Crucify Sorrow von Aijou ================================================================================ Kapitel 4: ----------- […]Seufzend döste auch der Gitarrist nach einer Weile ein, schließlich war er noch immer müde von dem frühen Wecken des anderen. Reita schlief nicht lange, war einfach zu unruhig...Er wachte mitten in der Nacht auf und öffnete langsam die Augen. Es war alles dunkel....Zitternd setzte Reita sich auf. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er hatte geträumt...wirr und durcheinander. Was genau konnte er schon gar nicht mehr sagen. Aber er spürte noch immer die Angst...//Aoi// Der Blonde rappelte sich auf und stolperte aus dem Zimmer. Aus dem Wohnzimmer sah er das Flackern des Fernsehers und vermutete seinen Freund deshalb dort. Als er den Raum betrat sah er Aoi tatsächlich auf der Couch liegen; schlafend. Leise trat Reita näher, legte sich schließlich kurzerhand vor die Couch auf den harten Fußboden. Das war ihm aber gerade egal...Hauptsache er war nicht mehr allein. Leise schniefte er, rollte sich dann ein und schloss die Augen. Er trug noch immer nicht mehr als seine Shorts, hatte sein Nasenband allerdings mitgenommen und machte es sich wieder um, bevor er tief durchatmete und dann auch gleich wieder einschlief. Davon bekam Aoi im ersten Moment gar nichts mit, erst als er später vom Fernseher wieder mal aufwachte und dann leise murrend vor der Couch auf dem Boden nach der Fernbedienung suchte, bemerkte er seinen besten Freund da liegen. Leicht verwirrt legte der Schwarzhaarige den Kopf zur Seite und sah hinunter. Es dauerte ein paar Sekunden bis er ganz kapiert hatte dass das da vor der Couch wirklich Reita war. Als er es dann aber kapiert hatte, setzte er sich langsam auf und seufzte. Was hatte der Blonde denn jetzt gemacht...? Der würde wirklich noch krank werden. Vorsichtig schob Aoi die Decke von sich selbst auf den Blonden und fuhr ihm kurz sachte mit der Hand über die Wange bevor er seinen Namen leise sagte. Jetzt würde Aoi es sicherlich nicht schaffen den anderen zu tragen, dazu war sein Verstand noch viel zu sehr im Reich der Träume. Daher schüttelte er den Bassisten jetzt leicht an der Schulter um ihn aufzuwecken, allerdings wollte er ihn nicht erschrecken und sagte daher immer wieder leise und sanft dessen Namen. Allerdings half es trotzdem nichts. Reita schreckte auf, wich panisch zurück. Sein Brustkorb hob und senkte sich heftig von seiner schnellen Atmung, seine Augen waren weit aufgerissen. „Ich hab nichts getan! Lasst mich in Ruhe...Ich hab nichts getan...“, entkam es ihm sofort. Er wimmerte, was in ein Schluchzen überging. Reita verdeckte das Gesicht mit den Händen, begann hemmungslos zu weinen. Allmählich verstand er, dass es nur Aoi war der ihn da geweckt hatte. „Aoi...ich kann nicht mehr...“ schluchzte der Blonde verzweifelt und krümmte sich zusammen. „Ich kann nicht mehr...“ Es machte ihn kaputt und zwar ziemlich. Reita war am Ende seiner Kräfte. Seit Wochen wurde er verfolgt, konnte nicht essen, nicht schlafen, konnte sich nie sicher sein. Und irgendwann konnte selbst er nicht mehr… Denn gerade Reita war eigentlich nicht so stark wie er es immer vorgab zu sein… Seufzend rutschte sein schwarzhaariger Freund von der Couch runter und kam Reita näher, legte langsam die Arme um ihn und drückte ihn sanft an sich. „Du schaffst das Reita... Wir schaffen das, okay!?“, flüsterte er ihm leise ins Ohr. Er konnte verstehen warum Reita so panisch war und so reagierte. Aber was sollte Aoi denn machen...? Lautlos seufzend drückte er den Blonden fester an sich, fast um ihn zu schützen. „Ich pass auf dich auf... Wir schaffen das schon“, wiederholte er leise und sah Reita dann kurz an, hauchte einen freundschaftlichen Kuss auf die Lippen und einen auf die Stirn. „Das wird schon wieder...