Und der Wind wehte die Asche fort... von abgemeldet ("Kann ich dir Vertrauen?" ..."Ja doch...vertrau mir.") ================================================================================ Prolog: Konoha in Flammen ------------------------- Überall brannte es. Der beissende Rauch stieg mir in die Augen und ich konnte nicht verhindern, dass mir die Tränen kamen. Ich hörte die entsetzte Schreie, der in den brennenden Häusern gefangenen Menschen und das grausam gleichmäßige Knistern, der um sich greifenden Flammen. Neben mir splitterte ein Balken, als ich mühsam meine wichtigsten Sache einpackte und aus dem Haus stürmte.Wo meine Familie war wusste ich nicht. Ich wusste gar nichts mehr. Panisch rannte ich mit meinem kleinen Bündel unter den Armen den Weg entlang der durch unser Dorf führte. Das Feuer hatte in einem kleinen Geschäft nicht weit entfernt von uns angefangen zu brennen und hatte sich binnen Minuten von einem Dach zum anderen gefressen. Ich wagte noch einen letzten Blick über meine Schulter, nur um zu sehen wie unser Haus mit einem dumpfen Krachen in sich zusammensackte. Dieser Anblick trieb mir gleich wieder die Tränen in die Augen und ich achtete nur für einen Augenblick nicht auf meinen Weg, um sie mir aus den Augenwinkeln zu wischen. Mit einem lauten Krachen wurde ich zu Boden gestreckt. Kapitel 1: Doch das Leben geht weiter ------------------------------------- Ich spürte nur noch den stechenden Schmerz den mein Kopf auszustrahlen schien und musste mich dazu durchringen die Augen auch nur einen Spalt zu öffnen. Auf einmal umgab mich grelles Licht und ich blinzelte verstört in den typischen Sommertag. Der Himmel war blau, die Sonne schien und irgendwo sang ein Vogel. Doch all das konnte nicht die Zerstörung und all das Elend verbergen welchem ich hier ausgeliefert war. Ich hob zögernd eine Hand und versuchte mich aufzusetzen. Mit einem Stöhnen sank ich zurück als ich das Gewicht entdeckte das meine Brust zuschnürte und mir fast die Luft zum atmen nahm. Absolut hilflos lag ich unter einem verkohlten Holzbalken. Ich konnte mich keinen einzigen Zentimeter bewegen und auch mein Versuch ihn von meiner Brust zu schieben endete in einer erschöpften Atemnot. Lautlose Tränen liefen mir die Wange herunter. Wo waren denn alle? Warum half mir niemand und warum war ich um Gottes Willen nur so schwach? Da, urplötzlich hörte ich schlurfende Schritte in meine Richtung kommen. In einem Anflug von Hoffnung riss ich mich zusammen und versuchte ein weiteres Mal mich unter dem verkohlten Balken hervorzuschieben, doch auch diesmal ließen mich meine Kräfte im Stich, ich sackte in mich zusammen und machte erschöpft und müde meine Augen zu. Die Person schien jetzt genau über mir zu stehen und zwei Arme packten den Balken unter dem ich begraben war und schoben ihn mit einem Ruck zur Seite. Ich merkte wie sich mit jedem Atemzug mehr Luft in meine Lungen fühlte. Es war ein stetiges heben und senken, doch fühlte ich mich mit jeder Sekunde in der ich hier liegen konnte, ohne einer Last auf mir, köstlich und wert genug sie immer weiter auszudehnen. „Hinata? Lebst du noch?“, fragte sanft eine Stimme an meinem Ohr und ich merkte wie zwei Finger vorsichtig nach meinem Puls tasteten. Diese Stimme...!Kannte ich sie nicht? Doch woher und vor allem von wem? Vorsichtig öffnete ich die Augen und war geradezu geschockt von dem Anblick der sich mir bot. Dort stand Sasuke, mit zerstrubbelten schwarzen Haaren, seine wunderschönen Augen auf mich gerichtet. Ich errötete. Als er meinen Blick bemerkte fragte er leise: „Kannst du aufstehen?“ Ich wagte kaum etwas zu sagen, aber irgendwie kam mir dann doch eine Antwort über die Lippen. „Ich, ich weiß nicht genau...“, fing ich an zu stottern und versuchte woanders hinzuschauen außer in sein geradezu perfektes Gesicht. „Ich werde es versuchen.“ Tapfer stemmte ich mich hoch, aber meine Arme gaben nach und ich sackte unbeholfen zurück. Vorsichtig schob er die seinen unter meinen schlaffen Körper. „Warte ich helfe dir.