Bodyguard von abgemeldet (Wahre Liebe kennt keine Happy End, denn wahre Liebe geht nie zu Ende) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- 3. Kapitel Überall waren Flammen, Rauch stieg aus der Flugzeughalle. Sirenen heulten, Autoreifen quietschten. Chaos, Panik, Verzweiflung, Tod. ER konnte die verbrannten Haut der Opfer riechen, spürte die Hitze des Feuers auf der Haut. Schreie, Todesschreie, Hilferufe. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge. „Mum?“ Rauch stach ihm in den Augen. Er musste zu seiner Familie. Sein ganzes Denken beschränkte sich auf diesen einen Wunsch. „Sir“, eine heisere Stimme rief ihn aus den Gedanken. „Sir, Sie dürfen hier nicht bleiben.“ Eine breite Gestalt trat aus dem Nebel der Löschsubtanz. „Kommen Sie, ein Krankenwagen...“ „Nein,“, er riss sich los. „Haben Sie sie gesehen? Bitte helfen Sie mir!“ Er hustete, seine Lungen brannten. „Hören Sie.....“ Der Feuerwehrmann nahm seinen Arm und zog ihn weg. „Lassen Sie mich los, ich muss zu Ihnen, ich habe versprochen....abzuholen...“ Er legte den Arm vors Gesicht und stürmte in die Hölle. Die Stimme des Feuerwehrmannes ging im Lärm der Flammen unter. „Dad“, er versuchte über die Flammen zu übertönen. „Kathy..Mum...“ Überall Schreien, Menschen kamen ihm entgegen.... „Mum....“ Er stolperte und ging in die Knie, eine Gestalt lag vor ihm auf den Boden. Das Haar verbrannt, die Kleidung nur noch Fetzen Stoff. Die Hände zu Vogelklauen verkrampft. Er keuchte und erstarrte. „Kathy....oh Gott Kathy......“ Er robbte auf Händen und Knien weiter und tastete den zerstörten Körper entlang. Ein Lebenszeichen...er fühlte den Puls.. leise, schwach... „Kathy, Kleines...kannst du mich hören?“ Er wusste das es töricht war.... Er hob seine Schwester auf den Arme und stolperte mit ihr raus, raus aus dem Inferno. Gott, sie war so leicht, so zerbrechlich. „Ich bring dich raus, Kathy...Mum und Dad sind bestimmt schon draußen und warten auf uns....Halt durch...Kleines, ich bin da..“ Er hustete, er spürte wie die Flammen auch nach ihm schlugen, sich in seine Kleidung fraßen, sein Haar versengte. „Liam....“ ihre Stimme war leise, heiser vom Feuer. „Ja, Kleines, ich bin da. Ich hol dich raus..“ Er hielt sie fester und lief schneller. Er spürte wie das Leben aus ihrem Körper entwich.. „Mum...Dad...“ Sie versuchte den Kopf zu heben, doch ihre Kraft reichte nicht aus, mit einem Stöhnen sank er wieder zurück auf seine Schulter. „Es geht ihnen gut, Kathy, sie warten draußen...“ Tränen liefen über sein Gesicht und benetzten ihre Stirn. „Noch ein paar Meter..“ Plötzlich begann es um ihn herum zu beben, Fenster zersprangen und Liam stürtze mit Kathy im Arm auf den Boden. „Kathy...“ Hektisch rollte er sie herum, ihre Augen waren geschlossen. „Bitte.........“ Er nahm vorsichtig ihre Hand. „Liam...“ „Ja ich bin hier, Kleines.“ Er strich ihr über die mit Brandblasen übersäte Kopfhaut. „Kalt...“ Ihre Stimme zitterte. Schnell zog er seinen Mantel aus und legte ihn über ihren verkrampften Körper. „Die Feuerwehrleute kommen, ich glaube es gab noch eine Explosion.....sie werden gleich hier sein.“ Seine Lungen brannten, nur schwer bekam er Luft. Sie öffnete ihre schönen braunen Augen, und sah ihn zärtlich an. „Mein Angel...“ Dann wurde ihr Blick starr..... und ihr Körper erschlaffte in seinen Armen. „Kathy, Kathryn......