Die S-Collection von Lichtregen (SasoDei One-Shots) ================================================================================ Kapitel 2: Das Vermächtnis -------------------------- Ein unkontrollierbares Schütteln durchzuckte seinen Körper und zwang ihn, sich entgegenwirkend die Hände an den Armen zu reiben. Wie kalt würde es denn noch werden? Ein eisiger Windzug erfasste seine langen, blonden Haare und blies unangenehm unter den dünnen Stoff seines schwarz-roten Mantels, den er folglich noch enger um seinen Körper schlang, um der kalten Luft ja keine Angriffsfläche mehr zu bieten. Dabei war es doch gerade erst Herbst geworden und die Bäume würden erst in Kürze ihr welkes Laub abwerfen. Tote Blätter, die zu Boden fielen und im Kreis des Lebens ewig fortbestehen würden… Der Tod konnte jeden einholen, das hatte Deidara begriffen, nachdem sogar sein ehemaliger Teampartner Sasori, der sich selbst als ewig währendes Kunstwerk angesehen hatte, vor zwei Monaten gestorben, oder besser gesagt getötet worden war. Welche Ironie… Der Blonde blickte starr auf den dunklen See hinaus, an dem er sich in letzter Zeit öfters eine Auszeit von seinem nervigen Partner Tobi gönnte und dessen Oberfläche sich unter einem weiteren, kühlen Windstoß kräuselte, die schwarzen Tiefen ihn mit einem Sog in die dunklen Abgründe führten. Ihm fröstelte erneut und sein Blick verfinsterte sich, wurde zu einem kalten und emotionslosen Ausdruck auf dem sonst so hübschen Gesicht, dessen blaue Augen jedoch jeglichen Glanz aus früheren Zeiten verloren hatten. War es aber wirklich die Umgebung, die diese Kälte und Dunkelheit verbreitete oder… war er es selbst? War es vielleicht nicht sein Äußeres, das fror, sondern sein Inneres, das langsam an Kälte erstarb? Verbittert richteten sich Deidaras Augen auf die Münder in seinen Handflächen. Er fühlte nichts. Nicht einmal einen Funken der Freude oder des Wahnsinns, den er sonst, früher, sooft empfunden hatte, wann immer er an seine Explosionen, seine Kunst, gedacht oder diese angewandt hatte. Nichts. Das einzige, das blieb, war die fortwährende Kälte und Leere, die seinen Körper vergifteten und jeden Muskel lähmten. Selbst das Lächeln hatte er verlernt… Was war nur aus ihm geworden? War er nicht einmal ein fröhlicher Mensch gewesen, glücklich… lebendig? Könnte man seinen aktuellen Zustand überhaupt als Leben bezeichnen? Träge stierten die blauen Iriden auf das unergründliche Wasser, ohne jeden Ausdruck, ohne jede Motivation, diese stille, aber trostlose Idylle der Dunkelheit mit einem seiner Kunstwerke zu zerstören und ihr damit Leben einzuhauchen, wie er es sooft getan hatte. Warum hatte er sich so verändert? War nicht Sasori immer derjenige gewesen, der immer schlechte Laune gehabt und ihn mit gefühlsleeren Augen bedacht hatte, weil er innerlich sicherlich schon längst tot gewesen war? Wieso fühlte er sich seit dem Tod des Rothaarigen plötzlich genauso? „Deidara-senpai! Tobi hat Sie schon überall gesucht!“ Der Maskenträger sprang mit einem freudigen Quietschen aus dem Gebüsch, was Deidara aus seinen Gedanken riss und aufschauen ließ. Nicht auch noch der… „Wir haben doch gleich eine Mission, weshalb Deidara-senpai doch endlich mal nach Hause kommen muss anstatt in der Gegend rum zu starren… Tobi will Sie verstehen, aber Tobi kommt einfach nicht dahinter! Oder ist Deidara-senpais Tätigkeiten vielleicht sogar so unsinnig, wie Tobi denkt?“ Deidaras Schläfe zuckte unkontrolliert, doch anstatt ihn mit lauter Stimme anzufahren, glichen seine Worte einem bedrohlichen Zischen. Was für ein „Zuhause“ meinte der Schwarzhaarige überhaupt? Das trostlose Hauptquartier der Akatsuki konnte der Blonde jedenfalls nicht mehr so nennen… „Halt die Klappe, Tobi, hm. Der einzige, dessen Dummheit jeden Rahmen sprengt, bist du selbst. Und dafür, dass du seit neuestem denken kannst, müsste man wahrscheinlich sogar dem bekloppten Jashin danken… wenn du das wert wärst, hm.“ Deidara starrte seinen Partner emotionslos in die Augen, verzog nicht eine Miene, als seine Beleidigung ihre Wirkung zeigte, als Tobi aufgebracht auf der Stelle hüpfte. „Warum sind Sie immer so gemein zu Tobi? Tobi hat Ihnen gar nichts getan und Sie beachten ihn kein Stück… Sie erkennen Tobis Leistung gar nicht an“, schmollte der Maskenträger und trat unsicher von einem Fuß auf den anderen. „Wie du meinst, hm…“ Deidara drehte sich einfach weg und ließ den Älteren alleine stehen, um sich widerwillig auf den Weg zum Versteck und der Mission zu machen. Tobi, der dies verwirrt und zugleich geknickt zur Kenntnis nahm, folgte dem Blonden und beeilte sich, um seinen Partner einzuholen, was dieser mit einem missbilligenden Blick zur Seite bemerkte, worauf er unüberhörbar schnaubte. „Sie sind genau wie Sasori-san… gleichgültig und kalt…“, murmelte der Schwarzhaarige traurig, weil sein Partner ihn wohl niemals mögen oder gar akzeptieren würde… Deidara schwieg. Hatte Tobi Recht, mit dem, was er sagte? War er tatsächlich wie Sasori? Auch nach außen hin? Leblos? Gefühlskalt? Ohne Interesse an dem Schicksal anderer? Er beschleunigte unbewusst seine Schritte, sodass Tobi nun neben ihm herlaufen musste, um mitzuhalten. „Warten Sie doch, Deidara-senpai! Nicht so schnell!