Killerspiel von fukuyama (Happy Valentine's Day!) ================================================================================ Mord ---- Hi Leute!^^ ERstens: Sorry, dass ich so lange gebraucht habe. Zweitens: @Ishizu: Danke für's Fragen! *lol* Drittens: Es ist das letzte.... Viertens: Es ist imemr noch das letzte... Fünftens: Ich bin nicht deprimiert!^^ Sechstens: Wie könnte ich auch... ...bei so vielen lieben Kommentaren? *alle umarm* Ich danke euch ganz herzlich für eure rege Kritik und euer Lob und hoffe, dass euch dieses letzte hier gefällt!^^ gruß, eure yama °*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*°*+~-.,_,.-~+*° Mord Oh Gott! Es ist passiert! Es ist wirklich passiert. Ich fass es nicht! Ich meine: Ich glaube das nicht! Ich weigere mich schlicht und ergreifend das zu glauben. Das kann doch einfach nicht wahr sein! Oh Gott!!! „Bakura…“, sagt Ryou und stößt mir leicht den Ellenbogen in die Seite, damit ich aufhöre, unser Schultor anzustarren als sei es der offizielle Eingang in die Hölle. ‚Guten Morgen, Mister Bakura - und, welche Therapien wünschen Sie heute zu erhalten?’ Ohhhhh… „Bakura!“ „Was, Ryou?“, frage ich gedankenverloren und blinzele in der Hoffnung, dass meine Augen mir einen Streich spielen. Das kann nicht wahr sein. „Also, weißt du, es ist doch Valentinstag!“ Ruckartig drehe ich den Kopf und bemerke, wie mein Hikari leicht zusammenzuckt, weil ich mich nach fünf Minuten Starre so plötzlich bewegt habe. Aber ich hatte tatsächlich den Eindruck, sogar er würde etwas angegriffen klingen. Wie auch nicht. Ich fass es einfach nicht… „Aber deswegen, Ryou, muss man doch nicht gleich SO übertreiben!“ Mehr oder weniger entsetzt deute ich Richtung Schulhof und weigere mich partout, ihn anzusehen. „Na ja…“, setzt mein Hikari zu einer Erklärung an und bricht dann etwas hilflos ab. Tja, dazu fällt ihm wohl auch nichts mehr ein. Ganz langsam drehe ich meinen Kopf wieder zurück und starre den Schrecken noch einmal an. Unser hübsches Schultor wird durch eine überdimensionale Schleife geschmückt, deren Altrosa-sanftgraue Farbe eine Beleidigung für jedes sehende Auge und eine Genugtuung für jeden Blinden ist. An den Schleifenenden hängen jede Menge kleine Bommel in allen erdenklichen Grüntönen, was mir fast Übelkeit beschert (wie kann man Farben nur so abartig zusammen mixen?!) und insgesamt zeigt die Schleife einen Schriftzug, den ich zu meinem Glück nicht entziffern kann. Allein die Vorstellung, unter diesem monströsen Ding hindurch zu schreiten - mein Magen dreht sich um. Aber das reicht ja nicht! Sieht man weiter über das Allerheiligste unserer Schule, dann kann man zum Beispiel einen Schokoladenstand (ja genau, wie auf einem Flohmarkt), einen winzigen Blumenladen und einen… - ich wage es kaum hinzuschreiben - LUFTBALLONladen erkennen - und natürlich liegen überall die obligatorischen Rosenblätter verteilt auf dem Boden. Welcher Irre…? Aber nein, auch das ist nicht das schlimmste. Das schlimmste, das sind eindeutig die Boxen, die überall auf unserem Schulhof stehen und aus denen gerade in ohrenbetäubender Lautstärke ‚Love is a battlefield’ tönt. Oh. mein. Gott! „Bakura…“, versucht Ryou es noch einmal und klingt dabei leicht verzweifelt - ich wundere mich sowieso, dass er nach der ganzen Zeit noch immer neben mir steht und nicht schon längst in den Schrecken gelaufen ist oder die Flucht ergriffen hat. „Was?“, frage ich zurück und es scheint das dominierende Wort meiner heutigen Konversation zu sein. „Könnten wir… könnten wir jetzt vielleicht reingehen?“ Seine Stimme klingt leicht unsicher und an seiner verkrampften Haltung kann ich erkennen, dass ihm das hier tatsächlich nicht ganz geheuer ist. Oh, das erinnert mich an etwas… „Pharao!