The rain doesn’t stop… von Kyo-chi (Will I ever be happy?) ================================================================================ Kapitel 4: Love me to the marrow of my bones -------------------------------------------- Noch immer laufen Tränen über meine Wangen, als ich daran denke, wie schön es war, wie schön es war mit dir zu schlafen. Du warst so zärtlich zu mir und hast darauf geachtet mir nicht weh zu tun. Und doch hast du es unbewusst getan. Nicht mit deinen Bewegungen, nicht mit deiner Gier, die auf mich überging, sondern damit, dass du mir nicht gesagt hast, was du fühlst. Aber bin ich nicht selbst schuld daran? Hab ich mir nicth selbst zuzuschreiben, dass du nichts gesagt hast? Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich keinen Laut außer meinem Stöhnen und Keuchen von mir gegen habe. Weder habe ich deinen Namen gestöhnt, noch gesagt, wie viel du mir bedeutest, dass ich dich liebe. Doch auch du hast dies nicht getan. Was soll ich jetzt denken? Ich bin so verwirrt. Ich liebe dich, aber meine Gefühle scheinen dich nicht zu interessieren, geradezu an dir vorbeizugehen. Warum hast du nicht gefragt, was ich für dich empfinde? Du weißt doch, dass ich so schlecht mit Gefühlen umgehen kann, sie in mir einschließe und nicht darüber spreche. Und sonst bist du doch auch immer stark und offen, hast für jeden einen Rat. Kurz schluchze ich auf, erhebe mich aber zitternd und setze mich wieder richtig auf das Bett. Fahrig streiche ich mir durch die Haare, blicke dabei stumm aus dem Fenster und betrachte den Regen, der noch immer unaufhörlich gegen die Scheiben prasselt. Und wieder ist es passiert. Nichts hat sich geändert. Auch heute ist mir wiederfahren, was mir immer wiederfährt. Etwas wackelig stehe ich auf, sammele meine Sachen ein, die verstreut im Zimmer liegen - auch diese, die du getragen hast. Ich verlasse langsam den Raum, gehe durch den Flur und schließe mich im Badezimmer ein. Die Sachen werfe ich allesamt in den Wäschekorb. Ich will sie nicht mehr tragen. Sie riechen nach dir. Danach lasse ich mir warmes Wasser in meine Badewanne ein und stelle mich daneben. Ich betrachte das Wasser, welches sich in der Wanne ausbreitet, lausche den Geräuschen, wenn es aus dem Wasserhahn strömt. Als die Wanne halb voll ist, drehe ich das Wasser aus und steige hinein, lasse mich sacht hineingleiten. Es brennt, doch der Schmerz verschwindet schnell, lässt nur den in meinem Herzen zurück. Wohlig seufzend lehne ich mich nach hinten und schließe die Augen. Das Wasser umschließt meinen Körper sanft und ich seufze erneut genießend auf. In diesem Moment vergesse ich selbst dich. Keine Gedanken befinden sich in meinen Kopf. Alles ist leer und ich döse einen Moment vor mich hin. Erst ein Klingeln an der Tür reißt mich aus meinem dämmrigen Halbschlaf und ich öffne genervt meine Augen, starre Richtung Tür. Eigentlich will ich nicht aufstehen, lieber hier im warmen Wasser verweilen, doch das Klingeln verstummt nicht und so steige ich widerwillig aus meiner Badewanne. Fahrig trockne ich mich ab, bevor ich wenigstens eine Boxershorts und ein Shirt anziehe. Es ist noch immer kalt in meiner Wohnung und ich will nicht krank werden. Erneut ertönt das Klingen und hastig laufe ich zur Tür, ziehe dabei scharf die Luft ein, da es kurz in meinem Unterleib zieht. Du warst zwar sanft, aber allzu schnelle Bewegungen schmerzen. An der Tür angekommen, öffne ich diese