Vergiss mein nicht von abgemeldet (Sess& Kago) ================================================================================ Kapitel 1: "Ich werde bei ihm bleiben!" --------------------------------------- Suchend schnüffelte der weißhaarige Junge mit den seltsamen Hundeohren im frischen Schnee. Der Schneesturm, der die gesamte letzte Nacht gewütet hatte, hatte sich erst vor ein paar Stunden gelegt und seitdem waren er und die bleiche Miko neben ihm schon auf der Suche nach einer ganz bestimmten Person. “Ich habe dir gesagt, dass du jetzt keine Spur mehr finden wirst, Inuyasha.”, meinte die Priesterin plötzlich in einem aufklärendem Tonfall, “Der Schnee wird ihren Geruch schon längst verwischt haben.” Als einzige Antwort erhielt die Miko einen wütenden Blick, dann wandte sich der weishaarige Junge wieder dem Boden zu. Ungefähr fünf Minuten sah die Priesterin mit den langen, schwarzen Haaren ihm schweigend zu, doch dann sprach sie weiter. “Jetzt mach dir keine Vorwürfe. Wir werden sie schon noch finden, nur nicht hier. So gesehen kannst du es als gutes Zeichen nehmen, dass du ihren Geruch hier nicht wahrnehmen kannst, denn dann ist sie ganz bestimmt nicht mehr hier. Und wenn sie nicht mehr hier ist wird Kagome bestimmt einen Unterschlupf gesucht und vielleicht auch gefunden haben. Wir sollten uns also lieber den Höhlen und verlassenen Hütten in der Umgebung zuwenden.” Einen Moment schien es so, als wolle Inuyasha die jung wirkende Miko neben sich ignorieren, doch dann stand er plötzlich auf und wandte sich ihr zu. “Keh, wir hätten sie schon gestern Abend suchen sollen! Komm, Kikyo.” Nachdem er das gesagt hatte, bot er der Miko seinen Rücken an, welche sofort behände auf diesen kletterte. Es war deutlich, dass die beiden das schon öfters gemacht hatten. Im nächsten Augenblick sprang Inuyasha auch schon davon. Langsam schlug Kagome die Augen auf. Wo war sie hier? Hatte sie sich nicht gestern Abend in den Schnee gelegt? Aber wie war sie dann hier her gekommen? Jemand musste sie hergebracht haben, nur wer? Sesshoumaru. Kurz blinzelte Kagome, dann setzte sie sich allmählich auf, um auch noch den letzten Rest Schlaf aus ihren Gliedern zu vertreiben. Ja, eindeutig, es war Sesshoumaru gewesen, der sie vor dem Erfrieren gerettet hatte. Jetzt konnte sie sich wieder erinnern. Erinnern konnte sie sich aber auch an das Warme Gefühl, dass in ihr hochgestiegen war, als er sie im Arm gehalten hatte. Auch jetzt glaubte sie noch, einen Hauch dieser Wärme in sich zu spüren. Nicht viel, aber er war eindeutig da und verhinderte, dass sich die mittlerweile gewohnte Leere wieder in ihr breitmachte. Wie war das möglich? Sie kannte ihn doch kaum und außerdem wusste sie nicht mehr über ihn, als dass er ein eiskalter und oft grausam wirkender Youkai war. Aber was änderte das schon? Es war so, wie es war und daran ändern konnte und wollte sie nichts. Außerdem hatte Kagome es schon vor einiger Zeit aufgegeben, über ihre Gefühle genauer nachzudenken. “Kagome-sama!” Verwundert sah die junge Miko in die Richtung, aus der der freudige Ruf gekommen war und erblickte sogleich ein ca. 10-jährige Mädchen, welches lächelnd auf sie zu gerannt kam. Im nächsten Augenblick hatte sich die Kleine schon in Kagome’s Arme geworfen, wo sie sich nun regelrecht festklammerte. “Rin-chan…”, leichtes Erstaunen lag in der Stimme der jungen Miko. Auf den ersten Blick hätte sie die kleine Begleiterin von Sesshoumaru kaum wieder erkannt. Zu sehr hatte sich das kleine Mädchen in den letzten 1 ½ Jahren verändert. Mittlerweile musste das Mädchen schon gute zehn Jahre alt sein, was sich auch stark an ihrem äußerlichem widerspiegelte. Zum einen war Rin ein ganzes Stück gewachsen, zum anderen hatte sie keinen kleinen Zopf mehr im Haar und den orange gemusterten Kimono von früher trug sie auch nicht mehr. Stattdessen trug sie jetzt einen dunkelblauen, der ihr aber mittlerweile auch etwas zu kurz zu sein schien. Aber wahrscheinlich war das Absicht, denn ansonsten würde das teure Kleidungsstück gewiss über den Boden schleifen. “Ich hatte so große Angst, dass du vielleicht gar nicht mehr aufwachst. Als Sesshoumaru-sama dich hergebracht hat, da hast du so sehr gezittert…”, schniefte Rin und klammerte sich noch