“, knurre ich und richte mich entschlossen auf. „Das wirst du schrecklich büßen!“ Ryou schaut mich entsetzt an. „Und jetzt, Hikari, wünsche ich dir viel Spaß!“ Mit diesen Worten nicke ich ihm noch einmal zu, drehe mich dann um und schlendere gemütlich weiter. „Äh“, höre ich es hinter mir verdutzt sagen. „Bakura?“ „Ich sagte doch, ich gehe da nicht durch!“, erwidere ich ohne mich umzudrehen, sehe mir dabei aber sehr genau die Mauer an, die das Schulgrundstück umgibt. Sie ist nur an die zwei Meter hoch und sollte eigentlich kein Problem für mich darstellen. Aus den Augenwinkeln nehme ich war, wie Ryou mir fassungslos dabei zuschaut, wie ich mich daran mache, in die Festung des Feindes einzudringen. Nur zwei Minuten später soll mir der Begriff ‚die Festung des Feindes’ erst in seiner vollen und schrecklichen Tragweite aufgehen. „Morgen Bakura!“, sagt Mariku und lächelt so ekelhaft unschuldig, dass sich mir beinahe der Magen umdreht. „Morgen.“, entgegne ich und flüchte mit gesenktem Haupt und großen Schritten, was meiner Meinung nach die optimalen Bedingungen für einen schnellen und schmerzlosen Abgang sind. „Sag mal, rennst du vor mir davon?“, fragt mein Klassenkamerad und hält mühelos mit mir Schritt. Ich sollte meine Meinungen wohl noch mal überdenken. In einer anderen Situation hätte der Tiger mich jetzt gefressen. Naja… So allerdings hebe ich nur den Kopf und schaue jetzt halt stur geradeaus statt zu Boden. „Kann sein, Mariku. Aber ich bin auch nicht der, der hier anderen Personen erbarmungslos nachstellt!“ „Oh ha!“, pfeift der Sandhaarige neben mir vergnügt und verschränkt in der Luft die Arme hinter seinem Kopf. „Heißt das etwa, du lässt dich von mir jagen?“ Flüchtig schießt mir ein Bild durch den Kopf, wie wir beide nur mit Fellen bekleidet durch einen Urwald schleichen, Mariku über eine Steinschleuder hinweg peilend und ich mich hinter einer Liliane versteckend. Herr je. „Du siehst dich wohl gern in der Rolle…“, setzte ich zu einer spöttischen Erwiderung an, schaffe es aber nicht, den Satz zu beenden, denn er bleibt mir buchstäblich im Halse stecken. Direkt vor meiner Nase läuft der Pharao über den Schulhof. Das wäre jetzt eigentlich nicht schlimm, wenn man mal davon absieht, dass er eine Menge Leute damit psychisch belastet, deren Wahrnehmung entscheiden muss, ob sie das positiv oder negativ findet, und davon, dass es mich psychisch belastet, weil mir lauter schreckliche Gedanken kommen, was er hier will, beziehungsweise was ich alles mit ihm anstellen könnte, wenn ich die Kontrolle verlieren sollte. Über meine Wut, natürlich. Aber abgesehen davon, wäre ja nichts schlimmes dabei, dass er über den Schulhof geht. Würde er nur nicht genau in unsere Richtung kommen. Fast amüsiert beobachte ich aus dem Augenwinkel, wie Mariku fast die selbe Abwehr- und Verteidigungshaltung annimmt wie ich, und dass er eben so feindselig auf das Objekt meiner eigenen Ärgernisse starrt. Manchmal ist er mir fast sympathisch. „Och“, sagt Yami und wirkt allen meinen Bemühungen und Hoffnungen zuwider sogar belustigt, als er vor uns tritt. „Was wird denn das? Ihr könnt euch doch sonst nicht leiden?“ „Pah“, stoße ich hervor und mustere ihn abschätzend, um seine wahren Absichten zu durchschauen - was bei ihm nicht immer einfach ist. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Noch nie was davon gehört?“ Yami lacht auf und verschränkt die Arme. „Also wirklich, Bakura! Und dabei dachte ich, wir verstehen uns mittlerweile ganz gut.“ Aber klar doch, Darling. „Pharao, was immer du genommen hast - gib’s mir für heute auch, ja?