Der etwas andere Traum... eine Vorahnung? von abgemeldet (basierend auf Träumen, die ich wirklich geträumt habe!) ================================================================================ Kapitel 4: Wiedersehen in Sapporo --------------------------------- Dieses Jahr - etwa im Herbst 2007 - war ich alleine nach Japan gekommen. Ich besuchte dieses mal auch niemanden. Ich wollte einmal in meinem Leben dort sein, wo der erwählte meines Herzens - Ryuichi - aufwuchs. In Sapporo. Völlig frei von all dem täglichen Arbeitsstress in Deutschland. Denn nun ging ein weiterer Traum für mich in Erfüllung. Ich war nun endlich in Sapporo und lief gedankenverloren durch die nächtlich beleuchteten Straßen Sapporos. In Gedanken bei Ryuichi achtete ich nicht auf den Weg und stieß auf einer Treppe doch recht unsanft mit einem jungen Japaner zusammen, den ich durch die Dunkelheit zunächst nicht erkannte. Das Gleichgewicht verlierend fiel ich unsanft zu Boden. Der Japaner jedoch, konnte sein Gleichgewicht noch halten und blieb somit stehen. "Pass doch auf, wo du hin rennst!", motzte ich und rieb mir meinen schmerzenden Hintern. "Es tut mir leid, ich war in Gedanken...", entschuldigte sich der schwarzhaarige Jüngling. "Hast du dir weh getan?", fragte dieser lächelnd und bat mir höflich seine Hand an, als Zeichen, mir aufhelfen zu wollen. Ich griff nach seiner Hand und ließ mich nach oben ziehen. Wieder auf den Beinen sah ich ihm in die Augen. "Danke nein. Alles in Ordn..." Ich stockte mitten im Satz, als ich erkannte, dass Ryuichi es war, der nun vor mir stand. Ich traute meinen Augen nicht. "Ryuichi? Bist du es wirklich?", fragte ich vorsichtig um sicher zu gehen, mich nicht zu täuschen. Ryuichi sah mich ungläubig an, als auch er mich nun erkannte. "Julia...!? Was... aber... ich denke du bist in Deutschland?!" Er konnte ebenfalls kaum glauben, dass ich nun wirklich vor ihm stand. "Ja. War ich auch noch bis gestern. Ich wollte unbedingt mal nach Sapporo - in deine Heimatstadt. Und nun habe ich mir diesen Traum endlich erfüllt. Dass ich dich auch noch treffe hätte ich nicht gedacht. Grade bei eurem vollen Terminplan.", sagte ich freudig und strahlte ihn an. Ryuichi lächelte ebenfalls. "Ich bin auch nur durch Zufall hier. Ich besuche grade meine Mutter, da wir nun eine Woche frei haben und mit unserer Zeit machen können, was wir möchten." Ryuichi war sichtlich erfreut, mich wieder zu sehen. Er erinnerte sich an unseren kurzen und dennoch bedeutenden Abschied an der Konzerthalle letztes Jahr. Wie gerne hätte er noch länger mit mir geredet gehabt. Er erinnerte sich an alles, was ich ihm sagte. Auch an das, dass ich ihn liebte. Das konnte er weder vergessen noch verdrängen, geschweige denn, dass er das überhaupt vergessen wollte. Ryuichi sprang über seinen Schatten und zog mich in seine Arme - strich mir dabei zärtlich über den Rücken. Ein angenehmer Schauer fuhr mir über den Körper. "Ich habe dich vermisst...", hauchte er mir ins Ohr und gestand es sich somit gleich selbst ein, dass ich ihm das Jahr über gefehlt hatte. "Ich dich auch...", gestand ich. Ich schluckte und krallte mich an ihm fest. Ich kniff die Augen zu und öffnete sie wieder um sicher zu gehen, dass ich nicht träumte. Aber es war kein Traum. Ryuichi stand wirklich vor mir und hielt mich in seinen Armen. "Ryu...", begann ich und krallte mich an seiner Jacke