Crazymas von NaokiKaito (Verschiedene Weihnachts-One Shots) ================================================================================ Kapitel 1: Highway to snow - FF für Ayssa ----------------------------------------- Highway to Snow Ich werd nicht allzu lange labern, aber ich will zu allererst Kana danken, weil sie mit mir für diese FF n kleines Brainstorming durchgeführt hat. Dafür hat sie sich sogar vom Fußball ablenken lassen ;) Irgendwie auch schon wieder bezeichnend... bei deiner FF war’s Ayssa, die mir geholfen hat... Na ja, und Jan auch... danke fürs Probelesen und fürs mitdenken bei Hängern ;) *kuss* Jedenfalls ist dieses Teil hier für Ayssa, ich hab ein wenig recherchiert dafür und hoffe es passt alles so, sollte sich irgendwer in der Gegend auskennen und Unstimmigkeiten entdecken: Hängt nicht mich auf, sondern das Internet ^^ Und nun zu dir, Ayssa. Du bist ein Chaot durch und durch. Und mir wirklich wichtig geworden. Ich würd gerne noch mal mit dir Kaffee trinken und dir was kochen, nur mit dem Unterschied, das wir dann Kana keine Karte schreiben sondern sie zwingen, auch mitzukommen ^^ Ich wünsch dir frohe Weihnachten, neugieriges, kleines Schnubbi ^____^ *knuddel* 24.12. Mittags Die Sonne strahlte grell auf das weite Land. Nicht ein Vogel war zu hören, und kein Baum störte das Panorama, welches sich vor ihnen ausbreitete. Nur schlichte, versteppte Ödnis. Es war Dantes Hölle, nur ohne Feuer, Schwefel und Inferno. Sengende Hitze durchzog die Luft, ließ sie fast schon flimmern, auch wenn er sich erst vorhin vergewissert hatte, dass es grade mal 14° Celsius waren. Nichts desto trotz war es viel zu heiß für einen Tag, wie heute, und doch war es gleichzeitig auf eine Art und Weise kalt, die einen erschauern ließ, vorausgesetzt man war an Weihnachten so dämlich und setzte sich den unbarmherzigen Sonnenstrahlen aus. Es lag am Schweigen. Deshalb war es so kalt. Und das Schweigen hatte er selbst zu verschulden, zumindest das hatte er bisher begriffen. Vielleicht hätte er Sanji sagen sollen, wo er mit ihm hinwollte. Grade wenn dieser sowieso schon unter Winterdepressionen der Superlative litt, weil man leider Gottes in einem kleinen Kaff irgendwo im Nirgendwo Kaliforniens lebte, und dort nie Schnee fiel, auch nicht zu Weihnachten, wenn ein kleiner blonder Koch das doch so gerne wollte. Und er Idiot machte sich auch noch Gedanken, wie er das schmollende Kügelchen vom Sofa bekam, ihn ohne Decke mit zum Auto schleifte und sich von da aus auf den Weg machte. Es war mittlerweile kurz nach Eins, das bedeutete, das sie schon weit über zwei Stunden unterwegs waren. Soviel zu einem freien Tag. Als fuhr er nicht während seines Nebenjobs schon genug. Aber hier in Amerika gab es nun mal nur eine Regel: Mit Geld standen dir alle Türen offen. Und er brauchte eine offene Universitätstür. In dem Punkt hatte es sein Schatz einfacher, der hatte eine Lehrstelle in einem wirklich erstklassigen Restaurant und verdiente grade genug, um Zoro mit in seiner Wohnung leben zu lassen und ihn die meiste Zeit auch noch mit durchzufüttern und ihm nachzuräumen. Und er konnte es zu Weihnachten nicht einmal schneien lassen. Was war er doch für ein Arsch. Knurrend verschränkte der Grünhaarige die Arme vor der Brust, und sein Betthäschen sah zu ihm herüber. „Ist ja Klasse, Marimo. Du reißt mich vom Sofa, zwingst mich in den Wagen und zeigst mir dann die Wüste...