Schulball von Miroir (Wie zum Teufel fragte man einen Kumpel um ein Date?) ================================================================================ Kapitel 1: Oneshot ------------------ Es war das Ereignis, vor dem er sich schon das ganze Jahr über gefürchtet hatte. Der Abschlussball. Innerlich verfluchte Sirius denjenigen, der auf die blödsinnige Idee gekommen war, so etwas zu verantstalten. Es gab genau zwei Gründe, wesshalb er überhaupt keine Lust darauf hatte. Der erste war natürlich der Ansturm von Mädchen, die alle mit ihm dorthin gehen wollen würden. Er konnte die quietschende Masse schon bildlich vor sich sehen. Wie er das hysterische Gekreische doch hasste. Das "unschuldige" Wimerngeklimperre, die anzüglichen Blicke und die schrillen Stimmen, die piepsig nach einem Date fragten. Dabei waren diese Mädchen durch keine noch so forsche Absage zu erschüttern. Gelegentlich brach mal eine in Tränen aus oder bekam einen Tobsuchtsanfall, aber das waren die Ausnahmefälle. Meistens standen sie am nächsten Tag schon wieder vor ihm, in der Hand einen kitischigen Liebesbrief. Hätte er sie nicht alle weggeschmissen könnte er sich die Wand mit ihnen tapezieren. Und das war noch arg untertrieben. Wenn man es genau nahm, konnte man damit die gesamte große Halle in Hogwarts auskleiden. Eine schreckliche Vorstellung, einem Albtraum gleich. Doch all das, so nervig es auch war, war nicht der eigentliche Grund, wesshalb Sirius den Abschlussball schon mal als schrecklichstes Ereignis des Jahres krönte. Schlimmer war, dass er sich fest vorgenommen hatte, eine bestimmte Person zu fragen. An sich keine komplizierte Sache, man geht einfach hin und fragt. Es sei denn, es handelt sich bei dieser Person um eine deiner besten Freunde. Und genau in dieser Situation befand sich Sirius jetzt. Wie zum Teufel fragte man einen Kumpel um ein Date? Schließlich wollte er ja nicht die Freundschaft ruinieren. Noch viel mehr Angst hatte er, dass Remus ihm sagen würde, dass er nichts unlieber tun würde als mit ihm auf den Ball zu gehen. Genau, er wollte Remus Lupin fragen. Schon seit sie sich das erste Mal sahen wusste Sirius, dass sie beide etwas besonderes verband. Mehr als Freundschaft. Es hatte allerdings etwas länger gedauert, bis er sich eingestanden hatte, verliebt zu sein. Seitdem hatte er es noch kein einziges Mal gewagt, mehr als nur sehr, sehr zaghafte Andeutungen zu machen. Welche James, sein allerbester Freund, natürlich sofort durchschaut hatte. Eigentlich hatte Sirius erwartet, von ihm abgewiesen zu werden, doch James tat nichts dergleichen. Er unterstütze ihn vielmehr, Remus endlich anzusprechen. Doch außgerechnet dieses eine Mal in seinem Leben musste Sirius schüchtern sein. Nun war der Tag gekommen. Der Tag vor dem Schulball. Und Sirius hatte Remus immer noch nicht gefragt. Immer wieder die gleichen Worte hallten in seinem Kopf wieder. Feigling, Feigling! Entnervt presste er sich die Hände auf die Ohren, um nicht mehr zuhören zu müssen. Leider haben innere Stimmen die unangenehme Eigenschaft, dass man sie so nicht stoppen kann. Deprimiert kuschelte Sirius sich tiefer in seinen Sessel. Remus war gerade nicht da, und Sirius wusste auch nicht, ob ihn schon jemand gefragt hatte, ob er mit ihm auf den Schulball ging. Die Chance war sehr gering, dass es noch niemand getan hatte. Schließlich war Sirius nicht ohne Grund in ihn verliebt. Er war stets höflich und freundlich, außerdem hübsch und intelligent. Wie konnten Mädchen nur so wahnsinnig sein und immer auf die absoluten Draufgänger stehen? Wenn sie ihn nicht die ganze Zeit nerven würden, dann wäre Sirius das geradezu Recht gewesen. Weniger Konkurenzz. Am besten war es wahrscheinlich, wenn er eine von diesen Hühner fragte. Ja, er würde es eh nicht hinkriegen, Remus zu fragen, und dann wäre es eh zu spät. Feigling, Feigling! Nun reichte es ihm endgültig. "HALT ENDLICH DEINE KLAPPE!" schrie er ohne