Namida Story von Namida_Hyuga ================================================================================ Kapitel 3: AUF DEM WEG ZUM HIMMEL --------------------------------- Ja, wie die Zeit vergeht… Und so habe ich erst mal ein großes „Gomen Nasai!!“, für alle die so lange auf das dritte Kapi gewartet haben. Ich hoffe es findet Anklang und entlockt Euch ein paar Kommentare. Tja, damit wäre der erste Teil von NamidaStory geschafft – und dieses mal entstand es im Zug, während ich die rund 640 Kilometer zurücklegte um meine liebe Betaleserein Himitsu, der ich diese Geschichte widme, zu besuchen… (Danke für deine Unterstützung ^_^) Ihr seht diese Worte haben eine weite Reise hinter sich und schließlich doch den Weg zu Euch gefunden. Bleibt nur zu hoffen, dass auch Neji und Tenten ihren Weg zum Himmel finden… *** Tage vergingen in Zeitlupe. Ein dumpfes Gefühl im Magen. Ein Schleier auf dem Blick, den man allgemein hin als gedankliches Abdriften bezeichnen könnte. Ein Knacken und er kehrte in die Welt zurück. Erschrocken über die Kälte, den Regen, die Starrheit, die eigene Apathie. Neji war nur noch weniger als ein Schatten seiner selbst. Wieder einmal war er hier – im Innenhof des Hyuga-Anwesens. Der einzige Ort zum Spielen in seinem Käfig. Auch ein Platz, um ein wenig Luft zu holen, um in der Kälte zu sitzen, nass zu werden, den Schmerz zu spüren – sich selbst damit zu bestrafen. Von hier aus war es nicht ganz so weit zum Himmel. Aber wenn man genauer hinsah, gab es nichts als Wände und ein Tor, wieder eines, vielleicht auch zwei. Wenn er die Augen schloss, sah er die Sonne. Den blau überspannten, unendlichen Horizont. Oder die Sterne – wieso nicht beides? Er war auf einem Berg, mit einem Baum, umher nichts als Felder, oder in der Stadt, in der Wüste, auf dem Meer… im freien Fall… - Egal wann, egal wo, immer war sie an seiner Seite. Warum war ihm das früher nicht aufgefallen? Er öffnete die Augen – Seine Hand war leer… sein Blick auch… Er hatte seit zwei Minuten nicht mehr geatmet. „Neji-nii-san?”, er schaute auf. Hinata stand vor ihm. Sie trug einen hellen Mantel und einen Schirm, wirkte wie eine Märchengestalt. Sie kam näher, vorerst ohne ein Wort zu verlieren und setzte sich neben ihm auf die Bank, um ihren Schirm mit ihm zu teilen. „Du hast dich wieder mit meinem Vater zerstritten“, das Mädchen deutete sein Halbseufzen als Ja. „Ihr habt etwas verändert …Tenten und du“, meinte sie leise und ließ den Blick in die winzige Ferne schweifen. „Was meinst du damit, Hinata-sama?“ „Vater wird sich das nicht lange mit ansehen. Es ist offensichtlich, wie sehr du leidest. Das hat sogar das Oberhaupt der Familie mitbekommen“, Nejis Augen weiteten sich überrascht, sein Puls beschleunigte. Er bekam eine grässliche Gänsehaut. „Gestern haben sie miteinander darüber gesprochen ...“ Neji schluckte hart. Die Geschichte lief aus dem Ruder. Er konnte das Zittern seiner Lippen nicht mehr unterdrücken. Er hatte Angst. Was hatte das alles zu bedeuten? „Denk nicht, ihr könntet nichts verändern, denn genau das habt ihr gerade getan“, er bemerkte, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten. „Ihr seid nicht so machtlos wie ich, Neji, ihr habt eine Chance…“ Es glich einem Paradoxem, dass ausgerechnet sie von Machtlosigkeit sprach, sie, als zukünftige Stammhalterin. Aber er hatte längst begriffen, dass es für Hinata noch striktere Regeln gab. Ob sie gerade an Naruto dachte? Jedenfalls war ihm der unterschwellige, leidende Ton in ihrer Stimme nicht entgangen, der nach Sehnsucht klang. Hinatas Gesicht war ihm noch nie fahler, verbitterter, näher vorgekommen. Sie beide saßen im selben Boot. „Ich danke dir, dass du mir Mut machen willst“, wenn er sie ansah, sah er sich selbst. Ein Spiegel, der ihm sein eigenes Inneres zeigte. Und es stimmte. Sehnsucht hatte er auch, verzweifelt war er auch, hätte nur zu gerne geweint. Sein Stolz zwang ihn, sich zusammenzureißen. „Ich“, er fing leicht an zu lachen, um es zu kaschieren, „weiß auch nicht, was mich geritten hat. Ich erkenne mich selbst nicht wieder …Was, wenn das alles nur eine Phase ist?“ „Das wüsstest du, niemand wüsste es besser, schließlich erlaubt dir das Byakugan auch in dein eigenes Herz zusehen.