“, jammerte der Maskenträger, dessen Atem schon schneller ging und er deswegen keuchend nach Luft schnappte. „Ich warte nicht, besonders nicht auf dich, Spiralfresse. Wenn du mit willst, dann beeil dich, hm“, entgegnete der Blonde gereizt und nahm noch einmal an Tempo zu, sodass Tobi doch ein gutes Stück zurückfiel. Umso besser, der sollte ihn bloß in Ruhe lassen. Warum war der Schwarzhaarige überhaupt mit ihm in einem Team? Womit hatte er so einen schwachen und nutzlosen Partner, der zudem kein Verständnis von Kunst hatte, nur verdient? Der andere nervte nur, behinderte ihn bei Missionen und stand auch sonst immer im Weg. Wer konnte so jemanden schon gebrauchen? Aber war das nicht genau das, was Sasori auch immer von ihm selbst gedacht hatte? Dass sein Partner nutzlos, seine Explosionen Mist seien und er von Kunst keine Ahnung habe? Ach Quatsch, das damals war doch etwas völlig anderes gewesen und könnte unmöglich mit der derzeitigen Situation verglichen werden, denn immerhin waren sie beide Künstler gewesen… Und Deidaras Kunst hatte im Endeffekt überlebt, obwohl der Rothaarige seine angebliche Ewigkeit immer so gerühmt hatte. Pah! Das einzige, das von Sasori vielleicht noch übrig war, waren seine zerstückelten, holzigen Körperteile, die in einer eingestürzten Höhle vermoderten. Tolle Form von Ewigkeit… Doch selbst dieser Gedanke an seinen Triumph über den rothaarigen Künstler konnte dem Blonden kein Lächeln entlocken… Sein Gesicht blieb versteinert. „Deidara-senpai! Bitte wartet, Tobi kann nicht so schnell laufen!“, ertönte erneut die weinerliche Stimme des Maskenträgers hinter ihm, doch Deidara dachte gar nicht daran anzuhalten. Warum auch? Sollte der Schwarzhaarige doch bleiben, wo er wollte… Grummelnd erreichte der Blonde schließlich den versteckten Eingang, schon jetzt genervt von der Aussicht auf die bevorstehende Mission, und öffnete das Siegel. Mit müden und gleichzeitig gelangweilt blickenden Augen sah er seinen Partner nach ihm ankommen, schritt aber, ohne auf diesen zu warten, hinein. Vielleicht würden ihn ein paar Explosionen bei der Mission doch endlich mal wieder aufmuntern, was sie bis jetzt jedoch nie geschafft hatten… Schon wieder. Keine Vorfreude, rein gar nichts, höchstens Wahnsinn, der sich in solchen Momenten der kurzen, flüchtigen Explosionen immer einstellte und in seinen Augen leuchtete, erfüllte seinen Körper. Er war taub geworden… taub und stumm für die Dinge, die ihn früher so gefesselt hatten. Ohne auf andere Akatsuki-Mitglieder zu stoßen, da diese wahrscheinlich schon zu ihren Missionen aufgebrochen waren, erreichte Deidara Tobis und sein Zimmer und ließ sich schwer auf sein Bett fallen, wo er, verwirrt von seinen eigenen Gedanken, die Augen schloss und sich erschöpft mit seiner Hand an die Stirn fasste. Vielleicht hatte Sasori ja doch etwas hinterlassen… sich selbst in ihm…? Deidara resignierte. Das war es wohl, was Sasori wohl schlussendlich doch seine Ewigkeit gebracht hatte… Ein Teil von ihm lebte in dem Blonden weiter, würde ihre Schicksale bis zu dem Tag seines eigenen Todes miteinander verbinden. War Sasoris ewig anhaltende Kunst im Endeffekt doch wahrhaftiger als seine eigene? Und warum war es dazu gekommen? Er hatte seinen ehemaligen Partner nicht einmal besonders gemocht, lediglich als Künstler respektiert… zumindest war ihm etwas anderes nicht bewusst gewesen. Der Blonde zuckte unwillkürlich mit den Schultern und ließ seine Hand erschlafft auf das Bett fallen. Ändern könnte er an der ganzen Situation sowieso nichts. Denn genau das war diese wohl… Sasoris Vermächtnis. So, das war der nächste OS. Ich habe so viele Ideen für weitere, aber keine Fantasie, sie auch umzusetzen (kann also dauern...). Die FF konnte ich auch noch nicht anfangen, weil mir immer andere Ideen im Kopf rumschwirren. So zum Beispiel schon ein etwas detaillierterer Plan für eine FF mit Hidan und Itachi. Hättet ihr überhaupt Lust auf das Pairing? Ich nämlich schon xD Gewidmet ist der OS jedenfalls lunalinn, weil sie immer so liebe Kommis schreibt, sie einfach sie (ich^^) selbst ist *knuddelknuff* und weil sie das Pairing auch so gern hat wie ich xD Vielen Dank übrigens für die Kommis beim ersten OS. Ich freu mich immer riesig über eure Äußerungen ^_____^ Eure Kurosaki-san Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)