Diary´s mysteries von Rhaksa (love behind an icy wall) ================================================================================ Kapitel 6: Hartnäckig --------------------- Nachdem Hermine an Snapes Bürotür geklopft hatte, war erst einmal nichts zu hören. Sie hoffte schon sich auf dem Absatz wieder umdrehen zu können und Ginny zu berichten, dass sie es versucht hätte aber Snape leider nicht dagewesen wäre. Ihre Hoffnungen wurden allerdings schlagartig begraben als sich die Tür mit einem Mal öffnete und ein sehr schlecht gelaunter Snape in der Öffnung stand. Hermine wusste, dass das Gespräch sehr unangenehm werden könnte, wenn sie nicht sofort auf den Punkt kommen würde. Also begann sie ohne Umschweife ihr Anliegen Snape in das Gesicht zu schleudern. Sie holte tief Luft und Snape verdrehte schon leicht die Augen, denn er wusste ganz genau dass jetzt wieder ein typischer Hermine Granger Vortrag kommen würde. “Professor Snape ich wollte Sie nicht stören und auch gar nicht lange aufhalten. Ich hätte da nur eine kurze Frage an Sie.” Snape lehnte sich mit seiner rechten Seite gegen den Türrahmen und seufzte. Er konnte einfach nicht begreifen, warum sie immer ihre Fragen so groß ankündigen musste und sie nicht einfach stellen konnte. Hermine merkte schon, dass sie wohl besser einfach mit der Tür ins Haus gefallen wäre anstatt jetzt noch so deutlich zu betonen, dass sie eine Frage hatte. Also fuhr sie so schnell es ging fort. “Ich wollte Sie fragen ob Sie mir eventuell etwas Nachhilfe in Zaubertränke geben könnten.” Hermine stand wie angewurzelt da, knibbelte mit ihren Fingern an ihrem Pullover herum und schaute dem Tränkemeister erwartungsvoll in das Gesicht. Dieser lachte nur kurz freudlos auf und entgegnete ihr nur mit einem “Vergessen Sie´s.”, und wollte gerade die Tür wieder zuschlagen, doch Hermine ließ sich solche Unfreundlichkeiten nicht gefallen und wie durch ein Reflex schob sie ihren Fuß in den Türspalt so dass die Tür nicht schließen konnte. Snape schloss für eine Sekunde die Augen und rang sich um Beherrschung. Als er Hermine wieder in die Augen sah und ihr gerade irgendwelche Beleidigungen an den Kopf werfen wollte, ergriff sie dass Wort und ließ ihm nicht die Chance sie zu unterbrechen. “Professor, können Sie auch mal Anders als immer nur unfreundlich zu mir sein? Ich würde Sie ja wirklich nicht damit belästigen aber es ist mir wirklich wichtig. Ich brauche Ihre Hilfe sonst habe ich nach der Schule ein Problem.” Snape öffnete die Tür wieder ein Stück und sah ihr fest in die Augen. Hermine spürte wieder wie ihre Knie langsam wieder drohten nachzugeben. Dieser durchdringliche Blick schaffte es jedes Mal ihre Verteidigungsmauer niederzureißen. “Ms. Granger”, begann Snape, betonte diese zwei Worte bedrohlich genau und ließ sich Zeit weiterzusprechen. Hermine ging instinktiv einen Schritt zurück um, für den Fall dass er sie wirklich irgendwann einmal anfallen würde, rechtzeitig weglaufen zu können. “Mal abgesehen davon, dass mir Ihr Ton nicht gefällt, was für einen Grund hätte ich Ihnen Nachhilfe zu geben?”, beendete Snape den Satz, den er angefangen hatte. Hermine holte Luft, doch sie hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte. Um ehrlich zu sein wusste sie keinen Grund, weshalb er sich darauf einlassen sollte. Ihr Studium war ihm höchstwahrscheinlich sehr egal. Ja gut! Bring mich doch wieder zum Verzweifeln. Wenn du so weitermachst werf ich mich hier vor dir auf den Boden und fang an zu heulen! “Ich habe vor, nachdem ich mit der Schule fertig bin, Zaubertränke zu Studieren. Aber mit dem was ich in Slughorns Unterricht lerne werde ich nicht weit kommen. Um an irgendeiner Universität angenommen zu werden, brauche ich einen besseren Lehrer.” Hermine versuchte es ausnahmsweise einmal auf die Mitleids-Tour und setzte einen etwas wehleidigen und hilflosen Blick auf. Obwohl sie keinerlei Hoffnungen hatte, dass Snape auch nur in irgendeiner Weise darauf anspringen würde, sah es doch für einen kurzen Moment danach aus. Der Tränkemeister strich sich mit einer flüchtigen Geste über die Haare und schaute ziemlich gereizt auf Hermine hinab, die ihren Blick in die nächste Ecke richtete. “Ms. Granger. Warum sollte ich Ihnen helfen? Ich sehe darin keinen Vorteil für mich. Ich müsste nur Ihre nervige Fragerei und Ihre besserwisserischen Kommentare über mich ergehen lassen. Ist das jetzt eine letzte, verzweifelte Aktion, mir auch noch meinen letzten verbliebenen Nerv zu rauben?”, schnarrte Snape sie an und Hermine spürte wie die Worte, auch wenn sie sie nicht zum ersten Mal zu hören bekam, sie immer mehr verletzten. Verdammt, was ist denn jetzt kaputt? Reiß dich zusammen Hermine. Seit wann lässt du dich von Snape unterbuttern? “Sir, ich...” Hermine wusste nicht was sie sagen sollte