Another Precious Rainbow von abgemeldet (Nothing's like it seems to be) ================================================================================ Kapitel 16: Prosjektuke Teil 3 ------------------------------ Ich entschuldige mich hiermit für die vielen Rechtschreibfehler und sonstigen Fehlern die in diesem Kapitel gemacht wurfen! Leider hat mein Betaleser gekündingt. Wie auch immer viel Spaß beim (vorraussichtlich) letzten Kapitels. III Sich selbst eingestehen, dass... Der Regen peitschte über die Hauptstadt Norwegens herab. Es war ungemütlich trotz der Windstille und auf den Straßen waren kaum noch Menschen zu sehen. Hinter einer Wand lehnte ein junger Mann, sein Haar war braun und vom Regen durchnässt worden. Blut war ihm den Arm entlang gelaufen und tropfte auf den feuchten Steinboden zu seinen Füßen. Der Schmerz spiegelte sich in seinem Gesicht wieder während er sich die Wunde zuhielt. „Damit hast du wohl nicht gerechnet, hm?“, eine weitere Stimme tauchte auf, so dass sich der Mann gezwungen sah sich umzudrehen, der Andere lachte ein wenig, „Deine Schminke verläuft.“ „Na schönen Dank auch. Diese Gören... und das auch noch dieser Ambassadeurenlümmel mit der Zielperson zusammen hängt ist äußerst ärgerlich!“, entgegnete der Verfolger und wischte sich weiterhin das Blut ab. „Spiel mir doch nichts vor. Ich weiß genau, dass du hier eigentlich gar nicht mitmachen wolltest. Wenigstens haben wir jetzt die Informationen bekommen, oder? Der Kleine hat es oder?“, wollte der andere wissen, dessen Grinsen nun ähnlich herablassend wirkte, wie das seines Kollegen zuvor. Sein Blick trug allerdings noch einiges an Schadenfreude in sich und Belustigung blitzte in seinen Augen auf. „Ja. Ich denke der Junge hat es, Yoshitaka-sama. Kann ich jetzt nach Hause gehen?“, erkundigte sich der Verfolger mit schmerzunterdrückender Stimme. Der ebenfalls in schwarz gekleidete Mann namens Yoshitaka grinste: „Kannst du das denn noch? Nach Hause gehen? Bei dem was du getan hast? Glaub mir, der Zug ist schon längst abgefahren, du kannst dich nicht mehr retten, du bist verloren... Mit deiner Wunde erkennt man dich leicht wieder.“ „Sie sind ein verdammtes Arschloch, Yoshitaka, wissen Sie das?!“, hielt der Andere ihm entgegen, wobei er ihm einen verachtenden Blick schenkte. Yoshitaka aber ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen, er schob sich an seinem Kollegen vorbei und zog ihm das falsche Lange Haar vom Kopf: „Zum Glück bist du genauso schmächtig gebaut wie sein Vater, sonst hätten wir nicht diese wertvolle Information bekommen. Vielleicht weiß Kaoru-sama ja doch was er tut. Geh also nach Hause und versuch dein Gewissen zu erleichtern.“ „Verdammt noch mal, wissen Sie eigentlich was wir tun?“, fragte der Verletzte und packte den Anderen am Kragen, „Können Sie das hier eigentlich noch verantworten?“ Ein Grinsen zierte Yoshitakas Gesicht bevor er die Hand seines Arbeitskollegen grob packte und einigen Druck darauf ausübte: „Wer stellt nun die falschen Fragen? Du schuldest Kaoru-sama noch immer einen großen Gefallen. Mir ist egal ob es gegen deine moralischen Prinzipien geht oder nicht!