The Evil is back von Lacrym (Die Bösen sterben nie) ================================================================================ Kapitel 12: From one to two --------------------------- Als das blau-weißliche Licht sich verdünnte, die Temperatur rasch anstieg und die Schmerzen in Samya mehr wurden, war ihr klar, dass sie und die Schwestern wieder an dem grausamen Ort waren - in der Hölle. Sie krümmte sich etwas, als sie ankamen. Merkwürdiger Weise hatten die Schwestern keine Probleme. Samya schaute sich um. Der Ort hatte sich ein wenig verändert... Der Höllenschlund war größer geworden. Seine Tentakeln fuchtelten kräftiger durch die Gegend - immer auf der Suche nach weiteren Dämonen. Durch die Luft drang noch immer das Klagelied Magentas. Diese schwebte hoch über dem Höllenschlund und lächelte boshaft während sie sang und das Treiben unter ihr beobachtete. Die Ruinen um den Höllenschlund herum waren alle dahin. Nur ein staubiger, grau-gelblicher Boden war zu sehen. Dann schoss es Samya durch den Kopf. Sie mussten Zankou finden! "Wo ist Zankou!?!", fragte sie die Schwestern in Panik. Phoebe zeigte in eine der hinteren Ecken: "Dort!" Einfach so rannte Samya los. Der Boden unter ihr war uneben und sie musste aufpassen, dass sie nicht hinfiel. "Zankou!!!", schrie Samya Zankou entgegen, der sich erschrocken zu ihr umdrehte. Er kämpfte mit drei Tentakeln, hatte seine Mühe mit ihnen fertig zu werden und nun rief diese Stimme seinen Namen! "Samy!", rief er zurück. Seine Gefühle drehten sich. Er war am Kämpfen mit den Tentakeln des Höllenschlundes, musste sich eigentlich ganz darauf konzentrieren und dann sah er Samya, die in ihm ein doch sehr merkwürdiges Gefühl hervorrief. "Du freust dich", flüsterte Cole ihm zu. Zankou antwortete nicht darauf, denn dieser kurze Moment der Unachtsamkeit, sollte ihn sogleich bestrafen. Einer der Tentakel erwischte Zankou an der Seite und schleuderte ihn an die nächste Felswand. Ein paar Steine fielen auf ihn hinab. Nicht große, eher kleine Kiesel, bevor sich von weiter oben ein riesiger Fels losbröckelte. Samya blieb abrupt stehen. Es war wie in Zeitlupe. Kleine Risse bahnten sich ihren Weg weiter nach oben. Ein Geräusch des Lösens machte sich breit. Der Fels fiel - zu erst ganz langsam, als müsse er sich noch von einer Kette befreien, dann schneller. Die Erdanziehung nahm ihren Lauf. Samya war geschockt. Wie gelähmt stand sie da und sah zu wie ein Fels Zankou zerquetschen würde. Unerwartet sprang der Fels in tausend kleine Stücke und ein paar Meter hinter Samya stand Piper mit den Händen in der Luft. Piper hatte Zankou gerettet. Samya drehte sich um und bedankte sich mit einem Lächeln bei Piper. Phoebe und Paige gingen langsam zu Piper. "Du weißt schon, dass damit wohl unsere Sorgen vom Tisch gewesen wären, ja?", fragte Phoebe Piper. "Ja, aber glaubst du ihre Sorgen wären dann weggewesen?", antwortete Piper und deutete auf Samya. Phoebe verstand, was sie damit sagen wollte. Dann kam der Höllenschlund mit seinen Tentakeln auch auf die Schwestern und Samya zu. Samya wehrte sich mit einem gekonnten Energiestoß - die Schwestern jeweils mit ihren Kräften. Paige ließ einen der Stalaktiten auf einen Tentakel stürzen und spießte diesen damit auf den Boden auf. Piper konnte mit ihrer Kraft nur einzelne Teile eines Tentakels sprengen und Phoebe konnte ihre Schwestern nur warnen und ausweichen mit ihrer Kraft der Levitation. Als Samya sich einen kleinen Freiraum von den Tentakeln gemacht hatte rannte sie zu Zankou, der sich langsam wieder aufrappelte. Er schien zwar getroffen zu sein, dennoch nicht ganz kraftlos. Plötzlich bebte der Boden. Risse taten sich auf und die grüne Flüssigkeit, die schon vorher im Brunnen war, füllte die Risse. Es schien sich ein neues Kampffeld zu bilden. Bodenplatten sanken oder