The Evil is back von Lacrym (Die Bösen sterben nie) ================================================================================ Kapitel 13: Alles schon zu ende? -------------------------------- Der Höllenschlund suchte fauchend nach den letzten Opfern und Magenta war weg. Die Schwester, Cole, Zankou und Samya suchten an der Höhlenwand Schutz. Die riesigen Felswände hatten überall Risse. Mal kleiner, mal größer. Die Stalaktiten von der Decke bebten durch die Kraft des Höllenschlunds, fielen hier und da von der Decke. Die Sechs mussten aufpassen, dass sie nicht getroffen worden. Dann fanden sie eine etwas größere Nische in der Wand. Sie drängten sich hinein. Es war so eng, dass keiner seinen eigenen Raum hatte, stets irgendwie mit den anderen körperlichen Kontakt hatte. Phoebe gefiel dies nicht. Sie stand Cole gegenüber. Phoebe schaute Cole nicht an. Cole schaute Phoebe jedoch mit einem liebevollen und leicht verzweifelnden Blick an, als würde er damit seine Sehnsucht nach ihr ausdrücken wollen. Ihm tat mit Sicherheit alles leid, was er getan hatte und wenn er könnte, ja dann würde er die Zeit zurück drehen und alles anders tun. Doch hatte Phoebe nicht auch die Zeit mit ihm als Königin an seiner Seite genossen? Oder war es durch den Trunk gekommen, den sie damals durch die Seherin bekommen hat. Dieses Mal würde er es besser machen, wenn er hier heil raus kam. "Vergiss es, Cole. Du hast keine Chance mehr", sagte Piper zu Cole. Er schaute sie an und senkte dann den Blick zum Boden. Evtl. hatte Piper recht, aber ein Versuch wäre es bestimmt wert. In der Nische fielen immer wieder ein paar Steinchen herunter. Eins fiel genau auf Samyas Kopf. "Autsch", sagte sie und rieb sich am Kopf. Zankou, der ihr gegenüber stand, schaute sie an. Sie schaute zurück. "Alles okay mit dir?", fragte er sie. "Ja, ich denke schon. Ich frage mich nur gerade, wie ich bloß in so Etwas geraten konnte." Er hob ihren Kopf mit seiner Hand. "Ich denke, dass das durch mich kommt...", seine Stimme klang voller Schuld, "Es tut mir leid, Samy." Sie verlor sich in seinen Augen. Ihr Herz pochte so wild. Gerne hätte sie jetzt seine Lippen an ihren Gefühlt, doch Paige kam dazwischen: "Wir haben jetzt keine Zeit für sentimentale Momente. Wir müssen hier wegkommen und den Höllenschlund vernichten!" "Wenn Magenta nicht hier ist, dann brauchen wir entweder ein Elixier oder eine große Macht", meinte Cole. "eine große Macht...", überlegte Piper laut, "... wenn wir Hexen unsere Kräfte zusammen anwenden und einen Spruch hätten, evtl. würde es dann funktionieren." "Hast du einen Spruch?", fragte Phoebe. "Nein, aber wir...", fing Piper an, dann schlug einer der Tentakel gegen die Nische. Große Felsbrocken lösten sich von der Wand über ihnen und machten die Nische zu. In der Nische selber lösten sich ebenfalls ein paar Steine. Zankou nahm Samya schnell in seine Arme und legte seinen Kopf auf ihren, um sie vor den Steinen zu schützen. Paige orbte die Steine für sich und Piper weg und Cole beschütze sich und Phoebe mit Feuerbällen. Alles bebte um sie herum und Samya hatte Angst. Die Schwestern hatten die ganzen Jahre über so etwas Ähnliches mitgemacht, doch niemals war es so brenzlich, wie jetzt. Eingeschlossen in einer Nische in der Hölle. "Jetzt hätte wir wohl genug Zeit", lachte Cole. Phoebe verpasste ihm danach einen Stoß mit dem Faust in den Magen: "Wie lustig Cole. Und wenn uns der Sauerstoff ausgeht