Du sollst nicht wiederbeleben!! von Vaniglia (Oder wie Xemnas aus einem Problem zwölf machte) ================================================================================ Kapitel 1: Lieber spät als nie!! -------------------------------- Nehmen wir mal ein paar Sachen an. Nehmen wir an, Sora hat zuviel getrunken, als sie sich auf den Weg zur Welt die Niemals War machten. Nehmen wir an, im Radio des Gummischiffs spielte beruhigende Wassermusik. Nehmen wir an, dass der Unfall mit Ansems Maschine nicht hilfreich war. Nehmen wir an, Sora musste noch einmal austreten, ehe sie gen Xemnas los konnten. Mal für kleine Soras. Ein Geschäft erledigen. He was off to spend a penny. Nennt es, wie ihr wollt. Nehmen wir an, Sora hat die Männertoilette der Organisation nicht so schnell gefunden. Dementsprechend viel Zeit hatte Xemnas oben auf seinem Plateau. Und während er wartete, geschah etwas von dem er nicht mehr zu träumen gewagt hatte. Kapitel 1 – Lieber spät als nie!! Es war langweilig. Laut dem Skript hätten Sora und seine Freunde schon vor zehn Minuten hier sein sollen. Dachten die etwa, es wäre cool, ihn warten zu lassen? Oder hatten sie ihn gar versetzt? Xemnas griff in eine Tasche seiner Kutte und holte ein kleines Heft heraus. „Final Boss“, verkündete die Titelzeile. Darunter wurden Rubriken beworben wie „Was tun, wenn der Held meinen bösen Plan kennt“, „So machen sie es richtig – irre Lache muss schon sein“ oder „Ist eine Heimsuchung nach dem Tod cool? Anonyme Berichte von S. Guado“. Xemnas schlug das Inhaltsverzeichnis auf und durchsuchte es. „Wenn der Held einfach nicht kommen will – Zehn Beschäftigungen, um die Zeit (und mehr) totzuschlagen, Seite 74“. Schnell blätterte der Kopf der Organisation XIII zu Seite 74 vor, den Artikel über korrekten Einsatz der Gehilfen, damit der Held sie nicht einen nach dem anderen töten konnte, geflissentlich ignorierend. ZEHN BESCHÄFTIGUNGEN, FALLS DER HELD MAL LÄNGER BRAUCHT Sie sind gelangweilt, weil einfach keiner kommen will? Nun, dann sind Sie entweder nicht der böse Endgegner, für den Sie sich halten, oder ihr Held hat einen Arzttermin, zu viele Freunde, eine meckernde Ehefrau oder ist kurz für kleine Helden. Was auch der Fall sein mag – Fakt ist, das er NICHT da ist. Was tut man in so einer peinlichen Situation? Wir haben etwas herumgefragt, und eine Top Ten Liste aufgestellt, auf der wohl jeder seinen Favoriten finden kann. Wenn nicht, schreiben Sie uns bitte keine Beschwerdebriefe, da wir jeden Brief zu 100% schadenfroh beantworten werden. 10.) Einen anderen Gehilfen auf den Helden ansetzen und einen Trinken gehen. (Verdammt. Xemnas wusste, er hatte was vergessen. Seine Welt besaß weder einen Pub, noch einen Nachtclub oder ein Bordell ganz zu schweigen von beidem zusammen und der Tatsache, das er keine Gehilfe- ehm, Kameraden mehr zur Verfügung hatte) 9.) Irgendetwas anbeten, etwas findet sich immer (Xemnas hatte nur Kingdom Hearts. Und das war leider… angeschlagen) 8.) Einen Garten anlegen (wir danken Marluxia für diesen Hinweis!) (War Xemnas eine Schwuchtel?! Außerdem besaß das Schloss in einer der oberen Etagen bereits den Garten von Marluxia, auch wenn er arg verwildert sein musste, so lange wie sein Besitzer bereits tot war. ‚Wir danken Marluxia…’ die Zeitschrift musst sehr alt sein. Xemnas brauchte mal eine neue Ausgabe, das würde er sich aufschreiben.) 7.) Mit Gehilfen Halma spielen (… mit Gehilfen… und dann noch Halma…) 6.) Zeitung lesen (Xemnas hatte nur diese eine Zeitung. Und weg und eine neue holen konnte er nicht, für den Fall das Sora doch noch kam.) 5.) Das Geheimnis um Herzen und Welten lösen (DAS kam Xemnas sehr bekannt vor.) 4.) Ein anderes Geheimnis erfinden und es lösen (Das war zu einfach, dann konnte man sich ja irgendetwas ausdenken!) 3.) Eine LOGISCHE Lösung für das ausgedachte Problem finden Jah, das klang gut. Das würde er tun. Vor allem, weil die oberen zwei Tipps dermaßen brutal, vulgär und nicht jugendfrei waren, das Xemnas den Lesern Raum lassen möchte, sie sich selbst vorzustellen, da er sie nicht vorlesen wird. Also, hm, ein Problem. Nehmen wir doch einfach an, auf einmal flögen Rosa Kühe an Xemnas vorbei. Rosa Kühe mit grünen Haaren die unter den blumenbestickten Sonnenhüten hervorschauten. Rosa Kühe mit grünen Haaren, blumenbestickten Sonnenhüten, die auf Fährrädern vorbei flogen. Und noch während Xemnas nach einer möglichen Problemlösung suchte, flog etwas anderes an. Nämlich ein Gummischiff. Es war weiß-grau lackiert und besaß eine verschlungene Aufschrift, die entweder für Klopapier warb oder besagte, das dieses Lieferschiff zum ‚Strife Delivery Service’ gehörte, so ganz konnte Xemnas die Schrift nicht entziffern. Es sah aus wie von einer Fünf-Jährigen, oder wie von einem Blumenmädchen, dass es mit der Kaligraphie etwas zu weit getrieben hatte. Ein Untertitel, in vernünftigen Buchstaben gedruckt, berichtete vom Motto der Firma: ‚Lieber spät, als nie!’. Davon konnte Xemnas denen ein Lied singen. Er war dennoch froh, dass seine Lieferung endlich ankam, auch wenn er vergessen hatte, was er bestellt hatte… „Sind Sie Herr Xemnas?“, fragte ein blonder Bengel, der aus dem Cockpit des Gummischiffes geklettert war. „Ja, der bin ich.“, nickte Xemnas. Er zeigte auf das Paket, das der Blonde in den Armen hielt. „Ist das für mich?“ Er fragte sich, was da drin sein mochte. Seine Versuche unauffällig auf das Etikett zu schielen scheiterten nämlich kläglich. Diesmal nickte der Blonde und zückte ein Klemmbrett und einen Kugelschreiber, den er Xemnas gleich unter die Nase hielt. „Wenn Sie bitte hier unterschreiben würden… und hier und oh ja, auch hier…“ Er zeigte auf mindestens zwölf Stellen, und Xemnas beeilte sich, mit unterschreiben hinterherzukommen. „Im Übrigen tut es uns Leid, das Ihre Bestellung so lange warten musste, aber da waren noch viele andere Bestellungen, und Ihre war sehr schwer zu erfüllen. Wir haben mindestens 43 Welten durchsucht, ehe wir Ihre zwölf Phönixfedern beisammen hatten, dafür haben wir ihnen einen zwanzig Prozent Rabatt gewährt, der gilt auf alles!“, pries der Blonde an. Auf seinem Mitarbeiterschildchen stand C. Strife. „Ehm, ja, vielen Dank…“, beeilte sich Xemnas zu sagen, denn er wusste wieder, was er bestellt hatte, und wofür. Dass er es vergessen hatte, lag nicht an möglichem Alzheimer, sondern daran, dass er seit einem Jahr darauf wartete. Genauer, seit Axel ALLEINE aus dem Schloss des Entfallens heimgekehrt war. Damals war ihm ja seine halbe Organisation bereits flöten gegangen, und aus Sicherheitsgründen (und einem Rechtschreibfehler) hatte er die doppelte Menge an Wiederbelebenden Maßnahmen bestellt. Dafür war er jetzt froh, und darüber dass Sora sich Zeit ließ. Seine Organisation würde wieder aufgebaut werden! Xemnas konnte sich einen Luftsprung noch gerade so verkneifen. „Man sieht sich dann vielleicht, Herr Xemnas!“, sagte C. Strife und winkte kurz, ehe er wieder im Lieferschiff verschwand. Ein Jahr… Gott, wenn Sephiroth so lange auf Cloud gewartet hatte, war es nur verständlich, dass er durchgedreht war und sich mittlerweile von Minderjährigen in Shorts und übergroßen Schuhen besiegen ließ. Das erste Problem, dass Xemnas hatte (nach dem Problem, dass er das Paket nicht aufbekam) war, dass Phönixfedern normalerweise auf die Körper der Toten geschmissen wurden. Da Niemande sich aber bekanntermaßen in Dunkelheit auflösten, gab es keine Körper, die er mit den Federn zuschmeißen konnte. Aber Xemnas Jemand war ein Forscher gewesen, dementsprechend kreativ war er nun. Ja, es gab für jedes Problem eine Lösung, außer vielleicht für das mit den Kühen. Er legte die zwölf Federn auf dem Plateau aus. Dunkelheit war hier ja genug, jetzt sollte sie gefälligst seine Kollegen wieder ausspucken. Aber alles blieb still. Vielleicht half ja etwas beten. Oder ein Regentanz. Und zur Not sang er auch das Lied von den dreizehn kleinen Orga-Kuttelz. --------------------------------------------------------------------------------- „Bist du bald fertig?!“ Riku klopfte, nein, der Banause HÄMMERTE an die Tür der Männertoilette. „Nachher belebt der Kerl noch den Rest seiner Organisation wieder und wir stehen blöd da!“, warnte er. Kairi, die vom Flur aus mithörte, kicherte kairimäßig. „Ja, klar, und ein Kerl mit rosa Haaren schenkt mir Blümchen…“, witzelte sie, immer noch lachend. „Ich hab es euch zehn mal gesagt, ich sag es gern wieder!!“, sagte Sora, hörbar beleidigt. „Im HERO TODAY steht klipp und klar, dass man über die Handlung keine Witze macht!!“ Er schob eine Ausgabe seiner Zeitschrift unter der Klotür hindurch, was sie nicht ganz unbeschadet überlebte. „Seite 74.“, wies er auf die magische Zahl hin. Riku nahm die Zeitung, ging zurück in den Flur, damit Kairi mitlesen konnte und überflog den Artikel. HELDEN KLAGEN – WARUM DIE PROGRAMMIERER AUS JEDEM WITZ ERNST MACHEN Kennen sie das? Sie sitzen an einem schönen Lagerfeuer, kurz bevor ihre Liebste sterben soll, die Stimmung ist bedrückt, und zur Aufheiterung reden sie ironisch über die Zukunft, zum Beispiel, „Naja, wenigstens ist Sünde(Name geändert) nicht mein Schwager, was?“ Und prompt, drei Spielstunden später, erfahren sie, dass Sünde DOCH ihr Schwager ist. Warum? Ein Witz, den SIE reißen, der sich später als wahr darstellt, macht sie sympathischer, da man sie auslacht. Ja, ihr Humor wird von Fans hoch gelobt werden! Umfragen zeigten, das Helden, die ironische Witze machen, beliebter sind als andere Helden (abgesehen von dem Fakt, das Fans sich eher um das Aussehen stören und die Bösen allgemein die besseren sind, selbst wenn sie verlieren). Des Weiteren mögen die Spielmacher es nicht, wenn sie als Held sich über den weiteren Verlauf der Ereignisse lustig machen, und lassen deshalb die Ereignisse wahr werden. Am sichersten fahren Sie als Held immer noch, wenn sie auf derartigen Humor und etwaige Beliebtheit (wofür hat man ein Aussehen?) verzichten. Und sollte jemand Ihrer Freunde, oder gar Sie selbst, einen Witz darüber gemacht haben, das der Endgegner alle seine Kumpanen wiederbelebt, weil der/die Held/Heldin so lange auf Klo braucht, dann Gut Nacht. Riku schluckte kurz, als er fertig war mit Lesen. „Oh, HELL!“, fluchte er. „Heilige Dunkelheit…“, fügte er hinzu, als eine tiefe Männerstimme von höchsten Turm aus anfing ein Lied zu singen, dass offenbar von den dreizehn kleinen Orga-Kuttelz handelte. „Was ist das?“, fragte er und starrte zur Decke. Kairi folgte seinem Blick. „Sieht aus, als hätte jemand einen Fußabdruck an die Decke gemacht…“, gab sie ihre Meinung kund. „Ehm… ich meinte diesen schiefen Gesang…“, erinnerte Riku. „Oh, das… ehm, keine Ahnung?“, antwortete Kairi und starrte weiterhin an die Decke, um zumindest das Geheimnis des Fußabdruckes zu klären. Im Hintergrund tönte endlich die Spülung, und Sora trat aus der Kabine. „Egal, was es ist, ich werd es zusammenschlagen!!“, sagte er boshaft, während er sich brav die Hände wusch. „Warum?“, fragte Riku. „Es regt mich auf!“, entgegnete Sora gehässig. „Und das gibt dir das Recht, es gleich zu verprügeln?“, fragte Kairi in ihrer besten „man darf Unschuldigen nichts tun“-stimme. Sora trat auf den Flur und zuckte die Schultern. „Ich bin der Held.“, erinnerte er und stapfte entschlossen los. „Angeber…“, murmelte Riku, ehe er folgte. Kairi kicherte erneut. „Leute, stellt euch mal vor, das ist Xemnas, der da rumsingt…“ Sora drehte sich noch einmal um. „WAS HAB ICH ZU WITZEN ÜBER DIE HANDLUNG GESAGT?!“, fauchte er. „Er hat – ausnahmsweise – Recht. Wir haben schon genug angerichtet, sollte das mit den Witzen wahr sein.“, gab Riku zu denken. „Wieso ‚wir’? ICH habe mir nur vorgestellt, dass mir ein Kerl mit rosa Haaren Blumen schenkt. Du warst derjenige, der gesagt hat, Xemnas könnte die Organisation wiederbeleben!“, widersprach Kairi. „Seid ihr denn alle gegen mich?!“, beschwerte Riku sich. „Wenn du auch so scheiße laberst!“ „Du hast auch oft genug dumme Sachen gesagt! Echt, ihr hackt alle auf mir rum, und dann wundert ihr euch, warum ich mich nicht melde!“ Ganz zu schweigen davon, dass eine Art Armschutz an seinem linken Handgelenk die Narben vom Ritzen verdeckte, er seine Haare Emomäßig über die Augen gekämmt hatte und er die letzen zwölf Monate nur in schwarzen Klamotten herumgelaufen war. Das war seinen ‚besten Freunden’ natürlich nicht aufgefallen. Sie hatten einfach keinen Blick für Details! Selbst Ansem hatte ihn besser verstanden – was vielleicht auch nur daran lag, dass er sich in Rikus Herz eingeschlichen hatte. Aber er war ein guter Zuhörer gewesen. „Lasst uns mal hinne machen!“, riet Sora und beschleunigte seine Schritte. „Verdammt!“, fluchte Riku, als auch er bemerkte, dass der Gesang verstummt war. „Was ist denn?“, fragte Kairi verwirrt, folgte aber auch. --------------------------------------------------------------------------------- Okay, das mit dem Singen hatte auch nicht geholfen, und ein freundliches ‚Hilfe’-fenster berichtete ihm, dass Sora wieder in Bewegung war. Ein zweites Fenster stellte jedoch ernüchternd klar, das er in die falsche Richtung lief. Vielleicht hätten sie mit der Wandfarbe kreativer sein sollen. Oder Wegweiser. Wegweiser waren immer nützlich, wenn auch in der Bastion des ultimativen Endgegners völlig fehl am Platz. Was blieb jetzt noch zu tun, um das eigentliche Thema wieder anzuschneiden und um von Raumdekoration die Niemals War abzulenken, was blieb noch zu tun, um seine Kollegen wiederauferstehen zu lassen? ‚Schau in die Gebrauchsanweisung!’, riet ihm ein drittes Fensterchen. Ja, die Idee war gut. Xemnas wühlte kurz im Karton, ehe er ein kleines, quadratisches Heftchen fand, in dem auf hundertzwölf Sprachen und Dialekten stand, wie man Phönixfedern benutzte. Jetzt musste er nur noch Deutsch finden. Oder Englisch. Oder Japanisch. Oder Französisch, Italienisch und Spanisch gingen auch in Ordnung. Gut, das Kingdom Hearts ein weltweit veröffentlichtes Spiel war, sonst hätte es echt lange dauern können, ehe Xemnas eine Sprache gefunden hatte, die er konnte. Deutsch ließ sich nicht finden. Wahrscheinlich war das Spiel, aus dessen Welt diese Heilmittel stammten, nie in Europa erschienen, sondern hatte es nur bis in die USA gemacht, aber das machte ja auch nichts, denn Xemnas war ein Mann von Welt. „Dear Customer“, las die Überschrift. „Finally you got your own Square Enix Phoenix feather! But you sure don’t know how to use them, right? Well, I’ll tell you, why you can dance and sing and pray and do whatever you want, but nothing happens: it’s the safety mechanism. Not to mention, if every final boss would be able to resuscitate his comrades!! So, if you want to make the feather work, just say nicely PLEASE!! And, Zip-Aah-Dee-Doo-Dah, your friends will be alive again! Yeah, you know: final bosses say never please! Well then, enjoy your own Square Enix Phoenix feather! “(Übersetzung ganz unten auf der Seite) Ahh, jetzt war es Xemnas klar: Er musste bitte sagen, dann wurde das schon! Und, da hatte die Firma recht: Würde es da nicht stehen, wäre ihm nie in den Sinn gekommen, Bitte zu sagen. Also warf er die CD-Player, indem noch die Untermalungsmusik zu dreizehn kleine Orga-Kuttelz dudelte, über den Rand des Plateaus, um Beweise zu vernichten. Dann stand er auf, legte die Gebrauchsanweisung beiseite, kickte den Karton aus dem Weg und sagte so laut und deutlich wie er nur konnte: „BITTE!