Lunatismus von abgemeldet (Ruhmreiche Rumtreiber) ================================================================================ Kapitel 77: - Die Schlangengrube - ---------------------------------- A.N.: Noch ein wenig mehr Action, bevor wir uns endlich wieder der Liebe zuwenden können. Danke für eure Kommis. Ihr seid tolle Beobachter und grandiose Leser. Es macht Spaß für euch zu schreiben. ENJOY! -------------------- - Die Schlangengrube - „Und Sie sind sich sicher?“ Irgendwie hatten James und Sirius es geschafft die vier gekenterten Schüler aus dem See zu ziehen. Keuchend und triefend hatten sie am Uferrand gelegen und versucht wieder Luft zu bekommen. Hagrid war eilig zurück gerudert und während er zwei der Schüler trug, stützten Sirius und James die anderen beiden auf dem Weg zum Schloß. Mit einer Kutsche rauschten sie den Hügel hinauf und erreichten schließlich das Eingangstor. Sie schleppten sich die Stufen empor und öffneten die schwere Holztür zur großen Halle. Alle Augen waren auf sie gerichtet und es war totenstill. Dumbeldore und McGonagall waren simultan von ihren Sitzen aufgesprungen und erfassten die eingetretene Gruppe mit besorgtem aber festem Blick. „Hier is' ein Unglück passiert, Professor. Zwei Boote sin' einfach umgekippt,“ hatte Hagrid besorgt gemeldet. Madam Promfrey huschte sofort um die Tischer herum und beschaute die beinahe ertrunkenen Schüler, konnte aber nichts außer einer leichten Unterkühlung feststellen. Mit einem flinken Zucken ihres Zauberstabs waren sie wieder knochentrocken und fühlten sich augenblicklich besser. „In mein Büro,“ war alles, was der Schulleiter gesagt hatte und wenige Minuten später standen die Rumtreiber, die vier eingeschüchterten Erstklässler, Hagrid und McGonagall vor Dumbledores Schreibtisch. „Wir sind uns sicher, Professor Dumbledore, Sir,“ berichtete einer der jungen Erstklässler. „Irgendwas hat uns festgehalten. So ein seltsames Licht.“ „Eine Abwandlung des Incarcerus-Zaubers,“ warf James ein, der den Zauber aus nächster Nähe gesehen hatte. „Und Sie haben jemanden am Ufer gesehen?“ fragte Dumbledore on Remus' Richtung. „Ja, zwei Gestalten. Ich konnte nicht sehen, wer es war, Professor, aber als wir sie entdeckt hatten, griffen sie an und flüchteten,“ erklärte Remus. Er hatte noch immer ein Birkenblatt im Haar und eine dünne, kaum erkennbare Blutspur über der linken Braue, wo ein Zweig in sein Gesicht gepeitscht war. Der Schulleiter nickte nachdenklich. „Albus, was sollten zwei Angreifer bitte für eine Motivation haben Erstklässler anzugreifen? Das war doch sicherlich nicht nur ein Streich, oder?“ „Nein, Minerva, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen,“ erwiderte Dumbledore und wandte sich wieder den Erstklässlern zu. „Sagen Sie, gibt es einen Grund, aus dem man ausgerechnet Sie vier angegriffen hat? Sind Sie vor kurzem bedroht worden? Von Erwachsenen oder anderen Schülern?“ Die vier Erstklässler schüttelten den Kopf. „Haben Sie sich zu irgend einem Zeitpunkt beobachtet gefühlt?“ Drei der vier Erstklässler schüttelte den Kopf, doch der größte der vier Jungen hob plötzlich den Kopf. „Doch, da war was,“ sagte er. „Nur so ein Gefühl.“ Er brach ab und wurde rot im Gesicht. „Sprechen Sie ruhig weiter. Es gibt keinen Grund etwas zurückzuhalten oder sich zu schämen. Alles könnte wichtig sein,“ ermunterte ihn der Schulleiter. „Da war was auf dem Bahnsteig. Wisst ihr das nicht mehr? Als wir uns vorgestellt haben. Wir haben uns von unseren Familien erzählt und so, erinnert ihr euch?“ „Ja, stimmt,“ pflichtete ein weitere Junge bei. „Aber da war doch nichts.“ „Doch, doch!“ beharrte der erste Junge. „Irgendwer hat uns beobachtet, ich hab das gespürt, im Nacken...