oder uns Felsen zerquetschen? Ich glaube kaum, dass Paige uns alle auf einmal hier raus orben kann!" "Nein, dass kann ich wirklich nicht. Du und Zankou seid ja praktisch noch hier unten gefangen und könnt nicht an die Oberfläche ohne, dass wir euch ins wahre Leben zurück holen", fügte Paige hinzu. Cole nickte, denn er Verstand, was sie damit sagen wollte. Eigentlich konnten er und Zankou nicht gerettet werden. Paige konnte nur sich, ihre Schwestern und Samya mitnehmen. Aber Samya kam zurück, um Zankou zu retten, also mussten sie zu mindestens den Höllenschlund vernichten. Wieder bröckelten ein paar Steinchen von der Wand ab. "Zankou?", sagte Samya fragend. "Ja?", antwortete Zankou und schaute auf Samya herab. "Wir werden hier rauskommen, oder?" "Du auf jeden Fall..." Bei diesen Worten klammerte sich Samya an Zankou. "Ich mag nicht ohne dich gehen..." Eine Träne lief ihr das Gesicht runter. Phoebe, die die ganze Zeit Zankou und Samya im Auge hatte, drehte sich zu ihren Schwestern. "Wir müssen etwas tun. So kommen wir hier nicht weiter. Wir brauchen also einen Spruch. Mit vereinten Kräften können wir etwas tun!" "Macht ihr den Spruch fertig. Zankou und ich geben euch dann Rückendeckung", sagte Cole. Phoebe schaute ihn an. Sie spürte, dass Cole wirklich helfen wollte. Hatte er sich geändert? Ihre Empathie hatte sie damals noch nicht, doch nun konnte sie spüren, wie ernst Cole es meinte. Er würde sie nicht mehr hinters Licht führen, dennoch wollte sie die Distanz zu ihm wahren. Nicht zu schnell klein beigeben, auch wenn tief in ihrem Innersten immer noch ein winziger Teil war, der die Gefühle für Cole in sich verschlossen hatte. „Ist okay. Wir können hier wohl jede Hilfe gebrauchen“, sagte Phoebe zu Cole. Cole war glücklich, dass Phoebe wenigstens etwas zu ihm sagte und dann war es auch noch ein Dank. Er wusste, dass er auf jeden Fall sein Bestes geben sollte und würde. Alleine für Phoebe. Nun war die Zeit des Überlegens gekommen. Die Schwestern arbeiteten an einem Spruch. Samya konnte wenig helfen und so genoss sie diese ruhige und dennoch turbulente Zeit mit Zankou. Seine Arme gaben ihr Schutz und sie fühlte sich gut. Cole, der neben ihr stand, schaute zu Samya. „Ich wusste es doch“, zwinkerte er Zankou zu, der mit einem scharfen Blick darauf antwortete. „Uh, wenn Blicke töten könnten“, sagte Cole spitz. Für Samya kamen die Minuten in der Nische wie Stunden vor, Stunden, die noch ewig hätten dauern können und dann doch wieder nicht. Sie hatte immer noch Angst. Erst jetzt wurde ihr bewusst, was das draußen auf sie lauerte. Eine Bestie, die nur nach Magie durstete und immer mehr Opfer brauchte und dann mit jedem Opfer stärker wurde. Wie stark er jetzt wohl sein würde? Zankous Anwesenheit beruhigte sie ein wenig, doch lieber würde sie nun in ihrem Loft sein. Eine Tasse Tee, schöner Musik und das Schneetreiben von drinnen beobachten. Ach wäre das schön, doch nun war sie in einer Nische mit drei Hexen, zwei Dämonen und draußen lauerte ein tollwütiger Höllenschlund, der vernichten wollte. „Alles wird gut, das verspreche ich dir“, sagte Zankou mit einer beruhigenden Stimme zu ihr. „Ich hoffe doch…“ „Bestimmt…“ Es dauerte noch etwas, bis die Schwestern einen Spruch hatten, doch dann war es soweit. „Wir haben den Spruch“, sagte Piper, „Wenn wir da jetzt raus gehen, müssen wir darauf achten, dass wir während wir den Spruch sprechen, nicht unterbrochen werden. Wir brauchen also unbedingt Schutz vor den Tentakeln. Zankou, Cole? Ihr seid nun sehr wichtig. Kommt nicht auf die Idee die Seiten zu wechseln oder sonstigen Mist zu veranstalten. Ansonsten werde ich euch noch als Geist verfolgen und euch eigenhändig noch einem umbringen.