“ Triefender Sarkasmus lag in seiner Stimme. „Death Valley, Tal des Todes... da kommen so richtig Weihnachtsgefühle auf!” Zoro schnaubte. So war das absolut nicht geplant. Wo war dieser scheiß Berg hin, auf den er gewollt hatte, bevor er auf Dantes View gelandet war? Auch trug die mit einem Edding bekritzelte Landkarte nicht wirklich dazu bei, die Stimmung zu heben. Welcome to devils barbecue! Zum wievielten Mal las er diesen beknackten Spruch jetzt? Sicher war er sich nicht. Und diese Scheiß Karte konnte er noch immer nicht verwenden. Und das, obwohl er im Kopf hatte, dass der Berg, zu dem er wollte, Telescope Peak hieß dieses bekloppte Teil, grade mal 15 Kilometer von hier entfernt sein musste. Nicht einmal eine viertel Stunde Fahrzeit. Und er hatte keine Ahnung, in welcher Richtung, deshalb ließ er den Blick schweifen, entdeckte etwas anderes, und deutete darauf, nur um Sanji doch endlich einmal eine Antwort zu geben. „Ich dachte, ich zeig dir zu Weihnachten mal Homo-Schafe...“, murrte er und musste leicht grinsen. Die Gruppen von Dickhornschafjunggesellen waren ohne Zweifel immer mal wieder amüsant. In der High School hatte er einen Lehrer gehabt, der die Viecher ganz offensichtlich geliebt hatte. Gut, es war auch amüsant. Sie schleppten vierzehn Kilo in Form von Hörnern auf ihren Köpfen herum, teilten sich aber schön die Stecher- und Gestochenenrolle nach Alter auf, nur damit der Ältere den Jüngeren bestieg. Lief ja fast wie bei ihm und Sanji. Nur das keiner von ihnen vierzehn Kilo auf dem Kopf zu tragen vermochte, und das ganze vielleicht auch ein klein wenig mehr mit diversen leidenschaftlichen Details versehen war, als dieses kurze Schema „Rauf, rein, raus, fertig“. War weder Sanjis noch sein Geschmack. „Na großartig...“, moserte Sanji zurück und Zoro verging das Grinsen wieder. Er hatte das perfekte Equipment für ein Pennerweihnachten eingepackt, und Sanji fiel nichts Besseres ein, als die ganze Zeit rumzumeckern und die beleidigte Leberwurst zu spielen. Weshalb hatte er sich noch gleich auf ihn eingelassen? „Komm schon...“, murrte er und stiefelte zu seinem Wagen zurück. Das Einzige, wofür er wirklich Kohle investierte. Zwei Kumpels von ihm, Lysop und Frankie, waren leidenschaftliche Bastler, und er brauchte nur die Teile bezahlen, alles andere übernahmen die. Und wenn er einen verchromten Auspuff wollte, bekam er diesen. Er fand sein Auto heiß, Sanji fand es lächerlich. Es war schwierig etwas dafür zu bekommen, weil es ein Kleinwagen war, genauer gesagt ein Opel Corsa B 1,2 Eco. Wenn er richtig lag, kam das Ding aus Deutschland. Dann wiederum war es kein Wunder, das es gerne zickte, immerhin war Deutschland Europa, und Sanjis Vorfahren kamen auch von da, aus Frankreich, wenn man es wirklich genau nehmen wollte. Aber das war unerheblich. Er hatte es tiefer legen und neu lackieren – es war jetzt giftgrün mit dunkelgrünen Flammen auf der Seite – lassen, und es waren extrem heiße Felgen aufgezogen. Pimp my car war ein Scheißdreck gegen sein Auto. Mit einem Blick, der der giftgrünen Farbe auf seinem Auto vom gefühlten Tödlichkeitsgrad Konkurrenz machte, stieg Sanji auf den Beifahrersitz, die Arme vor der Brust verschränkt. Die ersten eineinhalb Stunden der Fahrt waren wesentlich angenehmer gewesen. Da hatte Sanji noch geschimpft wie ein Rohrspatz. Aber jetzt schien er mehr als nur angefressen zu sein. Seufzend wollte Zoro den Wagen starten, unterließ es dann aber doch und drehte sich zu Sanji. Eine Hand fand ihren Weg auf eines der langen Beine, die ihn regelmäßig in den Wahnsinn trieben. Schlank und durchtrainiert. Sanji war die Vereinigung aller Paradoxen. „Ich versuch grad noch was an unsrem Weihnachten zu retten, also schweig mich bitte nicht die ganze Zeit an!