Bodyguard von abgemeldet (Wahre Liebe kennt keine Happy End, denn wahre Liebe geht nie zu Ende) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- 2. Kapitel Mit einem gekonnten Schwung hielt Liam seinen schwarzen Plymouth in der Einfahrt des großen Hauses. Er sah auf die Uhr, er war 30 Minuten zu früh und so beschloss er sich ein wenig umzusehen. Es würde nicht leicht werden, dieses Grundstück zu bewachen, wahrscheinlich müsste er paar seiner engsten Kollegen kommen lassen. Das dreistöckige Haus ragte vor ihm in die Höhe. Kolonialstil, mit zwei Säulen am Eingang. Die Auffahrt war gekiest, und als Liam um die Veranda herumging blickte er auf eine großzügige Poollandschaft. Irgendwie erinnerte ihn das an sein Elternhaus. Der Garten war ähnlich angelegt. Überall wuchsen Rosen, gelbe, rote, rosefarbene, weiße, selbst ein paar blaue blitzen hier und da hervor. Liam zog die Luft ein, und wieder spürte er tief in sich diesen bohrenden Schmerz. Seine Mutter hatte Rosen geliebt, sie hatte sogar selbst welche gezüchtet. Der Anblick dieser wunderschönen Blumen brach ihm fast das Herz. Er beugte sich runter und strich vorsichtig über die zarten Blätter einer gelben Rose. „Was machen Sie da?“ Die herrische Stimme ließ ihn zusammenzucken und mit einem Ruck fuhr er herum und erstarrte. Vor ihm stand eine junge Frau, mit blonden Haar. Sie trug Latzhosen und Gummistiefel. Ihr Gesicht war von einem Strohhut verdeckt, so dass Liam nur volle, weiche Lippen sehen konnte. „Ich...ähhhh“, stotterte er. „Ich höre“, die junge Frau kam näher, sie hielt ihre Schaufel wie eine Waffe vor sich. „Entschuldigen Sie bitte, mein Name ist Turner. Liam Turner, ich bin...“ „Was tun Sie hier? Das nennt man Hausfriedensbruch, Sie sollten das eigentlich wissen.“ Sie ließ die Schaufel sinken und zog an ihrem Handschuh. „Ich bin Buffy Summers. Mein Vater hat mir erzählt, warum Sie hier sind.“ Auffordernd hielt sie ihm ihre kleine Hand hin. Liam nahm sie in seine und schüttelte vorsichtig. Mit einem Seufzen nahm sie ihren Hut ab und strich sich die wirren Haare aus der Stirn. „So kommen Sie, wir hatten Sie eigentlich ein wenig später erwartet.“ Sie lächelte ihn freundlich an und Liam konnte nicht anders er musste dieses strahlend Lächeln einfach erwiedern. Sie führte ihn um den Pool herum. „Die Rosen gehörten meiner Mutter, ich pflege sie seit ihrem.........“ Ihre Stimme brach ab. Liam sah den Schmerz in ihren Augen. „Sie sind wunderschön“, sagte er leise. „Ja“, lächelte sie nun wieder. „Kosten aber auch eine Menge an Zeit. Bitte.“ Sie hielt ihm die Terassentür auf und zog sich die verdreckten Stiefel aus. „Das Essen ist noch nicht ganz fertig, nehmen Sie doch einfach hier Platz. Mein Vater wird auch gleich kommen. Ich mach mich nur ein wenig frisch.“ Sie trat hinter ihm in das große, helle Zimmer. „Möchten Sie was trinken?“ „Nein, danke“, Liam schüttelte den Kopf. Er setzte sich auf eines der weichen Ledersofas. Aus einer anderen Tür trat eine ältere, südländisch wirkende Frau in das Wohnzimmer. „Mr. Turner?“ Liam nickte. „Geben Sie mir Ihren Mantel. Ich hänge ihn an die Garderobe.“ Die ältere Frau lächelte weich und Liam zog seinen Mantel aus und gab ihn ihr. „Vielen Dank, Gabriella“, sagte Buffy und Gabriella zwinkerte ihr zu. „Machen Sie sich bequem, ich bin in zwei Minunten wieder da.“ „Keine Sorge, Miss. Summers. Ich bin doch derjenige, der hier Umstände gemacht hat.