Dude, zieh dir was an von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 3: Getrickse mit Folgen ------------------------------- Es war drei nächtliche Kämpfe um die Bettdecke später, dass sie Florida erreichten und Sam sprach zum ersten Mal seinen Verdacht laut aus, Dean wolle sich einen gesünderen Teint zulegen. „Mein Teint, Enrique, ist perfekt, so wie er ist.“, erwiderte Dean daraufhin und fing an, wie ein Leuchtfeuer zu grinsen, „Ich erfülle meinem Exbrüderchen lediglich einen Herzenswunsch seiner Kindheit.“ Sam blinzelte mehrfach und Dean sah ihm an, dass es in ihm arbeitete; Sams Anstrengungen schienen jedoch fruchtlos zu bleiben, er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, wovon du sprichst.“, bekannte er. „Wir mein Lieber…“, setzte Dean an und machte eine Kunstpause, „… fahren nach Disney Land.“ Sam entglitten sämtliche Gesichtszüge: „Wir machen was?!“ „Wir fahren nach Disney Land.“, wiederholte Dean herzlich und fing Sammys skeptischen Blick auf, „Und jetzt behaupte nicht, du würdest dich nicht freuen.“ Sam war sprachlos und somit perfekt konditioniert, sich Deans langatmige Erklärung anzuhören, wie er zu seinem Glück gekommen war. Die Fetzen, die zu ihm durchdrangen – Bobby – Anruf – Gefallen – versuchte er zu verarbeiten so gut es ging, dann wurde er jedoch hellhörig. „Ein Trickster? Bist du sicher?“ Dean fuhr auf den zum Erlebnispark gehörigen Parkplatz und warf Sam einen kurzen Blick zu: „Klar bin ich.“ Er fuhr die endlosen Reihen geparkter Autos auf der Suche nach einem freien Platz ab und warf wie nebenbei ein: „Bobby ist es jedenfalls und sein Kumpel Dave, der hier arbeitet, ist es auch. Die gleiche Sache wie immer: Etwas ausgeartete Streiche.“ Sam runzelte die Stirn und Dean fand endlich eine freie Parklücke. „Und warum bitteschön hast du mir das vorher nicht gesagt?“, fragte Sam verständnislos und Dean warf ihm einen Blick zu, als sei er ein Idiot. „Na, weil ich dich überraschen wollte.“ Sam konnte ein Grinsen nicht länger unterdrücken: „Dude, sagst du mir jetzt langsam mal, was in dich gefahren ist? Du bist richtig komisch in der letzten Zeit.“ „Das sagst du nur, weil du beleidigt bist, dass ich letzte Nacht nicht mit dir kuscheln wollte.“, konterte Dean ungerührt und stieg aus dem Wagen. Sam hatte keine andere Wahl, als es ihm gleich zu tun und half ihm dabei, ihre Taschen aus dem Kofferraum zu holen. Dave empfing die Beiden an der Rezeption, dankte ihnen für ihr Kommen und erkundigte sich nach ihren Zimmerwünschen. „Doppelzimmer.“, verlangte Dean milde lächelnd, „Doppelbett.“ Dave warf ihm einen irritierten Blick zu. „Tarnung.“, erklärte Dean mit stoischer Gelassenheit und verbiss sich beim Anblick von Daves verwirrtem Gesicht ein Grinsen. Der blickte nun nach Bestätigung suchend Sam an und der – in Ermangelung einer einleuchtenden Erklärung – unterdrückte einige weniger schöne Kosenamen für seinen Gefährten und nickte. „Tarnung.“, bestätigte er knurrend und trat Dean im Sichtschutz des Tresens auf den Fuß. Dessen Lächeln wurde ein wenig gequält und er humpelte minimal, als er in Sams Windschatten dem Pagen auf ihr Zimmer folgte. Die Rache war jedoch sein, als der Page ihn auf Trinkgeld hoffend anlächelte und wandte sich mit unschuldigem Augenaufschlag an Sam: „Übernimmst du das, Hase?“ Dann begann er das Zimmer zu inspizieren, den hochrot angelaufenen Sam aus dem Augenwinkel dabei beobachtend, wie er dem Pagen ein Trinkgeld zukommen ließ und wartete nur, bis der gegangen war, um festzustellen, dass ihm das Bett zu weich sei. Sam kämpfte noch immer mit seinem empfindlich angegriffenen Schamgefühl und ignorierte Dean, der sich aufs Bett geworfen hatte und gerade im Begriff war, von der Matratze verschluckt zu werden. Wortwörtlich. „Sammy!“ Der ein wenig dumpf um Hilfe Angeschrieene reagierte gerade noch rechtzeitig und konnte Dean vor einem frühzeitigen Tod à la „Nightmare on Elmstreet“ bewahren, indem er ihn an den Knöcheln packte und so lange zerrte, bis das Bett von ihm abließ. „Gott!