“, verlangte er eindringlich und bewirkte immerhin schon mal, das Sanjis blaue Augen sich ihm zuwendeten und ihn ansahen. Schweigend. Klasse. Genau das, was er gewollt hatte. Zoro seufzte stumm und wollte sich grade wieder abwenden, mit dem Vorsatz, wieder heim zu fahren und Weihnachten einfach ausfallen zu lassen, als sich Sanjis Hand auf seine Wange legte und ihn sanft zu sich zog. Ein zarter Kuss fand seinen Weg auf Zoros Lippen, und der Grünhaarige lächelte. Sanji konnte nicht anders. Er war eben so. „Zicke...“, brummte er, in krassem Gegensatz zu dem warmen kleinen Lächeln auf seinen Lippen, und Sanji biss ihn kurz strafend in die Unterlippe. „Dann ruf halt mal deine paar Zellen zur Ordnung und find zur Abwechslung einfach mal dahin, wo du hin willst...“, murrte Sanji zurück, mit einem kleinen frechen Grinsen im Gesicht, welches ihn so unwiderstehlich machte. Und das nicht nur für ihn, soviel hatte Zoro schon mitbekommen. „Ich find immer dahin, wo ich hin will...“, muckelte Zoro zurück und brachte Sanji dazu, aufzulachen. „Klar, langsam und auf Umwegen findet man auch irgendwann ans Ziel, nur halt später als alle anderen!“ Leise vor sich hinknurrend startete Zoro den Wagen und damit auch das Radio. Sanji hatte irgendwann auf der Fahrt seine CD rausgeholt, weil sie auch in Punkto Musikgeschmack vollkommen unterschiedlich waren. Obwohl Sanji auch wieder das Problem dabei darstellte. Sie hatten sich auf einem Metalkonzert kennengelernt, aber Sanji hörte eigentlich keinen Metal. Gut, von Zeit zu Zeit hörte er Sachen wie Metallica oder Cradle of Filth – und das war ja wohl Black Metal der Superlative – aber bei ein bisschen Bullet for my Valentine oder System of a down reagierte er allergisch. Nein, da drückte er ihm lieber so einen bekloppten Sender rein, der die letzte halbe Stunde Schweigen nur Scheiße gebracht hatte. Living easy, livin' free, Season ticket, on a one - way ride, Asking nothing, leave me be, Taking everything in my stride Zoro grinste und trommelte mit dem Finger mit. Gut, zumindest die Musik wurde besser. Don't need reason, don't need rhyme, Ain't nothing I would rather do, Going down, party time, My friends are gonna be there too Das Gaspedal bis zum Bodenblech durch drückend, wendete Zoro in einem halsbrecherisch steilen Winkel und fuhr schon von dem Parkplatz der Aussichtsplattform mit 70 Sachen runter auf die Straße. I’m on the Highway to hell, Highway to hell, I’m on the Highway to hell, Highway to hell Genauso fühlte sich auch Sanji bei dem Fahrstil, den Zoro an den Tag legte. Das war der einzige Weg, den er vermutlich direkt finden würde, ohne große Umwege: Den in die Hölle. In die Wüste hatte er den Weg ja auch schon gefunden. Unbeachtet ließen sie ein Schild hinter sich, auf dem „Telescope Peak“ ausgeschildert war, und bretterte über den Highway durch die Wüste. Es hieß doch, dass alle Wege nach Rom führten. Gut, einen Ozean wollte er heute nicht mehr überqueren – bei seinem Glück wären das eh fünf, bevor er ankam – aber was für Rom galt, musste auch für den Telescope Peak gelten. 