“ Liam lächelte schief. Mit einem letzten Blick auf den Mann, der dort im Wohnzimmer saß verschwand Buffy mit schnellen Schritten nach oben. Sie flitzte ins Badezimmer, kämpfte sich aus ihren Klamotten. Sie fuhr sich schnell durch die Haare, legte ein wenig Make-Up auf und zog sich Rock und Bluse an. Ihr Herz klopfte laut. Warum klopfte ihr Herz so schnell? Ihr Vater hätte ja auch ruhig mal andeuten können, dass dieser Bodyguard nun nicht gerade ein alter Mann war. Buffy schätze ihn auf Mitte bis Ende Zwanzig. Groß, dunkel, gutaussehend. Auch wenn sie verlobt war, konnte sie doch nicht leugnen, dass sie diesen Mann anziehend fand. Sie legte noch ein bißche Parfüm aus und öffnete die Badezimmertür. „Und hast du ihn schon gesehen?“ „Dawn, hör auf dich immer so anzuschleichen“, murrte Buffy und ging an ihrer Schwester vorbei, die Treppen hinunter.. „Wie sieht er aus?“ , wollte Dawn wissen. Buffy drehte sich auf dem Treppenabsatz um. „Wie soll er schon aussehen?“ Dawn rollte mit den Augen. „Gut, annehembar, schlecht...“ „Gut.....“, antwortete Buffy schulterzuckend. „Gut? Wie gut?“ „Keine Ahnung. Vielleicht auch eher annehmbar.“ Sie griff nach Dawns Arm und zog sie mit sich die Treppe hinunter. Dawn folgte ihrer Schwester. „Sieht er besser aus als dein Riley?“ Buffy blieb stehen und wandte sich zu ihrer Schwester. „Was soll denn das?“ „Ich frag doch nur. Ich meine wir haben hier wirklich nicht sehr viele Vergleichs-möglichkeiten, oder?“ „Dawn“, Buffy hob ermahnend den Zeigefinger. „Er ist hier nicht zum Vergnügen. Er macht seine Arbeit, und wenn du ihn dabei störst....“ „Hör auf meine Mutter zu spielen, Buffy. Das bist du nicht.“ Buffy zuckte bei Dawns Worten zusammen, ihre Schwester blickte starr an ihr vorbei, und lief an ihr dann ins Wohnzimmer. In Buffy zog sich alles zusammen. Hör auf meine Mutter zu spielen!! Tat sie das wirklich? Wieder überkam sie der altbekannte Schmerz von Verlust und Leere. Besonders in solchen Situationen sehnte sie sich nach ihrer Mutter, nach ihrem Rat, ihrem Lachen. Sie rieb sich über die Augen und ging ihrer Schwester hinterher. Gabriella hatte bereits den Tisch im Esszimmer gedeckt und ein wunderbarer Duft durchzog die Räume. Buffy warf einen letzten Blick ins Esszimmer und nickte zufrieden. „Mr. Turner, wollten Sie schon immer Bodyguard werden? Ist dieser Beruf nicht gefährlich? Haben Sie schon mal einen Star beschützt?“ Sie hörte Dawns helle Stimme aus dem Esszimmer. „Dawn!“, rief Buffy, als sie ins Zimmer trat. „Was denn?“ Beleidigt verschränkte Dawn die Arme vor der Brust. Liam musste bei dem kleinen Streitgespräch der beiden Geschwister verhalten lächeln. Wie sehr erinnerte ihn das an früher. Kathy und er.....nein, er hatte hier einen Job zu erledigen, denn er weiß Gott brauchte, um nicht völlig in der Gosse zu landen. Er setzte sich bequemer hin und blickte zu Buffy Summers, die gerade ins Wohnzimmer kam. Er musste schlucken. Selbst in dem Gartenoutfit hatte sie bezaubernd ausgesehen, doch jetzt mit dem kurzen Rock und der weißen Bluse sah sie einfach atemberaubend aus. „Mr. Turner, es tut mir leid, wenn meine Schwester...“ sie warf Dawn einen ärgerlichen Blick zu. „Nein, nein“, unterbrach Liam sie und lächelte Dawn freundlich an. „Das ist ok.“ „Siehst du“, es hätte nicht viel gefehlt und Dawn hätte ihrer Schwester die Zunge rausgestreckt. „Schon gut, schon gut. Mr. Turner, mein Vater hat uns erzählt weswegen Sie hier sind.“ Buffy richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Mann vor ihr. Groß, attraktiv auf eine andere Art und Weise als Riley. Dunkel und geheimnisvoll. Sie sah in sein Gesicht. Ringe unter den Augen. Es sieht aus als würde auch er nicht viel Schlaf bekommen. Sie dachte an ihrer eigenen, die unter dem Make-up kaum zu sehen waren. „Was werden Sie tun?“ Liam beugte sich vor. „Nun. Ihr Vater hat mir den Auftrag gegeben Sie beide rund um die Uhr zu bewachen. Als erstes.....“ Weiter kam er nicht, denn Hank Summers kam mit eiligen Schritten ins Wohnzimmer. „Ah, Mr. Turner. Wie schön, dass Sie sich entschieden haben, den Auftrag anzunehmen. Kommen Sie, das Abendessen ist serviert.