Is it too late? von Porzellan_Puppe (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 20: Kirschblüten ------------------------ Sakura und Naruto saßen beide noch immer draußen, nachdem Sasuke genervt zu seinem Zelt gestapft war, und rätselten nun gemeinsam über die merkwürdigen Gefühlsäußerungen ihres dritten Teammitglieds. „Sag mal, was ist denn dauernd mit Sasuke los? Ich hab’ ihn ja noch nie so richtig verstanden, aber momentan ist er wirklich komisch drauf! Hat er nicht irgendwann mal wenigstens erwähnt, was sein Problem ist?“ Angestrengt dachte Sakura nach. Er hatte ihr gegenüber nur ein einziges Mal Klartext geredet, vor drei Tagen, als er sie so angeschrieen hatte. Sie versuchte sich zu erinnern… was hatte er ihr da entgegengebrüllt? Außer den Vorwürfen, dass sie von seinem Leben nichts wusste und keine Ahnung hatte, was bei dem Tod seiner Familie tatsächlich passiert war. Das Wort „Tod“ brachte ihr einige Erinnerungen zurück. „Ich glaube, er ist einfach nur seelisch so ziemlich am Ende. Verstehst du, zuerst sterben seine Eltern, dann bringt er seinen Bruder um und hat somit auch kein Ziel mehr oder einen Lebenswillen. Und er hat von einer Art Leere gesprochen, dass es ihm schlechter geht, als vor Itachis Tod.“ Man konnte richtig mitverfolgen, wie Narutos Kopf arbeitete. Zuerst stand ein riesiges Fragezeichen in seinem Gesicht, dann hatte er auf einmal die Erleuchtung erlangt und sah mitfühlend in Richtung Sasukes Zelt. „Er hat keine Träume mehr?“ Sie nickte. „Ja… und er kann nicht mehr lieben.“ Traurig schlug das Mädchen die Augen nieder. „Dann müssen wir ihm eben helfen!“ Enthusiastisch sprang er auf und grinste Sakura an, die langsam ihren Kopf hob. Verwundert sah sie zu Naruto hinauf. „Helfen? Das hab ich doch schon so oft probiert. Sasuke lässt sich nicht helfen…“ Doch der blonde Shinobi blieb optimistisch. „Klar wehrt er sich gegen Hilfe von anderen! Weil er nämlich genau weiß, dass er es alleine nicht schafft!“ Auf ihren fragenden Blick hin fügte er noch ein „Glaub mir, Sakura-chan, ich krieg’ das schon hin!“ dazu. Sie blieb zwar ein wenig skeptisch und verstand nicht ganz, was er mit „Sasuke wehrt sich deshalb gegen Hilfe, weil er genau weiß, dass er sie braucht“ meinte, vertraute ihm aber dennoch. Schließlich hatte Naruto schon immer die beste Verbindung zu Sasuke gehabt und ihn sogar beinahe davon abgehalten, Konoha zu verlassen. Wenn irgendjemand zu ihm durchdringen konnte, dann war es ihr energiegeladener Teamkamerad. Sasuke saß währenddessen in seinem Zelt und hatte keine Ahnung, dass Sakura und Naruto über ihn redeten. Er war ohnehin noch immer viel zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, depressiv und zwiegespalten. Denn einerseits wünschte er sich ja nichts sehnlicher, als endlich wieder lieben zu können, doch auf der anderen Seite, abgesehen davon, dass Liebe sowieso nicht mehr als ein Wort für ihn war, hatte er furchtbare Angst. Denn Liebe schmerzte. Auf eine ganz eigene Weise. Letztendlich hielt nichts ewig, selbst die stärksten Bande waren so leicht zu durchtrennen. Spätestens dann, wenn die geliebte Person sterben würde, täte er noch einmal all diese schrecklichen Schmerzen des Verlustes durchleiden. Niemand konnte für immer leben, es musste ja nicht unbedingt so