Unspoken von Hypnopompic (~ Zwischen den Zeilen [V x B]) ================================================================================ Kapitel 7: KaFFee [ Familie Briefs ] ------------------------------------ Vegeta mochte keinen Kaffee. Er mochte auch keinen Tee. Und Kekse, Kuchen und Torten konnte er auch nicht leiden. Und trotzdem hatte er wie jeden Sonntag Nachmittag den GR pünktlich verlassen, um frisch geduscht und zurechtgemacht am bereits gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Sein Sohn Trunks war nach einem Treffen mit seinem besten Freund Son Goten ein wenig verspätet zu der alten Familientradition erschienen und saß zu Vegetas Rechten. Seine Lebensgefährtin hatte den verschmutzten Arbeitskittel abgelegt, gegen ein schickes, rotes Kleid eingetauscht und schenkte ihm über den Tisch hinweg ihr schönstes Lächeln, in dem sowohl Freude als auch Dankbarkeit lag. Er wusste, dass ihr die Zeit, die sie zusammen als Familie verbrachten, sehr viel bedeutete. Seine ständig lächelnde Schwiegermutter bestand schon seit Urgedenken darauf, an Vegetas linker Seite sitzen zu dürfen, um ihm so oft wie möglich Schokoladenkuchen und Obsttörtchen anzubieten, in der Hoffnung, ihn doch zu einem kleinen Bissen bewegen zu können. Obwohl er sich nicht ein einziges Mal hatte breitschlagen lassen, verlor sie weder Heiterkeit noch Mut und probierte es immer wieder aufs Neue, von einem Ohr zum anderen strahlend. Selbst der alte Professor wohnte der Runde bei und trug sogar ein farbiges T- Shirt statt des weißen Werkstatthemdes, streichelte die schwarze Katze, die wie erstarrt auf seiner Schulter lag und schob sich die Zigarette in den Mundwinkel. Seine kleine Tochter hatte Vegetas Schoß für sich beansprucht und es sich bei ihm bequem gemacht. Mit einem fröhlichen Funkeln in den Augen und einem zufriedenen Quietschen beteuerte sie nicht zum ersten Mal, dass es bei Papa am gemütlichsten sei. Die Sonne schien hell und warm auf sie hinunter, ein paar einzelne Vögel hockten zwischen den Ästen des großen Baumes in der Mitte des Gartens und zwitscherten aufgeregt. Sie wurden begleitet vom Klirren des Bestecks, vom Kratzen und Schneiden auf den Porzellantellern und von munterem Geschwätz. Vegeta nahm einen Schluck von seiner kalten Milch, als sich Mrs Briefs an ihn wandte. Auf ihrem Gesicht lag ein liebevolles Lächeln. "Vegeta- Schatz, bist du sicher, dass du nichts probieren möchtest? Diese Sahnetörtchen sind vorzüglich, die Erdbeeren kommen aus unserem eigenen Garten!" Seine Mundwinkel zuckten unmerklich und auch alle Anwesenden konnten sich ein belustigstes Grinsen nicht verkneifen. Bra drehte den Kopf in seine Richtung und giggelte, als sie sein Gesicht sah. Vegeta lehnte ab, darum bemüht, nicht allzu ruppig zu klingen und sich einen Kommentar zu seinem Kosenamen zu verkneifen. Er hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben, Bulmas Mutter davon zu überzeugen, ihn nicht "Schatz" zu nennen, hatte sie ihm immer nur Verständnislosigkeit entgegengebracht. Trunks war damals in lautes Lachen ausgebrochen und Bulma hatte sich an ihrem Tee verschluckt, als Mrs Briefs verkündet hatte, dass das bei einem so "süßen und charmanten" Mann durchaus angebracht wäre. Vegetas Gesicht glühte heute noch, wenn er daran dachte. Als der junge Mann zu seiner Rechten begann, vom Training mit Goten zu erzählen, blieb Vegetas Blick an seinen Zügen hängen, die über die Jahre deutlich männlicher und reifer geworden waren. Sein Sohn war mittlerweile kein Kind mehr, sondern zu einem selbstbewussten und eigenständigem Mann herangewachsen, doch Vegeta musste noch oft die Zeit denken, als Trunks noch ein kleiner Bengel gewesen war. Der Raum war heiß und stickig. Dichte Dampfschwaden hingen in der Luft und bedeckten Spiegel und Wände mit einem Film aus hauchdünnen Tropfen. Mit einem Ruck hatte er das Fenster neben