erhaben sich. Der Boden bildete immer größere Ringe rund um den Höllenschlund. Der erste Ring war dicht am Höllenschlund, dann kam einer der Risse, gefüllt voller grünlicher Flüssigkeit. Ein weiterer Ring, auf dem sich Samya nun befand folgte im Abstand von ca. 5 Metern. Dann wieder einer der kreisförmigen Risse und der letzte Ring, der an der Felswand endete und wo Zankou kniete. Der Höhenabstand von Steinring zu Steinring musste ungefähr ein Meter betragen. Die Schwestern hatten einen der ungünstigsten Plätze abbekommen. Sie waren auf dem innersten Ring gelandet. Wie sollten sie dort bloß wegkommen? Phoebe konnte ganz leicht rüber springen, aber Piper und Paige... Samya drehte sich um. "Habt ihr nicht irgendeinen Spruch dafür!?! Evtl. Brücken zwischen den Ringen?", schrie sie zu ihnen rüber. "Klar! Das ist die Lösung!", sagte Paige, ohne an eine weitere Kraft von sich zu denken. "Aber wir brauchen erst einmal einen Spruch!", erinnerte Piper sie. Dann sah Samya einen Tentakel auf die drei zukommen. "NEIN!!!", schrie sie und ließ einen gewaltigen Energiestoß los. Die Schwestern warf dies zu Boden und alle Tentakel knallten gegen die Felswand am anderen Ende der Höhle. Erst einmal war Ruhe. Magenta sang immer noch, war wie in Trance. Ihr Gesang versuchte in den Kopf von Samya zu kommen... Samya kniff die Augen zusammen. In dem Schwarzen vor ihren geschlossenen Augen sah sie Noten. Noten in den unterschiedlichsten Farben. Sie sahen friedlich aus. Sie schwirrten in Samyas Kopf rum, machten sie schwach... Sie hörte die Schwestern im Hintergrund einen Spruch aufsagen, doch die Stimme von Magenta war stärker und brachte sie fast in einen willenlosen Zustand. Samya sank auf die Knie. Sie fühlte sich so schwach... Ein Ziehen in ihrer Magengegend ließ sie fast ganz zu Boden gehen, doch dann hörte sie ihren Namen. Immer wieder gerufen von einer Person... Einer Person die gar nicht mal so weit weg war. "Samy! Mach die Augen auf! Lass dich nicht von ihr kontrollieren!!! LOS!!!" Unter größten Kraftaufwendungen öffnete Samya die Augen. Sie drehte sich nach links, dort hin, woher sie die Stimme vernahm. Sie schaute in zwei dunkelbraune Augen. Es war Zankou, der am Rand des Steinringes über ihr kniete und sie versuchte mit den Händen zu erreichen, egal wie aussichtslos es auch aussah. Samya schloss noch einmal die Augen und brach dann mit einem Schrei vom Zauber Magentas aus. Sie schüttelte sich, als würde sie dem letzten Rest damit entkommen. Dann öffnete sie die Augen wieder, krabbelte zum Rand ihres Ringes. "Zankou! Geht es dir gut?", fragte sie lautstark. "Ja, es geht schon. Was ist mit dir?" "Ebenso." "Versuch meine Hand zu greifen! Evtl. kann ich dich herüber ziehen!" "Ja, ist gut." Samya streckte ihre Hand so weit aus, wie sie nur konnte. Die grüne Flüssigkeit unter den Armen von Zankou und Samya fing an zu leuchten. Überall leuchtete nun die Flüssigkeit - begann Blasen zu bilden. Erst ganz Kleine. Sie wurden größer bis sie mit einem schleimigen "Blubb" zerplatzen. Mit allerlei Anstrengungen berührten sich die Fingerspitzen von Zankou und Samya. "Zankou, so schaffen wir das nicht!" "Dann spring!" "NEIN!" "Ich fang dich auf. Ich lass dich nicht fallen!" "Ich habe Angst!" "Das ist normal. Vertrau mir!" Hatte er das wirklich gerade gesagt? "Vertrau mir"? Samya schaute ihn an. Konnte sie ihm wirklich vertrauen. Ihr Kopf schaltete sich ein. Die Gedanken stellten das Gefühl aus, aber der Kopf würde zu lange brauchen, um eine gute Entscheidung zu bringen! Was sollte sie tun? "Hast du gerade zu ihr gesagt, dass sie dir vertrauen soll?", fragte Cole Zankou. "Ja, warum nicht?", fragte Zankou per Gedanke zurück. "Naja... Ich will ja nichts sagen, aber seit wann vertrauen Hexen den Dämonen und anders herum?" "Seit jetzt halt! Und nun sei still!" "Ok, tu