dramatisch enden, wie bei Itachi oder dem Tod seiner Eltern. Solche Schmerzen waren unvorstellbar und es blieben immer brennende Narben zurück. Vielleicht würde er es auch gar nicht verkraften, wenn sein Herz ein drittes Mal zertrümmert würde. Doch was war nun schlimmer – ewige Leere und keine Chance, je glücklich zu werden oder die von Anfang an bewussten Schmerzen? Bevor er sich diese Frage jedoch stellen konnte, musste er erst überhaupt wieder lieben können. Und das war sein Problem schlechthin. Ehe er weiter nachdenken konnte, durchbrach Narutos Stimme die angenehme Stille. „Sasuke?“ Statt eine Antwort zu geben, stöhnte er bloß kurz auf. „Ich muss mal etwas mit dir klären, deshalb komm’ raus!“ Da Naruto ohnehin keine Ruhe geben würde, beschloss Sasuke ihm diesen Gefallen zu tun. Er redete sowieso meist nur sehr simples Zeug und gab sich mit seinen ausweichenden Antworten zufrieden. „Was willst du von mir?“ Der blonde Shinobi sah ihn ernst an. „Dir helfen.“ „Wie oft muss ich es denn noch sagen? Ihr könnt mir nicht helfen, verdammt! Niemand kann das…“ Sasuke drehte sich abweisend um und wollte wieder zurück zu seinem Zelt gehen. „Wie immer, du hältst dich für etwas besonderes“, der Uchiha blieb stehen und lauschte, „nur weil du Probleme hast, die du allein nicht lösen kannst.“ Er senkte bedrohlich die Augenbrauen. „Was sagst du da?“ Doch Naruto ignorierte seine Warnung. „Es ist wirklich so. Sei mal ehrlich, du weißt eh’ längst, dass du Hilfe brauchst. Und genau deshalb beißt du dich da alleine durch. Aber dort liegt dein eigentliches Problem! Nimm’ einfach die Hilfe an, die dir angeboten wird. Und glaub nicht, du wärst der einzige, der ein scheiß Leben hat! Guck dich nur mal in Konoha um, überall sind Menschen, die es schwer haben! Klar, du hast es zwar besonders schwer und ich wünsche auch echt niemandem deine Situation, aber komm’ einfach mal runter! Es bringt nichts, zu sagen ‚Ich bin Uchiha Sasuke und werde deshalb nie glücklich sein’! Ich glaube langsam sogar, du willst in Echt gar nicht glücklich werden. Wenn du so weitermachst, wirst du deine Leere jedenfalls nie los.“ Man konnte förmlich spüren, wie in Sasuke die Wut hoch brodelte. Er ballte seine Fäuste, blieb jedoch so stehen, wie vorher. Als Naruto merkte, dass er sich nicht bewegen würde, ging er ganz langsam und vorsichtig auf den Schwarzhaarigen zu. Wumm. Sasuke hatte sich blitzschnell umgedreht und traf Naruto, ehe er überhaupt reagieren konnte, mit seiner Faust mitten im Gesicht. Der war durch die Wucht des Schlages zu Boden geschleudert worden und richtete sich nun grinsend wieder auf. „Du verträgst die Wahrheit nicht, huh?“, er wischte sich mit seinem Handrücken das Blut vom Mundwinkel, „ich finde, du steigerst dich da viel zu sehr rein, in dieses emotionslose Getue! ‚Seht her, ich bin Uchiha Sasuke und kann deshalb nicht mehr lieben’!“ Sasukes Augen leuchteten gefährlich auf und er holte ein zweites Mal aus. Doch dieses Mal fing Naruto den Schlag ohne Probleme ab. „Ich will nicht mit dir kämpfen. Wir sind doch Freunde… und Freunde helfen sich nunmal!“ Er ließ Sasukes Arm los und dieser zog ihn auch sofort zu sich zurück. „Dann versuch es doch! Helf’ mir, wenn du meinst, dass du es kannst!