“ Damit entließ er den Verletzten wieder und machte sich auf den Weg. Alles was der Zurrückgelassene noch bekam war ein kleines Winken während Yoshitaka die Straßenseite wechselte und schließlich in der Stadt verschwand. Auch der Mann, der Juudai verfolgt hatte verließ seinen Platz an der Hauswand und hinterließ das Bild einer einsamen Stadt die grau und kalt im herbstlichen Regenwetter lag. Aus dem Vormittag war bereits Nachmittag geworden als die vier Klassenkameraden die Hütte der Andersens erreichten. Sie sprachen kein Wort mehr von dem Zwischenfall. Sie wollten sich gegenseitig nicht beunruhigen oder unnötig in Hysterie verfallen, deshalb hielten sie es für besser, sich völlig auf ihr Projekt zu konzentrieren. Mit der bekommenen Information über die Nährwerte der verschiedenen Produkte der Fastfood Kette konnten sie endlich mit ihren Aufgaben beginnen. Erst gegen Abend verließen die vier die Hütte wieder und nahmen den Bus nach Gjettum. Brage verließ seine Gruppe als erster. Er verabschiedete sich sogar recht höflich und beinahe schon förmlich von den anderen. Sicherlich hatte es ihn nicht kalt gelassen, was er getan hatte. Kurz darauf verabschiedete sich auch Ruki wieder an der Anhöhe von Johan und Juudai. Auch das Mädchen fühlte sich noch benommen von all dem, was sich in der Stadt zugetragen hatte. „Gute Nacht Johan, Juudai-kun!“, sagte sie und versucht noch ein ausgelassenes Lächeln zu zeigen, was ihr allerdings nicht so gut gelang, „Wir sehen uns dann Morgen. Ihr kommt doch wieder und holt mich ab, oder?“ „Natürlich tun wir das“, entgegnete Johan aufmunternd während Juudai noch immer bedrückt wirkte und nur stumm nickte. „Ich freue mich drauf. Bye, bye ihr beiden!“, somit verabschiedete sie sich noch einmal und winkte den beiden Jungen zu bevor sie in ihrem Haus verschwand. Nun waren Johan und Juudai allein. Stille war zwischen ihnen eingekehrt und nur durch die wenigen Tropfen die von den Pflanzen um sie herum in kleinere oder größere Pfützen tropften. Der Norweger konnte nicht genau erraten, was Juudai dachte, allerdings konnte er aufgrund seiner eiligen Schritte erahnen was los war. „Juudai-kun, was... dir geht es nicht gut oder?“, fragte er mit sanftmütiger Stimme bevor er die Hand seines Freundes ergriff. Der Brünette schüttelte schweigend den Kopf. Ihm ging es in der Tat nicht gut. Die ganze Zeit über hatte er sich im Stillen Gedanken darüber gemacht, was dieser Fremde von ihm wollte. Eine Farbe. Und was für Fragen er ihm gestellt hatte blieb Juudai ebenfalls ein einziges Rätsel. Wie schnell ist die Zeit? Woher sollte er sich mit solchen Fragen auskennen? „Johan ich... ich will nicht nach Hause. Bitte lass mich nicht allein zu Hause... du hast doch gesehen dass sie...“ Johan betrachtete Juudai mit ungläubiger Mine. Tränen liefen dem Japaner über die Wangen, sein ganzer Körper bebte wie Espenlaub und vermittelte Johan das Gefühl, ein kleiner Hund der an einem Winterabend vor seiner Haustür saß und fror, stünde vor ihm. Der Norweger zeigte ein kleines, hauchzartes Lächeln als bräche der Frühling an allen welken Ästen der umstehenden Bäume wieder aus. Er streichelte Juudai ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und hob seinen gesenkten Kopf leicht an: „Juudai-kun, du musst wieder nach Hause. Sonst macht sich deine Mutter Sorgen um dich. Außerdem werde ich meine Eltern auch nicht davon überzeugen können...