“ Er zog ihren Körper an sich.....ungeweinte Tränen schmerzten in seinen Augen....dann wurde es schwarz um ihn...... Mit einem Schrei riss Liam die Augen auf. Sein ganzer Körper war verkrampft, sein Atem ging keuchend. Oh Gott, wann würde es endlich vorbei sein. Diese Träume, immer wieder sah er ihre Augen, die ihn anblickten. Liam rieb sich stöhnend zwischen den Augen und machten den gewohnten Griff in die Nachttischschublade. Er nahm sich drei Asperin und zerkaute sie nachdenklich. Dann schwang er die Beine aus dem Bett und ließ den Kopf in die Hände sinken. Neben ihm schrillte das Telefon und Liam schrak zusammen. „Turner.“ „Guten Morgen, Sonnenschein.“ „Lorne, wie geht’s dir?“ „Wie immer, wie immer. Nur bei dir bin ich mir nicht ganz so sicher.“ „Alles in Ordnung. Was kann ich für dich tun?“ „Ich hab eine größere Feier im Caritas, und dazu brauch ich jemanden wie dich, mein Freund.“ „Was ist mit deinen Leuten?“ „Ts, vergiss sie, hab sie gefeuert..... ich würde nicht fragen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre und ich den Besten bräuchte.“ „Vielen Dank für das Kompliment“, antwortete Liam und stand auf. Er trat ins ins Badezimmer und machte die Dusche an. „Leider hab ich gestern einen anderen Auftrag angenommen.“ Aus dem anderen Ende der Leitung kam ein leises Lachen. „Wer ist mir den da zuvor gekommen?“ „Summers & Bryce.“ Lorne stieß einen Pfiff aus. „Guter Junge und ich dachte schon dass ich dir einen Auftrag zuspielen müsste....“ „Wie bitte?“ Liam stuzte und nahm den Hörer in die andere Hand. „Versteh mich nicht falsch, aber wir machen uns Sorgen um dich... Gunn, der Brite.... wir alle. Du bist seit dem Tag...“ „Hör auf....“ „Liam, du kannst nicht....“ „Ich komme zurecht.“ „Ok, ok....es war eine dumme Idee. Lass uns nicht mehr darüber reden.. Summers & Bryce sagst du?“ „Ich muss jetzt Schluss machen....“ „Liam....“ „Frag am besten Gunn, der macht den Job mit Links.“ Dann legte er auf und ließ den Kopf gegen die kalten Fließen sinken. Er wusste, dass er unfair gewesen war..... Buffy stand am Küchenfenster und starrte in die kühle Morgenluft. Im Haus war es noch still, Dawn war noch nicht wach und ihr Vater bereits seit einer Stunde in der Kanzlei. „Einen schönen guten Morgen.“ Dawn sprang vergnügt in die Küche und holte sich Corn Flakes aus dem Küchenschrank, goss Milch hinzu und setzte sich auf die Arbeitsplatte neben Buffy. „Morgen“, murmelte Buffy und nippte an ihrem heißen Kaffee. „Wir haben aber eine prächtige Laune heute morgen.“ Dawn zog eine Schnute. „Wer bringt mich eigentlich zur Schule?“ „Wie bitte?“ Zum ersten Mal sah Buffy ihrer Schwester direkt ins Gesicht und Dawn entdeckte die grauen Schatten unter ihren Augen. Sie wollte Buffy fragen, ob alles in Ordnung sei, aber dann würde sie wieder an ihre Mum...... Dawn schloss für einen kurzen Moment die Augen und sah dann an Buffy vorbei in den Garten. „Wie ich es gesagt habe. Wer bringt mich zur Schule?“ Buffy stellte ihren Becher ab und tippte sich nachdenklich an die Nase. „Dad hat nichts gesagt....“ „Ruf ihn doch einfach an!“ „Wen?“ „Mr. Turner. Dazu wurde er doch engagiert, oder?“ Dawn grinste schelmisch und zeigte auf das Telefon an der Wand. „Seine Nummer steht dort....“ „Ich kann ihn doch nicht anufen. Ich fahr dich zur Schule.“ Buffy wollte zur Tür gehen, doch Dawn hielt sie zurück. „Und wenn uns nun was passiert??“ Dawn nahm das Telefon und drückte es ihrer Schwester in die Hand. „Nun mach schon.“ Buffy hob die Hand. „Ok, ok, wahrscheinlich hast du Recht. Ich meine, es ist sein Job...“ Ohne es zu wollen zitterten ihre Hände. Ganz ruhig bleiben, Summers. Sie wählte..... „Turner.“ „Mr. Turner....hier ist...“ „Miss Summers? Ist etwas passiert?