“ Zufrieden lächelte Naruto. „Du bist nämlich doch nicht so eiskalt, wie du immer tust. Wütend machen kann ich dich schonmal, das ist ein guter Anfang! Andere Gefühle hast du in Echt auch noch, du darfst sie nur nicht unterdrücken! Und sei nicht immer gleich so abweisend, damit machst du dir nur alles kaputt. Das ist letztendlich auch überhaupt nicht cool. Aber ich kann dir bloß Tipps geben. Die einzige Person, die dir wirklich helfen kann“, er deutete mit seinem Arm auf Sakura, „sitzt da hinten und wartet schon seit Jahren auf dich.“ Sasuke „hnte“ nur und drehte sich zum Gehen. Nach ein paar Schritten blieb er noch einmal stehen. „Danke, Naruto.“ Der blonde Shinobi grinste. Die ganze Zeit über hatte Sakura den beiden zugeschaut und es gefiel ihr gar nicht. Als Sasuke Naruto geschlagen hatte, wäre sie sogar fast zu den zweien hingerannt, einfach aus Angst, dass sie einen Kampf anfingen. Sowohl Sasuke als auch Naruto waren in solchen Dingen unberechenbar. Aber es war ja alles gut gegangen. Was Naruto wohl zu ihm gesagt hatte? Er musste ihn schon sehr provoziert haben. Am meisten wunderte sie allerdings, dass Naruto das ganze Gespräch über wie ein Honigkuchenpferd gegrinst hatte. War es etwa gut gelaufen? Zu gerne würde sie jetzt zu ihm hinrennen und sich alles anhören, doch Sasuke war ja noch da und lief komischerweise direkt auf sie zu. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Oder Naruto hatte tatsächlich ein Wunder vollbracht und Sasuke wollte freiwillig reden. Genau danach sah es nämlich aus, als er schließlich bei ihr angekommen war und sich neben sie setzte. „Ha-hallo Sasuke-kun!“, war dann alles, was sie vor lauter Erstaunen über die Lippen brachte. „Hn“, kam darauf seine desinteressierte Antwort. Doch in Wirklichkeit war Sasuke überhaupt nicht desinteressiert. Er wollte wissen, wieso ausgerechnet Sakura ihm helfen konnte. Ihm war an sich eigentlich völlig egal, wen er nun lieben sollte. Aber vielleicht funktionierte das ja bei einigen Personen besser als bei anderen. Und das war seine einzige Hoffnung, nachdem Naruto ihm klargemacht hatte, dass er so wie er handelte nie glücklich werden würde. Dafür war er seinem blonden Teamkameraden ziemlich dankbar. Ja, er war ihm tatsächlich dankbar. Schließlich hatte er ihm die Augen geöffnet. Und jetzt lag es bloß noch an ihm selbst, Sasuke. „Ich wollte nur ein bisschen reden.“ Sakura klappte die Kinnlade herunter und sie starrte ihn ungläubig an, was Sasuke mit einem irritierten Blick bedachte. „Was ist los?“ Sie fing sich wieder und schüttelte eifrig den Kopf. „Nichts, nichts. Ich wundere mich nur, warum du mit mir reden willst. Was hat Naruto denn erzählt, dass du dich so anders verhältst?“ „Hm… er hat gemeint, du wärst die einzige, die mir helfen könnte“, er musterte sie dabei durchdringend und Sakura wurde ein wenig rot. „Das hat Naruto gesagt? Nun… i-ich weiß nicht… es liegt eigentlich an dir, ob ich dir helfen darf, aber… ich würde es mir schon wünschen. Allein, damit ich sehe, wie es dir wieder besser geht. Das macht auch mich glücklich, weißt du?“ Der Schwarzhaarige nickte kaum merklich. Eigentlich hatte er sie ja gar nicht verdient – Sakura und Naruto, Leute eben, die sich um ihn sorgten. Und doch war es irgendwie schön zu wissen, dass es Menschen gab, die in einem selbst dann noch Gutes sahen, wenn gerade man selber genau das nicht mehr konnte. „Wieso tust du das? Wieso bist du immer noch da, obwohl ich dich schon so oft verletzt habe?