“ Johan Stimme brach kurz ab. Die traurigen braunen Augen bohrten sich tief in sein Herz, jede Träne die sich ihren Weg über die geröteten Wangen bahnte schnitt tiefe Wunden in seine Seele, er verkrampfte innerlich auf irgendeine Weise, die Johan noch nicht ganz verstand. Am liebsten hätte er Juudai ganz dicht an sich gezogen. Am liebsten hätte er... „Hör mal Juudai-kun. Ich weiß dass du das schaffst. Du wirst sehen, so lange du zu Hause bleibst, wirst dir nichts geschehen. Niemandem von euch, da bin ich mir sicher. Sie werden es nicht wagen in euer Haus einzudringen“, meinte Johan und versuchte ihm die heißen Tränen vom Gesicht zu wischen. Juudai nickte, allerdings sah er nicht besonders überzeugend aus. Wenn er ehrlich war, dann wollte er seine Tränen auch nicht mehr zurück halten. Er hatte sie seit Japan nicht gezeigt und nun da er Johan und Ruki als seine Freunde bezeichnen konnte, wollte er sie nicht wieder verlassen. Geknickt folgte Juudai der Straße, ohne ein weiteres Wort mit Johan zu sprechen. Erst oben als sie vor dem roten Holzhaus standen, ergriff Johan wieder das Wort: „Juudai-kun. Ich bitte dich, du musst aufhören zu weinen sonst...“ Völlig aufgelöst und verwirrt stand Juudai nun vor seiner Haustür. Immer noch war es Johan der nicht von seiner Seite gewichen war und wieder die Hand seines Freundes in Besitz nahm. Der Norweger konnte die Angst in dem schmächtigen Körper neben sich spüren. Johan war sicher, dass Juudais Mutter Fragen stellen würde, käme er in seinem jetzigen Zustand zu ins Haus. Die rehbraunen Augen blickten nun wieder in sein ernstes Gesicht und seine Stimme drang zitternd an Johans Ohr: „Ich kann das nicht tun, Johan.“ „Juudai-kun, hör mir jetzt Mal genau zu!“, mit Schwung zog Johan den Kleineren wieder dichter zu sich, eine vertraute Nähe die seiner Meinung nach nicht so wohltuend hätte sein dürfen, „Du hast mir gesagt, du willst nicht wieder von hier weg, richtig?“ Ein stummes Nicken kam zur Antwort. „Dann wisch dir die Tränen aus dem Gesicht, sei stark und geh da rein!“, befahl der Größere und gab Juudai einen kräftigen Schubs bevor Johan selbst eine andere Dummheit einfallen konnte, „Morgen früh bin ich wieder bei dir, Juudai-kun! Ich verspreche es dir, hast du gehört!?“ Wieder antwortete Juudai mit einem einfachen Nicken. „Juudai-kun... ich hab dich gestern Morgen etwas gefragt, weißt du noch?“, fragte Johan wieder in sanfterer Stimmlage. „Was?“, Juudai sah fragend in die smaragdfarbenen Augen seines Freundes, die er durch das finstere Dämmerlicht vielmehr erahnen musste. Johan lächelte seicht: „Ich habe dich gefragt ob du mir vertraust. Denkst du immer noch so?“ Erneut antwortete Juudai mit einem Nicken. „Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendjemand wehtut, Juudai-kun!“, versprach Johan noch einmal und wandte sich dann wieder der Straße zu um nach Hause zu gehen. „Johan!!“, rief Juudai ihm noch hinterher, „Du kommst Morgen auch wirklich, nicht wahr?“ Der Norweger drehte sich noch einmal zu Juudai um und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln: „Ich glaube ich müsste im Sterben liegen um aufgehalten zu werden, dich zu sehen.“ Ein paar Sekunden lang trafen sich ihre Blicke. Johan hatte keine Ahnung warum er es auf diese Weise ausgesprochen hatte. Sogar er selbst hatte bemerkt wie viel Sanftmut eigentlich in seiner Stimme lag, ihm entging auch nicht wie ergriffen Juudai davon war. Zum entgültigen Abschied hob Johan seine Hand: „Bis Morgen, Juudai-kun.“ „Gute Nacht, Johan!