“ Yami grinst über meinen Gesichtsausdruck. „Aber Bakura!“, sagt er tadelnd und äfft dabei unsere Physiklehrerin nach, die seine Klasse auch hat, „Du hast ja keine Vorstellung, wie teuer das Zeug mittlerweile geworden ist! Das liegt ganz außerhalb deiner Mittel!“ „Sicher“, gehe ich auf sein Spielchen ein und ziehe einen Mundwinkel hoch. „Ich stehe sowieso mehr auf billiges Zeug, weißt du? Das züchte ich mir immer im Balkonkasten.“ „Ach so!“, sagt Yami übertrieben überrascht, belässt es dann aber bei einem Grinsen und wendet sich an Mariku, der unserem Wortwechsel bisher ein wenig irritiert gefolgt ist. „Und dich möchte ich mir mal kurz für ne Sekunde ausleihen, ja?“ Stille. Mariku und ich heben synchron die linke Augenbraue und starren den Pharao an. Also, nur, damit das klar ist: Ich habe überhaupt nichts dagegen, von Mariku getrennt zu werden. Aber dass ausgerechnet der Pharao mit ihm… sprechen will, das macht mich misstrauisch. Mariku anscheinend auch, denn er bewegt sich keinen Zentimeter weg. „Oh“, sagt er stattdessen gespielt niedergeschlagen. „Das ist aber schlecht, denn ich wollte eigentlich gerade mit Bakura reden. Du hast sicher später immer noch Zeit, nicht wahr? So dringend kann es doch nicht sein!“ Stille. Ich blinzele. Starre zwischen Mariku und Yami hin und her. Und mir geht ein verdammtes Licht auf. „Fuck!“, flüstere ich andächtig in die Stille hinein und werde sogleich von zwei Augenpaaren angestarrt. „Ehe…“, ist alles, was mir dazu einfällt. Das darf doch einfach nicht wahr sein…! Und als wäre das alles nicht schon schön genug, entdecke ich in diesem Moment hinter Yamis Rücken in etwa zwanzig Meter Entfernung den anderen, also Yugi, der gerade unbesorgt mit meinem Hikari plappert. Okay, das geht jetzt auf Zeit. Mariku und Yami starren mich beide an und ich weiß ganz genau, dass sie wissen, was ich weiß. Und umgekehrt. „Also Leute“, sage ich betont ruhig, denn immerhin brauche ich den Überraschungseffekt, wenn das hier gelingen soll. „Ich glaube, ich muss da noch was mit Yugi besprechen…“ Ganz sanft lasse ich den Satz ausklingen - denn immerhin darf ich jetzt keine Kurzschlussreaktion auslösen: Ich stehe momentan am unteren Ende der Nahrungskette. „Ach nein!“, sagt Mariku ebenso sanft wie ich und starrt mich mit Argusaugen an. „Das kommt mir aber gerade ganz ungelegen…“ Meine Hochrechnungen laufen auf Hochtouren: 1) Küsse ich Yugi, dann bekomme ich seinen Zettel und habe ein Opfer mehr. Das ist gut. 2) Küsst der Pharao Mariku, dann muss er mich töten und das hieße, dass es einen Kuss zwischen uns eventuell geben könnte. Das ist schlecht. 3) Küsst Mariku mich, muss er danach Seto noch mal töten und außerdem Yugi. Das wäre nicht schlecht - würde ich dabei nicht sterben. Also, alles in einem… „Oh, das tut mir leid für dich, Ma-chan…“, hauche ich ihm entgegen, dann drehe ich mich zur Seite, umrunde Yami und renne was das Zeug hält. Ra, steh mir zur Seite! Ich bin im Sprinten nicht besonders gut. Jedenfalls bin ich schlechter als Mariku mit seinen ewig langen (ja, sogar noch längeren als meine) Beinen und auf Yami habe ich nie geachtet. Meine Lehrer haben gesagt, ich soll mich mehr reinhängen und meine Emotionen ausnutzen. Ich fand das schwachsinnig. Jetzt versuche ich, alle Emotionen, die ich irgendwo aufgabeln kann, einzubringen und renne im wahrsten Sinne des Wortes um mein Leben. Ryou, der mich zuerst sieht, reißt die Augen auf, aber da brülle ich schon: „YUGI!!“ Das war vielleicht nicht die beste Idee - aber es hilft. Aus irgendeinem Grund muss ich auf ihn genauso beunruhigend wirken, wie Mariku und Yami das auf mich tun. Ich möchte ja den Begriff ‚angsteinflößend’ nicht in den Mund nehmen… „RENN!