The Vision of Escaflowne von Schreibfee_86 (Ein neuer Feind) ================================================================================ Kapitel 19: Hochzeitsgeflüster ------------------------------ Hochzeitsgefüster Auch Allen kam es schier unendlich vor. Dabei war die Prinzessin erst eine halbe Stunde im Entbindungssaal. Diesmal war Van es der auf dem Stuhl saßs und Allen beobachtete wie er auf und ab maschierte. Doch auch in Van war die Anspannung groß. Er wusste das jede Geburt für Mutter und Kind anstrengend und Gefährlich sein konnte. Doch auch Millerna war eine Kämpferin. Sie würde es schaffen. Millernas Geschrei verstummte. Und schon nach kurzen weiteren Minuten hörte man Geschrei eines Neugeborenen. Allen blieb stehen. Unschlüssig stand er da. Sollte er hinein gehen oder lieber noch warten, da öffnete sich die Tür. Rosa stand im Türrahmen. "Kommen sie, ihre Frau und ihr Kind erwarten sie bereits." meinte sie strahlend. Allen schritt entschlossen ins Zimmer. Dann blieb er ein weiteres Mal stehen und sah Millerna. Erschöpft lächelte sie ihn an, ihre Haare klebten Schweißnass an ihrem Gesicht, aber sie schien glücklich. Langsam trat er näher. "Es ist ein Mädchen!" sagte Millerna mit tränen in den Augen. Allen küsste sie und sah dann auf das kleine Mädchen welches ihm mit großen, blauen Augen entgegen blickte. Doch als er genau hinsah konnte er erkennen, das eines ihrer Augen violett schimmerte so wie die ihrer Mutter, das andere war strahlend blau. Ein lächeln ging über das Gesicht des Ritters. Er streckte die Hand aus und strich über die Wange der Kleinen. Allen und Millerna hatte sich bereits vorher auf einen Namen geeinigt. Die kleine sollte Lyra Marie heißen. Allen hatte sich einen Stuhl an das Bett getragen und saß nun darauf. Er wollte noch bei ihnen bleiben. Millerna hatte sie gerade gefüttert und nun schlief das kleine Mädchen in den Armen ihres Vaters. Liebevoll blickte er in das kleine Gesicht. Während Millerna zufrieden das Geschehen beobachtete, doch auch sie war furchtbar müde und erschöpft. Sodass ihr immer wieder die Augen zu fielen, als Allen auf sah bemerkte er dies. "Schlaf ruhig ein bisschen, ich werde solange hier bleiben." meinte der Ritter. Van hatte sich nachdem er von dem Arzt hörte, das alles gut gegangen war zurück gezogen. Auch er wollte nun bei seinen Kindern sein. Als er das Zimmer von Hitomi betrat musste er feststellen, das sie das Krankenzimmer bereits verlassen hatte. Er zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg zu Hitomis Gemach. Er blieb einen Moment vor der Tür stehen. Van dachte an die Hochzeitsvorbereitungen. Er hatte bei der Schneiderin ein Kleid für Hitomi in Auftrag gegeben. Lächelnd trat er ein. Hitomi war gerade dabei den kleinen Vargas zu füttern. Dieser schmatzte genüsslich vor sich hin. Als Hitomi Van bemerkte lächelte sie ihm zu. Van ging auf Hitomi zu und gab ihr einen Kuss, dann betrachtete er Vargas, wie dieser zufrieden vor sich hin schmatzte. Er strich über die kleinen Finger. Dann hörte er seine Tochter. Sie schien unzufrieden. Er trat an das kleine Bettchen und sah in zwei braune Kulleraugen, die ihn neugierig ansahen. "Ich habe dich nicht vergessen!" sagte Van leise und hob sie vorischtig hinaus. Sofort gluckste das Mädchen zufrieden. Mit Varie im Arm schritt er auf das Bett, in