Supernova von maykei ================================================================================ 34. Kapitel - (Konsequenz) -------------------------- Does it trouble your mind the way you trouble mine? Does it feel like a trial? Did you fall for the same empty answers again? Exile Vilify by the national ______________________________________________ Fye „Ich... ich wusste nicht, dass... Sie sind der Gründer?“, fragte Sakura verwirrt. „Oder... oh, geht es Ihnen wieder besser?“ Der Gefangene lächelte das Mädchen sanft an, vermied den Blick in die Richtung des Mannes mit den brennenden Augen. Nahm stattdessen ihren Anblick in sich auf, das kindhafte Gesicht, die offene Körperhaltung. So sanft, so weich, so stark. „Ja, sehr viel besser“, er bemühte sich um reine ruhige Stimmlage. „Wie geht es dem Vögelchen?“ Shaolan hatte ihn fixiert, seine Gedanken rasten offensichtlich und am liebsten hätte er ihm auf die Schulter geklopft und gesagt 'gut gemacht'. Denn er konnte genau sehen, wie er die richtigen Schlüsse zog. Die anderen Menschen – er kannte sie, indirekt, aus dem Hain, aus Träumen – der Arzt und die Schwester, nicht wahr? Und das elternlose Mädchen mit dem unerschütterlichen Glauben an Magie. „Gut... Er fliegt manchmal in der Wohnung. Moko-chan hat ihn auch sehr gern und bringt ihm Lieder bei.“ „Schön! Besser als in nem' langweiligen Flur rumstehen.“ „Auf jeden Fall...“ Was für eine Unterhaltung unter Bewaffneten, es war so abstrus. Doch abstrus war vertraut und viel zu lange seinem König vorbehalten gewesen. „Ihr kennt euch?“, fragte die dunkelhaarige Frau, ohne ihren Blick von ihm zu nehmen. Ihre Stimme zitterte etwas und mit unsicheren Fingern hielt sie die Pistole weiterhin auf Ashura gerichtet. „Wir haben uns getroffen als wir hier bei Ashura-san gewohnt haben“, auch dem Ex-Oberhaupt warf Sakura ein scheues Lächeln zu. Wie sehr das Kurogane missfiel. Wie sehr er sich versuchte auf seinen Gegner zu konzentrieren und sich nicht von ihr oder ihrer Unterhaltung ablenken zu lassen. „Du hast mir nichts davon erzählt, dass 'dein Freund' aussieht wie dieser verdammte Magier“, brummte der Krieger. „Du hast mit niemanden geredet...“, erwiderte sie traurig und der Gefangene musste sich zusammenreißen sein Lächeln natürlich zu halten. „Bist du nun der Gründer oder nicht?!“, forderte einer der Hainleute zu wissen. „Beantworte die Frage!“ Noch mehr Waffengewedel. Er konnte spüren, wie sich Ashura immer weiter verspannte und Fye erinnerte sich daran, dass der König immer noch die Befehlsgewalt über das Sicherheitssystem hatte. „Ich bin der Gründer“, gab Fye im leichtfertigen Ton zu. ______________________________________________ Kurogane Der 'Gründer' dieser Welt sah aus wie der Magier? Nun, ihm konnte es egal sein, passte irgendwie zu ihm. Selbes Herz und so nen' Kram. Die Hainleute entspannten sich etwas, nun da sie ihren Wunderheiler gefunden hatten und wenn dieser wirklich so allwissend war, wie sie behaupteten, dann würde er auch den Aufenthaltsort des verdammten Magiers kennen. Auch der Gründer trug eine Augenklappe, auf demselben Auge, was verwirrend und schmerzhaft und vermutlich ein kranker Witz war – das hier war nicht der lebende Leichnam, den er am Hafen abgelegt hatte, oder? Er wich seinem Blick aus. Natürlich nicht. Nun, er hatte anders zu tun als sich mit weiteren Fragezeichen rumzuschlagen. Er ging ein paar Schritte auf das Duo zu und hob sein Schwert. Das EX-Oberhaupt sah ihn nur ruhig an, doch wenn es hier wirklich noch Magie gab, dann konnte diese Altraum- und Angstgestallt des Magiers sich sicher gut genug wehren. Es versprach ein würdiger Kampf werden. ______________________________________________ Ashura Die Wiederholungsschleife hatte von vorne begonnen und das Wissen, dass er diesmal Fye die Macht in die Hände gegeben hatte, es anders enden zu lassen als sonst, änderte nichts an dem Gefühl der Apathie, das ihn ergriff, während die Klinge vor seinen Hals schwebte. Er erwiderte den zorndurchtränkten Blick kühl, der sich in sein Gesicht brannte und ja, er war Herrscher über ein ganzes Land, er war unbewaffnet, aber ein einziges Wort zum Computer würde reichen, um den Raum mit Phagen zu füllen. Doch er reagierte nicht und würde nicht reagieren. Die Klinge legte sich kühl an seinen Hals, doch all die Tage ohne Farbe in diesem Raum, ließen seinen Puls nicht einmal beschleunigen. „Kurogane-san.