“ Er zeigte auf den großen runden Tisch. „Setzen Sie sich. Wie ich sehe, haben Sie meine beiden Mädchen schon kennengelernt.“ Liam nickte und setzte sich auf einen der Stühle. Buffy nahm neben ihm Platz, während Dawn und ihr Vater auf der gegenüberliegenden Seite saßen. „Ich hoffe Sie mögen Roastbeef?“ Sie roch ganz leicht nach Vanillie, ihr Duft umwehte ihn, als sie sich neben ihn setzte. Er schloss kurz die Augen. Wann war er zuletzt einer Frau so nahe gewesen? Nicht seit.......wieder überkamen ihn die Erinnerungen, stürzten auf ihn ein. Reiss dich zusammen, alter Junge. Er fluchte innerlich. Vermassel dir nicht diesen Job. Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Mögen Sie Roastbeef?“ Ihre sanfte Stimme perlte zu ihm hinüber. „Wie bitte?“ Liam sah Buffy verwirrt an. „Zum dritten Mal, mögen Sie Roastbeef?“, fragte sie lächelnd. „Ja,“, murmelte er und fuhr sich durch die dichten dunklen Haare. Er sah auf und blickte in drei Gesichter, die ihn anstarrten. „Entschuldigen Sie bitte. Gerne nehme ich ein wenig Roastbeef.“ Er sah Buffy an, die ihm den Teller mit dem Fleisch hinhielt. „Bedienen Sie sich...“ „Nun Mr. Turner hatten Sie Gelegenheit sich das Haus anzusehen?“ „Ich habe ihn im Garten erwischt, Dad“, Buffy lächelte keck. „Ja, es hätte nicht viel gefehlt und ihre Tochter hätte mich mit ihrer Schaufel erschlagen“, antwortete Liam trocken und goß eine herrlich riechende Sauce über sein Gemüse. Buffy stutzte. Sie sah Liam von der Seite an und begann ihn mit anderen Augen zu sehen. Ja er war attraktiv, aber seinen Worten, ließen auch einen trockenen Humor durchscheinen, was ihn noch anziehender machte. Dieser Mann faszinierte sie, ob sie es wollte oder nicht. Buffy senkte den Kopf. Sie war verlobt, herrgott nochmal. Eine Frau, die in weniger als zwei Monaten verheiratet sein würde. „Soso, dann haben Sie sich also schon mal umgesehen?“ Hank Summers sah seinen Gegenüber aufmerksam an. „Sie haben ein sehr großes Haus, es wird nicht einfach werden, dies unauffällig zu bewachen“, meinte Liam. „Dafür habe ich Sie engagiert, Mr. Turner. Wyndam-Pryce hat mir versichert, dass Sie damit keine Probleme haben würden.“ „Mr. Wyndam-Pryce hat Sie nicht falsch beraten, Sir. Ich sagte nur, dass es nicht einfach werden würde, nicht dass es unmöglich ist.“ Die beiden Männer starrten sich über den Tisch hinweg an. Buffy spürte wie sich Spannung aufbaute und lächelte ihren Vater beruhigend an. „Dad, ich bin sicher das Mr. Turner weiß was er tut.“ Hank Summers antwortete nicht darauf, sondern wandte sich wieder seinem Essen zu. „Werden Sie Hilfe brauchen, Mr. Turner?“, fragte Buffy. „Kommt darauf an, in der ersten Zeit vielleicht noch nicht, aber wenn es nötig wird, habe ich Männer, denen ich voll und ganz vertraue.“ Dawn die bisher geschwiegen hatte, sah nun interessiert auf. „Noch mehr Bodyguards?“ Liam lächelte bei ihren Worten. Wie sehr erinnerte ihn die Kleine an Kathy. „Noch mehr Bodyguards!“, bestätigte Liam lächelnd. Buffy gefiel dieses Lächeln. Sein Blick wurde weicher, als er Dawn ansah. „Schmeckt es Ihnen?“ Buffy wandte sich an Liam. Liam nickte: „Sehr gut, Miss Summers. Mein Kompliment an die Küche.“ Er blickte sie an und Buffy grinste. „Vielen Dank für das Kompliment.“ „Haben Sie gekocht?“ „Meine Tochter hat ein Händchen fürs Kochen, das hat sie von ihrer Mutter“, Hank Summers sah seine Tochter stolz an. „Also nicht nur Blumen gehören zu ihrem Spezialgebiet, sondern auch Kochen“, stellte Liam fest. „Sind Sie Köchin?“ „Nein“, Buffy schüttelte den Kopf. „Ich studiere eigentlich Psychologie an der UCLA. Kochen ist nur mein Hobby, aber Sie müssen auch Gabriella danken. Sie hat das meiste gezaubert, von mir stammt nur die Sauce.