The Evil is back von Lacrym (Die Bösen sterben nie) ================================================================================ Kapitel 14: Kopfschmerzen ------------------------- „Ich will euch ja nicht unterbrechen, aber ich sehe im Moment nichts Weiteres, außer einer weiteren Gefahr!“, sagte Paige, die in der Zwischenzeit das schnaubende und mit den Hufen scharrende Ding bemerkt hatte und sah, wie es auf die Gruppe zugerannt kam. Sofort wichen alle dem Ungeheuer aus, sprangen zur Seite. „Was ist das!?!“, fragte Samya aufgeregt. „Es muss sich aus den roten Flüssigkeiten des Höllenschlunds entwickelt haben. Ich konnte nur aus dem Augenwinkel sehen, wie es sich bewegte. Irgendwann hab ich es nicht mehr wahrgenommen“, antwortete Zankou ihr. „Gut, dann machen wir auch noch das Ding fertig!“, rief Piper, stand auf und ließ das Vieh explodieren. Es flog in viele Einzelteile. Piper dachte, dass es vorbei war, doch das war es nicht! Die Stückchen sammelten sich wieder zusammen und bildeten eine neue Form. Dieses Mal sah es mehr aus wie ein Mensch. Samya sah genauer hin. „Ist das nicht…?“, fing sie an und Zankou beendete ihren Satz: „Magenta!“ Die Gestalt fing an zu reden. Seine Stimme klang weiblich, dennoch war sie verzerrt und tief: „Ja, ich bin Magenta. Ich habe mich vom Höllenschlund verschlingen lassen. Er hat mich nicht getötet. Nein, er hat mir seine Kraft gegeben und als ich merkte, dass der Schlund vernichtet wird, bin ich geflohen. Nun kann ich euch vernichten, eure Energie bekommen! Ich habe ja schon ein Stückchen von Zankou probiert. Dich will ich zu erst!“ Sie flog auf Zankou zu, der mit zwei Energiebällen sie versuchte abzuwehren, doch es funktionierte nicht. Sie kam immer näher. Dann stellte sich Samya mutig zwischen die beiden und ließ eine riesige Energiewelle zum Schutz vor Magenta los. Es half nur ein wenig. „Wir müssen rennen! Es geht nicht anders!“, rief Zankou, packte Samya an der Hand und rannte mit ihr. Piper sprengte immer wieder ein paar Teile von der neuen Magenta ab, an der nur noch die Muskeln zu sehen waren. Wie das Tier davor hatte auch sie keine Haut. Die Augen waren schwarze Löcher, keine Pupille, keine Iris. Einfach nur Löcher. Sie war schnell und hatte Zankou und Samya in einer Ecke der Höhle eingeholt. „Nun hab ich euch ja beide auf einmal. Das gefällt mir!“ Magenta ging langsam auf die beiden zu. Zankou hielt Samya schützend im Arm. „Auf drei rennst du weg, Samy.“ „Nein, nicht ohne dich Zankou!“ „Du musst. Ich bin schon tot, aber du hast dein Leben noch! Du musst! Also… eins… zwei… drei!“ Er schubste sie von ihr weg und sie rannte. Sie rannte und weinte. Magenta war etwas überrascht, dennoch wusste sie, was zu tun war. Sie dehnte ihren rechten Arm, ließ die Finger wie eine Baumkrone wachsen. Samya rannte genau darein. Sie konnte nicht ausweichen. Sie war wie eine Fliege in einem Spinnennetz. Sie konnte nicht entkommen. Sie klebte an dem ausgewachsenen Geäst aus Muskelfasern fest. Magenta rollte Samya komplett in dem Geäst ein. Drückte sie ein paar Mal richtig fest, sodass Samya schmerzhaft schrie. Zankou konnte es nicht ertragen. Wütend schmiss er Feuer- und Energiebälle auf Magenta los. Cole kam ihm zur Hilfe und griff von hinten an. Magenta wurde schwächer. Sie sank zu Boden, ließ Samya lockerer, dennoch klebte sie immer noch an den Muskeln fest. Dann kam Zankou auf eine Idee. Es war evtl. die Einzige, die helfen konnte. Er ging auf Magenta zu. Legte seine Hand auf ihre Stirn und sah Samya an: „Ich weiß nicht, ob ich das überstehen werde, evtl. wird es mich in tausend Stücke zerplatzen lassen. Deswegen sage ich dir: Samy, ich will, dass du lebst. Ich habe nie jemanden wie dich getroffen. Du hast mich verändert!