Sterne funkeln immerfort von sherd (Georges Leben nach Freds Tod...) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Als Angelina am nächsten Morgen den Laden eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit und mit einem kleinen Frühstück für sie beide im Gepäck betrat, waren Georges Zweifel vom Vortag wie weggeblasen. Er war einfach hin und weg von ihr und schmolz bei dem strahlenden Lächeln, was sie ihm immer wieder schenkte, jedes Mal aufs Neue dahin. Der Tag verging wahnsinnig schnell und als die beiden am frühen Abend beim Fuchsbau ankamen, erwartete Mrs. Weasley sie schon an der geöffneten Tür. Als sie George in die Arme schloss, hatte er für einen Moment das Gefühl, sie würde ihm sämtliche Rippen brechen und Angelinas Gesicht nach zu urteilen ging es ihr nicht anders. Nachdem die beiden wieder frei waren, überreichte Angelina Mrs. Weasley den mitgebrachten Strauß Blumen und diese überschlug sich beinahe vor Freude. „Die sind wunderschön, Liebes.“, versicherte sie und sauste in Windeseile davon, um sie in eine Vase zu stellen. George und Angelina zogen derweil ihre Schuhe im Flur aus. Dann führte er sie in die Küche, wo Mr. Weasley, Fleur, Bill, Percy und dessen neue Freundin Audrey schon am Esstisch saßen und die beiden Neuankömmlinge freundlich begrüßten. Anfangs waren Audrey und Angelina noch ein wenig zurückhaltend und befangen, doch das legte sich schon bald. Es war wie immer bei den Weasleys, stellte George zufrieden fest. Egal, wer sich auch gerade im Haus befand, er wurde einfach mit in die Familie einbezogen, als hätte er schon immer dazugehört. Als das Geschirr abgeräumt war, verteilte Mrs. Weasley Feuerwhiskey an die Herren und Apfelwein an die Damen – Fleur allerdings lehnte ab und trank stattdessen Apfelsaft. Alles in allem war es ein sehr angenehmer und lustiger Abend und auch George lachte aus vollem Herzen. Er fühlte sich frei, war glücklich wie schon lange nicht mehr. Ein wenig war es schon wieder wie früher – er sorgte, unter anderem, für die meisten Lacher am Tisch. Audrey war geschlagene zehn Minuten nicht in der Lage, sich von ihrem Lachanfall zu erholen, als George von einer beleibten Kundin berichtete, die einer Leckerei nicht wiederstehen konnte, die einer Praline geähnelt hatte. Dummerweise hatte diese dafür gesorgt, dass sie fünfzehn Minuten lang an der Zimmerdecke des Ladens schweben musste, weil sie damals die Idee gehabt hatte, dafür zu sorgen, dass dieser Zauber nicht vor dem geplanten Ende abgebrochen werden konnte. (Die Zwillinge hatten diesen Einfall bei einer von Harrys Erzählungen gehabt, der einmal aus Versehen seine Tante aufgeblasen hatte…) Audrey arbeitete ebenfalls im Ministerium, sodass sie gemeinsam mit Percy und Mr. Weasley einige Anekdoten zum Besten geben konnte. Auch Angelina und Bill erzählten einige Geschichten aus ihrem Gringotts-Alltag. Es war also sehr laut in der kleinen gemütlichen Küche und irgendwie sprach jeder gleichzeitig mit jedem. Der glücklichste Moment an jenem Abend für George war allerdings, als Angelina unter dem Tisch nach seiner Hand griff und diese nicht wieder losließ, bis Mrs. Weasley alle vom Tisch auf- und nach oben in ihre Zimmer scheuchte. George hatte bereits erwartet, dass seine Mutter ihn und Angelina gemeinsam in einem Zimmer einquartieren würde, war allerdings etwas überrascht, als Mrs. Weasley die beiden in Rons Schlafzimmer führte. Als Angelina sich ins Badezimmer verzogen hatte, wandte er sich seiner Mutter mit einem fragenden Blick zu. „Wieso schlafen wir nicht in meinem alten Zimmer?“, fragte er verwirrt. Mrs. Weasley lächelte und tätschelte ihrem Sohn die Wange. „George, mein Lieber, ich dachte, ihr wollt vielleicht in einem Bett schlafen und ich wollte nichts in eurem alten Zimmer verändern, ohne dich vorher zu fragen. Also hab ich einfach das Bett hier ein wenig größer gezaubert. Ron ist ja sowieso nicht hier.“ George lächelte und schloss seine Mutter kurz in die Arme. „Danke, Mum. Aber ich denke, ich bin jetzt so weit, dass ich ihn gehen lassen kann. Du kannst mit dem alten Zimmer machen, was immer du willst.“, sagte er und war selbst erstaunt über diese Antwort. Er spürte, dass er es ernst meinte, wusste aber nicht, seit wann er schon so fühlte. „Schlaf gut, Mum.“, fügte er dann noch schnell hinzu. Mrs. Weasley, die mit den Tränen zu kämpfen schien, murmelte nur ein „Du auch, mein Lieber.