Digimon Alpha Generation von Alaiya (Sieben Jahre nach Tamers) ================================================================================ Episode 26: Vereinte Macht der Dämonen -------------------------------------- Bitte macht euch auf einen bösen Cliffhanger am Ende des Kapitels gefasst ^^" Danke! ★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★ Episode 26: Vereinte Macht der Dämonen Wie gebannt starrten Hirokazu, Kenta und auch die australischen Tamer zum aufklärenden Mittagshimmel hinauf. Die dunklen Wolken, die zusammen mit den Demon Lords gekommen waren, waren verschwunden, was wohl soviel hieß, wie dass alle sieben Dämonendigimon geschlagen waren, oder? Doch was sie stattdessen sahen, war nicht minder bedrohlich. Schon als Lucemon besiegt worden war hatten sie sich hinter den roten Felsen zurückgezogen, so dass der Strahl, der wie eine Säule vom Himmel hinabgekommen war und nun den Himmel mit dem staubigen Wüstenboden verband. Es war ein Datastream, wie es sie in der Digiwelt gab – ähnlich denen, die früher erschienen waren, bevor sich ein Digimon materialisierte. Doch er war anders, denn er hatte eine violette Färbung und war nicht blau. „Was ist das?“, fragte Hirokazu, obwohl er genau sah, was vor ihnen war. „Das ist ein Tor…“, erwiderte Hagurumon leise. „Eine Verbindung zur Digiwelt.“ Auch Hirokazu starrte den Strahl an, als könnte er nicht glauben, was er da sah. Derselbe Ausdruck zeichnete sich auch auf den Gesichtern der australischen Tamer ab. „Aber was hat das zu bedeuten?“ „Pipopa…“, verlieh Penmon seinen Worten Ausdruck und sah bestürzt um sich. Sie wussten nicht, was das hieß, doch irgendwie ahnten sie alle, dass es nichts Gutes bedeuten würde. Weder für die reale, noch für die digitale Welt. Etwas bildete sich an dem zu ihnen gerichteten Maul von Ogudomon und Shuichon war die einzige, die überhaupt fähig war zu reagieren. Zu geschockt waren sie alle von dem, was gerade passierte. „Weg hier!“, rief sie aus und riss Denrei mit sich hoch und zur Seite, während die anderen durch ihren Schrei aus der Starre erwachten und sich irgendwie zu den Wänden der Steinhalle stürzten, ehe einen Augenblick später eine unsichtbare Schockwelle auf den Boden in der Mitte traf und diesen in Daten auflöste, so dass ein großer Krater zurückblieb. Denrei starrte auf sein Digivice, das durch einen grünlichen Lichtstrahl mit dem Körper von Ogudomon verbunden war. „Was geht hier vor?“, brachte er trocken hervor. Konnte es etwa sein, dass sich das Digimon von der Energie des Digivices speiste? Grün, eher türkis… Das war dieselbe Farbe, wie das Wappen von Lilithmon hatte. Der Strahl aus dem Digivice von Shoji war gelb. Der, der von Kayako ausging orangegelb. Was hatte das nur zu bedeuten? Was? Was? „Tut doch etwas!“, rief Shuichon aus und riss an seiner Hand. Er reagierte und holte eine Karte hervor, auch wenn er nicht wusste, was das bringen sollte. Immerhin war Ogudomon auf dem Ultimatelevel und eine Vereinigung der letzten Kräfte der Demon Lords. Sie hatten nur drei – vielleicht auch vier, da er nicht wusste, wie weit Chiupumon digitieren konnte, zumal er das Digimon nicht einmal kannte – Perfects und sollten jetzt praktisch gegen alle Demon Lords alleine kämpfen? Das war unmöglich! „Card Slash!“, murmelte er und versuchte dasselbe wie kurz zuvor. „Super Evolution Plug-In S!“ Dracomon sah ihn nur verloren an, denn nichts geschah. Weder verschwand der Strahl, der sein Digivice mit Ogudomon verband, noch konnte Dracomon digitieren. Nun versuchten es auch Shoji und Kayako, die zusammen mit ihren Digimon und Toshi etwas von ihnen entfernt an die Wand gedrückt standen. „Card Slash!“, rief Shoji etwas entschlossener. „Super Evolution! Plug-In S!“ Wieder geschah nichts. „Card Slash!“ Also schien auch Kayakos Digivice einen Schlitz für die alten Karten zu haben, was wohl hieß, das Chiupumon auch auf das Perfectlevel digitieren konnte. „Super Evolution Plug-In S!