dem Hitomi lag zu. Er setzte sich zu ihr. "Wie geht es Millerna?" fragte Hitomi plötzlich. "Es geht ihr gut, sie und das Baby haben alles gut überstanden." antwortete er ihr ohne aufzusehen. Das kleine Mädchen hatte ihn vollkommen in ihren Bann gezogen. "In ein paar Tagen wird die Schneiderin aus dem Dorf zu dir kommen, sie macht ein paar Anproben mit dir!" meinte Van. "Anproben? Wofür?" fragte Hitomi neugierig. "Einmal für die Kleinen, sie haben bald ihre Zeremonie. Und für dich, Hitomi, wegen deinem Kleid!" sagte Van ruhig. Immer noch war er ganz auf seine Tochter fixiert. "Für mich? Ein Kleid?" Hitomi verstand nicht so recht. "Ja, Hitomi, dein Hochzeitskleid!" antwortete Van und sah ihr in die grünen Augen. Hitomi sah ihn freudig an. "Mein Hochzeitskleid?" wiederholte sie. "Ja, ich habe die Einladungen schon rausgehen lassen. Wir werden bald heiraten, um genau zu sein in 14 Tagen." erwiderte Van grinsend. "Oh Van!" hauchte Hitomi strahlend, kleine Tränen der Freude liefen über ihre Wangen. "Hitomi, ich habe mir erlaubt auch deinen Vater einzuladen! Ich denke du weißt von wem ich rede." meinte Van vorsichtig und sah in Hitomis grüne Augen. "Ja, ich weiß wen du meinst, aber ich kenne ihn doch gar nicht." erklärte Hitomi und sah Van an. Sie wusste nicht ob sie sich freuen oder wütend sein sollte. "Dann wird es Zeit das du das änderst, Hitomi. Er würde sich sehr darüber freuen." sagte Van und stand mit Varie im Arm auf. Er legte das kleine Mädchen in ihrem Bett ab und wandte sich zum gehen. Er wollte Hitomi etwas Zeit zum nachdenken geben. Sie hatte ihr Kleid wieder über ihre Schulter gezogen und sah auf den kleinen Vargas hinab, der nun schlief. Hitomi war vollkommen in ihre gedanken versunken. Sie hatte von Anfang an gespürt das sie etwas mit diesem Mann verbunden hatte. Doch als sie es wusste, hatte sie es verdrängen wollen. Ihre Mutter hatte sie nicht nur in dem Punkt belogen was Gaia betraff, nein, sie hatte ihr einen Vater auf der Erde vorgesetzt der gar nicht ihr Vater war. Wieder fiel ihr blick auf ihren Sohn. Ja, sie würde wollen das ihre Kinder mit ihrem Vater aufwachsen. Und dieser Mann, ihr Vater, konnte nun wirklich nichts dafür. Langsam stand sie auf und hob Vargas hoch. Behutsam legte sie in neben seine Schwester. Dann machte sie sich auf die Suche nach Van. Weit entfernt von Fanelia in einer kleinen Höhle schreckte einer der Drachen hoch, er hatte getäumt. Panisch sprang er auf und prallte mit dem Kopf an die Decke. Ein paar Steine rieselten herab. Draco hob den Kopf und sah seinen jüngeren Bruder besorgt an. "Ist alles in Ordnung?" fragte er leise. Der dunkle Drache schüttelte seinen massigen Kopf "Ich habe geträumt." sagter er leise. "Furchtbare Dinge, ich habe Drachen gequält und unsere Kinder gefangen genommen. Ich habe einen jungen Prinzen seines Körpers beraubt." Merenga schwieg einen Augenblick, sein Kopf senkte sich. Draco war aufgestanden und hatte sich neben seinen Bruder gestellt. "Es.... es war gar kein Traum....ich habe diese Dinge wirklich getan." murmelte er vor sich hin. "Das warst nicht du Bruder, die Zaibacher haben dich geblendet, sie haben deine Verzweiflung und Angst genutzt um dich für ihre Sache zu gewinnen. Doch irgendwann haben sie die Kontrolle darüber verloren. Und du bist von dort geflohen und hast dich im Teufelsberg