Supernova von maykei ================================================================================ Epilog: Epilog - (1-3) ---------------------- Epilog 1 Nebel um ihn herum. Sonst nichts als Rauschen. Meeresrauschen? Schneesturmrauschen? Oder war es nur das Blut in seinen Ohren? Stück für Stück verlor das Weiß um ihn herum seine Konsistenz und er erkannte die Hexe der Dimensionen. Schon wieder also. Statt eines mitleidigen Lächelns empfing sie ihn mit einem zynisch amüsierten Funkeln in den Augen, das machte sie ihm fast sympathisch. „Du kannst nicht wieder 'dorthin' weiterreisen. Du hast nichts wertvolles mehr, was du als Preis zahlen könntest.“ Ja, das wusste er. Obwohl er sich nicht erinnern konnte, was die anderen Preise gewesen waren oder das wievielte Mal er schon hier aufschlug. Er spürte es an dem leeren Gefühl in seiner Brust. Und seinen leeren Händen, seinem dröhnenden Kopf, an dem nagenden Gefühl... schon wieder... schon wieder etwas übersehen zu haben. Er bemerkte, dass er schwer atmete, als hätte er einen Kampf oder einen Lauf hinter sich – jeder seiner Knochen tat weh und er spürte leichte Verbrennungen von Eis in seinem Gesicht und an seinen Händen. „Wenn du jedoch etwas riskierst, was mehr wert ist, als das, was du dir wünschst und du die Wette gewinnst, bekommst du den Preis ohne Gegenleistung“, sprach sie weiter. “Etwas, was mir mehr wert ist als das?“ Gott, er wünschte, er würde sich noch fragen können, ob der verdammte Idiot das wirklich wert war. Er wünschte sich, er wäre wirklich noch an einem Punkt, an dem diese eine Sache nicht alles entscheiden würde. Doch er war es nicht. Und er war nicht bereit, sich so was bescheuertes wie Erinnerungsverlust von der Halsabschneiderin zu wünschen, um damit das Problem 'aus der Welt' zu schaffen. Wie gut das funktionierte, sah er fast jeden Tag an Sakura und Shaolan. „Ja, aber deine 'Zeit' mit ihm ist nicht genug, ich fordere noch etwas anderes.“ „Dann setz' ich zusätzlich mein Leben.“ Sie schwieg und er wartete. Müde und ungeduldig. „Das ist beeindruckend, aber dein Leben reicht nicht.“ „Warum, verdammt noch mal!?“, brüllte er frustriert. „Es ist nicht das, was dir wichtig ist.“ „Natürlich ist es das, sonst würde ich hier nicht stehen!“ Er hatte schon so oft Hals und Kragen riskiert, doch für sich selbst, für Tomoyo, für all das, was sein Leben ausmachte. Natürlich war ihm sein Leben wichtig, verdammt noch mal! Er machte das alles, um zu leben! Klar, dass sie das nicht kapierte. Doch sie schien schon weiter zu kalkulieren, wie sie ihm am Besten das letzte Hemd abnehmen konnte. “Hm...“, nachdenklich legte sich die Hexe einen Finger auf die Wange, “Ich verlange folgendes: Wenn du versagst, wirst du ihn nicht von seinem Schicksal bewaren. Auch wenn du daneben stehst und es könntest. Das ist meine Bedingung und ich lasse nicht mit mir handeln.“ Er starrte sie an und versuchte daraus irgendwie einen Sinn zu machen. Also er konnte nach Ceres zurück, aber wenn er Fye wieder nicht mitnehmen konnte, dann musste er Fye seinem Schicksal überlassen? Auch wenn er es ändern könnte? Was zur Hölle? Sein Blick fiel auf seine blutigen Hände. „Du kannst immer noch gehen“, bemerkte die Hexe. „Was bringt dir dieser Preis?“ Dass sie überhaupt so eine ominöse Wette mit ihm einging... Hieß das, sie umging damit die Tatsache, dass er nichts mehr zu zahlen hatte? „Das ist etwas, was du nicht verstehen kannst.“ Natürlich nicht. Er hörte den Spruch in letzter Zeit wirklich viel zu oft, vor allem von Fye. „Also, akzeptierst du die Bedingungen, oder nicht?