Tränen in den Augen standen, hielt sie an sich gedrückt. Sein Blick war auf die Agenten gerichtet, die scheinbar wie in Zeitlupe auf sie zugesprungen waren. „Nein...“, flüsterte Coronamon und richtete sich auf. „Was...“ Lunamon hielt noch immer seine Hand. „Ich lasse das nicht zu“, erwiderte sein Bruder keuchend. „Ich lasse nicht zu, dass sie die beiden töten. Ich will will nicht sterben. Nicht hier!“ „Aber wir können nichts mehr tun...“ Das weiße Child sah zu Boden. „Wir haben keine Partner.“ „Aber wir sind Digimon“, erwiderte Coronamon. „Wir können auch ohne Partner kämpfen. Das hier ist unsere Welt, die dieser dämliche Klops zerstören will! Unser Zuhause!“ „Unser Zuhause...“ Für einen Moment schwieg Lunamon. „Ich will die anderen wiedersehen.“ „Wir dürfen nicht aufgeben“, meinte sein Bruder erneut und schließlich ergriff Lunamon seine Hand. Die Agenten hatten sie erreicht. Sie sprangen auf sie zu, die seltsamen Klauen, in deren Mitte ihre Augen zu sein schienen, zum Angriff erhoben. Fünf Agenten erreichten sie als erstes und weitere vier folgten diese, auch wenn die Attacken der ersten fünf reichen würde, um die beiden Childs zu töten. Coronamons Hand lag fest in der Pfote Lunamons. „Wir geben nicht auf...“, flüsterte das Flammendigimon, ehe es – nun einstimmig mit seiner Schwester nun rufend wiederholte: „Wir geben nicht auf!“ Im nächsten Moment wurden die Agenten von einer Druckwelle zurückgeschleudert. Ein Leuchten umgab die beiden Childs und ein kleines Stück des Himmel hatte seine eigentliche Farbe wieder zurückgewonnen. Die Pfoten der beiden Digimon lösten sich und ohne zu überlegen sprangen sie in die Richtung der Masse. Das Licht, das sie umgab, war nun so hell, dass man von den Digimon selbst nichts mehr sah. Es schimmerte violett um Lunamon herum, während es Coronamon Orange umgab. Sie fielen nicht zu Boden, sondern wurden von einer seltsamen neuen Kraft in der Luft gehalten. Sie umkreisten einander, wobei das Licht hinter ihnen beinahe so etwas, wie eine Spirale bildete. „Coronamon!“ „Lunamon!“ „Shinka!“ „Apollomon!“ „Dianamon!“ Das Licht schwächte langsam ab und gab so den Blick auf zwei Digimon frei, die kaum noch etwas mit den beiden Childs gemein hatten. Während das eine von ihnen von Flammen umgeben auf der Spitze eines anderen Felsen direkt unter der Reapermasse stand, schwebte das andere in der Luft eine zweischneidige Hellebarde in der Hand. Verwirrt blickten die insgesamt zehn Agenten die beiden Digimon an. Der verbliebe Agent mit den Lanzen war als erstes bei ihnen und griff Dianamon mit seinen Waffen an, doch dieses wehrte die Angriffe elegant mit seinem Hellebarden ab, dessen Schneiden Halbmonde aufgemalt hatten. Mit einem weiteren Streich trennte es schließlich die Lanzen vom Körper des Angreifers, woraufhin diese sich zurück in die Reapermasse verwandelten und sich dann auflösten. Ein letzter Streich zerteilte den Agenten in der Mitte. Derweil hatten sich auch die kleineren Agenten von den Kindern abgewandt. Die beiden Ultimates waren aktuell die größere Bedrohung, die es zu besiegen galt. Sie sprangen in ihre Richtung, doch weit kamen sie nicht. „Sol Blaster!“ Die Flammenkugel auf Apollomons Rücken erstrahlte und ein Ring aus Feuer breitete sich von ihm heraus aus. Ehe die Agenten es überhaupt bemerkten, setzte die Attacken sie selbst in Flammen und dann lösten auch sie sich auf. „Unglaublich“, murmelte Apollomon, das selbst noch nicht ganz verstand, was passiert war. Woher war diese Kraft gekommen? „Apollomon!