“ Er sprang auf. „Aber wo kommen diese Gefühle her?“ „Das macht es so unberechenbar … Es entzieht sich jeder Logik und Wahrscheinlichkeit. Plötzlich weißt du, was richtig ist, und dann hast du die Möglichkeit, alles zu verändern. Ich weiß es, weil das Schicksal einem manchmal unerwartet eine völlig neue Karte zuspielt.“ „Neji!“, er drehte sich um. Über die Holzdielen kam Hanabi, Hinatas kleine Schwester auf ihn zugerannt, barfuß spurtete sie durch die Pfützen, über den Hof und blieb kurz vor ihm stehen. „Sie ist hier…“, sein Herz fing an zu rasen. „Am hinteren Tor“, er wusste genau, wen das Mädchen mit den langen Haaren meinte. Er warf einen vielsagenden Blick zu Hinata hinüber. Vielleicht hatte sie recht. Er hetzte los. Was wollte sie hier? Ihm schossen Tausende Gedanken durch den Kopf, zumindest kam es ihm so vor. Er hatte ihr doch klar gemacht, dass es kleinen Sinn hatte und jetzt hoffte er nur, dass sein Onkel sie noch nicht entdeckt hatte. Er bog um die Ecke und der Anblick Hiashis ließ unsichtbare Hände aus dem Boden schießen, die ihn zum Stehen zwangen. Wieder riss er sich zusammen. Er ging andächtig ein kleines Stück an ihn heran. Natürlich hatte er sie längst gesehen, sogar über die Entfernung hinweg. Neji starrte die bis zum Zerreißen aufgeblähten Adern im Gesicht seines Onkels an, als hätte er sie das erste Mal gesehen. „Geh zu ihr und hol sie her …“ Oh nein, den Gefallen würde er ihm nicht tun. Das hieße, sie ans Messer zuliefern. „Geh!“, Neji fuhr zusammen. Er machte sich widerwillig auf den Weg. Jetzt musste er sich erst recht etwas einfallen lassen. Es kam ihm vor, als würden Büsche um Bäume sich zur Seite biegen, um ihm den Pfad zu ebnen. Ihr Anblick ließ sich einen schweren Kloß in seinem Hals formen. Sie hielt sich verkrampft und verbissen an den Eisenstangen fest, deren Kälte ihr die Finger verbrannte. Sie trug das rote Kleid und die Sandaletten, die er in ihrem Schrank gesehen hatte. Keine Jacke. Den Kopf gesenkt und ans Tor gelehnt. Die Knie vom Regen ganz aufgeweicht. Er spürte den Blick seines Onkels im Rücken, der ihn nach vorn zu schupsen schien. Erst nah bei sich hörte Tenten seine Schritte, sie schaute auf. Gleich darauf verschwamm das gerade erst entstandene Bild seines Gesichtes. „Neji“, sie schluchzte und zwang damit den angehaltenen Atem aus sich heraus. Er legte seine Hand auf ihre an der Stange und trat bis auf ein paar Zentimeter an das Tor heran. „Was hast du vor?“, fragte er sie dann sanft. „I-ch wollte dich sehen …“ Die Verzweiflung verzerrte mehr und mehr ihre niedliche Stimme. Sie griff nach seinem Oberteil, dass nass an seinem Körper klebte und zog ihn näher an sich heran, so nahe, dass sich ihre Gesichter fast trafen, als wollte sie sich an seinem Atem wärmen. Neji ertrank fast in den verweinten braunen Augen. Sie legte die Stirn an seine Wange. „Ich hab die ganze Zeit still gehalten … Ich …“, sie verwarf den Gedanken, um etwas Wichtigerem Platz zu schaffen. „bitte dich um eine Chance … bitte … bitte“, sie kniff die Augen zusammen, „Ich liebe dich.“, bekam keine Luft mehr, hatte längst die Kontrolle über sich verloren. Auch sein Widerstand war gebrochen. Es gab keinen Weg zurück. Er gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Mein Onkel will mit dir sprechen“, meinte er ruhig. Ihre Blicke fanden sich wieder. Sie erkannte dies schnell als die Chance, die sie erbeten hatte und die sie mehr als alles andere wollte. Dann öffnete Neji das Tor, indem er mit Hilfe von Juken den Bannzettel, der am Schloss hing, zerstörte. Er schob es auf, Tenten trat ein. – Damit hatte auch sie den Käfig betreten. Sie hatte sich ein wenig beruhigt. Ihr Blick wurde fest. Sie hielt Neji die Hand hin, wollte kämpfen, mit ihm, gemeinsam… Er erinnerte sich an die Wärme dieser Hand. Das macht es so unberechenbar… Es entzieht sich jeder Logik und Wahrscheinlichkeit. Plötzlich weißt du was richtig ist und dann hast du die Möglichkeit alles zu verändern. Neji sah sich selbst nur von Weitem zu. Wie seine Finger sich in ihren verschränkten. Wie sie dankbar lächelte. Sie war an seiner Seite… diesmal war es wirklich. Und es fühlte sich phantastisch an … Gemeinsam gingen sie den Weg zum Haus zurück. Demonstrativ Hand in Hand. „Geht ins Versammlungszimmer der Tennin.