“ Wieder wurde der Junge rot im Gesicht. „Sie sind Terry Mopsus, richtig?“ fragte Dumbledore. Der Junge nickte. „Ich hab schon viel von ihrem Vater gehört. Er soll ein guter Wahrsager sein.“ „Das ist richtig, Sir.“ „Vertrauen Sie auf ihr Gefühl, Mr.Mopsus. Das liegt in Ihrer Familie.“ Einen kurzen Moment schwieg der Junge, bevor er weiter sprach, diesmal etwas leiser als vorher. „Ich weiß genau, dass uns jemand beobachtet hat. Ich hab seine Augen gespürt, aber ich wusste nicht, wo er war.“ „Er?“ „Ja, ich bin mir sicher, dass es ein Er war. Ganz sicher.“ „Sie haben von ihrer Familien erzählt, sagen Sie?“ fragte McGonagall nach. „Haben Sie etwas bestimmtes erzählt.“ „Ich hab erzählt, dass wir in Nottingham wohnen und dass ich Halb und Halb bin. Mein Vater ist ein Zauberer, meine Mutter eine Muggel.“ „Ich auch, deshalb sind wir so gut ins Gespräch gekommen,“ erzählte der zweite Junge. „Und Sie zwei?“ wollte Dumbledore wissen. „Meine Eltern sind beide Zauberer,“ antwortete der dritte Junge. „Muggelstämmig,“ war alles, was der vierte Junge sagte. „Danke, dass Sie uns so bereitwillig Auskunft gegeben haben,“ sprach der Schulleiter. „Hagrid wird Sie nun in die Große Halle begleiten. Es wird Zeit, dass Sie alle etwas zu Essen bekommen, um wieder richtig warm zu werden. Wir werden morgen Ihre Eltern über den Unfall informieren.“ Wenige Sekunden später schloss sich Dumbeldores Bürotür. „Glauben Sie, die Angreifer hatten es auf die Vier abgesehen, weil drei von ihnen aus Familien mit Muggelabstammung kommen?“ fragte Remus nach. „Das ist möglich, Mr.Lupin. Ich fürchte, dass dieser Angriff gegen Muggelstämmige und solche gerichtet war, die sich mit Muggelstämmigen anfreunden.“ „Wie fürchterlich,“ meinte Lily. „Hört das denn nie auf? Wer macht so was?“ „Ich habe keine Ahnung, Miss Evans. Es ist aber davon auszugehen, dass die Täter sich noch in Hogsmeade oder der Umgebung aufhalten.“ James' Brillengläser funkelten im Schein des Kaminfeuers. „Ziehen Sie keine Schüler in Betracht?“ Dumbledore taxierte den Gryffindor mit seinem Blick und wählte seine Worte ganz offensichtlich mit Bedacht. „Ich bin vorsichtig einen solchen Verdacht zu groß werden zu lassen. Diese Schule wird geschützt vor allem durch die Einigkeit der Schüler untereinander. Zwietracht zu säen könnte diese Schule in Gefahr bringen.“ James nickte. „Sie haben wieder einmal etwas sehr Mutiges und sehr Dummes getan, meine Herren. Und wieder einmal bin ich Ihnen deshalb zu Dank verpflichtet. Sie haben Schlimmeres verhindern können,“ sprach Dumbledore. „Dennoch bitte ich Sie inständig keine... Ermittlungen... in dieser Sache auf eigene Faust anzustellen. Die Zeiten sind gefährlich und noch stehen Sie alle unter dem Schutz dieser Schule. Ich bin für Sie verantwortlich und ich möchte nicht, dass Sie in noch mehr Gefahr geraten, als sie ohnehin schon sind. Verstehen Sie das?“ Die Rumtreiber nickten stumm. „Gut. Dann gehen Sie jetzt bitte auch zum Essen. Minerva und ich werden gleich folgen, um die Zeremonie des Sprechenden Huts zu ende zu bringen.“ ~*~ „Denkt ihr das Gleiche, das ich denke?“ fragte James, als sie die Korridore entlang zur Großen Halle entlanggingen. „Rosier und Nott waren's,“ antwortete Sirius schlicht. Lily runzelte die Stirn. „Wie kommt ihr denn da drauf? Sag nicht, nur weil die beiden im Zug schuldig geguckt haben.“ „Doch, natürlich!“ meinte James. „Du hast die beiden Schlangen doch gesehen. Die haben was ausgeheckt, da bin ich mir sicher.“ „Meinst du nicht, dass ein Mordversuch an vier Erstklässlern nicht eine Nummer zu groß für Nott und Rosier ist?“ Sirius lachte hämisch. „Die sind zu allem fähig, Lily. Da draußen gehen Sachen vor sich, die wir uns im Traum nicht ausmalen können.