“ Dean glättete seine in Aufruhr geratene Frisur und musterte ihre Schlafstätte mit sichtlichem Unwillen. „Und wo schlafen wir jetzt?“ „Ich glaube nicht, dass es das noch mal versuchen wird.“, bemerkte Sam gelassen und Dean warf ihm einen stechenden Blick zu: „Und woher willst du das bitteschön wissen?“ „Das hier hat es mit dir ausgespuckt.“, erklärte Sam und reichte Dean ein kleines weißes Kärtchen. ‚Ich werd’s nich noch mal versuchen’, stand darauf. Dean zog eine perfekt geschwungene Augenbraue in die Höhe: „Und das soll ich ihm jetzt glauben?“ „Ich glaube, es ist eine Sie.“ „Drehst du jetzt völlig durch?“ „Na guck doch, die Bettdecke hat Rüschen.“ „So wie es sich in meinem Hintern verbissen hat, könnte es auch genau so gut schwul sein.“ „Von mir aus auch so.“ „Du willst in einem schwulen Bett schlafen?“ „Neben meinem schwulen Exbruder.“ Sam duckte sich vor einem kräftigen rechten Schwinger weg und grinste Dean spöttisch an: „Jedenfalls sollten wir jetzt langsam anfangen, uns umzusehen. Nach dem Empfang würde ich dem Hauptprogramm gern entgehen.“ Drei Achterbahnfahrten, eine Zuckerwatte, ein Crepe, zwei Burger, eine große Cola mit Pommes und einen Vanillemilchshake später stellte Dean fest, dass ihm schlecht sei und Sam, dass sie nicht die geringste Spur hatten. Eine Kurzkonferenz mit Dave ergab lediglich, dass es bisher noch keine Todesfälle geben habe, aber trotzdem alles auf einen Trickster hindeute. Als Dean ihm von seinem Techtelmechtel mit dem Bett erzählte, zog Dave lediglich die Augenbraue hoch und erzählte von einem Pärchen, das steif und fest behauptet hatte, die Dusche habe es beim Sex beobachtet und Beweisbilder gegen die Kacheln reflektiert. „Der Trickster scheint sexuell nicht ausgelastet zu sein.“, war Sams einziger Kommentar dazu. „Wundert dich das etwa, an diesem Ort?“, meinte Dean mit erhobener Augenbraue; im Hintergrund zogen Daisy Duck und Minnie Mouse vorbei. „Hab schon merkwürdigere Fetische erlebt…“, war Daves uninteressierter Beitrag zu dem Thema. „Vielleicht kriegen wir ihn, wenn ich Sammy nackt ans Bett fessle.“, überlegte Dean dann und fing sich einen schmerzhaften Stoß mit dem Ellenbogen ein. „Nein, im Ernst – vielleicht bringt das ja was!“ Sam schnaubte gereizt: „Und wieso muss ich den Köder spielen?“ „Wer könnte dich schon einer Boshaftigkeit verdächtigen, Rehäuglein?“, gurrte Dean zur Erwiderung und Sammy wurde tatsächlich rot. „Habt ihr zwei irgendwas?“, erkundigte Dave sich vorsichtig und Dean warf ihm einen engelhaft unschuldsvollen Blick zu: „Wieso?“ Dave hielt es für klüger, darauf nicht zu antworten. Dean und Sam kehrten unverrichteter Dinge auf ihr Zimmer zurück und ließen sich synchron ins Bett fallen und starrten an die Decke. „Wenn es keine Toten gegeben hat, müssen wir den Trickster dann überhaupt vernichten?“, überlegte Sam laut und Dean drehte den Kopf und versuchte, ihn an fluffigen Kissen mit Rüschenborte vorbei anzusehen. „Mutierst du wieder zum Pazifisten?“ „Ich meine ja nur. Wenn es nur so harmlose Streiche sind…“ „Einer der Angestellten läuft mit Micky Maus Händen durchs Leben.“, bemerkte Dean trocken. Sam erwiderte nichts und Dean setzte sich wieder auf: „Ich hol mir noch Kuchen.“ „Ich dachte, dir sei schlecht?“ „Jetzt nicht mehr.“ Und damit war er zur Tür hinaus. Sam seufzte und rollte sich aus dem Bett, pellte sich aus seinen Klamotten und verschwand ins Badezimmer. Kurz darauf hörte er die Tür klappen, fragte sich, wo Dean so schnell Kuchen her bekommen hatte und stieg unter die Dusche. Als er zehn Minuten später mit dem obligatorischen Handtuch um die Hüften wieder ins Zimmer kam, blieb er wie angewurzelt auf der Schwelle zum Bad stehen. „Hallo Sam.“ Jessica lächelte liebevoll und räkelte sich verführerisch auf dem Bett. „Wie gefällt dir das Hauptprogramm?“ Das, was aussah wie seine verstorbene Freundin, trug Jessicas Schlumpfpyjama und setzte sich langsam auf. „Was willst du?