“, Hiashis Tonfall war ruhig. Er starrte zwischen den beiden hindurch in die Leere. Neji ging voran, um Tenten zu führen. Sein Onkel selbst blieb noch einen Augenblick stehen, bis beide außer Reichweite waren. Er sah einen Vogel schräg hinter sich auf dem Dachsims sitzen. Ein kleiner ockerfarbener Vogel mit onyxfarbenen Augen. „Was soll ich tun?“, er drehte sich zu dem gefiederten Tier um. Es gab ein paar Laute von sich. „Ich weiß“, er ging an ihm vorbei, hielt aber im Gang noch einmal inne. „Einen großartigen Jungen hast du da … Er ist wie du … Ich wusste, er würde nicht lange still und auch nicht den Schnabel halten können …“, der langhaarige Mann schaute noch einmal in den Garten. Diesmal hörte es nicht auf zu regnen. „Seltsam, dass ihr gerade jetzt anfangt zu singen“, er lächelte und ging. Eigentlich schwiegen die Vögel immer, wenn es regnete … Tenten gefror fast das Blut in den Adern, als Hiashi hinter ihr und Neji die große, schwere Holztür beiseite schob. Sie hatten eine Weile nebeneinander gesessen und gewartet, hier im spärlichen Halbdunkel. Wie auf einen Prozess. Wie seelenlos schien Nejis Onkel an beiden vorbei zu schweben. Leicht und elegant ließ er sich zwei Meter vor ihnen auf dem Boden in den Lotussitz sinken. Die Spannung im Raum war nicht mehr auszuhalten und jeder der drei wartete auf ein erstes Wort, das die Stille brechen sollte. „Neji?“, endlich. „Ich möchte, dass du für eine kleine Weile den Raum verlässt und im Hof wartest. Ich will zuerst mit deiner Teamkameradin reden… allein…“, dieses „allein“ klang wie ein „Raus!“ Widerwillig tat Neji, was er verlangte. Mit Einzelgesprächen hatten sie beide nicht gerechnet. Doch Tentens unsicheres Lächeln verriet ihm, dass sie sich tapfer allen Fragen stellen würde. Er beließ es dabei, kurz ihre Hand zu drücken, um ihr zu zeigen, dass er da war, selbst wenn er draußen warten müsste. Die Tür schlug erneut dumpf gegen den Rahmen. Tenten spürte wie sich ihr Herzschlag beängstigend laut auf ihre Ohren legte. „Dein Name ist Tenten, hab ich recht?“ Es wirkte für einen Augenblick tatsächlich so, als würde er sich einfach mit ihr unterhalten wollen, doch Tenten fühlte, wie sie diese weißen Augen förmlich durchbohrten, doch selbst weniger, als eine grimmige Miene Preis gaben. „Das ist richtig“, ihr Blick senkte sich wieder auf den Boden. Ihr Körper nahm eine unnatürlich gerade Position ein, was sie sich noch mehr verkrampfen ließ. Ihre Beine schmerzten. „Nun, ich denke dir sind die strengen Regeln des Hyuga-Clans bewusst … sonst würdest du wohl kaum so zittern. Habt ihr beide etwa wirklich geglaubt, dass mir die Zuneigung zwischen euch entgeht?“ „Nein, aber wir haben nichts gesagt, weil wir uns gerade erst dazu entschieden haben.“ „Das weiß ich“, natürlich wusste er das. Er hatte sie ja beobachtet. Er schien so wie so immer alles zu wissen. „Wir sind deshalb hier, um die Sache zu klären.“ „Da gibt es nichts zu klären! Die Sachlage ist klar.“ „Und warum wollen Sie dann mit mir sprechen, Hyuga-sensei?“ Er schaute auf den Boden vor sich und für einen Augenblick schien ein leichtes Lächeln über seinen Mund zu huschen wie eine Sternschnuppe. Offensichtlich eine berechtigte Frage. „Ich möchte nur etwas wissen“, und ebenso schnell versteinerte seine Miene wieder. Und die Atmosphäre im Raum ließ Tenten schnell erahnen, dass ihre Antwort verdammt gut sein musste. Es war zu befürchten, dass alles davon abhängen würde. Tenten schluckte. „Was bist du bereit für diese Liebe aufzugeben?“ Eine gemeine Frage. Die Kunoichi fühlte sich unbehagen. Was sollte sie denn darauf antworten? „Versteh mich nicht falsch“, meinte er ermahnend, „Neji ist ein Mitglied des Nebenzweigs, aber er hat durch seine Fähigkeiten und Kenntnisse gerade für den Hauptclan an Bedeutung gewonnen. Die Hyuga-Tennin, also der Bestenrat, hat Pläne mit ihm, wie ich weiß. Er ist jetzt siebzehn Jahre alt und es wird Zeit über seine Zukunft zu entscheiden.“ Warum darf er seinen Weg nicht selbst gehen? Diese Frage brannte Tenten eher auf der Zunge. Doch sie hielt es für das beste, einfach zu schweigen. Wer weiß, welche Reaktion dieser Trotz sonst ausgelöst hätte? Wahrscheinlich ließ so ein alter Clan, wie der der Hyugas sich eh nicht in die Familienphilosophie hineinreden. „Aber diese Entscheidung trifft letztendlich das Clanoberhaupt. Ich möchte aber zunächst von dir eine Stellungnahme.