Supernova von maykei ================================================================================ 17. Kapitel - (Faint) --------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Warnung: Sehr viel Tod und Gewalt in diesem Kapitel!, auch sexualisierte (nicht besonders graphische, jedoch von den Implikationen recht heftig. Nicht zwischen den Hauptcharakteren)! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das Sonnenlicht dieser Stadt schien so unglaublich ruhig an diesem Abend. Wie ein lodernder Feuerball tauchte das Orange hinter den schwarzen Türmen und Hochhäusern unter, bedeckt von einem feinen Schleier aus Rauch, umflogen von kleinen Luftschiffen. Wie ein gelbroter, überreifer Pfirsich, um den bereits angelockt von dem süßlichen Duft die Fliegen summten, doch seine Haut war noch straff und fest genug, um sie nicht an sich heran zu lassen. In diesem Moment würde er am süßesten schmecken, eine Sekunde vor dem Verfall. Hier an der Oberfläche, auf einem der dünnen Stahlträger über den U-Bahnschacht, der dem Hain seinen Namen gegeben hatte, standen sie und das erste Mal in dieser Welt, so schien es Kurogane, herrschte eine Ahnung von Ruhe in dieser Stadt. Die Luft war noch genau so schwer, der Gestank immer noch allgegenwärtig. Er registrierte die unruhig umherlaufenden Leute in dem noch weit entfernten Stadtkern, er konnte sie an ihrer Auren erspüren. Es waren wenige, aber dennoch wurden sie immer noch beschallt von unzähligen Lautsprechern, tausende von Hologrammen plapperten und flackerten überall in der Stadt. Auf dem Platz, an dem er einmal mit dem Magier übernachtet hatte, waren jetzt sicher schon die Stände aufgebaut... Direkt über ihren Köpfen flog eines dieser seltsamen Flugschiffe vorüber, aber es leuchtete nur kaltblaue Werbung gegen einen der schwarzen Türme. Seine Reisekamerad und das Mädchen standen neben ihm und sahen ebenfalls in den Himmel, der sich scheinbar endlos weit erstreckte. Während den letzten Stunde hatten sie kein Wort gesprochen. Etwas bebte unter ihren Füßen, doch das war man ja in dieser Stadt gewohnt und auch Kurogane nahm es gerade nicht als Gefahr war, obwohl seine Hand vorsorglich über den Griff seines Schwertes an seiner Seite strich. Es war so ruhig, obwohl nichts anders war. Aus den Augenwinkeln heraus sah er den bandagierten Mann ins Gesicht. Er stand ganz aufrecht, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, obwohl er immer noch verwundet war und Schmerzen haben musste. „Oi, lasst uns endlich gehen.“ Raus aus dieser Stadt, weg von diesem Land, das so viel in ihm durcheinander brachte. Aber gerade war er überhaupt nicht durcheinander. Alles war klar und der Haufen an Dingen, die so überhaupt nicht klar waren, konnte er gerade perfekt ausblenden. „Ja, lasst uns gehen.“, antwortete der Magier mit sanfter, weicher Stimme. ChuNyan erwachte nun auch aus ihrer Starre und sie folgten dem schwarzhaarigen Mädchen, das sie sicher durch ein Labyrinth aus Metallstegen in Richtung der Hochhäusern der glasig glänzenden Stadt führte. Der Magier folgte dem Mädchen mit langsamen, nichtsdestotrotz beschwingten Schritten und endlich begriff Kurogane, dass die Ruhe von ihm her kam. Der Magier schien ruhiger zu sein. Seine Nervosität hetzte den Krieger nicht mehr. Wenn das so blieb, würde die Reise wohl doch nicht so schlimm werden. Bis er endlich, endlich wieder nach Japan zurück kam... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der U-Bahntunnel über den sie sich bewegten, war nun kaum noch verfallen und so weit er sich erinnerte, mussten sie bald zu den Gleisen mit regulären Verkehr kommen. Nur hier und da waren die Wände noch marode und eingerissen, aber die Schienen waren kaum zerstört. Kurogane musste seinen Schritt aufgrund des Mädchens und dem Verletzten verlangsamen. Doch gerade nervte ihn das nicht so sehr wie sonst. Aber dann blieb der Krieger stehen, kritisch, lauschend. Unter seinen Füßen bebte es, aber es war nicht das normale Beben, das die Stadt ab und an erzittern ließ. Ein Erdbeben etwa? Im nächsten Moment riss sie eine heftige Druckwelle schon alle drei von den Füßen und ließ sie hart auf den rostigen Stahlträgern aufkommen. Kurogane konnte das Mädchen gerade noch am Arm packen, bevor sie ihren Halt verlor und über den Träger rutschte. „Was war das denn?