“ Verzweifelt und Halt suchend klammerte Reita sich an den Schwarzhaarigen, der momentan die einzige Stütze war die ihm noch blieb. Und er war unglaublich dankbar, dass Aoi bei ihm war. Er hörte die Worte des anderen und merkte wie sie ihm etwas Hoffnung und Kraft gaben. Trotzdem konnte Reita sich noch nicht beruhigen, weinte und weinte. Zu lange hatte er es zurück halten müssen. Es war herzzerreißend. Man spürte die Verzweiflung des Bassisten nur zu genau, so sehr, dass man meinen konnte, man könne sie schon greifen. Aoi riss sich bei dem Anblick stark zusammen, wollte am liebsten mitweinen, ertrug es nur schwer den besten Freund so verstört zu sehen. Aber was würde es dem Blonden bringen, wenn er seinen Freund jetzt auch noch weinen sah? Sanft wiegte er Reita und wartete einfach ab. Der Gitarrist blieb einfach eine Weile so, bis er dann tatsächlich mal restlich wach war und seine Glieder wieder komplett spürte. Langsam legte er dann die Arme anders um den Bassisten, hob ihn hoch während er selbst aufstand und lächelte ihn kurz aufmunternd an. Vorsichtig tappste Aoi in Richtung des Schlafzimmers und legte dort Reita wieder ab, zog die Decke aus dem Wohnzimmer weg und legte sich neben ihn, zog die Decke des Bettes über sie beide und legte wieder die Arme um Reita. Dieser ließ alles mit sich machen, auch wenn er sich reflexartig noch mehr an Aoi festhielt, als dieser aufstand. Der Blonde hatte erst gedacht Aoi wolle ihn allein lassen und sich deshalb gleich ängstlich an ihn geklammert. Als er dann im Bett lag ließ er etwas locker, drückte sich an den Schwarzhaarigen und schniefte nur immer wieder. Aber immerhin hatte das Schluchzen aufgehört. Reita hatte dazu einfach keine Kraft mehr. Schließlich, nach einer ganzen Weile, versiegten auch die Tränen und nur ab und an vor sich hin schniefend lag der Blonde da und kuschelte sich an Aoi. Der andere war angenehm warm und gab ihm Halt...Reita genoss es sehr. Beruhigend streichelte Aoi dem Bassisten über den Rücken und mal über die Seite. Er wollte ihm einfach deutlich machen das er noch immer da war. Der schwarzhaarige Gitarrist wartete einfach ab, wartete bis Reita sich restlich beruhigt hatte und wieder schlief. Selbst an schlafen dachte er nicht. Das würde dem Blonden sicherlich nichts bringen. Leise seufzend hauchte er Reita noch einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf ruhig…“, hauchte er und sah Reita kurz an. „Ich pass auf dich auf.“, murmelte er dann noch und drückte Reita sanft aber bestimmt an sich. „Mh-mh...“ machte Reita nur kopfschüttelnd und sah Aoi verweint an. „Du musst auch schlafen! Ich hab dich heute schon früh genug geweckt...“ Er seufzte leise und sah seinen Freund schuldbewusst an. „Tut mir leid...Wirklich. Schlaf jetzt. Es geht mir gut.“ Er unterdrückte seine Schwäche...mal wieder. Er verdrängte es einfach, dachte nicht mehr daran...bis es ihn wieder einholen würde. Und das würde es, dass wusste Reita. Aber daran wollte er nun wirklich nicht denken. Und Aoi sollte jetzt schlafen. Der Blonde hatte ohnehin schon ein schlechtes Gewissen. Aoi sah ihn fest an und schüttelte den Kopf. „Ich hab schon viele Nächte ohne Schlaf hinter mir. Es ist wichtiger das du jetzt wieder auf die Beine kommst“, meinte er und lächelte dabei lieb. Es würde nichts bringen wenn er schlafen würde, schließlich kannte er seinen Freund und wusste was jetzt hinter dessen ach so festen Maske abging. „Ich schlaf schon noch... aber nicht dann wenn du mich jetzt so brauchst okay?“, flüsterte er und streichelte Reita kurz über die Wange. „Das macht´s nicht besser!“ Reita seufzte leise. „Du hast ordentlich Schlaf nachzuholen...Ich komme schon klar!“ Er legte den Kopf wieder auf Aois Brust, mochte es einfach. Es war bequem. Und er fühlte sich wohl bei dem anderen. Aoi gab ihm eine Sicherheit, wie Reita sie mittlerweile sonst nicht mehr kannte. „Ich schlaf jetzt auch wieder...und so lang ich weiß, ich merke, dass du noch da bist, kann ich auch schlafen...“ nuschelte er verlegen. „Nur...