“, rief Juudai ihm hinterher und machte sich mit gestärktem Mut daran zu seiner Mutter ins Haus zu gehen. Als Johan seine Wohnung betrat konnte er bereits die Stimmen seiner Eltern vernehmen. Helene argumentierte lautstark in der Küche während sein alter Herr sicher wieder einiges über sich ergehen lassen musste. Johan schüttelte entnervt den Kopf. ‚Warum mussten sie heiraten? Sie können sich doch nicht einmal ausstehen... Warum brauchen sie eigentlich mich um ihren Mist aufzuräumen?’, ging es ihm durch den Kopf während er versuchte Wortfetzen aufzuschnappen. „Ich kann nichts tun, Helene, der Auftrag kommt von oben also ist er mein Partner. Ich kann mich nicht weigern, es wird genauso wie vor zehn Monaten sein“, versuchte Harald zu erklären. Die Stimme seiner Mutter setzte wieder ein und sie klang wenig zufrieden gestellt: „Beim letzten Mal ist jemand verschwunden. Außerdem sind irgendwelche wertvollen... was waren das noch, Edelsteine oder irgendwelche anderen seltenen Artefakte, gestohlen worden. Das scheint dich ja wenig zu interessieren... Oder willst du mir erzählen, er habe gewiss nichts damit zutun?“ „Für wie blauäugig hältst du mich denn? Die Frage ist wohl eher ob du willst, dass am Ende Johan etwas passiert, oder uns! Ich will es auf jeden Fall nicht! Deshalb ist es besser die Tatsache hinzunehmen, dass ich wieder ein Team mit Kaoru-sama bilde. Hast du verstanden!?“, Harald hielt gegen seine Frau, doch seine Argumente schienen ihr ganz und gar nicht zu gefallen: „Natürlich, natürlich. Mach was du willst, aber ich sag’ dir gleich, dass du einen gewaltigen Fehler machst. Außerdem solltest du dein Stimmenvolum etwas dämpfen. Johan ist wieder zu Hause!“ Harald nickte stumm worauf Helene die Küche wieder verließ und Johan mit einem Lächeln begrüßte: „Wie war denn dein Tag, Johan?“ „Hm. Gut denke ich“, antwortete er, wobei er wieder ein unbehagliches Gefühl der Nervosität, allerdings bemerkte er, dass es nicht so extrem war wie üblich, „Das Projekt läuft jedenfalls sehr gut.“ „Das freut mich. Musst du morgen wieder früh zur Schule?“, erkundigte sich seine Mutter. Johan nickte zur Antwort und steuerte die Küche an: „Ich werde nur noch etwas essen und dann ins Bett gehen, wenn du erlaubst. Ich bin sehr müde heute.“ „Kein Problem. Gute Nacht, Johan“, antwortete Helene und ließ ihn vorbei. Harald war aufgestanden, als Johan herein kam und ging gleich zum Herd rüber um ihn anzustellen. Der Junge sah seinen Vater überrascht an, er meinte sich daran erinnern zu können, dass es mittlerweile sieben Jahre her sein musste seit sein Vater das letzte Mal am Herd stand. „Vater?“, fragte Johan verwirrt. „Du hast doch Hunger?“, entgegnete Harald mit einer Gegenfrage. „Ja schon, aber deshalb musst du doch jetzt nicht anfangen zu kochen“, meinte er und stellte sich neben ihn, „Das kann ich auch machen.“ Einen Augenblick hätte Johan sich ohrfeigen können. Es war schon so lange her, dass seine Eltern für ihn gekocht hatten. So lange sogar, dass er sich schon gewünscht hatte sein Vater oder auch seine Mutter würden es wieder für ihn tun und jetzt lehnte er seinen Vater wieder ab. Harald aber lächelte leicht: „Dann lass uns zusammen kochen. Du kannst es sicher sowieso viel besser als ich.“ „Dann kannst du wohl noch etwas von mir lernen, hm?