“ Auch hier gab es keine Reaktion und Culumon auf Shuichons Kopf zog die Ohren ein. „Culu…“ Nur Shuichon hielt noch eine Karte in der Hand und führte sie zum Digivice. „Card Slash!“ „Verdammt…“, murmelte Yamaki, während die Sirene der Warnanlage in seinem Kopf gleich hundertfach widerschallte. Noch immer blinkten die Digital Hazard Symbole über den Bildschirm, während einige der kleineren Rechner plötzlich abgestürzt waren. Was hatte das alles zu bedeuten. Janyuu schlug mit beiden Händen auf den Tisch und ballte die Fäuste, so dass die Knochen durch die Haut schimmerten. „Verdammt! Shuichon…“ Was auch immer vorging, es war eine Gefahr für die Digiwelt und somit auch für Shuichon, Denrei und Shoji, die noch immer dort waren. Und so lange sie nicht wussten, wo in der Digiwelt diese Kinder waren, konnten sie nichts für sie tun. Zumal sie die Arche nur auf die physische Ebene der Digiwelt schicken konnten und nicht wussten, ob die drei Tamer wirklich dort waren. Reika trat hinter Janyuu und legte die Hand auf seine Schulter, wenngleich selbst sie nicht zu wissen schien, was sie sagen sollte. „Was ist denn los, Papa?“, fragte Namiko und zupfte an Yamakis Hosenbein. Noch bevor er antworten konnte hob Megumi das Kind hoch. Wie erklärte man einer fünfjährigen auch, was da gerade vor sich ging? Sie wussten es ja selbst nicht einmal genau… „Die Digimon sind vielleicht in Gefahr“, meinte Megumi sanft, bekam aber sofort die nächste Frage zu hören: „Warum denn?“ Die Frau seufzte. „Das wissen wir selbst noch nicht genau.“ Damit ging sie wieder zur Tür des Saals, um das Kind hinauszubringen. Diese öffnete sich jedoch noch, bevor sie sie erreicht hatte, und Shibumi trat ein. Er schien außer Atem, so als wäre er die Treppen bis hier hin hinauf gerannt. Waren auch die Aufzüge im Gebäude ausgefallen? „Was geht hier vor?“, fragte er und sah auf die blinkenden Warnzeichen. Dolphin seufzte. „Das wissen wir auch noch nicht.“ Kurz herrschte Schweigen. Sie wussten nicht, was vor sich ging und noch weniger, was sie dagegen machen konnten. Es gab nichts schlimmeres, als nichts tun zu können. Mittlerweile hatte Daisy Janyuu zu einem Stuhl geführt, wo der ältere Mann zusammengesunken saß. Wenn sie etwas tun konnten, sollten sie es schnell tun, solange sie den Kindern in der digitalen Welt noch helfen konnten. Schließlich seufzte Yamaki und ging zu Tür, woraufhin Reika ihm folgte. „Wo willst du hin?“, fragte sie. „Ich hole mir eine Kopfschmerztablette“, erwiderte er und trat durch die Tür. Einen Moment später blieb er jedoch wie angewurzelt stehen und starrte auf die Lichtsäule, die direkt vor dem Gebäude Himmel und Erde verband. „Card Slash! Super Evolution Plug-In S!“, rief Shuichon und ihr Digivice ließ Lopmon aufleuchten, ehe das Digimon von hellem Licht umgeben in die Höhe schwebte. „Lopmon – Shinka! Wendimon!“ Das riesige Digimon hielt sich an einem aus der Wand herausstehenden Felsen fest und stieß sich dann von der Steinwand ab, um auf seinen Gegner zuzuspringen, während seine Partnerin bereits die nächste Karte in der Hand hatte. „Card Slash!“ Die Karte wurde blau, während Shuichon sie durch den Schlitz am Digivice zog. „Matrix Evolution!“ „Wendimon – Matrix Evolution! Antiramon!“ Das große Hasendigimon griff in der Luft nach einem der Beine von Ogudomon und zog sich auf dieses hinauf, um darauf zu dem Hauptkörper des Dämonendigimons zu laufen. Doch auch wenn Ogudomon nicht sonderlich intelligent zu sein schien, bemerkte es den vermeidlichen Feind und als wollten sie den Körper schützen bewegten sich die die Wappen der Demon Lords vor den Körper und schossen eine Art Blitze auf Antiramon ab. Den ersten wich dieses noch aus, indem es auf das nächste Bein hinübersprang, doch dann wurde es getroffen und fiel wieder in die Höhle hinab, während die sechs Beine des Dämonendigimons ihm folgten, als wollten sie es schnappen. Dann kam Antiramon auf dem Boden auf, wo sich sofort die roten Klauen am Ende der schon eher an Tentakel erinnernden langen Beine neben ihm in die Erde bohrten. „Antiramon!