fest. Ryuichi drückte mich noch fester an sich. Ich sah ihn mit glänzenden Augen an, ehe ich mit meinem Satz fortfuhr. "Ryu. Auch... wenn ich mich an nicht alles erinnern kann... Deine Berührungen letztes Jahr hatten sich in jeden Nerv und in jede Faser meines Körpers eingebrannt! Meine Sehnsucht nach dir fraß mich förmlich auf ~ sie zerriss mich." Tränen sammelten sich in meinen Augen und liefen meine Wangen hinab. Sie hinterließen Spuren der Freude auf meinem Gesicht. Die Freude des Wiedersehens. "Mir ging es genau so...", gab er offen zu und sah mir tief in meine graublauen Augen. Er liebte diese Augenfarbe, da er so was nur selten zu sehen bekam. Schließlich waren die Japaner alle braunäugig - es sei denn sie trugen farbige Kontaktlinsen. "Du glaubst gar nicht, wie oft ich Keita und Ryohei damit genervt habe, dass ich dich wieder sehen wollte." Ryuichi musste leicht kichern, als er an die genervten Blicke der beiden dachte. Jedoch wurde sein Blick sofort wieder ernst. "Deine Mailadresse scheint nicht mehr funktioniert zu haben, sodass ich keinen Kontakt zu dir aufnehmen konnte.", seufzte er. "Ich hatte mich schon fast damit abgefunden, dich wohl nie wieder zu sehen." Mit glänzenden Augen sah er mich an. Froh darüber, mich endlich in seinen Armen halten zu können. Froh, in meiner Nähe zu sein. Auch ich war froh, nun endlich wieder bei ihm zu sein, seine starken Arme um mich zu spüren und seine Nähe genießen zu dürfen. Unbewusst kuschelte ich mich etwas an und atmete tief durch. "Nun bin ich ja da...", sagte ich sanft und sah auch ihm nun bewusst in seine tiefbraunen Augen. Ich verlor mich regelrecht in seinen Augen. Ein Glück, dass er mich grade im Arm hielt. Denn je länger ich hineinsah, desto weicher wurden meine Knie - desto schwerer war es für mich, mich auf den Beinen zu halten. Im mal wieder unpassendsten Moment klingelte Ryuichis Handy. Dieses Mal war es Ryohei, der ihn anrief. Am liebsten hätte er das Handy gegen den nächsten Baum geschmissen, wozu er auch schon ausholte. Jedoch beherrschte er sich und ging ran. "Hey Ryo, was gibt’s denn?", fragte er höflich, in der Hoffnung, nicht genervt zu klingen. Ryohei - der derzeit ebenfalls in Sapporo bei seiner Mutter war - hatte Liebeskummer und wollte unbedingt mit Ryuichi reden. Er war scheinbar ziemlich fertig und wollte unbedingt mit Ryuichi reden. Dieser ließ sich überreden. "Ist okay. Ich komme dann...", seufzte Ryuichi. "Schön.", kam es von Ryohei, der am anderen Ende der Leitung gequält lächelte. "Also bis gleich.", meinte Ryuichi und legte mit einem genervten Blick auf. Ryuichi sah mich traurig an. "Ich muss noch mal weg...", seufzte er. Auch ich sah ihn nun traurig an. Ich fand es schade, nun schon von ihm weg zu müssen, wo ich ihn doch grade erst wieder getroffen hatte. "Wir... können uns ja morgen zu einem Essen treffen, was meinst du?", schlug der Schwarzhaarige vor. "Oh ja, das wäre schön.", stimmte ich fröhlich lächelnd zu. Ryuichi zog mich erneut in seine Arme und ich schmiegte mich an ihn. "Gut, dann würde ich sagen, treffen wir uns morgen um 17 Uhr wieder hier.", ergänzte er. Sich auf den nächsten Tag freuend, ließ er wieder von mir ab und lächelte mir entgegen. Ich schmolz sichtlich dahin bei seinem Lächeln. "Lächle nicht immer so süß.", sagte ich, den Blick abneigend und wurde nun etwas rot. Ryuichi stupste mir auf die