etwas fester an die Miko vor sich. “Tut mir leid, wenn ich dir Sorgen bereitet habe, Rin-chan. Wo ist Sesshoumaru jetzt überhaupt? Ich muss mich noch bei ihm bedanken.”, beim letzten Teil blickte Kagome sich leicht suchend um. Sie konnte den Youkai in der Höhle nicht sehen, aber sie hatte dennoch das Gefühl, dass er noch in der Nähe war. Woher dieses Gefühl kam, wusste sie nicht genau, aber sie vermutete, dass es an ihren Kräften als Miko lag, die sie noch nie hatte richtig beherrschen können. “Er ist draußen, bei Jaken-sama und Ah-Uhn.”, antwortete Rin lächelnd, stand auf und wollte Kagome sogleich hinter sich herziehen. Die Miko ließ es einfach über sich ergehen. Sie hatte den Übermut des Mädchens noch gut in Erinnerung. Und irgendwie war sie auch froh darüber, dass sich das Gemüt des Mädchens nicht genauso wie ihr Aussehen geändert hatte. Als sie am Eingang der Höhle angekommen waren, wurden sie sofort vom grellen Tageslicht empfangen. Schützend hielt Kagome die Hand vor die Augen, bis diese sich an das helle Licht gewöhnt hatten. Erst dann sah sie sich um. Der zertrampelte Schnee vor der Höhle verriet ihr, dass Sesshoumaru und seine Gruppe hier schon etwas länger lagern mussten. Und wie zur Bestätigung sah sie nicht weit entfernt den zweiköpfigen Reitdrachen Ah-Uhn liegen, neben welchem es sich Jaken bequem gemacht hatte. Die beiden waren ganz genauso geblieben, wie Kagome sie in Erinnerung hatte. Das war aber auch kein Wunder, denn die beiden waren immerhin Youkai, genauso wie Sesshoumaru einer war. Sie lebten einfach viel länger als Menschen und veränderten sich auch dementsprechend langsamer. Um einen Beweis dafür zu bekommen, musste man sich nur Rin anschauen, die sich rein äußerlich in den letzten Jahren doch sehr gewandelt hatte. Doch die beiden dösenden Youkai interessierten sie im Moment nicht. Kurz blickte sie sich um und entdeckte auch sogleich Sesshoumaru, welcher sich auf einem Baum niedergelassen hatte. Der Inuyoukai hatte beide Augen geschlossen, doch Kagome wusste aus Erfahrung, dass er nicht schlief. Langsam lief sie zu ihm herüber, blieb einfach unter “seinem” Ast stehen und blickte dann Wortlos zu ihm auf. Sie wartete darauf, dass er ihr zeigte, dass er sie wahrgenommen hatte. Eigentlich war so etwas bei dem Youkai zwar unnötig, aber daran dachte die junge Miko im Moment nicht. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis Sesshoumaru seine Augen öffnete und ihren Blick schon fast gelangweilt erwiderte. Und erneut schoss dieses leicht warme Gefühl in Kagome hoch, dass kurzzeitig einen Großteil der Leere aus ihrem Innern vertrieb. Wie schaffte er das nur? Er hatte doch nichts anderes getan, als sie anzublicken, mit seinen goldenen Augen. Vielleicht lag es ja daran, dass seine Augen so sehr denen von Inuyasha ähnelten? Nein, das konnte es nicht sein. Sie sahen sich zwar ziemlich ähnlich, dass musste sie zugeben, aber in Inuyasha’s Augen hatte stets ein Feuer gelodert, welches in den Augen des Inuyoukais vor ganz und gar zu fehlen schien. Komisch, warum störte sie das gar nicht? Aber eigentlich war das ja auch egal. “Ich wollte mich dafür bedanken, dass du mir das Leben gerettet hast.” Ein kaum wahrnehmbares Nicken war alles, was sie als Antwort erhielt. Und dennoch war sie froh darüber. Seltsam, obwohl dieser Youkai so eiskalt erschien, weckte er seit langem wieder die ersten Gefühle in ihr. Und das war etwas, was sie nicht mehr verlieren wollte, diese Gefühle, nicht schon wieder. Dank Inuyasha und ihrer vergeblichen Liebe zu ihm hatte sie schon geglaubt nie wieder etwas fühlen zu können. Denn in ihrem Innern war nichts anderes als eine Leere gewesen, die auch jetzt noch einen Großteil ihres Herzens ausfüllte. Doch ein anderer, kleiner Teil war wieder fähig zu fühlen, sich zu freuen oder traurig zu sein. Und genau das war es, was sie doch erst zum Menschen machte. Aber wenn sie jetzt wieder zu Inuyasha zurückkehren sollte, dann würde auch dieser kleine Flecken in ihrem Herzen wieder kalt und tot werden, dass wusste sie genau. Aber das wollte sie nicht. Sie wollte nie wieder so… unmenschlich, so wenig lebendig werden. “Gleichzeitig habe ich aber auch eine Bitte…”, setzte die Miko deswegen fort, “Ich würde dich und