“ Ein sanftes Leuchten erhellte die Plattform, und elf Phönixfedern erhoben sich, Lichtfedern lassend, in den Himmel. Das Leuchten (es waren ganze ELF Federn, Leute!) wurde schließlich so stark, dass Xemnas sich einen Arm schützend vor die Augen hob. Als er ihn wieder wegnahm, waren die Federn bis auf eine verschwunden, und seine mehr oder weniger geschätzten Kollegen standen verwirrt auf dem Plateau. Bis auf eine? Ah, richtig. Roxas war ja wieder mit seinem Jemand vereint. „Ich, ich lebe wieder?!“, freute sich Vexen. Dann versuchten er und Zexion Rache an Axel zu üben, welcher sich hinter Demyx versteckte. „Was ist mit Kingdom Hearts?“, fragte Saix, der reflexartig zum Mond hochgeschaut hatte. „Bekommen wir das vom Gehalt abgezogen?“, wollte Luxord wissen. Und plötzlich sprachen alle durcheinander. Axel seufzte, froh darüber das Saix Vexen und Zexion von ihm abgelenkt hatten. Dummerweise war das Seufzen laut genug, um die beiden wieder an ihn zu erinnern. Ihm blieb die Hoffnung, dass die beiden den unschuldigen Demyx aus der Sache rausließen – oder das Demyx lebendig blieb, bis Axel ein anderes Versteck gefunden hatte. „Meine lieben Kollegen…“, begann Xemnas leise, und daher ungehört. „Kameraden…“, versuchte er es lauter, auch diesmal ignoriert. Beim nächsten Versuch schrie er so laut, dass die Organisationsmitglieder zusammenzuckten. „MEINE BRÜDER!!“ Aus Larxenes Richtung war in die Stille hinein ein deutliches Räuspern zu hören. „…und Schwester.“, berichtigte Xemnas sich. Er ging durch die Reihen von Niemanden und hob die verbliebene Feder unauffällig auf, dann hielt er sie hoch, sodass jeder sie sehen konnte. „Dieser kleinen Feder ist es zu verdanken, dass ihr alle wieder hier seid!“, verkündete er, in Ermangelung von etwas kreativerem. „Sind das die Phoenixfedern aus der Sammelbestellung von vor einem Jahr?“, fragte Xaldin unsicher. Xemnas nickte. „Jaah, das sind sie… Heute angekommen, und natürlich gleich benutzt!“, fuhr er fort, nicht ohne Stolz. „Ach, die hatten doch diesen Trick, mit dem nett Bitte sagen, nicht?“, wollte Vexen wissen, der sich interessiert den Karton und die Seriennummer näher angeschaut hatte. „Aber das hat unser Superior gleich durchschaut und nicht erst einen Regentanz aufgeführt, nicht wahr?!“, behauptete Saix. „Ganz genau!“, versicherte Xemnas. Hätte er ein Herz gehabt, es hätte sein Blut in seine Wangen gejagt. „Wie sieht die Lage aus?“, erkundigte sich Xigbar. Endlich widmeten sie sich den wesentlichen Dingen. „Nun…“, sagte Xemnas wissend. „Sora ist hier im Schloss und er ist –“ Er wurde von Hilfefenster Nr. 4 unterbrochen, welches erklärte das Sora die Richtung gewechselt hatte, nachdem er wieder beim Eingang angekommen war. „- er ist leicht verwirrt, was die ganzen Gänge hier betrifft.“ „Ich hab gleich gesagt, ein bisschen Wandfarbe und Wegweiser, und niemand muss auf den Helden warten!“, empörte sich Marluxia. „Aber ich denke, er wird bald hier sein.“ „Also… war ich gerade mal eine Stunde tot?“, fragte Saix nach. „Wie unfair. ICH bin vor über einem Jahr getötet worden.“, informierte Vexen. „Und zwar von – “ Er drehte sich erneut zu Axel um und packte sein bösestes Grinsen aus. „Liebe Brüder! Und Schwester…“, fügte Xemnas nach erneutem Räuspern von Larxene hinzu. „Lasst uns alle Konflikte beiseite legen!“ Eigentlich hatte er selbst genug Gründe um Axel eigenständig zu töten, aber dafür hatte er keine verdammt teure Square Enix Phönixfeder verschwendet. „Und was ist mit Nummer Acht?“, meldete Zexion sich zu Wort. „Ich denke, dass mehr als zwei Leute Grund hätten, ihn zu töten.“ Xemnas zählte in Gedanken kurz durch. Er selbst, Zexion, Vexen, Marluxia, vielleicht noch Larxene, Saix…Gut, das waren mindestens sechs… kein Wunder, dass Nummer Acht nur Roxas als Freund gehabt hatte. Der war wenigstens pubertär genug, um die Witze und Aktionen von Axel lustig zu finden. Xemnas warf einen bösen Blick auf Axel, wobei Demyx freundlicherweise aus dem Weg trat. „Nummer Acht schwört, friedlich zu bleiben, da ich ansonsten nicht dafür garantieren kann, dass sich nicht mindestens sechs Leute an Roxas vergreifen… Mit Gewalt, meine ich!“, fügte er hinzu, um die Gedankengänge der Organisationsmitglieder zu stoppen. Ihr Leser dürft auch aufhören, perverse Hintergedanken zu haben. Danke. „Ahhh…“, ging ein verständnisvolles, zustimmendes Murmeln durch die Gruppe. Sie hatten tatsächlich gedacht, Xemnas meine Kindesmissbrauch. Xemnas seufzte. „Sonst noch irgendwelche Fragen?“ Demyx hob schüchtern die Hand. „Ja?“, gab ihm Xemnas das Recht zu reden. Der Junge war wenigstens noch höflich. „Nun ja, ehm… wartet kurz, ich habs gleich…“ Demyx griff in seine Kutte und holte nach einigem Kramen einen kleinen, quadratischen Telefonzettel hervor. Wie er den beschrieben hatte, obwohl er bereits bei Soras zweitem Besuch von Radiant Garden draufgegangen war, war Xemnas schleierhaft. Noch ein Problem, für das er in seiner freien Zeit eine logische Lösung suchen konnte, und diesmal sogar ein reales. „Ah, ja: Wenn Roxas nicht mehr da ist, dann fehlt uns ein Mitglied und wir haben theoretisch gesehen nicht mehr das Recht, und Organisation XIII zu nennen, oder?“, fragte er, halb frei, halb abgelesen vorgetragen, aber dennoch laut und deutlich und wieder kehrte auf dem Plateau Ruhe ein. „Das… ist eine sehr gute Frage – jetzt haben wir ja nicht mehr die Ausrede, dass Sora uns niedergemacht hat.“, stimmte Luxord zu und erklärte damit auch dem neugierigen Leser, warum die Gruppe sich so genannt hatte, selbst als sie nur noch zu dritt waren. „Wir könnten sagen, wir haben eine Zählschwäche?“, schlug Axel vor. „Hey, ich bin kein Legastheniker!!“, fauchte Vexen, immer noch beleidigt wegen gewisser Ereignisse vor einem Jahr. „Also, lassen wir das doch einfach. Roxas ist so klein, das fällt keinem auf, wenn der fehlt…“, sagte Larxene entschieden. „Doch… mir schon…“, jammerte Axel. „Ach, sei du mal still!!“, fuhr ihn Zexion an, wie Vexen noch immer beleidigt. „Wegen dir leide ich unter einer Replicaphobie!“, merkte er an. „Echt?“ Der Rothaarige grinste und teleportierte sich hinter den Blauhaarigen. Er beugte sich von hinten ganz nah an dessen Ohr und flüsterte: „Rrrrrrrrreplica…“, wobei er das R schön rollte. „DU MIESER ARSCH!!“, fuhr Zexion ihn an. Der arme Kerl war dermaßen auf der Palme, wie man ihn wohl noch nie gesehen hatte. Die Autorin ist sich zudem nicht sicher, ob ihr das ÜBERHAUPT je sehen wollt. Indes rieb sich Axel die Stirn, da Zexions Schrei mit einem plötzlichen Aufspringen verbunden gewesen war, was Axels Stirn gegen den Hinterkopf des Intriganten knallen ließ. „Du mieser Arsch…“, wiederholte Zexion sehr leise und hielt sich den Kopf. „Du verdammter, beschi– “ „Das waren genug Schimpfwörter für heute, denke ich…“, unterbrach Xemnas rüde. „Als wäre das meine Schuld!“, murmelte Zexion beleidigt. „Wessen soll es denn sonst sein?!“, fauchte Axel. „Na, IHRE!!“, erklärte Zexion und zeigte auf die Autorin, woraufhin die Braunhaarige sofort die Finger von der Tastatur nahm um die Hände zusammen zu falten und unschuldig zu pfeifen. „Das ist doch jetzt egal…“, versuchte Xemnas wieder Aufmerksamkeit zu bekommen, doch nun debattierte seine Organisation darüber, ob es die Autorin wirklich gab und was sie wohl tat. Währenddessen ploppte Hinweisfenster fünf auf, das Xemnas und den anderen zeigte, das Sora bald hier wäre. Gut, eigentlich nur Xemnas, die restlichen Niemande auf dem Plateau widmeten sich der bereits erwähnten Streitfrage um die Autorin. „Entschuldigung…ENTSCHULDIGUNG!! Wir bekommen Besuch von unserem Helden. Könntet ihr bitte nett und freundlich sein und ihn NICHT ihn Stücke reißen, nachdem wir die Frage um die Konflikte geklärt hätten?“, fragte Xemnas. Elf Leute nickten ihm zu. --------------------------------------------------------------------------------- „Okay, nur noch die Treppe hoch und dann… STIRB!!...ehm, sterbt?!“, sagte Sora verwundert, als er die oberste Stufe von besagter letzter Treppe erreicht hatte. „Kairi, komm mal!“ „Und ich?!“, fragte Riku beleidigt und rannte ebenfalls die Treppe hoch. Er war schneller als Kairi und kam früher an, nur um einen entsetzten Ausruf zu machen. „HEILIGE DUNKELHEIT!!“ „Also, meine Schuld ist das nicht…“, fügte Kairi als Nachzügler dem hinzu. „Da hat Kairi recht, nicht wahr, RIKU?!“, fragte Sora in einem eindeutigen Tonfall. „Jahh… könnte sein…“, gestand Riku und dachte wieder an Soras Zeitung. Also, Im Hero’s Helper, den Riku abonniert hatte, war nie die Rede von ironischen Witzen gewesen. „Nett sein…“, sinierte ein Mann mit roséfarbenem Haar. Er schritt auf Kairi zu und nahm einen Arm hinter den Rücken. Als er ihn wieder hervorzog, hielt er eine dunkelrote Rose in Händen. „Für dich. Willkommen in unserem bescheidenen Schloss!“ „Oh, danke!“, freute sich Kairi über Marluxias Geschenk. „Seht ihr, SO macht man richtig ironische Witze!!“, sagte sie triumphierend an ihre Freunde gewandt. „Streut Salz in meine Wunden…“, beklagte sich Riku. „Ja… wie auch immer…“, begann Sora, leicht verblüfft über die höfliche Geste von Marluxia. „Euer Spiel ist aus!! Hört sofort auf zu singen, oder ich werde euch alle vernichten!“ Zur Bestärkung seiner Worte rief er sein Schlüsselschwert, das momentan den Anhänger in Form einer schwarzen Krone aufwies, Memoire. „SINGEN?“, fragte Larxene verwirrt und schaute zu Demyx hinüber. „AHA!!“, machte Vexen triumphierend. „Also doch, Xemnas?“ „MEIN CD-PLAYER!!“, schrie Demyx, der ein oder zwei Stockwerke tiefer, auf dem Balkon auf den Xemnas ihn geworfen hatte, die Überreste des Gerätes gefunden hatte. „Xemnas hat gesungen? Hätt ich gern gehört…“, ließ Axel verlauten. „WIE AUCH IMMER, sagte ich! Das Spiel ist aus! Ihr seid des Todes!“, rief Sora erneut. --------------------------------------------------------------------------------- Hier die Beschriftung der Phönixfedern, für die Englischunkundigen unter euch: „Liebe Kunden!“, las die Überschrift. „Endlich haben Sie Ihre eigene Square Enix Phönixfeder! Aber sicher wissen Sie nicht, wie man sie benutzt, richtig? Nun, ich werde Ihnen sagen, warum Sie tanzen und singen und beten und tun können, was immer Sie wollen, ohne das etwas passiert: Das liegt am Sicherheitsmechanismus. Nicht verstellbar, könnte jeder Endgegner seine Kameraden einfach wiederbeleben! Also, wollen Sie die Feder zum funktionieren bringen, sagen Sie einfach nett BITTE!! Und, dup-di-dei, werden Ihre Freunde wieder lebendig sein! Jah, Sie wissen sicher: Endgegner sagen nie Bitte! Nun denn, genießen Sie Ihre eigene Square Enix Phönixfeder!“ ------------------------------------------------------------------------------ Kapitel 2: Der kluge Umzug ist gelb... wie das Telefonbuch, und das kann auch keiner finden... ---------------------------------------------------------------------------------------------- ‚Riku, du sollst heute erfahren, was das besondere an einem ENDGEGNER ist. Er kommt am ENDE. Als LETZTER. Wenn ALLE andere Gegner schon TOT sind. Und was bitte soll ich jetzt DAVON halten?!’, war Soras erster Gedanke, als er das Plateau betrat. Aber, wie bei so vielen Dingen im Leben, konnte er nichts dagegen tun, außer die Autorin zu bestechen. Kapitel 2: Der kluge Umzug ist gelb… wie das Telefonbuch und das kann auch keiner finden „WIE AUCH IMMER, sagte ich! Das Spiel ist aus! Ihr seid des Todes!“, rief Sora erneut. „Wie, wir ALLE zwölf?“, fragte Vexen schadenfroh. „Da hast du dir was vorgenommen…“ „Ihr seid nur zwölf?!“, fragte Kairi, an der die Sache mit Roxas und warum er fehlte etwas vorbeigegangen war. „Aber ihr seid doch die Organisation XIII!!“, erinnerte sie dann. „Man, Vexen, musstest du das jetzt sagen?“, beschwerte sich Larxene. „Ist doch egal, wie viele wir sind, es geht darum, das ihr so oder so keine Chance habt! Könnt ihr euch das merken?“, merkte Axel an. „Also, ehm… Lieber Sora…“, begann Xemnas. „Für einen Rückzug ist es nie zu spät! Dies ist unser Schloss, und du hast keine Chance, wenn du gegen uns ALLE kämpfst, egal wie viele Maskottchen – “ „Ich bin seine Freundin!!“, empörte Kairi sich. „Wie jetzt?!“, rief Riku fragend aus. Nicht, das er sich Hoffnungen auf Sora gemacht hätte… aber Sora und Kairi… „… Oder ‚Freunde’ du mitbringst.“, schloss Xemnas seine kurze Rede. Mit dem Tonfall hätte er ihnen ebenso gut ein neues Auto oder einen Staubsauger verkaufen können. „Also, ehm, da habt ihr nicht ganz Unrecht…“, sagte Sora nachdenklich. „UNSINN!! Diesmal kämpfe ich!!“, schrie Kairi wutentbrannt. Sie rief ihr Blümchenschlüsselschwert herbei, und trat entschlossen vier Schritte vor. „Kairi, das hatten wir doch schon mal… du hast damals KEINEN einzigen Herzlosen getroffen!“, erinnerte Riku hilfsbereit. „DU AUCH NICHT!!!“, fauchte Kairi und hieb nach der erstbesten schwarzen Kutte, die ihren Weg kreuzte. Unglücklicherweise gehörte die zu Larxene, welche das Attentat nicht so gut aufnahm wie andere es vielleicht getan hätten. „Suchst du Ärger?!“, fuhr sie Kairi an. Sora und Riku schoben sich gegenseitig aus dem Weg der beiden, auch wenn sie dadurch den Organisationsmitgliedern näher kamen. Es war verständlich; jeder andere hätte ebenfalls die elf Kuttenträger, im Vergleich zu den kämpfenden Frauen, als harmlos eingestuft. Selbst Riku verfluchte mittlerweile die Tatsache, dass er einer psychisch instabilen Person wie Kairi eine Waffe in die Hand gegeben hatte, eine Waffe die laut Skript sehr, sehr gefährlich war. Aber wer bitte las schon das Skript, und außerdem hatte das Schlüsselschwert so harmlos ausgesehen, mit den ganzen Blümchen… „Also, bei dem Krach kann ich nicht denken!!“, beschwerte sich Vexen, während im Hintergrund Kampfschreie, Beleidigungen und ein böses Geräusch von zerreißendem Textil ertönten. „Und ich dachte, der Schlüsselträger wäre ein Problem…“, murmelte Xigbar vor sich hin. „Ehm… und jetzt?“, fragte Zexion und schaute die Autorin fragend an. Die Braunhaarige zuckte mit den Schultern. „Ich werd die Uhr etwas vordrehen, Zexy… in drei Stunden werden die beiden wohl fertig sein…“, erwiderte sie und betätigte einen großen, roten Knopf, woraufhin der Zeitraffer ansprang. Kurz darauf hielt er wieder. „Hat die mich Zexy genannt?!“, empörte sich Zexion wütend. „Oh, das Top steht dir WUNDERBAR!!“, hörte man Larxene. Dreizehn Männer wandten ihre Köpfe der Treppe zu. „Aber deine Sachen erst! Ich hab dir gleich gesagt, du musst etwas Farbe an dich ranlassen! Das steht dir viiiiiel besser als die öde Kutte!