“, entgegnete Johan mit einem kleinen verschmitzten Grinsen und holte einige Zutaten aus dem Kühlschrank. Eigentlich wollte Johan seinem Vater ein paar Fragen stellen. Er hatte immerhin im Flur einiges mitgehört und auch das Telefonat seiner Mutter, dass sein Vater und sie vor nicht allzu langer Zeit geführt hatten, ein wenig belauschen können, allerdings kam er zu dem Schluss dass es nicht so gut war die angenehme Stimmung nun zu zerstören. Es dauerte nicht lange bis alle Familienmitglieder versammelt waren und gemeinsam zu Abend aßen. Für Johan ein seltenes Ereignis, das ebenso schnell zu ende ging wie das Kochen mit seinem Vater. „Ich werde mich jetzt zurück ziehen. Mutter, Vater, ich wünsche euch eine gute Nacht“, erklärte Johan und stand vom Tisch auf, jedoch wechselte er noch ein paar Blicke mit seiner Mutter, „Oder soll ich noch den Abwasch erledigen?“ „Aber nein“, antwortete sie mit einem Lächeln und ließ Wasser in das Abwaschbecken, „Überlass das einfach mir.“ „Na gut“, stimmte Johan zu und verschwand wieder in seinem Zimmer. Ein ungutes Gefühl kam in Johan auf. Er begrüßte zunächst Ruby, die ihm wie immer entgegen sprang, wenn er sein Zimmer betrat und legte sich zunächst noch mit seinen Sachen auf sein Bett. Eine Weile starrte Johan die Decke über sich an während er Ruby mit Streicheleinheiten verwöhnte. Ihm kamen die verschiedensten Gedanken in den Sinn. Er fragte sich warum seine Eltern plötzlich so viel mit ihm zutun hatten. Wahrscheinlich kam es daher, dass er nächstes Jahr auf eine Privatschule in Oslo gehen konnte und ohne Zweifel große Erfolge erzielen würde. Johan seufzte leicht aus. In Oslo zur Schule zu gehen war sicher stressig, schon vom langen Schulweg her. Wenn er Pech hatte war die Busverbindung so schlecht, dass er zwei Stunden früher zur Schule fahren musste. Der Norweger stand wieder von seinem Bett auf und trat an das Fenster. Die Dunkelheit hatte sich mittlerweile über das Land gelegt und verhinderte beinahe den Blick nach draußen, wenn man das Licht im Zimmer brennen hatte. Johan entschloss sich die Licht zu löschen damit er freien Blick auf die Sterne hatte, falls sie überhaupt sichtbar waren. Er hätte sich eigentlich denken können, dass er enttäuscht werden würde, noch immer verhinderten dicke, schwere Wolken, die Aussicht zu den funkelnden Lichtern am Firmament. Er zuckte leicht mit den Schultern und wandte dem Fenster, nachdem er es leicht geöffnet hatte, wieder den Rücken zu und zog sich um damit er endlich ins Bett gehen konnte. Johan fand es merkwürdig, dass er sich plötzlich nicht mehr so müde fühlte wie zuvor. Nun da er im Bett lag, konnte er nichts anderes tun als die Decke anzustarren und Ruby zu streicheln, die sich schnurrend an seinen Körper drängte. „Komisch, hm? Es gibt so viele Dinge, die ich gern wissen würde. Über Juudai und diese Sache heute in der Stadt. Es lässt mir keine Ruhe, Ruby, meinst du es wäre besser gewesen meinen Vater danach zu fragen?“, wollte er von seiner Katze wissen, die allerdings nur leicht ihre Ohren spitzte und ihn fragend ansah, Johan musste lächeln und kraulte sie am Hinterkopf, „Du weißt auch nichts davon. Na komm, es wäre besser, wenn wir beide jetzt versuchen zu schlafen.“ Damit drehte sich Johan wieder eine Weile von einer Seite auf die andere, allerdings hatte er nicht das Gefühl, dass es besonders viel brachte und er immer munterer wurde anstatt endlich einzuschlafen. Am Ende lag er wieder im Bett und starrte zur Decke hinauf. ‚Schlafen... ich sollte schlafen...’, ging es ihm durch den Kopf als er die graue Decke über seinem Kopf betrachtete. „Ach ja? Warum denn schlafen, Johan-kun?