“ und verschwand dann in ihrem eigenen Schlafzimmer. Zögernd trat George ein und setzte sich auf das magisch vergrößerte Bett. Als er sich im Zimmer umschaute, stellte er fest, dass seine Mutter hier auch ein wenig aufgeräumt hatte. Ron würde sicherlich begeistert sein, wenn er in den nächsten und seinen gleichzeitig letzten Ferien nach Hause kam und nichts mehr da war, wo es sein sollte. Nach ein paar weiteren, quälenden Minuten des Wartens betrat Angelina schließlich den Raum. Sie trug einen dunkelroten Schlafanzug aus Seide und das lange Haar fiel ihr in seidig weichen Wellen um die Schultern. George unterdrückte ein „Wow“, schnappte sich stattdessen seinen Pyjama und die Waschtasche und zwinkerte Angelina zu, bevor er den Raum verlies. Im Badezimmer putzte er sich akribisch die Zähne und zog sich dann erst seinen Schlafanzug an. Als er das Oberteil gerade anziehen wollte, stutze er für einen Moment – er fand, dass sein freier Oberkörper eigentlich ganz ansehnlich war, wozu ihn also verstecken? Schnell stopfte er das nicht benötigte Kleidungsstück zwischen seine anderen, die er gerade ausgezogen hatte und warf dann einen prüfenden Blick in den Spiegel. Sofort fiel ihm das freudige Glitzern in seinen Augen auf, als er für einen Moment an Angelina dachte, die im Nebenzimmer auf ihn wartete. Schnell kämmte er noch sein halblanges Haar über das schwarze Loch, wo eigentlich sein rechtes Ohr hätte sein müssen und verlies dann den Raum. In Rons Schlafzimmer brannte nur noch eine Kerze auf dem Nachttisch, als er eintrat. Schnell schloss George die Tür hinter sich und kramte in seinem Rucksack. „Was machst du da?“, fragte Angelina, die zwar bereits im Bett lag, sich aber jetzt aufsetzte und neugierig zu ihm herübersah. „Eine kleine Überraschung. Kannst du die Kerze ausmachen?“, bat er dann. Angelina fragte nicht weiter nach sondern löschte die kleine Lichtquelle auf ihrem Nachttisch. Für ein paar Augenblicke war es stockdunkel im Raum, bis ganz plötzlich die kleinen Lichtkugeln – wie schon etwa zwei Wochen zuvor – wieder umher tanzten. George begab sich nun zum Bett und schlüpfte neben Angelina unter die Decke, die ihm einen verträumten Blick schenkte. „Tausendmal besser als Kerzenlicht.“, flüsterte sie und lächelte zaghaft. „Richtig.“ Er lag auf dem Rücken und hatte den Kopf zur Seite gedreht, Angelina ebenso. Lange schauten sie einander schweigend an, während die Kugeln alle Farben des Regenbogens auf ihre Gesichter zauberten. Plötzlich schossen ihm die Gedanken von letzter Nacht wieder in den Kopf, aber George vertrieb sie schnell wieder. An so etwas wollte er jetzt nicht denken, sondern diesen Moment genießen. „Du darfst gern ein bisschen näher rücken. Ich beiße nicht, weißt du.“, sagte George schließlich mit rauer Stimme. Angelina lächelte schüchtern, rutschte aber tatsächlich so nah wie möglich an ihn heran. Den Kopf legte sie auf die linke Seite seiner nackten Brust, während sie begann, mit der linken Hand kleine Muster auf seinen rechten Oberarm zum malen. George schloss sie in die Arme und atmete den süßen Duft ihrer Haare gierig ein. Seine rechte Hand lag ruhig auf ihrer Hüfte, während er mit der linken Hand unentwegt zärtlich über ihren Rücken strich. Er wünschte sich, dieser Augenblick würde nie enden. Sicherlich war dies das Paradies, ganz bestimmt… „Was denkst du gerade?“, fragte Angelina plötzlich. George musste Grinsen und sagte dann: „Typisch Mädchen.“ Er konnte ihr fragendes Gesicht förmlich spüren und zählte im Kopf die kleinen Grübchen, die sie dann immer auf ihrer Stirn bekam, wenn sie über etwas nachdachte. Eins, zwei, drei, vier, fünf. „Wie meinst du das?“, wollte sie schließlich wissen. „Naja, ich genieße gerade den Augenblick und meinen leeren Kopf, als du mich fragst, was ich denke. Machen das Mädchen nicht immer so? Hab ich mir zumindest von Harry und Ron sagen lassen. Von Dad, Charlie, Bill und Percy übrigens auch.“ Angelina kicherte leise und schmiegte sich noch ein wenig fester an ihn, wenn das überhaupt möglich war. „Dein Kopf ist leer? Ich wusste es doch immer.“, neckte sie ihn dann. „Ach naja, man muss nicht unbedingt klug sein, um durchs Leben zu kommen, richtig?“, antwortete er und küsste sie leicht auf ihr Haar, bevor er weitersprach: „Was denkst du denn gerade?“ „Dass ich noch nie so glücklich war. Und das meine ich ehrlich.“, sagte sie dann. Ihre Fingerspitzen fuhren nun ganz leicht über die rechte Seite seiner nackten Brust, was kleine Schauer durch seinen Körper jagte. „Mir geht es ebenso.“, flüsterte er und umarmte sie ein wenig fester. Sie lagen noch eine ganze Weile so da, schweigend, träumend, genießend. Irgendwann vernahm George Angelinas gleichmäßige Atemzüge und schaute nach unten. Sie lag, noch immer fest an ihn gekuschelt, mit dem Kopf auf seiner Brust. Ihre großen dunklen Augen waren geschlossen und ein paar Strähnen ihrer langen braunen Mähne hingen ihr ins Gesicht, was sie jedoch nicht zu stören schien. Sie machte einen friedlichen und zugleich wahnsinnig glücklichen Eindruck. Nach einiger Zeit schlief auch George ein und er war so zufrieden, wie schon lange nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)