“, quietschte Kairi. Die beiden kamen wieder auf das Plateau, mehrere Einkaufstüten hinter sich, die von einem armen, unwichtigen Nebencharakter geschleppt wurden, welcher eigens zu diesem Zweck eingestellt wurde… Die Autorin möchte sich darauf nicht weiter äußern, außer dass wir dem armen Würstchen von vornherein eine tragende Rolle versprochen haben. Tom, der Einkaufssklave, murrte hörbar. „Woher hätte ich wissen sollen, dass die das WÖRTLICH meint?!“ „Anderes Thema!“, kommandierte Xemnas, den das Schicksal von Tom nicht im Geringsten interessierte. Dann würde man ihn eben wieder aus der Geschichte raus schreiben… wie wird man Tom los? Ah, ja… Die Autorin beugte sich tief über ihre Tastatur und schrieb: „Tom war es leid, immer nur von minderjährigen, pubertierenden jungen Frauen verarscht zu werden. Er ließ sämtliche Einkaufstüten fallen und folgte Demyx’ CD-Player in den Abgrund. Sollte Saix doch die Tüten tragen.“ Tom ließ einen kurzen Schmerzensschrei hören, ehe er tat, wie geheißen. Mehrere Leute, darunter Xemnas, nickten der Autorin dankbar zu, diese salutierte freundschaftlich. „Immer gerne!“, sagte sie, ehe Xemnas fortfuhr. „Wie kommt es, dass ihr beiden SHOPPEN wart?!“, fragte er gereizt. Das alles hatte er sich ganz, GANZ anders vorgestellt. „Wir sind Frauen. So kleine, nebensächliche Konflikte können wir ganz schnell beilegen… und naja, wir hatten nichts besseres zu tun, während dem Zeitraffer, da sind wir shoppen gegangen…“, erwiderte Larxene achselzuckend und fing an einen fauchenden Saix mit den Tüten zu beladen. „Das heißt, wir haben drei Stunden vorgespult, obwohl ihr nach zehn Minuten fertig wart?!“, fragte sich Zexion, sichtlich genervt. „Hör mal, ich kann die letzten paar Absätze auch löschen, wenn es dir lieber ist, das die beiden sich prügeln…“, ertönte die universelle Stimme der Autorin aus dem Nichts. „Und ich habe nur gesagt, dass die beiden in drei Stunden fertig sein werden. Darüber, wie lange sie dann fertig sind, hab ich kein Wort verloren…“ „Es macht die Geschichte kaputt, wenn du dich immer einmischst.“, lenkte Sora ein und musterte die Autorin böse. Sie nahm sich vor, ihm so bald wie möglich etwas Schreckliches anzutun. „Jedenfalls kommen wir so nicht weiter, die haben ausnahmsweise Recht, wenn sie sagen, dass wir keine Chance haben. Ich mein, das sagen die Bösen ja immer, aber zwölf gegen drei ist schon unfair…“, gab Riku zu denken. Xemnas nickte. „Also, am besten geht ihr nach Hause, oder wohin auch immer, und trainiert noch etwas. Tötet so viele Herzlose wie möglich, dann schafft ihr das schon, uns zu besiegen!!“, ermutigte er die drei. Sora starrte ihn entgeistert an. „Denkst du, ich bin BLÖD?!“ „Das denke ich schon, ja…“, antwortete die Autorin ungefragt. „SCHNAUZE!!!“, meckerte Sora sie an und widmete seine Aufmerksamkeit erneut Xemnas. „Denkst du, ich weiß nicht, dass das genau das ist, was ihr wollt, wenn ich Herzlose töte?!“ „Naja… wenn ich das nicht wollen würde, würde ich es ja auch nicht vorschlagen, oder?“, wandte Xemnas kleinlaut ein. „EGAL!! Ich werde deine Pläne durchkreuzen, Niemand!!“, sagte Sora in einem epischen Tonfall. „’Niemand’? Boah, jetzt hast du’s uns aber gezeigt…“, lachte Axel. „Ich werde dafür sorgen, dass ihr eure ganzen, schönen Pläne vergessen könnt!!“, laberte Sora weiter. Die Frage, die die Erzählerin nun stellen möchte ist die, ob überhaupt noch jemand zuhörte. „Benutzen wir noch mal den Zeitraffer!“, schlug Marluxia vor. „Au ja, diesmal darf ich!!“, ereiferte sich Vexen, rutschte neben die Autorin und schlug auf den großen, roten Knopf. „ – habt ja keine Ahnung, was ihr anrichtet! Ich habe bereits einen Plan, der euch meilenweit zurückwerfen wird!! Ich werde das genaue Gegenteil von dem tun, was ihr von mir wollt!! KAIRI! RIKU! WIR MACHEN URLAUB!!!“, endete Sora seine ellenlange, epische Rede, der eh keiner zugehört hatte. Derweil hatte die Autorin ein anderes Problem. „Weißt du was?! Wenn du ihn so toll findest, dann nimm den Knopf doch mit, ich schenk ihn dir, aber GEH VON MEINEM SCHOß RUNTER!!“, fauchte sie Vexen an, der sich fasziniert fragte, was man mit so einem Knopf noch alles machen konnte. Er hatte nämlich erfahren, dass die Erzählerin das Ding sowohl als Universalfernbedienung, als Glasuntersetzer und auch als Selbstzerstörungscountdownstarter nutzte. „Ehrlich?!“, ging Vexen sicher und drückte den Knopf an sich. „Oh, Shit.“, war die Antwort. „Zehn Minuten bis zur Selbstzerstörung.“, sagte eine hilfsbereite, elektronische Stimme im selben Augenblick wie Vexen den Knopf an sich gedrückt hatte. „Ehm, ja, du kannst den Knopf haben!“, fasste die Autorin sich wieder. „Unter der Bedingung, dass du innerhalb von zehn Minuten einen SelbstzerstörungscountdownSTOPPER daraus machst, sonst hast du nicht mehr viel vom Knopf!!“ „Geht klar~!!“, freute sich Vexen, holte seinen Werkzeugkasten und begann damit, am Knopf herumzubasteln. „Lieber Gott, lass ihn so gut sein, wie alle immer sagen…“, murmelte die Autorin und faltete die Hände zum Gebet. „IHR HÖRT MIR NICHT ZU!!!“, fauchte Sora sie an. „Nein, tu ich nicht… ehm, doch klar!“, murmelte diese entschuldigend und warf nervöse Seitenblicke auf Vexen und den Countdown, der bei neun Minuten angekommen war. „Du willst Urlaub machen, damit du keine Herzlosen vernichten musst, was der Organisation zu Gute käme.“, wiederholte sie dann brav. „Damit willst du all ihre Pläne durchkreuzen.“ „Ganz genau!!“, nickte Sora und gab der Erzählerin einen Keks, für die Nerven. Auch er hatte die Sache mit dem Countdown bemerkt. „Du… du willst URLAUB machen, damit wir bei unseren Plänen behindert werden!“, stellte Xaldin entgeistert fest. So einem Idioten war er in seiner ganz Nicht-existenz noch nicht begegnet. „Aber, das kannst du nicht tun!!“, widersprach Marluxia und verkniff sich ein Grinsen. „Doch, kann ich. Ich muss nur nett fragen.“, entgegnete Sora und wandte sich wieder der Autorin zu. Er machte seinen niedlichsten Hundeblick, schob noch ein paar Kekse zu ihr rüber und dann… „DARF ICH URLAUB MACHEN~? Biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitte, ich bin auch gaaaaaaaaaanz brav~!“, versicherte er ihr. „Aber natürlich!!“, sagte die Erzählerin geistesabwesend, nahm die Kekse und beobachtete Vexen und den Countdown nervös weiter. „Seht ihr!! Ich darf alles!!“, prahlte Sora. „Aber nur, weil du sie mit Keksen bestichst!!“, erwiderte Zexion, beschloss aber sich den Trick zu merken, vor allem da die Autorin gerade mit Unschuldsmiene einwandte, dass es sich um LECKERE Kekse handle. „Mir egal, Erlaubnis ist Erlaubnis, egal wie man sie bekommt!“, flötete Sora, packte Riku am Kragen seines Shirts und Kairi am Rockzipfel und verschwand die Treppe hinab. „Heh, das ging aber schnell…“, freuten sich mehrere Kuttenträger. Larxene freute sich weniger, denn ihre Shoppingpartnerin war verschwunden. Geblieben waren nur die Kratzspuren von Kairis Fingernägeln, mit denen sie versucht hatte bei Larxene zu bleiben. Und auch bei der Autorin war die Stimmung eher schlecht. „NUN MACH ENDLICH!!“, fauchte sie Vexen an. „Noch vier Minuten bis zur Selbstzerstörung~“, flötete die elektronische Stimme. „ICH MACH JA SCHON!!“, fauchte Vexen zurück. „MACH KEINE PANIK!!“ „DU KANNST JA NICHT MAL PANIK EMPFINDEN!!“, meckerte die Erzählerin, nicht ohne Neid, zurück. „DU SOLLST DIE GEFÜHLE VON ANDEREN NICHT VERLETZEN!!“ „DU HAST DOCH GAR KEINE GEFÜHLE!!“ „ICH HAB JA AUCH DEN KEKS GEMEINT, AUF DEN DU DICH DRAUFGESETZT HAST!!“ „OH, HELL!!!!!!!!!“, fluchte die Autorin und hüpfte direkt zwei Schritte zurück. Dann nahm sie die ärmlichen Reste ihres Opfers in beide Hände und begann theatralischst zu trauern. „Er war doch noch so jung…“, jammerte sie. „Noch zwei Minuten bis zur Selbstzerstörung.“, informierte die Stimme. „Wenn ich ihr wäre, würde ich meinen Hintern retten.“ „Danke für den Hinweis…“, murmelte Vexen beleidigt. „Sagt mal, WAS machen die da?“, fragte Zexion irritiert, angesichts des Geschreis, der Totenrede und der elektronischen Stimme, die jede Minute anmerkte das eine Minute vergangen war. „Keine Ahnung.“, sagte Lexaeus und ergriff zum ersten Mal das Wort. „Wahrscheinlich hat sie Vexen an irgendetwas gefährliches rangelassen und jetzt droht bei denen alles vernichtet zu werden?“, schlug er vor. „Tja, das ist nicht mein Pech…“, grinste Zexion. Jetzt war er das Weib wohl endlich los. Nur um Vexen war es etwas schade, aber sie hatten ja noch eine Phönixfeder. „Wie auch immer, ich würde sagen, ihr geht in eure Zimmer und seht nach den Zuständen dort… die Hälfte von euch weiß ja, das unsere Putzfrau vor einem halben Jahr gekündigt hat, dementsprechend sehen die meisten Räume hier aus.“, sagte Xemnas entschieden, damit das Theater endlich ein Ende hatte. „Ach, und Axel, könntest du… Nein, vergiss es. Marluxia, du gehst Vexen holen.“, korrigierte er sich, als ihm wieder einfiel, was das letzte Mal passiert war, als Axel und Vexen einander begegnet waren. „Sehr wohl, Sir.“, antwortete dieser brav und machte sich auf den langen, beschwerlichen Weg zur Autorin. Aber erst würde er noch bei McDonalds halten. Tot sein macht hungrig. Die restlichen zehn Mitglieder der Organisation machten sich auf, ihre Zimmer zu untersuchen und – eher unfreiwillig – sie notfalls aufzuräumen. ----------------------------------------------------------------- Es gibt Momente im Leben eines jeden von uns, in denen man ratlos ist. Man hat ein Problem, aber eine Lösung findet sich weder auf der Straße, noch an der nächsten Kreuzung und an der Tür klingelt sie erst recht nicht. Ganz zu schweigen davon, dass es sinnlos ist im Briefkasten oder unter dem Bett nachzusehen. Es gibt Momente im Leben eines jeden von uns, da droht die pure Verzweiflung von uns Besitz zu ergreifen. Sie langt nach uns mit kalten Fingern, bereit jeden Hoffnungsfunken zu erlöschen. Momente, in denen man lieber irgendwo anders wäre, nur nicht da, wo man ist. Das sind Situationen, in denen man weder ein noch aus weiß. Manchmal, so heißt ist, erscheint in solchen Momenten eine leise Stimme, die einem sagte, dass man auf dem richtigen Weg ist, dass bald alles besser wird und man nur noch etwas ausharren muss… Es gibt Momente im Leben von Autoren, da wissen sie nicht, was sie schreiben sollen. In einem dieser Momente ist zum Beispiel diese Geschichte entstanden. In Momenten purer Langeweile, die einen zu zerfressen droht. Momente, in denen man überall lieber wäre, als da, wo man gerade ist. „Du wiederholst dich, und zwar heftig.“, unterbrach der momentane Hauptcharakter die Erzählerin, der das ziemlich egal war. Vielleicht wisst ihr, was ich für Momente meine. Eben, langer Rede kurze Sinn, Momente voll verzweifelter Langeweile. Mit Problemen, die man nicht so einfach lösen konnte. Roxas hatte so ein Problem. Er wollte zurück in die Organisation, aber einfach da auftauchen, nach all dem Ärger den die Niemande wegen ihm gehabt hatten und nachdem ER verkündet hatte er wolle seinen Jemand finden, das angeblich total cool wäre, das konnte Roxas nicht bringen. Von Sora war er längst abgehauen – der Kerl hatte nicht mal bemerkt, das ihm was fehlt. Und jetzt hockte Roxas hier, allein, in einer dunklen Seitengasse. Er hatte zwei Ideen, was er tun könnte, davon war eine peinlich und die andere dumm. Die peinliche war die bereits erwähnte Idee, einfach wieder bei Xemnas aufzutauchen. Das war nur dämlich. Die andere war… Moment, warum war Roxas überhaupt noch groß am Überlegen?! Sora war doch schon dabei, die Organisation zu vernichten. Die hatten jetzt sicher dringendere Probleme, als sich darum zu kümmern ob Roxas da war oder nicht. Wenn man überhaupt noch von denen in der Mehrzahl sprechen durfte. Keiner würde auf Roxas achten, wenn er wieder antanzte. Hah. Das war mal eine gute Idee!! Jedenfalls solange keiner irgendwelche dummen Witze über die Handlung gerissen hatte, was Soras Freunden durchaus zutraubar war. ------------------------------------------------------------------ „Noch eine Minute bis zur Selbstzerstörung. Leute, ihr seid so gut wie tot. Ihre armen Schweine tut mir echt Leid.“, sagte die elektronische Stimme mitfühlend. „VEXEN!!“, schrie die Autorin und packte den frostigen Gelehrten nervös an der Schulter. „Ich bin zu jung zum Sterben!!“ „Ganz ruhig…“, sagte Vexen, mehr zu sich selbst als zur Autorin. Dann legte er seine Werkzeuge beiseite. „So, fertig. Ich hab deine Fernbedienung verbessert, jetzt empfängst du auch Premiere!“, verkündete er stolz. „FERNBEDIENUNG?! Du solltest den Countdown zur Selbstzerstörung deaktivieren!!“ „Oh. Ich hab wohl nicht ganz zugehört… aber sieh es so, eine bessere Fernbedienung hat auch was Gutes…“ „Noch dreißig Sekunden. War nett, euch gekannt zu haben.“ „Oh, verdammt!!“, fluchte die Autorin, packte ihre wichtigsten Sachen in eine Tasche und machte Anstalten, aus ihrem geheimen Versteck zu flüchten. „Hey, reg dich ab.“, sagte Vexen, öffnete ein Portal und schob sie durch. „Du kannst ja erst mal bei uns bleiben.“, schlug er freundlich vor, woraufhin die Autorin glücklich nickte. Hinter den beiden schloss sich das Portal, doch direkt danach öffnete und schloss sich ein neues, und Marluxia stand im Raum. „Noch fünf Sekunden.“, meldete sich die elektronische Stimme. „Hey, Vexen, du sollst – du bist ja gar nicht hier…“ „Noch vier Sekunden.“ „Bis was passiert?!“ „Du bist blöd, wenn du das nicht merkst.“ „Wieso?“ „Zwei. Na, Countdowns sind IMMER für die Selbstzerstörung da!“ „Nee, oder?!“ „Doch. Eins.“ „Oh, Shit.“ ------------------------------------------------------------------- „Nein. Auf keinen Fall. Demyx durfte auch kein Haustier.“, entsagte Xemnas. „Ich bin doch kein Haustier!!“ „Aber sie sucht eine Bleibe, ihre Wohnung wurde in die Luft gesprengt!“, setzte Vexen sich für die arme, arme Autorin ein. „Dann hat sie Pech gehabt.“, sagte Xemnas gelassen und schickte sich an, die beiden rauszuschmeißen. „Also, erstens SUCHE ich nichts, das hast du gesagt, nicht ich. Und mit meiner Wohnung ist alles okay, das ist mein geheimes Versteck gewesen…“, widersprach die Autorin und stellte sich, symbolisch, rüber auf Xemnas’ Seite. Dieser schob sie direkt zurück. „Wenn du nichts suchst, prima, perfekt, hau ab.“ „Aber es wird etwas dauern, bis ich nach Hause kann, weil ich mein Gepäck nicht alleine tragen kann.“, fügte die Erzählerin hinzu. „Das ist nur ein halbgefüllter Rucksack.“, erinnerte Xemnas. „Na, wo ich schon mal hier bin, kann ich auch ein paar Souvenirs mitnehmen!“ „Willst du das Schloss leerräumen?!“ „… Bring mich nicht auf Ideen…“ „Sie bleibt auf KEINEN Fall!!“, fauchte Xemnas. Das wäre ja noch schöner. „Wo ist Marluxia?“, fragte er dann. „ER sollte eigentlich mit dir zusammen wiederkommen, und nicht sie.“ Wobei er das ‚sie’ betonte, als wäre es etwas Schlechtes. „Und außerdem muss ich jetzt wieder umziehen, in meine alte Wohnung, und dafür brauch ich schon Profis! Sonst darf keiner an meine Sachen ran.“, betonte die Erzählerin. „Und was gedenkst du zu tun?!“ „Na, erst mal brauch ich ein Telefonbuch, dann kann ich meine Lieblingsspedition anrufen.