Necromancers von Leillia (Schicksal eines Untoten) ================================================================================ Kapitel 21: Leben oder Tot? --------------------------- Kapitel 21: Leben oder Tot? Gähnend saß Kain in der hellen Taverne. An seinem Tisch saßen noch Naboru und Kara, dessen Mutter diese Wirtschaft gehörte. „Also, in der Festung leben eine Menge Nekromanten und dein Vater muss ein paar Tage den Wachdienst übernehmen. Außerdem landen alle Gefangenen im selben Kerker. Ich werde direkt vor der Burg ein paar Lobworte für den Helden Zeit sprechen und dann in den Kerker geworfen werden. Naboru wird unauffällig folgen und dann den Kerkerschlüssel klauen. Danach wird sie mich rauslassen den Schlüssel mir geben und dann ein Ablenkungsmanöver starten.", zählte er den Plan, den sie gemeinsam ausgearbeitet hatten, auf, „Und du, Kara, wirst uns nur hinbringen und dann wieder gehen oder warten." Da sie nun fertig waren standen sie nun auf und verließen die Taverne. Kara holte die Pferde und gemeinsam sattelten sie sie. „Gut, brechen wir auf.", meinte die Tarenerin und saß auf. Die anderen Beiden folgten ihrem Beispiel und saßen ebenfalls auf. Schweigend ritten sie nebeneinander her. Stimmung war sehr getrübt und jeder hing seinen Gedanken nach. Kain machte sich noch immer große Sorgen um seine beste Freundin und ehemalige Gefährtin. Er war sehr froh zu wissen, dass Kyle bei ihr war und sie schützte. Immerhin war diese Schattengestallt ein Teil von ihm und beide hatten das selbe Ziel - Ganondorfs Tot! „Sag mal, Kain, wieso bist du eigentlich so freundlich und willst sie retten? Du bist doch ein Massenmörder.", brach Kara das Schweigen. Irgendwie hatte Kain das Gefühl, dass diese Frage diese junge Frau schon länger beschäftigt hatte. „Ganz einfach.", antwortete der Untote, „Weil ich nicht dieser Kain bin. Man hatte zwar vor Kain in diesem Körper wiederzuerwecken, aber sie haben es nicht geschafft. Dies ist mein eigener Körper und ich werde nun ein kleines Versprechen einhalten" Kara sah ihn verwundert an, fragte aber nicht weiter. Irgendwie schien sie zu wissen, dass er ihr nicht mehr von sich preis geben würde. Der junge Mann wusste, dass er wieder zum Helden werden würde, dafür würde er aber endlich seinen lang ersehnte Frieden bekommen. Endlich erreichten sie die Festung und Kain begann freundlich zu lächeln. „Ich danke dir Kara. Hier trennen sich unsere Wege.", lächelte er und Kara nickte. Naboru musste grinsen und meinte: „Na, dann mal ab in den Kerker. Ich werde dir dann den Schlüssel besorgen." Schnell trieb er seine Stute an und rief laut: „Lang lebe Link, der Held der Zeit! Lang lebe er! Auf dass er bald den dunklen Fürst wieder stürzt und endgültig in die Tiefen der Hölle verbannt!!" Sofort kam ein paar Wachen und zerrten ihn gemeinsam von seinem Pferd. „Hinab in den Kerker mit dem. Auf dass er nie wieder unseren edlen Herrn beleidigt.", meinte einer von ihnen und prompt wurde der junge Mann in die Festung gebracht. Naboru grinste noch kurz und sprach an Kara gewandt: „Der Held der Zeit ist nun in der Festung und wird Ganondorf endlich vernichten." Dann verschwand auch sie in die Festung und ließ Kara zurück. Kain wurde nun in den Kerker gebracht. Keiner der Wachen wusste, dass sie einen mächtigen Krieger in die Festung brachten und mit ihm auch ihren Untergang. Auch bemerkten sie nicht die Gerudo, die ihnen leise aber schnell folgte. „Du bist also ein Anhänger dieses Helden?", lachte einer von ihnen den Untoten aus, „Der wird nicht wieder kommen. Er ist tot." Kain grinste nur, was aber anscheinend keiner mitbekam. Sie erreichten