versteckt." erklärte Draco. Er machte seinem Bruder keine Vorwürfe. "Ich habe auch diese Frau getötet. Die Frau des Königs. Ja, die Frau des Königs von Fanelia." Panisch wandte er den Kopf und sah seinen Bruder an. Liebevoll erwiderte Draco den Blick. "Mach dir keine Sorgen, es ist alles so gekommen, wie es hatte kommen müssen. Hitomi, die Frau des Königs, es geht ihr gut. Ich habe sie retten können." Sprach er sanft. "Wir müssen nun auf sie aufpassen, auf all unsere Kinder. Es darf ihnen kein Leid mehr geschehen." meinte Draco und sah seinen Bruder ernst an. Merenga blickte unsicher zurück. "Aber wollen sie mich denn dort überhaupt noch." fragte Merenga ängstlich. "Sie werden dir verzeihen, schließlich bist du jenen zum Opfer gefallen, die schon über so viele Menschen leid gebracht haben." sagte Draco aufmunternd. Mit neuem Mut sah er seinen älteren Bruder an. "Ja, ich werde sie beschützen." sagte Merenga fest. Als Millerna ihre Augen aufschlug saßs Allen immer noch neben ihr. Total verdreht hing er auf dem Stuhl. Er war eingeschlafen. Die kleine Lyra hatte er in ihr Bett gelegt. Und nun hing er dort und war vom Schlaf überrascht worden. Millerna lächelte. So friedlich hatte sie Allen schon lange nicht mehr gesehen. Behutsam ergriff sie seine Hand und drückte sie. Langsam öffnete der Ritter seine Augen. Als er Millernas Gesicht erblickte lächelte er glücklich. "Ich bin eingeschlafen." stellte er fest. Millerna nickte. "Wie fühlst du dich?" fragte der Ritter sanft. "Gut, es geht mir gut." erwiderte sie ihm. "Was hälst du davon wenn wir etwas nach draußen gehen? Rosa kümmert sich so lange um Lyra. Und dir würde etwas frische Luft mit sicherheit gut tun." meinte der Ritter. "Ja, gerne, ich könnte wirklich etwas Bewegung vertragen. Ich mache mich schnell etwas zurecht und dann können wir schon los." sagte die Prinzessin strahlend und verschwand im Bad. Die Vorbereitungen für die Hochzeit des Königs liefen auf Hochtouren. Hitomi erkannte das Gewusel auf der Suche nach Van und stellte fest das alle Bediensteten irgendetwas in Sachen Hochzeit zu erledigen hatten. Sie fand Van in der Trainigshalle. Hitomi beobachtete ihn durch einen Spalt der offenen Tür. Er war schweißnass. Voller Konzentration führte er sein Schwert. Man hörte das Surren wenn es durch die Luft schnitt. Van hatte die Augen geschlossen. Er war voller konzentration. Seine Bewegungen Kraftvoll und Geschmeidig. Plötzlich hielt er inne. Irgendetwas war anders. Dann fiel sein Blick auf die offene Tür. Hitomi öffnete diese und trat ein. Sie trug ein sonnengelbes Kleid und ihr Haar fiel offen über ihre Schulter. Mit ihren grünen Augen musterte sie ihn. Van stand einen Moment da und musste wieder einmal feststellen, wie wunderschön sie doch war. Dann steckte er das Schwert zurück in die Scheide und ging auf sie zu. "Hallo!" sagte er sanft und küsste sie auf den Mund, sie erwiderte den Kuss gefühlvoll. "Du hast recht Van!" sagte sie nachdem sich die beiden voneinander gelöst hatten. "Ich sollte ihm eine Chance geben, er kann schließlich nichts dafür!" fügte sie leise hinzu. Ein sanftes lächeln bildete sich auf Vans Gesicht. "Na dann, können die Vorbereitungen ja wie geplant weiter gehen." meinte der König erleichtert. Er war froh das Hitomis Entscheidung so ausgefallen war. Nun war es bald so weit, die letzten