“, fragte sie erschrocken, als die Welt um sie herum nicht mehr all zu sehr wackelte. Der Magier neben ihr hatte sich gerade wieder aufgerappelt und sah alarmiert in die Richtung aus der sie gekommen waren. Kurogane verfolgte seinen Blick und sah nur helles, stechendes Licht in rasender Geschwindigkeit wie eine Welle auf sie zu donnern. Ohne eine weitere Sekunde zu zögern - denn die hatten sie nicht - reagierte er instinktiv. Der Arm des Mädchens noch fest in seinem Griff, der Magier in Reichweite, packte er beide und sprang mit aller Kraft nach oben. An einem Stromkabel, dass - was wusste er aus welchem Grund - hier aufgespannt worden war, fand er Halt und nächsten Moment raste auch schon die Feuerwalze unter ihren Füßen hinweg. Die Hitze war für einen Augenblick unerträglich, ChuNyan schrie erstickt an seiner Schulterkuhle und Kurogane spürte, dass ihre Kleidung Feuer gefangen hatte. Es war so heiß, doch er zwang seine Augen offen. Die Hitze brannte in seinen Augen und versenkte Teile seiner Augenbraunen und auch das Kabel schmorte wie Haar unter der Hitze weg, obwohl nicht mal ein Herzschlag vergangen war. Er kam nicht an sein Schwert, er wusste nicht, ob der verdammte Magier schon genug Kraft hatte, um sich ganz an ihm fest zu halten, der schmale Körper in seinem Griff war angespannt und das Mädchen zitterte so sehr, dass sie vermutlich nicht geistesgegenwärtig genug dafür war. Sie alle hielten im Moment die Luft an, weil jeder Atemzug ihre Lungen verbrennen würde. Er musste es riskieren, landeten sie erst einmal im Feuer, waren sie verloren - und das würden sie die nächsten Sekunden unweigerlich tun. Er ließ seine beiden Begleiter los und zog sein Schwert. Bevor sie unten aufkamen, sauste die Druckwelle seiner Schwertattacke hinunter in den Schacht, die Flammen prallten gegen den unsichtbaren Druckwiderstand, rissen sich zur Seite und rollten sich wie mächtige Wasserwellen von den engen Seitenwänden zurück in die Mitte, wo sie sich mit den nachfolgenden Flammen zusammenstießen und mit einem ohrenbetäubenden Getöse weiter ihres Weges schossen. Doch diese Sekunde des Zögerns konnten sie nutzen, um auf dem heißen Boden zu landen und in einen der Spalten in der Wand zu flüchten, die in dem maroden Stein überall im Schacht aufgebrochen waren. Unerträgliche Hitze und ohrenbetäubendes Rauschen raste an ihnen vorbei, jeder Gedanke schien brennend heiß zu einem kleinen Klumpen zu schrumpfen, unendlich fern am Sternenhimmel. Kurogane kämpfte einen Moment mit der Ohnmacht, die zwei Körper zwischen ihm und der Wand schienen seinem Griff zu entschlüpfen, sein Rücken war paradoxerweise eiskalt und taub. So plötzlich wie sie gekommen waren, ließ das Rauschen und die Hitze nach und es war wieder still. Die Steine dampften vor Hitze und das Mädchen weinte heiser an seiner Brust. Ihr Atem ging heftig und das Feuer schlängelte noch an seinen Hosenbeinen. Er trat es aus und hustete leicht. Endlich sah auch der blonde Schopf unter ihm auf. Fye hatte zusätzlich das Mädchen umarmt und mit einem leichten Anflug von Besorgnis sah der Krieger, dass die Verbände an seinen Händen durchgeschmort waren. Aber immerhin waren sie noch am Leben. Er fragte sich nur, was das nun schon wieder zur Hölle gewesen war. Mit einem Stöhnen presste er sich aus der Ritze hervor und stampfte ein paar schwere Schritte durch die Asche. „Was verflucht noch mal war das!?“ „Schwarzer.... dein Rücken-“ „-ist in Ordnung.“ Ein paar Feuerzungen hatten sich durch den Spalt gewunden und waren über sie hinweg gepeitscht. Er hattte unter dem schwarzen Umhang immerhin noch seine Rüstung an, sie hatte ihm vor dem Schlimmsten bewahrt. Er betrachtete das Mädchen und den Magier. Sie alle drei waren völlig verrußt und das Haar des heftig zitternden Mädchens angesengt. Sonst schien es ihnen bis auf ein paar Brandwunden gut zu gehen. „Wir müssen zurück und nachsehen!“, rief das Mädchen viel zu laut und hustete heftig durch den Staub, der sie wie grauer Nebel umgab. Der Magier klopfte ihr fürsorglich auf den Rücken und sah sie besorgt an. „Denkst du, es ist etwas im Hain passiert?