Geheimnisse im Nagoya-Krankenhaus von abgemeldet (Chiaki Vs. Marron) ================================================================================ Kapitel 11: Die Aufgabe von Gott -------------------------------- Jeanne und Sindbad blickten sich erschrocken um. Man zielte mit richtigen Waffen auf sie. Jeanne rutschte das Herz in die Hose und Sindbad ging es nicht sehr anders. Sie saßen wirklich in der Falle. Was sollte sie nun tun? Marron, alias Jeanne, blickte sich um. Sie sah momentan keine Fluchtmöglichkeit. Nach oben konnte sie nicht, da standen Polizisten und das Stockwerk runter, standen auch Polizisten. Nun saß sie wirklich in der Klemme. Aber sie musste einen Weg finden. Sie blickte Sindbad wütend an. Nur wegen ihm saßen sie jetzt in der Falle. Hätte er sie einfach ihre Arbeit erledigen lassen, wäre das hier jetzt nicht passiert und sie wäre vielleicht sogar wieder auf den Rückweg. Sie seufzte. Sie musste sich was einfallen lassen. „Keine Bewegung.“ Jeanne seufzte, das hatte sie garantiert nicht vor. Sie wollte bestimmt nicht ihr Leben aufs Spiel setzten. Nein, ganz und gar nicht. „Das haben wir bestimmt nicht vor., sagte Sindbad. Jeanne blickte ihn genervt an und seufzte. Sie musste hier weg. „Keine Spielchen mehr“, sagte nun ein anderer Polizist. Jeanne fing an zu grinsen. Jetzt hatte sie eine Idee. Und sie hoffte, dass es funktionierte. Es war ein gefährlicher Weg. Aber sie hatte jetzt erst mal keine andere Wahl. Sindbad blickte sie an und erkannte, dass sie etwas vorhatte. Er las es in ihrem Gesicht. Er wollte ihr widersprechen. Er wollte ihr sagen, dass sie nichts riskieren sollte. Er wollte ihr sagen, dass er sie nicht verlieren wollte. All das wollte er ihr sagen. Aber er wusste, dass er es ihr nicht sagen durfte, denn das würde ihn verraten und das würde das Vertrauen zerstören, was sie langsam zu ihm aufbaute und das wollte er nicht. Nein, das wollte er verhindern. Aber deswegen zuschauen, wie sie ihr Leben riskierte. Jeanne drehte sich zu um und blickte Sindbad an. Sie lächelte. Sie wusste, dass sie es bereuen würde. Aber sie lächelte. Und sie wollte sich bei ihm rächen. Sie hatte noch eine Rechnung mit ihm offen. Er hatte mal mit ihr gespielt, also wollte sie den Spieß dieses mal einfach umdrehen. Warum auch nicht? Sindbad blickte sie überrascht an. Was hatte sie vor? „Keine Bewegung.“ Doch Jeanne lächelte nur. Sie streichelte Sindbad durchs Haar und funkelte ihn regelrecht liebevoll an. Was hatte sie vor? Er war ein wenig überrascht. Er wusste nicht, was er machen sollte. Warum sollte sie ihn so anlächeln, wenn drum herum Polizisten mit ihren Waffen auf sie zielten? Sie fuhr mit ihrer Hand über sein Gesicht, lächelte. Sie drückte ihre Körper näher an sich ran. „Na…“, sagte sie. Sie klang leidenschaftlich und begierig. Was war hier los? Sindbad wurde heiß. Er spürte die Hitze und die Leidenschaft in sich aufkeimen. Er musste sich zusammenhalten, sie nicht einfach zu küssen. Denn das war das einzige, an was er dachte. Er sah ihre himmlischen und vollen Lippen vor sich. Er dachte an den ersten Kuss mit Jeanne und an den Kuss mit Marron. Die Person, die vor ihm stand, war jemand ganz Fremdes. Er verstand immer noch nicht. Jeanne grinste. Sie blickte vorsichtig in alle Richtungen und blickte zu den Polizisten. Sie blickten sie alle gespannt an, weil sie selber alle überrascht waren. Und Sindbad, er ging ihr auch auf den Leim. Ihr Plan würde also funktionieren. Sie grinste. Aber sie musste dennoch vorsichtig sein. Sie war immer noch in einer gefährlichen Situation. „Was hast du vor?