“ Er sah Aoi unsicher an. „Geh nicht weg, hai? Lass mich nicht allein…“ Es klang so flehend, das es Aoi zum Seufzen brachte. Der Schwarzhaarige nickte dann aber. „Ich geh nicht weg! Ganz sicher nicht. Ich lass doch meinen Freund nicht alleine“, flüsterte er und fuhr Reita nochmals durch die Haare. „Lass uns schlafen...“, nuschelte er noch und schloss die Augen langsam. Er wusste das er jetzt eh nicht schlafen konnte... Nicht wenn er sich so extreme Sorgen um den Bassisten an seiner Seite machte. Reita lächelte jetzt sogar etwas. „Freut mich zu hören...“ murmelte er leise. „Baka...“ Er piekste dem anderen in die Seite, kuschelte sich an ihn und schloss die Augen. Es dauerte etwas, aber dann wurde Reitas Atmung ruhig und gleichmäßig, er war eingeschlafen. Ein Schmunzeln wanderte über die Lippen des Schwarzhaarigen als er gepiekst wurde. Mehr reagierte er gar nicht. Und er rührte sich erst wieder als er hörte und spürte wie Reita eingeschlafen war, da atmete er erst mal erleichtert auf und legte sich bequemer hin, zog Reita mit sich und hielt ihn weiterhin in seinen Armen. Der Schwarzhaarige machte sich noch eine ganze Weile einen Kopf darum was geschehen war und was noch alles geschehen konnte und was er tun konnte und überhaupt... Eine ganze Weile lang lag er einfach da und dachte nach, bis sein Körper dann doch die Ruhe einforderte die er brauchte, so schlief auch Aoi ein paar Stunden später ein. Reita kuschelte sich immer dicht an Aoi, rührte sich aus seinen Armen auch kein Stück weg. Seelenruhig lag er da und schlief ganz friedlich. Kein einziges Mal wachte er in dieser Nacht noch auf. Erst am nächsten Morgen kam er langsam zu sich, brabbelte leise was und grummelte, regte sich etwas und schlug schließlich die Augen auf. Er blinzelte müde und rieb sich den Schlaf aus den Augen, richtete sich das Nasenband und wischte sich die Haare aus dem Gesicht. Verschlafen setzte er sich auf und sah sich um, entdeckte dann Aoi und musste sofort lächeln. Aoi blieb einfach so liegen, die ganze Nacht über hatte er die Arme um Reita gelegt und als dieser sich dann am Morgen aufsetzte murrte er kurz leise und zog die Arme zurück. Langsam drehte er sich auf den Bauch und nahm das Kissen halbwegs als Knuddelersatz. Dadurch das Reita sich aufgesetzt hatte war auch die Decke runtergerutscht und jetzt wurde es richtig kalt... Wieder murrte Aoi und blinzelte dann. „Wo isch... meine Decke?“, murmelte er völlig verschlafen und tastete mit einer Hand nach dieser. Reita kicherte. Aoi war aber auch zu niedlich. Fürsorglich deckte er seinen besten Freund wieder richtig zu und krabbelte aus dem Bett. Er schwankte leicht, riss sich aber zusammen. Reita war einfach zu geschwächt... Den Blick in Aois großen Spiegel vermied er sorgfältig. Stattdessen stapfte er direkt in den Flur zu seiner Tasche, kramte einen großen Kapuzenpulli heraus und zog ihn an. Ein paar weiße Socken folgten. Reita tappste in die Küche, begann Kaffee zu kochen und Frühstück zu machen. Er hatte Hunger und außerdem war das das mindeste, was er für Aoi machen konnte. Als der Schwarzhaarige die Decke um sich spürte machte er ein zufriedenes Gesicht. Sofort kuschelte er sich in diese und pennte noch ein bisschen weiter. Aoi konnte wirklich schlafen wie ein Stein. Er bekam nicht mit wie Reita aus dem Zimmer ging, war es eh schon gewohnt das die Leute die in seinem Bett schliefen dieses am Morgen verließen und nicht mehr zurückkamen. Daher schlief der Gitarrist unbeschwert weiter, versank noch tiefer in seinen Träumen und machte sich keine Gedanken. Und Reita ließ seinen Freund auch schlafen. Er hatte es sich verdient. Der Blonde beschäftigte sich in der Zwischenzeit eben mit Frühstück machen und Wohnung aufräumen... Der ordentlichste Mensch war Aoi nämlich nicht. Viel konnte Reita nicht machen, wollte die Wohnung des anderen ja nicht auf den Kopf stellen. Aber ein bisschen was ließ sich schon machen und das tat er gern. Immerhin etwas womit er sich bei Aoi