deine Gruppe gerne begleiten, wenn du nichts dagegen hast.” Eigentlich hätte Sesshoumaru sie jetzt für ihre nicht respektvolle Anrede gegen den nächsten Baum befördern müssen, doch er tat nichts dergleichen. Warum? So genau wusste er das selbst nicht, aber er wusste schließlich auch nicht, warum er sie nicht einfach hatte erfrieren lassen. Stattdessen hatte er sie mitgenommen. Wieso hatte er das getan? Sie war schließlich das Menschenweib, dass seinen Bruder begleitete, oder, begleitet hatte, verbesserte er sich innerlich. Jetzt hatte der Hanyou schließlich seine Leiche. “Ich habe dir bereits mein Wort gegeben.”, antwortete er der Miko kalt und wandte seinen Blick wieder von ihr ab. ,Stimmt ja.’, überlegte Kagome kurz. Er hatte ihr bereits gesagt, dass sie ihn begleiten durfte. Wie hatte sie das bloß vergessen können? Gut, so direkt hatte er es zwar nicht gesagt, aber bei dem Youkai musste man schließlich oft Dinge in seine Worte hineininterpretieren, um sie zu verstehen. “Ich danke dir.”, meinte sie trotzdem mit einer leichten Verbeugung. “In westlicher Richtung gibt es noch einige Höhlen.”, meinte Kikyo ruhig, während Inuyasha nervös auf und ab ging. “Aber die hätte sie bei dem Wetter doch nie mehr erreichen können!”, knurrte er wütend. Er machte sich selbst Vorwürfe. Er wusste, dass es Kagome in letzter Zeit nicht so gut ging, obwohl er sich wirklich keinen Grund dafür vorstellen konnte. Sie hatte doch akzeptiert, dass er mit Kikyo zusammen war! Warum war sie dann einfach vorgelaufen?! Es war schließlich mitten im Winter und eisig kalt, zumindest für einen Menschen. Wenn er dann noch daran dachte, dass es gestern Abend einen Schneesturm gegeben hatte. Wie hatte sich Kagome bloß in solche Gefahr begeben können?! Warum hatte sie ihm nicht bescheid gesagt, als sie gegangen war?! Und warum war er ihr nicht sofort gefolgt, als er ihre Abwesenheit bemerkt hatte? Er hatte ihn doch gespürt, den sich ankündigenden Schneesturm. Er hätte ihr hinterher gehen und sie zurückholen müssen! Was, wenn sie wirklich in den Sturm geraten war? War sie vielleicht schon längst…? Weil er ihr nicht geholfen hatte…? Geduldig sah Kikyo zu, wie Inuyasha sich immer mehr in seine Selbstvorwürfe hineinsteigerte. Sie kannte das hitzige Temperament ihres Hanyous nur zu gut. Daher wollte sie ihm erst einmal die Möglichkeit geben, sich von selbst wieder zu beruhigen. Er mochte es schließlich gar nicht, wenn andere ihm einen Rat gaben. Doch auch die Geduld der bleichen Miko hatte irgendwann ein Ende. In diesem Fall war es sogar schneller als gewöhnlich erreicht, denn auch sie sorgte sich um Kagome. Die Tatsache, dass das Mädchen damals nicht wütend geworden, oder gar ausgeflippt war, als Inuyasha sich für sie entschieden hatte, rechnete sie ihr noch immer hoch an. Ihre Wiedergeburt hatte ein gutes Herz. Sie wollte nicht, dass ihr etwas geschah. “Inuyasha, willst du hier weiter nutzlos in der Gegend rumlaufen und in Selbstmitleid versinken, oder willst du Kagome in diesem Leben noch einmal finden?”, fragte sie daher nach einiger Zeit leicht entnervt. “Natürlich will ich sie finden! Aber wo könnten wir anfangen zu suchen? Ich meine, sie könnte überall hingegangen sein!”, brauste Inuyasha sogleich auf. Er kam fast um vor Sorge um das Mädchen aus der Neuzeit. “Nun, wie wäre es damit, wenn wir eure alten Freunde besuchen würden? Sango und Miroku heißen sie doch, oder? Die beiden wollten doch das Dorf der Dämonenjäger wieder aufbauen, nicht wahr? Soweit ich weis, ist das keinen Tagesmarsch von hier. Vielleicht wollte Kagome ja zu ihnen.”, schlug die Miko mit dem Hauch eines Lächelns vor. Mit einem leisen Schnauben drehte der Hanyou sich daraufhin um und bot Kikyo schweigend seinen Rücken an. Dann würden sie halt den Weg zu Sango und Miroku absuchen. Etwas besseres fiel ihm im Moment eh nicht ein. _________________________________________________________________________________ Hier ist das Kap auch schon zu Ende^^ Ich hoff, dass auch die, die andere FF nicht gelesen haben, den Sinn hier irgendwie verstanden haben^^ Wer so lieb ist und mir ‘n Kommi hinterlässt bekommt ‘ne ENS, wenn ich das nachfolgende Kap hochlade^^ Bye, _Corchen_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)