Tage waren wie im Flug vergangen die Hochzeit stand vor der Tür. Hitomi und Van waren schon seit Stunden wach. Es war noch nicht einmal hell gewesen als die Zwei erwacht waren. Die Trauung würde in wenigen Stunden stattfinden. Es wurden viele Gäste erwartet. Hitomi lief unschlüssig in ihrem Gemach auf und ab. Als die Sonne über Fanelia erschien und das Land mit ihren warmen Strahlen erwärmte klopfte es an Hitomis Tür. Millerna und Rosa waren gekommen um Hitomi zu unterstürtzen und um ihr mit ihrem Kleid zu helfen. "Gut das ihr da seid. Ich werde noch wahnsinnig." meinte Hitomi und hob bestätigend die Arme. "Ganz ruhig, Hitomi, das wird der schönste Tag in deinem Leben. Kein Grund zur Panik!" versuchte die Prinzessin Hitomi zu beruhigen. "Ich lasse Ihnen erst mal ein Bad ein und dann kümmere ich mich um die Kinder, während sie sich noch etwas entspannen." meinte Rosa und schob Hitomi ins Badezimmer. Millerna wandte sich Hitomis Haarschmuck und dem Kleid zu. Sie legte alles bereit und nahm dann Vargas aus dem Bettchen. Der kleine strampelte unruhig mit den Füsschen. Immer wieder gluckste er und sah Millerna mit strahlenden grünen Augen an. "Na du weißt wohl schon was heut für ein Tag ist, kleiner Mann." sagte Millerna lachend. Sie zog dem kleinen den Strampler aus und badete ihn in der Schale, die Rosa bereitgestellt hatte. Bei der Gelegenheit konnte Millerna auch gleich die Wundheilung des Bauchnabels begutachten. "Das sieht sehr gut aus, Vargas!" meinte Millerna zufrieden und strich ihm über den Bauch. Zur Antwort strampelte der kleine noch mehr und gab freudige Töne von sich. Dann kleidete sie ihn mit dem fanelianischen Gewand. Es war hellblau und ein Drachen befand sich auf der Brust. Heute war die Taufe der kleinen und zudem waren die Kinder, die die bei der Hochzeit die Liebe zwischen Van und Hitomi bestätigten. Sie würden bei der Trauung der Beiden dabei sein. Damit das Volk von Fanelia die Erben des Königs auch einmal zusehen bekam. Nachdem Vargas soweit fertig war legte sie ihn zurück ins Bett und nahm sich Varie herraus. "Hallo, kleine Dame!" sagte Millerna fröhlich. Das Mädchen gähnte ihr entgegen. "Oh, so müde! Aber nachher müsst ihr schön wach sein, es ist ein ganz besonderer Tag heut für euch und eure Eltern." erzählte sie dem Mädchen während es in dem warmen Wasser gebadet wurde. Auch sie wurde medizinisch begutachtet und dann ebenfalls für die Hochzeit gekleidet. Ihr gewand war zartrosa und auch mit einem Drachen versehen. Die Kinder waren nun fertig für den großen Tag. In ein Handtuch gedreht trat Hitomi aus dem Badezimmer. Nervös blickte sie zu Millerna hinüber. Die Prinzessin stand an dem Kinderbettchen und beschäftige die Kinder, als sie aufsah und Hitomi erblickte kam sie auf diese zu. Sie ergriff Hitomis Hände und sah sie liebevoll an. "Was ist denn los Hitomi, wovor hast du angst?" fragte die Prinzessin sanft. Hitomi erwiderte ihren Blick und sah diese fragend an. Sie überlegte. Ihr Blick wurde abwesend. Millerna stand abwartend da. Sie wusste was in Hitomi vor ging. Ja, wovor habe ich eigentlich angst? Es ist doch genau das was ich immer wollte. Ich wollte mit Van zusammen sein. Wir waren so lange voneinander getrennt gewesen. Jetzt, wo wir endlich zusammen seien können, fürchte ich mich vor meiner Hochzeit? Ich wollte doch immer hier