“, schrie Shuichon und hatte bereits die nächste Karte in der Hand. „Card Slash! High Speed Plug-In B!“ Sich zur Seite drehend wich Antiramon den Klauen aus und schaffte es schließlich wieder, sich an einem der Beine festzuhalten, um sich erneut hinauf zu ziehen. Derweil hatten die Wappen der Demon Lords allerdings nicht aufgehört weiter Blitze zu schießen, nur das diese momentan kein bestimmtes Ziel zu haben schienen sondern einfach irgendwo in Richtung des Himmels gefeuert wurden. Wieso? „Die reale Welt“, flüsterte Shoji auf einmal. Shuichon sah ihn an. Konnte es sein? Natürlich! Versuchte das Digimon etwa von hier das Netzwerk der realen Welt zu beschädigen? Konnte das überhaupt funktionieren? Immerhin war die reale Welt durch einige Datenwände von Einflüssen aus dieser Welt geschützt, doch wie sie auch schon im Kampf gegen D-Reaper gemerkt hatten reichte das nicht unbedingt. Sie sah zu der blaugrünen Kugel am Himmel hinauf, aus der die weißen Lichtsäulen in alle Richtungen strahlten, während die grünen Datenringe sie umgaben. Wenn die Blitze die Schutzmauern durchdrangen… Was würde dann passieren? Erneut sah sie zu Ogudomon, auf dessen Beinen Antiramon noch immer mit überdurchschnittlicher Geschwindigkeit hin und her sprang und versuchte den Mittelkörper zu erreichen, der aber nun wieder von den Wappen geschützt wurde. Sie mussten Ogudomon bekämpfen. Sie mussten es besiegen. Aber hatten sie die Kraft dazu? „Antiramon!“, rief sie hinauf, auch wenn sie nicht sicher war, ob ihr Partner sie hörte. „What’s that?“ Auch in Washington standen die Tamer vor dem Haus, in dem sie vorher gewesen waren und starrten gen Himmel, von dem die Lichtsäule hinabstrahlte und die nun sternenklare Nacht etwas erhellte. Das untere Ende der Lichtsäule stand – wenn man es so nennen konnte, doch ein besseres Wort fiel Jenrya im Moment dazu nicht ein – auf dem verbrannten Stück Erde, das vorher einmal das Washington Monument umgeben hatte. Sein Magen verkrampfte sich, als er in dem Licht den toten Körper des gestorbenen Jungen sah. Dabei konnte er selbst kaum stehen, denn seine Rippen schmerzten und ließen ihn leicht vornüber gebeugt gehen. Trotzdem trug er das genau so geschwächte Terriermon auf den Armen, das ebenfalls das Geschehene beobachtete. Es war schon die ganze Zeit still, ganz untypisch für das kleine Tierdigimon. „It’s a connection“, schloss schließlich das rothaarige Mädchen namens A.J., das links neben Jenrya stand. „It connects this world with the digital world, doesn’t it?“ „Dunno“, erwiderte V-mon zu ihren Füßen müde und mit einem Tonfall, der sagte, dass es auch schlafen würde, wenn jetzt die Welt untergehen würde. Der chinesische Junge konnte es ihm nicht verdenken. Die Digimon hatten einen harten Kampf hinter sich. Wenn durch diesen Strahl etwas kommen würde… Jenrya wusste es nicht. Aber er wusste, dass sie nichts würden machen können. Seine Gedanken wanderten zu seiner Schwester, die wahrscheinlich noch immer mit Denrei und Shoji in der Digiwelt war. Was ging dort vor sich? Geschah da gerade auch etwas oder waren sie dort sicher? Wenn er doch nur Kontakt mit ihr oder seinem Vater hätte aufnehmen können, hätte er sich besser gefühlt. Doch noch immer ging der Strom in der Stadt nicht, so dass es wohl keine Möglichkeit gäbe… Er seufzte leise und schwer. „Moumantai“, versuchte Terriermon ihn zu trösten, klang dabei aber selbst nicht sonderlich überzeugend. „Moumantai… Moumantai…“ Dann seufzte es selbst leise und sah wieder auf die Lichtsäule. Schließlich wandte Jenrya sich ab. „I will go into the house“, entschuldigte er sich schwach. Solange er hier draußen blieb wanderte sein Blick immer wieder zu dem toten Jungen und er wusste nicht, ob er das noch lange verkraften würde. Immerhin waren sie irgendwo mitverantwortlich dafür… Sie hätten irgendwas tun müssen. Irgendwas! Nur was? „Moumantai“, murmelte er zu sich selbst, doch besser fühlte er sich dadurch nicht. Er hatte versagt. Er hatte weder den Jungen, noch seine Schwester beschützen können