“ „Das ist ja das Beste am Essen“, antwortete Liam leise, sah Buffy dabei aber nicht an. Buffy blickte verlegen auf ihren Teller. Stille breitete sich aus, nur das leise Geklirr des Bestecks war zu hören. Dawn blickte zu Liam hinüber und sah dann zu ihrer Schwester. Sie schmunzelte. Etwas lag in der Luft, eine Spannung, ein Vibrieren. „Könnte ich bitte das Salz haben“, fragte sie und brach damit die Stille. Buffy und Liam griffen gleichzeitig danach und als sich ihre Hände berührten durchfuhr es sie beide, wie ein Blitz. Sie sahen sich an, Liam zog seine Finger als erster zurück und räusperte sich. Buffy gab ihrer Schwester das Salz und wandte sich dann wieder ihrem Teller zu. Ihr Gesicht brannte, aus den Augenwinkeln beobachtete sie ihn. Sein Profil zeichnete sich scharf gegen die weiß getünchten Wände des Esszimmers ab, seine Hände, die das Besteck hielten, waren kräftig, mit langen schlanken Fingern. Buffy schluckte bei dem Gedanken, was er damit tun könnte, mit ihr tun könnte. Schnell blickte sie wieder auf ihren Telle. Was war denn nur los mit ihr? Sie hatte diesen Mann nie zuvor gesehen, außer seinem Namen wusste sie nichts von ihm. Und dennoch, hatte kein Mann sie so sehr fasziniert, wie er, der neben ihr saß. „Was machen Sie in Ihrer Freizeit, ich meine, wenn Sie keine Hilflosen beschützen?“ Dawn beugte sich interessiert vor. „Ich mache nicht viel. Die Arbeit nimmt eigentlich meine ganze Zeit in Anspruch“, antwortete Liam. Ja dies und die Touren durch die Bars, dachte er zynisch. „Sie haben keine Hobbies?“ Dawn krauste verwirrt die Stirn. „Sie gehen nicht Surfen, oder reissen keine Frauen auf?“ „Dawn“, rügte Hank Summers und tätschelte seiner Jüngsten den Arm. „Entschuldigen Sie, Mr. Turner. Ich find das nur so aufregend.“ Sie entzog sich ihrem Vater und nahm einen Schluck ihreres Wassers. „Fragen Sie nur Miss Summers. Wir werden demnächst eine Menge Zeit miteinander verbringen, da ist es nur Recht und billig etwas voneinander zu erfahren.“ Liam griff nach der Wasserflasche und goss sein Glas nach. Er schob seinen Teller von sich. „Das Essen war wirklich fantastisch, Miss Summers.“ „Ja, Kleines, dem kann ich mich nur anschliessen. Gabriella und du, ihr habt wieder wunderbar gezaubert.“ Hank Summers wischte sich mit der Servierte über den Mund. „Mr. Turner, ich möchte Sie bitten mich in mein Büro zu begleiten, da sind noch einige Sachen zu klären.“ „Natürlich, Sir.“ Liam stand auf und nahm Buffys Hand. Buffy erstarrte, als sie seinen festen Griff um ihr Handgelenk spürte. „Das Essen war wirklich wunderbar. Das beste, was ich in letzter Zeit genossen habe.“ Er ließ sie los und folgte Hank Summers. Buffy starrte ihm nach, auf ihrer Haut konnte sie immer noch seine Wärme spüren. Unbewusst fuhr sie darüber. „Ich wusste es“, rief Dawn begeistert und klatschte in die Hände. Buffy fuhr erschrocken zusammen. „Was hast du gewusst?“, fragte sie verwirrt. „Das du auf ihn stehst!“ Sie sah Buffy herausfordernd an. Buffy rieb sich zwischen den Augen. „Was redest du den da, Dawn? Ich kenne ihn überhaupt nicht, außer seinem Namen weiß ich nichts von ihm. Ich sehe ihn das erste Mal, und.....“ Sie stockte. „Ich ähhhh......“ „Buffy..hey... es ist in Ordnung. Der Typ ist scharf und er steht auf dich“, meinte sie triumphierend. Sie griff nach den Tellern und stapelte das Geschirr auf einene wackeligen Haufen. „Wie bitte?“, Buffys Stimme klang heiser, als sie ihrer Schwester antwortete. „Er steht auf dich, das sieht doch ein Blinder.“ „Woher weißt du das den?“ Buffy stellte die gebrauchten Gläser auf ein Tablett. „Haaalloo, ich bin kein Kind mehr, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest. Er sieht dich auf diese Art und Weise an.