“, rief seine Schwester und es wandte seinen Blick zu der Masse, um der sich wohl in jedem Moment neue Agenten bilden würden. Es nickte. Im nächsten Augenblick erschien eine langgezogene Flamme – ein komplett aus Feuer bestehender Pfeil in seiner Hand, während sich eine nahezu unsichtbare Sehne zwischen den Enden Dianamons Hellebarden spannte. Ein Pfeil aus Eis erschien in der Hand des Göttinnendigimons. „Arrow of Artemis!“, rief Dianamon und feuerte seinen Pfeil auf die Reapermasse ab. „Arrow of Apollo!“ Auch Apollomon nahm seinen Pfeil und schleuderte ihm mit aller Macht auf ihren unförmigen Gegner. Die beiden Pfeile drangen in die Masse ein und trafen sich in ihrer Mitte. Eine Energiekugel entstand und breitete sich mit rasanter Geschwindigkeit aus. Doch ehe die Explosion den Tropfen zerriss schwang Dianamon seinen Hellebarde. „Moon Aria!“ Eine Kugel aus silbern schimmerndem Licht bildete sich um den kleinen Teil D-Reapers herum und schnitt ihn von seiner Umgebung ab. Dann stieß sich Apollomon von seinem Felsen ab und Flammen loderten aus seiner geballten Faust hervor. „Phoebos Blow!“ Damit schlug es auf die Kugel, die Dianamon aus seinem Licht gebildet hatte, und seine Faust drang durch die schützende Schicht einfach hindurch. Statt dem Schutzschild schaden zuzufügen, entlud sich die Macht des Feuers in dessen Inneren und Flammen schlugen der Explosion entgegen. Die Kugel erstrahlte in einem blendenden Licht und als dieses Licht schließlich erlosch, war von der Reapermasse nichts mehr zu sehen. Dianamon landete neben seinem Bruder und die beiden sahen sich an. „Das...“, murmelte Apollomon und sah auf seine nun viel größeren und von Rüstung geschützten Hände. „Das ist einfach unglaublich.“ „Danke“, meinte Dianamon nun. „Wofür?“ Ein Lächeln zeichnete sich unter dem Schal, der Dianamons Gesicht zu einem großen Teil verdeckte, ab. „Dafür, dass du nicht aufgegeben hast.“ „That doesn't look too good“, stellte Keira fest, während sie zusammen mit Lalamon, das als Plüschtier getarnt in ihren Armen hing, auf einer Wiese nicht all zu weit von dem seltsamen Strahl entfernt stand und auf das langsam größer werdende Loch am Himmel sah. „I bet that's the fault of our new fucking president“, erklang eine Stimme hinter ihr. „A.J.“, murmelte sie und sah zu dem anderen Mädchen, das zusammen mit ihrem V-mon auf sie zukam. Sie sah zu V-mon. „You should be more careful.“ Doch A.J. schüttelte den Kopf. „We have to do something.“ „Anything...“, ergänzte V-mon. Und zusammen sahen sie zum Himmel hinauf. ★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★ Anmerkungen: Apollomon: Einer der Olympus Twelfe. Ein Ultimatelevel vom Typus Serum, das natürlich in der Familie der Götterdigimon zu finden ist. Dianamon: Einer der Olympus Twelfe. Ein Ultimatelevel vom Typus Serum, das in der Familie der heiligen Tierdigimon zu finden ist. Beide Digimon sind zusammen mit Coronamon und Lunamon erschienen und mehr oder minder die offiziellen Ultimates der beiden Digimon. ☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆ So, das Kapitel ist nun auch fertig :) Um sämtliche Fragen vorzubeugen. Lunamon und Coronamon hätten die ganze Zeit die Möglichkeit gehabt, auf das Ultimatelevel zu digitieren, nur ist diese bisher nie getriggert worden. Ein Hinweis darauf lässt bereits in Episode 18 finden :) Die beiden hatten in ihrem Digicore einen Fehler, der jedoch zu einem nahezu endlosen Kraftprotential geführt hat. (Jap, dieses Kapitel war von Anfang an so geplant, wie es ist xD) Ja... Es hat auf jeden Fall zu schreiben Spaß gemacht. Ansonsten mache ich noch einmal auf das Special zu DAG Battle for Paradise aufmerksam, das seit einer Woche etwa online steht. Es soll eine Art "Film" darstellen, der zwischen Episode 29 und Episode 30 von DAG spielen soll :) http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/257370/ Nun, ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)