“ Und was dann? Er würde sich wohl kaum für sie einsetzen, obwohl seine Gunst durchaus einen Vorteil darstellen würde. Doch darauf konnte Tenten höchstwahrscheinlich nicht hoffen. „Der Preis, den du für ihn zahlen müsstest, wäre hoch …“ Aber das hieß zumindest auch, dass eine Möglichkeit bestand. „Und deine Entscheidung für ihn wäre endgültig!“ Was hatte das jetzt zu bedeuten? Doch diese Ganz-Oder-Gar-Nicht-Sache kam ihr jetzt gerade recht. Sie hatte sich entschieden. Sie hasste es eh immer abzuwarten. „Eine Endscheidung für immer.“ Hieß das sie sollte Neji heiraten? Soweit hatte sie in den kühnsten Träumen nicht gedacht. Was wenn …? Nein! Es gab jetzt keine Zeit kalte Füße zu kriegen, oder zu straucheln. „Es bedeutet, dass du ein Teil seiner Familie wirst.“ Beide schauten sich nun direkt an, Hiashis Miene blieb starr, „mit allen Konsequenzen“, dieser Satz der Tenten mit so viel Gewicht entgegen kam, hatte sie fast umgehauen. Sie erinnerte sich an Nejis Kampf mit Naruto. Damals hatte er den blonden Fuchsjungen ausführlich erzählt, welche Bedeutung das Bannmahl des Vogels im Käfig für ihn und ihre Familie hatte. Die Hauptfamilie war mittels eines geheimen Fingerzeichens in der Lage, das Siegel zu aktivieren und ein Mitglied des Zweigstammes zu töten. Jeder Zeit. Und ein kleiner Ungehorsam reichte aus, um eine Katastrophe heraufzubeschwören. Es hieß, sich nie wieder dem eigenen Willen hinzugeben, immer auf Geheiß eines anderen handeln zu müssen. Niemals frei zu sein. Man wurde zu einer Marionette. Wollte sie das? Eine Marionette sein? Nie dahin zu gehen zu können, wo sie wollte? Nie eigene Entscheidungen treffen zu können? Sie dachte an das Leben, dass sie sich früher immer ausgemalt hatte, das Leben, von dem sie geträumt hatte, die Reisen. Sie stellte sich die Frage, ob sie dass alles noch verwirklichen konnte, wäre sie in die Regeln des Hyuga-Clans eingesperrt. Eingesperrt. Zum ersten Mal hatte sie wirklich wahrgenommen, was dieses Wort für Neji bedeutete. Was es hieß ein Vogel im Käfig zu sein. Aber eines war ihr auch bewusst geworden. Neji war ein ebenso großer Bestandteil ihrer Vorstellung von ihrem Leben. Aber was war stärker? Ihr Freiheitswille oder ihre Gefühle? Sie schloss kurz die Augen, um noch einmal in sich hinein zu sehen. Doch alles, was sie im Dunkeln erkennen konnte, war Nejis Gesicht. Er würde sicher sagen, dass sie sich nicht für ihn entscheiden sollte, dass sie die Freiheit wählen sollte. Aber da gab es auch diese Ahnung, nein, sie war sich fast schon sicher, dass er genauso stark für sie empfand, wie sie für ihn. Sie hatte sich gerade daran erinnert, wie er ihre Hand drückte, bevor er in den Hof gegangen war. Dieser kurze Augenblick hatte ihr so viel gesagt. Sie schlug die Lider auf. Würde sie sich gegen ihn entscheiden, würde sie es ihr Leben lang bereuen. Das wusste sie. Da gab es plötzlich dieses unsichtbare Band zwischen ihnen und Tenten wurde bewusst, dass es schon immer da gewesen war. Nun entschloss sie sich endgültig für ihn. Ihre Mutter hatte es mit beiden Brüdern aufgenommen. Sie, Tenten, würde diesen Clan schon auf den Kopf stellen. Es hatte nie eine Frau in ihrer Familie gegeben, die nicht das Leben mindestes eines Mannes verändert hatte. Sie würde zwar ein paar Härtefälle bekommen, aber gut. „Das nehme ich in Kauf!“, sagte sie ruhig. Hiashis Miene änderte sich nicht im Geringsten. Und notfalls nehme ich es mit der ganzen Familie auf, dachte sie noch. Sie wusste Neji würde ihr zur Seite stehen. Ihr Blick wurde fest. „Hast du dir das gut überlegt?“ „Ja!“ Tenten wusste selbst nicht genau, warum sie auf einmal so mutig war. Aber Neji hatte ihr Kraft gegeben. „Und niemand kann dich davon abbringen?“ „Nichts und niemand!