“ Allmählich straffte er die Schultern und blickte ihr entschlossen, fast etwas abfällig, ins Gesicht. „Ich nehme an!“ _______________________ Epilog 2 Yuukos Garten war voller Eisblumen. Sie hatte es stets nur durch Mokonas Mund hindurch gesehen, doch der Hexe Geschäft bestand tatsächlich aus einem alten flachen Haus, mit wackeligen Gartentor und einem kleinen Teich voller gold-rot-weißer Fische. Es war zu warm für Schnee, doch so früh an diesem Morgen hatte der Tau sich verwandelt. In etwas glitzerndes, festes - ein knirschender Garten für noch wenige Minuten, bevor der Morgen die Blüten wieder freigab. Die Erwachsenen schliefen und auch Shaolan waren nach einer Weile die Augen zugefallen. Sie hatten fast die ganze Nacht darüber geredet, was in der letzten Welt geschehen war. Hatten an ihre Freunde und die Bomben gedacht und all die verwirrenden Gefühle und Eindrücke. Sie pflückte eine weitere Blume, die rau und gar nicht kalt unter ihren Fingerspitzen war. Sie wusste nicht genau, was geschehen war, doch sie hatte beschlossen einen kleinen Totenaltar zu schmücken, für all die Menschen in Niaoulli. Doch ihre Reisegruppe war endlich wieder vollständig und morgen früh würden sie wieder aufbrechen. Das war alles, was gerade zählte. ________________________ Epilog 3 Als er die Augen öffnete, hatte er das Gefühl sehr, sehr lang geschlafen zu haben. Ein wirrer Traum hing ihm noch nach. Jemand atmete gegen sein Gesicht und als er sich etwas bewegte, blickte ihn ein himmelblaues Auge an, ein nachdenklicher Ausdruck darin. Scheinbar war der verdammte Magier schon eine ganze Weile wach. Es war warm und weich und sicher in dem großen Bett, mit dem schwarzen Baldachin über ihnen und der von Räucheressenzen geschwängerten Luft. Kurogane erinnerte sich schwach, wie sie am Vortag (mal wieder) in Yuukos Garten gelandet waren. Doch diesmal brauchten sie keine Wünsche erfüllt, außer ein sicheres Bett für eine Nacht. Vorsichtig hob Kurogane seinen Arm und strich dem Idioten ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht. „Ich glaub ich hab ne Wette gewonnen.“ Fye sah ihn fragend an, doch scheinbar bestand er nicht auf die Antwort, oder brauchte noch mehr Zeit. Sie lagen nah an nah und Kurogane war auch recht zufrieden weiterhin ihren Atem zu teilen. „Eigentlich sollte ich sauer auf dich sein“, bemerkte Fye nach einer ganzen Weile. „Aber irgendwie bin ich es nicht.“ „Du wirst noch genug Gründe haben“, antwortete der Krieger mit einem Grinsen und wollte sich aufrichten, nicht bereit nach dieser sehr anstrengenden Träumerei gleich wieder einen Streit vom Zaun zu brechen. Doch Fyes Hand an seinem Arm hielt ihn davon ab. Hände fuhren zu seinen Ohren und legten sich darauf und unbewusst lehnte sich der Krieger in die vertraute Berührung (obwohl, in wie weit vertraut? Sie hatten das noch nie wirklich getan). Fye küsste ihn und es fühlte sich an, als wäre es das erste Mal, aber so vertraut wie eine Erinnerung. ____ Prolog Ende ______ Schlusskommentar: Okay, um der Verwirrung vorzubeugen: Epilog 1 = Prolog - nur der Dialog ist diesmal vollständig. Kurogane hatte in dieser 'Erinnerung' sich selbst gesehen, wie er den letzten Deal bzw. Wette mit der Hexe gemacht hatte, bevor er in die Traumwelt zurückkehrte. Ich meine, is' ja nur fair von Yuuko ihm zumindest nen' Hinweis zu geben, dass sie ne Wette abgeschlossen hatten. XD;;; Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)