Two people, one future von BouhGorgonzola (Like day and night) ================================================================================ Kapitel 18: 02.Last Story – Die Reise beginnt --------------------------------------------- 02.Last Story – Die Reise beginnt Vier Tage nach dem Tod Yunas sollte ihr Leichnam begraben werden und Elija, Ren, Amaterasu, Maya und Aruna trafen sich dazu in Arunas Zimmer, die dort ihre Sachen zusammenpackte, damit sie danach sofort die Stadt verlassen konnten um das Geheimnis um Yuna und sie zu lösen. Gerade wollten sie den Raum verlassen, als ein aufgeregter brauner, junger Katzenmann das Zimmer betrat und sofort laut verkündete: „Der Leichnam ist weg!” Ren schob Elija und Amaterasu beiseite, die vor ihm gestanden hatten, trat nach vorne und sah dem Katzenmann ernst an. „Wie ... weg?”, fragte Ren, „Ein Leichnam löst sich nicht innerhalb von vier Tagen einfach so auf.” „Aber ... ”, begann der Katzenmann nach einer Antwort zu suchen, „ ... er war einfach nicht mehr da!” „Das kann doch gar nicht sein.”, meinte Ren, doch Maya, die neben Aruna hinter ihnen stand, widersprach: „Er sagt die Wahrheit.” „Woher weißt du das?”, fragte Aruna Maya und sah sie an. „Seine Körpersprache und Körperhaltung verrät es mir.”, antwortete Maya ernst. Ren überlegte: „Außer dir irgendwelche Augenzeugen?” „Ja.”, antwortete der Katzenmann unsicher, „Der Leichnam soll geglüht haben, bevor er sich aufgelöst hat.” „Aufgelöst ... geglüht ... ”, wiederholte Ren die Worte, „Klingt nach ... ” „ ... dem Werk schwarzer Magie.”, beendete Amaterasu den Satz, während Ren ihn irritiert ansah. „Yaten und Fujin haben mir davon erzählt!”, verteidigte sich Amaterasu sofort, „Von alleine hätte ich das nie gewusst!” Ren sah ihn eiskalt an, dann seufzte er und sagte: „Dann ist ihr Körper dort, wo auch ihre Seele ist.” Sie schwiegen alle und der Katzenmann fragte: „Kann ich ... kann ich ihnen allen irgendetwas als Entschädigung bringen?” Alle schüttelten den Kopf, alle ... außer Maya: „Bringen Sie mir die kleine Flöte aus dem Hause der Familie Chi. Sie ist im Teesaal.” Elija sah Maya fragend an und auch den anderen stand die Verwunderung ins Gesicht geschrieben, während der Katzenmann sofort losrannte. „Ihr nehmt mich doch so oder so nicht mit.”, erklärte Maya, „Dann will ich euch wenigstens etwas auf eure Reise mitgeben.” „Etwas auf ... die Reise mitgeben?”, wiederholte Aruna die Worte, „Etwa diese Flöte?” „Ja, sie ist eine ganz besondere.”, antwortete Maya und nickte, „Ihr dürft sie nur im Notfall einsetzen. Unbedacht wird sie euch Schwierigkeiten bereiten. Also nehmt euch in Acht!” Wieder schwiegen sie alle und Ren wusste nicht, was er hätte sagen sollen. Er vermisste Yuna und dachte an all die Dinge, die er noch mit ihr hatte unternehmen wollen. Außerdem schmerzte es ihn, dass ihr Körper sich aufgelöst hatte, er hatte sich von diesem verabschieden wollen. Allerdings freute er sich darüber, dass Maya ihnen helfen wollte auf ihrer langen Reise, doch er hatte keine Ahnung, was er von ihrem Angebot mit der Flöte halten sollte. Sein verträumter Blick wanderte über seine Freunde, blieb an Aruna hängen, die neben Maya stand und mit Amaterasu redete. Elija machte einen Scherz und sie fingen an zu lachen, während Ren bemerkte, dass Aruna das selbe Lachen wie Yuna hatte, obwohl er es nur einmal gehört hatte. Es schmerzte ihn, dieses feststellen zu müssen. „Ihr hättet sehen sollen, wie uns Team Death in Hayun-Le zugesetzt hat!”, erzählte Amaterasu, „Doch Aruna hat irgendwie Yunas Vergangenheit oder so gesehen ... und eine Technik eingesetzt, die sie dort gesehen hatte! Sie hat uns das Leben gerettet, aber Sethos und Will waren danach irgendwie komisch ... ” „Du hast Yunas Technik gesehen und einfach so eingesetzt?”, fragte Elija verblüfft, „Wie geht denn so etwas?” „Keine