Nasenspitze. "Was ist, wenn ich es nicht schaffe?", fragte er breit grinsend. "Dann darfst du mich demnächst aufwischen, weil ich dann wohl geschmolzen bin", gestand ich grinsend und sah tief in seine Augen. Eine Weile noch sahen wir uns einfach nur an, ehe sich Ryuichi seufzend erinnerte, dass er noch zu Ryohei sollte. "Also dann...", meinte er schweren Herzens. "Ich muss dann mal." "Ja... schade drum... wirklich!", sagte ich wieder etwas traurig und wollte ihn am liebsten festhalten. "Dann bis morgen." "Ja. Bis morgen!", sagte er lächelnd und wandte sich zum gehen. "Ich freu mich schon!" "Ich mich auch!", rief ich ihm nach und winkte noch einmal. Auch Ryuichi winkte mir noch einmal zu ehe er zu Ryohei los eilte. Seufzend sah ich ihm nach, machte mich dann jedoch auch auf den Heimweg. Immerhin war es schon spät. Den gesamten Weg über lächelte ich vor mich hin. Als ich am nächsten Tag aufwachte, war es bereits fast Mittag. Ich hatte diese Nacht gut und lange geschlafen gehabt und fand es ganz gut, nicht so früh aufgewacht zu sein. Denn um so kürzer war die Zeit, bis ich Ryuichi endlich wieder sehen konnte. In 5 Stunden war es so weit. Ich konnte es kaum noch erwarten, ihn endlich zu treffen. Nervös schlenderte ich ins Bad um mich zu duschen, damit ich etwas wacher wurde und mich etwas frisch machen konnte. Fertig geduscht ging ich in mein Zimmer um mich anzuziehen. Ich hatte Hunger und wollte etwas Frühstücken. Im Frühstücksraum des Hotels, in dem ich war, setzte ich mich an einen ruhigen Platz in einer Ecke, während mein Blick das Buffet streifte und ich überlegte, was ich essen könnte. Entschlossen trottete ich zum Buffet und nahm mir ein paar Sachen auf den Teller. In Gedanken bei Ryuichi und dem bevorstehenden Treffen am Nachmittag, fing ich langsam zu essen an, starrte dabei aus dem Fenster neben mir. Einige Zeit verstrich und ich wusste nicht, wie lange ich noch da saß, und aus dem Fenster sah, nachdem ich aufgegessen hatte. Auf jeden Fall war es sehr lange. Plötzlich erschrak ich und fuhr hoch, als ein Bediensteter des Hotels mich freundlich darauf aufmerksam machte, dass der Raum nun bis zum Abend geschlossen werden sollte. "Aber sicher, kein Problem.", sagte ich freundlich lächelnd und begab mich auf den Weg in mein Zimmer. Die Uhr zeigte nun 13:45 Uhr. Es waren also nur noch knapp 3 Stunden, bis zu dem Treffen. Immer nervöser werdend ließ ich mich auf das Bett fallen und schaltete den TV ein, um die Zeit herum zu bekommen, bis es endlich so weit war. Um es nicht zu verpassen, stellte ich mir meinen Wecker, damit ich rechtzeitig los gehen konnte. Pünktlich um 16:30 Uhr klingelte mein Wecker, der mich daran erinnern sollte, nun langsam los zu gehen. "Auweh. Schon halb fünf...", murmelte ich und rappelte mich aus dem Bett, schlich noch einmal ins Bad um zu sehen, wie ich aussah - alles war perfekt, genau so wie es sein sollte. Leicht lächelte ich mein Spiegelbild an. Aus dem Bad wieder draußen, schnappte ich noch mein Handy und meinen Zimmerschlüssel, schwang mich in meine Jacke und begab mich auf den Weg zu der besagten Treppe. Der Treffpunkt von Ryuichi und mir. Dort angekommen, lehnte ich mich gegen eine Mauer. Ryuichi war noch nicht da, aber das störte mich nicht. So konnte ich mich noch einmal mental auf das Treffen vorbereiten. 