“ Er hatte so eine schöne Stimme, ganz angenehm und sanft. Und erst sein ernstes Gesicht... ich geriet ins schwelgen und bemerkte kaum wie er mich hochhob, auf beide Füße stellte und an eine der verkohlten Hauswände lehnte. Ich musste erst mal wieder zu Atem kommen, bevor ich wieder völlig anwesend war und mich vorsichtig umsehen konnte. Ausnahmslos ganz Konoha war abgebrannt. Es stand kein einziges Haus und auch die prunkvolle Straße die einst durch die ganze Stadt geführt hatte glich einem einzigen Schrotthaufen. Insgesamt erinnerte mich all dies hier eher an ein Schlachtfeld als an eine Großstadt an der Haupthandelsstraße! Mein Blick schweifte umher. Dort, ungefähr fünf Schritte von mir entfernt stand Sasuke und unterhielt sich mit einem anderen Jungen. Als ich genauer hinsah erkannte ich, in dem anderen Jungen, Naruto. Neugierig wie ich war, riss ich mich zusammen, kam schwankend zum stehen, taumelte kurz, fing mich dann aber wieder und ging langsam auf die drei Personen zu. Als ich näher kam drehte sich Sasuke erstaunt zu mir um. Als er mich gehen sah lächelte er mir freundlich zu. Dieser schier himmlische Anblick brachte mich so durcheinander das ich das Gleichgewicht wieder verlor und mich erneut rittlings auf meinen Hosenboden setzte. Sofort kam er zu mir herüber gelaufen und fragte mich besorgt ob ich mir auch wirklich nicht wehgetan hätte und ob es mir auch auf jeden Fall gut gehen würde. „Ja, ja!“, antwortete ich hastig, und da ich nicht wie der letzte Idiot dastehen wollte rappelte ich mich so schnell wie möglich wieder auf und ging vorsichtig weiter. Hinter mir schüttelte Sasuke verblüfft seinen Kopf und folgte mir. Da ich Naruto und der Gestalt jetzt näher gekommen war konnte ich erkennen, dass das Mädchen das da gestützt wurde ausgerechnet Sakura war! Sie sah recht hübsch aus. Ihre schulterlangen Haare hingen ihr zerzaust über die Schultern, doch in ihren Augen stand der selbe Trotz, der sie so weit gebracht hatte. Ihr Kleid war von Blut befleckt und ihr gesamter Arm war bandagiert. Naruto hatte seinen Blick gesenkt und wirkte im Gegensatz zu Sasuke ziemlich müde und geschafft. Jetzt war auch dieser dazugetreten und lies seinen Blick von einem zum anderen wandern. „Geht’s dir besser?“, fragte er mich freundlich und lehnte sich dabei lässig an eine der vom Feuer verfärbten Wände. Langsam drehte ich mich zu ihm um. „Ja, mir geht’s wirklich schon viel besser! Ich fühle mich jetzt wieder entspannter“. Schweigend senkte ich meinen Blick, drehte mich um und betrachtete traurig die Überreste meines einstigen Zuhauses. Besser gesagt. Das was davon noch übrig geblieben war! Kapitel 2: Dunkelheit --------------------- ~Hinata~ Es war dunkel geworden. Die Blätter raschelten sacht im lauen Abendwind, und die Vögel kreischten so laut durch die Luft als wäre es ihr letztes Mal, bevor sie für immer von uns gehen würden. Alles in allem war es sehr friedlich geworden, seid dem gestrigen Abend. Die entspannte Atmosphäre lies mich meinen Kummer um meine Familie, und meine Freunde vergessen und mich vollkommen auf das Bevorstehende konzentrieren. Sasuke hatte nach weiteren erfolglosen Suchaktionen, nach Überlebenden, aufgegeben und vorgeschlagen die Trümmer zu verlassen und nicht weit entfernt, im Wald ein Lager aufzuschlagen. Keiner hatte Einwände gehabt, und so wurden schließlich Naruto und ich losgeschickt, ein bisschen Feuerholz zu suchen, während er sich um Sakuras Verletzungen kümmern wollte. Ich war zwar von der Vorstellung die beiden alleine lassen zu müssen, weniger begeistert gewesen, hatte es jedoch letztendlich eingesehen und war mit Naruto, den es anscheinend nur wenig störte, losgezogen. Die meiste Zeit liefen wir nur schweigend nebeneinander her, hier und dort mal einen trockenen Ast aufhebend, doch alles ohne ein einzigstes Wort zu verlieren. Es wunderte mich, dass Naruto so still sein konnte, der früher die ganze Zeit plappernde, hyperaktive Möchtegernninja hatte sich sehr verändert. Doch nicht nur sein Überschwängliches Temperament war jetzt anders geworden, sondern auch seine Klamotten hatte er gewechselt. Statt dieser hässlichen grellorangenen Jacke, den ich schon früher immer gehasst hatte, trug er jetzt ein schwarzes T-shirt und darüber einen