“ „Natürlich! Das sind die Kontrolleure gewesen! Sie haben das Feuer eröffnet!“ Die dünne Stimme überschlug sich fast. Er konnte ihr Gesicht nicht deutlich sehen, weil noch zu viel heißer Staub aufgewirbelt war, aber er war sich sicher dass sie heulte wie ein Schlosshund. „Das kann alles mögliche gewesen sein...“, versuchte der Magier zu beruhigen, aber diese Lüge durchblickten sie wohl beide. Die angekündigte Kontrolle, die Richtung aus der die Feuerwelle kam, und was für einen Grund sollte eine so heftige Explosion sonst in einem Teil der Stadt haben, der schon so lange verfallen war? „War es nicht, es kam vom Hain“, brummte der Krieger. Nun konnte er ihr Weinen deutlich hören. Er achtete nicht darauf und ging vor, zurück in die Richtung aus der sie gekommen waren. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sie sahen das Chaos schon von weitem. Dort wo einst die stabile eiserne Tür gewesen war, klaffte nur ein großes Loch im Gemäuer. Die Wände waren schwarzgerußt und viele Eisenträger eingestürzt oder geschmolzen. Überall rieselte und knackte es, brannten kleine Feuer. Von drinnen waren Stimmen zu hören. Männliche, laute, grobe Stimmen. Kein Kampfgeschrei, kein Waffengeklirr oder Schüsse. Dennoch stellten sich seine Nackenhaare alarmiert auf. „Ich sehe nach. Bleib du bei dem Mädchen.“ ChuNyan widersprach nicht, obwohl sie sonst so frech war. Aber er verstand sie, die ganze Atmosphäre schien zum Zerreißen gespannt, sie nahm den letzten Rest an Atem, die der Staub und die Asche nicht nahm. Lautlos, den Griff seines Schwertes sicher umfasst, stieg er durch das dampfende Loch in der Wand. Das, was er nun sah, hatte er oft schon in seinem Leben gesehen. So oft, dass es ihn im ersten Moment kaum berührte. Im Krieg, in seiner Kindheit, in seinen Träumen. Der Vorplatz und die Front des umfunktionierten Einkaufszentrums war rußverbrannt. Eingetaucht in Schwarz, wie mit Teer übergossen. Auf dem schwarzen Untergrund fiel das tiefrote Blut kaum auf. Als sie vor nicht einmal zwei Stunden gegangen waren, war der Platz voller Menschen gewesen. Nun war er voller Steine. Steine in verrenkten Posen, Steinen mit Gesichtern. Ganz schwarz und entstellt. Stein, Stein, Steine wie die Menschen in seinem Dorf, wie der Arm seines Vaters, es reichte eine Berührung, um sie zu Asche zerfallen zu lassen. Er sah sich auf dem leeren Platz um, müde und gleichzeitig von einer mörderischen Wut gepackt. Doch das alles wurde unterdrückt von diesem eiskalten Gefühl in seiner Brust, das einzige, was ihn immer davon abhielt die Kontrolle zu verlieren und endgültig in die Vergangenheit abzurutschen. Das hier ging ihn nichts an, er hatte nicht beschlossen sie zu beschützen. Doch es jagte ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken. Nur noch nach dem Rechten sehen, ob er irgendetwas retten konnte und dann musste er die Leute, die ihn wirklich etwas angingen, in Sicherheit bringen. Man durfte nicht glauben, jeden retten zu können. Schüsse vom Innenhof rissen ihm aus seinen dunklen Gedanken und er sprintete los. In Reihen aufgestellte Menschen. Die Uniformen der Wächter kannte er schon, wie riesige Insekten sahen sie aus. Tod lag in der Luft. Wieder Schüsse. Von oben hörte er Scheiben zerbersten und Gerumpel. Niemand sagte ein Wort. Die Wachen zogen die Menschen aus ihren Verstecken und Lagern und drängten sie auf den Platz. Seine Augen suchten nach dem Ältesten, verhandelten sie nicht mit den Wachen? Bemühte sich hier niemand wenigstens die letzten Bewohner zu retten? Er fand den Greis tot und verrenkt auf der Erde liegend. Der Gang, der zum hinteren Teil des Lagers führte, war in Dunkelheit getaucht und von da aus beobachtete er das Geschehen. Der Schall der hohen Decken trug jedes Wort überdeutlich zu ihm herüber. „Nicht, lasst sie leben!“ Die Worte durchschnitten als einziger die endlos resignierte Stille und das leise Weinen ein paar Kinder. Lautlos atmete er einmal tief durch. Egal wie oft er so etwas schon gesehen hatte, seit dem ersten Mal, dass er Krieg, - all diese sinnlose Zerstörung und das Leid - gesehen hatte. All das blieb nie aus, egal aus welch edlen Gründen gekämpft wurde. Er durfte nicht zulassen, das selbe zu fühlen, wie bei der Zerstörung seiner Heimat gefühlt hatte. Er konnte es gar nicht mehr. Es berührte ihn gar nicht mehr wirklich, er wurde rasend, doch es war eine distanzierte Wut... Das hier war nichts wogegen man ankämpfen konnte. Man konnte gegen Gegner kämpfen, aber verlorene Schlachten, verlorene Leben nicht rückgängig machen. Man konnte es nur hinnehmen. „Bitte.