15 Kilometer weit weg. Und die hatte er noch nicht zurückgelegt, wie ihm ein Blick auf den Tageskilometerzähler bewies. Das die Abzweigung hinter ihm lag und die 15 Kilometer Luftlinie und keine grade Straßenverbindung, hatte er noch nicht gecheckt, und würde es die Tage vermutlich auch nicht. Er sah keinen Berg. Er sah eine Straße, auf der man herrlich Gas geben und einfach mal Mann sein konnte. So richtig zum Austoben eben. „Weißt du überhaupt noch, wo wir sind?“, moserte es von der Seite, und Zoro schnaubte innerlich. Wieso musste der Kerl eigentlich immer seinen männlichen Stolz infrage stellen? Fahr ich im Kreisel schon seit Tagen, dann werd ich trotzdem keinen fragen; Wenn ich mal irgendwas gar nicht kann, dann fang ich trotzdem damit an... Testosteron ist mein Hormon; ich bleibe immer in Aktion; weiß ich auch nicht, worum es geht; ich bin die Topkapazität; ich lös Probleme schnell und ehrlich; zack, zack, zack, fertig! „Natürlich weiß ich, wo wir sind!“, kam es entrüstet von ihm. Er brauchte sich doch nur umsehen. Sie waren in der Wüste, glasklar! Was fragte Sanji eigentlich noch so blöd? „Und wo sind wir?“ „Death Valley.“ „Highway?“ „...“ So ein verdammter Dreck. Sanji hatte immer das letzte Wort bei so etwas. Gut, er hatte die letzte Frage, und Zoro keine Antwort mehr. Aber er konnte nichts dafür. Die amerikanische Regierung oder sonst wer wäre ja wohl dafür verantwortlich, mehr Schilder aufzustellen, damit er nicht immer in sprachlose Verlegenheit geriet, wenn der Blonde ihn nach etwas fragte, das mit grober Orientierung zu tun hatte. „Weißt du noch, in welche Himmelsrichtung wir fahren?“ „Westen!“ „Und wie kommst du darauf?“ „Die Sonne steht im Süden und is hinter uns...“, brummte er, und Sanji hob skeptisch eine Augenbraue. „Also nach meinem allgemeinen Verständnis sollte dann vor uns Norden liegen!“, kam es spitz zurück und Zoros Stirn krauste sich. „Lass mich doch einfach fahren, Kochlöffel!“, patzte Zoro zurück. Wieso kam der Blonde nur immer wieder dazu, einem Taxifahrer zu misstrauen? Gut, es war nicht die perfekte Berufswahl, aber es gab ein wenig Geld, und außerdem waren die Dinger mit Navigationsgeräten ausgestattet. Sein Auto nicht. Vielleicht hätte es auch ein Dreifach-CD-Wechsler getan, denn wenn es nicht der fünffache gewesen wäre, hätte er noch das Geld für so ein kleines Navigationsgerät gehabt. Es hätte ja nicht mal zwingend mit ihm reden müssen. Das übernahm sein blonder Freund ja zur Genüge. Und der erwartete auch noch Antworten! Außer er verschränkte wieder so arrogant die Arme wie jetzt grade und zog eine Augenbraue hoch. So hoch, wie er dabei innerlich die Nase reckte, musste er aufpassen, dass es nicht rein regnete. Idiot. „Bitte...aber du bezahlst das Hotel oder den Rückflug!