aber stumm dastehen und sich fertig machen lassen wollte sie auch nicht. “Ja? Ms. Granger.” Da kam auch schon wieder die typische Snape Geste in Form einer Augenbraue die sich fragend erhob. “Ich... Also... vielleicht könnten wir irgendwie...”, Snape unterbrach sie mit einem Seufzen. Er lehnte seinen Ellebogen an den Türrahmen und stützte seinen Kopf darauf. Ein paar Haarsträhnen fielen Snape locker in sein Gesicht und Hermine musste für einen Moment ihr gestottertes Gerede unterbrechen und war fast gezwungen ihn anzustarren und festzustellen, dass er auf irgendeine Weise doch gut aussah. “Miss Granger, hören Sie verdammt noch mal auf mich dauernd anzustarren und sagen Sie, was Sie sagen wollen. Wenn nicht, dann bitte verschwinden Sie endlich.”, herrschte Snape sie an. Hermine korrigierte ruckartig ihre Haltung und straffte die Schultern. Sie hatte nicht vor Snape zu zeigen, dass er, wieder einmal, geschafft hatte sie einzuschüchtern mit seiner groben Art. Also räusperte sie sich kurz und versuchte, so weit es ihr möglich war, einen höflichen Ton an den Tag zu legen. "Ich wollte sagen, dass wir vielleicht irgendeinen Kompromiss schließen könnten. So dass Sie mir die Nachhilfe geben und ich.. naja..", sie kam kurz ins Stocken. Und ich irgendetwas für Sie tun kann?... Wie hört sich das denn an? Hermine du hattest schon mal bessere Formulierungen... "Ja? Und Sie?", hakte Snape ungeduldig nach. "Also... dass ich Ihnen vielleicht bei irgendetwas behilflich sein könnte. Denken Sie Sich etwas aus, damit Sie auch etwas davon haben." Kaum hatte sie ihren Satz beendet überrannte sie auch schon wieder die Unsicherheit. Genau genommen hatte sie Snape gerade ein unwiderstehliches Angebot gemacht. Sie biss sich auf die Unterlippe und hoffte, dass er wenigstens ein bisschen gnädig sein würde. Snape schaute konzentriert eine Fackel an der Wand an und schien zu überlegen. "Also gut Miss Granger.", begann er "Wenn Sie es zustande bringen unserem ´Genie´ Neville Longbottom endlich mal etwas in Verteidigung gegen die dunklen Künste beizubringen und zwar so dass er nicht jede Stunde das Klassenzimmer zerlegt, dann wäre ich eventuell damit einverstanden.” Hermine schaute ihn fast ungläubig an. War das sein Ernst? Neville ein bisschen unter die Arme greifen? Mehr nicht? Auf Hermines Gesicht schlich sich ein Grinsen, das sie angestrengt zu unterdrücken versuchte. Bei Snape musste man mit plötzlichen Gefühlsausbrüchen vorsichtig sein. Trotzdem wäre Hermine ihm am liebsten an den Hals gesprungen, obwohl ihr dieser Gedanke auch gleichzeitig ein wenig komisch vorkam. Sie hatte nicht vorgehabt auf ´Ginnys kleinen Rat´ zu hören, denn sie hatte fest damit gerechnet zu ihm zu gehen, ein ´NEIN!´ zu bekommen und dann wieder wegzugehen und die Sache gut sein lassen. Wahrscheinlich hätte sie es bereut, wenn sie es wirklich so hätte ablaufen lassen. Dieses Studium konnte sie durchaus gut gebrauchen und Snape war nun mal perfekt um ihr dabei zu helfen. “Miss Granger.”, sprach Snape sie erneut an und zog ihren Namen erstaunlich lang. Hermine blinzelte ein paar mal verwirrt und sah wie Snape sich, seine letzten Nerven retten wollend, die Nasenwurzel rieb. “Sie tun es schon wieder. Lassen Sie das, verdammt nochmal. Ich bin keine Schaufensterpuppe, die man bekucken soll.” Hermine stieg die Röte in das Gesicht. So langsam wurde das ganz schön peinlich. Sie sollte besser aufpassen und darauf achten nicht ständig ihr Blickfeld auf Snape zu beschränken. “E-Entschuldigung, Sir.”, sie senkte den Kopf. “Also. Was ist jetzt? Nehmen Sie mein Angebot an?” “Ja.”, platzte es aus ihr heraus “Gerne. Für mich ist es kein Problem Neville etwas beizubringen.” “Also gut. Dann will ich Sie ab jetzt jeden Samstag um Punkt neun Uhr hier vor meinem Büro sehen.”, entgegnete ihr Snape und drehte sich im gleichen Moment in dem Türrahmen um und war dabei gerade die Tür zu schließen. “Ähm.. Professor?”, hielt Hermine ihn auf, bevor die Tür ganz in das Schloss fiel. “Ich... ähm... danke!” Snape antwortete nichts darauf sondern schloss die Tür und Hermine schaute noch für einen kurzen Moment auf die schwarze Holztür, die von kleinen eisernen Schlangen am Rahmen verziert wurden. Komm schon, jetzt wird´s seltsam. Wenn du nicht Snape anstarrst, starrst du jetzt seine Tür an oder was? Kopfschüttelnd drehte sie sich um und ging wieder in den Gryffindorturm zurück um Ginny sofort von ihrem Erfolg zu berichten. “Wahrscheinlich kommt sowas wie ´Siehst du, ich hab’s gewusst Mine.´” murmelte sie vor sich hin. Ja ich geb´s ja zu, Ginny hatte Recht. Aber auch nur, weil mir diese Lösung mit ´Ich-kann-Ihnen-ja-eine-Gegenleistung-bringen´ eingefallen ist. Man muss eben nur etwas hartnäckig bleiben. OoOoOoOoOoOoOoOoOoOo TBC... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)