“, sagte sie wissend. „Habt ihr hier irgendwo die ‚Gelben Seiten’?“ Wieder einer der Momente, in denen Xemnas vor Verlegenheit knallrot geworden wäre, hätte er ein Herz gehabt. „Ehm, ja… Das Telefonbuch…“ Er brach ab, was sicher nichts Gutes hieß. „Wenn es ein BUCH ist, dann finden wir es sicher bei Zexion!!“, warf Vexen ein. „Och, nööö~…“, sagte die Autorin bedauernd. „Das wird jetzt sicher so was wie in Dragon Quest VIII, nicht? Wir rennen jetzt zu Zexion, nur um festzustellen das er nicht da ist und keiner weiß wo er hin sein könnte. Haben wir ihn dann endlich gefunden, erzählt er uns, dass er das Telefonbuch nicht mehr hat. Wo es ist kann er uns entweder schlecht oder gar nicht beschreiben, auf jeden Fall weit weg und hinter vielen Hindernissen verborgen. Wenn wir dann erschöpft und halbtot beim Versteck ankommen, merken wir, dass der Eingang verschlossen ist und wir einen seltenen, mystischen Gegenstand brauchen nach dem wir uns noch mal fast tot rennen weil er von einem bösen Monster bewacht wird. Zurück beim Telefonbuchversteck stellen wir fest dass der Gegenstand nicht hilft, kaputt ist oder uns gestohlen wurde. Öffnen wir dann endlich die Tür, stehen wir am Rande eines riesigen Labyrinthes, in dessen Mitte, sollten wir sie irgendwann erreicht haben, auch kein Telefonbuch ist, vom Monster, das im Labyrinth lebt, werden wir trotzdem angegriffen. Müde, hungrig und verwundet schleppen wir uns wieder hierher zurück, um festzustellen dass das Telefonbuch nie wirklich weg war, sondern Axel es nur unter seinem Bett verschlampt hatte. Prima, ich freu mich schon auf unser Abenteuer…“ „Ehm… warst du dabei, als Sora das mit den ironischen Witzen über die Handlung erklärt hat?“, fragte Vexen nach. Stille herrschte in Xemnas Büro. „Nein, wieso?“, fragte die Braunhaarige neugierig. „Ach, nur so… ehm, was hältst du davon, wenn wir den Teil mit den Monstern, dem Halbtotrennen und dem Labyrinth weglassen und gleich zu Axel gehen?“, fragte der Wissenschaftler nach. Etwas anderes würde er eh nicht machen. „Okay, klingt gut!“, bestätigte ihm die Autorin und verließ Xemnas Büro. ---------------------------------------------------------- Da Xigbar und Xaldin nicht wirklich lange weg gewesen waren, hatten sie keinerlei Probleme mit ihren Zimmern. Ganz im Gegensatz zu Leaxaeus, Vexen und Zexion. Und da Vexen, wie wir wissen, gerade ganz woanders war, machten Lexaeus und Zexion sich auf, das Labor zu untersuchen. „Was machen wir, wenn wir etwas böses finden, was uns fressen will?“, fragte Zexion gerade und schob die Tür des Labors einen Spalt auf. Helles Licht drang in das dunkle, verstaubte Labor, das nicht einmal die Putzfrau, als sie noch da war, je betreten hatte. „Wir schlagen es.“, antwortete Lexaeus knapp. Er hielt seine Sätze gerne so kurz wie möglich. Es reichte auch, wenn er keine großen Reden schwang. „Ahh. Sehr gut.“ Zexion versetzte der Tür einen Schubs, sodass sie weit aufschwang. „Nach dir, mein Freund.“ Er trat eiligst zurück, um ja nicht als erster da rein zu müssen. Lexaeus ging nervös zum Eingang, blieb aber auf der Türschwelle stehen. „Sicher, das wir – “, wollte er sicherstellen, doch Zexion hatte ihn bereits in den Raum gestoßen. „Natürlich.“, sagte er. Schaut nicht so. Was wäre er für ein Intrigant, hätte er Lexaeus nicht geschubst?! Der blauhaarige Schein-Emo folgte der N° 5 ins Labor, nicht ohne die Tür weit offen zu lassen. Den beiden bot sich das pure Chaos. SO war es sicherlich nicht gewesen, als sie ins Schloss des Entfallens aufgebrochen waren. Nein, das hatten die beiden wahrlich anders in Erinnerung. Entweder, Vexen hatte die Apokalypse in der Dose erfunden und ihnen nichts gesagt, oder hier war ein Herzloser, so groß wie das Taipeh 101 durchgerannt. Man(n) überlegte auch bereits, ob man sich nicht lieber um seinen eigenen Kram kümmern sollte und das Labor und Vexen, sollte er wieder auftauchen, seinem Schicksal überlässt. „Hier herrscht komplettes Chaos. Das kriegt doch keiner sauber!“, erwiderte Lexaeus, denn ihm war klar, das Zexion nicht mithelfen würde. Der Kleine war clever genug, um sich herauszureden. Wie das Mal davor, und das Mal vor dem Mal davor auch. „Na, das würd mir ja stinken, wäre ich Vexen.“, grinste Zexion und ging ein wenig im Raum herum, was für andere eher wie Slalom aussah, bei dem Gerümpel im Labor. Der Blauhaarige umrundete erfolgreich ein paar Bücher, Notizen, kaputte und nicht kaputte Laborgeräte, ein paar sehr große und weniger große Flusen und den Schreibtisch, um die Lage (die er nicht vorhatte selbst zu ändern) von der anderen Zimmerseite heraus zu beobachten. „Hmpf.“, brummte Lexaeus. Ihm ‚stank’ es auch so. Der Kleine hatte ja gut reden! „Ach, Gott… von hier ist das ja noch VIEL schlimmer…“, murmelte Zexion leicht entgeistert. „Ich glaub, ich halt mich da lieber raus, das grenzt ja sonst an Kinderarbeit!“ „Du bist 19. Das du der Kleinste hier bist liegt nur daran, das Roxas Frisur deine um höchstens zwei Zentimeter übertrifft.“, erwiderte Lexaeus hart. „Und Roxas ist nicht mal mehr hier.“ „Trotzdem. Sowas mach ich nicht. Ich mein, hallo? Ich erschaffe schon Doppelgänger, nur um mal eben ein Regal abzustauben!“ Genau genommen waren es 2381,304 Regale in der Bibliothek die unter einer 4,542 cm hohen Staubschicht versteckt lagen, aber wer maß so etwas schon auf drei Hinterkommastellen genau nach? „Ich bin nicht der Richtige für den Job.“ Jetzt fing das diskutieren schon wieder an. Auf dem Gebiet war Zexion besser als Lexaeus. Musste an seiner jugendlichen Kreativität liegen. „Du hast doch sonst nichts zu tun. Etwas Bewegung würde dir sicher nicht schaden.“ „Stimmt. Ich denke, ich habe mehr Bewegung, wenn ich in dem Chaos hier zehnmal um den Schreibtisch renne, als wenn ich helfe es zu beseitigen.“ „Hmpf.“, brummte Lexaeus erneut. Diskussionen mit dem Kleinen machten einfach keinen Spaß mehr. ------------------------------------------------------------------- Gab es einen echten Sinn im Leben? Saix suchte ihn manchmal. Er fand aber nichts – vielleicht weil manche sagten, man würde den Sinn mit dem Herzen erkennen, wenn man ihn gefunden hatte. Und so verbrachte Saix seine Tage mit sinnlosen Beschäftigungen, deren Sinn er nicht kannte – weil er ihn nicht erkannte. Oder nicht erkennen KONNTE? Oh Gott. Das konnte definitiv kompliziert werden. Ob man an der frischen Luft besser denken konnte? Unter dem geschundenen Angesicht von Kingdom Hearts? Nein, sicher nicht. Aber irgendwas sagte Saix, das er – ob nun geschunden oder nicht – im Scheine des Mondes etwas finden würde. Vielleicht den Sinn? Ja, Sinn war gut. Also würde Saix mal wieder einen Mondscheinspaziergang wagen. Das Schöne an der Welt die Niemals War ist zuweilen der Zustand von dauerhafter Nacht. Wer konnte schon von sich behaupten, zu jedem nur erdenklichen Zeitpunkt in jeder Jahreszeit den Mond beobachten zu können? In seinem Schein zu baden? Nicht viele. Aber Saix gehörte zu ihnen, und darüber war er – soweit man es so nennen durfte – froh. Es war einer der Gründe, warum er es sich mit Xemnas nicht verscherzen wollte. Er durfte hier bleiben, unter dem wunderbaren, sanften Dauerschein von Kingdom Hearts, und würde am Ende noch sein Herz wiederbekommen… Aber Dank Sora konnte er letzteres vergessen. WARUM musste der Bursche sich nur in alles einmischen? Saix konnte spüren, wie er sich anspannte. Beim bloßen Gedanken an den Bengel stieg die pure Wut in ihm hoch. Nein… es war keine Wut… es war eines dieser falschen Gefühle, die sein Selbst ihm anhand seiner Erinnerung vorspielte. Saix gehörte nicht zu den Dummen, wie Axel oder Demyx, die diese Fälschungen mit echten Gefühlen verwechselten. Ihm war außerdem klar, was passieren würde wenn er weiter über diesen verdammten Schlüsselträger nachdachte. Also musste er seine Gedanken ganz schnell umlenken. ‚Konzentrier dich auf deine Umwelt!’, riet er sich selbst in Gedanken. Er hob den Kopf ein Stück und schaute erneut auf Kingdom Hearts, das sein zerstörtes Angesicht durch Lücken in den Spitzen der dunklen Hochhäuser auf ihn richtete. Als würde der herzförmige Mond nur für ihn scheinen… Wie lange er wohl noch scheinen mochte? Er war zerstört, sein Leben rann aus ihm heraus wie aus einem Sieb, genauso wie die gesammelten Herzen sich ihren Weg aus dem Mond heraus suchten. Saix senkte den Kopf wieder. Sein Instinkt sagte ihm, das er hier etwas finden MUSSTE. Was das war, das gehörte zu den Dingen, die er nicht wusste. Aber, solange die Möglichkeit bestand, dass er einen Sinn fand, würde er weitersuchen. Auch wenn er nicht daran glaubte, dass der Sinn hier irgendwo in einer dunklen Gasse auf dem Boden hockte und nur darauf wartete von Saix gefunden zu werden. Er bog erneut um eine Ecke und stieß beinahe mit einer kleinen Gestalt zusammen, die in Richtung des Schlosses unterwegs gewesen war. Der Kleine stolperte einen Schritt zurück, als er Saix sah, und fiel schließlich hin. „Roxas.“, stellte Saix fest und musterte den kleineren Niemand kalt. ----------------------------------------------------------------- „Heh, ich gewinne WIEDER~!!“, freute sich Luxord. „Natürlisch gewinnscht du!!“, motzte Axel, der, wenn Luxord gewonnen hatte, logischerweise verloren hatte. Die Nummern VIII, IX, X und XII hatten sich in den Aufenthaltsraum zurückgezogen, schlicht weil die vier – bis auf Larxene, aber die hatte neben Tom noch andere Opfe- ehm, Helfer – nicht aufräumen mussten. „Axel, gib es auf. Du wirst nicht gewinnen… der Kerl ist dazu geboren zu cheaten. Der macht dich nieder, egal was du versuchst!!“, versuchte Demyx, der nach ein paar Runden aufgehört hatte mitzuspielen, Axel zu bekehren. Das Problem war ja auch nicht, DAS die beiden Karten spielten. Das Problem lag dabei, WAS sie spielten. Ja, das Kartenspiel, das sich die Autorin hier aus purer Langeweile ausgedacht hatte war nicht zu unterschätzen. Es handelte sich um Alco-Poker. Was harmlos klingen mag, war im Grunde arg gefährlich (weswegen die Autorin anmerken möchte, dass ihr das NICHT zu Hause nachmachen sollt!!). Es hatte Ähnlichkeiten mit Strip-Poker, nur das der Verlierer sich nicht Stück für Stück entkleiden musste, sondern einen Schluck aus einer Flasche starken Schnapses nahm. Demyx hatte zwei Schlucke davon abbekommen, ehe Larxene, die heute ihren sozialen Tag hatte, ihn aus dem Spiel genommen hatte. Das hatte sie bei Axel nicht getan, weil ein stockbetrunkener Axel nur Ärger und Chaos bedeuten konnte und das fand sie ziemlich witzig. „Isch mach disch fertisch!!“, nuschelte Axel, nahm seine Verliererprämie, einen neuen Schluck aus der Flasche, und begann die Karten neu zu mischen. „Das will ich sehen! Du hältst dich ja grad noch so auf dem Stuhl!“, lachte Luxord. „Was glaubst du, wie lange der noch lacht?“, fragte Demyx seine weibliche Kollegin neugierig. „So wie ich Axel kenne – nicht mehr lang.“, lautete die Antwort. „Ich geb ihm noch höchstens drei Niederlagen, ehe er Luxord eins in die Fresse gibt.“ „Scho, isch schag dir, jetsch wird isch gewinnen!“ „Zwei Niederlagen!“, sagte Demyx, den der Alkohol ziemlich selbstbewusst auftreten ließ, obwohl Demyx nur zweimal verloren hatte. Wie erwähnt, es war heftigst starker Alkohol. Nach einem Rezept, das die bösen Jungs Kairis Oma geklaut hatten, welche es von Even und Braig, den beiden Giftmischern, erhalten hatte. Luxord grinste Axel mit perfektem Pokerface an. Axel blickte mit irritiertem, leicht dümmlichen Gesichtsausdruck an, was in seiner gegenwärtigen Lage ebenfalls einem Pokerface gleichkam, wenn nicht sogar einem noch perfekterem als Luxord es hatte. Auch, wenn Axel es nicht ganz freiwillig aufsetzte, wie wir wissen. „Na los, du machst ihn fertig!!“, feuerte Demyx seinen Rothaarigen Kameraden an. „Komm schon!“ „Denkst du echt, der schafft das noch?“, flüsterte Larxene. „Nee, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, oder?“, antwortete Demyx ebenso leise. Larxene kicherte. „Nur, weil sie sich hinten anstellen musste, als man uns die Gefühle nahm.“, antwortete sie auf den Witz, der unter den Niemanden, jedenfalls unter denen mit einem Funken Humor, zu einem richtigen Running Gag geworden war. „Isch kann misch nischt konschentrieren! Könntet ihr bitte mal ruhisch schein?!“, fauchte Axel. Larxene und Demyx tauschten Blicke und zuckten dann mit den Schultern. Wozu brauchte der Kerl Konzentration, wenn er nicht mal klar denken konnte?! Im gleichen Moment kamen Vexen und die Autorin herein. „AXEL!!“, riefen sie gleichzeitig. Der Angesprochene sah von seinen Karten auf und bedachte die beiden mit einem schiefen Blick. „Isch kenn eusch.“, stellte er dann fest, als müsse er sich erst mal selbst davon überzeugen. „Mich kennst du nicht~!“, freute sich die Autorin, fiel Aku-chan um den Hals und knuddelte ihn. „Nischt so haschtig, junge Dame…“, entgegnete er und schob sie wieder weg. Die Autorin versuchte es mit ihrem besten Hundeblick, aber erfolglos. So etwas hatte nur Effekt bei Leuten, die klar denken konnten und recht bei Sinnen waren. „Du bist sooooo gemein!!“, schluchzte sie und warf sich Demyx an die Brust. „ER ist viiiiiel netter!!“ „Heh, mir fliegen die Mädels förmlich zu~“, grinste Demyx die anderen an. „Ehm... oh, HELL!“, flucht die Autorin plötzlich und ließ knallrot den Musiker los. „Was mach ich hier eigentlich?! Axel, wir brauchen das Telefonbuch. Ich weiß aus vertraulicher Quelle, das du es hast!“, sprach sie den Feuermagier an. „Ja… Esch gibt hier ein solsches Buch… wasch war dasch gleisch für ein Ding, sagtescht du?“, fragte der verwirrt nach. Zwischenzeitlich hatte er noch einmal verloren. „Vertrauliche Quelle?“, fragte Larxene nach. „Ich hab das vorhin so gesagt.“, antwortete die Erzählerin ungeduldig, sie drehte sich noch nicht einmal zur Nymphe um, als sie sprach. Larxenes Gesicht schwappte vor Fragezeichen förmlich über. „Sie hat einen ironischen Witz über die Handlung gemacht.“, erklärte Vexen weitaus hilfsbereiter, und die Miene der blonden Frau klärte sich auf. „Ahh~!“, sagte sie vielsagend. „Na, auf Axel würd ich heute nicht mehr wetten… wenn der noch ein paar Runden so weiter macht, ist er erst übermorgen wieder ansprechbar…“, sagte sie beiläufig. „Dann… muss ich HIER bleiben?!“, entgegnete die Autorin leicht entsetzt. Die hatten hier noch nicht mal Zimmerservice!! „Sieht so aus…“, bejahte Demyx. „HAH, schon wieder gewonnen!!“, freute sich Luxord im Hintergrund. „NOCH NE RUNDE!!“, forderte Axel. „Männer… die werden auch nie schlauer…“, murmelte die Autorin angesäuert. „Da sagst du was Wahres…“, stimmte Larxene zu. Wie gesagt, sie hatte heute ihren sozialen Tag, zur Feier der Wiedergeburt. ----------------------------------------------------------------- Vielen Dank für eure Reviews! Die bedeuten mir echt viel!! „Der kluge Umzug ist gelb…“: Das ist so eine seltsame Speditionsfirma, die ich immer sehe, wenn ich Shoppen fahre… muss man nicht kennen, glaub ich…Jedenfalls sind die Gebäude gelb gestrichen, die LKWs, Container, Umzugskartons etc, alles quietschegelb und das Motto von denen ist eben „Der kluge Umzug ist gelb!!