12 Minuten waren es noch bis die Uhr auf 17 Uhr stehen würde. Nervös spielte ich mit meinem Zimmerschlüssel und starrte abwechselnd nach links und rechts, in der Hoffnung Ryuichi vielleicht doch schon ein paar Minuten früher zu sehen. Dem sollte auch so sein. Ryuichi lief auf mich zu und lächelte mir schon von weitem entgegen. "Hi Süße!", begrüßte er mich, als er nur noch ein paar Meter weit entfernt war. "Hattest du lange warten müssen?" Ryuichi gab mir einen flüchtigen Wangenkuss und stand nun breit grinsend vor mir. "Nein, nur 2 Minuten.", antwortete ich und fasste mir an die Wange, auf der noch vor kurzem Ryuichis weiche Lippen verweilten. "Na dann geht es ja.", meinte er lächelnd. Wie schon am Vortag stupste er mir zärtlich auf die Nasenspitze. Er sah verlegen zur Seite, als sich ein roter Schimmer auf seinen Wangen bemerkbar machte. "Was ist denn los? Du wirst ja rot!", kicherte ich und piekste ihm sanft in die Wangen - bedacht darauf, ihm nicht weh zu tun. "Ich... äh..." Ryuichi suchte nach den richtigen Worten, konnte sich ein weiteres Lächeln nur schwer verkneifen. "Ich würde sagen, wir gehen dann los!", redete er sich aus der Situation heraus, schnappte meine Hand und lief mit mir in Richtung des Restaurants, das er sich für heute rausgesucht hatte. Die ganze Zeit über hielt Ryuichi unbewusst meine Hand. Keiner von uns beiden sagte etwas, sondern liefen - unseren eigenen Gedanken nachgehend - Hand in Hand zu dem Restaurant. Leicht errötend sah ich auf Ryuichis Hand, die noch immer die meine umfasste. Wenig später erreichten wir das Restaurant. "Da wären wir.", sagte Ryuichi mit sanfter Stimme und lächelte - registrierte nun, dass er meine Hand noch immer fest hielt. Er machte jedoch keinerlei Anstalten, meine Hand wieder los zu lassen, errötete stattdessen wieder ein wenig. Als wir das Restaurant betraten, nahm Ryuichi mir die Jacke ab und hing sie an die Garderobe - gefolgt von seiner eigenen, die er über meine hängte. Der Kellner deutete uns auf einen freien Platz und nahm auch gleich die Bestellung der Getränke auf, während er uns eine Speisekarte überreichte. Wenig später brachte der Kellner auch schon die bestellten Getränke. "Haben Sie schon ein Menü gewählt?", fragte der Kellner höflich und sah uns fragend an. Ryuichi bestellte sich einen einfachen Nudelauflauf mit Champignons, hingegen ich mich für gegrillten Oktopus entschied. "Oktopus?", fragte Ryuichi erstaunt. "Ja.", meinte ich und lächelte ihm süß entgegen. "Das esse ich bei mir zuhause im Ort auch gerne, wenn ich einmal auswärts essen gehen sollte, was jedoch selten der Fall ist." "D... darf ich dann mal kosten?", fragte Ryuichi vorsichtig. Er kannte Oktopus noch nicht, und war daher neugierig, wie es wohl schmeckt. "Na klar!", strahlte ich und malte mir aus, welch süßer Anblick sich mir bieten würde, wenn Ryuichi sich von mir würde füttern lassen. Allein der Gedanke daran ließ mich erröten, weshalb ich diesen Gedanken lieber wieder verwarf. Ryuichi schmunzelte, als er sah, dass mir plötzlich die Röte in die Wangen schoss und verlegen zur Seite sah. Er beugte sich ein wenig über den Tisch, um mir sanft einen Finger ans Kinn zu legen und meinen Kopf zu sich zu drehen. "Du musst doch nicht gleich rot werden", sagte er lächelnd, sah mir dabei tief in die Augen, was dazu führte, dass ich noch stärker errötete, als es ohnehin schon der Fall war. "Ryu...", begann ich, wollte ihm sagen, was