den Kerker und warfen ihn in eine Zelle. Unsanft landete der junge Mann auf seinem Gesäß und beachtete die Männer, die ihn nun kräftig auslachten, einfach nicht. Er sah sich erst ein mal um. Das Gelächter hörte auf und die Wache gingen. „Das ist nun also der Kerker.", meinte er. „Ja, und hier schleppen sie alles rein, was sie gefangen nehmen. Was hast du denn angestellt?", fragte jemand aus der Zelle ihm gegenüber. Kain sah ihn kurz an und antwortete: „Ich habe einen Lobsatz für den Helden der Zeit gesprochen." Nun musste der andere auch lachen. „Du hast echt Mut.", meinte er. „Ja, die Frage ist nur, was es dir bringt hier zu sein.", ertönte eine Stimmer hinter Kain und er drehte sich um. Vor ihm stand nun eine wunderschöne Frau mit langen, goldblonden Haar und schönen, blauen Augen. Sie war ein Kopf kleiner als er und gehrten Schlank, ihre Haut war hell. Die junge Schönheit trug ein langes, edles, lilanes Kleid und ein silbernes Diadem. Er erkannte sofort die mysteriöse Prinzessin, die ihm seine Epona gegeben hatte. „Was macht Ihr hier? Und wer seid Ihr?", wollte er wissen. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre rosafarbene Lippen und sie antwortete: „Ich wurde von Ganondorfs Schergen entführt und bin eine gute Bekannte von einen gewissen Kain. Wie ich sehe erkennst du mich in dieser Kleidung gar nicht." Nun sah der junge Mann einmal genauer hin und stellte eine Ähnlichkeit mit Leillia, aber auch mit Zelda fest. Verwirrt sah er in ihre Augen. „Ich bin mit dir als Diebin unterwegs gewesen.", sprach sie, „Hilft dir das weiter?" Langsam nickte er und sah sie fassungslos an. „Ich habe dich gar nicht erkannt, Leillia. Dann hast du mir also den Tipp mit der Rüstung gegeben und mir Epona gegeben.?" Sie nickte und erklärte: „Ja, das war ich. Ich wusste, dass du mit Ganondorf kämpfen würdest, immerhin ist er dein Erzfeind. Allerdings wollte ich dir gerne helfen und darum habe ich dir in dieser Form einige Hinweise gegeben. Als Leillia war ich ja nur eine kleine Diebin und du hättest dich bestimmt sehr gewundert, was ich doch alles weiß. Immerhin habe ich dir Dinge genannt, auf die Leillia nie geachtet hätte." „Da habt Ihr Recht. Aber wie kommt es, dass Ihr so viel über mich wisst? Hängt Ihr mit meiner Vergangenheit zusammen?", wollte er wissen. Wieder hatte er Recht und sie erklärte nun endlich, wer sie wirklich war: „Wir waren wirklich sehr gute Freunde, dass stimmt. Ich bin Zelda, Kronprizessin von Hyrule. Nun weißt du auch, wieso ich das alles getan habe. Leider war es mir nie Möglich es dir zu sagen. Bitte höre auch mich mit Ihr oder Euch anzusprechen und sag du." Aus den anderen Zellen kamen Pfiffe und ungläubige Rufe, aber die beiden achteten nicht darauf. Nickend sah er sie an und sagte: „Ich habe verstanden. Du hast mir ja damals auch auf ähnliche Weise geholfen." „Kain, ich muss dir eine Sache sagen.", erklärte sie, „Ich kann dir dein Leben komplett wieder geben. Du wärst dann wieder ein Lebender und kein Untoter mehr. Deshalb muss ich dich vor eine Wahl stellen: Willst du leben oder sterben?" Verwundert sah er sie an, war aber unfähig zu antworten. Er wollte nur seinen Frieden, aber es klang auch sehr verlockend wieder endgültig in die Welt der Lebenden gehören zu können. Er wäre dann wieder bei seiner Leillia, allerdings war die ja Zelda. Er wusste nicht, ob er sie dann noch so oft sehen könnte. Traurig sah er zu Boden und musste feststellen, dass es fast unmöglich war, eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die sein Dasein für immer ändern konnte. „Ich weiß nicht, wie ich antworten soll. Es ist eine sehr schwere