“ Buffy durchlief es heiß, als sie seine tiefe, warme Stimme, am anderen Ende hörte. „Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe mich nur gefragt, wie das mit Dawn und ihre Schule funktionieren soll....“ Sie fuhr sich nervös durch die Haare und nahm einen Schluck aus ihrem Becher. „Soll ich Ihre Schwester hinfahren??“ „Ja, ja das wäre wirklich wunderbar. Ich weiß, dass Sie erst heute vormittag bei uns anfangen, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn sie sicher dort ankommt.“ „Natürlich, ich bin in 15 Minuten da.“ „Vielen Dank, Mr. Turner.“ „Bedanken Sie sich nicht, Miss Summers. Bedanken Sie sich nicht. Auf Wiedersehen.“ Stille. Überrascht starrte Buffy den Hörer in ihrer Hand an. Was sollte das?? „Und kommt er??“ „Ja“, Buffy nickte zerstreut. „Super, dann kann ich richtig angeben.“ „Dawn!“ „Was denn?“ „Dawn, du wirst niemanden sagen, dass er unser Bodyguard ist.“ „Warum?“ Buffy knallte den Hörer zurück auf die Station. „Überleg doch mal, er arbeitet versteckt...“ „Dann geb ich ihn als meinen Freund aus...“, antwortete Dawn und verschwand aus der Küche. Seufzend rieb sich Buffy über die Augen. Dieses Kind machte sie wahnsinnig. Das Telefon schrillte. „Buffy? Hi ich bins Willow..“ „Willow, guten Morgen. Was gibt’s?“ Buffy setzte sich an den Küchentisch und legte die Beine übereiander. „Es tut mir leid, aber ich schaff es heute vormittag nicht.“ „Kein Problem, Will“ Am anderen Ende atmete Willow hörbar aus. „Gottseidank. Ich mach das wieder gut.“ „Brauchst du nicht, ich bin eine verlobte Frau. Außerdem bringt er Dawn zur Schule, ich werde ihn sowieso kaum sehen.“ „Ok, ok...ich bin schrecklich in Eile. Sehen wir uns heute zum Lunch?“ „Kann ich noch nicht sagen, eigentlich wollte ich Riley fragen und danach zur Uni.“ „Da kann man nichts machen, dann sehen wir uns morgen.....Wird schon alles gut gehen. Bye.“ Buffy schmunzelte: „Bye.“ Es klingelte an der großen Flügeltür und Dawn rannte mit fliegenden Fahnen durch die Eingangshalle. Mit einem Lachen riss sie die Tür auf. Liam stand davor, vollgepackt mit zwei Koffern und Taschen. „Mr. Turner, kommen Sie herein.“ Schwungvoll nahm sie ihm die Ledertasche ab und schleppte sie unter Ächzen zur Treppe. „Was haben Sie da drin? Wackersteine?“ „Miss Summers, lassen Sie das....“ „Alles ok, ich bin kräftiger als ich aussehe.“ Sie winkte ihm zu. Liam musste einfach lächeln, als dieses kleine strahlende Energiebündel vor sich erblickte. „Lassen Sie das einfach hier erstmal stehen, wir müssen nämlich gleich los!“ Sprachs und verschwand in der Küche, jedenfalls glaubte Liam, dass es die Küche sei. Unschlüssig blieb er am Treppenabsatz stehen, dann stellte er seine beiden Koffer neben die Tasche, als ihm jemand auf die Schulter tippte. Mit einem Ruck fuhr er herum. „Miss Summers...“ „Guten Morgen, haben Sie schon gefrühstückt?“ „Nein ich frühstücke nie.“ „Das sollten Sie aber, Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tage.“ Buffy schüttelte sich in Gedanken. Was für ein Blödsinn, rede ich hier??? Oh Gott, er sieht ja im hellen Sonnenlicht noch besser aus, als in der Dämmerung. „Kommen Sie, Mr Turner?“ Dawn trat aus der Küche und schwenkte ihren Rucksack hin und her. „Fahren wir mit diesem heißen Schlitten da draußen?“ Liam nickte lächelnd. „Wenn Sie wollen?“ „Klar“, rief Dawn freudestrahlend. Buffy hob die Hand und hielt Liam zurück, als er, der jauchzenden Dawn folgen wollte. Liam schloss für einen kurzen Moment die Augen. Genoss das Gefühl ihrer zarten Hände. „Danke“, sagte sie und lächelte ihn an. „Für Sie tu ich alles...