“, fragte eine ihm wohlbekannte Stimme neben ihm. ‚Habe ich das eben laut gesagt?’, fragte er sich, warum wusste Juudai so genau was er gerade gedacht hatte und..., „Juudai-kun!? Warum bist du hier?“ Johan lenkte den Blick zu seiner Rechten um erkennen zu können ob Juudai sich wirklich neben ihm befand, oder ob er sich eben einfach nur vertan hatte. Tatsächlich lag neben ihm der braunhaarige Japaner und lächelte herzlich, wie es seine Art war wenn er nicht gerade von fremden Männern in schwarzer Kleidung verfolgt wurde. Allerdings... Johan schreckte beim Anblick seines Freundes hoch. Er war von entblößt von jeglichen Kleidungsstücken. Sein nackter Oberkörper, so zierlich, feingliedrig wie Johan ihn schon zuvor gesehen hatte lag er vor ihm und Juudai lächelte verdächtig. Es war nicht das Einzige, was Johan zutiefst verunsicherte. Seine Handgelenke waren gebunden. Mit einfachen, rauen Stricken hatte ihn jemand an das Bettgestell gefesselt und Johan hatte eigentlich keine Ahnung wann oder wie es geschehen war. „Juudai-kun!? Sag mal... was geht hier vor?“, wollte Johan verwirrt wissen. Juudai lächelte nur und strich dem Norweger ein paar Haarsträhnen aus der Stirn: „Erinnerst du dich denn nicht? Ich bin vorhin zu dir gekommen, du willst mich doch beschützen und das kannst du immerhin am besten, wenn ich bei dir bin.“ „Wie... wie bitte!?“, Johan zerrte ein wenig an seinen Fesseln, sie saßen so stramm auf seiner Haut, dass sie Wunden reiben würden, passte er nicht richtig auf, „Wie sollte ich dich denn beschützen können, wenn du mich fesselst Juudai-kun!? Außerdem... was fällt dir eigentlich ein mich... Sag mal, warum hast du nichts an!?“ Ein leises Kichern drang an sein Ohr, sonst nichts. „Was läuft hier eigentlich, zum Teufel noch mal!?“, brach es aus Johan heraus wobei er noch einmal versuchte seine Hände irgendwie aus seinen Fesseln zu befreien. Er beruhigte sich allerdings, als er den zarten dünnen Zeigefinger seines Freundes auf den Lippen spürte und ein sanftes Flüstern vernehmen konnte, das direkt in sein Ohr gewispert wurde: „Versuch nicht zu leugnen, dass du es magst, Johan-kun.“ Sein Atem war so warm. Angenehm berührte Juudais Atem seinen Hals, was Entspannung in seinem Körper auslöste. Johan konnte sich endlich fallen lassen und musste nicht mehr über wichtige Dinge nachdenken. „Juudai-kun... Juudai was ... tust du denn da?“, flüsterte er leise, als er bemerkte, dass Juudais Lippen nicht mehr an seinem Ohr lagen. „Spürst du es nicht?“, entgegnete Juudai mit einer Gegenfrage. Johan schnappte erschrocken nach Luft. Natürlich spürte er was Juudai gerade mit ihm anstellte, es war immerhin nicht zu ignorieren dass Juudais warmen, wirklich unglaublich weichen Lippen seine Haut berührten, ihn leicht neckten... an seinem Hals saugten. „Warte!! Warte Juudai-kun, bitte lass das Mal einen Augenblick... lass uns erst Mal...“, Johans aufgebrachte Stimme erstarb unter Juudais Lippen die er einfach auf Johans presste. Durch die Fesseln konnte der Norweger nicht anders als Juudai einfach gewähren zu lassen, doch mit diesem einen innigen Kuss bei dem sich ihre Zungen in einem leidenschaftlichen Kampf trafen, blieb es nicht. Juudai ließ keinen Einwand gelten. Egal wie sehr Johan darum bat, er möge ihn erst Mal Luft holen lassen um diese Sache in Ruhe mit ihm zu besprechen, war Juudai der festen Überzeugung, dass Johan es ebenso wollte wie er. Kein einzige Knopf war mehr an