“ Der Krieger erkannte Storms Stimme und er riss sich aus seinen Gedanken. Nur weil es ihn nicht berühre, musste er sich davon nicht lähmen lassen. Diese Mörder würden etwas erleben! „Warum sollten wir? Ihr seid nicht mehr als Ratten. Die ganze Kanalisation ist voll mit euch.“ „Wir haben etwas für euch, was sehr wertvoll ist.“ „Ah und was?“ „Besondere Ratten. Laborratten.“ Storms Stimme klang selbstbewusst. Kurogane packte sein Schwert fester. Die Gesichter der Leute waren starr auf den Boden gerichtet, den Kindern hielten sie den Mund zu, damit sie nicht weinten. Scheinbar erlebten diese Menschen so etwas nicht zum ernsten Mal. Die Hitze kroch seinen Nacken hoch, er dufte das nicht an sich ran lassen. Sobald er es an sich ranließ, würde es ihn von innen zerstören. „Aha?“, der Anführer der nur 10köpfigen Kontrollgruppe packte Storm am Kragen und zog ihn zu sich heran. „Dann zeig mal her, vielleicht inspiriert mich das ja mal etwas Gutes zu tun.“ Was wollte Storm antworten? Er konnte nicht wissen, dass sie noch da waren. „Sie sind gerade zur Tür heraus.“ „Tja, dann.“ Ein Schuss und Storm sackte zusammen. Kurogane hatte endgültig genug gesehen. Lautlos zog er Souhi aus der Schwertscheide und machte sich zum Angriff bereit. Diese Leute gehen dich gar nichts an, flüsterte etwas in seinem Hinterkopf. Doch er ignorierte es, diese Leute gingen ihm etwas an, weil- „Sofort aufhören!“ Kyles verächtliche, selbstbewusste Stimme durchbrach die Stille, in der das Echo des Schusses verklang. Die ganze Atmosphäre war so erdrückend, dass die Stille nach jedem gesprochenen Wort, jeden Schuss, jedem erstickten Weinen der Kinder und jedem Rascheln der Kleidung, wieder auf sie hereinstürzte. „Ich bin sicher wir können uns einigen und müssen nicht weiter bei diesen barbarischen Methoden verbleiben. Wir haben nämlich 'Essenz'.“ (1) Nun schien der Anführer interessiert zu sein. „Aha?“ „Sechs Stück. Und wir können euch noch mehr besorgen.“ Das Insekt bewegte sich etwas und Kurogane hielt die Luft an. Wenn er angriff würde es zu einer Eskalation kommen, doch vielleicht stabilisierte sich die Situation auch so. Obwohl er gerade nichts lieber täte, als diesen Bastarden sein Schwert tief in den Rachen zu rammen und ihnen größtmöglichen Schmerz zuzufügen. Gelassen griff der klein gewachsene Mann, der Wächter überragte ihn fast um zwei Köpfe, in seinen Kittel und holte eine Kette hervor, an der irgendetwas hing. Kurogane konnte es dieser Entfernung nicht erkennen. „Das ist die Essenz einer mächtigen Magierin. Der Rest ist in meiner Praxis“, informierte Kyle gezwungen gelassen, während er dem Wächter das Ding in die Hand drückte, der das Schmuckstück regelrecht ehrfürchtig betrachtete. „NEIIIIN!!!“, schrie jemand neben Kurogane und ChuNyan raste an ihm vorbei auf die Wache zu. Verdammt! Hatte er nicht diesem verdammten Blag gesagt es solle draußen warten?! „Das ist von Mama! Das ist von Mama! Wie kannst du das machen, du verdammtes Arschloch!!“ Ihr hysterisches Kreischen ließ die anderen Bewohner des Hains regelrecht zusammen fahren, dem Wächter entlockte es nur ein spöttisches Lächeln. Auch Kyles Miene blieb unverändert als das Mädchen wie wild auf ihn einschlug. Er hielt sie einfach mit einem Arm auf Distanz, als gäbe es sie gar nicht, obwohl ChuNyan über seine Hände kratzte wie eine wild gewordene Katze. Entweder war dieser Mensch ein unglaublich guter Bluffer oder wirklich so kalt. Der Wächter starrte wie hypnotisiert auf das Teil und störte sich einen Moment gar nicht an dem schreienden Mädchen. Doch dann griff er entnervt nach seiner Waffe und zielte auf sie. In dem Moment hatte Kyle der Kleinen so hart eine verpasst, dass sie auf den Boden segelte. Endlich kapierte sie, dass sie ihr Leben gefährdete und hielt den Mund. „Angenommen. Sonst nur das Übliche.