hin zurück. Ja, das war immer mein größter Wunsch. Ich liebe ihn und unsere Kinder mehr als alles andere auf dieser Welt. Wir haben so viel zusammen durchgestanden. Und wir haben zwei zauberhafte Kinder auf diese Welt gebracht, dachte Hitomi. "Ich habe keine Angst", sagte Hitomi fest und blickte ihrer Freundin in die violetten Augen. "Gut", sagte Millerna lächelnd, "dann werden wir dich jetzt mal hübsch machen." Hitomi nickte und lies sich von ihrer Freundin an den Tisch führen. Hitomi nahm platz und überlies Millerna alles weitere, sie hatte schon alles für die Braut vorbereitet. Vom Haarschmuck, über Ohrringe und Amulett, dem Kleid, bis hin zu den Schuhen und dem Schleier. Mit flinken Fingern hatte sie Hitomis lange Haare elegant hochgesteckt. Einzelne Locken hingen ihr über die Schulter. Van lief ebenfalls mit noch feuchtem Haar in seinem Zimmer auf und ab. Er hatte seinen Anzug schon an und musste nur noch sein Jacket überwerfen. Auch er war nervös. "Van, beruhige dich, es ist nur deine Hochzeit!" witzelte Folken, er stand in der Tür und hatte seinen Bruder eine gewisse Zeit beobachtet. Erschrocken drehte sich Van zu seinem Bruder um. "Seit wann bist du hier?" fragte Van erstaunt. "Lange genug um zu wissen das es Zeit ist, das du etwas Unterstützung bekommst." sagte er liebevoll. Er trat ein und schloss hinter sich die Tür. "Was wenn sie das alles gar nicht will?" fragte Van leise. Er hatte sich auf das Bett fallen lassen und sah betrübt zu Boden. Folken trat an ihn heran. Er legte seine Hand unter Vans Kinn und hob dieses leicht an. "Machst du Witze? Warum sollte sie das nicht wollen, Van? Sie liebt dich! Ihr habt zwei wunderbare Kinder! Und du glaubst allen ernstes sie will das nicht?" fragte Folken seinen Bruder. Van sah ihn an. "Es ist nicht nur das, es kommt eine Menge Verantwortung auf sie zu!" räumte Van ein. Folken sah seinen Bruder verärgert an. "Van, sie ist damals mit dir hergekommen, hat diesen furchtbaren Krieg miterlebt und ihn mit dir gemeinsam beendet. Dann kehrte sie auf ihren Planeten zurück. Ihr habt euch beide so sehr nacheinander gesehnt, das es möglich war, das eure Liebe euch wieder zusammen gebracht hat. Doch kaum hattet ihr ein wenig Glück auf eurer Seite da kam schon der nächste Krieg auf euch zu. Sie hat ihr Leben für das von ganz Gaia gegeben. Und nun denkst du sie kommt mit dem bisschen Verantwortung nicht zurecht?" Folken schüttelte den Kopf. "Folken, sie ist das beste was mir in meinem Leben passiert ist. Und ich bin froh das der Drache sie und die Kinder retten konnte. Aber...!" Folken unterbrach ihn "Kein Aber, Van!" meinte Folken sanft. "Sie wird schon damit zurecht kommen, mit Merle an ihrer Seite. Was soll da schief gehen." fügte er hinzu. Van sah zu seinem Bruder auf. Er nickte fest und stand auf. "Du hast recht, im Vergleich zudem was wir alles durchgestanden haben, ist es wirklich nichts was nun auf sie zukommt." stimmte Van seinem Bruder zu. Folken klopfte seinem Bruder auf die Schulter. Er wusste das Van einfach nur nervös war. Er zweifelte kein Stück daran, das Hitomi das nicht schaffen könnte. Van war einfach verunsichert so wie es jeder vor der eigenen Hochzeit war. Dann zog er sich seine Jacke über und ging langsam auf die Tür zu. Folken folgte seinem Bruder. Van hatte ihn darum gebeten sein Trauzeuge zu sein. Es