Ungetrübtes Glück? von Feuerlotus ================================================================================ Kapitel 1: Der Sinn des Lebens ------------------------------ Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich unterdrückte sie. Blinzelte sie weg bevor es jemand bemerkte. So geht es mir immer wenn ich glückliche Menschen sehe. Vielleicht glaubt ihr mir nicht, aber man gewöhnt sich daran. Ich verstehe nicht warum es mir so schwer fällt andere bemerken zu lassen wie es mir geht. Ich habe immer versucht mich nichts anmerken zu lassen. Meine Gesichtszüge immer gleichgültig. Immer derselbe Ausdruck von Desinteresse. Meine beste Freundin hatte heute gesagt bekommen, dass ihr Vater die Operation gut überstanden hatte. Das nicht mehr mit der Rückkehr des Krebses zu rechnen sei der seine Niere zerfressen hat. Er würde, mit leichten Einschränkungen zwar, sehr wohl hundert Jahre alt werden können. Warum konnte ich mich nicht genauso für sie und ihren Vater freuen wie es eigentlich angebracht wäre? Manchmal habe ich mir gedacht wie gern ich mit ihrem Vater getauscht hätte. Macht erst die Aussicht auf den Tod einem Menschen das Leben lebenswert? Ich wollte wissen wie es ist, so mit Krebs. Und wenn mir alles genauso gleichgültig gewesen wäre? Wahrscheinlich wäre ich mit einem Lächeln in den Tod gegangen. Warten wir nicht alle nur auf den Tod? Was ist es das Menschen das Gefühl gibt es wäre schön weiterzuleben? Sind es die freien Momente mit seinen Freunden? In einer Stadt umherlaufen und shoppen gehen. Dort wo alle Menschen gequetscht auf einem Haufen drängeln um auch ja noch ein Glas Marmelade abzubekommen. Und dafür wird sich auch noch aufgebrezelt. Schaut mal her Jungs ich bin läufig… Oder ist es vielleicht ein Gefühl von Autorität, die einem weiterhilft? Oder Erfolg im Beruf? Immer nur das tun was von dem Chef gesagt wird. Man muss immer auf das hören was man gesagt bekommt. Immer schön mit dem Strom schwimmen, weil es schwer ist dagegen zu schwimmen. Ist es das Gefühl von Freiheit? Aber wer ist schon wirklich frei? Man wird immer an irgendetwas gebunden. Seine Pflichten, sein Beruf oder die Schule, die Familie. Was auch immer. Jeder Mensch wird von irgendetwas zurückgehalten. Wenn man ihn dann fragt warum er nicht einfach geht gibt er irgendeine Antwort und versucht sich selbst vorzumachen, dass das der wahre Grund ist. Ich wollte das die Menschen das einsehen. Ich wollte das sie intensiver darüber Nachdenken was sie eigentlich tun. Ich hab mich entschieden gegen den Strom zu schwimmen um ihnen klar zu machen das man nicht gezwungen wird etwas zu tun was man nicht will. Der dank dafür war die Verachtung von anderen Menschen. Sie verstehen nicht das alles auf ein unabwendbares Ende hinausläuft. Man könnte sich gegenseitig das Leben einfacher machen bis zu dem Ende. Aber sie machen es lieber anderen schwer damit es ihnen gut geht. Und wenn wirklich mal einer Pech hat weiden sie sich an seiner schwäche. Das ist es was das Glück anderer trübt. Warum sollte ich auch glücklich sein, wenn das für andere nur wieder ein Grund ist auf andere hinabzuschauen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)