“ Das Insekt ließ seinen Blick über die Reihen fahren. Kurogane folgte seinen Blick. Er konnte Shaolans und Sakuras Ebenbild entdecken. Der Junge stand so vor dem Mädchen, dass er sie verdeckte, aber das Insekt erkannte sie dennoch. Blitzschnell fuhren seinen dreckigen Finger hervor, packten das Mädchen am Handgelenk und riss es nach vorne. Eine Hand krallte sich an Kuroganes Arm fest, ein Seitenblick zeigte ihm, dass es der Magier war. Er wusste nicht, wie lange er schon hier stand, er war wohl ChuNyan gefolgt. Die Hand an seinem Arm zitterte nicht, der Magier schein ganz ruhig und sah mit starren Blick auf das Geschehen. Würde er nicht so fest krallen, könnte Kurogane denken, es berührte ihn überhaupt nicht. „Halt, bitte!“, als die junge, braunhaarige Frau mit den Rehaugen vortrat, zuckte Dr. Kyle wie unter einem Schlag zusammen und sah sie entsetz an. Schnurstracks ging sie auf das Insekt zu, nahm seine Hand von Sakuras, oder wie auch immer sie hier genannt wurde, Handgelenk und stellte sich zwischen den Wächter und das Mädchen. Seine Kollegen starrten nur gebannt auf sie Szene als Souma langsam mit ihrer Hand über den Brustpanzer des wütend starrenden Wächters fuhr, den hochgeschlossenen Kragen des Schutzanzuges hinunter wickelte und mit den Händen darüber strich. Sie kam einen Schritt näher, so dass ihr von groben Stoff umhüllter Körper gegen den Anzug des Wächters presste. Zielsicher fuhr ihre Hand tiefer zu den wenig gepolsterten Regionen des Schutzanzuges, schlüpfte darunter und begann ihre Hand zwischen seinen Beinen zu bewegen. Und ließ sich auch nicht beirren als sich eine große, behandschuhte Hand auf ihre Hüfte legte und begann sie auszuziehen. Kurogane kam fast die Galle hoch als ihm klar wurde, was sie vor hatte. Sie wollte von dem Mädchen ablenken. Das konnte er nicht länger mit ansehen und ein Seitenblick zu dem Magier sagte ihm, dass dieser es genau so wenig konnte. Seine Blick war immer noch starr auf die Szene gerichtet, doch ein dünnes Rinnsal Blut bildetet eine dünne roten Linie über seinem Kinn, seinen Hals hinunter, von der Stelle an seiner Lippe ausgehend, wo er sich das Fleisch blutig gebissen hatte. Kurogane setzte zum Angriff an. Fye stockte. „Du willst angreifen?“, flüsterte er fassungslos. „Ja, was denn sonst?“, zischte er zurück. „Du hast keine Chance mit nur einem Schwert.“ „Und was hast du bitte vor gehabt?“ "Ihnen was besseres anbieten.“ “Was?!“, zischte er fassungslos. Das Insekt, die Schabe, er wollte sie am liebsten alle in den Boden treten, drehte sich in ihre Richtung. „Wer ist da?“ Kurogane wollte nach dem Magier greifen, doch der war schon seinem Griff entschlüpft und ging mit festen Schritten aus ihrem Versteck auf den Wächter zu. Der Wächter musterte ihn verwundert von oben bis unten, doch Fye ließ ihn gar nicht erst anfangen zu reden. „Ich bin eine dieser Laborratten. Messt meine Strahlung. Und egal was ihr von den Mädchen wollt, von mir bekommt ihre etwas Besseres.“ Was zur Hölle...? Er sah nicht genau was vor sich ging, seine ganze Sicht schien durch diese heiße Wut in seiner Brust zu verschwimmen, aber sobald die Schabe den Magier auch nur berührt hatte sah er rot. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Rot. Rot. Rot. Rot. Rot. Rot. Rot. Er lag. Rot. Rot. Rot. Rot. Rot. Rot. Auf einem Schoß. Schwarze Haare fielen ihm ins Gesicht und er konnte das Weinen eines Mädchens vernehmen. Sein Körper schmerzte. Er spürte Souhi in seiner Hand, so fest verkrampft als gehörte es zu seinem Arm. Die Klinge und seine Hand waren blutig. Sein ganzer Körper war wieder blutig. Er öffnete sie Augen und sah in ChuNyans verweintes, rußiges Gesicht. Er drehte den Kopf: Diese Halle, es roch nach Ruß. Überall waren Decken, er lag auch auf einer. Überall waren Menschen, aber sie bewegten sich nicht. Still und starr saßen sie in Gruppen zusammen, weinten oder schwiegen. 'Schon wieder', dieser Worte schienen auf allen Gesichter geschrieben zu sein. Nun begriff er endlich was für einen Preis dieses Leben kostete. Er war mal wieder zu blind und zu wütend gewesen, um es zu sehen. Prinzessin Tomoyo hatte Recht... er musste noch sehr viel über wahre Stärke lernen. Fye saß neben ihm, aber sah ihn nicht an. „Fye..