erfüllte den hochgewachsenen Mann mit Stolz das sein Bruder ihn darum gebeten hatte. Er würde Van nun bis zum Altar begleiten und dann gemeinsam mit ihm auf Hitomi und Millerna warten. Folken trug auch die Ringe bei sich. Es waren die Ringe seiner Eltern. Van hatte sie damals aufbewahrt. Nun würden sie die Hände des Königspaares von Fanelia verbinden. Folken hatte diese Ringe eine kleine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Sie erinnerten ihn an die Zeit in der die Familie noch zusammen war. Für Van waren diese Ringe die einzige Erinnerung an die er sich geklammert hatte, als seine Eltern tot und sein Bruder verschwunden war. Hitomi war inzwischen in das Kleid geschlüpft. Sie konnte kaum glauben das es wirklich passte, sie hatte nach der Entbindung doch mehr an Gewicht verloren als sie dachte. Es saßs tadellos. Es war Ärmellos und formte ein schönes Dekolte. Um ihre Hüfte bauschte sich der Stoff angenehm auf. Der Rock nach unten war weit ausgestellt. Und natürlich war es strahlend weiß. In den Haaren trug sie kleine Blüten von den Rosensträuchern. Millerna hatte sie mühsam mit eingebracht. Sie hatte wirklich fantastische Arbeit geleistet. Hitomi drehte sich vor dem Spiegel. Ihre Hand strich über die Narbe an ihrer Schulter. Die Wunde war gut verheilt, aber es war eine kleine Narbe zurück geblieben. "Hitomi, man kann sie kaum sehen. Du siehst wunderschön aus." meinte Millerna und legte ihre Hände auf Hitomis Schulter. Sie stand hinter der Braut und blickte durch den Spiegel in ihr Gesicht. "Danke!" flüsterte Hitomi. "Es geht gar nicht darum das man sie sehen kann, habe ich recht?" fragte Millerna vorsichtig. Hitomi sah zu Boden. Sanft drehte Millerna ihre Freundin zu sich herum und hob ihr Gesicht mit der Hand an, sodass Hitomi sie ansehen musste. Hitomi schüttelt langsam den Kopf. Es hatte ihre Freundin doch mehr mitgenommen, als sie zugeben wollte. Hitomi hatte noch mit niemanden über das Gesprochen was ihr wiederfahren war. "Nicht heute." sagte Hitomi schließlich fest und straffte ihre Schultern. Millerna nickte verständnisvoll. "Ich bin immer für dich da, Hitomi!" sagte sie noch. Hitomi umarmte ihre Freundin liebevoll. "Ich bin froh das Allen und du hier seid!" flüsterte Hitomi. Danach schwiegen die Freundinnen und hielten einander im Arm. Nach einer Zeit lösten sich die beiden von einander. Millerna blickte Hitomi zufrieden an. Sie sah Zauberhaft aus. "Wir müssen langsam los!" meinte Millerna. "Ja!" antwortete Hitomi strahlend. Also begaben sich die Beiden auf den Weg in den Hof, dort wartete Merle bereits mit einer Kutsche. Zwei prachtvolle Schimmel standen davor. Die Kutsche war mit weißen und roten Rosen geschmückt. Merle hatte ein creme farbenes Kleid an und eine Sonnenblume im Haar. Merle begrüßte Hitomi mit einer sanften Umarmung. Einen Moment standen die drei Frauen da und sahen einander an. "Du musst jetzt einsteigen Hitomi. Ich werde dir mit einer Nachfolgenden Kutsche folgen." sagte Millerna. "Aber du kannst doch auch mit mir mitfahren." erwiederte Hitomi. "Nein, diese Kutsche ist allein für dich bestimmt, Hitomi, aber keine Sorge, Merle sitzt vorne auf dem Kutschbock. Du bist nicht allein." meinte Millerna und öffnete Hitomi lächelnd die Tür. Mit klopfendem Herzen stieg diese ein. Merle setzte die Pferde mit einem schnalzen