und als er sich die Augen rieb merkte er, dass diese feucht waren. „Moumantai…“ Das Digimon des chinesischen Mädchens kämpfte gegen Ogudomon, doch während er es beobachtete wusste Toshi, dass der Kampf so aussichtslos war. Er kannte sich nicht mit Digimon aus, obwohl er nun einige Zeit mit Kayako in der Welt dieser Monster verbracht hatte, aber er wusste auch so, dass das, was da oben war, stark war und sehr gefährlich. Und soviel er verstanden hatte, war es ein Level über dem des Mädchens. Er sah auf Kayakos Digivice, aus dem noch immer ein Strang aus Licht zu dem riesigen, krakenähnlichen Digimon hinaufzeigte. Wieso konnte Chiupumon nicht digitieren? Wie erstarrt sah das Mädchen auf ihr Digivice, während ihr Partner wie wild vor ihren Augen herumwedelte, was sie jedoch gar nicht zu bemerken schien. Sie war ziemlich zart besaitet konnte man sagen. Vielleicht zu zart, um durch eine fremde Welt zu ziehen. Schon bevor Ogudomon aufgetaucht war, hatte sie durch die Beben kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden und nun war sich Toshi nicht so sicher, ob es nun zu diesem gekommen war. „Kayako“, rief Chiupumon ungeduldig. „Kayako!“ Es ließ seinen Kopf vor ihr Gesicht hängen. „Kayako! Lass mich digitieren!“ In ihren Augen standen Tränen. „Es geht nicht…“, hauchte sie. Wenn sie sich so gehen ließ, würden sie ziemlich schnell tot sein, fürchtete Toshi. Wenn sie nicht kämpften, mussten sie von hier weg und zwar ziemlich schnell. Er packte sie bei der Schulter. „Kayako!“, schrie er sie an, erhielt jedoch keine Reaktion. Mit etwas Gewalt drehte er sie zu sich herum und schüttelte sie. „Kayako!“ Der glasige Blick ihrer Augen wurde etwas klarer. „Es geht nicht“, flüsterte sie jedoch wieder. „Das Digivice geht nicht mehr.“ Bei diesen Worten fiel das kleine Gerät mit dem türkisen Rand zu Boden und blieb dort liegen, während weiterhin der Lichtstrahl zu Ogudomon hinaufführte. „Was geht hier vor?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht“, erwiderte er. „Aber wir müssen hier weg und zwar schnell.“ Unsicher sah sie ihn an. „Wir können nichts tun.“ „Nein, das können wir nicht“, erwiderte er, als Chiupumon ihm widersprach: „Ich will aber etwas tun! Ich will kämpfen!“ „Aber es geht nicht!“, fuhr Toshi das Digimon an. „Es geht nicht“, wiederholte er dann etwas leiser und sah wieder seine beste Freundin an. „Wir sollten hier weg.“ Doch da war es Shoji – zumindest war er zuvor von seinem Partner so genannt worden – der nicht all zu weit von ihnen entfernt stand, der sich einmischte. „Nein, wir dürfen nicht hier weg“, meinte er. „Wir sind die einzigen, die hier sind und damit auch die einzigen, die etwas tun können. Wir müssen irgendwas tun. Sonst wird Ogudomon am Ende die reale Welt angreifen, so wie die Demon Lords die reale Welt angegriffen haben.“ „Die Demon Lords?“, fragte Toshi. Er wusste, von dem was Kayako zuvor gesagt hatte, zumindest soviel, dass dieses Digimon – Ogudomon – die Wappen der Demon Lords bei sich trug und das diese Demon Lords eine Gruppe starker Digimon waren, aber damit hörte sein Wisse auch schon auf. „Gestern…“ Der schwarzhaarige Junge schien zu überlegen. „Lilithmon ist in Tokyo aufgetaucht und wir haben gegen es gekämpft… Aber Lilithmon ist nicht das einzige Digimon gewesen, das in der realen Welt aufgetaucht ist. Die anderen Demon Lords auch… Deshalb sind wir auch hierher gekommen. Wir wollten gegen die Demon Lords kämpfen und sind...“ Er suchte nach Worten. „Sind durch einen Unfall hier gelandet.