“ , flüsterte das Mädchen, doch er reagierte nicht. „Hey Magier“, langsam drehte er den Kopf zu Kurogane, aber es schien ihm, als würde er ihn gar nicht ansehen. Der Verband über seinem Auge war völlig verrutscht und die Enden des Stoffes fielen ihm lose über die Schultern, die Lippen aufgequollen und viel zu rot, blutig und gleichzeitig so dünn, als wäre alles Blut aus ihnen entwichen. Wortlos stand er auf und verschwand aus seinem Sichtfeld. Kurogane schloss die Augen und versuchte sich daran zu erinnern, was geschehen war. Rot. Er raste auf dieses Insekt zu und presste ihm seine Klinge in das dreckige Gesicht. Rot. Blut quoll über seine Hände, als er auf den nächsten zusprang. Rot. Doch dann packte ihn eine unsichtbare Energie und schleuderte ihn nach hinten, presste ihn auf den Boden und alle Luft aus den Lungen. Was war das? Was zur Hölle war das? Rot. Er kämpfte sich hoch, doch er kam nicht gegen diese unsichtbaren Barrieren an. Was war das, war das Magie? Und dann: Rot. Er sah nur noch rot. Rote Tränen. Rot pochendes Fleisch in... Rotes Blut, dass von seinen Lippen tropfte. Er konnte es nicht ertragen. Dieses rote Gesicht, rot vor Anstrengung, GENUSS. Die Röte der Scham und der basse Schreck auf den anderen Gesichtern. Er richtete sich ruckartig auf. Das Mädchen, auf dessen Schoß er die ganze Zeit geruht hatte, hielt erschrocken die Luft an. Kurogane hatte den Drang sich zu übergeben. Oder etwas zu zerstören. Rot. Rot. Rot. Rot. Rot. In seinem Kopf war es ganz still. Er wünschte wenigstens das Rauschen wäre noch da. Rot. Er fand den Magier im dritten Stock. Alles hier war durcheinander, die ganze Einrichtung der Wohnungen auf den Gang gezerrt, die Glasscheiben zerschlagen, hier und da lagen noch Tote herum. Er erkannte das Geschäft wieder, hier lebte Souma. Der Magier hatte sich an die Wand gelehnt und starrte durch das halbdunkle Licht auf den niedrigen Tisch in der Mitte des Raumes. Er war nicht umgestoßen worden, hier war fast alles beim Alten. Kurogane war mit drei Schritten bei dem Magier, packte ihm am Kragen und schlug zu. Fye machte keine Anstalten sich zu wehren, sondern gab dem Schwung nach und krachte gegen die Wand. „WAS SOLLTE DAS?!“, schrie Kurogane. Rot. Einfach alles nur rot. „Das war DEINE Magie! Du hast mich zurück gehalten! Hast du es etwa genossen, diesen, diesen KERL in deinem“, er hatte keine Bedenken selbst vulgäre Wörter zu benutzen, aber gerade blieben ihm die Worte im Munde stecken. Es war fast so, als würde es erst noch passieren, wenn er es aussprach. Alles war nur ein Traum, bis er es aussprach. “Ihn in meinem Mund zu haben?“ Oder bis es jemand anderes es aussprach. “Ja, verdammt!“ Langsam rappelte sich Fye wieder auf. Seine Lippen waren immer noch etwas geschwollen, die Stelle, wo er ihn geschlagen hatte, ein wenig aufgeplatzt. “Was denkst du, was mit den Leuten hier unten passiert, wenn ein Kontrolleur zu Tode kommt?“, fragte der Magier ruhig und sah Kurogane direkt in die Augen. „Dinge auf solche Art zu regeln mag erniedrigend sein, aber immer noch besser als noch mehr Tote! Wenn man lebt geht es weiter, wenn man tot ist nicht.“ „Die Leute im Hain gehen dich doch gar nichts an, verdammt noch mal! Spiel nicht immer den Märtyrer!“ Ein Lächeln. Er schlug wieder zu. Und wieder. Und im nächsten Moment tat es im Leid. So leid, wie ihm noch nie etwas in seinem Leben getan hatte. Außer nicht stark genug gewesen zu sein, um seine Eltern zu retten. “Aber dennoch will ich nicht, dass noch jemand stirbt.....“, flüsterte der Blonde und spuckte etwas Blut auf den Boden. Kurogane ballte die Fäuste und bemerkte entsetzt, dass Fye zusammen zuckte. „Fye...“, vorsichtig ging er einen Schritt auf den anderen Mann zu. Er wusste was das war, er konnte es nicht ertragen, dass der Magier so etwas mit jemanden tat. Dass er von irgendjemanden verletzt wurde. Er balancierte mit Glasscherben und ein anderer schlug einfach alles kaputt... Vorsichtig schlang er die Arme um den schmerzhaft dünnen, viel zu zerbrechlich wirkenden Körper und merkte, wie Fye still in Tränen ausbrach. „Du... du bist so ein Idiot...