dem Waschbecken geöffnet und sich der Badewanne zugewandt. Noch ein wenig skeptisch stieg Vegeta in das schaumige Wasser. Eigentlich war er nicht der Typ für ein Bad und bevorzugte eine schnelle, erfrischende Dusche, doch nachdem er den ganzen Tag im GR verbracht, wie ein Wilder trainiert hatte und sichtlich verspannt war, hatte Bulma ihm zu einem entspannenden Bad geraten. Es widerstrebte ihm zwar, einen ihrer Ratschläge anzunehmen, da sie ihm das wieder auf die Nase binden würde, doch seine Lebensgefährtin war auf einer Shoppingtour und da konnte es sich nur um Stunden handeln. Vegeta lehnte sich zurück, war für ein paar Sekunden versucht, die Augen zu schließen und starrte schließlich an die weiße Decke, den Kopf in den Nacken gelegt und die Arme darunter verschränkt. Seine verzerrten Muskeln lockerten sich allmählich und er fühlte sich nach wenigen Minuten um ein Hundertfaches gelenkiger als vorher. Er hatte heute mit Trunks trainieren wollen, um dessen Fähigkeiten als Super- Sayajin zu steigern und zu perfektionieren, doch der Bengel war nicht aufgetaucht. Er hatte sich heute morgen mit den Worten "Bin zum Angeln" verabschiedet und war seitdem nicht wiedergekommen. Der Kleine nahm seine Trainingsstunden sehr ernst und gab immer sein Bestes, um Vegeta zu beeindrucken, doch heute hatte er sie offentsichtlich verschlafen. Träge kratzte Vegeta sich an der Nase und legte die Hand zurück ins Wasser. Er drehte den Kopf, um die Flaschen, die säuberlich geordnet auf der Ablage standen, genauer in Augenschein zu nehmen. 'Pfirsich, Apfel & Orange, Kirsche, Tropische Früchte, Kokosnuss' las er auf den bunten Etiketten ab und verzog kaum merklich das Gesicht. Kein Wunder, dass die Frau roch wie ein Obstkorb, wenn sie nach einem anstengenden Arbeitstag ein Bad genommen hatte. Er würde nicht sagen, dass es unangenehm roch und es war ihm auch egal, womit sie sich einrieb, solange sie nicht nach dem süßen Kram schmeckte. Ein zaghaftes Klopfen an der Tür ließ Vegeta hellhörig werden. Im ersten Moment dachte er, Bulma sei verfrüht zurückgekehrt, doch im nächsten hätte er beinahe aufgelacht; sie war schließlich erst vor zwei Stunden aufgebrochen. Noch bevor die Tür sich öffnete und ein Blauschopf durch den Spalt lugte, wusste Vegeta, dass Trunks nach Hause gekommen war. Lautlos trat er durch den Türrahmen und sah seinen Vater zuerst ein wenig überrascht an, bevor Unsicherheit in seinen Augen lag. Vegeta erwiderte seinen Blick, blieb jedoch stumm. Er konnte ihm deutlich ansehen, dass der Kleine ein schlechtes Gewissen hatte. "Papa.. ich wollte das Training nicht schwänzen!", platzte er nach einigen Augenblicken der Stille aufgeregt los und senkte den Blick gen Boden. "Ich war mit Son Goten angeln und als wir seiner Mutter die Fische gebracht haben, war Son Goku auch da." Er unterbrach sich, zögerte kurz, ehe er mit festerer Stimme fortfuhr. "Die beiden verbringen immer viel Zeit zusammen und haben mir angeboten, noch etwas länger zu bleiben. Ich habe nicht auf die Uhr geachtet." Vegeta betrachtete ihn zunächst nur regungslos. Es war befremdlich, den Jungen so leise und irgendwie verschüchtert auftreten zu sehen, war er doch normalerweise vorlaut, frech und selbstsicher. Vegeta verkniff sich ein Seufzen, setzte sich in der Badewanne auf und erwiderte: "Wir werden dann morgen drei Stunden trainieren." Seine Stimme klang nicht streng oder genervt, dennoch ließ sie keinen Widerspruch zu, obwohl ihm war klar, dass Trunks nichts einzuwenden hatte. Der Junge nickte, schien erleichtert, dass sein Vater ihm das verpasste Training nicht übel nahm und trotzdem wirkte er etwas geknickt. Unwillkürlich kamen Vegeta Bulmas Worte in den Sinn, die sie ihm anvertraut hatte, als sie über Trunks hatte sprechen wollen. ... Trunks genießt die gemeinsamen Trainingsstunden mit dir, da das die wenige Zeit am Tag ist, die