“, da muss ich immer lachen, wenn ich das sehe… Ehm, vergesst das, was ich im ersten Kapitel erzählt hab, von wegen Ernsthaftigkeit und weniger klischeehaft… Ach, und sagt bitte auch Bescheid, wenn „Die Autorin“ euch zu sehr nervt, man kann jeden raus schreiben, hehehe… Oder ich geb ihr endlich einen Namen… oder wie jetzt? Da überleg ich mir noch was... Nein, ich habe nichts gegen die Orga-Kuttelz, ganz im Gegenteil! Ein paar sehen zwar leicht bescheuert aus(Ich sag nur Xaldin…) oder haben dämliche Eigenarten(Marlu und die Kirschblüten^^), aber sie sind ALLE in Ordnung… ICH bin diejenige, die man hauen muss, weil ich trotzdem gemein zu ihnen bin XD HINWEIS: In diesem Kapitel kam kein Kuttie zu Schaden: ~Axel verträgt den ganzen Alkohol, dauert höchstens drei Tage, ehe er wieder der Alte ist. ~Zexion hatte zum Glück Hansa-Pflast in der Nähe, als er beim Schreibtischumrunden hingeflogen ist – das hatte ich gar nicht erwähnt, oder? ~Dasselbe gilt für Roxas Zusammenstoß mit Saix, und beim der kleinen Auseinandersetzung zwischen Kairi und Larxene musste auch keiner sterben. ~Und was Marluxia betrifft… ehm… Ach, denkt ihr euch doch eine Ausrede aus! Ich brauche mich doch nicht erklären, ob und wenn ja, warum er den Selbstzerstörungscountdown überlebt! Kapitel 3: Kuttenversammlung oder der erbärmliche Versuch eine Handlung aufzubauen... ------------------------------------------------------------------------------------- „Du kannst also weder kochen, noch putzen, noch ruhig sitzen bleiben?“ „Genau.“ „Ebenso wenig kannst du kämpfen?“ „Ich kann Leute niederknuddeln…“ „Keine Erfahrung mit Waffen oder Magie?“ „Nope.“ „Weshalb existierst du dann?“ „Das fragen wir uns doch alle, oder?!“, fragte die Autorin und grinste Xemnas an. Kapitel 3 – Kuttenversammlung oder der erbärmliche Versuch eine Handlung aufzubauen „Da sagst du was Wahres…“, stimmte Larxene zu. Wie gesagt, sie hatte heute ihren sozialen Tag, zur Feier der Wiedergeburt. „Und was machen wir jetzt mit dem da?“, fragte die Autorin und zeigte auf Axel. „Schnapsleiche“ ging durchaus als passende Redewendung durch. „Irgendwer muss ihn in sein Zimmer tragen.“, sagte Luxord und erhob sich. „Tut mir Leid, Mädels, aber ich bin heute Abend leider ausgebucht.“ Mit einem charmanten Lächeln erhob sich der Hasardeur, bedeutete seinen Karten zu verschwinden und verließ schließlich den Raum. „Ich denke, jemand muss Xemnas zu einer Versammlung überreden.“, fügte Vexen dem hinzu. „Ich biete mich gerne für diese unangenehme Aufgabe an…“ Und auch er war weg. „Ach je…“, jammerte Larxene theatralisch. „Wir armen, kleinen Frauen sind vieeel zu schwach, um so einen schweren Kerl auch nur anheben zu können…“ „Soll das heißen, ICH soll ihn schleppen?!“, fauchte Demyx. „Darauf könnt ihr lange warten.“ „Na, wenn du ihn nicht trägst, dann muss er wohl hier bleiben… wir könnten ihn natürlich auch schminken, fotografieren, und schließlich im Bad einsperren, aber das wäre total herzlos von uns….“, deutete die Autorin an. Larxene grinste. „Herzlos, sagst du?“ „Ihr wollt N° VIII doch nicht SCHON wieder im Vollsuff blamieren?“, fragte eine sanfte Stimme, die trotz aller Freundlichkeit einen Misstrauen erweckenden Unterton hatte. Vier Leute drehten sich um, davon zwei im Stehen, einer im Sitzen und ein weiterer im Schlaf. „Das letzte Mal hat es nicht so gut geklappt…“, sagte Larxene, lächelte süffisant und erinnerte sich an den letzten Versuch, Axel dranzukriegen. „Diesmal machen wir was viel besseres!“ „Yeah! Und selbst Saix wird sich über Axel amüsieren, und der geht nun wirklich zum Lachen in den Keller!!“, trumpfte die Autorin auf. „Mit DIR habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.“, sagte der Neuankömmling, plötzlich ohne jede Freundlichkeit, und reichte der Braunhaarigen einen großen, roten Knopf. „Ehh…?!“ Ein ausdrucksstarker Laut, der in vielen und so auch in dieser Situation passte und vor allem dann zur Nutzung geeignet war, wenn einem nichts Besseres einfiel. „Was hat es damit auf sich? Fandest du das etwa witzig?!“, fragte Marluxia, leicht gereizt, aber äußerlich unversehrt. Die Erzählerin starrte ihn fragend an. Sie senkte ihren Blick erneut auf das von Vexen modifizierte Gerät und auf einmal hellte sich ihre Miene auf. „Ohh!!“, sagte sie, was jedoch keine genügend informative Antwort auf die Fragen des Assasinen darstellte. „Nun?“, fragte er daher nach. „Ja… also, das ist der Starter für die Selbstzerstörung…“, begann sie, doch im selben Moment kam Vexen wieder herein. „Ihr alle sollt in den Raum der XIII kommen.“, verkündete er. Als er sah, dass Axel immer noch an derselben Stelle lag und seinen Rausch ausschlief, fuhr er jedoch rasch fort. „Ich muss N° V und VI noch Bescheid sagen…“ „Ich begleite die Damen hinüber!!“, erbot sich Demyx, nahm die beiden „Damen“, ging zur Tür und grinste, zufrieden über die Tatsache, dass sich mit Marluxia ein Idio-… ein Freiwilliger gefunden hatte, der N° VIII in den Raum der XIII geleitete. ------------------------------------------------------------------------------------- „Seid Ihr sicher, dass eine Versammlung die richtige Entscheidung gewesen ist?“, fragte Saix. Er zumindest hätte einfach seinen Willen durchgesetzt und jeglichen Widerstand im Keim erstickt indem er die Quelle des Protestes einen halben Tag lang auf dem höchsten Turm angeprangert hätte, so als Vorwarnung. Und wer dann nicht hören wollte, dem gnade Kingdom Hearts. „Es gilt nicht nur, die Streitfrage um dieses seltsame Weibsbild zu klären, zudem müssen wir auch entscheiden, was mit N° XIII geschieht.“, erwiderte Xemnas ruhig. „Und zumindest das ist eine Angelegenheit, die die ganze Organisation etwas angeht.“ „Und, wegen dem Weib, wenn…“ „Ja, wenn wir keine Lösung finden, darfst du sie behalten.“, seufzte Xemnas. Ja, jeder andere hätte nun die arme Autorin bedauert, denn Eigentum von Saix zu sein war keine schöne Angelegenheit. Er würde mit ihr die Dinge tun, die im ersten Absatz dieses Teils der Geschichte unter „dem gnade Kingdom Hearts“ fielen, was man sich als mehrtägige, furchtbare Folter ausmalen darf, während Saix daneben stand und lachte. Vielleicht hätte er bei dieser herzlosen Art jemanden zu quälen sogar das erste Mal in seiner Existenz als Niemand das Gefühl, ein Herz zu haben. Das musste sein, was das Lexikon als „->Ironie des Schicksals, die“ verstand. „Ironie des WAS?“, fragte Roxas nach. ‚Schicksal’ war für ein Wort, dass er nach seiner denkwürdigen Erfahrung mit Sora noch lange Zeit mit der gleichnamigen Inselgruppe vergleichen würde. Er fing sich einen Tritt von Saix ein und schaute die Ersatzautorin fragend an, welche nur da war, weil die eigentliche Autorin verhindert war und weil diese eine Ausrede für die verminderte Qualität dieses Kapitels im Vergleich zu den ersten beiden suchte. Helga, so der Name unserer wunderbaren Ersatzautorin, zuckte nur mit den Schultern und riet Roxas, Zexion oder Vexen danach zu fragen. Helga war ein wunderbarer Mensch, wenn man so will, denn sie war bei Weitem nicht so aufdringlich wie die eigentliche Autorin und würde in diesem Kapitel keine weitere Erwähnung finden. „Vielen Dank.“, sagte Saix artig. Immerhin hatte er eine gute Erziehung genossen, und im Gegensatz zu N° VIII nutzte er diese auch. „Noch ist nichts entschieden.“, musste Xemnas ihn jedoch enttäuschen. Bisweilen gab es sicher grausamere Arten, um das Mädchen loszuwerden. Man könnte zum Beispiel Vexen die Erlaubnis geben, eine Autorin zu studieren, und dann würde er nicht mehr lange auf der Seite des Weibs stehen und ihr helfen, irgendwelche Telefonbücher zu finden. „Geh vor, Saix.“, sagte Xemnas und ließ den Blauhaarigen vorbeiziehen. In einer gewissen Zeitschrift hatte er mal gelesen, dass es seine Autorität betonte, wenn er zu spät zu Treffen kam. ER durfte das ja, die anderen nicht. Nach vier Minuten, in denen Xemnas die Anzahl der Niemandszeichen an den Flurwänden sechsmal gezählt hatte (es waren vierundzwanzig), erbarmte er sich und trat in den runden Raum, in dem die Organisation, SEINE Organisation bereits vollzählig wartete. Langsam und auf Autorität bedacht durchquerte die N° I den Raum und erhob sich auf seinen Hochsitz. „Hochsitz?“, mag sich der ein oder andere fragen, aber das ist kein Wunder. Kaum jemand weiß, dass dies früher einmal das Ferienhaus eines Försterverbandes gewesen war. Der Hochsitz von Xemnas war der höchste, was noch eine Maßnahme darstellte, um seine Autorität zu betonen. „Wir haben heute eine Menge zu besprechen.“, begann er seine Rede, stets darauf bedacht, seine Autorität zu bewahren. „Ich möchte immer noch wissen, was das mit dem Knopf auf sich hatte…“, unterbrach Marluxia, wurde aber durch ein entnervtes „Später, N° XI!“, abgewiesen. „Zum ersten wäre da die Sache mit N° XIII.“, fuhr Xemnas fort. „So ganz nebenbei, ich hab auch nen Namen…“, murmelte der kleine Blonde dazwischen, woraufhin Saix ihn mit finsteren Blicken bedachte und Demyx grinste. Axel hätte wohl auch gegrinst, wäre er momentan nur nicht damit beschäftigt im Halbschlaf dümmlich an die nächste Wand zu glotzen. „Sollen wir ihm eine zweite Chance geben? Ich denke, er hat seine Lektion gelernt.“ „Ohh, ja, das hab ich…“, murmelte Roxas erneut. „Seit wann bist du so sarkastisch?“, fragte die Autorin, die sich mit Larxene deren Hochsitz teilte und so unmittelbar neben dem Kurzen saß. „Das gehörte mit zur Lektion. Ich sag dir, verbring NIEMALS zwei Wochen mit Sora.“, riet N° XIII der Braunhaarigen. „Und was, wenn ich Kingdom Hearts 1 und 2 zusammen zwei Wochen am Stück gespielt hab?“, fragte sie nach. Immerhin ging es da ja um Sora. „Dann tut mir das Leid für dich.“, erwiderte Roxas und zuckte mit den Schultern. „Moment, wenn SIE Kingdom Hearts gespielt hat, dann ist sie doch indirekt am Tod mindestens der Hälfte von uns schuld?“, warf Xaldin ein. Ein paar der anderen nickte, und Larxene ruckte angewidert ein deutliches Stück von der Autorin weg. „Chain of Memories hab ich nicht gespielt.“, beruhigte die Autorin sie schnell, und Larxene wirkte wieder besser gestimmt. Auch Marluxia nickte zufrieden. „SOLLEN WIR N° XIII NOCH EINE CHANCE GEBEN?!“, wiederholte Xemnas, da ihn das Gefühl beschlich, dass ihm keiner zuhörte. Nein, das seriöse Autorenteam möchte sich an dieser Stelle berichtigen. Da Niemande bekanntlich keine Gefühle empfinden, werden wir die kurz zuvor aufgeführte Redewendung ersetzen, und zwar durch „da ihn der Fakt überrannte, dass ihm keiner zuhörte“, schlicht weil es inhaltlich korrekter ist. Die, deren Name nicht genannt werden darf, weil den Lesern versprochen wurde, dass man sie nicht mehr erwähnt und die eigentliche Autorin entschuldigen die Unterbrechung und wünschen den Lesern weiterhin ein angenehmes Leseerlebnis und sich selbst ein paar nette Reviews. „Wer ist dafür?“, ergänzte die ehrenwerte N°I leiser, denn nun war ja wieder Ruhe eingekehrt. Bis auf die Tatsache, dass einige der Mitglieder, gegen die Sora ihn KH 2 siegte, noch immer misstrauisch zur Autorin hinüberschauten. Auf Xemnas Frage hin hoben verschiedene Leute die Hand. Roxas selbst, Larxene, Demyx, Luxord, die Autorin und auch Marluxia waren dabei. Das waren sechs Leute. „Nicht zu vergessen, Axel.“, warf Demyx ein. „Wäre er jetzt nicht leicht abwesend, wäre er auf jeden Fall dafür!“ „Das sind dann sieben Leute, minus dem Weib da, das wir nicht zählen, weil sie nicht zu uns gehört. Also sind die anderen sieben dagegen?“, fasste Xemnas zusammen. „Gibt es Enthaltungen?“, fragte Vexen hoffnungsvoll dazwischen, denn wenn Roxas hier wäre, hätte Axel einen garantierten Zeitvertreib. Oh ja, Vexen erinnerte sich noch genau daran, was geschehen war als er einem gelangweilten, roxaslosen Axel begegnet war. Zexion hob die Hand, Lexaeus und die restlichen Mitglieder der Organisation, bis auf Axel, Saix und Xemnas, taten es den beiden gleich. „Also sind sechs dafür, zwei dagegen und fünf ist es egal?“, fragte Xemnas erneut. Da er auf keinen Widerstand stieß, gab er einfach bekannt, das Roxas nun wieder Mitglied sei und sein Zimmer erneut beziehen konnte. „Nun zum zweiten Thema unserer Versammlung.“ „Also, die Sache ist die –“ „Später, N° XI.“, brachte Xemnas Marluxia erneut zum Schweigen. Stattdessen zeigte er mit dem behandschuhten linken Zeigefinger auf die Autorin. „Was tun wir mit der da?“, fragte er, nicht besonders freundlich. „Geht das nicht vielleicht einen Ticken netter…?“ „RUHE! ICH bin hier die Autoritätsperson!“, unterbrach Xemnas das arme Mädchen barsch. Das ach so arme Mädchen keifte jedoch direkt zurück. „Im Grunde bin ICH die Autoritätsperson, wenn wir das Wort ‚Autoritätsperson’ vom Nomen ‚Autor’ ableiten, da ich wohl die einzige bin, die schon mal etwas literarisch Wertvolles geschrieben hat, außer vielleicht Zexion, dem ich ebenfalls zutrauen würde, das ein oder andere zu Papier gebracht zu haben.“ „Ich schreibe keine Emo-Gedichte.“, leugnete N° VI ruhig. Ein paar der anderen schauten ihn neugierig an, da niemand (im herkömmlichen Sinne niemand) etwas von Emo-Gedichten gesagt hatte. „Das glauben wir dir, Zexion.“, sagte die Autorin mit einem ‚Ich-möchte-sie-nachher-gerne-mal-lesen-wenn-ich-darf’-Unterton in der Stimme. „Ich bin der Meinung, das man sie rausschmeißen sollte, und zwar ohne wenn und aber.“, sagte Marluxia. Er schien ernsthaft beleidigt wegen der Sache mit dem Knopf. „Es tut mir ja Leid!“, fauchte die Autorin in seine Richtung. „Ich hab nun mal in der Panik vergessen, dass ich keine Selbstzerstörungsanlage besitze!!“ „Echt?“, fragte Vexen nach. „Wenn es dann ungefährlich ist, darf ich den Knopf wiederhab –“ „NEIN, darfst du nicht! Du schaffst es noch, DASS es gefährlich wird!“ Ja, die Erzählerin hatte aus ihren Fehlern gelernt. „Ach, schade…“, murmelte Vexen, lehnte sich so tief in seinen Hochsitz zurück dass er darin beinahe verschwand und murmelte beleidigt vor sich hin. „Moment, habe ich das so richtig verstanden, als dass deine Wohnung –“ „GEHEIMES VERSTECK!!“ „ – wie auch immer, das es nicht zerstört ist, wegen dem Missverständnis um die Selbstzerstörung?“, fragte Xemnas nach. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung, dachte er, als Marluxia, Vexen und die Autorin nickten. Besagte Autorin möchte an dieser Stelle anmerken, dass sie leise lachen musste, als sie wegen Marluxias Überleben diverse Theorien, angefangen mit Cornflakesschachteln (von Orga-Kuttie) bis zu leicht angekokelten Blumenbändigern (von Soud) sowie einen hilflosen und leicht ergebnislosen Erklärungsversuch (von Miss Moon) hören musste. Anscheinend hat tatsächlich niemand hier genau genug gelesen, um zu bemerken dass NIEMALS die Rede von einer Selbstzerstörung war, sondern immer nur vom Countdown, welcher nicht unbedingt besagte Zerstörung zur Folge haben muss. Die einzige Person, die von der Zerstörung redete war die elektronische Stimme, und wie ich aus einem exzellenten Doji, genauer, aus der Seite über ‚Mega-Reflega’, weiß, kann man Künstlichen Intelligenzen nicht unbedingt trauen. Entschuldigt die erneute Störung. „Also kannst du zurück?