“, murmelte Liam. „Wie bitte?“ Buffy sah ihn verwirrt an, ihre Hand lag noch immer auf seinem Arm. „Ich meine, kein Problem...“ Er strich ihr kurz über den bloßen Arm und verschwand dann aus der Tür. Buffy zitterte am ganzen Körper. Willow, wo bist du??, dachte sie panisch. Liam wechselte die Spur und fuhr die lange Straße zum Summers Anwesen hinauf. Die kleine Dawn war einfach entzückend....wie Kathryn. Er lächelte bei dem Gedanken, wie sie freudestrahlend neben ihm gesessen hatte und ihm Löcher in den Bauch gefragt hatte. Geduldig beantwortete er alle Fragen... Er parkte den Plymouth vor der Tür und ging um das Haus herum, als es sein Geklingel die Tür nicht geöffnet wurde. Buffy saß an einem großen Gartentisch, den Kopf auf den Armen verschränkt. Aufgeklappte Bücher lagen auf dem Tisch verstreut. Ihr Haare glänzten im Licht der Sonne, wie pures Gold. Er streckte die Hand aus, wollte dieses goldene Pracht berühren, doch er ballte sie nur zur Faust und trat ins Haus. Sein ganzer Körper war in Aufruhr, er stütze sich an der Wand ab und ließ den Kopf nach unten sinken. Mit der anderen Hand rieb er sich zwischen den Augen. Der Schmerz begann wieder hinter seinen Schläfen zu pochen, ein leises, doch stetiges Klopfen. „Mr. Turner?“ Spanischer Akzent. Er drehte sich um und blickte auf die kleine Haushälterin der Summers. „Kommen Sie. Ihre Sachen sind bereits im Gästezimmer.“ Resulut packte sie ihn mit überraschender Kraft am Arm und zog ihn aus dem Wohnzimmer. Liam folgte ihr, warf aber noch einen Blick auf die schlafende Buffy. Sehnsucht stieg in ihm auf. „Sie mögen Sie!!“ „Wie bitte?“, antwortete Liam und ging hinter Gabriella in die Küche. „Machen Sie mir nichts vor, Mr. Turner. Ich habe diesen Blick schon bei vielen Männern gesehen.“ „Ich...ich...“ „Keine Sorge“, stellte eine Tasse Kaffee vor Liam auf den Tisch und bedeutete ihm sich zu setzten. „Bei mir ist Ihr Geheimnis sicher.“ Liam nahm einen Schluck und schloss genießerisch die Augen. „Wunderbar. So einen guten Kaffee hatte ich schon lange nicht mehr.“ Gabriella lachte leise. „Das freut mich. Trinken Sie in Ruhe aus, dann zeig ich Ihnen Ihr Zimmer.“ Sie zwinkerte ihm zu und Liam lachte. Buffy zögerte, holte tief Luft und klopfte dann an die Tür zum Gästezimmer. „Mr. Turner?“ Stille, wieder klopfte Buffy, diesmal etwas kräfiger. „Hallo, Mr. Turner...“ Ganz vorsichtig öffnete sie die Tür ein Spalt breit und lugte hinein. Auf dem Bett lag ein großer Metallkoffer, Buffy konnte seinen Inhalt nicht genau erkennen. Ein weitere Koffer, wesentlich kleiner, war unter das Bett geschoben worden. Sie machte die Tür weiter auf und trat leise ein. Sie wollte nur die frischen Handtücher ins Bad legen und dann wieder verschwinden. Hinter ihr fiel die Tür leise ins Schloss und Buffy fuhr leicht zusammen, sie ging auf das große Bett und starrte verwirrt auf den Inhalt des Koffers. In ihm befand sich eine hochmoderne High Tech Ausrüstung, nach der sich ein Computer Freak die Lippen geleckt hätte. Auf Nachttisch neben dem Bett, lag ein leereres Pistolenholster und Buffy kroch es kalt den Rücken hinunter. Eine Waffe, sie verabscheute Waffen aller Art. Plötzlich wurde ihr schlagartig bewusst, wie ernst die Lage wirklich war. Ihr Vater hatte ihr zwar immer versichert, dass dies hier nur zu Dawns und ihrem Schutz geschah, aber sie hatte nie wirklich daran geglaubt in Gefahr zu sein. Bis heute..... Sie strich über das Leder und nahm es in die Hand, es fühlte sich falsch in ihrer Hand an und Buffy legte es schnell wieder zurück auf die kleine Kommode. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand ein kleines Tischen mit zwei gemütlichen Sesseln, auf dem einem lag ein schwarzer Staubmantel. Am liebsten wäre sie mit der Hand über den Stoff gefahren, doch sie verkniff es sich und betrachtete stattdessen die Bilder, die auf dem Tisch standen. Es waren drei. Eins zeigte ältere Menschen, einen Mann und eine Frau. Buffy sah genauer hin und erkannte, dass es sich bei den anderen um seine Eltern handeln musste. Sie lächelte leise, ja Liam war seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, nur die dunken Haare und die dunklen Augen, hatte er von seiner Mutter. Daneben stand ein kleinerer Rahmen und ein hübsches, braunhaariges Mädchen lächelte ihr mit warmen braunen Augen entgegen. Buffy nahm das Bild in die Hand und betrachtete es. Vorsichtig stellte sie es wieder neben das andere und wandte sich dann an das letzte Bild. Das Bild zeigte eine Bleistift-Zeichnung von Liam. „Für meinen Angel“, las Buffy und ohne es zu wollen traten ihr Tränen in die Augen. Dieses Bild war so voller Liebe und Seele gezeichnet. Es sah fast so aus, als würde Liam gleich anfangen zu lächeln oder zu zwinkern. Buffy konnte sich nicht vorstellen, dass das der selbe Mann war, den sie vor einem Tag kennengelernt hatte. Auf dem Bild wirkte er so gelassen, kühn, verschmitzt. Ganz anders, als jetzt, wortkarg und grüblerisch. „Was ist dir passiert?“, murmelte sie und strich sanft über das kühle Glas. „Miss Summers..“ Buffy schrak zusammen und hätte um ein Haar das Bild fallengelassen. „Oh mein Gott, können Sie nicht eine Glocke um den Hals tragen oder jodeln?“ Sie stellte den Rahmen schnell wieder zurück und sah Liam an, der gerade ins Zimmer getreten war. „Entschuldigen Sie, Miss Summers ich...“ „Nein, nein“, sie winkte ab. „Ich sollte mich entschuldigen, es steht mir nicht zu in Ihren Privatsachen herumzuschnüffeln, ich wollte Ihnen eigentlich nur Handtücher....“ Hilflos zeigte sie auf den Stapel, der auf dem Bett lag,. Liam lächelte schief und hob begütigend die Hand. „Kein Problem, Miss Summers.“ Buffy lächelte und schaute verlegen auf ihre Fussspitzen. „Nennen Sie mich Buffy, ich komme mir sonst so furchtbar alt und erwachsen vor.“ „Und haben Sie etwas interessantes entdeckt?, fragte Liam und sah das sich Buffys Wangen auf entzückende Art und Weise rosa färbten. Heute morgen sah sie einfach hinreißend aus, und Liam wurde bewusst dass er sie anstarrte. Er fing an sich nervös durch die Haare zu fahren, es war schon eine Weile her, dass ihn eine Frau derart aus der Fassung brachte. In ihrer Gegenwart kam er sich linkisch und hölzern vor. Buffy bemerkte seine Verlegenheit und wandte sich zur Tür. „Ich werde mich dann mal wieder an die Arbeit setzten....“ Ihre Worte verstummten, die beiden starrten sich an. Die Luft im Raum wurde eng und Buffy hatte das Gefühl zu ersticken, sie musste hier raus und zwar so schnell wie möglich. Fluchtartig drehte sie sich um und verließ das Gästezimmer. Liam stand immer noch an der selben Stelle und starrte den leeren Fleck vor der Tür an. Ihr Geruch hing noch im Raum, umnebelte seine Sinne. Vanillie, mit einem Hauch von Pfirsich. Sehnsucht stieg in ihm auf. Gott auf was hatte er sich eingelassen? Dieses Mädchen machte ihn verrückt, faszinierte ihn, forderte ihn heraus. Wie sollte er seinen Job erledigen, wenn sie in seiner Nähe war und ihn mit diesen großen, grünen Augen ansah. Konnte er sie schützen? War