seinem Oberteil geknüpft und so befand sich der hilflos ausgelieferte Norweger schon in einer Ekstase, die er gern widerstanden hätte. Er hätte sich gern gewehrt, doch je mehr er seinen Körper gegen Juudais schlanken wehrte, bekam er mehr Körperkontakt mit ihm, was alles noch viel schlimmer machte. Keuchen befreite sich aus seiner Kehle. Es durfte nicht sein. Er konnte Juudai nicht gestatten ihn so zu berühren, es war einfach nicht richtig. Allerdings... Juudai hatte doch Recht. Er wollte es. Den ganzen Tag schon hatte er der Versuchung widerstehen müssen diese roten Lippen zu küssen. Vor nur ein paar Stunden hatte er sich beherrschen müssen Juudai nicht einfach an die nächstbeste Hauswand zu drücken und seine unverschämt süßen Lippen zu erobern. Warum... Diese Frage schoss Johan nun in den Kopf. Warum war es Juudai, der ihn dermaßen um den Verstand brachte? Warum tat er es ihm hier und jetzt an und ließ ihn nicht einmal zu Wort kommen? Er konnte unmöglich... Warme Hände umschlangen Johans Becken und brachten den Norweger dazu schwer zum Schlucken. Juudai entledigte sich mit nur wenigen Handbewegungen von Johans Hose entledigt. Wieder wollte er gegen Juudais direkten Handlung protestieren, am liebsten hätte er sich mit aller Macht dagegen gewehrt, doch er ließ sich durch die Zärtlichkeiten wieder übermannen. Statt Protest quälte sich leises Stöhnen aus seiner Kehle wobei Juudai mit seinen heißen Küssen immer tiefer wanderte bis... Johan spürte wie hitzig sein Körper war. Wie erwartungsvoll er darauf lauerte, dass Juudai noch mehr mit ihm tat. Noch viel mehr. Johans Herz raste mittlerweile als ob er Kilometer weit gelaufen wäre. „Juudai-kun nicht...“, flehte Johan trotz allem noch unterwürfig. Er bemerkte genau wie nahe Juudais Atem seiner Männlichkeit war. Ein starker, aber wohliger Schauer fuhr durch den Körper des Norwegers und immer noch versuchte er verzweifelt Juudai davon abzuhalten weiter zu gehen. Nur noch wenige Millimeter waren Juudais Lippen von Johans Erregung entfernt. Jeden Moment würde auch er jede Gewalt über seinen Widerstand verlieren. Juudai hatte ihn entgültig dort wo er ihn haben wollte. Langsam umschlossen Juudais Lippen... „Juudai-kun, hör auf!“ Johan schreckte auf. Sein Atem ging schnell und die Wärme in seinem Körper ließ nur sachte nach. Langsam sah Johan sich um. Er war allein. Seine Hände konnte Johan frei bewegen, und es war auch kein Juudai neben ihm zu sehen. Johan ließ sich den Traum noch einmal durch den Kopf gehen. Warum musste er solche Dinge von Juudai träumen? ‚Und das auch noch in so einer Zeit. Juudai hat ganz andere Probleme, außerdem...’ Langsam schüttelte Johan den Kopf. Es war zum verrückt werden. Er konnte sich nicht einfach in Juudai verlieben, das war unmöglich, doch wenn er alles was in den letzten Tagen geschehen war zusammenzählte, den Traum mit einrechnete und das was er in seiner Hose ausgelöst hatte, dann musste er es sich doch eingestehen. Johan erhob sich von seinem Bett. Wäre es heller in seinem Zimmer gewesen, dann hätte man das dunkle Rot auf seinen Wangen erkennen können. Ein dunkles Rot, das er vor niemandem verstecken konnte. Er hatte Angst dass seine Eltern irgendetwas gehört haben könnten. Vielleicht hatte er im Schlaf geredet und etwas ausgeplaudert, das er besser für sich behalten hätte. Nach einem kleinen Zögern öffnete Johan die Schranktür und zog einen frischen