“ Dann begann Magenta in sich aufzunehmen. Seine Gabe Kräfte zu übernehmen war evtl. wirklich die letze Chance für alle. Er schloss die Augen. Die Kraft, die in ihn einströmte war unfassbar groß. Er begann zu zittern, sein Inneres wurde heißer und heißer. Er dachte, er würde brennen. Magenta wurde immer schwächer, sie leuchtete in einem hellen rot. Langsam verging ihr Körper und ging zu Zankou über. Dieser ging selbst zu Boden und als er Magenta vollkommen aufgenommen hatte, da war Samya wieder frei. Er jedoch stütze sich mit den Händen auf dem Boden auf. Er atmete schwer, suchte dringend nach Luft. Samya rannte zu ihm. Cole stand neben ihr, als sie sich zu Zankou runter bückte. „Zankou! Du hast es geschafft!“ Zankou hob den Kopf und machte die Augen auf: „Aber für welchen Preis?“ Samya erschrak. Seine Augen waren vollkommen schwarz. Seine Stimme klang unheimlich und sie sprang auf zu Cole. „Was ist passiert?“, frage Paige, die mit ihren Schwestern zu den anderen kam. „Er hat zu viel Macht in sich“, antwortete Cole ihr, „entweder es wird ihn zerstören oder die Macht wird ihn kontrollieren. Ich denke im Moment versucht er noch dagegen anzukämpfen.“ „Nein, nein!“, rief Samya weinten aus, „Das darf nicht sein!!! Wir müssen etwas tun!“ „Es gibt nur einen Weg, Samy“, sagte Zankou mit großem Kraftaufwand, „Ihr müsst mich sofort zerstören, bevor es mich kontrolliert. Es gibt keinen anderen Weg!“ „Nein, ich werde es nicht tun!“, sagte Samya. „Dann müssen wir es tun“, sagte Phoebe. „Das kannst du nicht machen!“ „Doch, Samy. Wir müssen. Es tut mir leid. Es geht nicht anders!“ Samya wollte nicht, dass Zankou für immer dahin ist. Sie versucht die drei Schwestern daran zu hindern, doch Cole hielt sie fest. Immer wieder versuchte sie ihm auszubrechen, doch er war zu stark für sie. Die Schwestern vernichteten Zankou mit einem Spruch und er zersprang. Samya weinte bitterlich. Cole ließ sie los und sie sank zu Boden. „Wie konntet ihr nur!?! Ich hasse euch! Bringt mich nach Hause! Sofort!“, schrie Samya. „Ja, gleich“, sagte Piper und wandte sich dann Phoebe zu: „Wir sollten Cole mitnehmen. Er hat uns geholfen. Glaubst du nicht, dass er als normaler Mensch noch eine Chance verdient hätte?“ Phoebe sah Piper zähne knirschend an: „Hab ich da richtig gehört!?! Hast du das wirklich eben gesagt!?!“ „Ja, Phoebe. Wenn er keine Kräfte mehr hat, dann kann er niemanden etwas mehr antun. Wir sollten es versuchen und sonst können wir ihn immer noch wieder vernichten.“ Phoebe schaute Cole an, der sich gerade etwas um Samya kümmerte, dann sagte sie: „Mhmm… okay. Aber das ist die allerletzte Chance für ihn.“ Piper rief Cole zu sich und die Schwestern sprachen alles mit Cole ab. Er freute sich ein neues Leben beginnen zu können. Piper und Paige orbten sich nach Hause und brauchten dort ein Elixier. Cole, Phoebe und Samya blieben währenddessen in der Höllen, wo es nun sehr still war. Phoebe und Cole redeten nicht mit einander und Samya trauerte immer noch. Irgendwann sagte Phoebe: „Das kann ich nicht mehr ertragen! Samy, ich weiß nicht, wie du dich in so kurzer Zeit so an Zankou mit deinen Gefühlen binden konntest!! Das ist doch unglaublich!