Ahnung.”, antwortete Aruna, „Es ging einfach.” „Manchmal geht so etwas eben.”, sagte Maya ernst, „Es ist wie in der Schule. Du siehst, wie etwas gemacht wirst und kannst es.” „Natürlich nach einigem lernen.”, meinte Aruna, „Aber in Hayun-Le war es irgendwie anders.” „Ihr wart in Hayun-Le?”, mischte sich Ren ein, der bei dem Namen der Stadt aus seinen Gedanken gerissen worden war, „Ihr wart in Yunas Heimatstadt?” „Ja, auf der Suche nach ihr.”, antwortete Amaterasu, „Wieso?” Ren antwortete nicht, schüttelte nur den Kopf und schien wieder abwesend zu sein, während Amaterasu mit den Schultern zuckte und Aruna, Elija und Maya ansah, die ihn fragend ansahen. Aruna sah Maya an und seufzte, während Maya den Mund öffnete um etwas zu sagen, ihn aber wieder schloss. Keiner außer Aruna hatte es gesehen, doch sie fragte: „Was wolltest du sagen?” „Ich ... ”, begann Maya, „ ... ach nichts.” Sie schüttelte den Kopf und senke den Blick, was bei ihr eine drastische Wirkung hatte. Aruna legte ihre Hand auf Mayas Schulter und drückte diese aufmunternd: „Sag es, wir tun dir doch nichts.” „Ich weiß.”, sagte Maya und wendete den Blick Aruna zu, „Geht direkt nach Hayun-Le, besucht das Grab ihrer Mutter und überbringt ihren Eltern die Nachricht.” Aruna sah zu Ren, der langsam nickte, dann aber aufsah und fragte: „Das Grab ihrer Mutter?” „Wusstest du das nicht ... ?”, fragte Maya ihn und Ren antwortete, leicht errötet: „Kann sein, dass sie es mal erwähnt hat ... ” „Wieso ist ihre Mutter tot?”, fragte Amaterasu Maya und sah sie fragend an, da er merkte, dass auch Ren interessiert zuhörte, „Erzähl!” „Ich weiß auch nur, was man mir erzählt hat.”, begann Maya, „Aber soweit ich weiß, soll Yunas Mutter den Auftrag gehabt haben, Yuna zu töten. Sie hat Yuna die Narbe am Unterarm verpasst und Yuna hat ungewollt ihre Technik Roku-Akuma eingesetzt und ihrer Mutter einen schweren Virus eingeflößt, an dem sie gestorben sein soll. Seit dem sollen Yunas Kräfte nur bei Nacht und Neumond am stärksten sein. Außerdem ... ” „ ... außerdem was?”, fragte Ren und sah Maya gebannt an, die antwortete: „Außerdem fand Yuna von da an selten Vertrauen in andere Leute.” Ren sah Maya schweigend an und seufzte. Eine Weile später kam der Katzenmann wieder, eine kleine, weiße Flöte in der Hand. Er übergab die Maya, verbeugte sich und verließ wieder den Raum, während Maya die Flöte einen Moment betrachtete und dann Ren gab. „Du wirst instinktiv merken, wann es am besten ist, dies Flöte einzusetzen. Erinnere dich an folgende Worte: Wenn Tag und Nacht in Gefahr, die Wächter nichts ausrichten können, sie ihre Freunde beschützen wollen, dann wird dir der Chi-Clan helfen und dir den Weg weisen.” „Was zum ... ?”, fragte Ren und sah Maya fragend an, doch sie schloss seine Finger um die Flöte, die sich kalt anfühlte, sah die vier einen Moment lang ein letztes Mal an, verbeugte sich und verließ den Raum, während alle Anwesenden schwiegen. Schließlich sagte Amaterasu: „Lasst uns aufbrechen.” „Auf nach Hayun-Le!”, sagte Aruna und sah Ren an, der zustimmend nickte, während Elija ziemlich ernst aussah. Er starrte abwesend und mit ernstem Blick auf die Tür, die hinter Maya ins Schloss gefallen war, und sagte kein Wort, schien den anderen auch nicht zugehört zu haben. Einen Tag später hatten sie die Stadt und damit auch das Turnier hinter sich gelassen und reisten in Richtung Hayun-Le, Yunas Heimatstadt, um das Grab ihrer Mutter zu besuchen und Yunas Familie die Nachricht von ihrem Tod zu überbringen. Es war für die vier Reisenden die Zeit der Streitereien, Ängsten, Sorgen und Alpträumen angebrochen und niemand von ihnen wollte dieses glauben, doch alle wussten, dass es so war. Ren fühlte sich ziemlich unwohl in seiner Haut, gab zuerst Aruna, dann sich selbst die Schuld für Yunas Tod. Er wollte nicht realisieren, dass Yuna tot war, wollte, dass