green eyes ~♥~ von Misuzu (What a school) ================================================================================ Kapitel 2: Die Entscheidung --------------------------- Zu meiner Überraschung war mein Vater nicht zu Hause, als ich gegen 10 die Wohnungstür auf-schloss. Ich hatte meinen Wohnungsschlüssel immer bei mir. Meine Mutter war in meinem Zimmer und ich hörte, wie sie meinen Koffer packte. Viel Kleidung brauchte ich nicht, denn es gab eine Schul-uniform. Jeans, schwarzes T-Shirt, weißes Hemd. Total schlicht und langweilig. Zum Glück brauchten wir nicht noch eine Krawatte. Das wäre echt das letzte gewesen. Ich schob meinen Schlüssel in meine rechte hintere Hosentasche zurück. Dann ging ich langsam den Flur entlang. Mein Zimmer liegt ganz hinten. Rechts neben der Tür ist das Gäste-WC und die Treppe in den Keller oder den zweiten Stock, in dem sich unser Bad, Arbeitszimmer und Schlafzimmer befinden. Im ersten Stock sind auch noch unsere Küche und natürlich das Wohnzimmer. Meine Mutter saß auf meinem Bett und legte ein Kleidungsstück nach dem anderen ordentlich in den Koffer. Ihre Hände zitterten leicht. Über ihr Gesicht rannen Tränen. „Wo ist Vater?“ Sie schaute erschrocken auf. „Beim Nachbar. Ein Bier trinken.“ „Aha.“ Ich warf meinen Schlüssel neben ihr aufs Bett. „Ich werde morgen doch gehen.“ Sie schaute mich erstaunt an. Dann erkannte ich ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie war er-leichtert. „Ich bin froh, dass du dich doch entschieden hast auf das Internat zu gehen.“ Meine Mutter faltete ein weiteres weißes Hemd. Dann schloss sie den Koffer. „Deine Sachen habe ich eingepackt. Wenn du noch etwas anderes mitnehmen möchtest, musst du es in dein Handgepäck tun.“ Meine Mutter stand auf und strich mir über denn Kopf. Ich nahm sie in den Arm. Für sie musste es auch ein schwerer Abschied sein. Ab jetzt würde sie jeden Tag mit Vater alleine sein. Sie nahm meinen Kopf in beide Hände und schaute zu mir hoch. Ich war einen Kopf größer als sie. Im letzten Jahr war ich unheimlich viel gewachsen. Sie flüsterte: „Vor deinem Vater brauchst du keine Angst haben. Er hat sich wieder beruhigt und wenn du ihm sagst, dass du freiwillig ins Internat gehst, dann geht das schon in Ordnung.“ „Danke Mama!“ Sie lächelte mich an und schaute auf die Uhr. „Es ist halb 10, Schatz. Am besten packst du den Rest zusammen und gehst dann ins Bett. Morgen musst du früh aufstehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)