Little Man - Great Heart von abgemeldet (Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt...) ================================================================================ Kapitel 3: ~An other world than hers~ ------------------------------------- ~Eine andere Welt als ihre~ "Ich verstehe. Natürlich. Kein Problem. Ich kümmere mich darum. Auf wiederhören!" Nicola beendete das Gespräch. Christella saß gespannt auf dem Stuhl und schaute sie erwartungsvoll an. "Und?", drängte sie. Nicola sah ernst zu Christella. "Also, diese merkwürdige Frau von Keine-Ahnung war zuerst ziemlich sauer, weil wir nicht sofort Bescheid gegeben haben, dass du hier angekommen bist. Sie war auch sauer, weil du einfach so abgehauen bist. Sie war schon kurz davor, die Polizei zu rufen. Darum hat sie ziemlich auf stur gestellt, aber als ich ihr dann zu verstehen geben konnte, dass du mir gerade erst gesagt hast, von wo du weggelaufen bist, wurde sie ruhiger. Zumindest im Ton. Die Frau hat eine große Lunge. Alle Achtung! Ich habe ihr angeboten, dass du bei uns bleiben kannst, bis die Schule wieder anfängt. Fürs Erste bist du von der Schule freigestellt. Deine Noten sind so oder so sehr gut, meinte diese nette Dame. Ich sollte ihr Adresse und Teledonnummer von Philipp und mir aufschreiben, damit sie uns auch erreichen könnte, wenn etwas Wichtiges sein sollte", fasste Nicola das Gespräch zusammen. "Wow. Das ist klasse!", freute Christella sich. Die Haustür ging mit einem Klick auf. "Ich bin wieder da!", rief Philipp durch den Flur. Er kam in die Küche. "Mhh.. Riecht lecker!" Er gab Nicola einen kleinen Kuss. "Auch schon wach?", fragte er Christella. "Ja!", antwortete sie. "Also, Chrissi und ich haben gerade so eine Art Alleingang gestartet. Und es gibt nichts mehr daran zu rütteln, nur dass das klar ist! Ich habe mit dem Waisenhaus, in dem Christella wohnt telefoniert und geklärt, dass sie für die nächsten Wochen bei uns bleiben kann", klärte Nicola Philipp auf. Er schaute überrascht von Christella zu Nicola und wieder zurück. "Okay... Dann weiß ich Bescheid. Was steht heute an?", meinte er. Christella hielt sich da raus. Sie konnte noch nicht glauben, dass sie die nächsten vier bis fünf Wochen in München sein würde und dann auch noch bei Philipp und Nicola. "Fräulein ähh? Wie heißt du überhaupt weiter? Wir haben dich was gefragt!" Philipp holte Christella aus ihren Gedanken. "Oh, ja. Larenz. Christella Larenz. Ich habe die Frage nicht verstanden." Schuldbewusst, weil sie nicht zugehört hatte, schaute Christella auf den Boden. "Also, Fräulein Larenz, mach mal diese ernste Miene da von deinem Gesicht, fang an zu lachen und sag uns, ob du Lust auf eine Stadtrundfahrt im Schnee hast?", sagte Philipp grinsend. "Klar! Sind meine Sachen denn schon trocken?", fragte Christella an Nicola gewand. Diese schaute auch gleich nach. Sie kam mit einer Jeans und einem T-Shirt wieder. "Das ist trocken, aber das T-Shirt ist viel zu kalt. Überhaupt bestehen deine Sachen nur aus T-Shirts, Jeans und Strickjacken und so ein Zeugs. Es ist Winter. Das ist doch alles viel zu kalt!", meinte sie. "Mehr hatte ich nicht im Schrank!", verteidigte Christella sich. "Im Ernst?", hakte Philipp nach. "Glaubst du, ich lüge dich an?", stellte Christella die Gegenfrage. "Nein. Aber wenn das so ist, brauchst du neue Sachen. Dringend neue Sachen. Zieh dich mal um, dann können wir schneller in die Innenstadt fahren!", befahl Philipp. Christella nahm Nicola ihre Sachen ab und verschwand im Gästezimmer. In der Küche allerdings musste sich Philipp einen kleinen Einwand seitens Nicola anhören: "Was ist denn, wenn da auf einmal ein Fotograf steht, der dich sieht und dich und mich und Chrissi fotografiert? Sie hat keine Ahnung von deinem Beruf! Glaubst du im Ernst, dass uns niemand bemerken wird?" Philipp holte eine Wollmütze und Schal aus seiner Tasche, wickelte sich den Schal um und setzte die Mütze auf. "Erkennt man mich?" "Nein!", sagte jemand am Türrahmen. Christella war wieder da. "Ich bin fertig." "Das ging aber fix! Wer als erstes am Auto ist, der darf vorne sitzen!", meinte Philipp. Nicola und Christella flitzten los und ließen einen nachdenklichen Philipp zurück. Was, wenn Nicola Recht hatte und tatsächlich irgendjemand ihn erkannte und irgendwas aus der Situation interpretierte. Christella würde keine Ruhe haben. Das wollte er ihr nicht antun. Aber sie zu enttäuschen und ihr alles zu sagen, das wollte er nicht. Sie freute sich so. Aber er musste ihr unbedingt von seinem Beruf und seiner Zukunft erzählen. Sonst würde unter Garantie noch etwas schief gehen