bedanken konnte. Dass er dabei die ganze Zeit beobachtet wurde bemerkte er nicht... Irgendwann wachte Aoi dann auch auf, verschlafen streckte er sich und setzte sich langsam im Bett auf. Er brauchte nicht lange um festzustellen, das niemand neben ihm lag und als dann die Erinnerung an Reita hochkam sprang Aoi auch schon halbwegs besorgt aus dem Bett und er ging schnell aus dem Schlafzimmer. Allerdings schaffte er es sich wieder zu beruhigen, so ging er langsam durch die Wohnung und sah nach Reita. Als er diesen dann entdeckte winkte er ihm kurz zu und tappste zu ihm. „O hayo~“, murmelte er und fuhr sich noch kurz über die Augen. Ihm fiel ein Stein vom Herzen…Einen Moment hatte er schon Angst gehabt, dass dem anderen etwas passiert war. Aber Reita schien es gut zu gehen und das erleichterte Aoi doch ungemein. Reita lächelte. „Guten Morgen, ich hab Frühstück gemacht willst du-„ Aber er konnte seinen Satz nicht beenden. Die Augen des Bassisten weiteten sich, ein schmerzerfülltes Keuchen entkam ihm und langsam sackte er auf die Knie. Er stöhnte auf. In seinem Rücken steckte die scharfe Klinge eines Messers, sein Pullover benetzte sich rundherum allmählich mit Blut. Das Fenster, zu welchem Reita mit dem Rücken gestanden hatte, hatte der Blonde geöffnet gehabt und so war es für seine Beobachter eine Leichtigkeit gewesen das Messer nach ihm zu werfen. Reita ging zu Boden, blieb nach Luft schnappend liegen und presste die Augen zusammen vor Schmerz, hatte Mühe bei Bewusstsein zu bleiben. Es war alles so schnell gegangen, das er gar nicht richtig registrierte was passiert war. Alles was er spürte war dieser unheimliche Schmerz… „Früüüh~stüü~ck?“, hatte Aoi noch fröhlich gesagt und den Bassisten dabei angegrinst. Als er dann aber sah wie Reitas Blick sich weitete und er dann zusammensackte sah er erst verwirrt zu ihm, um dann gleich restlich zu dem Blonden zu eilen und fragend zu schauen. „Was...?“, murmelte er nur kurz leise und saß neben Reita, sah das Messer in dem Rücken des anderen und keuchte erschrocken auf. Kurz wanderte sein Blick zum Fenster, achtete dann aber nicht weiter darauf. „Reita...?“, nuschelte er total verwirrt und geschockt. Einen Moment lang wusste er absolut nicht was er tun sollte, bevor er dann fest den Kopf schüttelte und sich selbst einredete das er sich zusammenreißen musste. Er kniff die Augen einen Moment zusammen und sah dann besorgt zu Reita hinab. „Hey... bleib ja da ne!?“, nuschelte er und strich dem Bassisten kurz über die Wange. Warum war das nur passiert...? Aoi sprang auf und ging schnell zum Telefon, machte auf dem Weg dorthin das offene Fenster zu und rief dann im Krankenhaus an um zu sagen was los war und das er Hilfe brauchte. Als er dann aufgelegt hatte ging er schnell wieder zu Reita und sah ihn hilflos an. Was denn nun...? Das Ding rausziehen oder nicht? Aoi zitterte. Reita verkrampfte sich, Tränen rannen über seine Wangen. Es tat wirklich weh...es durchbohrte ihn...//Ich halt das nicht aus...// Der Blonde verrenkte sich unter Schmerzen, zog kurzerhand die Klinge aus seinem Rücken und unterdrückte dabei nur mit Mühe einen Aufschrei. Er ließ das Messer fallen und mit einem metallischem Geräusch ging es neben ihm zu Boden. Aber kaum war das Ding aus Reitas Rücken, wurde die Blutung nur noch stärker. Der Bassist schloss die Augen, seine Atmung wurde schwächer und unregelmäßig. //Jetzt haben sie mich doch noch erwischt...// Ein bitteres Lächeln schlich sich auf Reitas Lippen. Kopfschüttelnd sah Aoi Reita zu und besann sich dann auf seine Erste Hilfe Ausbildung. Klasse die war schon so lange her... Dennoch sprang Aoi nochmals auf. „Schlaf jetzt ja nicht ein du Idiot!