Erinnerungsverlust von NinaPopina (Harry Potter x Severus Snape) ================================================================================ Kapitel 7: Wunschdenken ----------------------- --------------------------------------------------------------------------------- Zeitgleich betrat Professor Snape seinen Kamin, dessen feuer sich bereits grellgrün verfärbt hatte. Sekunden später stolperte aus dem Kamin in Malfoy Manor. Lucius Malfoy sass in einem grossen, grünen Ohrensessel und las bei dem spärlichen Licht einer Kerze ein imposantes ledergebundenes Buch. Als er Snape bemerkte, blickte er auf und legte das Buch beiseite. "Severus, alter Freund, was führt dich zu so später Stunde noch hierher?" fragte er, süffisant lächelnd. Es wahr unwahrscheinlich, dass Severus am Freitag Abend "einfach nur mal so" vorbeikam, irgendetwas musste im Busch sein. Ohne Malfoys Frage zu beantworten, setzte Snape sich in den Sessel gegenüber von Lucius und sah ihn unruhig an. Was sollte er ihm nur sagen? Lucius würde ihn verspotten, wenn er ihm davon erzählte. Aber es brachte auch nichts, es ewig mit sich herumzuschleppen. Er hatte es sein ganzes Leben so gemacht, und wo war er heute? Verbittert und abweisend, von seinen Schülern gehasst und als Schwarzmagier verschrien, sein einziger Freund war ein Todesser. Was hatte er schon zu verlieren, ausser eben jenen? Severus Snape atmete tief durch und legte die Stirn in die Hand. "Lucius, du weisst, dass ich etwas mit dir besprechen muss...sonst wäre ich wohl kaum zu solch einer Uhrzeit einfach in dein Haus eingefallen." Malfoy zog eine Augenbraue nach oben und besah seinen alten alten Freund prüfend, als dieser fortfuhr. "Was ich dir erzählen will, wird dir nicht gefallen, nein, es wird dich sogar abstossen, aber ich weiss mir keinen anderen Rat mehr, als dich danach zu fragen." Nun sah Lucius besorgt aus. Wenn Severus so ernst sprach, musste ihn etwas ernsthaft bedrücken. Snape seufzte, dann fing er an: "Ich drehe durch, Lucius. All die Jahre der Einsamkeit haben mich wahnsinnig gemacht." Malfoy sah ihn verständnislos an, bat ihn aber, fortzufahren. "Nun denn, verständlicherweise wünschst du den Grund für meine Annahme zu erfahren. Der Grund ist Harry Potter!" Snape bemühte sich um einen festen Blick, als er weitersprach. "Seit Wochen träume ich Nacht für Nacht von ihm. Oh, und ich träume nicht etwa davon, ihn zu quälen oder zu töten." Lucius Malfoys Gesichtsausdruck wandelte sich von Erstaunen in Entsetzten, als Snape nun verkündete: "Lucius, in diesen Träumen ficke ich den Bengel um den Verstand!" Es war fast schon ein Knurren und doch musste Severus sich zusammenreissen, nicht zu grinsen. Das Gesicht, das sein alter Freund nun machte war wahrhaft zu komisch. Noch nie hatte er die rechte Hand des Dunklen Lords so entgeistert gesehen. Doch Lucius nahm Snapes Gemütsregung war und sprach leise "Es freut mich, wenn ich zu deiner Belustigung beitrage, allerdings bist du doch zu mir gekommen, da du dich offensichtlich nicht sehr wohl mit diesen Träumen fühlst..?" Wiederum hob Lucius langsam seine Augenbraue. Augenblicklich wurde Snape sich seiner Situation wieder bewusst und er fing an, ausgiebig seine Hände zu betrachten. Einige Minuten sprach keiner von ihnen, bis Lucius das Wort ergriff. "Severus, du bist dir sicher, dass dir niemand einen Liebestrank untergeschoben hat?" Für so blöd hielt er Severus zwar nicht, aber wer konnte diese Bengel in Hogwarts schon kontrollieren. Snape schüttelte den Kopf. "Ich habe bereits sämtliche Gegengifte für die mir bekannten Liebestränke ausprobiert, aber nichts davon hat eine Wirkung gezeigt. Zudem halten die Auswirkungen eines solchen Trankes höchstens ein paar Tage an. Es sei denn, er würde mir regelmässig verabreicht, und das ist völlig ausgeschlossen. Deshalb komme ich zu dir. Du bist der einzige, der mit helfen kann, Lucius. Wenn es einen Fluch gibt, der das bewirkt, dann musst du ihn finden und umkehren!" Er sah nun fast schon verzweifelt aus. "Severus, ich sage dir das nur ungern, aber ich schwöre dir bei Slytherin, dass es keinen Zauber gibt, der solches zu bewirken imstande ist. Einzig und allein ein Trank vermag dies und diese Möglichkeit hast du bereits ausgeschlossen. Was wäre..." Lucius stockte, sprach dann aber doch weiter. "..was wäre, wenn dein Begehren natürlichen Ursprungs ist?" vorsichtig sah er seinen Freund an. Der Tränkemeister sah so aus, als wollte er ihm einen unverzeilichen Fluch auf den Hals hetzten, seine Augen funkelten zornig. "Lucius...das ist nicht dein Ernst.." keuchte er. Er fing an zu schwitzen. Der Strohalm, an den er sich geklammert hatte, schwand dahin. Was sollte er nur machen, wenn er sich tatsächlich, ganz ohne Magie, zu Potter hingezogen fühlte? Er mochte gar nicht daran denken... "Vielen Dank für deine Hilfe, Lucius!" sagte er schroff und entschwand in den Kamin, noch ehe dieser etwas erwidern konnte. --------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)