“, diese Worte ausgerechnet aus dem Mund des Magiers. Zaghaft, fast scheu strich er ihm über den Rücken, die empfindliche Wirbelsäule entlang. Wie intim Umarmungen doch waren. Er könnte ihm mit einem Mal das Rückrad brechen, doch er würde es nicht tun, trotz seiner Wut. Zärtlich streichelte er hoch zu seinem Nacken, legte sein Hand zwischen die schweißnassen Haare dort. Er konnte nicht denken, wollte nicht denken, wollte nur fühlen. Ihre Kleider raschelten als Fye die Arme hochnahm und um seine Schultern legte, die Umarmung erwiderte. „Was ist passiert...?“ „Du hast sie angegriffen...“ Kurogane schloss die Augen. Sah in seiner Erinnerungen einen nach dem anderen fallen. Durch Tomoyos Fluch verlor er seine Kraft, wenn er Menschen tötete, aber in dem Moment war es ihm egal gewesen. „Ich habe dich zurück gehalten.“ Plötzlich hatte ihn eine Welle an Energie zurück geschleudert und er war hart auf den Boden aufgekommen. Die Welt war einen Moment schwarz. „Die Wache war verletzt... doch... doch... wir konnten die anderen beruhigen.“ Er hatte gesehen wie. Auf welche Art und Weise. Er hatte nichts tun können, genau so wie bei seinen Eltern, seinem ganzen Dorf, hatte er mit ansehen müssen, wie sie litten, wie sie starben. Nicht ihre Körper, vielleicht war es den Frauen und Männern, die mit den Wächtern verschwunden waren, ja auch egal gewesen, aber nicht dem Magier. Ihm war so etwas nicht egal, ihm dufte so etwas nicht egal sein! „Und dann?“ „Du warst stärker als meine Magie und hast sie wie ein Berserker niedergemäht.“ „Sind noch mehr Bewohner des Hains gestorben?“ “Nein. Aber sie müssen von ihr weg...“ „Besser als der Tod.“ Fye antwortete erst nicht, dann „...ja...“ Also hatte er doch richtig gehandelt. Hätte Fye ein klein wenig mehr Vertrauen gehabt. Tief atmete er durch, sein Herz donnerte so laut ins einen Ohren, sodass er glaubte sein Kopf würde jeden Moment zerspringen. „Lass uns von hier abhauen. Diesmal endgültig.“ „Okay...“ Der Hain war gespensterstill, ganz besonders im Kontrast zu dem Lärm und dem Leben, die zuvor noch den ganzen Ort erfüllt hatten. Nun hallte nur noch ein leises Wispern – kein Lachen, kein Waffengeklirr, kein Lagerfeuerknistern – die hohen und grauen Gewölbe entlang. Über weite, mit Zelten, bunten Flickendecken und Steinen übersäten Vorplätzen, Etagen und Ecken, an Töpfen, Schüsseln und Decken vorbei, rein in den Gehörgang schweigender Menschen, die sich in wenigen großen Gruppen zusammengetan hatten und Verletzte verarzteten. Sogar bis zum hintersten Teil reichte das Wispern, hinter den Vorhang, der den Hang zur Masse von den Hainbewohnern abschnitt. Feuer brannten nur noch vereinzelt, ließen die Luft zwar nicht eisig, aber empfindlich abkühlen. Das Völlereischmatzen der Masse beachtete sonst niemand, doch an jenem neuen Morgen hörte man die schlurfenden, blubbernden Geräusche selbst bis zu ihnen in den dritten Stock des Einkaufszentrums herauf. Es lebten noch einige Menschen, dennoch würde diese Masse heute Nacht viel zu verzehren haben. Fyes Hände zuckten unruhig an seiner Schulter als sie dieses Geräusch regelrecht umhüllte. „Gehen wir“ wiederholte Kurogane seine Worte von gut fünf Minuten noch einmal und ließ den warmen, lebendigen Körper endlich los. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ChuNyan war nirgendwo zu finden und selbst wenn, wäre sie wohl nicht mehr in der Lage gewesen sie zu führen. Kurzum, sie hatten keine Ahnung, wie sie zu dieser anderen Stadt kommen sollten, als sie durch den durchbrochenen Eingang zurück in den Schacht kletterten. Bisher war keine Welt so gefährlich und kräftezehrend gewesen, wurde Kurogane bewusst. Bisher hatten sie immer jemanden gehabt, der sie aufnahm, beschützte und sie über die Gefahren der jeweiligen Welten aufklärte. Er machte sich die Gedanken um die Kinder, er hoffte, dass sie bei den Industriellen in Sicherheit waren. Der Untergrund dieser Welt war jedenfalls nicht sehr sicher. „Wohin sollen wir jetzt?“, fragte ihn Fye und er zuckte nur mit den Schultern. „Erst Mal zur nächsten Stadt.