“, schrie er noch und war dann schon auf dem Weg ins Bad, um dort aus dem Arzneikasten einige Verbände zu suchen. Dann rannte er wieder zurück ins Wohnzimmer, dort kniete er wieder neben Reita nieder und versuchte den anderen ein wenig zu bewegen, nur um den Pullover hochzuschieben, wobei er darauf achtete nicht damit über die Wunde zu fahren, dann suchte er ein paar Sachen zum verbinden... wobei verbinden wohl das falsche Wort war. Er versuchte einfach irgendwas zu machen damit dieses Bluten aufhörte. Immer wieder lauschte Aoi auf und sah sich um, sah hin und wieder zu Reita und pattete ihn auch ein paar mal auf die Wange. Als dessen Atmung immer unregelmäßiger kamen Aoi langsam die Tränen, er hatte Angst. Seine Hände waren bereits mit dem Blut seines Freundes beschmiert, zitterten. Er kam sich hilflos vor, konnte nichts weiter tun als kläglich zu versuchen die Blutung zu stoppen und bei Reita zu hocken, während dieser vielleicht starb… Dann aber hörte Aoi die Klingel und er sah auf. Kurz sah er zu Reita und stand dann auf, das was der Schwarzhaarige an Verbänden und so gemacht hatte hemmte die Blutung scheinbar ein wenig, so dass er aufstand und an die Tür ging, erst sah er durch den Spion wer eigentlich da war und atmete erleichtert auf als er einen Sanitäter erkannte, sofort war die Tür aufgemacht und er ließ die Leute mit ihrer Trage herein, zeigte ihnen den Weg zu Reita um dann zuzusehen wie sie ihn erst untersuchten, halbwegs versorgten und dann auf die Trage packten. Der Bassist bekam von allem gar nicht viel mit. Reglos ließ er alles mit sich machen, dämmerte immer mehr weg. Hätte Aoi nichts unternommen, wäre Reita ganz sicher gestorben. Aber so konnten die Sanitäter das schlimmste verhindern. Dennoch mussten sie den Blonden mit ins Krankenhaus nehmen um ihn zu nähen und zu schauen, dass keine wichtigen Organe beschädigt worden waren. Man nannte Aoi den Namen des Krankenhauses und nahm dann den mittlerweile bewusstlosen Reita mit sich, um ihn so schnell es ging in die Notaufnahme zu schaffen. Aoi hörte den Leuten aufmerksam zu und nickte, sah dann diesen nach und seufzte als sie weg waren, sank er erstmals zu Boden und stöhnte geschafft auf. Dann aber erinnerte er sich selbst daran das er doch nach sollte. Er richtete sich auf, wenn auch schwerfällig ging er schnell in sein Zimmer, zog sich so schnell er konnte gescheit an und zog sich eine Mütze und Sonnenbrille auf, dann zog er sich Jacke und Schuhe an. Schnell verließ er die Wohnung und zog die Tür hinter sich zu, bekam aber nicht mit wie sie nicht ganz geschlossen war. Schnell eilte er zu seinem Auto und ließ es anspringen, machte sich auf den Weg zu dem genannten Krankenhaus. Dadurch das er sich so beeilte bekam er nicht mit wie ein paar Kerle in seine Wohnung gingen und diese ordentlich auf den Kopf stellten. Der schwarzhaarige Gitarrist versuchte auf dem Weg die anderen zu erreichen, oder wenigstens einen davon aber irgendwie gelang ihm das nicht. Weder an ihr Handy noch ans Festnetz gingen sie, so gab Aoi das einfach auf. Als er am Krankenhaus ankam ging er sofort zum Empfang und fragte nach Reita. Dort wurde ihm gesagt das er noch warten musste. Seufzend ließ er sich auf einen der Stühle fallen und sah dann zur Uhr. Die nächste halbe Stunde kam ihm vor als würde sie in Zeitlupe verlaufen. Irgendwann tauchte dann ein Arzt auf und führte ihn in ein Zimmer in dem der Bassist lag. Seufzend erledigte Aoi mit dem Arzt den Papierkram, um dann doch noch erklärt zu bekommen das Reita Glück gehabt hatte, er würde nur eine Narbe davon tragen und eine Weile lang wahrscheinlich nichts mehr auf dem Rücken tragen können wegen den Schmerzen. Sie hatten ihn genäht und er war jetzt noch bewusstlos musste nur noch aufwachen und dann ein bis zwei Tage da bleiben um zu sehen ob die Wunde gut verheilen würde. Aoi hörte dem zwar aufmerksam zu, verstand wohl momentan aber ohnehin nur die Hälfte, dennoch nickte er ab und zu, war dann aber auch sehr dankbar das er sich zu Reita setzen konnte und einfach nur Ruhe haben durfte. Wäre Reita schon wach, wäre er wohl unglaublich froh, dass Aoi sich um alles kümmerte. Der Bassist war mit Schmerzmitteln vollgepumpt und nur