“, schreie ich und aus mir unerfindlichen Bewegungsgründen rennt der Kleine auch schon los - direkt in das Schulgebäude! Hinter mir höre ich zwei Paar Schuhe auf den Asphalt treffen, Mariku und Yami. An meiner rechten Seite schreit eine Stimme auf, von der ich denke, dass es Tea ist, und die zugehörige Person heftet sich ebenfalls an unsere Fersen. Oh Mann! „AH, Bakura!“, schreit auf einmal jemand aus einem Fenster im zweiten Stock. „Pass auf - er hat dich gleich!“ „Danke!“, murmele ich und ziehe mein Tempo wieder an. Von Mariku gefangen zu werden - und auch noch auf dem Schulhof - das stelle ich mir richtig peinlich und demütigend vor. Kami! „Verdammt!“, knurrt passend in diesem Moment seine Stimme knapp hinter mir und ich habe das dumme Gefühl, dass seine ausgestreckte Hand mich nur um Millimeter verfehlt hat. „Bakura, jetzt bleib halt stehen und stell dich deinem Schicksal!“ Habe ich es nötig, etwas darauf zu erwidern? Ich denke nicht… „Pah, Mariku! Sprechen wir darüber, wenn ich Yugi getötet habe, ja?“ Mit atemberaubender Geschwindigkeit rase ich um die Ecke Richtung Bioflur und entgehe nur verdammt knapp den Krallen meiner Physiklehrerin (hä? Was macht die hier?), in die dafür Mariku und Yami laufen. Ich erlaube mir ein schadenfrohes Grinsen und strecke die Hand nach dem kleinen Fetischisten aus, der in höchster Panik ausquiekt und seine Größe nutzend um eine weitere Ecke biegt. „Verdammt!“, knurre ich, werfe einen Blick über die Schulter, wo Mariku sich gerade wieder aufrichtet - grinst der etwa?! - und ohne ein Wort der Entschuldigung an unsere Lehrerin einfach weiter hetzt. „Yugi! Nimm es einfach wie ein Mann, ja?!“ Der Kleine ist mir viel zu schnell. Also, nicht direkt schnell, aber er ist durch seine Größe viel zu wendig - und nicht mal die Schwere Kette hindert ihn am Rennen, denn die trägt ja der deppische Pharao. Es ist zum Heulen! „Ha, vergiss es, Bakura!“, keucht der Kleine und duckt sich plötzlich, was auch mich unbewusst den Kopf einziehen lässt. Keine Sekunde zu früh, denn gerade konnte ich der Tasche unseres Kunstlehrers entgehen, der mir hinterher schreit: „Rennen im Schulhaus ist verboten, Bakura-kun! Und das gilt auch für dich, Mariku-kun, verdammt noch mal!“ Was?! So nah ist der schon wieder?! „Mann, Mariku!“, werfe ich über die Schulter und erblicke hinter ihm auch gleich den Pharao - dem in absehbarem Abstand Tea folgt, „Warum bist du so verdammt schnell, hä?“ „Das dürfte wohl gerade deine geringste Sorge sein!“, schreit der zurück, grinst mich dabei aber an, wenn auch etwas verspannt. Dann reißt er die Augen auf. Ja, klar! Guter Versuch, Mari…-! Mit aufgerissenen Augen kommentiere ich das Bemühen des Treppengeländers, mir aus dem Weg zu kriechen, was freilich schwer ist, wenn man mit extra für Schüler ausgelegten Stahlnieten im Boden gehalten wird. „Uwaaah…!“, lautet daher mein Entsetzensschrei, ganz knapp, bevor sich ein Arm um meine Hüfte schlingt und ich in einem unglaublichen und von der Massenträgheit gesteuerten Tempo zurück über den schmalen Gang und in eine plötzlich aufgetauchte, nie bemerkte, dunkle Sackgasse gezerrt werde, die sicher nicht mal das Putzpersonal kennt, obwohl sie ganz offensichtlich an der Treppe liegt. Vielleicht ist das der Fehler. „Pscht!