und schaue nach, wer mich um diese Zeit noch stört. Mein Blick verändert sich sofort, als ich erkenne, wer da vor meiner Tür steht und ich starre dich kalt an. Du merkst es, senkst verlegen und schüchtern deinen Kopf. Was willst du hier? Willst du mich noch weiter quälen, indem du erneut hier auftauchst? Am liebsten würde ich die Tür vor deiner Nase zuschlagen, doch dein Anblick versetzt mir einen Stich in mein Herz. Ich liebe dich und kann dich hier nicht so stehen lassen, auch wenn ich es wirklich gerne wollte. Mein Kopf sagt mir, ich solle die Tür zumachen, allerdings sagt mir mein Herz, ich solle dich hinein, dich nicht einfach stehen lassen. Schließlich trete ich einen Schritt zurück, wende mich ab und gehe in mein Wohnzimmer. Die Wohnungstür lasse ich offen und lasse dir frei, ob du eintrittst oder nicht. Ich höre, wie du langsam meine Wohnung betrittst, mir folgst und dich neben die Couch stellst, auf der ich mittlerweile sitze. „Kyo…“, beginnst du leise, vorsichtig, doch ich will nicht hören, was du zu sagen hast und unterbreche dich. „Was willst du, Dai?“, frage ich kalt, doch innerlich zerbreche ich langsam. Es schmerzt so sehr dich jetzt zu sehen und dich nicht mein zu wissen. „Warum bist du wieder hierher gekommen? Reicht es dir nicht, was du bekommen hast?“ Tränen sammeln sich in meinen Augen und es fällt mir schwer sie zurückzuhalten, sie herunterzuschlucken. Erschrocken schaust du mich an, hast anscheinend nicht mit so einer Reaktion gerechnet. Du senkst deinen Blick wieder, hauchst dann leise: „Nein… das reicht mir nicht…“ Wütend und verletzt schaue ich dich an, als ich deine Worte vernehme und langsam laufen die Tränen über meine Wangen, brennen heiß auf meiner Haut. „Was willst du denn noch?“, schreie ich nun schon verzweifelt. Warum tust du mir das hier gerade an? Was habe ich getan, dass du mich so verletzen musst? „Dich“, flüsterst du fest und dein Blick hebt sich wieder. Zaghaft setzt du dich zu mir und streichst mir über die Wangen, wischst mir die Tränen weg, die noch imemr über meine Wangen laufen. Was meinst du damit? Ich verstehe dich nicht. Du merkst, dass ich nicht verstehe, was du meinst. Du lächelst unbeholfen, sprichst dann weiter. „Ich will dich ganz… Tooru. Ich will dich für mich. Ich will bei dir sein und das für immer.“ Kurz verstummst du, schaust mich sanft an. „Ich liebe dich.“ Entgeistert blicke ich dich an, kann die Worte gar nicht so schnell verarbeiten, wie du sie gesagt hast. Doch langsam sickert alles in mein Hirn und ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Dein Blick ist nur starr auf mich gerichtet, doch irgendwie wirkst du glücklicher, erleichterter, als du plötzlich mein Lächeln siehst. Ahnst du schon, was gleich kommen wird? Kurz hauche ich dir einen Kuss auf die Lippen, danach sehe ich dich wieder an. Nie hätte ich gedacht so glücklich zu sein, wegen drei so einfachen Worten. Doch ich bin es und aller Schmerz ist vergessen. Mein Herz schmerzt nicht mehr, es schlägt nur noch wie wild gegen meinen Brustkorb. „Ich… liebe dich auch“, hauche ich anschließend leise und du lächelst glücklich und so breit, wie nur selten. Dann spüre ich nur noch deine Lippen auf meinen und deine Arme, die sich zärtlich um meinen Körper legen, mir Schutz und Geborgenheit spenden. Noch immer kann ich den Regen hören, der leise gegen die Fensterscheibe prasselt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)