“ Cole und Zankou schauten sich an. Zankou dachte daran einen Spruch zu bringen, jedoch wusste er, dass es in diesem Moment sehr unpassend war etwas zu sagen wie: „Denk dran, ich hab euch schon einmal fast besiegt und ich könnte es wieder.“ Er und Cole nickten lieber, anstatt hinter her wirklich noch Probleme zu bekommen, auch wenn sie wussten, dass sie Kräfte mäßig im Vorteil waren. Aber was ihre Gefühle betraf für zwei dieser Hexen, die anwesend waren… Nun versuchten sie also die Plätze zu tauschen in der Nische. Zankou und Cole standen vorne, direkt an dem Fels zum Höllenschlund. Die vier Hexen hinten. Phoebe brachte Samya den Spruch bei und als alle so weit waren ging es los… Zankou und Cole zerstörten den Fels mit Feuerbällen. Der Fels zersprang in tausend Stücke und die Explosion wirbelte viel Staub auf. Die Sechs nutzen dies und positionierten sich auf dem freien Feld vor ihnen. Die Schwestern und Samya bildeten einen Kreis. Zankou und Cole stellten sich, einer rechts und einer links vom Kreis, um die Hexen auf und beschützen sie mit Feuer- und Energiebällen vor den Tentakeln, die sofort wieder auf sie zukamen. „Wir müssen den Spruch 5-Mal wiederholen. Jedes Mal steht für die Aktivierung unserer ganzen Kräfte und das letzte Mal steht für die Vernichtung des Schlunds. Also lasst uns beginnen!“, sagte Piper und sie begannen mit dem Spruch. Cole und Zankou hatten eine Menge zu tun mit den Tentakeln. Sie waren groß, stark und nicht zu bändigen. Immer wieder schlugen sie nach den Sechs, versuchten die Hexen zu unterbrechen und die beiden Dämonen zu packen. Erst zweimal wurde der Spruch gesprochen. Der Höllenschlund spuckte. Er spuckte rotglühende Flüssigkeiten aus. Etwas traf Zankou am Arm – er schrie. Die Flüssigkeit brannte und ätzte Teile seiner Kleidung weg. Es ätze sogar etwas seiner Haut weg. Phoebe wusste, dass Samya zu ihm wollte. Sie drückte Samyas Hand, um ihr das Gefühl zu geben, dass Zankou es schon überleben würde. Dreimal war der Spruch gesprochen. Der Höllenschlund hatte aufgehört zu spucken. Zankou und Cole konnten sich wieder völlig darauf konzentrieren die Hexen vor den Tentakeln zu beschützen. Die Flüssigkeiten hatten sie verfehlt, da um sie herum sich ein kleiner Schutzschild gebildet hatte, was nur am Rand die Flüssigkeiten durchließ. Unerwartet bewegten sich die Flüssigkeiten. Sie blubberten und bewegten sich. Es sah so aus, als würden sie sich alle auf einen Haufen zusammen finden. Zankou und Cole konnten dies nur im Augenwinkel betrachten. Die Tentakel hörten einfach nicht auf. Obwohl sie schon ziemlich zerstückelt worden waren von den beiden Dämonen, griffen sie immer noch an Es war so, als könnte niemand ihnen etwas an haben. Viermal war der Spruch gesprochen. Immer mehr sammelten sich die Flüssigkeiten zusammen. Es war nun ein Haufen blubbernder roter Farbe, wenn man es beschreiben sollte. Die Blasen wurden größer, zerplatzen wieder, gingen dann aber nicht zurück, sondern ließen die ganze Masse anschwellen. Langsam bildete sich dadurch eine Gestalt. Die Gestalt hatte ein gewaltiges Energiepotenzial. Als sie fertig da stand, wie ein großes Wildschwein, ohne Haut, pulsierten