“ Damit sah er auf das eigene Digivice, das so wie Kayakos einen Lichtstrahl aussandte. Toshi schwieg, während das Mädchen vor ihm leise zu schluchzen anfing, schließlich in die Knie ging und so auf dem Boden sitzen blieb. Schließlich seufzte er, sah kurz auf den Boden und dann zu Ogudomon auf. „Wir können trotzdem nichts tun…“ Und er selbst am allerwenigsten, da er nicht einmal ein Digivice oder ein Digimon hatte. Takato verstand nicht, was vor sich ging, aber er wusste, dass es nicht gut war. Diese Säule, die aussah, wie ein Datastream in der Digiwelt verband die beiden Welten und das scheinbar dauerhaft. Vielleicht auch nicht… Er konnte es nicht wirklich sagen, aber die meisten dieser Störungen waren nie länger als ein, zwei oder vielleicht auch fünf Minuten geblieben und hatten immer eine etwas andere Färbung im Licht gehabt. Noch immer schwebte er mit Guilmon zusammen zu Dukemon verschmolzen in der Luft und immer noch war nichts zu sehen, was auf Menschen, wie zum Beispiel den Tamer von Zudomon schließen ließ. „Das ist nicht gut“, murmelte er und schwebte noch näher an die Lichtsäule heran. „Wir sollten vorsichtig sein“, meinte sein Partner mit einer recht unsicher klingenden Stimme. „Ich weiß“, erwiderte Takato und sah die rosafarbenden Zahlen, die im Licht zu schweben schienen. Ja, genau wie in einem Datastream. Führte diese Säule also tatsächlich in die Digiwelt? Vorsichtig streckte Dukemon die Hand nach dem Licht aus, als ein Blitz an ihr entlang gen Boden schoss, Dukemon traf und die Verschmelzung auf einmal auflöste. Bevor er wirklich begriff was vor sich ging, fiel Takato, nun wieder in T-Shirt und kurzer Hose, zusammen mit Guilmon durch die eisige Luft und auf die Wasseroberfläche zu. Shuichon war sich nicht sicher, was sie machen sollte. Aber sie wusste eins ganz genau: Sie durfte nicht aufgeben. Antiramon war das einzige Digimon, das noch gegen Ogudomon kämpften konnte und daher mussten sie es irgendwie schaffen zu gewinnen. Im Moment hatte sie keine Zeit dafür, darüber nachzudenken, warum die anderen Digimon nicht digitieren konnten. Sie musste es einfach hinnehmen und kämpfen. „Antiramon!“, schrie sie erneut, als ihr Digimonpartner wieder von Blitzen getroffen wurde und drohte zu Boden zu fallen. Hastig zückte sie eine weitere Karte aus ihrem Deck. „Card Slash! White Wings!“ Die Engelsflügel erschienen auf Antiramons Rücken und ließen ihm so mehr Bewegungsfreiraum, da es sich nicht mehr bemühen musste, auf den Beinen Ogudomons zu bleiben. Es konnte aus der Luft angreifen und den gegnerischen Attacken dabei besser ausweichen. „Mantra Chant!“ Die Energiekugel erschien in den riesigen Pranken von Antiramon, als es näher auf Ogudomon zuflog und dann, kurz bevor es fast mit den schützenden Wappen kollidierte, die Kugel abfeuerte und selbst nach oben auswich, noch bevor weitere Blitze es treffen konnten. „Super!“, rief Shuichon aus, während auf Denrei Augen hoffnungsvoll auf den Kampf gerichtet waren. Einen Moment später jedoch verschwand die Energiekugel, genau in dem Moment, als sie auf die Wappen traf. „Was…“ Shuichon sah ungläubig nach oben, da sie sich nicht sicher war, ob sie es vielleicht doch nicht richtig gesehen hatte, da die Beine Ogudomons ihr immer wieder die Sicht auf den Kampf versperrten. Auch Antiramon sah ungläubig auf die Siegel vor sich, als diese plötzlich heller als zuvor aufleuchteten und einen Moment später ein Schwall von Energie aus ihnen hervorbrach und Antiramon traf. „Antiramon!“, schrieen Denrei, Dracomon und Shoji fast gleichzeitig, als die Krallen von einem der Beine Ogudomons das Digimon in der Luft fingen und festhielten, ehe weitere Blitze auf das Digimon einschlugen. „Antiramon!“ Shuichon sah auf ihr Digivice. Was sollte sie jetzt tun? Sie musste ihrem Partner helfen, aber sie war sich nicht sicher, ob auch nur eine Karte in ihrem Deck in dieser Situation nützlich sein würde. Ogudomon war einfach zu stark – viel zu stark. Es war eins der stärksten Ultimate Digimon und Antiramon war vielleicht einmal ein Deva gewesen, doch es war am Ende nur auf dem Perfectlevel. „Shuichon“, hörte sie auf einmal Denreis Stimme neben sich. Er hielt ihr eine Karte hin. „Versuch es mit dieser!“ Kurz warf sie einen Blick auf die Karte, die er ihr hinhielt. Dann zog sie sie durch ihr Digivice. „Card Slash! Chaotic Wave!“ Energie sammelte sich um Antiramon herum, als dieses die noch freien Arme vor dem Körper verschränkte und die Energie dann von sich wegschleuderte, so dass die Klauen Ogudomons, die es zuvor festgehalten hatten, auseinander gerissen wurden und sich in Datenpartikel auflöste. „Super!