es einfach. Was hast du schon zu verlieren?", sagte Samya zu sich. Dann stand sie auf. "Okay, ich springe gleich. Zankou?" "Ja" "Wehe du fängst mich nicht!" Beide lächelten. Dann nahm Samya Anlauf. Gerade in diesem Moment rappelten sich die Tentakeln wieder auf, fingen an sich langsam zu bewegen, als würden sie sich langsam an die letzten Überlebenden ran pirschen... Die Schwestern bastelten immer noch an einem Spruch und Samya rannte auf den Rand ihres Steinringes, auf Zankou zu. Der Rand näherte sich immer schneller und sie bekam Angst. Keiner wusste, ob dieses grüne Etwas auch wirklich ungefährlich war. Der Rand des Ringes war erreicht und sie sprang ab. Zankou packte sie am Oberkörper und drehte sie mit sich um. Beide lagen nun auf dem Boden. Er halbwegs über ihr. Ein Moment der Stille trat in die nicht ganz ungefährliche Situation ein. Es war fast wie Magie, die sich zwischen Samya und Zankou ausbreitete. Beide schauten sich tief in die Augen und wäre es ganz still gewesen, so hätte man wohl ihre Herzschläge gehört und wie sie sich an einander anpassten. "Hey, aufstehen ihr zwei!", sagte Paige, die plötzlich neben den beiden stand. Samya und Zankou schauten leicht erschrocken auf. "Wie seid ihr denn nun hinüber gekommen?", fragte Samya. "Wir waren so doof! Ganz ehrlich, ich kann doch orben!!!", zickte Paige etwas herum, "Wollt ihr nun aufstehen oder sterben?" Zankou stand auf und half Samya dann hoch. Dann hämmerte es wie wild in seinem Kopf. "Da ist Phoebe!!!", schrie Cole in seinem Kopf. "AH! Ja, hör auf mich zu quälen!", sagte Zankou laut aus. Samya und die Schwestern schauten ihn geschockt an. "Was ist los, Zankou?", fragte Samya besorgt. "Ich kann es nicht mehr ertragen. Er muss wieder raus. Es geht nicht anders!" "Wer muss wieder raus?", fragte Paige. "Ich weiß wer. Der Kerl, der mir am Meisten weh getan hat...", sagte Phoebe ganz ruhig und schaute Zankou durchdringend an. "Es tut mir leid...", sagte Zankou. Er ging ein paar Schritte zurück, krümmte sich zu erst etwas und streckte sich dann vollkommen aus. Er schrie schmerzerfüllt, hob seine Hand und schleuderte, wie ein Energieball, seine Hand von seinem Kopf aus auf den Boden. Er dachte, dass es ihn zerreißen würde. Sein Kopf drohte zu zerplatzen, doch nun fuhr Cole aus ihm heraus. Cole stand etwas geschwächt neben Zankou, der sich von diesem Erlebnis erholte - Samya schützte ihn. Cole öffnete die Augen und erblickte Phoebe. Beide wussten sich nichts zu sagen. Stille und doch wieder keine Stille lag in der Luft. Das Klagelied Magentas hatte aufgehört und ein Surren lag in der Luft, als ob gleich etwas geschehen würde... Die sogenannte Ruhe vor dem Sturm... Dann… ein Tentakel! Er knallte genau zwischen die sechs und wirbelte eine Menge Staub auf. Paige, Phoebe und Piper auf der linken Seite. Cole, Zankou und Samya auf der rechten Seite. Alle erschraken. Der Tentakel erhob sich wieder, andere kamen dazu und versuchten die sechs zu fangen. „Wir müssen hier weg!“, schrie Paige. „Nein, wir müssen ihn vernichten!“, antwortete Cole, „Vernichten wir ihn nicht, dann bohrt er sich mit den Tentakeln durch die Wände und findet weitere Dämonen! Und Dämonen, die vernichtet werden landen hier und er bekommt sie zum Fressen. Dadurch wird er stärker! Es gibt also keinen anderen Weg!“ „Er hat recht“, meldete sich Zankou zu Wort, „Wir müssen ihn vernichten oder er wird früher oder später in die Menschenwelt kommen!“ Die Schwestern überlegten kurz und nickten dann. „Zankou, weißt du, wie wir ihn vernichten können?“, fragte Samya ihn. „Ich glaube es hängt mit Magenta zusammen. Wo ist sie eigentlich?“, fragte Zankou, der in die Luft über den Höllenschlund schaute. Die anderen wandten ihren Blick ebenfalls dort hin. Magenta war weg… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)