“, fragte Sam, mühsam um Beherrschung ringend und wandte schließlich bestimmt den Blick ab. „Das wollte ich dich gerade fragen…“ Jessica lachte leise auf und kletterte aus dem Bett, trat auf Sam zu, blieb vor ihm stehen und blickte lächelnd zu ihm auf: „Gefalle ich dir nicht?“ Sie strich sich die üppigen blonden Locken über die Schulter zurück, legte ihre Hände auf seine Brust und er bekam eine Gänsehaut. „Darum geht es nicht!“, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen und sie zog die Augenbraue hoch. „Oh doch, genau darum geht es, mein Süßer…“, lächelte sie geheimnisvoll und plötzlich stand Madison in schwarzer Reizwäsche vor ihm, „Ist es so besser?“ Sam keuchte auf und wich einen Schritt zurück und ihr Lächeln wurde breiter. „Auch nicht gut? Dabei gebe ich mir doch solche Mühe… du hattest nämlich völlig Recht mit mir, weißt du… ich bin ganz und gar nicht ausgelastet… und welch besseren Weg gäbe es, dich zu überzeugen, mich am Leben zu lassen?“ Sie packte ihn vorne am Handtuch und zog ihn zum Bett hinüber, stieß ihn darauf, so dass er auf den Rücken fiel und kniete sich über ihn. Sam blickte einen Moment hilflos zu ihr auf und hielt sie dann an den Schultern fest, als sie versuchte, ihn zu küssen: „Hör auf!“ „So schüchtern? Ist es noch immer die falsche Verpackung?“ Sam zuckte zusammen, als er Deans braune Augen vor sich sah. „Ist es das, was du willst, kleiner Bruder?“ Er ließ kraftlos die Hände sinken und Dean beugte sich über ihn und stützte sich neben seinem Kopf ab. „Das hätte ich jetzt nicht erwartet…“, murmelte er, ein sinnliches Lächeln auf den Lippen und Sam schluckte trocken. „Soll ich dich jetzt ans Bett fesseln?“ Dean strich ihm mit den Fingerspitzen über die Brust und grinste, als Sam nach Luft schnappte. „So empfindsam? Du armer Junge…“, er umkreiste mit dem Zeigefinger spielerisch Sams rechte Brustwarze, „… hat sich schon so lange niemand mehr deiner angenommen?“ Sam starrte in Deans Gesicht, sah die vertrauten Sommersprossen, die braunen Augen, die unwirklich langen Wimpern… wieso konnte er sich nicht wehren? „Soll sich dein großer Bruder um dich kümmern?“ Deans starke Hand wischte sein Handtuch beiseite und Sam stöhnte leise, als er begann, über seine Lenden zu streicheln. „Hör auf… bitte…“, flehte er leise und der Trickster lachte amüsiert. „Jetzt, wo ich endlich herausgefunden habe, was dir gefällt, mein Kleiner?“ Sam presste die Augen zu und biss die Zähne zusammen. „Wie lange du dich wohl schon nach deinem hübschen Bruder verzehrst? Und er ist immer so kühl zu dir…“ Eine fordernde Hand glitt in seinen Schritt und Sam riss die Augen auf: „Hör auf!“ „Nana… genieß es doch einfach – von ihm wirst du es bestimmt nie bekommen.“, spottete Deans Stimme leise und in Sam stieg unbändige Wut auf. Er schlug Deans Hand beiseite, dessen ganzer Ausdruck sich von einer Sekunde auf die andere veränderte und lodernden Hass zeigte. „Du weist mich zurück? Mich?“, knurrte er und Sam wollte aus dem Bett kriechen, als sich Deans Hände um seinen Hals legten und zudrückten. Es war, als würden ihn sämtliche Kräfte verlassen. Er zerrte und kratzte an den Händen, die ihn würgten, starrte in Deans kalte Augen und konnte nichts ausrichten. Er strampelte, sein Widerstand wurde schwächer, Dean begann zu grinsen. Sams Augen schlossen sich, seine Hände fielen auf die Bettdecke und dann war da nur noch eine weite graue Leere. Er hörte ein Poltern wie aus weiter Ferne, eine zornige Stimme, die vielleicht seinen Namen schrie, Geräusche wie von einem Kampf, ein wütendes Kreischen, das erstarb und dann spürte er Deans Lippen auf seinen; er schmeckte Deans Mund auf seinem, der wieder Leben in ihn zwang und dann öffnete er schwach die Augen, spürte Deans warme, sanfte Hand, die ihm über die Wange strich, sah Dean lächeln. „Bist du wieder da, Sammy?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)