“ Das Geschirr klapperte, als Dawn damit aus dem Wohnzimmer balancierte. „Art und Weise?“ Gegen ihren Willen durchfuhr Buffy ein warmes, prickelndes Gefühl. „Auf diese bewundernde, hingebungsvolle Art und Weise. Ähnlich wie Riley dich immer ansieht.“ Dawn blieb stehen und sah ihre Schwester an. „Riley sieht mich nicht so an“, wiedersprach Buffy und stieß die Tür zur Küche auf. „Oh, oh doch das tut er.“ Dawn stellte den Stapel Geschirr auf der Theke ab. Gabriella kam hinter der Kühlschranktür hervor und nahm Buffy das Tablett mit den Gäsern ab. „Streitet nicht ihr beiden. Gott sieht alles.“ Sie setzte die Gläser in den Geschirrspüler. „Ich sagte doch nur, das Mr. Turner, auf meine Schwester steht.“ Dawn füllte ebenfalls den Geschirrspüler. „Mr. Turner, soso. Ein gutaussehender Mann, ein bißchen ruhig, aber stille Wasser sind ja bekanntlich tief….” Sie gluckste leise. „Gabriella hören Sie auf. Ich bin eine verlobte Frau.“ „Schätzchen, auch verlobte Frauen dürfen hier und da mal ein Blick riskieren.“ Buffy senkte den Kopf um ihre Röte zu verbergen, die sich in ihrem Gesicht ausbreitete. „Ok, ok, ich gebs zu, er sieht wirklich heiß aus, aber dass soll nicht heißen, dass......“ Dawn rollte mit den Augen und zog sich sich die Küchentheke. „Buffy je mehr du es abstreitest, desto weniger glauben wir dir, nicht wahr, Gabriella?“ Sie kicherte und sprang hinunter und verschwand lachend aus der Küche. Buffy sah ihr hinterher. Seufzend wandte sie sich wieder dem Geschirrspüler zu. „Hab kein schlechtes Gewissen. Mr. Finn ist sehr netter und angenehmer junger Mann, aber du bist eine junge und hübsche Frau. Und Mr. Turner ist ein attraktiver Mann....“ Sie nahm Buffys Hand und tätschelte sie liebevoll. „Was ist dabei? Er ist doch nicht der Erste, den du attraktiv findest, oder?“ „Nein“, schüttelte Buffy den Kopf. „Natürlich nicht, aber...“ „Schhh...mach dir keine Sorgen. Das vergeht schon wieder, hm?“ Buffy lächelte und drückte die Hand der Haushälterin. „Komm geh ins Bett, du siehst müde aus.“ Gabriella schubste sie aus der Küche. Buffy schloss die Tür hinter sich, als sie hörte wie ihr Vater und Liam aus dem Arbeitszimmer kamen. „Ich erwarte, dass Sie sich daran halten Mr. Turner.“ Die Stimme ihres Vaters klang ernst. „Natürlich, Sir“, antwortete Liam ruhig. „Sehr schön, ich bin wirklich froh, dass wir das geklärt haben. Dann erwarte ich Sie morgen früh um 9.00 Uhr.“ Buffy trat aus dem Schatten und die beiden Männer drehten sich um. „Buffy, ich dachte du bist schon oben“, ihr Vater sah sie erstaunt an. „Wir haben Gabriella noch beim abräumen geholfen, Dawn ist oben und ich wollte.....“ Sie sah an ihrem Vater vorbei zu Liam, der im Dunkel stand. Er hatte die Hände in den Taschen seines Mantels vergraben. „Ich wollte fragen, wann Mr. Turner morgen kommt, aber das hat sich ja jetzt erledigt.“ „Morgen um 9.00 Uhr. Auf Wiedersehen, Mr. Turner.“ Er hielt Liam die Hand hin und schüttelte sie kräftig. „Auf Wiedersehen, Sir.“ Hank Summers drückte Buffy ein Kuss auf die Stirn. „Ich bin in meinem Arbeitszimmer, wenn du mich suchst. Geh schlafen, meine Kleine, du siehst müde aus.“ Er drückte kurz ihre hand und ging in sein Büro. Buffy und Liam standen sich gegenüber. „Also.....“, sagten beide. Sie lachten leise und Liam hob auffordernd den Arm. „Bitte, fangen Sie an.“ „Also, ich hoffe, dass wir Ihnen keine Umstände machen.“ Sie verschränkte die Finger ineinander. Liam blickte zu Boden. „Eigentlich müsste ich das sagen“, meine Liam leise. Buffy sah auf. „Wieso?“ „Immerhin mische ich mich in Ihr Leben ein und....“ Buffy winkte ab. „Nein, ich weiß, worum es geht und das mein Vater sich große Sorgen macht. Es wird schon alles gut gehen.