ich mir vorgestellt hatte - kam jedoch nicht mehr dazu, da der Kellner mit den Tellern grade auf uns zu lief. Fast schon dankbar sah ich den Kellner an. "Bitte schön, die Herrschaften. Lassen Sie es sich schmecken.", sagte der Kellner höflich lächelnd, als er uns die Teller vor die Nase stellte und lächelnd wieder in Richtung Küche lief um für die nächsten Gäste das Essen zu holen. Ryuichi packte sich die erste Portion Nudeln auf die Gabel, aß sie jedoch nicht selbst, sondern hielt sie mir vor die Nase. Ich sah erstaunt auf die Gabel, danach wieder zu Ryuichi. "Du willst doch jetzt nicht etwa, dass ich...?", fragte ich und sah Ryuichi fragend an. "Doch, doch!", grinste Ryuichi. "Genau das will ich!" Weiterhin hielt er mir die Gabel hin, dachte gar nicht erst daran, sie wieder weg zu ziehen, wartete bis ich einwilligte, ihm diesen Gefallen zu tun. Ich kniff kurz die Augen zu - beugte mich dann jedoch nach vorne um die Nudeln zu essen, wie Ryuichi es sich wünschte. "Zufrieden?", brachte ich schüchtern heraus und lächelte ihn verlegen an. Erneut lag ein roter Schimmer auf meinen Wangen. "Ja, bin ich", stimmte er zu und auch er lächelte - sogar sehr süß. Ich sah ihn breit lächelnd an und sah in seine tief braunen Augen in denen ich mich wieder einmal verlor. Stundenlang könnte ich in die kleinen Äuglein sehen, die mich grade verliebt ansahen. "Du siehst süß aus, weißt du das?", wisperte ich, schnitt gleichzeitig ein Stück von meinem Oktopus ab und hielt es Ryuichi danach vor die Nase. "Hier, du wolltest probieren", sagte ich und grinste ihn breit an. Ryuichi beugte sich leicht über den Tisch und aß das Stück, kaute eine Weile darauf herum und schluckte es letztendlich runter. "Hey, das schmeckt besser, als ich dachte.", sagte Ryuichi überrascht. "Siehst du mal, ich habe eben einen guten Geschmack", kam es von mir. Und ich muss gestehen, er sieht verdammt süß aus, wenn er sich füttern lässt... Kurz darauf aß ich selbst etwas Oktopus, ließ meinen Blick jedoch nicht von Ryuichi ab. Auch Ryuichi stocherte in seinen Nudeln herum und fing ebenfalls an zu essen. Ryuichi war als erstes mit seinem Essen fertig und beobachtete mich etwas. "Darf ich noch etwas haben?", fragte er vorsichtig. "Na klar.", sagte ich und hielt ihm ein etwas größeres Stück entgegen. Lächelnd sah ich zu, wie er auch dieses Stück verputzte. Da nun nur noch ein kleines Stück auf dem Teller lag, gab ich auch dieses bewusst Ryuichi. "Dann hast du ja gar nichts mehr...", bemerkte Ryuichi. "Macht nichts. Nimm ruhig.", sagte ich lächelnd. Erneut wurde ich leicht rot, als ich ihm in die Augen sah. Auch er blickte in meine Augen - ebenfalls errötend und bedankte sich höflich. "Was hältst du davon, wenn wir noch etwas spazieren gehen?", wollte er wissen. "Gerne", strahlte ich und kramte nach meinem Geldbeutel. "Lass stecken, das geht auf mich.", winkte Ryuichi ab, als er meinen Geldbeutel bemerkte. Verlegen bedankte ich mich bei ihm. Ich war es nicht gewohnt, dass man mir das Essen bezahlte. Er winkte den Kellner herbei und gab ihm das verlangte Geld. "Auf Wiedersehen!", sagte Ryuichi zum Kellner und stand auf. Auch ich verabschiedete mich. Ryuichi reichte mir die Hand und deutete zum gehen. Ich tat wie von ihm verlangt, legte meine Hand in seine und folgte ihm. Ryuichi reichte mir meine Jacke und half mir hinein, schnappte danach seine eigene