“ 24.12. Irgendwann später, ein einsamer Wagen auf einer einsamen Straße Es war schlichtweg zum Kotzen. Sanji lehnte mittlerweile am Fenster und döste vor sich hin, leises Britney Spears Geträller kam aus dem Radio und er hatte keine Ahnung mehr, wo er war. Selbst wenn er eine Karte hätte, würde die ihm jetzt rein gar nichts bringen. Zoro seufzte. Soviel zu seiner schönen Weihnachtsrettungsaktion, die Sanji den erwünschten Schnee bringen sollte. Pustekuchen! Weit und breit nichts als Sand, Sonne – auch im Volksmund Wüste genannt – eine Straße, die sich endlos dahinschlängelte, und ein Sanji, der ihn mit Schweigen bestrafte, wenn auch nicht mehr mit diesem schmerzhaften. Immerhin döste er, aber auch das war mehr als ungerecht. Er selbst war schließlich auch müde! Kein Wunder, wenn man Stunde um Stunde durch die Walachei kurvte. Sein Blick wanderte nach Links. Die Sonne ging langsam aber sicher unter, und Zoro seufzte wieder. Er hatte es verbockt. Sich über die Augen streichend, blickte er nach Rechts hinüber, auf einen Sanji, der reichlich unbequem auf dem Autositz zusammen gerollt...ja, was? Er saß nicht wirklich, aber als Liegen konnte man das auch nicht bezeichnen. Er machte eher einem Akrobaten Konkurrenz. Hinter Sanji türmte sich etwas massives, und Zoro ging voll in die Eisen. Mit gerunzelter Stirn sah er an Sanji vorbei raus und grinste dann. Etwa zwanzig Meter vor ihm zweigte eine Straße ab, und ein Straßenschild verkündete, dass es dort zum „Mount Whitney“ ging. Wenn ihn sein Gedächtnis nicht trog, hatte er also 130 Kilometer zurück gelegt... Ein schneller Blick auf den Tacho verriet Zoro, dass dem nicht so war. Es waren weit über vierhundert. Sich konzentrierend, bog er die nächste Ausfahrt ab und folgte dem Weg. Sanji sollte seinen Schnee bekommen! Und das er doch tiefer zu schlafen schien, als Zoro angenommen hatte, war ihm jetzt nur Recht. Schnell legten sie einiges an Höhenmetern zurück, und Zoro war froh über seinen aufgemotzten Motor. Nur mit 45 PS wäre er hier niemals hochgekommen. Aber dank Lysops Bastelkünsten, keuchte der arme Wagen zwar schwer, doch er ließ sich nicht kleinkriegen und bezwang Stückchenweise den Berg, der über 4.400 Meter hoch vor ihnen türmte. Auf einem kleinen Stück wurde es schmaler, und Zoro sah eine kleine Tankstelle. Es gab zwei altmodische Zapfsäulen, die sicher schon mindestens fünf Jahrhunderte überdauert haben mussten, wenn man das ganze sehr subjektiv beurteilte, und eine kleine Baracke, die sich hochtrabend „TankShop“ schimpfte. Ein kurzer Zwischenstopp war vielleicht gar nicht mal verkehrt, zumal er nicht wusste, wie gut die Thermoskannen Sanjis wirklich isolierten, und nachfragen hatte er auch nicht wollen. Nicht nach dem der Blonde schon den ganzen Tag so verflucht geladen durch die Gegend marschierte. Gut, im Moment ließ er sich durch die Gegend kutschieren. Er lenkte den Wagen an den Straßenrand und zog die Handbremse fest. Nachdem er jetzt bestimmt schon acht Stunden am Steuer saß, wollte er sich wirklich nicht mehr von seinem Orientierungssinn austricksen lassen. Damit Sanji nicht wach wurde, ließ er den Motor laufen, in Fahrtrichtung stand der Wagen ja, dafür hatte er gesorgt. Er lief nach hinten an den Kofferraum und schraubte die Thermoskanne auf. Lauwarm. Er seufzte und schraubte sie wieder zu. Erst einmal drinnen fragen, ob der Mensch da Kakao kochen konnte. Wenn nicht, musste es eben lauwarm funktionieren... Doch er hatte Glück. Das erste Mal an diesem verschissenen Tag hatte er Glück! Zoro war drauf und dran, eine Flasche Sekt zu köpfen. Zumindest das hätte er jetzt eigentlich verdient. Mit heißem Kakao, einer Flasche Rum und Naschkram für seinen Schatz bewaffnet, stiefelte er zum Auto zurück, verlud alles und fuhr weiter den Berg hinauf. Sie kamen an einem