“, flüsterte er ihr zu. „Wirst du schon sehen“, sagte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Das war der Moment. Alle starrten die Beiden an. Sie hatte die volle Aufmerksamkeit. Dann knallte es laut. Und es bildete sich weißer Nebel im Rauch aus. Jeanne nutzte ihre Situation, in die sie sich selber gebracht hatte, und schwang sich über die Polizisten, die am Ende der Treppe standen. Man hörte nur ihre Schritte auf den Marmorfußboden, mit dem man den Flur ausgeschmückt hatte. Sogar Sindbad stand immer noch wie versteinert da. Aber er grinste. Sie hatte es also doch faustdick hinter den Ohren. Auch wenn er sich hintergangen fühlte, musste er doch lächeln. Das war die Jeanne, die ihn faszinierte. Jeanne wusste, dass sie nicht sehr viel Zeit hatte, deswegen rannte und lief sie auch so schnell sie konnte. Der Rauch, der die Polizisten und auch Chiaki benebelte und von ihrer Aktion erst mal abhielt würde nicht ewig anhalten. Jeanne wusste aber nun, wo sie das Bild fand. Also dürfte es nicht mehr lange dauern. Dann bog sie direkt an das Zimmer ein. Sie sah einen älteren Mann. Er kniete verzweifelt vor einem Bild. Es sah aus als würde er beten. Doch sein Gesicht war verzerrt und sein Körper verkrampfte sich zusammen. Er wimmerte. Er betete nicht. Er krümmte sich vor Schmerzen. Jeanne ging auf ihn zu. „Sir, ist alles in Ordnung bei Ihnen?“ Als Jeanne neben ihm stand, blickte er sie an. Und sie erschrak. Seine Augen waren schwarz wie die Nacht, nein dunkler als die Nacht. Da waren keine Pupillen, da war keine Iris. Da war nur eine abgrundtiefe Schwärze. Sie wollte ein, zwei Schritte zurückweichen, doch so weit kam sie gar nicht, denn er stieß sie nach hinten. Sie landete auf ihren Po. „Jeanne!“ Sie drehte sich um und blickte in das Gesicht von Sindbad. Wie war er aus den Fängen der Polizei entkommen? „Lass mich in Ruhe!“, fauchte sie ihn an. Da war wieder die wilde Katze und dieses Verhalten ließ ihn lächeln. Er musste einfach lächeln, wenn er sie sah. Er mochte jede von ihren Seiten. Sie stand sofort wieder auf und griff nach ihrer Brosche. Den Mann ließ sie links liegen, aber seine Augen erschreckten sie. Warum war er so? So was hatte sie noch nie erlebt. Aber sie musste jetzt erst ihren Auftrag erledigen, sonst würde Sindbad ihr Zuvor kommen. Sie warf ihren Pin auf das Bild. Ihr Pin blieb stecken. „Uaaaa!“, schrie der Mann plötzlich und fasste sich an seinen Kopf, hielt seinen Kopf fest, als würde er gleich platzen. Jeanne blickte überrascht und verwirrt. Eine Schachfigur erschien und das Bild verschwand. Nun lag der Mann auf dem Boden, sein Gesicht war nicht mehr verzerrt, er lag ruhig da. „Schnell!“, hörte sie plötzlich die Stimmen der Polizisten. Das war Jeannes Zeichen. Sie rannte schnell zum Balkonfenster, öffnete die Tür und sprang in den Garten. Sie blickte nicht mehr hinter sich und bekam so auch nicht mit, dass Sindbad ihr folgte. Erst als sie das Gelände des Hauses verlassen hatte, atmete sie auf und blieb stehen. Sie blieb stehen und lächelte. „Interessante Leistung.“ Jeanne drehte sich erschrocken um. Sie blickte in da Gesicht von Sindbad. Er war ihr also gefolgt. Sie seufzte: „Was möchtest du?“ „Dir gratulieren“, sagte er und blickte sie an. „Warum?“ „Warum nicht?“ „Wir sind Feinde?