Wahl.", meinte er sah sie nun wieder an. Wieder lächelte sie, aber es war ein trauriges Lächeln. „Ich kann es verstehen.", sagte sie langsam, „Aber leider musst du eine Entscheidung treffen. Kain wird so oder so gehen. Egal wofür du dich entscheiden wirst, am Ende wirst du wieder deine wahre Identität haben. Stirbst werde ich dich unter deinen wahren Namen beerdigen, auch wenn du als Kain sterben wist. Wählst du das Leben wirst du deine alte Identität nehmen müssen und Ganondorf als Held entgegen treten. Überlege es dir." „Ich will ja nur ungern stören, aber Naboru lenkt gerade alle Wachen ab und ich habe hier den Schlüssel. Wir müssen verschwinden.", ertönte eine Stimme am Zelleneingang. Sofort drehte der Held sich um und sah Kara, die gerade die Zelle öffnete." „Bist du Naboru gefolgt?", fragte er verwundert und zu seiner Überraschung schüttelte sie den Kopf. „Nein.", antwortete sie, „Ich habe meinem Vater alles erklärt und er war sofort einverstanden, mich hier her zubringen und hilft Naboru. Er ist nämlich auch gegen Ganondorf. Deshalb war ich nämlich dafür, dass wir heute hier her kommen. Ich hatte von Anfang an vor, meinen Vater um Hilfe zu bitten." Nicken verließen sie die Zelle. Draußen angekommen machte Naboru erstmal große Augen. Anscheinend hatte sie nicht damit gerechnet, die siebte Weise wieder zutreffen. „Du warst es die ganze Zeit? Damit habe ich echt nicht gerechnet. Immerhin bist du als Diebin mit ihm unterwegs gewesen und hast bestimmt auch geklaut." Nun musste die Prinzessin grinsen und sofort war Kain klar, dass sie wirklich seine Leillia war. „Das stimmt. Ich war es die ganze Zeit und ich habe auch geklaut. Immerhin musste ich ja irgendwie die Tarnung aufrecht halten.", lächelte sie und Kain meinte: „Lieber das Land verlassen und Diebin werden als sich umzubringen. Denn es war letztendlich keine Tarnung mehr, sondern du bist nachher wirklich die Diebin Leillia gewesen." „Das stimmt.", gab sie zu, „Es war als Tarnung gedacht, da Rauru wusste dass die Nekromanten deinen Körper nehmen würden und er dann deren Plan heimlich vereiteln würde. Deshalb sollte ich mich nicht umbringen, aber ich wollte ja auch nicht mehr Zelda sein. Deshalb hatte ich mich zur Tarnung nach Taren begeben und bin dort Diebin geworden. Und dann wurde aus der Tarnung ein richtiges Leben und ich war endgültig Leillia." Kara sah sie an und fragte: „Wirst du nun wieder die Zelda, die man kannte sein?" Leillia schüttelte den Kopf. „Ich werde zwar wieder nach Hyrule gehen und wieder meinen Platz als Kronprinzessin einnehmen.", antwortete sie, „Aber ich werde nie wieder eine normale Prinzessin sein. Ich habe in der Zeit als Diebin einen neuen Charakter entwickelt und damit müssen die klarkommen." Kain musste grinsen. „Ja, die Prinzessin ist nun ein Wildfang. Dabei ist sie schon in ihrer Kindheit gerne mal außerhalb der Schloßmauern gewesen. Ich kann mich nur zu gut an unser erstes Treffen erinnern. Da bist ja weggelaufen.", lachte er. Leillia, Kara und Naboru sahen ihn verwundert an. Verwirrt hörte er zu lachen auf und sah die drei Frauen an. „Was ist?", fragte er. Leillia sah ihn weiter an und erklärte: „Du hast eben gelacht. Wir haben dich als Untoter noch nie wirklich lachen gehört. Als Link hast du oft gelacht, aber als Kain irgendwie nie." Nun musste er wieder lachen. „Echt? Das ist mir gar nicht aufgefallen. Allen Anschein nach bin ich ganz schön Gefühlskalt. Aber jetzt mal was anderes: Wolltest du mit in die Festung, oder wartest du hier draußen, Naboru?" Naboru hatte alle Wachen so lange abgelenkt, bis Leillia, Kara und Kain draußen waren und war dann selbst wieder