ihr beide für euch alleine habt. Er sieht in dir sein großes Vorbild und ist jedes Mal unheimlich stolz, wenn er es dir Recht machen konnte... "Die wenige Zeit für euch alleine", hallte es in seinen Gedanken nach und er sah nachdenklich auf seinen Sohn, der nun Anstalten machte, das Bad zu verlassen, um auf sein Zimmer zu gehen. Bulmas lächelndes Gesicht verblasste in seinem Kopf und ihre Worte verstummten, als er sich an den Kleinen wandte. "Trunks." Überrascht drehte der Junge sich um, blinzelte verwirrt seinen Vater an, als dieser wortlos eine Hand aus dem Wasser hob und auf das andere Ende der Wanne deutete. Ein paar Sekunden lang regte er sich nicht, bis schließlich ein glückliches Grinsen auf seinem Gesicht erschien, seine Kleidung in hohem Bogen in die Ecke zu der seines Vaters segelte und er ins inzwischen deutliche abgekühlte Wasser hüpfte, sodass es über den Rand auf den Boden schwappte. Er tauchte prustend wieder auf und schüttelte sich die nassen Strähnen aus der Stirn. "Wie lange sitzt du schon hier drin?", wollte er belustigt wissen. Vegeta zuckte mit den Achseln, tastete kurz nach dem Stopfen und zog ihn mit einem 'Plopp' heraus. "Wir werden wohl neues Wasser einlaufen lassen müssen." "Und überhaupt, seit wann badest du eigentlich?", kam die nächste Frage und der Bengel machte aus seiner Neugierde keinen Hehl. "Sag es nicht deiner Mutter", gab Vegeta knapp zurück und sein Sohn lachte. Dann wurde er mit einem Mal wieder ernst und sah seinen Vater erwartungsvoll an. Vegeta starrte mir steinernem Ausdruck zurück. Wenn der Junge jetzt erwartete, dass er wie Karkarott mit ihm eine Wasserschlacht veranstaltete, hatte er sich wohl geschnitten. Vegeta liebte seinen Sohn, auch wenn er es ihm nur ein einziges Mal gesagt hatte, doch das würde sein sayanischer Stolz nicht zulassen. Als Trunks den Mund öffnete und zum Sprechen ansetzte, legte er den Kopf schief und seine Augen leuchteten vor Begeisterung. "Erklärst du mir nochmal, wie das mit den Ki- Explosionen im Supersayajin- Modus geht?" Vegeta verkniff sich nur mit Mühe ein erleichtertes Seufzen. "Papa!" Ungeduldig wedelte Bra mit der Hand vor dem Gesicht ihres Vaters herum. Vegeta blinzelte ein paar Mal, löste den Blick von den Zügen seines Sohnes und wandte sich seiner Tochter zu. "Was?", brummte er. Die Kleine grinste. "Oma hat dich gefragt, ob du was von dem Schokokuchen haben möchtest." "Nein, danke", erwiderte Vegeta tonlos und schüttelte unmerklich den Kopf. Immer wieder war es dasgleiche. Vegeta mochte keinen Kaffee. Er mochte auch keinen Tee. Und Kekse, Kuchen und Torten konnte er auch nicht leiden. Und trotzdem verließ er jeden Sonntag Nachmittag pünktlich den GR, um am bereits gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Denn bei den Erdlingen war Kaffeezeit Familienzeit. Und er erinnerte sich gerne an die Zeit, die er zusammen mit seiner Tochter, seinem Sohn und seiner Lebensgefährtin verbacht hatte. Er war nicht verweichlicht und auch kein Pantoffelheld wie Karkarott, doch dieses Familienleben hatte irgendwo schon seinen Reiz. *-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-* Das war der erste One- Shot, den sich SaiyanPrincess von mir gewünscht hat =) Ihr Stichwort war "Kaffee" und der gewünschte Genre "Humor". Somit ist dieses Kapitel dir gewidmet, SaiyanPrincess =^.^= Ich hoffe, er gefällt dir und entspricht einigermaßen deinen Vorstellungen. Ich werde mich ebenfalls bald an die Vorschläge der anderen setzen und versuchen, diese umzusetzen. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben. Ich nehme gerne noch Tipps und Wünsche entgegen ^____^ Den Titel "AnSpoRn" wurde umgeändert, da ich sonst keine-Ahnung-wie-viele-OS unter diesem Titel veröffentlicht hätte^^° Hmm, dann werden eure Stichwörter jetzt eben zum Titel gemacht :] LG, Méle Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)