Unspoken von Hypnopompic (~ Zwischen den Zeilen [V x B]) ================================================================================ Kapitel 5: VerSpreCheN ~ 1. Teil [ Vegeta x Bulma ] --------------------------------------------------- Lautlos wie ein Schatten huschte er durch die Dunkelheit. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt, er brauchte seine Hände nicht, um sich durch die Finsternis voranzutasten. Er war diesen Weg während des letzten Jahres unzählige Male gegangen, zählte im Kopf wieder unbewusst die Stufen mit und vergass auch diese Nacht nicht, die letzten beiden zu überspringen. Er wusste, dass die Erdenfrau einen leichten Schlaf hatte und wollte sie nicht durch knarrende Treppenstufen auf sich aufmerksam machen. Leichtfüßig kam er auf dem Fußabtreter auf. Die gläserne Doppeltür öffnete sich geräuschlos, als er näher kam und schwang nach beiden Seiten auf. Im Türrahmen stehend, warf er noch einen letzten Blick hoch zum Treppenabsatz, wo eine schmale Holztüre durch das einfallende Mondlicht spärlich beleuchtet wurde. Für ein paar Sekunden überkam ihn plötzlich das merkwürdige Verlangen, sich einfach umzudrehen und die Treppen zu ihrem Zimmer hochzusteigen, nur um sie noch ein letztes Mal zu berühren. Es kribbelte in seinen Fingerspitzen, wenn er an ihr seidiges Haar, ihre sinnlichen Lippen und ihre weiche Haut dachte. Obwohl er wusste, dass es falsch war, sich von einer Frau so den Kopf verdrehen zu lassen, hatte er den Drang nur selten bezwingen können, eine weitere Nacht mit ihr das Bett zu teilen. Warum das Erdenweib sich überhaupt auf ihn eingelassen hatte, blieb ihm ein Rätsel. Hatte ihr ehemaliger Macker Yamchu sie doch tausend Mal gewarnt, "diesem kaltblütigen und unberechenbarem Mörder" nicht zu nahe zu kommen, wenn sie an ihrem Leben hing. Vegeta hatte ihr zwar ein paar Mal ernsthaft gedroht, um ihr klarzumachen, wie sie sich einem Prinzen gegenüber zu verhalten hatte, doch der Gedanke, sie tatsächlich umzubringen, war ihm noch nie gekommen. Er hatte noch nie darüber nachgedacht, was ihn davon abhielt, ihr für ihr loses Mundwerk eine Lektion zu erteilen oder ihre Werkstatt wegzupusten, wenn sie mal wieder lautstark aneinander geraten waren. Vielleicht war es der Bequemlichkeit wegen, schließlich hatte er ein eigenes, luxuriös ausgestattetes Zimmer und ein sauberes Bad, einen Trainingsraum mit Schwerkraftregulator und die Mutter der Erdenfrau war zwar ekelhaft freundlich, doch bekochen tat sie ihn, wann immer er Hunger hatte. Doch eine Stimme in seinem Hinterkopf wisperte, so leise, dass es gerade noch in sein Bewusstsein dringen konnte, dass die Frau langsam und schleichend dabei war, ihn zu zähmen. Als Vegeta bewusst wurde, was ihm gerade durch den Kopf gegangen war, schnaubte er abfällig und nahm den Blick von der Tür. Er war der Prinz der Sayajins und sollte sich auch dementsprechend verhalten. Er hatte mit Gefühlen nichts am Hut, wurde lediglich von seinem Durst nach Rache an Kakarott und dem Verlangen, die Kraft eines Super- Sayajins zu erreichen, vorwärts getrieben. Ihn verband absolut nichts mit der Erdenfrau, er begehrte lediglich ihren Körper und er würde sich von niemanden erweichen lassen. Mit unbewegter Miene, die Augen starr geradeaus gerichtet, trat er hinaus in die frische Nachtluft. ~ * ~ * ~ * ~ Ruckartig schlug Bulma die Augen auf. Regungslos starrte sie für ein paar Sekunden an die Zimmerdecke und horchte in die Stille hinein. Obwohl weder das Geräusch von Schritten noch das von knarrenden Treppen an ihre Ohren drang, schlug ihr Herz so schnell, dass sie Angst hatte, es würde ihr aus der Brust springen. Sie schluckte schwer. Ihr Hals war trocken und kratzte unangenehm. Unschlüssig verharrte sie in ihrem Bett, ignorierte das Zittern ihrer Hände, die