sie neben ihm saß und scherzte. Er vermisste ihre Art, die auf ihre eigene Weise nett und freundlich gewesen war, ihr Temperament und ihre dunklen Augen. Manchmal konnte er ihre Stimme hören und dann sah er sich hoffnungsvoll um und musste entdecken, dass er sich getäuscht hatte. Genauso erkannte er in Aruna Yuna wieder, das Lachen, die Stimme, sogar der Gang und die anderen Bewegungen waren denen von Yuna täuschend ähnlich, abgesehen davon, dass Yuna Linkshänderin und Aruna Rechtshänderin war. Amaterasu benahm sich wie immer, auch wenn er sich Sorgen um seinen Cousin und Aruna machte, die Nachts von Alpträumen gequält aufwachte, meist im Schlaf schrie und Angst vor dem Schlafen hatte. Diese hatte sie, seit Yuna gestorben war, und diese waren zuerst immer gleich gewesen, dann hatten sie sich verändert und Aruna noch viel mehr gequält, die am Tage aber versuchte, so normal wie immer zu sein und nie zugab, dass sie Nachts nicht schlafen konnte. Elija hatte sich immer mehr zurückgezogen und war stiller geworden, als er ohnehin schon gewesen war. Amaterasu traute ihm nicht, da er manchmal Elija fast bösartig Aruna ansehen sah, oder sah, wie Elija Ren und ihn selbst anstarrte, während sein Blick etwas Rachsüchtiges in sich hatte. Auch hatte Amaterasu bemerkt, dass Elija in der letzten Nacht im Schneidersitz neben Aruna und Ren gesessen und auf die beiden hinabgesehen hatte, während er nachdachte. In der selben Nacht, als sie sich am Lagerfeuer zum Schlafen legten und sich gute Nacht wünschten, sagte Elija plötzlich: „Ich werde euch nicht länger begleiten.” Ren, der schon gelegen und in den Nachthimmel über ihnen gestarrt hatte, setzte sich auf, sah ihn an und fragte: „Ist das dein Ernst?” Elija nickte und sagte: „Ich werde zu Sen und Sorrow gehen.” „Wieso?” „Ich fühle mich schuldig an Yunas Tod, Ren.”, antwortete Elija und seufzte, „Und ich denke, es ist das einzig Richtige, wenn ich diese Gruppe verlasse.” Langsam legte er sich hin, drehte sich auf die von Ren entfernte Seite und schloss die Augen, obwohl er nicht schlafen konnte. Er wusste, dass Ren seinen Rücken anstarrte und nicht fassen konnte, was er gerade gesagt hatte, und doch, so wusste er, würde er das Richtige tun. Sein Instinkt verriet es ihm, obwohl er selbst nicht wusste, wieso. „Dann sind nur noch Amaterasu, Aruna und ich übrig?”, fragte Ren leise und Elija antwortete nicht, tat so, als würde er schlafen. Aruna, die ebenfalls nur so tat, als würde sie schlafen, öffnete langsam sie Augen und sah in Elijas Augen, die ihr zugewendet waren. Sie erkannte Tränen darin und nickte kaum sehbar, während Elija versuchte, ein bisschen zu lächeln. Schließlich schliefen sie alle. Alle, außer Aruna, die sich mit Macht wach hielt. Sie wollte nicht einschlafen. Sie wollte sich nicht wieder den Alpträumen hingeben, die sie bis ins Unendliche verfolgten, sie wollte einfach nicht kampflos aufgeben. Deshalb drehte sie sich unruhig hin und her, jedoch übermannte sie letztendlich doch die Müdigkeit und sie schlief ein – von Alpträumen geplagt. Am nächsten Morgen, als die Sonne langsam rötlich aufging, erwachte Ren. Er stand auf, wollte zum Bach in der Nähe gehen, den sie am Vortag entdeckt hatten, und blieb stehen. Er hatte etwas gehört und sah sich nun um, bis sein Blick an Aruna hängen blieb, die zitterte und leise etwas murmelte. Vorsichtig, um die anderen nicht zu wecken, ging Ren zu ihr, kniete sich neben sie und betrachtete sie. Ihm fielen immer mehr Ähnlichkeiten mit Yuna auf, wobei ihr Äußeres sich eigentlich ziemlich unterschied. Seufzend vertrieb er den Gedanken, schüttelte den Kopf und legte seine Hand auf Arunas Schulter, die fast augenblicklich die Augen aufschlug und aufhörte zu zittern. Sie sah ihn mit großen Augen an, richtete sich langsam und lautlos auf, streckte sich und sagte gähnend: „Morgen.” „Morgen.”, antwortete Ren, „Hast du schlecht geträumt?” „Wieso ... woher ... was ... ?”, fragte Aruna verwirrt und Ren hob abwehrend und zugleich entschuldigend die Hand: „Du hast im Schlaf geredet und ziemlich gezittert.” Aruna sah ihn mit einem nachdenklichen und zugleich traurigen Blick an, sagte allerdings kein Wort. Als sie aufgestanden war und Ren aufhalf, fragte sie ihn leise: „Kann ich dir etwas erzählen?” „Natürlich.” „Und du sagst es niemandem?” „Ich versuche, es zu versprechen und einzuhalten.”, meinte Ren und Aruna schien dieses zu beruhigen, denn mit einem Nicken sagte sie: „Dann hör mir gut zu, ich erzähle es nur ein einziges Mal.” „Verstanden.”, stimmte Ren zu und lauschte ihren Worten: „Ich ... leide schon seit Yunas ... Tod ... unter Alpträumen. Sie sind immer gleich, doch nun verändern sie sich etwas.” Aruna machte eine Pause und holte tief Luft, während sie einen Vogel beobachtete, der am Himmel über ihnen flog. „Zuerst bin ich immer einen metallenen Gang entlang gelaufen und spürte, wie mich etwas ... Dunkles verfolgte. Es kam immer näher, hat mich nie bekommen, doch nun ... ”, fuhr sie fort und dachte kurz über ihre Worte nach, die sie als nächstes wählte, „ ... doch nun konnte ich den Abstand vergrößern, doch umso weiter ich renne, desto näher kommt eine Wand vor mir. Zurück kann ich nicht, da ist dieses Wesen, aber viel weiter nach vorne geht es auch nicht, da ist schließlich die Wand. Ich stecke in einer aussichtslosen Situation und ... ” Sie brach in Tränen aus und ehe Ren sich versah, hatte sie ihn umarmt und weinte sich an seiner Schulter aus. Gegen Mittag brachen sie auf. Elija verabschiedete sich von Amaterasu und Aruna mit einem Händeschütteln, während er Ren umarmte und ihm auf den Rücken klopfte. „Danke für alles, Ren.”, sagte er und lächelte stolz, „Danke, dass ich damals Yuna und dich begleiten durfte ... und mit euch ein Team war. Team Yami, ein Team voller Verrückter.” Ren versuchte zu lachen, doch es gelang ihm nicht so recht. Yunas Tod, Arunas Geschichte und Elijas Abschied machten ihm zu schaffen. „Nun, ich denke, dass wir uns eines Tages wiedersehen.”, meinte er und versuchte wie immer zu klingen, „Spätestens, wenn du Sen heiratest.” Elija zog eine Grimasse und konterte: „Wenigstens ende ich nicht als alter Grisgram!” „Wer sagt denn so etwas?”, fragte Ren lachend und Elija antwortete: „Ein schwarz-gelber Igel genau vor dir.” „Dann sollte dieser mal aufpassen, sonst spanne ich ihm die Freundin aus!” „Wehe dir, Ren!”, meinte Elija und drückte Ren noch einmal zum Abschied, „Ich denke, wir werden uns wiedersehen, da hast du vollkommen Recht. Team Yami wird nie ganz aufgelöst sein, ein Teil ist noch immer in jedem von uns ... und Team Destiny wird mich wohl nie so aufnehmen, wie Yuna und du mich ... ” Bei Elijas Worten sah Ren Elija groß an: „Ein Teil von Team Yami ... ?” „Du hast doch mal erklärt, dass bei dem Blutsbündnis ein Teil der anderen in einen selbst übergeht, oder etwa nicht?”, antwortete Elija zögernd, „Also ist, auch wenn Yuna von uns gegangen ist, ein Teil von ihr in uns beiden. Und ich besitze einen Teil von dir ... und du von mir.” „Du ... du hast Recht!”, rief Ren aufgeregt, „Yuna ... sie ... lebt!” „Aber nur in unseren Körpern und Erinnerungen, vergiss das nicht.”, versuchte Elija ihn zu berhuhigen, „Ich muss jetzt aber!” Damit winkte er den Dreien und ging davon, während Aruna und Amaterasu Elija ebenfalls winkten und Ren ihm nachdenklich nachsah. Wenn ein Teil von Yuna ihn ihnen beiden lebte ... und ein anderer Teil in den Erinnerungen anderer Personen an sie ... so war sie nie wirklich gestorben! Diese Erkenntnis heiterte Ren etwas auf und er steigerte sich so sehr hinein, dass er völlig vergaß, dass Yuna gestorben und damit für immer von ihnen gegangen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)