die Muskeln und der Boden unter ihm bekam leichte Risse. Die beiden Dämonen wusste nichts von dem sich anbanden neuem Gegner. Die Tentakel waren geschafft und endlich war zum fünften Mal der Spruch gesprochen. Die vier Hexen standen im glühend weißen Licht, der Höllenschlund in rotem Licht. Es war still. Alles lief wie in Zeitlupe ab. In der Mitte, genau im Maul des bissigen Schlundes, begann es. Mit einem lauten Knall und einer enormen Druckwelle explodierte der Höllenschlund. Es riss alle um. Kleine Stückchen des Schlundes fielen von oben auf sie herab und die grüne Flüssigkeit spritze aus den Rissen und bedeckte alles und jeden. Sie hatten es also geschafft. Langsam standen sie wieder auf. Samya lief sofort zu Zankou. Sie schaute seine Wunde an: „Das müssen wir sofort verbinden!“ „Sei unbesorgt, Kleines. Das tut nicht so weh. Es sieht nur schlimm aus.“ Er lächelte sie an. Erleichert lächelte sie ihn zurück an. „Hast du ihren Namen vergessen, oder warum nennst du sie Kleines? “, fragte Cole aus dem Hintergrund lachend. „Halt den Mund, Cole!“, antwortete Zankou darauf zickig und wendete sich dann Samya zu, „Lass uns hier verschwinden.“ „Sofort.“ Die Schwestern kamen zu ihnen und dann auch Cole. Keiner von ihnen merkte, dass hinter ihnen sich das Monster aufraffte, sich sammelte und sie ins Auge fasste. „Wir nehmen sie mit, oder?“, fragte Samya Piper. „Ich weiß nicht… Also ich kann Zankou nicht vertrauen. Hätten wir damals nicht so viel Glück gehabt, hätte Zankou den Nexus nicht in sich aufgenommen und wir ihn dann mit dem Nexus vernichtet, dann wären wir mit Sicherheit nicht mehr. Wer weiß, was er tut, wenn er wieder am Leben ist.“ „Ich werde schon auf ihn aufpassen – ganz bestimmt“, versicherte Samya und lächelte so zu Frieden, wie sie es noch nie getan hatte. Ihr war klar geworden, dass ihre Gefühle für Zankou stark waren. Sie würde für ihn fast alles tun. Sie hatten so viel durchgemacht in so kurzer Zeit. Das musste sie einfach zusammen geschweißt haben. „Sei vorsichtig Samy“, ermahnte Phoebe Samya, „Wenn deine Gefühle zu stark werden und du wirklich alles für ihn tun würdest, dann kann er das gut ausnutzen und dich auf die Dämonenseite ziehen. Ich kenne das. Ein gewisser Jemand hat es bei mir versucht und es hat geklappt.“ Phoebe schaute Cole zornig an. Dieser konnte nicht anders und musste gegen an gehen: „Phoebe! Ich habe dich wirklich geliebt und ich wollte, dass uns nichts anhaben kann! Ich dachte, wir wären sicher, wenn wir beide die Unterwelt beherrschen. Die Seherin hat mich nur unterstützt und ich habe nicht ihr Spiel mitbekommen, das sie mit mir spielte. Ich hab immer nur an dich und mich gedacht! Ich wollte eine Familie mit dir. Ich wollte so viel.“ „Zu viel, Cole!“, sagte Phoebe bissig, „Wenn du nur an uns beide gedacht hast, warum hast du dann nicht die Dämonen raus gelassen!?! Du wusstest ganz genau, dass meine Schwestern und ich Dämonen vernichten und nicht auf ihre Seite wechseln! Ich liebe meine Schwestern über alles und du hast mich getrennt von ihnen. Du hast mich manipuliert und mich zu dem gemacht, was ich nie sein wollte! Eine Dämonebraut, die weit von ihrer wahren Familie weg war.“ „Phoebe! Hör mir doch einmal zu! Ich habe dir gesagt, dass die Seherin mir eine wunderschöne Zukunft mit dir versprochen hat! Ich war blind vor Liebe! Ich habe nichts Weiteres gesehen, außer dich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)