die Decke so fest umklammert hielten, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten und lauschte ihren flachen Atemzügen. Sie ahnte mehr, was passierte, als dass sie es wahrnahm. Vegeta verließ sie. Er machte sich wahrscheinlich mit der Raumkapsel auf den Weg ins Weltall, um auf fremden Planeten zu trainieren und die Macht eines Super- Sayajins zu erlangen. Bei diesem Gedanken ergriff eine Leere von Bulma Besitz, die jegliches Gefühl von Hoffnung und Freude wie einen aufkommenden Keim erstickte. Sie wollte nicht, dass er ging. Bulma war niemals naiv genug gewesen, um zu glauben, Vegeta könnte so etwas wie Liebe für sie empfinden, während er mit ihr schlief oder sich auf eine Beziehung einlassen. Und doch hatte er in Bulma Gefühle geweckt, die niemals hätten entfacht werden dürfen. Sie hatte sich anfangs dagegen gesträubt, sich einzugestehen, mehr für Vegeta zu fühlen als Mitleid und Sympathie, doch irgendwann hatte sie sich nicht mehr selbst belügen können. Seine bloße Anwesenheit hatte sie mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen, ein wenig Aufmerksamkeit seinerseits machte sie glücklich, die wenigen gemeinsam verbrachten Momente erfüllten sie mit einer ihr unbekannten Wärme, sie spürte die stille Bewunderung für ihn, doch auch die Besorgnis, wenn er sich beim Training wieder an seine äußersten Grenzen trieb, sie rief sich die Hitze in Erinnerung, die sie zu verbrennen schien, wenn ein erregtes Zittern durch ihren Körper ging und die Zuneigung, wenn sie in sein schlafendes Gesicht sah. All diese Gefühle brachen, einer riesigen Sturmwelle gleich, über sie herein und spülten alle Bedenken und Zweifel beiseite. Sie konnte Vegeta nicht zwingen, bei ihr zu bleiben, doch sie hatte ein Recht darauf, sich von ihm zu verabscheiden. Sie musste diese letzte Chance ergreifen, um ihm endlich zu sagen, dass er zwei Menschen zurücklassen würde. Kies knirschte unter ihren bloßen Füßen, als sie mit vorsichtigen Schritten den mondbeschienenen Weg in den Garten entlangschritt. Das weiße Nachthemd flatterte ihr lautlos um die Knöchel und sie strich sich gelegentlich ein paar kurze Strähnen aus der Stirn. Die kühle Nachtluft trieb ihr eine Gänsehaut auf Arme und Beine, doch sie spürte die Kälte nicht. Ihre Hände waren angespannt zu Fäusten geballt und ihre Gedanken rasten. Ihre anfängliche Selbstsicherheit war verflogen und in ihrem Kopf wiederholte sich immer wieder die Frage, die sie schon seit Wochen nicht mehr losließ, sich in ihr Bewusstsein gebrannt hatte: Wie wird er reagieren? Ein Laut, in dem sowohl Erleichterung als auch Unbehagen mitschwangen, kam über ihre Lippen, als sie im dem hellen Licht der geöfnneten Raumkapsel eine Silhouette hinter den runden Fenstern ausmachen konnte. Er war noch nicht gegangen. ~ * ~ * ~ * ~ Vegeta hatte gerade die letzten Checks der Raumkapsel beendet und drückte mit einer Fingerfertigkeit, die man ihm gar nicht zugetraut hätte, die nötigen Knöpfe, um seine Trainingsreise zu starten, als er hinter sich ein Geräsch vernahm. Er hielt mitten in der Bewegung inne und lauschte mit gespitzten Ohren. Es klang wie ein Paar nackter Füße, das über die kalten Fliesen auf ihn zutapste. Er drehte sich nicht um, als die Schritte verstummten und machte auch keine Anstalten, die aufkommende Stille zu duchbrechen. Vegeta ließ langsam den ausgestreckten Arm sinken, starrte auf das summende Amaturenbrett und wartete. Er spürte ihren Blick auf seinem Hinterkopf ruhen, wusste, dass sie ihn aus klaren blauen Augen vorwurfsvoll ansah und ihn stumm darum bat, dieses nächtliche Treiben zu erklären. Er wägte seine Chancen ab, die Erde ohne großen Aufstand und viele Worte zu verlassen, doch das Erdenweib würde ihn bestimmt nicht sang- und klanglos verschwinden lassen. Auch, wenn