“ Es war die Stimme des Jungens, den er hier ein paar Nächte beherbergt hatte. Die Klinge drückte fester gegen seinen Hals, erzwang Blut. „Er wehrt sich nicht“, sprach der Junge langsam und bestimmt. So als redete er mit jemanden im Wahn. Und wenn er in diese rötlichen Augen blickte, dann war diese Vermutung wohl nicht so fern. Nicht zum ersten Mal fragte der König sich, warum Fye sein Herz ausgerechnet an diesen Berserker verloren hatte. ______________________________________________ Kurogane Der Junge tauchte plötzlich neben ihm auf. Er war so fixiert auf Ashura gewesen, eingenommen von all dem Weiß, entschlossen von Fyes weiterem Ebenbild keine Notiz zu nehmen, dass er ihn nicht einmal bemerkt hatte. Hien war gezogen, doch nicht auf den Tyrannen, sondern auf ihn gerichtet. Dachte der Bengel ernsthaft er hätte gegen seinen Lehrmeister eine Chance? Er hätte das Ding in erster Linie noch gar nicht ziehen dürfen, war längst noch nicht bereit irgendjemanden zu beschützen. Schon gar nicht diesen Herrscher der Schaben, der diese Welt mit eiserner Hand unterdrückte. Dafür war er doch hier, oder? Deswegen hatten ihn die Hainleute mitgeschleppt und deswegen waren sie mitgekommen. Es war zu hell und Fyes Ebenbild stand zu nah bei ihnen, doch Kurogane war zuversichtlich, dass die Energiewelle seiner ersten Attacke den Blonden weit genug wegschleudern würde. ______________________________________________ Ashura Es war fast lächerlich wie leicht es ging. Lächerlich, belanglos, katastrophal. Wie leicht das eintrat, was sie beide seit so langer Zeit zu vermeiden suchten. Was er fürchtete, ließ er nun einfach zu. So oft hatte sich diese Szene schon abgespielt. Doch diesmal würde er sich nicht bewegen. Still halten, so wie Fye es wünschte. Damit dieser Alptraum ein Ende hatte, auch wenn es ein Erwachen in Stille nach sich führen würde. Am Ende, alle Illusionen zerstört, alles, wofür sie so viel geopfert hatten. Umsonst. Die Klinge brachte weiteres Blut hervor und sein Puls stieg etwas an. Erst recht als Fye von hinten nach seiner immer noch behandschuhten Hand griff und zudrückte. ______________________________________________ Kurogane „Kurogane-san“, wiederholte der Junge noch einmal und umgriff sein eigenes Schwert fester, sorgte für einen festen Stand. „Bitte hör auf! Einen unbewaffneten Gegner zu töten ist würdelos.“ „Nur weil du die Waffen nicht siehst, heißt nicht, dass sie nicht da sind“, korrigierte Kurogane, abwesend, fixiert. Der Bengel sollte endlich aus dem potenziellen Schlachtfeld heraus, verdammt! Denn er musste es tun. Das Rauschen, der Traum, der Wahn, dieses leere Gefühl in seiner Brust würde erst enden, wenn er kämpfte und siegte. Er brauchte dieses Blut, das über Souhis Schwertscheide tropfte, um seine Welt wieder aufzubauen – als ersten Stein der Mauer, aus den Trümmern, aus der Asche. So wie damals. So wie... Es überraschte ihn als ausgerechnet Fyes Ebenbild einen Schritt auf sie beide zukam und nach der Hand des EX-Oberhauptes griff. Machten sie doch gemeinsame Sache? Er wusste schon, wen das gar nicht freuen würde. Doch 'Fye' und Ashura? Das war seltsam, doch er wollte darüber nicht nachdenken. Andere Welt. Nicht Ceres. Nichts, was ihn zu interessieren hatte. Plötzlich schob sich ein warmer, kleiner Körper zwischen ihn und seinen Gegner. ______________________________________________ Sakura „Prinzessin!“ Shaolan schien entsetzt und auch ihr Herz schlug bis zum Hals. Doch weder vor Kurogane, noch vor Ashura hatte sie wirklich Angst. „Kurogane-san!“, rief sie verzweifelt dem völlig abwesend wirkenden Mann zu. „Bitte hör auf!“ „Was soll das...“, zischte dieser. „Geh da weg!“ „Nein.“ Das überraschte Ashura-san offenbar und auch ihr Freund sog hinter ihm die Luft ein. Einen Moment wirkte es als könne sie den Krieger erreichen, denn dieser zog das Schwert etwas zurück, steckte es aber nicht in die Schwertscheide zurück. Stattdessen griff nach ihr und zog so fest, dass sie hinter ihn stolperte. Hart und grob. Doch Shaolan hielt weiterhin sein Versprechen und gab den Weg nicht frei. „Was zur Hölle..!