“ „Ja, das wird es Miss Summers. Ich verspreche es Ihnen“, er sah sie ernst an und Buffy wurde es heiß unter seinem Blick. Gott, dieser Mann kann damit Eis zum schmelzen bringen. Sie wurde unruhig und ging schnell zur Tür. „Auf Wiedersehen, Mr. Turner. Bis morgen.“ Sie öffnete die große Eingangstür und angenehm kühle Luft strich über ihr erhitztes Gesicht. „Gute Nacht, Miss Summers. Träumen Sie was schönes....“ Er ging an ihr vorbei, ihre Körper berührten sich und Buffy erzitterte unwillkürlich. Leise schnurrte der Wagen über die regennasse Straße. Die Lichter der entgegen kommenden Fahrzeugte spiegelten sich in den Pfützen der Fahrbahn. Bei jeder Bewegung quietschten die Scheibenwischer unangenehm in seinen Ohren. Die müssen ungebedingt ausgewechselt werden, dachte Liam zum wiederholten Male und spürte wie sich ein bohrender Schmerz in seinen Schläfen breit machte. Er wusste ganz genau, dass er das die Dinger sowieso nicht austauschen würde, und sich beim nächsten Regen wieder darüber ärgern würde. Aus dem Radio drang leise Musik, Liam drückte aufs Gaspedal und die Schatten der Bäume zogen an ihm vorbei. Ihr Gesicht tauchte vor seinem inneren Auge auf, ihr Lächeln, ihr sanfter Duft. Noch nie war er von einer Frau so fasziniert gewesen, wie von Buffy Summers. Innerlich schalt er sich einen Narren, doch immer wieder musste er an sie denken. Grimmig umklammerte er das Lenkrad. Wie sollte er diesen Job überstehen, wenn er wusste das sie in der Nähe war und für ihn unerreichbar war? Gott sie war so jung, so unschuldig, so rein. Er würde sie beschmutzen, er mit seiner Vergangenheit, seiner Qual und doch.......Liam spürte das Buffy Summers etwas verbarg, dass sie denselben Schmerz und dieselbe Qual wie er kannte. Plötzlich durchdrang ein durchdringendes Klingeln die Stille im Wagen und ließen ihn zusammen fahren. Er riss das Lenkrad herum und fluchte, aber das Schrillen hörte nicht auf. Er nahm den Fuß vom Gas und wühlte in den Taschen seines Mantels. „Verdammt“, rief er ins Telefon und wäre beinahe auf die Gegenfahrbahn gekommen. „Na vielen Dank, Alter.“ „Gunn?“ Liam klemmte sich das Handy zwischen Nacken und Schultern und versuchte einigermaßen wieder die Kontrolle über sein Auto zu kriegen. „Yeah, wo steckst du? Wes hat mir was von einem Job erzählt!“ „So, hat er das?“ Liam rollte dem den Augen. Dieser Brite konnte seine vorlaute Klappe einfach nicht halten. Am anderen Ende hörte Liam Gunn leise lachen. „Komm schon, so was bleibt nicht lange geheim, besonders nicht, wenn es um Summers & Bryce geht. Da hast du dir ja einen großen Fisch geangelt, mein Freund“, meinte Gunn. „Der große Fisch hat eher mich geangelt“, antwortete Liam sarkastisch und drückte die Lautsprechertaste seines Handys. Jetzt musste er wenigstens nicht mehr Gefahr laufen sich auf regennasser Straße zu Tode zu fahren. „Du weißt also davon?“ „Mann, du sprichst mit Charles Gunn, so etwas bleibt mir nicht verborgen. Meine Jungs und ich hatten eigentlich gehofft den Auftrag zu kriegen.“ Liam schnalzte mit der Zunge. Er wusste ganz genau, das Gunn nicht aus Spaß bei ihm anrief, obwohl sie eigentlich Konkurrenten sein sollten, hatten sie schon viele Aufträge und Jobs gemeinsam erledigt. Er schätzte Gunn als Freund und als Kollegen. „Du rufst doch nicht nur an um mir zu gratulieren, oder?“, fragte Liam und stellte das Radio leiser. Wieder lachte Gunn leise. „Was glaubst du?“ Er machte eine Pause und sprach dann mit ernster Stimme. „Nein, Liam, nicht nur deswegen. Die Sache ist ernst, verdammt ernst. Summers & Bryce wissen wahrscheinlich gar nicht, wie ernst und gefährlich es war, das Mandat des Drogenbarons zu übernehmen. Ich bin froh, dass du den Job gekriegt hast.“ „Danke. Kann ich auf deine Hilfe zählen?