und Christella würde ihr lachen, das sie gerade jetzt unten am Auto lachte, wieder verstekcen und es nie mehr zeigen! Das wollte er nicht. Voll von diesen Gedanken ging er hinunter und öffnete das Auto. ~ "Gehen wir da rein, da finden wir sicher etwas für dich!", meinte Nicola. Sie schleifte Philipp und Christella in einen Laden. Sie stürzte sich auf einen Kleiderständer und suchte nach passenden Sachen. Christella hingegen sah sich skeptisch um. "Hier! Das ist doch hübsch!" Nicola winkte Christella zu sich rüber. Sie kam. Nicola hielt einen roten Pullover mit der Aufschrift "I like to smile the whole time" in der Hand. "Probier mal." Christella tat, wie ihr geheißen. Der Pullover passte. Nicola war ganz begeistert und Philipp nickte anerkennend. "Das!", miente er und hielt ihr einen schwarze Pullover entegegen. Auch dieser passte. Schließlich kam Nicola noch einmal mit einer hübschen dunkelblauen Jeans zu der Umkleidekabine. "Wenn die passt, dann gehen wir in den nächsten Laden!", sagte sie fröhlich. Sie passte. Nicola schleppte die zwei Pullover und die Jeans zur Kasse. Philipp und Christella folgten ihr. Christella kramte in ihrer Tasche rum, doch Philipp hielt ihren Arm fest und schüttelte den Kopf. Daraus schloss Christella, dass Nicola die Sachen bezahlen würde. "Oh, ne-", begann sie, doch Nicola hatte schon die Sachen in einer Tüte in der Hand. "Du brauchst noch Schuhe und zwei oder drei Pullover mehr!", stellte sie fest. "Aber... Ich will selber - ", versuchte Christella wieder, mit ihrem Satz anzufangen. "Nein, kein aber. Gehen wir!", befahl Nicola. Christella konnte nichts tun, außer sich ihrem Schicksal zu fügen. In einem Schuhladen fanden sie hübsche Winterstiefel und schicke Sneakers. In einem weiteren Laden traf Nicola auf einen hellgrünen und hellblauen Pullover, den sie unbedingt an Christella sehen wollte. Davon lies sie sich auch keineswegs abbringen. Als sie wieder zum Auto gingen, fiel Christella ein Poster auf. "Ähm... Bist das nicht du?", fragte sie. Philipp dreht sich um. Da hing ein großes Poster des FC Bayern München, natürlich war da auch Philipp drauf. Nicola griff ein. "Wir müssen weiter!", drängte sie. Sie zerrte Christella ins Auto. "Warum warst du auf dem Poster?", fragte Christella Philipp. "Das erzähle ich dir später!", meinte er. Innerlich verfluchte er dieses Poster. Warum hing es da? Warum musste er da parken? Es regte ihn auf. Tierisch auf. Er würde Christella wirklich jetzt schon erzählen, was er beruflich tat. Sie fand sich damit ab, dass Philipp noch nichts dazu sagen wollte. Statt weiter zu forschen sagte sie: "Danke, als für die Sachen und so! ich war noch nie shoppen." Nicola und Philipp lächelten. "Kein Problem. Sieh es als Geburtstagsgeschenk!", wehrte Nicola ab. Philipp hielt das Auto. "Hat jemand Lust auf Singstar?", fragte er. "Was ist das?", wollte Christella wissen. "Ein Spiel. Karaoke!", erklärte Nicola. "Ich kann aber nicht singen", meinte Christella. "Macht nichts. Ich auch nicht, aber es macht eben einen riesigen Spaß, sich selbst singen zu hören. Zumindest empfinde ich das so!", sagte Philipp grinsend. Christella grinste zurück. Oben in der Wohnung stellte Nicola die Einkaufstüten in das Gästezimmer. Philipp stellte die PlayStation an. Christella stand einfach so im Wohnzimmer rum. Nicola kam mit warmer Suppe zurück. Sie und Philipp erklärten Christella, was sie machen musste. Es machte Spaß, das Spiel zu spielen. Als alle schon zu viel gelacht hatten, fiel Christella wieder die Sache mit dem Poster ein. Sie wiederholte ihre Frage: "Warum warst du auf dem Poster?" Philipp verstummte. Nach eine schweigenden Minute erklärte er: "Ich arbeite beim FC Bayern. Ich bin Fußballer. Fußball kennst du? Jedenfalls, ich bin auf dem Poster, weil ich in dem Verein spiele. Und demnächst spiele ich sogar für die Nationalmannschaft." Christella schaute Philipp verwundert an. Das klang ja gerade so, als wäre er berühmt. Sie äußerte ihre Gedanken laut. "So kann man es auch sehen. Jedenfalls werden die Spiele auch im Fernsehen gezeigt. Einige Leute könnten mich tatsächlich kennen.", meinte Philipp dazu. "Er hat schon einen ganzen Fanclub", quatschte Nicola dazwischen. "Dann lebt ihr zwei ja in einer ganz anderen Welt als ich", stellte Christella erschrocken fest. "Quatsch! Ist doch auch egal. Lasst uns lieber noch eine Runde spielen!", meinte Philipp. Er hoffte, Christella so abzulenken. Und es gelang ihm sogar. Sie hatte ihren Spaß an dem Spiel. ~~~ Kapitel drei :] Danke für die Kommentare ;] Ciao Kiara Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)