gegangen. Wie sie es geschafft hatte, da wieder rauszukommen, wusste niemand. Naboru sah ihn nun ernst an. Sie wusste, dass er am liebsten allein gehen würde, da war Kain sich sicher. „Ich komme mit. Und Leillia wird auch auf jeden Fall mitkommen, da bin ich mir sicher.", antwortete die Gerudo. Kara lächelte und meinte, dass sie auch mitwollen. „Naboru, dich nehme ich gern mit. Du kannst wieder die Wachen ablenken, dann kann ich zu Ganondorf mitkommen. Leillia kann auch mit, immerhin habe ich ihr versprochen, dass ich Ganondorf töte und damit den Helden der Zeit rächen. Und sie kann sich schon wehren. Kara, du bleibst hier. Du kannst nicht kämpfen und es zu gefährlich.", sagte er. „Gute Idee, dann bleibe ich bei ihr und behalte sie im Augen.", ertönte eine Stimme hinter Kain und er brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen, dass es Kyle war. „Gut. Ich habe dich in der Festung übrigens nicht gesehen. Aber ich habe deine Anwesenheit war genommen. Kann es sein, dass du dich in den Schatten unsichtbar machen kannst?", wollte er wissen und Kyle nickte. Nach dem alles entschlossen war fasste Kyle den Plan noch mal zusammen: „Also, Naboru geht als erste rein und lenkt die Wachen ab. Dann kommen Kain und Leillia nach. Sie werden dann so schnell wie möglich Ganondorf aufsuchen und Kain wird dann gegen ihn Kämpfen. Leillia wird sich daraushalten und nur zusehen. Und Kara und ich werden hier draußen auf euch warten. Das ist mal ganz einfach." Nickend bestätigten die anderen den noch mal und Kara und Kyle zogen sich in die Büsche zurück. Kain, Leillia und Naboru blieben noch eine Weile dort stehen und beobachteten die Festung. „Es wird allmählich wieder ruhig.", meinte Leillia irgendwann, „Bis eben haben die noch geschrien und Naboru gesucht…" „Ich geh da jetzt auch wieder rein und dann sind sie erstmal wieder abgelenkt.", grinste Naboru und zog eines ihrer beiden Krummschwerter, „Wir sehen uns später." „Komm leben wieder, ok?", bat Kain sie grinsend. Naboru nickte nur, wünschte den beiden viel Glück und war schon verschwunden. Leillia und Kain sahen sich noch mal kurz an. Sie wussten, dass sie sich nun allmählich auch auf dem Weg machen mussten. „Dann werden wir wohl auch bald wieder rein gehen. Ich kann schon die erste Wache schreien hören.", meinte Kain und sah Leillia noch mal an. „Link, bitte lass dich von Ganondorf nicht töten. Ich will keinen zweiten Tot von dir sehen. Das eine Mal hat gereicht." Kain nickte und sah ihr in die Augen. Allmählich wurde ihm klar, wie sehr er sie eigentlich liebte. Aber er wusste auch, dass er sie nie ohne weiteres haben konnte. Sie war immerhin eine Prinzessin und er war nicht mal ein Lebender. „Ich kann nicht noch mal sterben. Ich bin tot. Aber ich werde gewinnen. Ganondorf darf nicht weiterleben.", meinte er und ihre Gesichter näherten sich. Kain wusste, was geschehen würde, er wusste, dass sie ihn küssen wollte. Noch immer sah er sich an und traf nun eine wichtige Entscheidung. Ihre Lippen trafen sich und beide schlossen ihre Augen, um den Augenblick genießen zu können. Er stellte fest, dass ihre Lippen sehr weich waren. Langsam löste er den Kopf und lächelte. „Link, ich liebe dich. Und es wird auch nie anders sein. Auch wenn du sterben solltest werde ich dich noch lieben." Er nickte und antwortete: „Ich weiß. Und ich liebe dich auch. Ich habe es immer getan und ich werde es immer tun." Leillia lächelte nur, sie hatte anscheinend schon damit gerechnet. „Ich danke dir.", flüsterte sie. „Ich habe mich entschieden. Ich will leben.", sagte Kain entschlossen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)