deshalb lag er so ruhig in seinem Bett. Er hatte ein Nachthemd vom Krankenhaus an, sein Pullover lag blutverschmiert aber ordentlich zusammen gefaltet auf einem Stuhl in der Ecke. Auch das Nasenband hatte man dem Bassisten abgenommen, was ihn wahrscheinlich ziemlich verunsichern würde, sobald er die Augen aufschlug. Aber noch lag er einfach da und rührte sich nicht. Das blieb auch eine ganze Weile so, dass die Ärzte sich schon langsam wieder Sorgen um den Blonden machten und immer öfter zur Kontrolle kamen. Aber schließlich öffnete Reita doch noch die Augen. Mittlerweile war es schon Abend und es war recht dunkel im Zimmer. Reita wusste nicht wo er war, wusste nur noch verschwommen was geschehen war. Und er bekam es sofort mit der Angst. Unter Schmerzen setzte er sich auf. Die Medikamente hatten mittlerweile nachgelassen und so spürte der Bassist die Wunde an seinem Rücken doch mehr als ihm lieb war. Er zitterte vor Angst, sah sich um. Seine Atmung ging schon wieder schnell, seine Haltung war völlig verkrampft und seine Finger gruben sich in die Bettdecke. Aoi hatte er noch gar nicht bemerkt. Dieser saß während der ganzen Zeit am Bett des jüngeren und seine Angst nahm automatisch mehr und mehr zu, nachdem die Ärzte sich auch sorgten. Irgendwann aber döste Aoi im Sitzen ein, konnte das einfach nicht mehr verhindern. Er wachte auch erst wieder auf als Reita aufschreckte. Schließlich hatte er nur leicht geschlafen, außerdem noch sehr beunruhigt. Seufzend sah er sich um, rieb sich über die Augen und dachte eigentlich irgendein Arzt wäre wieder reingekommen, als er dann aber sah wie Reita dasaß war er sofort hellwach und auf den Beinen. „Reita…“, entkam es ihm leise, er legte den Kopf schief. Seine Hand wanderte automatisch an die Wange des Blonden und streichelte sanft darüber. „Alles ist gut...“,flüsterte er nur noch bevor er sich auf die Bettkante setzte und den Blonden beruhigend ansah. Reita zuckte im ersten Moment verschreckt zusammen, erkannte dann aber wer da bei ihm war und wurde sofort mit einem Schlag ruhig. Er schmiegte sich an Aoi und schloss die Augen, legte den Kopf auf die Schulter des Schwarzhaarigen und sog seinen Geruch ein. Es gab ihm Sicherheit...Ruhig saß der Blonde da, schwieg etwas. Dann seufzte er aber leise. „Wo bin ich...?“ murmelte er leise. „Mein Rücken tut weh...“ Sachte legte Aoi die Arme um den anderen und beließ es erst mal dabei. Als er die Frage des anderen hörte schielte er verwundert zu ihm. „Du bist im Krankenhaus.... Weißt du nicht mehr was passiert ist...?“, flüsterte er und seufzte lautlos. Aoi konnte nicht mal auf eine Antwort warten denn schon hörte er die Tür aufgehen und eine Schwester betrat den Raum, war erfreut Reita wach zusehen und ging wieder aus dem Zimmer, wollte einen Arzt holen. Seufzend wollte Aoi sich von dem anderen lösen. Aber Reita klammerte sich sofort an den Schwarzhaarigen fest, wollte ihn keinen Zentimeter weg lassen. Der Blonde schüttelte den Kopf. „Iie...“, meinte er leise. „Ich weiß nicht mehr...“ Er zitterte. „Aoi...was ist denn passiert!?“ verzweifelt sah er seinen besten Freund an, zuckte dann aber zusammen als der Arzt herein kam. Nur widerwillig löste er sich von seinem Freund, zitterte während der gesamten Untersuchung aber ziemlich. Es behagte ihm gar nicht und das sah man. Immer wieder keuchte er vor Schmerz auf, saß völlig verkrampft da, zuckte zusammen und beäugte misstrauisch was der Arzt da tat. Das Verhalten des Bassisten beunruhigte Aoi ziemlich. Er saß weiterhin an seinem Bett und sah ihn beruhigend an. Als der Arzt dann meinte er dürfte morgen Abend schon wieder gehen, sollte nur nochmals zum Fäden ziehen kommen, nickte der Schwarzhaarige leicht und der Arzt verließ das Zimmer. Sofort setzte Aoi sich wieder zu dem anderen und streichelte ihm kurz durch die Haare. „Beruhige dich... Alles wird gut...