und verließ mit mir das Restaurant. Wieder nahm Ryuichi meine Hand - dieses Mal jedoch dessen völlig bewusst. "Ich hoffe es hat dir geschmeckt", murmelte er und sah mich von der Seite an, als wir zum Park liefen. "Aber sicher.", bejahte ich lächelnd. Eine Weile liefen wir - Hand in Hand - schweigend nebeneinander her. "Wo bringst du mich eigentlich hin?", fragte ich neugierig. "Lass dich überraschen.", hauchte er geheimnisvoll in mein Ohr. Wenig später kamen wir an einem Park an. "Hier sind wir. Ich bin gerne hier, wenn ich mal hier in Sapporo bin. Hier kann ich abschalten und den ganzen Stress vergessen.", sagte Ryuichi leise und blieb an einem kleinen Teich mit einigen Bäumen rund um stehen. "Das glaube ich, dass du gerne hier bist. Ich liebe diese herbstliche Landschaft!", sagte ich begeistert, und atmete die frische Herbstluft Sapporos ein, bewunderte gleichzeitig die vielen bunten Bäume, die hier im Park standen. "Ich auch", sagte Ryuichi und tat es mir gleich. "Ich dachte mir schon, dass es dir gefällt, daher hab ich dich hier her geführt.", sagte Ryu lächelnd und sah mich an. "Ja, es ist sehr schön hier!" brachte ich leise heraus, sah mich noch etwas in dem Wunderschönen Park um. Ryuichi sprang abermals über seinen Schatten, drückte mich sanft gegen einen der Bäume. Er sah mir dabei tief in die Augen und fuhr mir hauchzart mit seinem Daumen über die Lippen, wanderte Millimeter für Millimeter mit der Hand über meine Wange hinweg bis in meinen Nacken, wo er mich langsam zu kraulen begann. Er schloss die Augen und legte seine Lippen sanft auf meine Wange. Auch ich schloss nun meine Augen und fühlte ein angenehmes Kribbeln durch meinen Körper ziehen. Langsam bewegte er seine Lippen, an jeder berührten Stelle ein leichtes Brennen hinterlassend, weiter hin zu meinem Ohrläppchen, an dem er zärtlich knabberte. Noch immer hielt er die Augen geschlossen und schmiegte sich mit seinem Körper leicht gegen mich. Wieder von meinem Ohrläppchen ablassend fing er an, meinen Hals mit süßen Küssen zu bedecken. "Ryu..." Unweigerlich entkam es mir mehr stöhnend als sagend, weshalb ich augenblicklich verstummte und wenige Momente später feststellen musste, dass Ryuichi seine Hand unter mein Kinn gelegt hatte, es anhob und mich zärtlich küsste. Mit der anderen Hand kraulte er weiterhin meinen Nacken. Würde ich nicht grade an einem Baum anlehnen, würde ich sicherlich meinen weichen Knien erlegen sein, da sich Ryuichis feuchte und warme Zunge langsam in meinen Mund schob und meine eigene zu massieren begann. Es mussten Minuten vergangen sein, als sich unsere Lippen wieder voneinander trennten. Zumindest kam es mir so vor. Im selben Moment sehnte ich mich wieder nach diesem süßen Kuss und dem Kribbeln, welches seine Berührungen ausgelöst hatten. Ryuichi wusste sehr wohl um die Wirkung seiner Küsse, weshalb er mich mit einem breiten Lächeln ansah. Verführerisch sah er mich an und blickte mir tief in die Augen. Er wollte mich nicht mehr gehen lassen und ich musste gestehen, dass es mir zweifelsohne genau so ging. Leicht lächelte er mich an und führte ein weiteres Mal unsere Lippen zusammen, dieses Mal leidenschaftlicher als zuvor, woraufhin er schon nach kurzer Zeit ein leises aber wohliges Seufzen vernehmen konnte, welches sich tief aus meiner Kehle geschlichen hatte. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)