“ Tenten kam es vor als wäre sie gewachsen. Das hatte natürlich auch Hiashi nicht übersehen. „Nun gut“, meinte er nichtssagend, mit geschlossenen Augen und immer noch eiserner Miene. „Dann steh jetzt auf und geh in den Hof. Sag Neji er möge zu mir kommen. Du wartest draußen …“ Tenten nickte und verbeugte sich dann höflich. Sie stand so geschmeidig auf, wie ihre schmerzenden Beine es eben zuließen, und ging damenhaft zur Tür, die sie ebenso erhaben aufschob und wieder schloss. Den Weg in den Innenhof kannte sie ja schon. Auf dem Sims saß immer noch der kleine ockerfarbene Vogel, dem sie freundlich ein Lächeln zuwarf. Sie wusste selber nicht warum, aber niemand würde es schaffen dieses Lächeln zu besiegen. Auch der Vogel schien es bemerkt zu haben, denn er nickte, wie dressiert, um sie zurückzugrüßen. Neji sprang sofort auf, als er sie um die Ecke biegen sah. „Und, was hat er gesagt?“ „Ich soll dir wahrscheinlich nichts sagen. Er will mit dir alleine reden.“ „Ach so…“, Neji war sichtlich verwundert, dass Tenten so zuversichtlich war. Trotzdem nahm er sie kurz in den Arm. Nun wusste sie, dass sie sich richtig entschieden hatte. Ob Hiashi ihm wohl dieselbe Frage stellen würde? Für ihn würde sich ja eigentlich nichts ändern. Aber der Gedanke daran, dass auch das Thema Hochzeit auf den Tisch kommen würde, machte sie dann doch ein wenig nervös. Jugendliche in ihrem Alter dachten eigentlich noch nicht über das Heiraten nach. Von Nejis Vermutung bezüglich dem Ehevertrag, den die Tennin vor Jahren für ihn und eine seiner Cousinen geschlossen haben könnten, wusste sie natürlich immer noch nichts. Auch sie nahm kurz seine Hand, drückte sie ganz fest und offensichtlich verstand er die Botschaft. Er lächelte. So hatte er sie noch nie angelächelt. So umwerfend unbesiegbar. „Wird schon“, er machte sich auf den Weg. Als Neji die schwere, braune Holztür aufschob, bemerkte er gleich, dass sein Onkel sich inzwischen erhoben hatte. Er stand dicht der Wand gegenüber und betrachtete nachdenklich das Familienwappen. Sein Neffe trat ein. „Du wolltest mich sprechen?“ „Hat Tenten dir gesagt, worüber wir geredet haben?“ „Nein, sie hat nichts gesagt.“ „Gut, komm ruhig näher“, Neji stellte sich seitlich neben ihm auf und betrachtete sein Profil. „Du weißt, wie unglaublich wichtig mir dieses Wappen ist, denn es steht für alles, was wir in mehreren hundert Jahren erreicht und aufgebaut haben.“ Da war sie wieder die übliche Standpauke um Familienehre und Ansehen. „Auch die Zweigfamilie hat ihren Teil dazu beigetragen, auf ihre eigene Art und Weise“, Hiashis Blick wurde traurig. Er dachte an das Opfer, welches sein Bruder brachte, als Neji noch klein war. Hizashi war für ihn in den Tod gegangen, als Kumogakure als Sühne für den Mord an ihrem Oberhaupt, nachdem dieser versuchte Hinata zu entführen, um sich des Geheimnisses des Byakugan zu bemächtigen, Hiashis Leiche forderte. Da das Kekkeigenkai, also die angeborene besondere Fähigkeit des Hyuga-Clans mit dem Tod eines Mitgliedes des Zweigstammes versiegelt wird, blieb das Geheimnis gewahrt und die Bedingung erfüllt - Zumindest aus der Sicht von Kumo. Aber Neji hatte hierdurch seinen Vater und Hiashi seinen Zwillingsbruder verloren. Die Welt der Hyugas war also voll von hohen Preisen. Und Neji dachte daran, dass es nun an ihm war, einen solchen zu zahlen. „Ich hab deine Teamkameradin gefragt, was sie für dich aufgeben würde“, meinte Hiashi gelassen. Er lächelte kurz. Doch dieser Anflug von unterschwelliger Freude war nicht mehr als dezenter Spott. „Sie ist bereit, dem Nebenclan beizutreten … Sie will ein Vogel im Käfig werden.“ Neji merkte, wie sein Blutdruck in den Keller rauschte. Er konnte förmlich spüren, wie sich von seiner Stirn her ein blasse Maske über sein Gesicht schob. Das war haargenau das, was er so verzweifelt versucht hatte zu verhindern. „Was sagst du dazu?