“, zischt mein Freund in der Not und legt mir eine Hand auf den Mund, während er mich neben sich hinter einen kleinen Schrank zwängt, der ganz offensichtlich auf die nie aufgetauchten Putzpersonen gewartet hat - jetzt allerdings nur noch als Deko und ziemlich deprimiert rumsteht, weil… Sagt mal, was denke ich eigentlich gerade für einen Murks? Meine zugegeben nicht gerade bequeme Position zwischen einer fremden Persönlichkeit und meinem Freund, dem Depressiven Schrank, lässt nicht zu, dass ich sehe, was sich im Gang an der Treppe abspielt, aber ich kann die Stimmen meiner ehemaligen Mitstreiter hören. Beispielsweise den Pharao, der gerade sagt: „Verdammt noch mal!“ Es klingt fast, als wäre er ein bisschen angenervt. Kann ich ehrlich gesagt sogar verstehen, wo er gerade die ganze Zeit hinter Mariku her war und der… Moment. Mariku? War der nicht vorhin noch hinter mir her und ist jetzt anscheinend nicht mehr in Reichweite des Pharaos? Aus dem Augenwinkel schiele ich auf die Person neben mir, von der ich allerdings nicht viel mehr sehe als die Zähne, die durch das breite Grinsen sichtbar werden. Und ein Paar dunkle Augen. Och nöööööö… „Glück gehabt!“, sagt Yugi, der meine Entführung logischerweise auch nicht gesehen hat, denn er war ja dabei, die Treppe runter zu hasten, als man mich zur Seite gerissen hat. Er scheint ein wenig außer Atem, macht sich aber offenbar überhaupt gar keine Sorgen um meinen Verbleib. „Ach, komm!“, sagt Tea, die ich fast vergessen hätte, und die sich jetzt eigentlich den Pharao schnappen sollte, um ihm den Garaus zu machen. „Ich bin sicher, dass Bakura eigentlich ein netter Kerl ist.“ … Also nein. Mit nicht ganz so viel Kraft wie ursprünglich vorgehabt beiße ich in die Finger vor meinem Mund, die sich daraufhin fluchtartig zurückziehen. „Lass den Scheiß, Mariku!“, knurre ich aus dem Mundwinkel, aber so leise, dass die kleinen da draußen uns nicht hören. Keine Ahnung, fragt nicht. „Aber, aber!“, erwidert mein Kidnapper auch gleich in der selben Lautstärke wie ich, „Wer wird denn gleich von Sadomaso reden?“ Also, wisst ihr… Manchmal ist da dieser Drang in mir, dieses unbeschreibliche Verlangen, ihm eine Drahtschlinge um den Hals zu legen und dann ganz, ganz langsam zuzuziehen… „Tja“, erwidert der Pharao und ich begnüge mich damit, Mariku ordentlich in die Seite zu boxen, weil ich das nicht verpassen will. „Die Sache ist eben die, dass wir nur noch ein paar Minuten bis zum Game Stop haben. Danach beginnt ja schon die Auswertung, mit der wir heute noch fertig werden müssen…“ „Ah!“, schreit Tea und ich höre, wie Yugi (er ist der kleinste/leichteste/…) ein paar Schritte zurück tritt. Dann tritt sie einen Schritt vor und es herrscht Stille. Naja, also wie halt Stille herrscht, wenn sich zwei Küssen. Also, na ja, wie… ihr wisst, was ich meine. Mariku und ich verhaaren auf der Stelle und wie angewurzelt und starren uns einfach nur an. Ich glaube, ich habe jetzt begriffen, warum der Pharao das Spiel angeleiert hat. Aber vielleicht liege ich ja auch falsch… wer weiß das schon? Dann, nach einer kleinen Ewigkeit, die mich endgültig in meiner Berührungsangst und allen logischen Gründen dafür bestärkt hat, höre ich, wie die beiden sich lösen und den Gang hinab gehen. Mit Yugi. „Mann, Tea!“, sagt der nämlich und klingt mehr oder weniger eingeschüchtert. Ich befürchte, Tea hat die Böse raushängen lassen. Dieses Mädchen ist interessant. „Ja, Yugilein?“, flötet sie denn auch und das in einem Tonfall, der einem Angst machen könnte - wäre man nicht ich. Der Pharao sagt nichts, aber ich könnte schwören, dass er neben den beiden den Gang runter läuft und verblüfft den Kopf schüttelt, weil Tea seinen Zettel hatte und nicht ich. Vielleicht hat er’s ja auch geahnt… Schließlich jedenfalls verklingen die Geräusche ihrer Schritte und ich atme aus - nur, um gleich darauf die Luft anzuhalten, was natürlich denkbar ungünstig ist, wenn man gerade gar keine Luft in den Lungen hat. „So“, sagt Mariku und grinst mich an, als wäre er hier der Irre. Äh. „Was?