grauen zerfledderten Wollmantel. Ich war mir nicht mehr ganz sicher ob ich immer noch Naruto neben mir hatte. Ich wandte meinen Blick wieder von meinem schweigsamen Begleiter ab und betrachtete die Umgebung. Inzwischen war es noch dunkler geworden, und selbst der Mond als einzigste Lichtquelle war von Wolken verhangen. Es wurde für das menschliche Auge immer schwerer Einzelheiten in den Schatten auszumachen, geschweige denn, dem Pfad wiederzufinden den wir genommen hatten. Mich beschlich ein ungutes Gefühl. War es Angst? Unsicherheit? Wohl eher eine Mischung aus beiden, mit einer Prise kindlichem Aberglaube gesüßt. Ich versuchte weiterhin mit Naruto Schritt zu halten, der jetzt immer schneller zu gehen schien, ja schon fast rannte, doch nach fünf- oder zehn Minuten war seine Gestalt vor mir verschwunden und hatten die Geräusche des Waldes den Klang seiner Schritte verschlungen. Ich hatte ihn verloren. ~Naruto~ Unruhig streifte ich weiter durch den Wald. Wie hatte ich sie nur verlieren können. Aber....sie war doch vor ein paar Minuten hinter mir gewesen, und ich...ich war so vertieft in meinen Gedanken an sie. Ich hätte besser auf sie aufpassen müssen, doch jetzt hatte ich es gründlich versaut. Und jetzt? Im letzten Moment wich ich einem tiefhängenden Ast aus, meine Augen huschten von einem Ort zum anderen, meine Ohren gespitzt auf jedes noch so kleine Geräusch wartend das Hinatas Standort verraten könnte - doch vergebens. Die Dunkelheit schien nicht nur die letzten Schatten sondern auch noch jedes Geräusch verschluckt zu haben. Sie konnte doch nicht vom Erdboden verschluckt worden sein! Hatte dort etwas geraschelt? Erst jetzt viel mir auf wie aufgewühlt ich war, mit klopfenden Herzen blieb ich für ein paar Augenblicke stehen. Nur um auszuruhen. Natürlich! Schon wieder dieses Rascheln, doch mein schwer Atem übertönte alles. Hinter mir? Ich drehte mich blitzschnell um, doch wieder schien ich mich getäuscht zu haben. Der Wald lag ruhig und harmlos, mein Herzschlag beruhigte sich. Als ich das Gefühl hatte meinen Körper wieder unter Kontrolle zu haben machte ich mich wieder auf den Weg. Was war heute nur mit mir los? Ich war den ganzen Weg den wir gegangen waren zurückgelaufen, doch nichts. Nicht einmal Fußabdrücke hatte ich mehr gefunden, geschweige denn ihren typischen Geruch. Wie spät war es eigentlich? Was war mit Sasuke und Sakura? Auch sie würde ich wieder aufsuchen müssen, auch wenn ich eigentlich keine Lust dazu hatte. Das wichtigste war erst mal Hinata zu finden. Ich war jetzt dazu übergegangen von Ast zu Ast zu springen. Zeitsparen war angesagt, da ich sie unbedingt finden musste. Sie war so jung, so harmlos, freundlich. Sie hatte es nicht verdient zu sterben. Ein plötzliches Geräusch riss mich aus meinen Gedanken. Instinktiv stoppte ich und drehte mich nach dem Geräusch. Dort, im schwarzen Schatten eines Baumes stand jemand vor der aufgehenden Sonne. Vor Schreck wäre ich fast vom Baum gefallen, doch ich konnte mit Mühe meine Gleichgewicht erhalten. Wer war das? Hatte sie gerade eben gekichert? Ich versuchte im Halbschatten etwas genaueres zu erkennen, doch die Person entzog sich meinem Blickfeld. Jetzt meinte ich ein Kichern gehört zu haben, ja das Kichern artete ja richtig zu einem Lachkrampf aus. Was fand diese Person an der Situation nur so komisch. Auf jedenfall konnte sie mich sehen. „Wer...wer bist du?“ War das wirklich meine Stimme? Die zitterte ja verdammt. Ich musste mich beruhigen, es konnte doch nicht sein das mich ein frühmorgendlicher Besuch so aus der Fassung brachte. Aber wo war Hinata. Ein süßlicher Duft stieg mir in die Nase, erst nur leicht, dann immer klarer. Es war der Geruch einer Frau, zart und mit der bitteren Note frischen Blutes vermischt. Noch einmal zog ich die Luft durch meine Nase. Nein, es war nicht Hinata, doch an irgendwen erinnerte er mich. Mir fiel auf das mir immer noch nicht auf meine Frage geantwortet wurde. „Verdammt noch mal wer bist du!“, fragte ich nocheinmal leicht missgelaunt. “Ist das denn so wichtig?