“, flüsterte er. Der Gitarrist war sich unsicher ob er Reita erzählen sollte was passiert war. Seufzend sah er ihn an und legte den Kopf leicht schief. „Was weißt du denn noch?“ Reita schmiegte sich sofort wieder an Aoi, schloss erschöpft die Augen. Die Untersuchung hatte ihn doch schon sehr angestrengt und er hatte wieder Medikamente bekommen, was es nicht gerade besser machte. Bei Aois Frage überlegte er einige Zeit, seufzte schließlich. „Schmerz...“ meinte er leise. „Nur...heftiger Schmerz...Und das ich dir guten Morgen gesagt hab...“ „Mhm... Ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll... Irgendwer hat ein Messer geworfen…durchs Fenster...“, nuschelte Aoi. „Aber...das wird alles wieder gut!“, beeilte der Schwarzhaarige sich dann noch zu sagen, wollte den anderen nicht verunsichern. Kurz küsste er Reita auf die Stirn und lächelte ihn an. Er legte einen Arm um ihn, sah ihn dann aber mit schiefgelegtem Kopf an. „Du solltest dich besser hinlegen... dann verheilt das sicher schneller...“, sagte er leise. Reita verkrampfte sich, löste sich sofort von Aoi und legte sich hin, drehte dem Schwarzhaarigen den Rücken zu. Er schwieg... //Es ist meine Schuld...jetzt wissen sie wo Aoi wohnt...Wenn ihm nun was passiert!? Es ist meine Schuld....// Er machte sich Vorwürfe, machte sich innerlich fertig. Er würde es nicht ertragen wenn Aoi etwas zustieß, das würde er sich niemals verzeihen, nie. Aoi blinzelte verwirrt und ging einfach um das Bett herum, kniete sich auf der einen Seite einfach davor. „Hey~ Ignorier mich nicht Baka…“, hauchte er und er streichelte Reita wieder durch die Haare und über die Wange. „Ich kümmer mich um dich und du drehst mir den Rücken zu! Mensch bist du ungerecht“, nuschelte er und zog eine Schmolllippe, näherte sich Reita und küsste ihn beruhigend auf die Lippen. „Alles wird gut... Ich versprech es dir!“ Reita sah Aoi an, hatte schon wieder Tränen in den Augen. „Du bist der Baka...“, brachte er zittrig heraus. „Jetzt wissen die wo du wohnst! Hast du schon mal daran gedacht!? Ich hab dich in die ganze Scheiße mit reingezogen! Oh Gott...es tut mir leid...es tut mir so leid...“ Der Blonde bereute bei Aoi aufgetaucht zu sein. Er krallte die Hände ins Bettlaken, vergrub das Gesicht im Kissen und entschuldigte sich immer wieder. Aoi schüttelte nur leicht den Kopf. „Das hätten sie auch gewusst...ohne das du zu mir gekommen bist...“, flüsterte er und kraulte den Blonden unbewusst im Nacken. „Außerdem... haben wir die finanziellen Mittel um schnell woanders eine Bleibe finden... Das wird schon.“, sagte er leise und legte den Kopf auf das Bett. Er wollte nicht das Reita so niedergeschlagen war, auch wenn er es offensichtlich nicht schaffte diesen Zustand auch nur im Ansatz zu verändern. „Ich bin froh das du zu mir gekommen bist...!“ „Iie! Ich hätte niemals zu dir gehen sollen! Niemals!“ Reita hatte sich aufgesetzt, sah zitternd zu Aoi herunter. „Das verzeih ich mir nie!“ Eine Träne rann über seine Wange aber er wischte sie weg. „Ständig tue ich den Menschen die mich lieben weh! Immer! Erst meine Familie und jetzt meine Freunde! Ich bin das letzte!!“ Aoi setzte sich auf und sah den Bassisten schon fast böse an. „Reita! Hör endlich auf damit! Ich bin dir dankbar das du dich an mich gewandt hast! Auch wenn du mir nicht erzählen willst was los ist... Es ist besser wenn du mit anderen darüber sprichst und dich an diese wendest!“, sagte er fest und sah Reita dabei liebevoll aber dennoch streng an. Dann nahm er den Blonden langsam und sanft in die Arme. „Du bist nicht alleine… Und du warum solltest du dann nicht auf deine Freunde zurückgreifen...? Wozu hast du uns denn sonst?“ Reita verkrampfte sich, wehrte sich aber sonst nicht gegen die Umarmung. Dazu hatte er gar keine Kraft mehr. „Ich hab dich in Gefahr gebracht! Das ist unverzeihlich! Verflucht, wenn sie es jetzt auch auf dich abgesehen haben!? Was dann Aoi!? Hast du mal daran gedacht!? Wie man heute ja schön sehen konnte ist mit diesen Kerlen nicht zu spaßen! Aoi das ist die verfickte Yakuza! Die gehen über Leichen verdammt noch mal!