“, zische ich und entferne mich sicherheitshalber ein wenig von ihm, indem ich unter seinem Arm hindurch schlüpfe und so meinem besten Freund (dem depressiven Schrank) entkomme. Mariku zieht gespielt überrascht eine Augenbraue in die Höhe. „Was, fragst du?“, sagt er, „Na, das hast du doch gehört: Wir haben nur noch ein paar Minuten, ehe das Spiel endet.“ „Haha“, sage ich und bin mir bewusst, wie humorlos das klingt. „Der Pharao hat aber auch gesagt - und das schon Montag -, dass das Spiel erst bei Schulschluss endet!“ Wisst ihr… ich bin Mariku gegenüber höchst misstrauisch. Mal ist der Kerl ganz in Ordnung, dann wieder spinnt er total ab. Ich meine, ich würde ja nicht mal von mir selbst behaupten, dass ich berechenbar bin (will ich um Gotteswillen auch nicht sein), aber Mariku… das ist noch mal ein anderes Kaliber von Wahnsinn. „Na klar“, sagt er jetzt und lehnt sich betont gleichgültig an die Wand hinter sich. „Aber ‚der Pharao’ nutzt halt das Überraschungsmoment!“ Tja… wo er recht hat, ne? Ich ziehe beide Augenbrauen hoch und trete einen weiteren Schritt zurück. Warum nur kommt es mir vor, als hätte ich hier die Opferrolle? Mariku scheint den gleichen Gedankengang gehabt zu haben, denn er lacht auf, stößt sich von der Wand ab und kommt mir nach. „Ach, Kura-chan!“, flötet er grinsend und ich hoffe, sie haben in diesem Putzschrank auch einen Eimer. „Du willst doch nicht etwa fliehen?“ Also, wenn ich ehrlich sein soll? Ja, das war meine Absicht. Aber wie war das gleich? Wenn man keinen Ausweg findet… dann spielt man eben mit! „Ach was!“, sage ich und verdrehe die Augen. „Wie bist du denn bloß auf so was gekommen?“ „Oh, ich weiß nicht“, sagt er und weil ich mit dem Rücken zum Licht stehe, erkenne ich wenigstens dieses ganz besondere, irgendwie boshafte Funkeln in seinen Augen, das bei anderen wohl in der Kategorie ‚diebische Vorfreude’ stehen würde. „Vielleicht habe ich mich einfach mit deinem Fluchtverhalten beschäftigt?“ Und er grinst. Also, das…! Und dann rufe ich mir meine Regeln wieder ins Gedächtnis. Und fange auch an zu grinsen. „Oh“, sage ich und trete wieder einen Schritt vor, was er mit einer gehobenen Augenbraue kommentiert. „Dann warst du aber nicht sehr aufmerksam. Ansonsten wäre dir nämlich aufgefallen, dass ich des Öfteren die berühmte Flucht nach vorne wähle!“ Und während es noch hinter seiner Stirn arbeitet, kratze ich schon meinen kompletten verbliebenen Stolz und Kampfgeist zusammen und schmeiße mich mit einem Satz auf ihn, sodass wir beide zu Boden fallen. Deja vu? „Nee!“, sagt Mariku und seine Augen weiten sich, ob nun amüsiert oder sauer oder resigniert, das kann ich im Moment nicht erkennen und das ist mir auch egal. Ich grinse ihn nur an und beuge mich dann zu ihm runter, um feierlich und aus freien Stücken Selbstmord zu begehen. Dass ich mich am Valentinstag küssen lasse - soweit kommt’s noch! Und während mein Mörder grinsend eine Hand in meinen Nacken legt, um mich noch näher zu sich zu ziehen, ertönt durch die Wand rechts neben uns die Stimme des Pharaos, die verkündet: „GAME OVER, meine Lieben!“ -------------------------------------------------------------------------------------- ENDE! Na gut, nicht ganz Ende. NEn Epilog gibt's schon noch - auf den freue ich mich übrigens seit Beginn der FF!^^ Udn den gibt's auch ncoh vor Montag - denn da ist der WB zu Ende. Also, lasst mir viele Kommis da, ja? HEute auch die Schwarzleser und Auf-die-Favos-Liste-Nehmer, bitteschön! *puppy eyes* Ich hab euch alle ganz doll lieb!^^ eure Yama^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)