in Bewegung, nachdem Millerna ihr das Zeichen gegeben hatte. Auf der Fahrt zur Kirche, sah Hitomi auf ihren Verlobungsring hinab. Immer wieder tauchten Bilder von Van vor ihrem inneren Auge auf. Wie er sie ansah, wie sie sich damals das erste mal gesehen hatten, wie sie sich langsam näher kamen, wie sie sich küssten. Ein lächeln glitt über Hitomis Gesicht und jegliche Anspannung war verschwunden. Ja, das war was sie wollte. Schließlich stoppte die Kutsche und Hitomi konnte eine Ansammlung von Menschen erkennen. Sie erkannte niemanden. Merle öffnete ihr die Tür und streckte ihr eine Hand entgegen. Entschlossen ergriff Hitomi ihre Hand stieg aus. Millerna war schon nach vorne gegangen und stand nun gegenüber von Van und Folken, sie war Hitomis Trauzeugin. Als Hitomi die Kutsche verlassen hatte streckte sich ihr eine weitere Hand entgegen. Der Ritter des Himmels sah sie liebevoll an. Er würde sie auf dem Weg zu Van begleiten. Viel verband sie mit dem Ritter des Himmels. Eine Zeit lang dachte sie sie wäre in den Ritter verliebt doch dann hatte Van sich immer mehr ihr Herz erkämpft und schließlich gesiegt. Innerlich kicherte sie kurz. Dann sah sie in seine blauen Augen und wusste das sie in ihm einen ehrlich Freund gefunden hatte. Beherzt ergriff sie seine Hand und ließ sich von ihm führen. Immer wieder sah sie aus dem Augenwinkel in die Menge, die schweigend da stand und auf sie sah. Das einzige was zu hören war, war die Hymne von Fanelia und das Raunen das durch die Menge ging. Immer wieder hörte Hitomi geflüster. "Sie sieht wunderschön aus!" "Und ihr Kleid erst!" "Sie ist einfach bezaubernd." Hitomi sah wieder nach vorn, sie hatten Van und die anderen fast erreicht. Ihr Blick blieb an Van haften. Er sah wirklich gut aus. Er trug einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd. Die Haare trug er so wie immer. Seine braunen Augen waren auf ihre fixiert und funkelten sie liebevoll an. Allen führte sie die Stufen hinauf und übergab sie dann an Van. Der Ritter zog sich zurück und stellte sich an Millernas Seite auf. Dann nahm er Millerna die kleine Varie ab. Während Merle Vargas auf dem Arm hielt. Van hob Hitomis Schleier an und strich ihn vorsichtig nach hinten weg. Der Priester begann nun mit seiner Rede. "Sehr geehrtes Brautpaar, sehr geehrte Gäste, wir haben uns heute hier versammelt um zwei Liebenden den Weg in die Ehe zu ebnen. Der König von Fanelia hat seine Wahl getroffen, sein Herz hat entschieden, eine Frau seines Herzens und eine Königin auserwähltm, so wollen wir mit Verbindung der Beiden Liebenden beginnen. Ertragt einander in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Geist. So will ich euch mit Hilfe des mir verliehen Amtes nun vermählen, doch zurvor sprecht eure Gelübte. Hitomi begann mit ihrem Eheversprechen. "Liebster Van, so viele Hindernisse standen uns im Weg und doch haben unsere Herzen immer wieder zusammen gefunden. Und nun möchte ich solange es mir erlaubt ist, immer bei dir sein. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen, wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und ich möchte Freude, Leid und Glück mit dir teilen . Ich schwöre dir meine innigste Liebe, die nur dir bestimmt ist. Sodass wir auf immer eins sind. Unsere zwei Süßen bestätigen diese tiefe Liebe. Und ich weiß das wir immer zusammen sein werden, weil wir uns lieben." Hitomi endete und sah Van liebevoll an. Sie hatte sich soviele Anfänge für ihr Gelübte zusammen geschrieben doch letzt endlich hatte sie nur ihr Herz sprechen lassen. Van hatte tränen der Rührung in den Augen, er schluckte bevor mit seinem Versprechen begann. "Hitomi, meine Liebe zu dir habe ich damals nicht gleich erkannt, doch mein Herz war sich dieser recht schnell sicher. Ich bin froh das wir uns damals begegnet sind. Du hast mein Leben verändert. Du gabst mir halt und vertrauen in den dunkelsten Stunden meines Lebens. Du warst mein Licht, du hast mir die Augen für die Liebe geöffnet. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Herzens, nichts ist mir so lieb und teuer wie unsere kleine Familie. Auch ich möchte alles was in meinem Leben passiert mit dir teilen. Wir sind eins geworden, der Beweis dafür sind Varie und Vargas. Ich möchte euch Kraft, Liebe und Freude schenken, doch ebenso möchte ich euch Trost spenden, euer Leid auf mich nehmen und euch beschützen. Auf das wir ewig miteinander verbunden sind." Van sprach den letzten Satz und schwieg dann. Schließlich gab Folken die Ringe, welche auf einem roten Samtkissen lagen an den Priester. Dieser hielt sie nun Van hin. Van ergriff den kleineren Ring und ergriff Hitomis Hand. Dann blickte er sie noch einmal lächelnd an und schob den Ring auf ihren Finger. Hitomi betrachtete den Ring, er war schön, feine Linien verzierten ihn und er glänzte im Licht der Sonneneinstrahlung. Hitomi sah auf und ergriff Vans Ring. Behutsam schob sie ihm diesen auf den Finger. Auch dieser Ring hatte feine Verzierungen. Dann blickte sie einander wieder an. "Nun, da ihr eure Versprechen gegeben habt, so mögen diejenigen sprechen, die dieser Hochzeit, aus welchen Gründen auch immer, nicht zustimmen sprechen oder für immer schweigen." Niemand gab einen Laut von sich. "So vermähle ich euch zu Mann und Frau. Ihr dürft eure Braut nun Küssen, König Van." meinte der alte Priester lächelnd. Van ergriff zärtlich Hitomis Gesicht mit beiden Händen. Ihre Gesichter näherten sich. Schließlich berührten sich sanft ihre Lippen und sie küssten sich liebevoll. Als sie sich von einandner lösten drehten sich beide zu ihren Trauzeugen um, Van übernahm den kleinen Vargas. Behutsam legte ihn Merle mit tränen in den Augen in Vans Arme. Während Hitomi von Allen die kleine Varie in Empfang nahm. "Dann wollen wir ganz nach Tradition die beiden Kinder taufen und ihre Namen im Stammbaum festhalten!" erklärte der Priester. "Zuerst der Junge. Tretet vor König Van." Van tat wie ihm geheißen und hielt seinen Sohn über das Taufbecken. Vorsichtig benässte der Priester den Hinterkopf des Jungen und sprach fanelische Schutzgebete. Danach war Varie an der Reihe. Van war mit seinem Sohn auf dem Arm zurückgetreten und beobachtete nun sorgfälltig was der Priester tat. Hitomi war vorgetreten und dem Mädchen lief das heilige Wasser über den Hinterkopf auch ihr wurden Schutzgebete gesprochen. Nachdem auch Hitomi mit ihrer Tochter zurückgetreten war, legte der alte Mann den Stammbaum an. Mit geschwungener Schrift schrieb er im Familienbuch, welches weit in Vans Familie zurückreichte. Schließlich schloss er das Buch und übergab es an Folken. Dann brach ein Jubelsturm in der Menge los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)