“, fragte Xemnas noch hoffnungsvoller – IM ÜBERTRAGENEN SINNE! – nach. Diesmal jedoch schüttelte die Autorin den Kopf, anstatt ein braves Mädchen zu sein und zu nicken. „Warum das denn nicht?!“, fragte Xemnas, vielleicht etwas zu scharf und zu offensichtlich enttäuscht. „Ich habe doch schon erklärt, dass ich ohne meine Lieblingsspedition gar nichts tue.“, erinnerte die Erzählerin sachlich. „Da ist doch kein Problem, wir öffnen dir ein Portal, setzen dich irgendwo im Nirgendwo ab und die Sache ist gegessen.“ „Darf ich daran erinnern, dass wir uns, nüchtern gesehen, bereits im Nirgendwo befinden?“, fragte die Autorin kühl. „Nein, darfst du nicht!“ „Ich tue es aber trotzdem!“ „Kann jemand dieses Weibsbild mal ruhig stellen?“, fragte Xemnas genervt. Schweigen erfüllte den Raum, und von draußen, wo Tom sie vor ein paar Wochen ausgesetzt hatte, erklang das leise Zirpen einer Grille. Schließlich erbarmte sich Zexion und nutzte seine Fähigkeit, logisch zu denken und Fakten miteinander zu verbinden, indem er etwas ganz erstaunliches tat, worauf niemand anders in diesem Raum gekommen wäre… lassen wir das hübsche Gerede und beschränken uns auf den Fakt, das er von irgendwoher einen noch verpackten Schokoladenkeks nahm und ihn der Autorin reichte. Dies hatte das sofortige Schweigen des Mädchens zufolge, welches wohl noch eine Weile anhalten würde, da sie seit Soras Abreise keinen Keks mehr gehabt hatte und dementsprechend zufrieden über einen neuen war. „Wo hattest du den denn her?“, fragte Vexen, skeptisch über das Verfallsdatum. „Ein paar Reviewer haben Kekse gespendet.“, antwortete der Blauhaarige und zuckte mit den Schultern. „Die waren eigentlich für das Mädel da, aber ich hab sie für mich behalten, weil ich dachte sie würden uns noch nützlich werden.“ „Das war sehr klug von dir!“, lobte Vexen, und Xigbar, Xaldin und Lexaeus nickten ihm zu. „Ansem wäre stolz auf dich!“ „Verzeihung?“, bat Xemnas mit gefährlich drohendem Unterton. „Mir war, als hätte ich gerade den Namen ‚Ansem’ gehört…“, deutete er an. Jeder hier wusste, das Xemnas’ Verhältnis zu seinem ehemaligen Lehrer, sagen wir, gestresst war. Jeder, außer einer. „Möge er in Frieden ruhen…“, murmelte die Autorin, schloss die Augen und faltete die Hände zum Gebet. „Das hier ist zum Teil eine Disney Produktion.“, erinnerte Vexen. „Da stirbt keiner, nimm uns als Beispiel. Und selbst in den meisten Teilen der Final Fantasy-Reihe wird das Ganze nicht als Tod, sondern als „Kampfunfähigkeit“ betitelt, was meiner Meinung nach weder richtig, noch die Unwahrheit ist, da Tote nicht mehr viel kämpfen.“ „Da könnte man sich glatt verarscht fühlen…“, murmelte Roxas. „Ach, DA doch nicht! ICH kenne in der Beziehung etwas viel, viel grausameres, und wenn ich euch von den Untaten dieser Gruppe von Unmenschen erzähle, hat mindestens die Hälfte von euch heute Abend Albträume.“, erwiderte die Autorin taff. „Dementsprechend werde ich darauf nicht weiter eingehen, nur kann ich der Versuchung nicht widerstehen und werde meinen Lesern einen Hinweis auf das erwähnte Übel geben: Es fängt mit Pok- an –“ „Pokémon!!“, rief Demyx dazwischen. „Himmel, NEIN! Pokémon ist nichts weiter als eines von diversen Opfern! Jedenfalls, was ich sagen wollte war –“ „Poker?“, versuchte Roxas es und schielte in Axels Richtung. „Nichts gegen Poker, nicht solange du drei Ränge unter mir bist!!“, fauchte Luxord. „WAS ICH SAGEN WOLLTE… ehe ihr mich unterbrechen musstet, war dass es mit –ito aufhört.“ „Keine Ahnung…“, sagte Xigbar beinahe bedauernd und auch Marluxia zuckte mit den Schultern. „Dein Keks hat ja nicht lang gehalten…“, merkte Xaldin an, woraufhin Zexion nur desinteressiert schaute, einen neuen Keks, diesmal einen größeren, hervorholte und damit die Erzählerin erneut ablenkte. „Ich hab noch genug, keine Sorge.“, beruhigte er. „Um auf unser Thema zurückzukommen, was machen wir mit ihr?“, fragte Xemnas in die Runde. „Da sie angeblich nicht zurück kann und ich nicht gedenke sie in die Organisation aufzunehmen – sei ruhig und iss deinen Keks, langsam, wenn es geht!“, sagte der Anführer der Organisation, nachdem ein deutliches Seufzen seitens der Autorin ihn unterbrochen hatte. „brauchen wir einen anderen Platz, um sie zu entsorgen. Nein, Saix, ich sagte dir bereits dass du sie nur bekommst, wenn uns nichts anderes einfällt.“ Vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte der Organisation konnte man Saix nun seufzen hören. Es war ein leidender Ton, der wohl alles ausdrücken sollte, was er so gerne der Autorin angetan hätte. Aber noch war unser aller Lieblings-Möchtegern-Protagonistin nicht aus dem Schneider, nein, die WIRKLICHEN Gefahren lagen noch vor ihr… „Mir ist langweilig…“, betonte Vexen. „Können wir das hier nicht schnell beenden? Mir fallen tausend interessantere Sachen ein, die ich tun könnte!“ Xemnas grinste, und hätte die Autorin in diesem Moment von ihrem Keks aufgeschaut, und hätte sie Xemnas Grinsen gesehen, dann hätte sie… gut, bleiben wir ehrlich, sie hätte ihn ausgelacht. Aber so ein paar dramatisch anmutende Satzanfänge darf man doch wohl trotzdem einbauen? „Dir ist also langweilig, N° IV, was?“, fragte er. „Das trifft die Sache im Kern.“, erwiderte Vexen sachlich. „Hättest du gerne ein neues Spielzeug? Etwas, dass du noch nie erforschen durftest?“ Vexens Augen schienen auf einmal ein kindlich freudiges Leuchten angenommen zu haben. „Oh, ja!!“, rief er begeistert aus. „Was ist es denn?“ Xemnas Grinsen wurde noch breiter. „Eine Autorin.“ Besagte Autorin blickte entsetzt von ihrem Keks auf. In ihren Augen stand der blanke Horror. Sie konnte nicht fassen, was sie soeben gehört hatte. „DAS IST NICHT DEIN ERNST!!“, schniefte sie mit dünner, vom Schrecken gebrandmarkter Stimme, dafür in erschreckend hohem Tonfall und recht laut. Dann ging alles sehr schnell. „Tu nicht so entsetzt, du bist es selber Schuld!“, sagte Larxene zu ihr. „Ich hab dich vorgewarnt!!“ Es war kaum zu glauben. „In der Tat, das hat sie.“, stimmte Marluxia ihr zu, denn er hatte alles mit angehört. „Aber… BITTE! So grausam könnt ihr nicht sein!!“, schluchzte das arme Mädchen weiter. Die Situation spitzte sich immer mehr zu. „Vergiss es. Du machst die Kekskrümel selber wieder weg und damit basta! Das ist MEIN Hochsitz, den du hier einsaust!“, beendete Larxene entschieden die Diskussion. Damit hatte niemand gerechnet.[1] „Okay… wenn es denn sein muss….“, gab die Autorin schließlich nach. „Habt ihr mir überhaupt zugehört?“, fragte Xemnas gereizt. „Verzeihung, nein.“, entschuldigte Larxene. „Kommt nicht wieder vor, versprochen! Was sagtest du soeben?“, fragte die Erzählerin nach. In ihrem verzweifelten Streitgespräch mit Larxene hatte sie nicht auf den Anführer der Kuttenträger geachtet. ‚Die machen mich fertig…’, dachte Xemnas bei sich. „Ich sagte, dass du Vexen als Versuchsobjekt dienen wirst.“, erläuterte er laut. „Ahh.“, machte die Autorin, die nun wieder wusste, worum es ging. „Vielen Dank.“ Denn sie selbst hatte ja darum gebeten, dass Xemnas seine Aussage wiederholt. „Ich dachte schon, jemand hätte meinen Untergang verkündet oder so.“ Sie warf einen kurzen Blick zu Vexen hinüber. „Wird das denn wehtun?“ „NEIN!“, antwortete er sofort. Doch unter dem eisernen Blick der Autorin geriet diese Antwort langsam ins Wanken. „Also, möglicherweise… es könnte sein, dass… Ja, wird es.“ „Ahh.“, machte die Autorin erneut, diesmal gab sie dem Geräusch etwas Genießendes. „Wenn ich fragen darf… WARUM freut dich das?!“, fragte Larxene leicht verdutzt. „Die wollen dich auseinander nehmen!“ „Das sollen die mal versuchen“, grinste die Autorin. „Ich habe nur eine einzige Schwachstelle, und wenn ich mich recht erinnere, wurde die bisher in keinem Kapitel erwähnt.“ „Und was war mit den Keksen?“, hakte Roxas nach. Wie auf Stichwort holte Zexion den mittlerweile dritten Keks hervor. „Oh, dann hab ich zwei Schwachstellen…“, gab die Braunhaarige nun zu, ohne den Blick vom Keks zu nehmen. „Wenn ich so darüber nachdenke, sind es sogar mindestens vier. Nee, fünf… Moment, es können auch sieben sein? Nein, Entschuldigung, es sind acht Schwachstellen, da bin ich mir jetzt sicher!“, fügte sie selbstbewusst hinzu, nachdem sie im Kopf eine kleine Auflistung angefertigt hatte. „Also wäre auch das geklärt.“, sagte Xemnas mit einem beendenden Unterton in der Stimme, der die Sache, ihr könnt es sicher erraten? Genau, der die Sache beendete. Der Anführer der Organisation nickte Vexen zu, wie um zu bestätigen dass dieser gerade eine neue Autorin bekommen hatte, was Vexen erstaunlich glücklich zu machen schien, dafür, dass er keine Gefühle hatte. Vielleicht lag es auch nur an der Tatsache dass er zusammen mit der Autorin auch deren großen, roten Knopf bekommen hatte, und das war besser als Weihnachten, Ostern, sein Geburtstag und Happy Kadaver[2] zusammen. „Können wir uns nun wieder auf unsere Zimmer zurückziehen?“, fragte Saix. „Isch schehe roschane, fliegende Kühe… oder schind das Schaafe… nein… dasch schind Fische…“, laberte Axel dazwischen. Das seriöse Autorenteam[3] möchte nebenbei fragen, ob sie erwähnt haben dass Halluzinationen bei übermäßigem Konsum von Even und Braigs Schnaps zu den normalen Nebenwirkungen gehören. Wenn nicht, sei das hiermit geschehen. „Die sind lila.“, sagte Roxas, einfach um zu widersprechen, und grinste seinen besten Freund schadenfroh an, als dieser sich zu erwehren versuchte. „Wasch weischt du denn schon davon!“, fauchte Axel, nicht sehr überzeugend. „Was für Phasen durchlebt man eigentlich, wenn man das Zeug trinkt?“, fragte die Autorin, die freiwillig zu Vexen hinüber geschlendert war. Inzwischen hatte Xemnas die Versammlung aufgelöst und war verschwunden. „Nun, zuerst wird man wuschig im Kopf.“, erklärte der frostige Gelehrte, erfreut dass sich jemand dafür interessierte. Jemand außer Kairis Oma. Was? Schaut nicht so. Ihre Drogenprobleme waren ein bekannter Skandal, über den in Radiant Garden absolut JEDER Bescheid gewusst hatte. Natürlich hatte man versucht, ihn totzuschweigen, aber wie einfach war das schon, wenn eine sternhagelvolle Seniorin abends um zehn grölend durch die durch die Gassen zog. Und, um GANZ ehrlich zu sein, hatten Even und Braig ihr nur deswegen dieses Schnapsrezept gegeben, weil sie die Hoffnung gehegt hatten, dass als Folge abends um zehn alles ruhig sein würde. Für immer. „Dann schläft man eine Weile und alles ist ruhig.“, fuhr Vexen fort, und die Autorin nickte. „Ja, ich glaub die Phase hätten wir dann auch durch…“ „Und in Phase 3, in der sich unser lieber Freund nun befindet, fängt man an zu halluzinieren. Ich erinnere mich noch genau daran, wie Even das Zeug an Ansem ausprobiert hat. DAS war witzig, kann ich dir sagen!“ „Und was kommt nach Phase drei?“ „Das kann ich nicht sagen. Kurz vor Phase vier hat Ansem behauptet, er müsse einem quietschgelben Kapuzineräffchen nach Abu Dhabi, was immer das sein mag, folgen. Als er zwei Tage später wiederkam, war er nüchtern, ‚genoss’ seinen Kater und war verdammt sauer.“ „Das kann ich mir vorstellen…“, lachte die Braunhaarige in sich hinein. „Na, dann hast du jetzt ja die Gelegenheit, herauszufinden was in Phase vier kommt!“, schlug sie vor und zeigte in Axels Richtung. Vexen grinste verstohlen. „N° VIII! Komm mal her~!!“, rief er den Rotschopf, doch dieser schüttelte den Kopf. „Isch kann nischt! Beppo schagt, isch scholl mitkommen…“ „BEPPO?!“, verlangte die Autorin eine Erklärung. „Na der gelbe Affe da…“, erklärte Axel gereizt. „Hey, das war ein Satz ohne lallen!“, freute sich die Erzählerin für ihn, ehe Vexen sie nach kurzer Zeit wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. „Da kam ja auch kein ‚s’ drin vor.“ „Oh.“ Die Autorin schwieg kurz. „Moment, wo ist Axel hin?!“ Vexen zuckte mit den Schultern und bedeutete ihr, ihm zu folgen. „Wahrscheinlich nach Abu Dhabi.“, sagte er im Hinausgehen. „Ach so… dann kriegst du armer ja WIEDER nicht raus, was Phase vier ist…“, erwiderte das Mädchen bedauernd. Vexen lächelte sie an. „Ich habe eine ungefähre Vorstellung. Aber sag einmal… du versuchst doch nicht wirklich, mich durch dummes Geschwätz und noch dümmere Ideen für Forschungsprojekte von dir abzulenken?“, fragte er. „Wer? ICH? Ach, du weißt doch genauso gut wie ich, dass das doch Quatsch ist… tss… als würde ICH durch so banale Mittel meine Haut retten wollen…“ „Jeder, nur du nicht…“, sagte Zexion mit einem vielsagenden Lächeln auf den Lippen. „Komm einfach mit.“, ergänzte Lexaeus und ging vor, in Richtung Labor. ----------------------------------------------------------------------------------------- [1] Okay, das ist ein Insiderwitz, hat was mit einem Deutschwettbewerb zu tun. Stellt euch mal vor, ihr müsstet mit drei Idioten in einer Gruppe (unkreative Banausen, um es literarisch ansprechender auszudrücken) eine Disziplin erfüllen, bei dem reihum jeder einen Satz einer Geschichte spontan erzählt, Ziel ist es innerhalb von 2 Minuten einen festgelegten Anfangs- und Endsatz miteinander zu verbinden. Da gewisse Banausen keine Lust auf die Geschichte hatten, und erst Recht keine Lust die ärmlichen Reste ihrer verbliebenen Kreativität zu nutzen, machten sie aus, das wir in dieser Geschichte, zur allgemeinen Erheiterung, die vier Beispielsätze aus unserem Übungsheft unmittelbar hintereinander nutzen wollten. Diese Sätze waren eigentlich dazu gedacht, das man sie sagte, wenn einem nichts einfiel, nicht dazu, alle hintereinander aufgesagt zu werden… wie dem auch sei, ich konnte die Geschichte noch retten, und die Sätze waren so dämlich und denkwürdig, das ich sie einfach einbringen MUSSTE. [2] Happy Kadaver MUSS man kennen! Anders, die deren Name nicht genannt werden darf und die Autorin meinen den Totensonntag. [3] Nebenbei hofft das „seriöse Autorenteam“, das niemand auf den Gedanken kommt, dies hier wäre ein Gemeinschaftswerk mit irgendwem. Und das ich NICHT seriös bin, ist selbsterklärend, zumindest hege ich insgeheim diese Hoffnung. Negative Kommentare bezüglich Keksen, großen, roten Knöpfen oder Beppo dem gelben Affen wird die Autorin als persönliche Beleidigung auffassen und dem Autor des Kommentars notfalls eine Hass-mail schreiben. Dieses Kapitel war bisher das doofste, es war schlechter und unlustiger, aber sehr die positiven Seiten, und zwar… und zwar… also… ehm… und zwar die Seiten, die ihr selber herausfinden werdet, denn ihr seid äußerst kreative Leser! (das war ein Kompliment) Warum dieses Kap früher kommt als gedacht? Nun, auch mich hat letzenendes der Drang zur Gleichberechtigung ereilt. Es war nicht nett von mir, das weiß ich, aber ihr wusstet ja nicht das die lieben Kekse (fast so lieb wie ihr^^) von FF.de euch immer um ein Kapitel voraus waren, oder doch? Jedenfalls führe ich nun die Gleichberechtigung ein, und ihr müsst nicht mehr zurückstehen (Obwohl, wartet, durch den verlängerten Uploadzeitraum müsst ihr das wohl doch…). Trotzdem gilt für euch dasselbe, wie für die anderen Leser auf FF.de: Das nächste Kapitel wird mit einer 98% Wahrscheinlichkeit erst nach meinem Praktikum, also frühestens in zwei Wochen kommen! Mit lieben Grüßen und dem Versprechen, dass nächste Mal wieder besser zu sein, Sam Kapitel 4: Morgens, Halb Zehn in Radiant Garden... -------------------------------------------------- Nachdem wir ein solches Durcheinander erleben durften, seid ihr sicher sehr gespannt, wie es mit der anderen Seite der Medaille steht… Was machen diejenigen, die im Spiel zur guten Seite gehören? Deren Leben ruhig, geordnet und ohne große Probleme täglich seinen gewohnten Gang geht? Ganz zu schweigen von IHM, der diese Geschichte erst ins Laufen brachte… Kapitel 4 – Morgens, Halb Zehn, in Hollow Bastion… „Ahh, du bist wieder da.