“ Samya blickte erschrocken zu ihr auf, sagte jedoch nichts. Aber Cole sagte etwas dazu: „Phoebe! Ist es nicht fast das Gleiche wie bei uns? Du hast meine erste Vernichtung doch auch nicht gerade mit Wohlwollen begünstigt!“ „Ja, schon… und deswegen will ich sie ja davor bewahren irgendetwas Dummes zu tun!“ „War es wirklich etwas Dummes, das du getan hast, oder war es einfach mal dein Herz, auf das du gehört hast!?! Sei doch mal ehrlich! Du hast doch jetzt nur eine Art Dämonensperre in deinem Kopf. So, als würden wir alle nur Schlimmes bringen! Glaubst wirklich, dass wir uns niemals ändern können? Auch Dämonen haben Gefühle!“ „Das glaubst du doch selber nicht! Dämonen und Gefühle!?! Bei euch gibt es doch nur das Verlangen. Egal nach was! Ob nach dem Besitztum von Jemandem, nach Sex oder Macht! Ihr habt nur das Verlangen nach etwas! Ihr kennt keine Gefühle und Gefühle von anderen könnt ihr schon gar nicht berücksichtigen!“ „Phoebe! Du tust mir weh. So etwas zu mir zu sagen! Ich weiß, dass du die Gefühle andere fühlen kannst! Wenn du diese Kraft auch wirklich richtig einsetzten würdest, dann wüsstest du auch, dass ich es ernst meine! Und dann wüsstest du auch genau, wie es um Samy und Zankou steht!“ Samya saß zwischen den beiden, wie ein Zuschauer. Sie schaute zu Phoebe, wenn sie sprach, und zu Cole, wenn er sprach. Die beiden stritten sich über die Vergangenheit und dennoch hatte Samya das Gefühl, dass es nun eine Aussprache nach langer Zeit zwischen den beiden war. Sie war völlig hin und her gerissen. Wem sollte sie denn nun Recht geben. Sie war doch selber in so einer Situation geraten. Was wäre denn für sie das Beste? Sie konzentriere sich zu erst auf Phoebe Standpunkt und plötzlich hörte sie Phoebes Stimme zweimal! Einmal redete sie und dann … dachte sie? Phoebes Gedanken waren fast genau das Gegenteil von dem, was sie sagte! Sie wollte Phoebe nicht mehr zu hören. Nun konzentrierte sie sich auf Cole. Obwohl er nichts sagte, hörte sie seine Stimme! Cole sagte die komplette Wahrheit! Das was er zu vor zu Phoebe gesagt hatte, das dachte er auch: „Warum glaubst du mir nicht? Phoebe! Ich liebe dich noch immer und es tut mir alles so schrecklich leid! Bitte, verzeih mir!“ Samya schüttelte den Kopf. Konnte sie Gedanken lesen? Die Stimmen in ihrem Kopf machten sie irre. Ihr Kopf schmerzte. Phoebe und Cole waren sich im Grunde doch einig! Warum log Phoebe denn? Dann konnte sie es nicht mehr aushalten. Sie stand auf und schrie: „Haltet den Mund! Eure Stimmen machen mich fertig!“, sie wandte sie Phoebe zu, „Cole sagt die Wahrheit! Ich kann es in seinen Gedanken hören! Und du Phoebe…“ „Nein, sag es nicht!“, unterbrach Phoebe Samya. Cole schaute Samya an. „Kannst du… Gedanken lesen?“ „Ich kann eure Gedanken hören und es schmerzt! Ich höre eure Stimmen, wenn ihr nichts sagt! Es müssen eure Gedanken sein. Cole ist ehrlich. Er wiederspricht sich nicht. Aber Phoebe…“, Samya schaute zu Phoebe, „Bitte, denk in Ruhe darüber nach, was du sagst.