Schlafanzug heraus. Auf leisen Sohlen schlich er sich ins Badezimmer und schaltete dort das Licht ein und ebenso leise schloss er die Badtür hinter sich. Verloren sah Johan an die Zimmerdecke hinauf wobei er spürte, dass er eigentlich am liebsten geweint hätte. Er wollte einfach anfangen zu weinen und erst dann wieder aufhören, wenn seine Gefühle für Juudai gestorben waren. Eines war ihm klar, er musste schnellstens dafür sorgen, dass er ihn vergaß und natürlich musste er sich eine passende Ausrede für sein kleines Malheur ausdenken. ‚Ich habe keine Idee wie ich Abstand gewinnen kann...’, stellte er innerlich fest und zog sich zunächst den schmutzigen Schlafanzug aus, ‚Ich verschiebe es einfach auf Morgen. Wer weiß, ob ich nicht einfach nur verwirrt bin. Wahrscheinlich bin ich nur ein bisschen durcheinander, weil ich ihm versprochen habe für ihn da zu sein. Juudai... Juudai...’ Für ein paar Sekunden hatte er sich wieder einreden können, dass es vielleicht doch nur Einbildung war, allerdings überkam ihn die Sehnsucht nach seinem Freund augenblicklich wieder. Auf Johans Gesicht zeichnete sich nun ein bitteres Lächeln ab: ‚Nun gut, Juudai. Ich liebe dich... Aber ganz ehrlich, wenn meine Eltern das rauskriegen, dann bin ich verloren. Sie werden mich dann sicher nicht mehr als ihren Sohn ansehen, sie werden mich als Monster sehen, ich weiß doch wie es war... Warum muss ich mich ausgerechnet in Juudai verlieben? Warum er? Kann ich mich nicht in irgendein Mädchen verlieben? In der Klasse springen doch genug davon rum und Ruki ist auch ständig um mich herum, ich kann mich nicht einfach... Juudai... Juudai würde es auch nicht verstehen, er würde mich hassen wenn ich es ihm sagte!’ Johan stampfte leicht mit einem Fuß auf. In diesem Augenblick verfluchte er die ganze Welt, die zuvor noch recht warm gewirkt hatte, als er bei Juudai war. Für ihn stand nun fest, dass er sich erst einmal seiner Gefühle wirklich sicher sein musste und sie danach ausrotten. Noch immer spürte Johan die sanften Nachwirkungen seines Traumes. Es war ein so schönes, warmes Gefühl, das sich in seinem Inneren ausgebreitet hatte, nur der Gedanke an Juudai hatte es ausgelöst. Er seufzte leicht aus und kehrte wieder in sein Zimmer zurück um besseren Träumen nachzuhängen. - Fortsetzung folgt in Teil 4 - Wie ich euch schon am Anfang des Kapitels gesagt habe, ist das vorraussichtlich das letzte Kapitel dass ihr zu lesen kriegen werdet. Ich weiß, ich habe vielen von euch versprochen, dass ich weiter machen werde, ich hänge auch an der Story vielleicht sogar etwas zu sehr. Ich kann sie allerdings nicht weiter schreiben, weil sie mir gerade so viel bedeutet und etwas gerade in die Brüche geht von dem ich dachte niemals zu Bruch zu gehen. Ich weiß nicht wie viele von euch überhaupt noch an einer Fortsetzung interessiert sind. Eventuell geht es auch weiter, nur im Augenblick denke ich eher nicht. Mein Wille an der Geschichte weiter zu schreiben schwankt von Tag zu Tag wenn ich ehrlich bin und in letzter Zeit ist der Standpunkt beim Aufhören geblieben. Wenn ihr irgendwelche Stellungnahmen habt, dann wendet euch bitte an mein Gästebuch. Kommentare zu diesem Teil hier selbst, wie immer im Kommentar bereich ^^ Ich möchte nur nicht dass dann irgendwie nur Kommentare stehen wie "hör nicht auf" oder so, so was bitte in mein GB oder per ENS! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)