イチゴ Ice Cream von Hanabi (『 SasoDei 』) ================================================================================ Kapitel 3: Du bist nicht allein ------------------------------- Als Sasori die Tür hinter sich schloss, nachdem er in sein Zimmer gegangen war, seufzte er. Deidara hatte Recht und es gab nichts, dass er mehr hasste als das! Er wohnte nicht alleine. Wenn er irgendwann umkippen würde, hätte das Konsequenzen für den Blonden. Sasori kümmerte das zwar nicht, doch der andere würde deswegen wühl nie locker lassen, was verständlich war. Kein Sasori bedeutete wohl, dass er die Wohnung nicht finanzieren könne. Was fanden Menschen bloß an WG-Leben? Kopfschüttelnd ließ er sich auf sein Bett sinken. Es war stressig, man hatte Tag ein Tag aus irgendjemanden um sich und Privatsphäre war auch beschränkt. Er konnte nicht mehr morgens seinen Kaffee vor dem Fernseher trinken, ohne dass ein gewisser Blondschopf seine Ruhe störte. Während er sich aufregte, fiel ihm eins jedoch plötzlich auf. Er hatte seine Unterlagen in der Küche vergessen. Irgendwie widerstrebte ihm der Gedanke wieder zu Deidara zu gehen. Bestimmt würde er wieder etwas sagen. Sich wohlmöglich sogar beschweren, weil er wieder gegangen war und ihm nicht zugehört hatte. So überlegte er, kam jedoch zu dem Ergebnis, dass er seine Unterlagen brauchte. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Zimmer wieder zu verlassen. In der Küche saß Deidara stillschweigend, wobei er geistesabwesend in seine Teetasse starrte. Sein blondes, langes Haar fiel ihm wie üblich ins Gesicht, seine blauen Augen waren müde und halbgeschlossen. Er wirkte so vollkommen in sich gekehrt. Es waren Momente wie dieser in denen Sasori so etwas wie ein schlechtes Gewissen bekam. Er war sich sicher, dass er dafür die Verantwortung trug, dass es sein Verdienst war, ja seine Schuld, dass der Blonde jetzt niedergeschlagen wirkte. Dabei war er sich nicht einmal komplett sicher, ob er es wirklich war. Er hatte nur dieses Gefühl und es gefiel ihm nicht, denn es würde bedeuten, dass der Blonde es geschafft hatte, Teil seines Lebens zu sein. Ein „Mitmensch“. Der Rothaarige schüttelte den Gedanken ab und nahm seine Unterlagen. Als er dies tat, blickte der Blonde verwundert auf. Doch er sagte nichts, nichts einmal während Sasori sofort wieder aus der Küche ging. Hatte er endlich gelernt, dass er nicht so mit ihm reden würde? Sasori kam das sehr seltsam vor. Er schüttelte den Kopf. Mit Sicherheit nicht. Bestimmt war er einfach nur nicht mehr in der Stimmung ihm hinterher zu rufen oder ähnliches. Er ging in sein Zimmer, doch der Gedanke ließ ihn nicht los. Kaum hatte er sich an seinen Schreibtisch gesetzt und seine Unterlagen aufgeklappt, um zu lernen, war ihm wieder der niedergeschlagene Anblick des Blonden im Gedächtnis. Seit er nun schon mit ihm zusammenwohnte, hatte ihn der Jüngere nie so sehr beschäftigt. Er schmollte oft, aber diesmal wirkte er auch irgendwie hoffnungslos. Nach Minuten stand er wieder auf und setzte sich kommentarlos zu dem anderen in die Küche. Deidara hob den Kopf. „Musst du nicht lernen?“ Die Verwunderung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Hab ich heute schon lange. Langsam kommt mir der Stoff aus den Ohren raus. Ich mach jetzt eine Pause.“, murmelte Sasori, wobei er die Zeitung von heute morgen wieder hervorkramte. Zu Deidaras Gesichtsausdruck mischten sich nun auch Erstaunen und leichte Besorgnis. Hatte Sasori ihm gerade mit mehr als drei Wörtern geantwortet? Sogar mit drei Sätzen? Die Verwunderung war groß. Sasori war das eindeutig unangenehm, weshalb er sich entschloss seinen Blick lieber auf die Zeitung zu richten. Auf deren Cover sah ihn wieder der schlechtgelaunte Schwarzhaarige an. Wenigstens war sein Leben nicht, das Einigste, das nicht so blendend schien. Zumindest erweckte der Covertyp nicht den Eindruck, dass er irgendwie glücklich war. Deidara bemerkte Sasoris intensiven Blick auf das Titelbild. „Der Typ hat mal in unserem Cafe einen Kaffee getrunken.