“ „Woher weißt du das denn?“ „Mein Onkel hat es mir erzählt. Die Slytherins – Nott, Rosier, Flint, Snape, mein Bruder und dieser Malfoy - stecken knietief in dieser Sache drin, todsicher.“ „Das sind schwere Vorwürfe, Sirius. Ohne Beweise können wir das nicht einfach so behaupten. Niemand wird vier Slytherins verhaften und nach Askaban bringen, weil ein paar Gryffindors eine Verschwörungstheorie aufgestellt haben,“ meinte Remus. „Ich bitte dich! Selbst Dumbledore ist vorsichtig und meint, dass die Zeiten gefährlich sind. Da ist doch was im Busch!“ „Das weiß ich auch, James,“ sprach Remus mit überraschend fester Stimme. „Ich hab die beiden Gestalten da draußen gesehen und ich bin mir sicher, dass ich Rosiers Gesicht im Lichtblitz seines eigenen Fluchs zwischen den Bäumen gesehen habe.“ „Wie willst du das denn gesehen haben? Es war stockfinster und wir waren mindestens noch zwanzig Meter von denen entfernt, wenn nicht mehr.“ Remus sah Lily mit festem Blick an und zwang sie so tief in seine Augen zu schauen, seine Iris genau zu betrachten. „Oh,“ sagte sie. „Das hatte ich nicht bedacht.“ „Wieso hast du das Dumbledore nicht gesagt?“ wollte Peter wissen. „Er weiß es. Zumindest ahnt er es. Es wäre unvernünftig gewesen einen Verdacht ohne jeden Beweis in den Raum zu werfen, wenn Dumbledore sowieso mehr weiß, als er vor uns zugeben mag.“ Die fünf Rumtreiber erreichten das Tor zur Großen Halle. „Und was machen wir jetzt? Abwarten wie Dumbledore?“ fragte Sirius. „Dumbledore wartet nicht ab. Er wird seinen Geheimorden darauf ansetzen, da bin ich mir sicher,“ meinte James. „Und abwarten werden wir auch nicht.“ „Werden wir nicht?“ „Nein, Peter. Wir wären doch keine Rumtreiber, wenn wir uns nicht ein wenig rumtreiben würden.“ ~*~ „Wieso muss ich das machen?“ piepste Peter ängstlich, als sie später am Abend in den Kerkern umherschlichen. Sie waren etwas früher aus der Halle verschwunden, um Rosier und seine Bande abzufangen und ihnen in den Gemeinschaftsraum zu folgen. „Weil du dich in eine Ratte verwandeln kannst und ungestört in den Slytherin-Gemeinschaftsraum eindringen kannst,“ erklärte James. „Es ist ganz einfach, Würmchen. Du gehst rein, horchst sie aus, und wenn du interessante Informationen hast, dann kommst du zurück. Ganz einfach, vollkommen sicher.“ „Sicher? Das nennst du sicher?“ quietschte Peter. „Wenn eure Vermutung stimmt, dann soll ich ein paar gefährliche Beinahe-Mörder ausspionieren. Wie kann das sicher sein?“ „Okay, Peter. Hör zu, wenn du das alleine nicht machen magst, dann machen wir es zusammen. Ich geh unter den Tarnumhang und komme mit. Vier Ohren hören sowieso mehr als zwei,“ meinte James und holte den Umhang aus seiner Tasche. „James, mach das nicht,“ sagte Lily, ein wenig zu viel Sorge in ihrer Stimme, als dass man es hätte als freundschaftlichen Rat abtun können. „Peter kommt da mit seiner kleinen Gestalt schnell rein und wieder raus, aber du kannst richtig in Schwierigkeiten geraten, wenn man dich entdeckt. Außerdem bist du schon zu groß für den Umhang. Man wird deine Füße sehen.“ James grinste. „Ach, Lily. Mach dir keine Sorgen. Ich mach mich einfach klein und mit ein paar lächerlichen Slytherins werd ich locker fertig.“ Mit einer galanten Bewegung warf er sich den Tarnumhang über und war verschwunden. „Sturer Bock,“ grummelte Lily und verschränkte die Arme vor der Brust, noch immer Sorge in ihren Augen. „Das du auch nie auf mich hören willst.“ Genau in diesem Moment ertönten ein paar Stimmen auf der anderen Seite des Korridors. Eindeutig Slytherins. „Echt gemein ist was da kommt,“ trällerte ein Flüstern von dort, wie James verschwunden war. „Das ist dein Einsatz, Würmchen.