“ Verstand der Schwarzhaarige das denn gar nicht!? Reita wusste ja das Aoi ab und an etwas naiv und blind durchs Leben stolperte, er war eben eine Frohnatur und wollte Probleme oft nicht sehen oder verdrängte sie. Aber sah Aoi denn nicht wie ernst die Situation war, das sie wirklich in Schwierigkeiten steckten!? Aoi seufzte schwer und nickte. „Ich weiß...aber dennoch...“, nuschelte er und ließ Reita wieder los. „Willst du das ganz alleine machen...? Willst du, das ich in zwei Wochen oder so an deinem Grab stehe und mir Vorwürfe mache, weil ich dich allein gelassen habe...? Verflucht Reita! Du bist mir wichtig und ich will dich nicht verlieren! Sieh das doch ein... Wenn es nötig ist geh ich halt auch über Leichen...“ Reita schnaubte. „Lieber ich als du!“ Er sah Aoi fest an. „Gomen ne...ich werde in meine Wohnung zurück gehen. Wenn die jetzt ohnehin wissen wo du wohnst ist es egal ob ich nun bei dir oder mir bin...Aber ich will dich nicht länger in Gefahr bringen. Ich will DICH nämlich ebenso wenig verlieren!“ Er atmete tief durch, ließ sich dann ins Bett zurück sinken, vermied es aber sich auf den Rücken zu legen. Grummelnd stand Aoi auf. „Herrje... Seit wann bist du so ein Sturkopf? Wenn du weißt das du mich nicht verlieren willst, dann müsstest du doch auch verstehen wie ich empfinde! Akzeptier das doch!“, fauchte er und sah den Bassisten funkelnd an. „Ich lass dich sicher nicht alleine! Wenn ich bei dir bin kann ich immerhin noch dafür sorgen das du behandelt wirst wenn dir was geschieht!!!“, sagte er fest und wandte sich dann ab. Es regte ihn wirklich auf wie Reita reagierte. Er verstand seine Gefühle ja aber warum konnte das Reita nicht auch tun...? Aber Reita verstand es. Nur hatte er Angst um Aoi. Er sagte nichts mehr, packte den Schwarzhaarigen am Handgelenk und zog ihn zu sich, küsste ihn innig und so gar nicht mehr nur freundschaftlich, sah ihm in die Augen. „Wehe dir passiert was!“, knurrte er. „Ich schwöre dir...wenn dir was passiert lauf ich Amok!“ Er ließ Aois Hand los, seufzte dann leise und schloss die Augen. „Idiot! DU bist hier der Sturkopf...“ grummelte er leise. Überrascht machte Aoi im ersten Moment gar nichts, war einfach überrumpelt von der Reaktion...von dem Kuss und dann von Reitas Blick. Allerdings dachte der Schwarzhaarige nicht lange nach sondern nickte leicht. „Mir passiert nichts“, hauchte er leise und setzte sich wieder auf die Bettkante, pattete Reita dann frech grinsend. „Hai, das bin ich“, meinte er dann noch und lächelte den Bassisten liebevoll an. Reita schloss die Augen, drehte sich anders, verzog dabei vor Schmerz das Gesicht. Aber er schwieg und schluckte einfach, sagte nichts sondern ertrug. Er griff nach Aois Hand, verhakte ihre Finger miteinander, wollte einfach sicher gehen, dass der Schwarzhaarige ihn nicht allein ließ. Der Bassist konnte sich nicht länger wach halten, hatte auch ein Schlafmittel bekommen und das zeigte allmählich Wirkung. Und so war es kein Wunder, dass er schon bald wieder eingeschlafen war. So musste er sich wenigstens nicht den Kopf über das zerbrechen was er gerade getan hatte… Aoi krabbelte schließlich einfach zu Reita ins Bett, legte sich zu ihm. Das war zwar eng aber machbar. Er drückte die Hand des anderen leicht, wollte ihm damit nur nochmals verdeutlichen das er wirklich da war, bevor er sachte einen Arm um ihn legte und ihm über die Seite streichelte. Langsam kam er sich wirklich wie Reitas Kindermädchen vor... oder eher... wie seine Freundin... Schnell verdrängt Aoi diesen Gedanken wieder. Er wollte nicht so von seinem besten Freund denken... Der war jetzt einfach fertig und brauchte seine Nähe und Hilfe, auch wenn er das nicht wirklich zugeben wollte oder so... Mit diesen Gedanken schlief auch Aoi nach kurzer Zeit ein, war einfach mal wieder zu erschöpft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)