“, begrüßte ihn die dunkelhaarige Frau. Tifa war ihr Name. Verdammt, Cloud hatte doch versucht, sich vor ihr zu verstecken. Der Grund dafür kam gerade von links auf ihn zu. „Hallo, Cloud!“, sagte Aerith und winkte ihm freundlich zu. „Gut dass dir nichts passiert ist! Leon sagte, das es hier in letzter Zeit immer gefährlicher wird!“ „Mhm.“, machte Cloud. Er war anderweitig beschäftigt. Wenn er nicht penibel darauf achtete, sein Sprachzentrum unter Kontrolle zu halten, würde der Inhalt von mindestens der Hälfte seiner Artikulationen sich auf die Reize seines direkten Gegenübers beziehen. Anders, wenn er nicht tunlichst die Klappe hielt, enthielt jeder zweite Satz eine Anspielung auf Tifas Oberweite. „Du bist wieder so schweigsam.“, sagte Aerith leise und beugte sich ein Stück vor, um Cloud näher betrachten zu können. „Dummer Auftrag.“, antwortete er schlicht und wollte schon gehen. Tifa hielt ihn, unter den eisigen Blicken von Aerith, am Ärmel fest. „Ach, stimmt, von dem Auftrag hattest du erzählt.“, sagte sie, was schlichtweg gelogen war. Cloud hatte niemandem irgendwas erzählt. Das sagte sie nur, um Aerith eins auszuwischen, damit diese dachte das Cloud sich Tifa viel lieber anvertraute. „Du musst müde sein. Komm, ich mach dir drüben in der Bar ein Zimmer fertig.“, schlug Tifa ihm fröhlich vor. „Mhm.“, wiederholte Cloud, in Ermangelung von etwas Besserem. Sagte er ‚Ja’, wäre Aerith beleidigt. Sagte er ‚Nein’, wäre Tifa beleidigt. „Du magst nicht mitkommen?“, fragte Tifa nach, mit einem kleinen Schmollgesicht. Es sah an ihr so unglaublich flehend aus, und doch stürzte der Gesichtsausdruck sie nicht in die unheilvollen Tiefen eines würdelosen Bettelns. „Ich versteh das schon, Cloud.“ WARUM, warum nur konnten Frauen so gut lügen? Wie auch immer, der Blonde sah Tifa irritiert an, auf Augenkontakt bedacht. Auch wenn es ihm unangenehm war, in den gleichzeitig traurigen und fordernden Ausdruck ihrer Augen zu blicken, andernfalls würde sein Blick ein paar Stockwerke tiefer auf den ‚Balkon’ ihres gut ausgestatteten Körpers fallen. Und eine Ohrfeige von Tifa wäre noch unangenehmer. Ach, verdammt. Kaum war er wieder hier, mussten die beiden Weiber ihn in Verlegenheit bringen. Aber das durfte er sich nicht anmerken lassen…. Ja, er wusste was zu tun war. „Ich komm mit, Tifa.“, sagte er und ließ sich mitziehen, während das Blumenmädchen die Barbesitzerin mit ihren Blicken förmlich aufspießte und drauf und dran schien, das Aufspießen noch einmal zu wiederholen, diesmal mit ihrem Stab. „Magst du mitkommen, Eri?“ Der Spitzname würde wirken, das wusste er. Es machte die Tatsache wieder wett, das Tifa ihn bereits einige Meter gezogen hatte, denn diese Tatsache erweckte von außen den Anschein, als wäre ihm erst nachher aufgefallen, das Aerith auch noch da war. „Gern!“, freute sich das Mädchen und beeilte sich, sichtlich zu Tifas Unmut, den beiden zu folgen. „Da wären wir.“, wagte Cloud sich zu sagen, nachdem sie ein paar Minuten gegangen waren. Nach der Botschaft, das Ansem tot war und WIRKLICH nicht wieder kommen würde (diesem seltsamen Mausekönig hatten Leon und die anderen mehr Vertrauen geschenkt als allen anderen Quellen), hatte Tifa beschlossen, ihre Bar wiederzueröffnen. Der Alte hatte ihre Taverne nämlich von einem Tag auf den anderen zugemacht, warum wusste keiner so wirklich. Schien was mit einem Affen zu tun zu haben. Gerüchten zufolge hatte Ansem jedoch schlichtweg über Nacht eine Aversion gegen Alkohol entwickelt. Warum das zur Bar gehörende Hotel ebenfalls schließen musste, wusste jedoch keiner. Daraufhin hatte Tifa sich erst dem Suff hingegeben, ehe sie einsah, dass sie arbeitslos war und irgendwas tun musste, um an Geld zu kommen und ihre Miete bezahlen zu können. Sie hatte Cloud dazu gebracht (mit welchen Mitteln muss man nicht sagen, oder? Die einzige verbleibende Frage wäre, mit welchem von beiden.) den Lieferservice aufzumachen, was wiederum dazu geführt hatte, das Cloud ein Gummischiff besaß, mit dem er, nachdem die Herzlosen nach Radiant Garden gekommen waren, flüchten konnte, traurig über den Verlust seiner Heimat, weniger traurig über den Verlust seines größten Problems, der Entscheidung zwischen Aerith und Tifa. Zu seinem Unglück hatte Aerith bei Cid Zuflucht gefunden, und aus welchen Loch Tifa nach der Katastrophe wieder gekrochen kam, wollte er gar nicht wissen. Im Nachhinein hatte sich die Situation also nur insofern verändert, als das Ansem und seine Schüler nicht mehr waren und man aus dem Schloss eine Touristenattraktion machen konnte. Außerdem hatten sie die halbe Stadt wieder aufbauen müssen, aber die hatte eh eine Renovierung dringend nötig gehabt. „Cloud?“, fragte Tifa leise. „Ist irgendwas? Du wirkst so nachdenklich.“ „Nichts wichtiges.“, antwortete er. Er konnte ja schlecht sagen, dass er den Lesern gerade etwas mehr über die Vergangenheit von Radiant Garden erzählt hatte. Tifa würde ihn für einen Psychopathen halten, nicht mehr mit ihm reden und dann würde er ihre schönen, großen… Augen nicht mehr sehen können. „Dann ist es ja gut.“, antwortete Tifa etwas fröhlicher, aber immer noch besorgt. Sie öffnete die Türen und ließ Cloud vorbei. Aerith schaffte es grad noch so, NICHT von den Türflügeln, die Tifa unnötig hart zuschlug, zerschmettert zu werden. „Oh, da bist du ja, Aerith.“, flötete Tifa gleichzeitig unschuldig und enttäuscht. Auf Cloud wirkte es so, als habe sie eigentlich „Oh, du lebst ja noch…“, sagen wollen, aber das konnte auch an ihm liegen. Schwachsinn. Es konnte nicht nurh, es LAG an ihm. Aerith und Tifa verstanden sich prima, aber sobald Cloud in der Nähe war, begangen sie einen kindischen Kleinkrieg um ihn. Vielleicht sollte er mal ein anderes Deo benutzen. „Was möchtest du trinken?“, fragte Tifa, die bereits hinter der Theke stand. Cloud bemerkte sehr wohl, das Aerith bisher kaum etwas gesagt hatte. „Nichts, danke.“, antwortete er schnell. „Ich möchte mich einfach nur ausruhen.“ „Sicher, dass du nichts möchtest?“, hakte Tifa noch einmal nach. Aerith wurde hellhörig, und im Sinne der Gleichberechtigung beschloss Cloud, ihr einen Gefallen zu tun. „Ja, ich bin mir sicher.“, erwiderte er daher und machte sich auf in Richtung der Treppe, als plötzlich… „LEUTE!!“, brüllte Cid Highwind. Nein, er kam nicht besoffen aus einer Ecke gekrochen und beschwerte sich über den Lärm, sondern vielmehr rannte er theatralisch die Tür des Pubs ein und stürzte fast, als er in Richtung der Theke rannte. Cloud drehte sich wieder um und musterte Cid skeptisch. „Was ist?“ Am liebsten hätte er der Frage noch ein leicht wütendes „denn jetzt schon wieder?!“ hinzugefügt, aber er wollte heute nett sein. Außerdem hatte er nach diesem dummen Lieferjob heute keine Lust mehr, sich aufzuregen. „Es is so… also, Leon und ich haben… DAS WERDET IHR MIR NICHT GLAUBEN!!“, brüllte Cid weiter, stützte sich auf den Rand der Theke und bestellte erst mal ein Glas Whiskey. „Da hast du Recht, so wie du brüllst wirkst du leider alles andere als glaubhaft…“, murmelte Tifa. Cloud konnte sie verstehen; Cid war recht unzuverlässig was Lieferungen betraf, und sie musste des Öfteren kurzfristig ihre Speisekarte radikal kürzen, weil Cid es versäumt hatte zum Beispiel Kartoffeln zu bestellen. Die Sache mit den Phönixfedern ging auch auf sein Konto, aber seltsamerweise konnte Cid machen, was er wollte, die Scheiße die er baute mussten immer andere ausbaden. „Also, was ist es. Red endlich.“, forderte Cloud vielleicht ein bisschen zu schroff. „Lasst mich doch erst mal zur Ruhe kommen, ich muss es mir erst mal selbst glauben!“, sagte Cid und wedelte dabei beschwichtigend mit der Hand, weshalb er fast zwei Flaschen und sein Glas umstieß. Nach zwei Minuten peinlichen Schweigens begann er endlich mit seinem Bericht. „Also, ihr wisst ja, dass wir vom Wiederaufbaukomitee momentan versuchen, die Anlagen außerhalb der Stadt wieder auf Vordermann zu bringen, ne?“, fragte er an Tifa und Cloud gewandt. Die beiden nickten. „Und ihr wisst ja, dass wir die Chocobozucht wieder hingekriegt haben, ne?“ Wieder ein Nicken. „Na jedenfalls, heut sind Leon und ich mal mit ein paar Chocobos raus, um zu sehen, was aus dem einen, kleinen Dörfchen vor der Stadt geworden ist, und ob wir da noch was Nützliches finden können. Nach Überlebenden hatten wir nicht gesucht, aber vielleicht fanden sich ja so’n paar Einzelteile und so. Und dann laufen wir da so mit den Viechern ins Dorf, und sehen grad so’n Haus, was nur ein bisschen verfallen ist, ohne Dach und so eben, und denken uns, hey, vielleicht ist da ja was, und deshalb steigen wir von den Chocobos ab, sagen ihnen sie sollen warten, und wollen grad weiter zu dem Haus, da rennen uns die Viecher davon. Die war’n ja die ganze Zeit so nervös, und so Tiere sind ja schlauer als Menschen, also sind wir denen mal gefolgt, vielleicht haben die ja was gefunden, was uns entgangen ist. Wir rennen uns fast zu Tode, echt, sonst meint man, das wär’n kleines Dörfchen, aber egal. Und dann stehen die Chocobos da, am andern Ende vom Dorf, scharren in der Erde als wär nichts, aber sind am gurren und rufen, das hielt man im Kopf nicht aus, Leon und ich war’n echt froh, als wir die mal eingeholt hatten… Und jetzt ratet mal, wer da lag! Ihr kennt ihn…“, gab Cid am Ende seines Berichtes einen Hinweis. Er nahm rasch einen neuen Schluck aus seinem Glas, den nach dem Vortrag war er wieder außer Puste. „Mhm… Nicht etwa Ansem? Der war doch tot?“, versuchte Aerith es. Cid schüttelte den Kopf. „Klar is der Alte tot!“, antwortete er. Er hatte Ansem nie verziehen, das er einen Affen namens Beppo dem Wohle seines Volkes vorzog, so jedenfalls pflegte Cid es zu bezeichnen. „Dann… Xehanort?“ Wieder ein Kopfschütteln. „Aber du bis’ nah dran!“, versicherte er ihr, also gab Aerith nicht auf. „Braig? Dilan?“ „Fast!“ „Even? Aeleus?“ „Jetzt hast du sie aber alle durch, Mädchen…“, murmelte Cid. Derartig daneben zu liegen war schon wieder peinlich. „Ehm… war da denn sonst noch jemand? Ah, ich weiß! Die kleine Kairi?“ „AERITH! Reiß dich zusammen und denk vernünftig nach!! Natürlich war da noch jemand!“ „Ienzo.“, sagte Cloud bestimmt, um die Diskussion zu beenden. Wenn sie schon soweit waren, Aerith zum Nachdenken AUFZUFORDERN, dann würde sie nichts wichtiges mehr sagen. Außerdem wollte Cloud ihr eine weitere, unnötige Blamage ersparen und die Handlung, die endlich drauf und dran war einzusetzen, vorantreiben. „Bingo!“, lobte Cid. „Wir hatten zwar keine Ahnung, und wir haben sie immer noch nich, warum der auf einmal wieder hier is, aber wir haben ihn erst mal ins Schloss gebracht. Yuffie kümmert sich grad um ihn.“ „WAS?!“ Cloud kam erschrocken näher. „YUFFIE? Wollt ihr den armen Kerl umbringen? Soviel Böses kann er in seinem Leben noch gar nicht gemacht haben, dass ihr ihn mit YUFFIE alleine lasst! Aerith, pack dein Kräuterkörbchen, wir gehen Ienzo retten!“, sagte er bestimmt und zog die braunhaarige Frau bereits nach draußen, unter den hasserfüllten Blicken von Tifa. „Tja, is schon dumm, wenn man in der Liebe ne Rivalin hat, ne?“, fragte Cid, nachdem die Tür hinter Cloud und Aerith zugeschlagen war. „Was?“ Tifa lachte ziemlich erheitert. „’In der Liebe’?“, fragte sie erneut nach. „Sorry, aber ich und Eri haben ne Wette am laufen. Wer den Blonden schneller ins Bett bekommt, der gewinnt… na, das ist nichts, was dich was angeht.“, endete sie, immer noch schmunzelnd. „Das heißt… ihr steht beide nicht auf Cloud?“ „Ganz genau. Ich kenn ja Aeriths Geschmack nicht, aber ich steh mehr auf Silberhaarige… Erinnerst du dich noch an Kadaj? DAS war mal einer nach meinem Geschmack…“ Sie seufzte wohlig, während sie sich offensichtlich an die gute, alte Zeit erinnerte. „Aber irgendwas war da, Stress mit der Mutter oder so ähnlich, und sie sind weggezogen…“ Tifas Stimme hatte etwas Bedauerndes an sich. Dann richtete sich ihr Blick weg von Cid, an die gegenüberliegende Wand, wo man den Horizont vermuten würde, wäre da nicht eine Mauer. „Was sich da wohl wieder zusammenbraut…“, murmelte Tifa sichtlich beunruhigt, ehe sie sich wieder dem Geschirr widmete. --------------------------------------------------------------- „Was willst du denn hier?“, fragte Yuffie, sichtlich empört darüber, das Cloud ihr nicht mal zutraute sich um einen bewusstlosen, möglicherweise in Lebensgefahr schwebenden, vielleicht auch verletzten alten Bekannten zu kümmern. „Na was wohl? Wir retten euch beide, ehe irgendetwas passiert.“, antwortete Cloud leicht amüsiert und schob die Kleinere beiseite. Er achtete nicht auf ihre Versuche, sich wieder an ihm vorbeizumogeln, ebenso wenig auf ihr wüstes Geschimpfe, bis Yuffie genug hatte, hinaus in den Flur rannte und man am Gepolter aus dem Labor erkannte, das sie gerade ihre Wut am Mobiliar raus ließ. „Lass sie. So sind Jugendliche nun mal.“, erklärte Cloud, als Aerith sich besorgt in Richtung des Labors wandte. „Also, ICH habe nie fremdes Eigentum mutwillig zerstört!“, erwiderte sie, und Cloud zuckte mit den Schultern. „Eri, du bist ja auch… anders.“, sagte er und begann ihren Protest ebenfalls zu ignorieren, wie er es zuvor auch mit Yuffie getan hatte. Viel wichtiger war, ob für Ienzo noch Hoffnung bestand. Und Cloud hatte Lust, jemanden anzubrüllen, also musste man dafür jemand Geeignetes finden… Gefunden! „Eri, geh mal nach Leon suchen. Und wenn du ihn gefunden hast, schick ihn hierher und sag ihm, das Cloud wissen möchte, warum er Yuffie an die Sache rangelassen hat.“, kommandierte er, Aerith nickte. Cloud drehte sich nicht um, aber er hörte hinter sich eine Tür zuschlagen und war zufrieden. Er ging etwas näher an das Bett heran, auf das man Ienzo gelegt hatte, und betrachtete ihn. Der Junge war verdammt blass und dreckig, schien aber gesund zu sein. Gut, Cloud kannte sich mit so etwas nicht wirklich aus, aber soweit er es beurteilen konnte, würde Ienzo Yuffies zweifelhafte Behandlung überleben. Der Kleine sah etwas anders aus als damals, älter. Seine schwarzen, blaustichigen Haare waren länger und hingen ihm in Strähnen ins Gesicht. Noch während Cloud die zerrissene, schmutzige Kleidung des Jungen betrachtete, keuchte dieser auf einmal auf. Cloud zuckte zusammen und sah Ienzo fragend an. „Kannst du mich hören? Bist du wach?