sie in den vorigen Monaten ein wenig freundlicher zueinander geworden waren, ihre lautstarken Auseinandersetzungen blieben nicht aus. Vegeta verkniff sich ein genervtes Stöhnen und zeigte die erste Reaktion, seit Bulma die Raumkapsel betreten hatte. Er hob den Kopf, vermied es jedoch weiterhin, sich zu ihr umzudrehen und sprach sie in einem Tonfall an, den er nicht oft an den Tag legte. Er klang nicht aggressiv oder überheblich, vielmehr konnte man Lustlosigkeit und sogar Erschöpfung in seiner Stimme erkennen. "Was willst du hier?" Vegeta hatte mit einer patzigen Antwort gerechnet, mit einem wütenden Schnauben oder einem Fauchen à la "Ist das nicht offensichtlich", doch er stellte überrascht fest, dass jegliche Erwiderung ausblieb. Stattdessen wäre er fast zusammengezuckt, als sich ihre zierlichen Arme um seine Brust schlangen und sich vorsichtig in den Stoff krallten. Er spürte durch den hautengen Kampfanzug ihren warmen Körper, der sich an seinen drückte und den Kopf hatte sie zwischen seine Schulterblätter gelegt. Er konnte ihren unruhigen Herzschlag in seinem Rücken fühlen und sein eigener beschleunigte sich um ein Vielfaches. Er ärgerte sich über sich selbst, durch bloße Berührungen dieser Frau einer Schwäche zu verfallen, die ihn immer wieder heimsuchte, sobald sie ihm zu nahe kam. Seine Arme hingen widerstandslos an ihm herab; er verspürte nicht den Wunsch, sie von sich zu stoßen, doch die Umarmung zu erwidern wäre ein Zeichen von Willenlosigkeit gewesen. "Ich möchte dir ein letztes Mal nahe sein", flüsterte sie leise. Vegeta schwieg. ~ * ~ * ~ * ~ Bulma unterdrückte die aufkommenden Tränen, als Vegeta keine Antwort gab. Also war es wirklich wahr; Er verließ sie und kam vielleicht nie wieder zu ihr zurück. Es war Ewigkeiten her, seit sie das letzte Mal geweint hatte und sie schluckte ein paar Mal schwer, um den Kloß in ihrem Hals zu lösen. Sie wollte vor Vegeta keine Schwäche zeigen, verachtete er das doch mehr als alles andere. Ihre Hände begannen unmerklich zu zittern, sie presste die Lippen fest aufeinander, damit ihnen kein Laut entweichen konnte. Sie schloss die Augen, zwang ihren Körper, mit dem Beben aufzuhören und versuchte sich zusammenzureißen. Sie musste ihm noch etwas Wichtiges sagen. Anfangs hatte sie daran gedacht, die Schwangerschaft nur anzudeuten, vor ein paar Tagen war sie noch der Meinung gewesen, es sei das Beste, es ihm nach und nach schonend beizubringen, doch jetzt, angesichts der Situation, waren alle zurechtgelegten Worte bedeutungslos. Es wäre wohl am Sinnvollsten, mit der Türe ins Haus zu fallen. "Vegeta... ich bin schwanger." Ihre Stimme klang brüchig und sie hielt unbewusst den Atem an. Das Herz pochte ihr bis zum Hals, Blut rauschte in ihren Ohren. Jede Faser ihres Körpers schien vor Ungeduld und Angst zu schreien, sie verkrampfte sich unwillkürlich, als Vegeta zu einer Antwort ansetzte. "Ich weiß." ~ FORTSETZUNG FOLGT ~ Jaaaah, ich lebe noch *wink* Seit einigen Monaten geht es hier irgendwie drunter und drüber und laufend passieren irgendwelche Dinge, über die ich mir den Kopf zerbreche & die ich noch erledigen muss. Da kommt das Schreiben natürlich zu kurz, gomen nasai! *sichschäm* Sooo, aber blöde Ausreden sind hier völlig fehl am Platz und ich sollte etwas über dieses Kapitel sagen *räusper* Die Idee, das Kapitel "Versprechen" in zwei Teilen zu schreiben, ist mir spontan gekommen und war eher eine Notlösung, da ich einfach nochmal ein Lebenszeichen von mir geben wollte^^° Der zweite Teil folgt dann im Laufe der nächsten Wochen und wird wahrscheinlich nicht so lang wie das da *nachobenschiel* Ich hoffe, dieses Mal wird es schneller gehen! LG, Méle P.S. Vielen Dank für die lieben Gute- Besserungs- Wünsche =^.^= Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)