“, wurde er auch schon seinem Lehrmeister angefahren. „Du richtest das Schwert auf den Falschen!“ Dann blickte er zu Fyes Ebenbild. „Bist du das? Manipulierst du sie? Wie Puppen? Verflucht noch mal!“ Das nächste geschah blitzschnell und ohne, dass sie hätte einschreiten können: Kurogane griff nach dem 'Gründer', doch Ashura-san stellte sich ihm in den Weg. Dann sah sie nur die Schwertschneide aufblitzen und presste entsetzt die Augen zusammen. Ein klirrender Ton durchschnitt die Luft und sie fürchtete jeden Moment einen Körper auf den Boden sinken zu hören. „Die Prinzessin hat mich darum gebeten“, hörte sie Shaolans Stimme, beherrscht und angespannt. Er hatte die Attacke abgeblockt, doch seine Arme zitterten allein von der Wucht des Schlages. Sakura warf einen verzweifelten Blick auf die Hainleute, die immer noch mit all diesen Waffen am Eingang standen und nicht wussten, auf wen sie zielen sollten. Ashura-san selbst schwieg immer noch, stand einfach nur da, als würde er auf irgendetwas warten. „Wir wollen ihn noch befragen, also verletzen Sie ihn nicht zu stark“, bemerkte Dr.Kyle und sie machte das wirklich wütend. Egal wie sehr man jemand hasste, ihn einfach zu verletzen oder zu töten, das war einfach.... einfach... sie hatte so genug davon, dass sich in dieser Welt alle verletzten, erst recht ihre lieb gewonnen Reisekameraden sich selbst! Doch bevor sie weiter etwas sagen konnte, griff jetzt auch ihr neuer Freund ein. „Bitte... Kuro-sama... mach nicht alles kaputt in deiner Wut.“ Sie hielt die Luft an, doch der Krieger steckte Hien nach einer gefühlten Ewigkeit tatsächlich weg. Erleichtert wollte sie ihrem neuen Freund ein beruhigendes Lächeln zuwerfen. Doch Fyes Ebenbild sah sie gar nicht, hatte Kurogane fixiert und irgendwie wirkte es gerade nicht so als begegneten sie sich zum ersten Mal. ______________________________________________ Fye Plötzlich fand sich er sich im Fokus dieser wütenden Augen wieder und wünschte sich fast Ashuras kalten, distanzierten Goldton zurück. Er fühlte sich hin und her gezerrt zwischen einem idiotischen Grinsen, Herzrasen, Steinen im Bauch und einem lähmenden Gefühl der Angst, dass das alles hier und jetzt zerbrechen würde. Er löste seine Hand von der seines Königs und trat einen Schritt auf den Krieger zu, zwischen die beiden Männer. Kurogane würde ihn nicht angreifen, selbst wenn er in ihm einen Feind erkennen würde. Einen Moment lang glaubte Fye einen Fremden vor sich zu haben. In seinen Träumen hatte er kaum etwas von Kurogane mitbekommen, seit er wieder in dieser Welt war. Nur Erinnerungen und Farben, Dialogfetzen. Wie etwas, das längst vergangen war, obwohl es sich gerade jetzt abspielte. Auch seine eigenen Erinnerungen waren von Gefühlen und Zeit und der weißen Monotonie dieses Gefängnisses gefärbt. Fye wurde von oben bis unten gemustert, lange verweilte der Blick auf seiner Augenklappe. „Nimm sie ab“, forderte Kurogane. Und mit einem Seufzen zog er sich das samtene Stück Stoff vom Gesicht. Ashura hinter ihm schwieg, selbst die bewaffnete Gruppe am Eingang tat es ihm gleich. Beobachtete sie nur. „Zufrieden?“ Wieder griff der Krieger nach ihm. Es war unerwarteter Weise gar nicht grob, eher so als erwartete er durch ihn hindurchzugreifen und beinahe unsicher verweilte die Hand an seinem Arm, zum Glück oberhalb des Stoffes. Dennoch spürte der Gefangene jeden einzelnen Finger des Kontaktes, die Körperwärme,den ungleichmäßige Druck, der scheinbar unentschieden von den Muskeln ausging. Einen Moment verweilten sie einfach so, dann ging ein Ruck durch den Krieger und ein Ruck auch durch Fye, denn er wurde nach vorne gezogen, nicht ganz so brutal wie die Prinzessin zuvor. „Du kommst mit“, brummte der Krieger. „Okay.“ Alles, was er tun konnte, bevor ihn Kurogane durch den Ausgang aus diesem Gefängnis zerrte, war stumm mit den Lippen ein 'Danke in Ashuras Richtung zu formen. ___ Ende Kapitel 34________ Copyright wie immer, nicht bei mir. Spiele nur. @ LadyOcean: oh, du bist immer noch dabei? Das freut mich! Danke für das Feedback. Meinst du mit „am Anfang“ das Kapitel oder die FF. allgemein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)