“ Sasori hob den Kopf und sah den Blonden an, der darauf weiter sprach. „Ziemlich gelangweilt hat er gewirkt.“ Bei dem Satz musste der Jüngere grinsen. „Total trostlose Gestalt, wenn du mich fragst.“ Er nahm einen noch immer lächelnd einen Schluck von seinem Tee. „Ist auch noch gar nicht lange her…“ Es folgte eine deutliche Schilderung des Tages. Dabei schien drückte sich der Blonde nicht nur mit Wörtern sonder scheinbar auch mit Händen und Füßen aus. Sasori hatte seinem Mitbewohner noch nie zugehört, wie sein Tag war oder was er immer tat, sodass es ihn verwunderte, dass er es tatsächlich jetzt tat. Nie hatte er geglaubt, dass ihn das wirklich interessieren würde. Doch ob er es nun glauben wollte oder nicht, er hörte Deidara wirklich zu, auch dessen Gesicht sich mittlerweile sichtliche Freude am Erzählen abzeichnete. Ab und zu nickte der Rothaarige. Ohne dass einer von ihnen etwas merkte, verging die Zeit und draußen auf der Straße gingen in den Wohnungen die Lichter aus. Einzig die Straßenlaternen beleuchten die Wege. Nachdem Deidara den letzten Schluck aus seinem schon längst kalt gewordenen Tee genommen hatte, stand er schließlich auf und streckte sich gähnend. Darauf wandte er seinen Blick an den Rothaarigen. „Ich bin ziemlich müde. Ich denke ich gehe schlafen. Morgen ist zwar endlich Freitag, aber früh raus muss ich trotzdem.“ Er fuhr sich mit der Hand durch sein blondes Haar. Sasori nickte. „Das hast du wohl Recht.“ Nachdenklich sah er einen Moment nach draußen. „Du solltest auch versuchen zu schlafen.“ Deidara stellte seine Tasse auf die Spüle. „Na dann gute Nacht.“ Dann ging er aus der Küche. „Hm.“ Sasori nickte nur kurz. Während er den wolkenbedeckten Himmel betrachtete, dachte er nach. Dem Blonden zu zuhören und an seinem Leben teil zu haben war irgendwie seltsam, aber es stimmte ihn seltsam fröhlich. Wobei fröhlich wohl übertrieben war. Es gab ihm ein wenig ein Gefühl von dem, was der Durchschnittsmensch als Freunde oder Familie bezeichnete. Es war wohl das, was manche an dem WG-Leben so toll fanden. Man hatte jemanden um sich. Sasori stand auf. Zugegeben fand er, dass es mal etwas Neues war, dem Jüngeren zu zuhören. Vielleicht würde er es wiederholen. Es lenkte ihn von seinem eigenen Stress ab, wodurch er sich entspannen konnte. Er legte sich in seinem Zimmer auf sein Bett. Den Blick an die Decke gerichtet, ließ er seine Gedanken schweifen. Wenn er so hörte, wie der Blonde seinen Alltag meisterte, hatte er langsam das Gefühl, es ebenfalls schaffen zu können. Er hörte das Rauschen des Wasserhahns im Bad und stellte sich vor, wie der Blonde zähneputzend vorm Spiegel stehen würde. Das lange Haar hatte er sich mit Sicherheit zu einem Zopf hochgesteckt und tragen würde er Shorts und ein schlabberiges T-Shirt, mit dem er auch jeden Morgen am Frühstückstisch saß. Als er hörte, wie der andere das Bad verließ, machte er sich daran seine Sachen auszuziehen, um in seine Schlafklamotten zu schlüpfen. Darauf ging er ebenfalls ins Bad. Auf dem Flur lächelte ihm der Blonde kurz entgegen. Sasori lächelte nicht, doch ertappte er sich dabei, erleichtert zu sein, dass der Jüngere wieder glücklich war. Müde fiel er letztlich in sein Bett. Ohne auch nur noch einen Gedanken ans Lernen zu verschwenden, kroch er unter seine Decke, machte das Licht aus und schlief ein. Morgen würde er einen langen Tag vor sich haben, da war es wohl das Beste den Rat des Blonden zu befolgen. Vor allem weil eben dieser ihn morgen sicher wieder nicht verschonen würde, mit seinen Geschichten oder ihm ein Gespräch aufzuzwingen versuchen würde. Er musste seine Ruhe ausnutzen, solange er sie hatte. -TBC- ~ ~ ~ ~ Mein Päckchen ist endlich da, darum bin ich total aufgekratzt & musste mich mit schreiben ablenken xD'' Nya is etwas kurz geworden diesmal, aber ich hatte halt auch nicht viel Inhalt hierfür vorgesehen. Das nächste wird dann hoffentlich länger. (^___^) Nya danke an alle Kommis & Favos, die noch dazugekommen sind x3 wobei ich mich über Kommis natürlich mehr freue, weil sie mich zum schreiben animieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)