“ Er sah durch sie hindurch, als wäre die Frage gar nicht an sie gerichtet, sondern an ihn selber. „Das weißt du doch“, vergeblich versuchte sie seinen Blick einzufangen, gab dann aber irgendwann auf, „es gibt Dinge in dieser Welt, die sind einfach zu wundervoll, als dass man vor ihnen zurückschreckt, bloß weil man verletzt wurde. Ich gehe dieses Risiko lieber ein, anstatt all die unbeschreiblichen Gefühle zu verlieren.“ Endlich hatte sie es geschafft und Sasuke sah sie direkt an. Er begann zu begreifen. Manchmal nahm man selbst Schmerzen in Kauf… um zu lieben. Es war beinahe lächerlich, was dieses Gefühl mit Menschen anstellen konnte. Doch es machte auch stark. Wieviele Shinobi waren nur deshalb so mächtig, weil sie ihnen wichtig Personen beschützen wollten? „Du wartest also… auf mich?“ Sakura nickte. „Ich hatte nie die Absicht, dich zu verletzten. Aber die Wahrheit tut manchmal weh.“ Ihren Mund umspielte ein bitteres Lächeln. „Ohja, das tut sie.“ Kurz sah Sasuke sie noch einmal an, dann richtete er seinen Blick zu Boden. „Ich kann dir nicht das zurückgeben, was du mir so bedingungslos schenkst. Ich wünschte, ich könnte es…“ „Hm… ja, vielleicht wirst du mich nie lieben können. Aber jemand anderen bestimmt! Du darfst nur nicht ständig vor allem weglaufen, das ist nämlich dein Fehler. Wenn du Liebe suchst, musst du offen sein, denn dein Herz entscheidet letztendlich, nicht dein Verstand.“ Die warme Frühlingssonne schien ihr mitten ins Gesicht und ließ die winzige bittere Träne in ihrem Auge funkeln. Dennoch lächelte sie ihn an. Es beeindruckte Sasuke, dass sie trotz ihrer Schmerzen immer weiter lächeln konnte. Er mochte ihr Lächeln – auch, wenn es ein falsches war. „Dann kann ich doch ohnehin nichts beeinflussen. Und du kannst mir nicht helfen.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Nein, Liebe muss von selbst kommen. Aber du kannst sie annehmen. Sei einfach ein bisschen optimistischer und hab Geduld. Lass dir Zeit.“ „Aber das ist doch genau das, was ich nicht habe! Ich kann mir keine Zeit lassen!“ Ihre Naivität regte ihn auf. Wie konnte ein Mensch nur so gutgläubig sein? „Du kannst aber nichts anderes tun, als zu warten! Es wird nichts bringen, sich zu beeilen. Und das geht auch gar nicht.“ Ein leichter Wind kam auf und spielte in den Blättern der Bäume. „Dann möchte ich wenigstens versuchen, zu lieben.“ Sakura lächelte. Eine Kirschblüte fiel vom Wind getragen sanft in ihren Schoß. Sie war wunderschön, zart und rosa. „Ich glaube, Naruto hatte Recht. Du kannst mir wirklich helfen.“ Das Mädchen blickte auf. Ihr war warm… und die ganze Welt um sie herum schien genauso rosa und schön zu sein, wie die kleine Kirschblüte in ihren Händen. Doch da riss Narutos Schrei sie aus ihrem Glück. „Sasuke! Sakura! Wir werden angegriffen!“ So schnell sie konnten rannten die beiden zu ihrem Teamkameraden. Ein Kunai steckte in seinem Arm. Und eine blaue Flüssigkeit tropfte davon herab. muhaha, ich bin fies xD aber das nächste kapitel wird toll^^ glaub ich jedenfalls... also, der inhalt wird toll sein! wie ich das umsetze ist eine andere frage... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)