“ „Siehst du alles im Leben so verkrampft?“ „Das geht dich wohl gar nichts an“, meinte Jeanne genervt. Sie hatte keine Lust, sich mit ihm zu unterhalten. „Lass mich in Ruhe.“ „Jeanne…“ Er wollte ihr noch so vieles sagen. Wollte ihr sagen, dass er ihr helfen wollte, wollte ihr sagen, wer er wirklich war, wollte ihr sagen, was er für sie empfand. Es stand aber leider einfach zu viel auf dem Spiel. Er wusste noch nicht, wie sie reagieren würde, wenn er ihr alles gestehen würde. Er hatte noch keine zu wichtige Rolle in ihrem Leben eingenommen, aber das wollte er sehr gerne. Sehr gerne sogar. Er wollte Marron kennen lernen. Wollte die Person vor sich einfach kennen lernen. „Jeanne…“ „Was möchtest du?“ „Ich muss dir was sagen.“ Sie blickte ihn fordernd an. „Was hast du mir schon zu sagen.“ Sie drehte ihm den Rücken zu. „Wegen dem Mann von eben…“ Sie blieb stehen. Er lächelte. Es interessierte sie also doch. „Das ist unsere Aufgabe.“ Sie drehte sich um und blickte ihn an. „Hat man dir das nicht gesagt?“ Sie war verwirrt. Fynn hatte ihr nie einen richtigen Grund genannt, warum sie das tat, was sie tat. „Das ist unsere Aufgabe. Man hat uns diese Aufgabe gegeben. Diese Menschen sind von Dämonen besessen. Sie hausen in diesen Bildern oder in Gegenständen und verwirren diese Menschen und machen sie kaputt.“ „Was redest du da?“ Er ging auf sie zu. „Jeanne, deswegen machen wir das, was wir tun. Wir retten diese Menschen. Das ist die Aufgabe, die Gott uns gegeben hat.“ Sie blickte ihn an. Gott? War sie also doch eigentlich nie alleine gewesen? War Gott immer bei ihr gewesen? Sie blickte Sindbad an. Warum trösteten seine Worte sie gerade? Warum tat es ihr so gut, diese Worte zu hören. Sie waren tröstend. Sie taten ihr wirklich gut. Sie blickte ihn überrascht an. Sie fühlte sich im nächsten Moment aber vor ihm entblößt. Sie drehte sich um und rannte davon. Sindbad blickte ihr hinterher. Als er ihre Augen eben gesehen hatte, hatte er gespürt, dass sie ihn wirklich angehört hatte, als war das, was er sagte, etwas vollkommen Neues. Was hatte man ihr denn gesagt, warum sie das tat? Er seufzte. Aber er hatte ihr nicht alles gesagt. Auch wenn sie das gleiche Ziel und die gleiche Aufgabe hatten, hatten sie verschiedene Auftraggeber. Aber dennoch hatte er von seinem gesprochen. Von Gott. Dabei wusste er, dass sie einen anderen hatte. Aber wusste sie das? Wenn sie es wüsste, würde sie dann wirklich diese Aufgabe erledigen. Er glaubte es nicht. Vermutlich wusste sie es gar nicht. Marron trat in ihre Wohnung. Sie hatte sich in einer dunklen Gasse verwandelt. Sie schloss die Tür hinter sich und blieb an dieser stehen. Sie machte auch nicht das Licht an. Die Worte von Sindbad gingen ihr nicht aus dem Kopf. Gott war auf ihrer Seite? Er war immer an ihrer Seite gewesen? Er hatte ihr diese Aufgabe gegeben? Sie wollte es gar nicht glauben. Also war sie die ganze Zeit gar nicht alleine gewesen. Nein, Gott war immer an ihrer Seite gewesen, auch als sie sich verlassen gefühlt hatte. Sie ließ sich an der Tür sinken und zog die Knie an sich. Sie seufzte und Tränen rannen ihr über die Wangen. Warum hatte sie bloß an Gott gezweifelt? Er war die ganze Zeit doch bei ihr gewesen. Er hatte sie nie alleine gelassen. Er war immer da gewesen, er war immer an ihrer Seite gewesen. Es tat ihr so sehr Leid. Sie glaubte es nicht. Sie glaubte es einfach nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)