“ Mit einem leisen, undefinierbaren Geräusch verwandelte sich Peter in Wurmschwanz und wuselte quiekend zwischen den Füßen seiner Freunde umher. „Still, sie kommen,“ flüsterte James. Einige Meter entfernt kamen Rosier, Flint und Nott um die Ecke gebogen. „Was machen wir denn jetzt?“ fragte Flint, der sichtlich nervös dreinschaute. „Auf jeden Fall nicht hier darüber sprechen,“ zischte Rosier und blieb vor einer der Steinmauern stehen. „Serpensortia,“ sagte Rosier. Augenblicklich tat sich ein Eingang in der Mauer auf und ließ die Slytherins in ihren Gemeinschaftsraum passieren. James schubste Wurmschwanz leicht mit dem Fuß und schlüpfte mit ihm unbemerkt hinter den Slytherins durch die Öffnung. Der Gemeinschaftsraum musste unterhalb des Sees liegen, denn durch die Fenster zu allen Seiten drang kein Tageslicht, sondern ein trüber, grüner Schimmer. Die Kugellampen aus grünem Glas tauchten den Raum in ein seltsames Zwielicht, das selbst das prasselnde Feuer im Kamin nicht verändern konnte. Lehnsessel und Sofas bezogen mit schwarzem Leder dienten als Sitzgelegenheit. Die beiden Rumtreiber hatten es tatsächlich geschafft. Von der Höhle des Löwen in die Schlangengrube. Während Rosier und die anderen Slytherins sich um den Kamin in die Sessel setzten, schmiegte sich James eng an eine der nahen Säulen, damit er möglichst ohne Zwischenfall belauschen konnte, was die drei so wichtiges zu besprechen hatten. Peter hatte sich etwas weiter entfernt unter einem der Sessel versteckt. „Wie sollen wir dieses Desaster bitte schön Malfoy erklären?“ fragte Flint und stotterte beinahe. „Hättet ihr zwei nicht solchen Mist gebaut, dann gäbe es nichts zu erklären,“ sprach Rosier und schaute Flint und Nott strafend an. „Außerdem ist es nicht Malfoy um den ihr euch Sorgen machen müsst. Ich würde mir lieber um den Herrn und die verrückte Lestrange Gedanken machen.“ Ein bösartiges Lächeln zeichnete sich auf Rosiers Gesicht hab während den beiden anderen die Gesichtszüge vollends aus Angst entgleisten. „E-es war nicht unsere Schuld! Der Lupin hat uns entdeckt,“ versuchte sich Nott zu verteidigen. „Richtig. Ihr habt euch von einem Schlammblut von eurem Plan abbringen lassen. Diese Tatsache wird den Herrn auf jeden Fall milder stimmen.“ Nott schluckte schwer. „Aber immerhin haben wir Angst verbreitet. Diese Muggelfreunde werden sicherlich auf der Hut sein,“ warf Flint ein. „Ja, immerhin das. Trotzdem: Diese Vier hätten tot sein müssen. Wäre auch eine schöne Botschaft an Potter und seine Freunde gewesen,“ meinte Rosier und grinste vor sich hin. Der Zugang zum Gemeinschaftraum öffnete sich ein weiteres Mal und Snape und Regulus, Sirius' Bruder, tauchten auf. Snape blieb still, doch Regulus brauch sofort aus. „Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht? Habt ihr vollkommen den Verstand verloren?“ „Halt dich zurück, Frischling. Du bist kaum Mitglied bei uns und meinst schon große Töne spucken zu können?“ giftete Rosier wütend. „Immerhin hab ich nichts verbockt, so wie ihr Idioten.“ „Pass auf was du sagst!“ zischte Nott und sprang von seinem Stuhl auf. „Pass du lieber auf, dass der Herr dich nicht für eure Unfähigkeit bestraft. Das war ja eine peinliche Aktion.“ „Hast du etwa eine bessere Idee? Einen schlaueren Plan?“ Regulus grinste. „Natürlich. Ich werd mich auf jeden Fall nicht damit aufhalten, ein paar mickrige Erstklässler zu ersäufen wie Kätzchen in einem Sack.“ Hochherrschaftlich wie ein König, der seinen Thron besteigt, setzte er sich in eben den Sessel unter dem Wurmschwanz saß. „Mein Bruder und seine dämlichen Freunde werden mir auf jeden Fall nicht in die Quere kommen. Der Herr hat mir einen Auftrag gegeben, der wirklich groß ist.