“, fragte er. Der Dunkelhaarige drehte sich schwach in Clouds Richtung und brachte ein leichtes Nicken fertig. „Kannst du sprechen?“ „I-ich glaub schon…“, kam es mit leicht gebrochener Stimme zurück. Ienzo öffnete die Augen und musterte Cloud skeptisch. „Na?“, fragte dieser, um die allgemeine Stimmung zu heben. „Erinnerst du dich noch an mich?“ Er grinste freundlich. „Natürlich tu ich das!“, kam es etwas zu schroff wieder. „Wie könnte ich jemals den Idioten vergessen, der abends um zehn sturzbetrunken in Ansems Garten eingebrochen ist und behauptet hat, er würde den Affen töten wollen!“ So wie der Junge das ausdrückte, klang es doch wie was Schlechtes. „Egal.“ Ienzo setzte sich auf, sah sich im Zimmer um und murmelte irgendetwas das verdächtig nach „verdammte Freiheitskämpfer“ klang. Nebenbei rieb er sich mit der Hand über die Schläfe. Er schien Kopfschmerzen zu haben. „Brauchst du irgendwas? Ein Aspirin vielleicht?“, versuchte Cloud vom Thema abzulenken. All seine kleinen Fehltritte sollten erst in zwanzig Jahren wieder angewärmt werden, wenn alle darüber lachen konnten. „Außer Ruhe, einem guten Buch und jemandem, mit dem man normal reden kann? Nein, mir fehlt nichts.“ -------------------------------------------------------------- Eine dumme Hintergrundmusik dudelte, während man das Meer förmlich spüren konnte. Es war warm, es war ruhig, es war entspannend; kurz, es war das ideale Urlaubsziel für so manchen unter uns, doch für einen nicht. Nein, und der warmen Sonne eines Ortes namens „Karibik“ konnte er einfach nicht entspannen. Zu vieles erinnerte ihn an zu Hause. Zum Beispiel das Radio, in dem gerade ein alter Song von Destiny’s Child spielten. Oder das rothaarige Girlie, das er sich am Hotelpool geangelt hatte, und das just in diesem Augenblick Riku auf den Arsch starrte. Warum bekam nur er die Mädels ab? „Weil ich einfach cooler bin als du!“, antwortete Soras bester Freund, woraufhin dieser seine beste „Du erscheinst wie aus dem Boden gewachsen hinter mir obwohl du grad noch da drüben warst, du kannst meine Gedanken lesen, du trägst was Schwarzes, du MUSST der Feind sein“-Pose zum Besten gab, ehe er realisierte, das er es NICHT mit einem Mitglied der Organisation XIII zu tun hatte, sondern mit seinem besten Freund… der ihm gerade seine Sommerbekanntschaft ausspannte. „Entspann dich, das war nur ein Scherz!“, antwortete der Silberhaarige und zwinkerte der rothaarigen Nancy zu. „Meinetwegen…“ Sora klang bei Weitem nicht überzeugt. „Wo ist eigentlich Kairi?“ „Ich hab sie vorhin noch beim Hotelpool gesehen, wie sie mindestens fünfzehn Leuten gleichzeitig erzählt hat, wie toll du im Bett bist…“, erwiderte Riku, als wäre es das normalste der Welt und Nancy begann zu kichern. „SIE TUT WAS?!“, spuckte Sora den Schluck Cola, den er gerade in den Mund genommen hatte, wieder aus. „Wir hatten nie, haben nicht und werden auch nie was miteinander haben! Wie kommt die auf so nen Scheiß?!“ „Sie denkt, sie könnte mit ihrem Freund angeben…“, murmelte Riku entschuldigend. „ICH BIN NICHT IHR FREUND!! Und ich brauch verdammt noch mal ne Beschäftigung. Hier ist ja gar nichts los!“, beschwerte sich der Braunhaarige. „Leute, karrt die Herzlosen heran, oder der Keyblader läuft Amok!!“, lachte sein bester Freund, und Sora zog seine Schmollschnute noch breiter. „Du bist auch nie sensibel für die Probleme eines Freundes!“, maulte er leise und wandte sich von Nancy und Riku ab, die mittlerweile schon bei schüchternem Händchenhalten und ersten physischen Annäherungsversuchen angekommen waren. Konnte das denn NOCH schlimmer kommen? Ja, konnte es. Warum fragte er überhaupt? Da hinten kam Kairi. Was wollte die denn ausgerechnet jetzt? Ihm seine letzte Chance auch noch streitig machen? Sie kam näher, und nun konnte man hinter ihr zwei andere Mädchen sehen. Eine trug ein hellblaues Top (darunter konnte man der schwarzen BH der Strandschlampe sehen, jedenfalls ist das die Wortwahl, die Sora in seinen Gedanken nutzte), besaß schwarze Haare und eine Kette mit zwei Ringen daran, die andere trug ein ziemlich exotisch anmutendes, knappes Gewand, unter dem man gar keinen BH sehen konnte. Na prima. Jetzt hatte Kairi irgendwelche Zicken angeschleppt, die ihr täglich Brot wahrscheinlich auf dem Strich verdienten. „Seht ihr, Mädels, das ist er!“, sagte Kairi und deutete beinahe anklagend auf Sora. Dieser konnte sich ein „Ich war’s nicht!“ gerade noch verkneifen. Dann wandte sich Kairi ihm und Riku zu. „Okay, das sind Riku und Sora, Riku und Sora, das hier sind Rinoa und Donna.“, stellte Kairi vor. „Warum nennt sie DICH zuerst?“, fragte Sora seinen besten Freund flüsternd. „Das hab ich dir doch vorhin schon gesagt!“, kam es ebenso flüsternd, nur dazu deutlich erheitert zurück. „Ich bin einfach cooler als du!“ „Wat wollt ihr cranken Pseu- Checker an unserem bitch-beach?!“, fragte Rinoa, und Sora und RIku sahen sich an. Anscheinend hatte es dem Mädchen aufs Gemüt geschlagen, von ihrer eigenen Welt getrennt worden zu sein. Woher sie wussten, das Rinoa und Donna nicht von hier waren? Na, im Reiseführer stand, dass sich in der Karibik viele Leute, die ihre Existenz verloren hatten, eine neue Heimat aufbauen. Deswegen hatte Sora ja herkommen wollen. Vielleicht würde er hier mehr Ruhe finden, als in irgendwelchen Welten die garantiert fünf Minuten nach seinem Auftauchen von Herzlosen, Niemanden oder beidem zusammen angegriffen wurde. Aber, so glaubte er langsam, wenn er Kairis neue Bekanntschaften betrachtete, vielleicht wäre er trotzdem besser in einer der gefährdeten Welten gefahren. ----------------------------------------------------------------------- „Seltsam.“ „Was?“, fragte Vexen, wandte sich von dem Mädchen ab und sah Zexion an. „Wovon redest du?“ Zexion zuckte mit den Schultern. „Wenn ich das Wort benutzen darf, ich fühle mich seit Kurzem unnormal nutzlos. Als dürfte ich nicht existieren.“, antwortete er dann. Mit Vexen und Lexaeus konnte er ja noch vertraut reden, wenn schon nicht mit sämtlichen anderen Mitgliedern. „Du darfst ja auch nicht existieren!“, antwortete der Blonde. „Aber ich weiß, was du meinst, vorher war es nur das Wissen, nicht existieren zu dürfen, aber nun ist es auf einmal gegenwärtig, egal was ich tue.“ „Genau das meine ich.“, antwortete der Blauhaarige und lächelte Vexen zu, etwas, was er selten tat, aber er war nun mal froh darüber, das Vexen ihn nicht auslachte. „Woran liegt das?“ „Die Kleine versucht gerade abzuhauen.“, fügte Lexaeus dem hinzu, ehe er sich dem eigentlichen Thema zuwandte. „Nun, könnte es etwas mit der Zerstörung von Kingdom Hearts zu tun haben?“, merkte er an. „Ich denke nicht, es hatte uns damals ja den Hauch eines Gefühls gegeben, und jetzt wo es weg ist, kann es uns auch keine Scheingefühle mehr geben!!“, dementierte Vexen die Idee. Die Autorin währenddessen hielt in ihrem Fluchtversuch inne, sah den Lesern tief in die Augen und fragte diese, ob sie das Geheimnis verraten oder lieber am Spannungsbogen festhalten sollte. Schließlich achtete sie doch nicht darauf, was als Antwort kam und entschied sich für letzteres. Dies hatte mehrere Gründe, erstens pfiff sie auf jegliche Demokratie in Fanfiktions. Zweitens waren Mitmach-FF’s auf Fanfiktion.de verboten, und das Verbot nahm die Autorin sich leider zu Herzen. Drittens war sie generell DAGEGEN, was auch hieß das sie genau das Gegenteil von dem tun würde, was die Leser vorschlugen und die Autorin vermutete nun mal, das die Mehrheit der Leser sich dafür aussprechen würden, das ach so geheime Geheimnis zu erfahren. Und viertens wäre die FF zu schnell zu Ende, würde sie es jetzt schon verraten. Also wandte die Erzählerin sich wieder von den Lesern ab und begann damit, die drei beinahe ratlosen Wissenschaftler dämlich und schadenfroh anzugrinsen. „Kann es sein, das das Mädel da irgendwas weiß?“, fragte Zexion leicht verärgert. Warum verärgert? Erstens grinste das Weib sie an, und zweitens hatte er schon eine dunkle Ahnung, was sie antworten würde. „Kann schon sein, Zexy…“, deutete die Autorin an, und Zexion bedachte sie mit wütenden Blicken. Er hatte es gewusst. Er hatte gar nichts anderes erwartet, und sie hatte ihn nicht enttäuscht und ihn schon wieder Zexy genannt. „Könntest du BITTE damit aufhören?“, fragte er. „Ne. Macht keinen Spaß, ZEXY.“ „Ich geb dir einen Keks?“ „Ahh, ich weiß nicht…“ „Na komm, er ist mit Schokolade…“ „Ach man, das Argument ist unfair… Okay, ich hör auf!“ Die Autorin nahm den dargebotenen Keks in beide Hände, ließ alles stehen und liegen und hüpfte förmlich aus dem Raum. „Hinterher!!“, rief Vexen seinen Kameraden zu. „Mein Forschungsobjekt flüchtet!!“ „Lass sie. Sie hat ihr Zeug liegen gelassen.“ Zexion zeigte auf eine schwarze Tasche, die dort am Boden lag, wo soeben noch die Autorin gewesen war. „Vielleicht ist da was Nützliches drin?“ Er ging näher an die Tasche heran und schaute sich kurz um, ob die Autorin nicht vielleicht zurückgehüpft kam. Er wusste ja nicht, dass sie einen Teufel tun würde! Dann hob er die Tasche hoch und durchsuchte sie. „Kekse… Eine Zeichnung eines… AFFEN?!... egal… ein großer, roter Knopf…“ „Darf ich den haben~?!“, fragte Vexen ungeduldig dazwischen. „Meinetwegen.“, seufzte Zexion und gab der begeisterten N° IV den Knopf, ehe er weitersuchte. „… Stifte…. Papier… oha, ein Buch! Das hätte ich ihr nicht zugetraut…mh, weiter im Text … ein Mp3-Player… eine CD von Fall Out Boy… ein Handy… ein Ring…. Stulpen… was hat die alles in so einem kleinen Rucksack? … Ohh, hier ist noch ein Notebook…“, sagte er, was ziemlich ironisch klang angesichts der Tatsache, das er derjenige war, der sich soeben noch gefragt hatte, was die Autorin alles in ihre Tasche legen konnte. Er packte das Gerät aus, und hielt es auf halber Höhe gut sichtbar hoch. „Ich kenn mich mit so was nicht wirklich aus…“, fügte er hinzu. „Hier, hier, ich will!!“, erbot sich Vexen. „Was ist mit dir, Lexaeus?“, ignorierte Zexion den Blonden. Der Angesprochene zuckte mit den Schultern, nahm das Gerät, steckte den Stecker ein und fuhr das Notebook hoch. Fünf Minuten später saßen sie zu dritt vor dem Desktop (der Hintergrund zeigte einen gelben Affen), auf dem sie drei Dokumente fanden. Das erste hieß „DSNW 4“, was wohl für „Du Sollst Nicht Wiederbeleben Kapitel 4“ stand. Das zweite war mit „Streng geheimer Anfang des 5. Kapitels und alles was Zexion, Lexaeus und Vexen in Kap. 4 wissen wollten!“ und das dritte mit „ KH: Directors Report XIII bzw. Versuch einer Übersetzung“ gekennzeichnet. „Versuch mal das da! Das könnte was mit uns zu tun haben!“, schlug Vexen vor und zeigte vorsichtig, um den Monitor nicht zu beschädigen, auf Dokument N° 3. Versteht die Autorin an dieser Stelle bitte nicht falsch, er tat das nur deshalb vorsichtig, weil einer der beiden Ordner auf dem Desktop „Vexen, ich kill dich, wenn du nicht vernünftig mit dem Notebook umgehst!!“ genannt worden war. „Okay, ich bin dabei…“, erklärte Zexion und klickte zweimal auf besagtes Dokument, ehe es sich öffnete. „… Das ist ein Auszug aus dem Heftchen, das Kingdom Hearts 2: Final Mix+ beilag…“, sagte er seinen Kumpanen. „Und was steht da so?“ „Ich zitiere mal ein paar Beispielzeilen: ‚Wird ein Niemand getötet, ist es ein wenig komplizierter. Wurden ihre Herzen befreit, kehren sie in ihre ursprünglichen Formen zurück. Sind sie jedoch immer noch von den Herzlosen gefangen, so löst sich der Körper des Niemands in Dunkelheit auf. Wenn irgendwo in den Welten ihr Herz später befreit wird, könnte es sein das sie wieder zu ihrer eigentlichen, menschlichen Gestalt zurückkehren.’“ [1] „Das steht da so?“, fragte Vexen nach, als Zexion zu Ende gelesen hatte. „Stimmt das denn so?“ „Wenn es von den Kingdom Hearts Machern kommt… dann müsste es stimmen, wieso?“, antwortete der Blauhaarige und nickte. Vexen grinste. „Wir gehen sobald wie möglich nach Radiant Garden. Ich glaube, ich weiß, was passiert ist, aber ich brauche absolute Sicherheit!“ ------------------------------------------------------------ Na, wisst ihr es auch? xD [1] Freie Übersetzung aus dem Secret Directors Report, dem XIII Report, dem Another Report oder wie der Report auch immer heißen mag, jedenfalls von dem Ding, das man, wie Zexion hoffentlich richtig sagte, im Zusatzheftchen von KH 2: FM+ finden konnte. Englische Version des oben übersetzten Textauszuges: “In the case of a Nobody being defeated, it's a little more complicated. If the above mentioned hearts are liberated, they return to their original form. However, if the heart is still stolen by the heartless, the Nobody's body is swallowed by darkness. If somewhere in the worlds their hearts are taken back, perhaps they might be able to return to their original human form.” Erstens kommt es anders, und zweitens, als Sam es behauptet, soll heißen: Ich hatte doch Zeit, um WÄHREND meines Praktikums weiter zu schreiben, nicht zuletzt weil meine Muse vom McDonalds endlich zurück war und mir nicht nur ein Happy Meal, sondern auch neue Ideen mitbrachte~ Und das alles trotz neun Stunden Praktikum pro Tag!! Mein neuestes Werk gefällt mir sogar ganz gut! Und: Wow!! Mit diesem Kap gehen wir in die tiefsinnigere Phase! Damit verliert die FF zwar endgültig an einem vernünftigen Genre oder einem Schreibstil, der eingehalten wird, aber who cares~? Dann noch: Der Patzer vom letzten Kap tut mir leid. Ehrlich. Ich hab mir diesmal mehr Mühe gegeben, und versucht wieder auf den Standard vom ersten Kapitel zu kommen, weil das mir persönlich ebenfalls weitaus besser gefallen hat. Nein, zu euch möchte ich ehrlich sein, ich hege langsam eine Aversion gegen das dritte Kapitel. Ich bin mit ihm auf Kriegsfuß. Demnächst mehr von der Kapitelfront, Da Sam P.S.: Einen besonderen Dank an unser sechstes Kuttie, Zexion. Ich hab ein Video aus Re: CoM gesehen, ich glaube das war das 8 Untergeschoss, und an der Stelle, wo er sagt „Well then, better he clean up the mess than us.“ lacht Zexion so niedlich, und meine Muse ward zurückgekehrt. Vielleicht hatte sie ja gehört, wie ich mich über das Lachen gefreut habe und wollte das auch sehen ;) Ja, das ist auch der Grund, warum Ienzo als Erster wieder auftaucht, ich konnte mich nicht zurückhalten… Tja, Zexion ist und bleibt nun mal mein Lieblingskuttie! (und ihr könnt machen, was ihr wollt, es wird so bleiben!!) P.P.S: Da stehen ein paar Anspielungen auf FF.de, aber ich hatte keine Lust sie zu ändern und auf FF.de war diese FF eben zuerst (hab sie ja nur hier hochgeladen, weil sie da recht beliebt war~) P.P.P.S: Ich hab eine Handlung, ich hab eine Handlung~ *sing*… mhm? … !! Ihr seid ja immer noch da! Dann kann ich euch ja auch nett um ein Review bitten, oder? ^.~ Ich freu mich über jedes einzelne! Alleine die 12, die bis jetzt da sind, ich hab deren Autoren so lieb….. aber das dürften die ja wissen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)