er, gerade er, überhaupt dazu fähig? Er hätte den Auftrag ablehnen und stattdessen weiter seinem Dasein fristen sollen. Er war erst einen Tag hier und schon jetzt konnte er an nichts anderes mehr denken, als diese zarten Lippen zu küssen. Liam raufte sich die Haare und ließ sich mit einem Seufzen in einen der beiden Sessel fallen. Reiss dich zusammen, alter Junge. Wahrscheinlich würde es mit der Zeit einfacher werden, seine Hormone würden sich beruhigen und er könnte in aller Ruhe und Diziplin seinen Job machen. Liam spürte wie sich Schmerz in seinen Schläfen pochend ausbreitete, leise stöhnend rieb er sich zwischen den Augen. Dann fiel sein Blick auf den Metallkoffer, der aufgeklappt auf dem Bett lag. Wenn er den Job behalten wollte, dann sollte er anfangen. Er stand auf und begann damit den Koffer auszuräumen. Als aller erstes musste er den Alarm überprüfen und ggf. verbessern, dann wollte er durch alle Räume gehen um auch dort die Fenster mit der Sicherheitsanlage zu verknüpfen. Schweratemend warf Buffy hinter sich die Tür ins Schloss. Angelehnt an das harte Holz schloss sie für einen Moment die Augen. Herr im Himmel, wie sollte sie so weiter machen. Sie konnte doch nicht jedes Mal wenn Liam den Raum betrat flüchten, oder doch?? Nein, Buffy schüttelte sich bei dem Gedanken, das würde dann doch zu weit gehen. Sie stieß sich von der Tür ab und setzte sich an ihren vollbeladenen Schreibtisch. Die aufgeschlagenen Bücher erinnerten sie daran, dass sie nur noch drei Wochen hatte um ihre Semesterarbeit fertig zu kriegen. Verdammt, sie vergrub ihr Gesicht zwischen den Händen. Dieser Mann faszinierte sie, sie wollte wissen, warum in seinen dunklen Augen immer ein Hauch von Melancholie und Schmerz zu sehen war. Und sie wollte den Mann auf der Zeichnung kennenlernen, den Mann, mit dem Schalk in den Augenwinkeln und dem kleinen schiefen Grinsen. Ihr Leben war schon so kompliziert genug, ohne das dieser hochgewachsene Mann in ihrem Leben herumfuhrwerkte. Spontan griff sie nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer zu Rileys Büro. „Nashua-Competence. Büro von Riley Finn“, meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende. „Guten Tag, könnten Sie mich bitte mit Mr. Finn verbinden.?“ „Haben Sie einen Termin?“ „Nein ich......“, murmelte Buffy und stütze ihren Kopf auf die Hand. „Tut mir leid, ohne Termin kann ich Sie nicht verbinden. Mr. Finn hat mich ausdrücklich gebeten niemand durchzustellen.“ Die Stimme wurde ein wenig ungeduldiger. „Sagen Sie ihm Buffy Summers ist am Apperart, das wird reichen.“ „Tut mir leid, ich...“ „Ich bin seine Verlobte, herrgott“, zischte Buffy ins Telefon und hätte fast aufgelegt. Am anderen Ende gab es Gemurmel und dann war wieder die Frauenstimme dran. „Ich verbinde.“ „Vielen Dank“, flötete Buffy zuckersüß ins Telefon und rollte mit den Augen. Sekretärinnen!! „Buffy, Liebling, wie schön das du anrufst. Ist etwas passiert?“ Seine Stimme klang leicht verzerrt. „Nein, nein. Ist es so selten dass ich dich im Büro anrufe?“ Buffy war erstaunt. „Liebes, natürlich nicht. Was möchtest du?“ Buffy rollte sich eine Strähne ihres Haares um den Zeigefinger. „Ich wollte fragen, was du heute zum Mittag machst. Ich dachte, vielleicht können wir zusammen...“ „Jeden anderen Tag gerne, aber heute ist es ganz schlecht. Wichtiges Meeting.“ „Oh, gut dann.....“ „Buffy, Liebes. Sei mit bitte nicht böse, aber ich bin ziemlich im Streß. Ich mach jetzt Schluss. Liebe dich..“ TUUUUUUT... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)