“ Neji begann zu bezweifeln, ob seine Freundin tatsächlich wusste, auf was sie sich da einließ, aber allein die Tatsache, dass es sie so unglaublich viel Überwindung gekostet hatte, hierher zu kommen und sich der Sache zu stellen, war schon Beweis genug dafür, dass sie genau wusste, was sie da tat. Wieder einmal kamen Zukunftsvisionen, Gegenwartsgedanken und Erinnerungen in ihm hoch. Ein bunter Mix aus Eindrücken, der ihn die Realität für einen Augenblick vergessen ließ. Er dachte an seine Mutter und daran wie sie damals unter den harten Bestimmungen des Clans gelitten hatte. Daran wie sie letztendlich dem Schmerz über Hizashis Tod erlegen war. Er hatte einmal gehört, wie er mit ihr über das redete, was sich verändert hatte, wie sie sich verändert hatte. Und ihm fiel auf, dass seine Mutter und Tenten sich unglaublich ähnlich waren. Sie hatte ebenso große Pläne und nahm ebenso erwartungsvoll den Kampf mit dem Clan auf. Aber letztendlich war sie daran zerbrochen – zu groß die Unterschiede in der Auffassung von Freiheit und einem strukturierten Familienleben. Ihrem Sohn waren die Sticheleien und Drohungen des Hauptclans nicht entgangen und so oft hatte er sie darauf angesprochen. Er bekam ein Lächeln, so aufrichtig, wie traurig und einen Satz geschenkt: „Das ist der Weg, den ich aus Liebe gehe…“, dann ein Streicheln über die Wange. Neji empfand seine Mutter als mehr als stark. Das ließ sie schnell zu einem Vorbild für ihn heranwachsen. Doch mit Hizashi starb auch ihre letzte Zuversicht und damit auch ihre Kraft. Immer noch zweifelte Neji. Er suchte krampfhaft nach einer Lösung, die alle glücklich werden ließe. Doch wie er es auch drehte und wendete, er kam immer wieder bei der Gewissheit an, dass irgendjemand verlieren musste. Aber wenn, das machte ihm sein Gewissen von Anfang an klar, würde er derjenige sein wollen, der zurücksteckte. „Ich möchte nicht, dass sie dieses Opfer bringen muss.“ Ihm war etwas eingefallen. Die erste eigene Entscheidung, die er getroffen hatte und er hoffte auf die Unterstützung seines Onkels. „Ich ersuche hiermit, aus dem Clan austreten zu dürfen!“ Das zog offensichtlich sogar Hiashi den Boden unter den Füßen weg. Er riss ungläubig die Augen auf und starrte zur Seite. „Was?!“, mehr, als ein heiseres Bellen brachte er nicht hervor. „Was soll das heißen?!“ Neji überraschte die momentan fehlende Contenance seines Onkels, doch er blieb gelassen. Das war genau die Art von Provokation, die er immer gewollt hatte. Er grinste innerlich in sich hinein. „Das…das geht nicht, das werde ich nicht zulassen!“ „Was willst du tun? Mich töten? Nur zu!“, Neji glaubte nicht mehr an Hiashis Zuneigung. Aber selbst wenn er vom Siegel Gebrauch machen würde, wäre dies zweifellos eine Niederlage für ihn. Und Neji erkannte, dass, egal wie es endete, er nicht der einzige sein würde, der verlor. „Du weißt, dass das Exil für dich bedeutet! – Und zwar für eine lange Zeit.“ „Das ist mir egal, ich werde warten. Und auch wenn ich das Bannmahl nicht los werde, so könnte ich zumindest entscheiden, mit wem ich mein Leben verbringen will.“ Nejis Blick verriet seinem Gegenüber, dass er es mehr als ernst meinte. Er war brennend gespannt darauf, wie Hiashi mit dem Druck umgehen würde, unter den er ihn gesetzt hatte. Dieser hingegen schien es zunächst für das Beste zu halten zu schweigen. Er brauchte einen Moment, um in seine monotone Ernsthaftigkeit zurück zu kehren. „Nun“, fing er wieder an, „Ich brauche ein wenig Zeit um darüber nachzudenken. Geh bitte kurz in den Innenhof und komm mit Tenten wieder rein, wenn ich euch ein Zeichen gebe.“ Neji nickte nur und ging. Er wollte in diesem Moment überhaupt nicht darüber nachdenken, welche Folgen dieser Schritt für ihn haben könnte, würde sein Onkel dem zustimmen. Er dachte auch an die Worte seines Vaters. Er hatte ihm mal gesagt, dass niemand in der Familie so belebt von Blut der Hyuga sei, wie er. Deshalb gewann er zunehmende Sicherheit, dass Hiashi ihn nicht einfach gehen lassen würde. Jetzt hoffte er nur, dass Tentens Ausführungen ihn ebenfalls so überzeugt hatten, dass er entgegen der Bedingung von dieser ablassen würde. Aber was war mit der arrangierten Hochzeit, die die Hyuga-Tennin für ihn geplant hatten? Das war der Faktor, den er nicht einschätzen konnte. Im Hof traf er auf Tenten, die sich auf die Bank gesetzt hatte. Anscheinend hatte auch Hinata und Hanabi die Neugierde gepackt, denn sie hatten sich zu ihr gesellt. Auch Neji hielt es zunächst für besser, seinen Plan nicht zu verraten. Er wollte erst mal, dass sein Onkel die Geschichte mit der Verlobung abwog. Tenten war sofort in Nejis Arme gesprungen. Sie verkniff sich nachzufragen, was gewesen war, wollte einfach die kurzen Momente mit ihm genießen. Wieder fanden sich ihre Hände. Hanabi und ihre Schwester grinsten sich an. Sie hatten beide längst