“ Samya ging von den beiden weg. Sie brauchte etwas Ruhe. Cole und Phoebe ließ sie etwas verwirrt stehen. Dann kamen Paige und Piper mit dem Elixier für Cole. Cole trank es, verlor seine Kräfte und lebte wieder. Dann orbte Paige alle zurück in die Halliwell Manor. Samya wollte sofort wieder raus stürmen, doch Phoebe ließ sie nicht gehen: „Samy, es tut mir leid. Ich habe mir rausgenommen über dein Leben zu entscheiden. Wie kann ich das wieder gut machen?“ „Bring Zankou zurück!“ Dann riss Samya sich von ihr los und ging nach Hause. Phoebe blieb im Flur stehen. Die Tür knallte hinter Samya zu. Draußen war es immer noch eisig kalt. Samya hatte nicht damit gerechnet. In der Hölle war es verdammt heiß gewesen und hier in ihrer alten Welt war es so eisig kalt. Sie hatte immer noch Phoebes Sachen an. Keine Jacke. So rannte sie durch den Schnee nach Hause. Auf dem Weg Heim musste sie immer wieder an Zankou denken. Sie kam an der Ampel vorbei, an der sie vor einigen Tagen seinen Schatten sah. Sie kam bei der Stelle vorbei, wo sie Zankou das erste Mal traf. Sie blieb stehen und erinnerte sich. Obwohl es so kalt war, blieb sie mindestens zehn Minuten stehen. Vor einigen Tagen hatte er hier ihren Schirm gefangen. Sie bedankte sich bei ihm und dann krümmte er sich. Er hatte Schmerzen. Zu jener Zeit wusste sie noch nicht, was es war, doch heute wusste sie, dass es die Hölle war, die ihn rief. Ihn wieder zurück holen wollte und dann war er ja auch einmal weg. Er war also wieder in die Hölle zurück gegangen. Samya fror sehr. Sie hätte so gerne in Zankous Armen nun um sich. Sie schloss die Augen, stellte sich vor, wie es wäre, wenn er nun hier wäre. Dann spürte sie etwas um sich. Als würde jemand wirklich seine Arme um sie legen. Sie öffnete die Augen. Niemand war da. Sie ging weiter. Sie erreicht ihr Loft halb erfroren. Sie ließ sich ein Bad ein, macht das Radio an und bereitete sich einen Kakao zu. Sie zog sich aus, warf sich den Bademantel über, nahm die Tasse mit an die Badewanne und stellte sie auf den Rand, ließ den Bademantel zu Boden fallen und stieg in die heiße Wanne. Ihr ganzer Körper kribbelte. Die Kälte wich zu erst schmerzhaft von ihren Gliedern, dann wurde es angenehm. Sie schloss die Augen, denn sie war so müde. So schloss sie die Augen und schlief ein. In ihrem Traum wiederholte sie alles, was sie in den letzten Stunden erlebt hatte. Es war nur alles viel schlimmer, als es in Wirklichkeit gewesen war. Sie fühlte sich in ihrem Traum so hilflos. All ihre Kräfte waren weg und sie versuchte zu rennen, kam dennoch nicht vom Platz. Mit einem Schrei wachte sie auf. Ihr Herz raste und das Badewasser war mittlerweile kalt geworden. Sie stieg also aus der Wanne, trocknete sich ab und zog sich etwas an. Sie dachte über ihren Traum nach. Die Hilflosigkeit, die sie verspürt hatte, war mit Sicherheit darauf bezogen, dass sie Zankou einfach nicht retten konnte. Er war ihr doch richtig wichtig geworden. Es war ihr doch egal, wie böse er angeblich mal war. Sie wusste, dass, wenn er so fühlte, wie sie für ihn, dann würde er sich ändern. Evtl. mochte sie auch diese leicht böse Seite an ihm. Wenn er zum Weichei werden würde, dann würde er ja auch etwas uninteressant werden. Das Wegrennen in ihrem Traum konnte sie sich nur so erklären: Wenn nun alles so bleiben sollte, wie jetzt, dann würde sie in ihrem Leben nicht weiter kommen. Etwas muss sich ändern. Sie kann nicht weiter mit den Minijobs machen – sie muss ihr Leben einfach ändern! Und wieder bekam sie Kopfschmerzen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)