“, riefen Shuishon und Denrei, während sich Antiramon, das hinuntergefallen war, an einer der Kettenreste an der Wand festhielt. Doch einen Moment später verschwand die Freude der beiden Tamer wieder von ihren Gesichtern, als sich die Datenpartikel, in die sich die Klauen aufgelöst hatten, wieder ins bläuliche verfärbten und zurück zu dem Bein gezogen wurden, wo sie erneut die Klaue bildeten. „Es hat keinen Sinn“, murmelte Kayako, die einige Meter von ihnen entfernt am Boden kniete. „Wir können es nicht besiegen.“ „Kayako“, hauchte Culumon und flatterte zu dem anderen Mädchen hinüber. „Culu…“ Da durchschnitt Antiramons Stimme die Luft. „Weg da! Passt auf!“, rief es, so dass sie alle die Köpfe in die Höhe rissen, wo sich die Wappen der Demon Lords neu formatiert hatten – unter Ogudomons Körper. „Was…“, flüsterte Denrei, als einen Moment später Blitze auf sie zuschossen. Auch vor dem halbzerstörten Venedig verband ein Datastream das Wasser mit dem Himmel, an dem zwischen den Sternen ein Gitternetz zu sehen war, wie es die Digiwelt von der realen Welt trennte. Der Kampf war vorbei. Seitdem Ruki aufgewacht war, waren sie nicht wieder von Digimon angegriffen worden und der Stream war ein ganzes Stück von den noch bestehenden Stücken der Stadt entfernt. Doch trotzdem hatte sie ein mieses Gefühl dabei. Das hier war mehr, als ein einfaches Phänomen. Während sie in den geliehenen Sachen am Rand der Stadt stand und den Stream beobachtete, zuckten auf einmal Blitze an diesem entlang und entluden sich im Meer. Nein, das hier war wirklich gefährlich, auch wenn sie nicht wirklich wusste was es war. „Es wird gekämpft“, hörte sie Renamons Stimme neben sich. Sie sah zu dem fuchsähnlichen Digimon hinauf. „In der Digiwelt. Sie kämpfen.“ „Wer?“, fragte Ruki, als sie an Shuichon und die beiden Jungen dachte, die aus der Arche gefallen waren. „Gegen wen?“ Doch die Frage konnte auch Renamon nicht beantworten. „Shuichon!“ Antiramon ließ sich fallen und landete vor Shuichon und Denrei auf dem Boden, während Shoji und Toshi Kayako weiter von den anderen beiden weggezogen hatten, da die Blitze augenscheinlich genau auf diese beiden gerichtet waren. Keinen Moment zu früh, den die Blitze trafen genau in dem Moment, als das Perfectdigimon vor ihnen landete. „Antiramon!“, rief Shuichon, als die Blitze ihren Partner am Rücken trafen. Im nächsten Moment flackerte die Gestalt Antiramon, so als würde es sich im nächsten Moment auflösen, wie ein besiegtes Digimon, während die Beine unter dem länglichen Körper nachgaben. Nun konnte das Mädchen nicht vermeiden, dass auch in seinen Augen sich Tränen bildeten. „Antiramon!“ Dann kippte das Digimon – immer noch flackernd, wie ein verzerrtes Fernsehbild – zur Seite und Shuichon rannte zu seinem Kopf. „Antiramon!“ „Tao…“ Daisy saß in einem Stuhl Janyuu gegenüber und hatte ihm vorsichtig die Hand auf das Knie gelegt, während er das Gesicht hinter seinen Händen begraben hatte. Er hatte die Brille abgesetzt und fühlte sich im Moment so verzweifelt wie schon lange nicht mehr. „Tao“, begann die Amerikanerin erneut. Er antwortete nichts. Was auch immer in der Digiwelt vor sich ging, war eine riesige Katastrophe und seine jüngste Tochter war mitten darin. Was sollte er seiner Frau sagen? Und die Eltern der anderen beiden Jungen, die dort waren… „Die Kinder…“ Das war Dolphin, der nun hinter ihn getreten war. Er verstummte, da er wusste, dass es eigentlich keine Kinder mehr waren. „Sie schaffen das schon. Vielleicht ist ihnen auch gar nichts passiert.“ „Vielleicht“, murmelte Janyuu. „Vielleicht aber doch. Wir wissen nichts…“ Er merkte selbst, dass seine eigene Stimme heiser klang. „Wir können nichts tun.