als Paar akzeptiert, zumal Tenten ausführlich geschildert hatte, was in den letzten Wochen passiert war, während Neji mit Hiashi gesprochen hatte. Jetzt hieß es warten. Neji bemerkte, dass sie immer noch nicht mehr als das rote Kleid trug und so legte er einen Arm um sie, um sie zu wärmen. Kurz darauf schob sich die Holztür wieder wie von Geisterhand einen Spalt weit auf. Das Zeichen! Beide hielten die Luft an. Tenten zog Neji auf die Beine und dann ein Stück weit hinter sich her. Sie verbeugte sich höflich. Hiashi saß an alter Stelle, auch das Pärchen kehrte wieder auf seinen Platz zurück. Es herrschte genau wie zuvor gespannte Stille. Hiashi schlug die Augen auf. Er schien, angespannter als vorher. „Ich habe eine Entscheidung getroffen“, fing er ganz offiziell an. Nun bekam Tenten doch eine Gänsehaut. Neji drückte wieder fester ihre Hand, ein Blickwechsel folgte, der ihr Zuversicht gab. „Die Hyuga-Tennin hatten ursprünglich ihre eigenen Pläne mit dir, das weißt du, Neji“, dieser nickte, „Die Entscheidungen diesbezüglich trifft eigentlich das Clanoberhaupt. Diese Regel muss befolgt werden“, das Pärchen sah sich innerlich schon vor dem Bestenrat sitzen, was für ein Alptraum. „Allerdings hat sich seit kurzer Zeit in diesem Zusammenhang etwas Neues ergeben. Das Oberhaupt des Hyuga-Clans hat mich vor ein paar Tagen zu sich gerufen. Die Unterredung, die wir führten, war streng geheim und ich möchte auch euch bitten, dass das, was ich euch gleich erzähle, diesen Raum nicht verlässt, unter keinen Umständen, nicht bevor die Zeit dafür gekommen ist. Habt ihr das verstanden?“, wieder nickten beide, „Mein Vater“, Neji zuckte zusammen, er hatte Hiashi Hyuga noch nie vom Clanoberhaupt als seinen Vater sprechen hören. Irgendwas war verdammt anders als sonst. „ist mit einer Bitte an mich herangetreten. Zuerst muss ich euch aber sagen, dass es schlecht um ihn bestellt ist…“, die Kunstpause, die er machte, ließ die anderen beiden Schlimmes erahnen. „Er ist krank.“ „Das dachte ich mir“, sagte Neji entrüstet und unbedacht. Ihm war aufgefallen, dass es dem Ältesten nicht gut ging und dass er schlecht aussah. „Er hat nicht mehr lange zu leben.“ Tenten schlug sich die Hand vors Gesicht. Sie wusste was dieser Mann für die Familie bedeutete. „Das tut mir Leid“, flüsterte sie und ließ den Arm wieder zurück in den Schoß sinken. Sie merkte erst jetzt, wie schwer es Hiashi wirklich fiel, darüber zu reden, aber es ging hierbei schließlich auch um seinen Vater. „Er hat mich als Stammhalter und zukünftiges Clanoberhaupt gebeten, bereits jetzt, inoffiziell, sein Amt zu übernehmen und alle weiteren Entscheidungen zu treffen“, wieder sahen sich Neji und Tenten überrascht an. Nun lag ihr Schicksal also tatsächlich in seinen Händen. „Neji?“ „Ja?“ „Das Gespräch, dass wir vorhin führten, habe ich seiner Zeit auch mit deinem Vater geführt.“ Nejis Pulsschlag beschleunigte. Es kam nicht oft vor dass jemand aus dem Haupthaus vor einem Fremden, also Tenten, von seinem Vater sprach. Hieß das jetzt, dass er ihr vertraute? „Du weißt, dass es damals mit deiner Mutter das gleiche Problem gab. Sie hat sich auch geopfert um Hizashi heiraten zu dürfen und ist schließlich daran zerbrochen“, Tenten schaute erschüttert in die Runde. Sie begriff nun endlich, warum Neji so lange gezögert hatte ihr seine Gefühle einzugestehen. „Ich kann deine Ängste und Zweifel verstehen, mein Junge, aber ich kenne … auch die andere Seite.“ Plötzlich schien sein Gesicht wieder eine Verwandlung durchzumachen. Er ließ es sich nicht nehmen einen Augenblick scheinbar in schlechten Erinnerungen zu „schwelgen“. „Tenten?“ „Ja?“ „Wie du weißt, war deine Mutter mit Hizashi und mir in einem Team.“ „Ja.“ „Vielleicht hat deine Mutter dir mal erzählt, dass sie in Hizashi verliebt war …“, das war wiederum etwas was Neji nicht wusste, er schaute seine Freundin ungläubig an, die daraufhin etwas rot wurde. „Ja, es war aber eine einseitige Liebe …“ „Ganz recht… Was sie fühlte, konnte ich nur zu gut nachvollziehen … da ich … damals selbst … unglücklich in sie verliebt war“, dass zog offensichtlich beiden den Teppich unter den Füßen fort. „Was?!