“ Er wusste Gunns Antwort bereits, noch bevor der andere Mann antwortete. „Natürlich, mein Freund. Ich wäre enttäuscht, wenn du sie nicht gewollte hättest.“ Liam nickte und bog in Straße ein, wo seine Wohnung lag. Dunkel und verlassen ragte das Mietshaus in die Höhe. Bei diesem Anblick überkam ihn das Gefühl von Leere und Einsamkeit. Besonders wenn er an das Haus der Summers dachte. Groß, hell, gepflegt, kein Vergleich zu dem Gebäude vor ihm. „Ich wünsch dir was. Ruf an, wenn du mich brauchst!“ „Ok“, murmelte Liam ins Telefon und legte auf. Er bremste sanft und blieb aber im Auto sitzen. Gunns Worte hatten ihn nachdenklich gemacht. Hatte er sich nicht zu viel aufgehalst, war es ihm überhaupt möglich die beiden jungen Frauen zu schützen. Er hatte schon einmal versagt....Er fuhr sich seufzend durch die Haare und stieg dann aus. Beinahe lautlos glitt er in die Schatten des Gebäudes, er schloss die Tür zu seiner Wohnung auf und knipste die Lampe im Flur an. Das Licht schmerzte seine übernächtigten Augen und er beschloss es wieder auszumachen. Mit einem Ruck trat er sich die Schuhe von den Füßen und stolperte auf dem Weg ins Schlafzimmer über einen Karton. Fluchend stieß er den Karton aus dem Weg. Wie lange lag das Ding nun schon hier, er hatte keine Ahnung und es war ihm auch egal. Tappend schlurfte er ins Schlafzimmer und ließ sich stöhnend aufs Bett fallen. Seine Wohnung war karg eingerichtet, fast spartanisch, nach dem Tod seiner Eltern, hatte er fast alles verkauft oder verschenkt. Ihm lag nichts mehr daran, bis auf ein paar Kunstgegenstände und Dinge von denen er sich nicht hatte trennen, war die Wohnung leer. Sauber, aber es war als würde sie nicht bewohnt sein. Der einzige Luxus war das große Bett, welches fast den ganzen Raum einnahm. Liam setzte sich auf und ging ins Badezimmer. Das Badezimmer war ebenfalls nur mit dem nötigsten eingerichtet. Er machte die Dusche an und stellte sich vor das Waschbecken. Sein Gesicht blickte ihm entgegen. Die Ringe unter seinen Augen waren dunkler geworden und die Falten um seinen Mund tiefer. Gott alter Junge, du siehst scheiße aus, bei diesem Gedanken musste er lächeln. Als Liam unter die Dusche trat und das heiße Wasser seine breiten Schultern runterfloss, schloss er genüßlich die Augen. Dabei schweiften seine Gedanken zu dem heutigen Tag. Zum wiederholten Mal in dieser Nacht, sah Buffy auf die Uhr. Hatte sich der Zeiger überhaupt bewegt? Stöhnend ließ sie sich wieder in die Kissen sinken. Vier Uhr morgens und sie hatte nicht eine Minute geschlafen. Das macht meinen Teint auch nicht besser, dachte sie ironisch und griff nach dem Telefon. Sie überlegte kurz und wählte dann. Leises Tuten drang in ihr Ohr. „Wasisch?“ „Willow, hi, hier ist Buffy....“ „Buffy?“ Am anderen Ende der Leitung gab es Gemurmel und Buffy war kurz davor wieder aufzulegen, sie hatte nicht bedacht, dass alle anderen schliefen oder wenigstens schlafen wollten. „Willow, es tut mir leid. Schlaf weiter...“ „Ich bin wach, bin wach. Warte ein Moment.“ Buffy zog die Beine an den Körper und blickte in die Dunkelheit. „So da bin ich wieder. Was ist los?“ „Gar nichts“, murmelte Buffy. Willow lachte leise am anderen Ende. „Gar nichts, und deswegen schmeisst du mich um....vier Uhr aus dem Bett?“ Nun musste auch Buffy grinsen. Sie konnte es fast vor sich sehen, wie ihre beste Freundin am Küchentisch saß oder sich gerade einen Tee aufbrühte. „Nein wirklich es ist alles in Ordnung.“ „Streit mit Riley?“ Buffy schüttelte veherment den Kopf, wenn es doch nur so einfach wäre. „Nein, nein, Riley er ist....er ist fantastisch. Es ist....Dad hat einen neuen Fall übernommen.“ „Die Verteidigung des Drogenbarons“, fragte Willow interessiert. „Machst du dir Sorgen um deinen Vater?