“ Schweigen herrschte, denn er wusste, dass dies auch seinen beiden Kollegen klar war. „Das letzte Mal war es genau so“, murmelte Janyuu. „Genau so…“ Damals war es Guilmons Digitation zu Megidramon gewesen, die den Digital Hazard ausgelöst hatte. Doch er hatte das Gefühl, dass es eine viel größere Katastrophe war, die bevorstand oder gerade über sie hereinbrach. Schließlich räusperte sich Dolphin. „Du bist nicht der einzige, der eine Tochter dort hat.“ „Antiramon!“ Das Digimon hatte Augen geschlossen, während seine Gestalt weiterhin flackerte und einige Daten verlor. „Antiramon!“ Shuichon konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme ein panisches Kreischen war. „Antiramon! Antiramon!“ Sie berührte den Kopf des Digimons, was sich anfühlte, als würde sie einen Stromschlag bekommen, doch sie zog die Hand nicht zurück. „Antiramon!“ Tränen liefen über ihre Wangen und tropften hinab. Tropften auf den Kopf des Digimons. „Shuichon“, flüsterte Denrei hinter ihr, während auch Shoji näher kam. Da leuchtete die Gestalt des Digimons auf und wurde wieder kleiner – wurde wieder zu Lopmon. Das Mädchen drückte das Digimon an sich und versuchte die Tränen herunter zu schlucken. Es konnte nicht mehr kämpfen, aber es lebte noch. „Lopmon…“ Für einen Moment kam sie sich wieder wie das kleine Mädchen vor, das sie war, als sie das erste Mal in die Digiwelt gekommen war, weil sie Terriermon vermisst hatte. „Lopmon…“ „Wir sollten hier weg“, wiederholte Toshis Stimme, die von weit her zu kommen schien, schließlich. Schweigen herrschte, doch dann war es Shoji, der erwiderte: „Ja…“ „Wenn es überhaupt einen Ort in dieser Welt gibt, wo wir hin können“, erwiderte Kayako leise und verzweifelt. „Die Demon Lords haben die Menschen angegriffen“, antwortete Shoji nun wieder. „Nicht die Digimon… Ich denke nicht, dass Ogudomon die Digiwelt angreifen wird. Seine Feinde sind die Menschen.“ Erneutes Schweigen. „Ich will aber kämpfen!“, rief Dracomon aus. „Ich will kämpfen! Ich will nicht das zu hause zerstört wird!“ „Wenn du nicht digitierst, können wir nichts ausrichten“, murmelte Denrei bitter. „Selbst dann… Sind wir zu schwach.“ Kurz schwieg er und als Shuichon sich kurz umdrehte, sah sie verschwommen, wie er auf das Digivice in seiner Hand starrte. Dann ballte er plötzlich die Hand und warf es fort in den Krater den Ogudomon geschaffen hatte. „Das Ding ist völlig nutzlos!“ Seine Hand zitterte. „Es scheint Ogudomon sogar zu nähren…“, murmelte er dann. Shuichon sah auf das D-Arc, das noch immer in ihrer linken Hand unter Lopmons Körper ruhte. Im Gegensatz zu den neuen Digivices, die Denrei, Shoji und Kayako hatten funktionierte es noch. Aber sie waren besiegt. Lopmon wäre beinahe gestorben. „Lopmon“, flüsterte sie noch einmal und wünschte, ihr Bruder wäre hier. „Wir haben verloren…“ Was sollte sie tun? Sie wollte nicht aufgeben… Aber wie sollten sie diesen Kampf gewinnen? Sie waren besiegt… Sie konnten nicht auf das Ultimatelevel digitieren. „Shuichon“, hörte sie Lopmons Stimme. „Shuichon…“ Sie sah auf das Digimon hinab, das schwach seine Augen geöffnet hatte. „Lopmon.“ Sie drückte es an sich. „Es tut mir leid, Lopmon.“ „Es gibt nichts, was die leid tun müsste.“ Das kleine Digimon keuchte. „Es sei denn, du hast jetzt vor mich zu erdrücken.“ Vorsichtig ließ sie es los. „Tut mir leid…“ Kurz stahl sich ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht, als sie daran dachte, wie sie erst Terriermon und später auch Lopmon als Kuscheltiere missbraucht hatte. „Wir sollten von hier verschwinden“, gab Denrei schließlich zu und griff nach Shuichons Arm. „Bevor es noch einmal versucht uns anzugreifen.“ Er sah zu Ogudomon, das noch immer über der Schlucht schwebte, die zuvor eine Höhle gewesen war. Shuichon folgte seinem Blick. Noch immer waren die Wappen in ihre Richtung gerichtet und in dem Moment wusste sie, dass es eine weitere Attacke auf sie abfeuern würde und dass sie hier – in dieser Schlucht – nicht entkommen könnten. „Culu…“, gurrte Culumon, dass mittlerweile wieder auf Kayakos Kopf saß und die Ohren eingezogen hatte. „Wo ist Takato, Culu?“ „Dein Takato kann uns hier nicht helfen“, schnauzte Chiupumon es an. „Er ist nicht hier, wie du siehst!