Hotel vorbei, welches Zoro versuchte sich zu merken, für den Fall, dass sein blonder Gefühlsalptraum sich weigerte, mit ihm im Auto zu übernachten, so wie er sich das gedacht hatte. Na ja, das war Plan B. Oder C. Wenn er ehrlich war, eher X. An sich hatte er vorgehabt, ein wenig mit dem Blonden in den Schnee zu gucken und dann wieder heim zu fahren, um sich dort auf dem Bett noch eine Runde auszutoben. Aber gut, im Improvisieren war er gar nicht mal schlecht. Da konnte Sanji sagen, was er wollte. Gut, im Moment tat er das nicht, weil er schlief, aber ansonsten hatte er gerne etwas zu kritisieren, wenn Zoro anfing, zu improvisieren. Außer wenn es um Sex ging. Dann genoss er es. Idiot. Doch darüber wollte Zoro jetzt nicht nachdenken. Konnte es auch nicht, sein breites, grenzdebiles Grinsen vertrieb so ziemlich jeden Gedanken, den er hegen könnte. Theoretisch. Er hatte das Ende der Straße erreicht, einen riesigen Parkplatz, von dem aus es nur noch zu Fuß weiter ging. Gut, bis ganz nach oben hatte er es gar nicht mehr vor, es reichte schon. Es lag ein wenig Schnee. Nicht mehr als fünf, sechs Zentimeter, doch genug, um alles in eine wohligweiche Decke einzuhüllen. Selbst auf den Tannen lag Schnee, als hätten sie sich extra für den Heilig Abend herausgeputzt. Er lenkte den Wagen weiter über den Parkplatz, durch den Schnee und stellte ihn an einem Ende, welches er als perfekt erachtete, ab. Und wieder ließ er den Motor im Leerlauf weiter vor sich hinblubbern, damit Sanji nicht wach wurde, bis er mit seiner Vorbereitung fertig war. Immerhin wollte er Sanji ein außergewöhnliches Weihnachten bereiten, und er war sich darüber im Klaren, dass er ein paar Dinge auszubügeln hatte, auch wenn er selbst fertig war. Eigentlich wollte er nur noch schlafen. Aber das konnte er auch nachher noch. Jetzt holte er erst einmal die Thermoskannen nach draußen, stellte sie aufs Dach des Autos und die Süßigkeiten für Sanji und den Rum für sich stellte er daneben. Außerdem noch ein paar eingeschweißte Sandwiches, die er schon gestern besorgt hatte. Er konnte einfach keine annehmbaren Brote schmieren. Dafür hatte er ja auch Sanji. Erst dann öffnete er vorsichtig die Beifahrertür und betrachtete amüsiert, wie Sanji missbilligend die Stirn in Falten zog, als die kalte Luft herein zog. Gut, er war eine Frostbeule, und er trug nur einen dünnen Pullover. Also nicht seine abnormale Winterausrüstung. Wozu auch? Das Auto heizte ja ziemlich gut. Er beugte sich über ihn und stellte den Motor aus. Morgen früh musste er dringend tanken! Mit einem sanften Kuss weckte er den Blonden und betrachtete mit einem sachten Lächeln das Räkeln seiner kleinen Schmusekatze, die wieder in die Realität dämmerte. „Hast du doch nach Hause gefunden?“, nuschelte der Blonde und Zoro verdrehte die Augen. „Nein, ich hab dir ne Überraschung versprochen, und die kriegst du jetz’ auch...“, murrte er und zog Sanji aus dem Wagen. Der Blonde rieb sich den Schlaf aus den Augen, bevor sich diese voller Überraschung weiteten. Vor ihm erstreckten sich Schneebedeckte Hügelkuppen und darunter im Schein der Abendsonne die Wüste. Ein in der Tat verwirrendes Panorama. „Was...wo...?“ „Hier.“ Zoro drückte ihm eine Tasse mit dem frischen heißen Kakao in die Hand und ihm einen Kuss auf die Wange. „Frohe Weihnachten!“ Ende ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)