“ „Ja unter anderem. Er hat Angst um Dawn und mich, das kann ich verstehen, aber zu unserem Schutz hat er jemanden engagiert, der unser Haus bewacht.“ „Einen Bodyguard?“ Draußen schrie ein Käuzchen, und eine Katze fauchte. Buffy stand auf und ging nervös im Zimmer auf und ab. „Ja so was ähnliches. Er soll uns beide bewachen, Dad hat Angst, dass uns dasselbe passiert wie dem obersten Richter.“ „Buffy, da kann ich deinen Vater voll und ganz verstehen. Er ist eine Person der Öffentlichkeit, aber seine Schwachstelle seid ihr, du und Dawn.“ „Jaja, klar, aber wenn es nur das wäre. Gott Willow....ich weiß nicht.....“ Sie schluchzte leise. Plötzlich war ihr alles zu viel, am liebsten hätte sie sich irgendwo verkrochen, an einem dunklen Plätzchen. „Dieser Mann, Liam Turner, er....“ „Liam Turner, ist das der Bodyguard?“ Buffy nickte: „Ja, er.....“ „Er gefällt dir?“, fragte Willow vorsichtig. „Ich...nein....doch auf eine völlig abgedrehete Art und Weise, gefällt er mir...“ Buffy setzte sich aufs Fensterbrett und lehnte den Kopf an die kühle Scheibe. Es war verrückt, sie kannte diesen Typen überhaupt nicht, hatte höchstens ein dutzend Wörter mit ihm gewechselt, aber er ging ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Die dunkle, sanfte Stimme und dieses kleine halbe Lachen. „Und das macht dir Sorgen?“ „Nein...vielleicht ein bißchen. Ich meine, Riley und ich sind verlobt, wir wollen heiraten. Ich liebe ihn“, fügte sie mit Nachdruck hinzu. „Na und, Buffy. Hab doch deswegen kein schlechtes Gewissen, dieser Turner wäre doch nicht der erste Mann, der dir gefällt, oder?“ „Nein natürlich nicht, aber bei ihm ist das irgendwie anders. Er fasziniert mich, Willow. Anders als Riley, anders als jeder Mann....“ Buffy verstummte, als ihr bewusst wurde worüber sie redete. Sie fuhr sich nervös über das Gesicht und streckte sich, dabei knackten ihre Gelenke. Ich brauch wirklich eine Massage, dachte Buffy. Eine richtig schöne, entspannende Massage, mit Ölen. Sie schloss die Augen bei dem Gedanken. Sie sah sich schon auf dem Bett liegen und Liam, der sie mit diesen wahnsinnigen Händen massierte. Stop, stop.....abrupt erwachte Buffy aus ihrer Phantasie. Was war den nur los mit ihr? „Buffy? Haallooo? Bist du noch dran?“ „Entschuldige bitte....“ sichtlich verwirrt nahm Buffy ihre Wanderung durchs Zimmer wieder auf. „Du scheinst mir ein bißchen abwesend zu sein. Soll ich morgen vorbei kommen, wenn dieser mysteriöse Mr. Turner zu euch ins Haus kommt?“ Erleichtert stieß Buffy Atem aus. „Oh ja, das wäre einfach fantastisch. Eigentlich wollte Dad morgen frei nehmen und ich habe Riley gefragt, ob er nicht auch kommen möchte..“ „Und..hat er zugesagt?“ „Nein“, Buffy schüttelte den Kopf und setzte sich aufs Bett. „Er hat einen wichtigen Termin, den er so kurzfristig nicht verschieben konnte, sonst wäre er sehr gern gekommen.“ Buffy hörte, wie Willow am anderen Ende einen Stuhl zurückschob. „Ist doch kein Problem. Wann soll es denn los gehen?“ „Dad meinte so gegen 9.00h, meine Vorlesungen beginnen erst um 15.00 Uhr, das heißt ich wäre dann den ganzen Vormittag allein mit ihm im Haus. Dawn ist in der Schule.“ „Nun bleib mal ganz ruhig, vielleicht machst du dir einfach nur viel zu viele Sorgen und der Typ ist nicht halb so attraktiv, wie am Abend.“ Buffy schnaubte: „Das hoffe ich. Leg dich wieder hin, Will und vielen Dank.“ „Ok, dann bis morgen oder besser gesagt bis später.“ Es klickte in der Leitung und um Buffy wurde es still. Mit einem Seufzen ließ sie sich aufs Bett fallen und starrte nachdenklich an die Decke. Willow hatte bestimmt Recht, wahrscheinlich hatte sie sich die Gefühle einfach zu eingebildet. Sie legte das Telefon auf den Nachttisch und rollte sich in die weichen Decken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)