“ Sein Gegenüber schien keine Einwände zu haben und schweigend gingen sie weiter. Die ungewohnte Stille zwischen ihnen war bedrückend, doch Kurogane kam sie gerade recht. Worüber sollten sie auch reden? Über das was passiert war? Dafür waren sie wohl beide nicht gerade in der Stimmung. Es war schon immer schwierig auf dieser Reise gewesen, aber die letzten Tage waren bei weitestem die schwierigsten gewesen. Als sie in der Stadtmitte ankamen, war es immer noch Nacht. Ohne ein Wort folgte er Fye durch die vielen kleinen Gassen, überquerte ein paar mal diesen stinkenden, grünen Fluss, und kam dann wieder an diesem großen Platz an. Die Scheinwerfer leuchteten, die Boote und Menschen drängten sich auf dem Wasser und dem steinernen Ufer wie an Kuroganes ersten Tag in dieser Welt. Die Händler am Ufer verhandelten aufgebracht, kleine Luftschiffe schwebten über der Szenerie. Dieser Ort schien völlig zeitlos zu sein. „Wir sollten uns waschen und neue Kleider kaufen...“, schlug Fye vor und Kurogane bemerkte wie ungewohnt seine Stimme klang, wenn er nicht völlig aufgedreht oder melancholisch schien, sondern ruhig und müde. Erst wurde ihm bewusst, dass er die ganze Zeit mit blutbefleckten Kleidern herumgelaufen war, seine Rüstung war nebenbei auch nicht das unauffälligste. Mit einem Brummen stimmte er zu und ging zu den Treppen, die ins Wasser hinein führte, um erst mal seine Rüstung und sich selbst abzuspülen. Fye verschwand währenddessen und besorgte ihnen neue Kleidung. Als er wiederkam zog der Krieger gerade seine Rüstung aus. Verwundert sah er auf den riesigen Kleiderberg. Stiefel, Westen, Mützen und zwei hochgeschlossene, flauschige weiße Mäntel. „Wofür brauchen wir das ganze Zeug? Hier ist es doch gerade recht warm.“ Stickig, fügte er in Gedanken hinzu, aber es war jetzt nicht der Moment unnötige Gespräche zu führen. „Wir wollen nach draußen, und dort ist es kalt“, erklärte ihm der Magier knapp und begann sich selbst zu waschen. Kurogane begann sich anzuziehen und sah bewusst weg. Er hatte gerade schon Probleme Fye in die Augen zu sehen, wie konnte er ihn da ansehen? Das würde nur wieder Gedanken und Erinnerungen wachrufen, die er gerade einfach nicht in seinem Kopf haben wollte. Ungeduldig, aber ohne zu drängeln, wartete Kurogane bis Fye sich fertig gewaschen, die Verbände gewechselt und die neuen Kleider übergezogen hatte. „Ich habe einer der Verkäufer gefragt. Dort in diesem Gebäude“, er zeigte auf das große, verfallene Gebäude mit den bunten Fenstern und der weißen Statue davor, „finden wir jemanden, der uns gegen Geld den Weg aus der Stadt zeigt.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die rechte der beiden verzierten Flügeltüren knarrte laut, als sie sie öffneten. Das Innere bestand nur aus einem einziges Raum und fahles Licht schien schwach und bunt gefärbt durch die hohen Fenster. Kurogane hatte so etwas noch nie gesehen, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass man hier irgendetwas verehrt hatte. Rechts und links standen lange, rot bezogene Bänke in Reih und Glied, es roch leicht verräuchert, der Steinboden war zerkratzt. Am Ende des länglichen Raumes befanden sich Treppenstufen, die zu einem mit Samt behangenes Podest hinführten, auf dem sich ein kleiner, künstlicher Teich befand. Aufmerksam auf mögliche Gefahren achtend, gingen sie darauf zu, dennoch wurde der Schall ihrer Schritte durch die ganze Halle getragen. Der Teich war mit Wasser gefüllt, das eine leicht grünliche Farbe hatte und in dem Blütenblätter herum schwammen. Manche waren frisch, andere schon zu kleinen Stücken verfallen, die das Wasser weiter trübten „Willkommen.“, begrüßte sie eine freundliche, helle Frauenstimme und Fye fuhr erschrocken herum. Sein verbleibendes Auge, wurde ganz groß, als er auf die Frau in weiß sah, die direkt hinter ihnen aufgetaucht war. Ihr langes blondes Haar quoll unter der Kapuze des weißen Umhanges hervor und ihre himmelblauen Augen strahlten vor Gutmütigkeit und dem Licht, das von einem blau getünchten Fenster direkt über ihnen direkt auf sie fiel. „CHI!“ ~~~~~~ Supernova 17 ende~~~ 1. oO ja, mich erinnert das auch alles irgendwie an FF7... aber hat ne ganz andere Bedeutung. Erst habe ich es Crystal genannt, dann habe ich kreativ wie ich nun mal bin nach Namen von Heilpflanzen gesucht, wie auch die Stadt nach einer benannt ist... aber mir viel einfach nix Bescheuertes ein, deswegen habe ich was „normales“ genommen. Manchmal kann ich mörderisch unkreativ sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)