“, fragten sie beide baff im Sprechchor. „Das weiß sie aber nicht … Ich habe es ihr nie gesagt“, echtes Bedauern lag in seinem Blick. „Ich wusste, welche Pläne die Tennin mit mir hatten und deshalb habe ich darauf verzichtet, ihr die Wahrheit zu sagen. Ich dachte, ich würde der Einsamkeit und dem Schmerz durch ihre Zurückweisung entkommen, aber das stimmte nicht. Im Gegenteil. Ich hab es mein Leben lang bereut, es ihr nicht wenigstens gesagt zu haben … das meinte ich damit, dass ich auch die andere Seite kenne.“ Er schaute eine Weile fast unsicher zur Seite. Keiner sagte etwas, bis er sich entschloss weiter zu sprechen. „Ich möchte nicht, dass es dir genauso geht, dass es irgendjemandem genauso geht. Mich hat das Opfer, dass ihr beide für euch bringen wollt, beeindruckt. Ich kenn deine Mutter natürlich gut…“, wandte er sich wieder Tenten zu, „Aus deiner Familie kommen nur großmütige und starke Frauen, ebenso kompromisslos loyal, wie freiheitsliebend. Für dich wäre es eine Katastrophe, in die Bestimmungen für den Nebenclan gequetscht zu werden. Das will ich dir nicht antun. Und du, Neji“, dieser kam gar nicht dazu aufzuatmen, „Hast du allen Ernstes geglaubt, dass ich zulasse, dass du den Clan verlässt?“ Tenten schaute ihn fast schon entsetzt an. Er wollte den Clan verlassen? Seine Familie verlassen? Für sie? „Ich habe kein Interesse daran, meinen besten Schüler und das vielversprechendste Talent des Hyugadojo zu verlieren.“ Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. „Zumal ich weiß, wem ich es zu verdanken habe, dass du es so weit geschafft hast“, spielte er auf Nejis und Tentens Spezialtraining an. „Ich möchte dir die Möglichkeit geben, unter den besten Voraussetzungen zu reifen, um“, und jetzt schaute Hiashi sogar demütig auf den Boden, um sich nicht die Blöße geben zu müssen, „der Sohn zu werden, den ich immer haben wollte.“ Neji hatte nie auch nur ansatzweise geglaubt, jemals so einen Satz von ihm zu hören. „Dein Vater hat einfach akzeptiert, dass deine Mutter sich für ihn opferte, aber du wolltest das nicht so einfach hinnehmen und hast selbst die Last auf dich genommen. Obwohl dir so viel am Wohl der Familie liegt, hättest du sie ohne zu zögern verlassen und viele Jahre Exil ertragen. Ich weiß jetzt, wie stark die Zuneigung zwischen euch ist, deshalb akzeptiere ich diese Beziehung ohne weitere Einschränkungen.“ Aufatmen beiderseits und auch hinter der schweren Holztür, was ein unüberhörbares Kichern nach sich zog, dass auch Tenten ansteckte, bevor sich eine Freudenträne aus ihrem rechten Auge schlich. „Und nun geht schon … Ich kann nämlich auch nicht mehr sitzen“, meinte Hiashi mit seinem neugewonnenen Lächeln, bevor er selbst ein wenig schwerfällig aufstand. „Also war das ganze Prozedere nur eine Art Test?“, fragte Neji ein wenig forsch, weshalb er von Tenten einen Seitenhieb bekam. „Sei lieb!“, meinte sie ein wenig spitz, woraufhin er tatsächlich kuschte. „Ja, das kann man so sehen. Ich wollte wissen, wie ernst es euch beiden ist und ob es sich lohnen würde mich mit den Hyuga-Tennin anzulegen.“ Er ging an Neji vorbei und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich bin stolz auf dich.“ Dieser wiederum lächelte. Er hatte sich immer gewünscht, dass jemand aus dem Haupthaus so etwas zu ihm sagen würde. Dass es nun ausgerechnet derjenige war, mit dem er sich einst am schlechtesten verstanden hatte, beeindruckte ihn um so mehr. Es machte ihn glücklich endlich die Anerkennung von Haupthaus zubekommen, die er verdiente. Und wieder lächelte er Tenten an, so dass ihr beinahe schwindelig wurde. Er zog sie kurz hinter sich her, bis beide wieder auf einer Höhe waren. Auch Hinata schaute hoffnungsvoll ihrem Vater nach. Vielleicht würde es für sie auch irgendwann die Möglichkeit geben, mit Naruto glücklich zu werden. Er bemerkte es und schaute nur einen Moment lang sanftmütig zurück, was seinen Töchtern eine freundliche und tiefe Verbeugung als Entschuldigung fürs Lauschen und Versprechen für die Geheimhaltung (des Erlauschten) entlockte. Tenten und Neji kamen schließlich auch aus der Tür. Sie schauten in Sonne, die, sie begrüßend, hinter den grauen Wolken hervorlugte. Nun war der Weg frei für sie – zwei Vögel auf ihrem Weg zum Himmel … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)