“ Rosier runzelte die Stirn und schnaubte verächtlich. „Ach, ja? Was könnte er dir halbem Meter schon für einen Auftrag geben?“ Regulus' Grinsen wurde zu James' Beunruhigung noch etwas breiter, während er sich ein wenig vorlehnte. „Sagen wir es so: Unser Herr hat mehr dunkle Wesen auf seiner Seite, als nur eine handvoll Zauberer.“ Wieder lehnte er sich zurück und schlug die Beine übereinander. Sofort fiel Rosiers Blick auf die Ratte unter dem Sessel, die vorher unbemerkt und im Verborgenen dort gesessen hatte. „Bah, Ungeziefer!“ spie der Slytherin und zuckte seinen Zauberstab. „Wie hast du mich genannt?“ rief Regulus wütend und sprang auf, den eigenen Zauberstab in der Hand. „Nicht dich, du Trottel. Das Vieh unter deinem Sessel.“ Regulus wirbelte herum und zerrte den Sessel beiseite, während Peter quietschend die Flucht ergriff. „Incendio!“ rief Rosier und wollte die Ratte in Flammen setzen. Mit mehr Glück als Verstand schaffte Peter es auszuweichen und rannte in Richtung des Ausgangs. James rannte hinterher und schubste absichtlich Regulus zur Seite, der einen weiteren Zauber auf das Tier abfeuern wollte. In eben jenem Moment öffnete sich der Eingang und einige Mädchen kamen herein. Beim Anblick der Ratte begannen sie lauthals vor Ekel zu kreischen und sprangen beiseite. Peter und der noch immer unsichtbare James schlitterten und rannten aus dem Gemeinschaftsraum und zischten um die Ecken der Kerker, wo ihre Freunde warteten. Als sie außer Sichtweite waren, riss James sich den Tarnumhang herunter und griff sich die schwer atmende Ratte. „Schnell, weg hier,“ sagte er nur und rannte mit Ziel Gryffindorgemeinschaftsraum davon. ~*~ „Also doch mein Bruder,“ sagte Sirius mit bitterem Triumph in der Stimme, als sie am Kamin saßen und über das Erlebte sprachen. Peter saß in eine Decke gewickelt dem Feuer am nächsten und versuchte sich von dem riesigen Schreck zu erholen. „Er hat irgend etwas vor, aber er wollte nicht verraten was,“ erklärte James. „Und sie alle scheinen von einem Dritten gelenkt zu werden. Jemand, vor dem sie Angst haben, den sie aber auch zu bewundern scheinen. Das hat Dumbledore ja auch schon nach dem Angriff auf das Prospero-Konzert vermutet. Ihr wisst schon, dass es einen Strippenzieher gibt, der bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist.“ „Wir müssen Dumbledore bescheid sagen. Er wird wissen, was zu tun ist,“ meinte Lily, ihr ganzes Gesicht voll Sorge. „Das können wir nicht,“ sprach Remus. „Es würde absolut nichts bringen. Wir haben noch immer keinerlei Beweise.“ „Dann müssen wir eben aufpassen, dass die Slytherins nicht noch schlimmeres anstellen. Wenn es stimmt, was mein Bruder da von sich gegeben hat, dann steckt er richtig tief in dieser Sache mit drin und ich bin mir sicher, dass das keine Hochstapelei war: Er hat wirklich etwas schreckliches geplant und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er seinen Plan in die Tat umsetzen wird.“ Sirius wirkte verbissen und zornig. Das war mehr als eine Fehde zwischen Gryffindor und Slytherins. Für ihn war das eine Familiensache und er verspürte die Pflicht seinen eigenen Ruf gegen die Machenschaften seines Bruders zu verteidigen. Die heiße Wut in ihm ebbte erst ein wenig ab, als er Remus Hand an seinem Arm spürte. „Wir wissen, dass da unten etwas vor sich geht,“ sprach er mit sanfter Stimme. „Wir können das verhindern, wenn wir nur gut genug aufpassen. Dein Bruder wird niemandem Schade zufügen und auch keiner der anderen Slytherins.“ James nickte. „Das stimmt. Wir wissen bescheid. Und wenn es so weit ist, dann werden wir vorbereitet sein.“ ------------------ ...to be continued ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)