“ Das stimmte. Weder Takato, noch Jenrya, Ruki oder Ryou waren hier. Niemand, dessen Digimon auf das Ultimatelevel digitieren konnte. Niemand, der es mit Ogudomon aufnehmen konnte. „Nein, Takato ist nicht hier“, murmelte sie und richtete sich mit Lopmon auf dem Arm wieder auf. „Niemand ist hier… Außer uns.“ „Shuichon…“ Wenn es überhaupt noch möglich war, zog Culumon seine Ohren noch weiter ein. „Denrei, wir müssen kämpfen!“, begann Dracomon erneut. „Aber wir können nicht kämpfen“, gab Gazimon zu, das nicht weit von dem Drachendigimon entfernt stand. „Wir müssten digitieren!“ Noch einmal schwiegen sie, während die Wappen der Demon Lords erneut heller aufleuchteten als zuvor. „Ich kann digitieren!“, erwiderte Lopmon plötzlich entschlossen, auch wenn es durch seine noch schwache Stimme nicht sonderlich überzeugend wirkte. „Ich kann noch kämpfen!“ Wieder wanderte Shuichons Blick auf ihr Digivice, dessen Bildschirm im Moment schlicht grau war. Sie hatte es bekommen, nachdem Antiramon zu Lopmon geworden war, um sie zu beschützen. Sie waren Partner. Sie – Shuichon – war ein Tamer. Sie alle waren Tamer… Sie mussten doch etwas tun! Takato, Jenrya, Ryou und Ruki waren nicht hier – nur sie. Die anderen waren in der realen Welt und Ogudomon würde diese reale Welt angreifen, wenn sie nichts taten. Die anderen waren dort getrennt, hatten einen Kampf hinter sich, konnten vielleicht selbst nicht mehr kämpfen… Außerdem waren da auch noch andere Menschen. Da war Tokyo und in Tokyo waren ihre Eltern. Ihr Vater machte sich sicher Sorgen sie. Blitze zuckten zwischen den Wappen hin und her, als würden sich diese miteinander verbinden wollen. Da rannte Shuichon auf einmal los in die Mitte des Kraters, wo Denreis Digivice lag. „Was machst du?“, rief dieser. „Shuichon!“ „Ist sie denn wahnsinnig?“, schrie Toshi aus, der noch immer Kayako schützte. Shuichon hob das Digivice aus, dessen Strahl mit einem der Wappen verbunden zu sein schien. Dann warf sie es seinem Besitzer zu. „Du wirst es noch brauchen!“, rief sie ihm zu. „Aber…“, setzte er an. „Shuichon!“ In dem Moment brach ein Blitz aus den Wappen hervor und sauste auf sie hinab, während sie nur ihr eigenes Digivice mit der linken Hand in die Höhe hob und mit der Rechten Lopmon auf dem Arm hielt. „Shuichon!“, schrieen Denrei, Shoji, Gazimon, Dracomon und Culumon auf einmal aus. Sie wusste selbst nicht was sie tat – sie tat es einfach. „Wir können noch kämpfen“, murmelte sie, wobei sie nicht sicher war, ob sie es wirklich laut sagte oder nur dachte. „Wir müssen kämpfen!“ „Shuichon!“ Ein leuchtender Kreis hatte sich um sie herum gebildet und es schien, als würde er aus weißem Feuer bestehen. Der Blitz hatte sie fast erreicht und für einen Moment zweifelte sie, ob sie das richtige tat, doch jetzt gab es ohnehin kein zurück mehr. Sie musste irgendwas tun… Sie würde irgendetwas tun! Lichtstrahlen schossen aus dem Kreis hervor, während ihr Digivice wieder reagierte und ebenfalls leuchtete. Eine warme Energie durchschoss ihren Körper, während der Blitz kurz vor ihr verschwand. Dann bestand die ganze Welt nur noch aus Licht – warmen Licht – und sie wusste, dass sie kämpfen konnten. Gemeinsam! „Matrix Evolution!“, rief sie ganz von allein, während die warme Energie sie vollkommen erfüllte. Sie wusste, dass es ihre Energie war. Ihre und die von Lopmon – ihrem Partner. „Lopmon – Shinka! Minervamon!“ ★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★ Ich habe wieder keine Anmerkungen :3 Außer: Ich habs euch gesagt, dass es ein Cliffhanger wird! Und ist es einer? Ist es einer? Ja, ich weiß, dass viele mit Cherubimon gerechnet haben... Aber ich habe schon sehr früh beschlossen, dass Cherubimon nicht zu Shuichon passt. Es ist zu groß dafür, dass sie recht hyperaktiv ist ^^" Außerdem dachte ich, dass wäre so mal eine nette abwechselung ;) Ich weiß allerdings noch nicht, wann das nächste Kapitel kommt. Wenn nicht morgen, dann erst in einer Woche... ^^" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)