nachzudenken. Sämtliche Köpfe der im Gemeinschaftsraum anwesenden (und das waren nicht wenige) drehten sich nach ihm um. Ohne ein Wort der Entschuldigung oder Erklärung sank Sirius nur noch tiefer in den Sessel und wünschte sich, den morgigen Tag einfach überspringen zu können. So einen Zauber gab es leider nicht. Ein einziger Lichtblick kam mit James, der gerade Quidditschtraining gehabt hatte. Er kapierte sofort, was mit seinem Kumpel los war und war drauf und dran ihm eine runterzuhauen. Wann kam der nur endlich zu Verstand? Wo war das Selbstbewusstsein, der Stolz gelieben? Saß da in seinem Sessel wie ein Häufchen Elend. Energisch ging James auf ihn zu und zog ihn hoch. Das Ohrfeigen ließ er dann doch bleiben, stattdessen versuchte er es erneut mit gutem Zurreden. "Hör mal, frag ihn endlich, sonst tut es jemand anderes! Morgen ist dieser Ball schon, du hast doch keine Lust mit irgendeinem überschminkten Monster das sich Mädchen-im-Teenageralter schimpft dorthin gehen! Einmal ist es wichtig, mutig zu sein, und dann packst du es nicht!" Diese Worte trafen Sirius hart, aber James konnte ja gar nicht wissen wovon er sprach, dachte er trotzig bei sich. Er hatte es ja leicht, mit Lily als Freundin, er musste ja nicht erst seine große Liebe fragen. Vor allem war Lily ein Mädchen. Noch depressiver als zuvor ließ Sirius sich wieder in den Sessel fallen. Er würde Remus nicht fragen, so wie er es schon die ganze Zeit getan hatte. Er würde sich krank stellen. Das war wohl die beste Lösung. Allmählich leerte sich der Raum wieder, und als auch James gegangen war wurde es langweilig. So langweilig, dass Sirius einschlief. Er wusste nicht, wie lange, aber irgendwann spät abends weckte ihn eine wohlbekannte Stimme. "Hey, Sirius. Aufwachen!" Wie immer Klang Remus Stimme sanft und sofort war Sirius wach. Er brauchte gar nicht zu fragen, wesshalb Remus erst jetzt gekommen war, wahrscheinlich hatte er wieder etwas als Vertrauensschüler zu erledigen gehabt. Sie waren allein, jetzt wäre die perfekte Möglichkeit, doch Sirius bekam seinen Mund nicht auf. Dafür sprach Remus: "Ähm.......ich wollte dich etwas fragen...." Komisch, er wirkte nervös. Normalerweise redete er nie so stockend. Er klang wie ein kleines Kind, dass etwas ausgefressen hatte, und nun seiner Mutter beichten musste. Neugierig starrte Sirius ihn an, woraufhin Remus wegsah. Seit wann sah er weg? Das hatte er noch nie gemacht. Dieser ausweichende Blick. Doch nun würde er es erfahren, denn Remus holte tief Luft und sprach die Worte aus, die Sirius nie erwartet hätte. Die er sich nie getraut hatte zu sagen. Die er immer erhofft hatte. "Willst du morgen mit mir zum Ball gehen?" Sirius war so baff, dass er erst mal gar nichts sagte und seinen Freund nur mit offenem Mund anstarrte. Dieser interpretierte das wohl falsch, denn er wurde knallrot und stotterte: "D-du gehst bestimmt m-mit jemand a-anderem, na ja, macht j-ja nichts, war nurso ne Frage......." Doch bevor er noch weiter solche Dummheiten erzählen konnte küsste ihn Sirius und schnitt ihm so das Wort ab. Zum Sprechen war er nicht mehr in der Lage, zum Küssen allerdings schon. Er wurde gerade von dem größten Glücksgefühl durchströmt, dass er je gefühlt hatte. Das waren mehr als Schmetterlinge im Bauch, dass war eine ganze Quidditschmannschaft. Die beiden störte es nicht einmal, als sie merkten, dass James ihnen von der Treppe aus amüsiert zusah, neben ihm der hochrote und verlegene Peter. Der Ball würde nicht der schlimmste Tag seines Lebens werden, da war sich Sirius nun sicher, sondern der schönste. (The End) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen. Ich habe sie sehr spontan geschrieben, daher kann ich für nichts garantieren ^.^ Gewidemt ist sie liarsqueen, weil sie so ein Fan von Shonen-Ai ist. Hoffe, dir hat sie gefallen. Über Kommentare würde ich mich freuen. Frohe Weihnachten, Detti Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)