“ Die Antwort hing einsam in der Luft. Die Person machte einen Sprung in meine Richtung und jetzt konnte ich erkennen dass ihr etwas über die Schulter hing. Leblos, und ich roch Blut. „ Sakura?“ ~Hinata~ Verzweifelt wischte ich mir vereinzelte Tränen aus den Augen.. Einige hatten es geschafft sich einen Weg über mein Gesicht zu bahnen und tropften von meiner Nase. Ich fror, meine Beine schützend angezogen saß ich unter einem Baum und tat mir selbst Leid. Was war das nur für ein schrecklicher Tag? Ich musste ein Zittern unterdrücken und wickelte mich noch enger in meinen Mantel. Irgendetwas musste doch jetzt passieren. War es nicht immer so in den Märchen? Wenn das hübsche Mädchen am Ende war kam aus dem Nichts ein gutaussehender Jüngling spaziert und rettet sie. Aber das hier war kein Märchen. Und Sasuke war ja mit seiner Sakura beschäftigt! Hach....es war doch alles beschissen! Ich erzitterte unter einen neuen Andrang von Tränen. Ich musste versuchen irgendwie die anderen wieder zu finden. Und wie war das noch mal? Ein Ninja zeigt unter keinen Umständen seine wahren Gefühle. Ich riss mich am Riemen, stand auf und entschied mich für eine Richtung in die ich weitergehen würde. Doch nach ungefähr 10 Minuten dunklem, kalten Wald war ich wieder am Nullpunkt meiner Stimmung angelangt. Von überall hörte man es knacken, rascheln oder knistern, doch man sah absolut nichts! Da war doch schon wieder was, erschrocken drehte ich mich um? Doch schon wieder war es falscher Alarm, das warten war so verdammt Nervenaufreibend! Genervt drehte ich mich um und blickte geradewegs in zwei dunkelgrüne,leuchtende Augen. Vor Schreck machte ich drei Schritte zurück und nahm sofort meine Verteidigungsposition ein. Dort stand ein, nicht sonderlich großes, Mädchen mit schulterlangen schwarzen Haaren und zwei stechenden, dunkelgrünen Augen, wegen denen ich mich so erschrocken hatte. Und wenn ich mich nicht recht täuschte, grinste sie. Wie war sie innerhalb dieser paar Sekunden vor mich auf den Weg gekommen ohne dass ich etwas davon gemerkt hatte, oder ohne das sie mich einfach gnadenlos umgebracht hatte? Ich verstand es nicht. Und wie sie grinste? Was gab es hier schon so lustiges? Es war dunkel und kalt, und sie lachte? Total verunsichert blinzelte ich in das Licht der aufgehenden Sonnne(war es schon so spät geworden?),doch sie war weg. Ich sah noch einmal genauer hin, doch sie war weg. Der Weg vor mir war wieder genauso grau und leer wie vor ein paar Minuten. Hatte ich fantasiert, waren es die Anstrengung und die Aufregung gewesen? Kaltes Eisen drückte sich an meinen entblößten Nacken und ich zuckte unwillkürlich zusammen. Da war schon wieder dieses Kichern. „Ich will dir eigentlich gar nicht wehtun.“, flüsterte eine Stimme neben meinem Ohr. „Eigentlich wollte ich dich nur fragen ob du meine Freundin gesehen hast? Aber ich glaube wenn,“ ,fügte die Stimme bedauernd fort,“ Würdest du jetzt blutüberströmt hier irgendwo im Wald rumliegen.“ Kapitel 3: Der Vampir und das Mädchen ------------------------------------- ~Naruto~ Jetzt war es unverkennbar und noch nicht mal ich konnte es in diesen Licht mehr leugnen. Die rosa angehauchten Haare, das rot schimmernde Kleid und letztendlich noch das zerfetzte, abgenutzte Konoha- Stirnband. Und über allem der süßliche Geruch von frischem Blut. Doch warum....warum musste sie sterben? „Sakura!“ Was hatte sie nur getan? Ich konnte mich noch gut an meine früheren Schwärmereien für das fleißige Ninjamädchen errinern. Sie war schon damals sehr schön gewesen, doch jetzt mit ihrer weißen Haut in ihrem blutverspritzten Kleid wirkte sie verletzlich und jung. Was für eine Schande. Hatte sie doch niemanden je etwas getan...sie war schon immer sehr impulsiv und leicht erregbar gewesen, doch was gab es für einen Grund jemanden so zuzurichten, einfach so kaltblütig umzubringen? Ich konnte es nicht erklären aber ich hasste diese Person vom ersten Augenblick an in der ich ihre Tat endeckte. „Wer? Bist? Du?“, schrie ich sie außer mir vor Wut an. Ich bekam als Antwort nur ein abfälliges Grinsen und so musste ich erst mal mit einem Schrei meiner Wut Dampf lassen. Etwas ruhiger konnte ich jetzt meine Gedanken ordnen. Also...Sakura war tot....Hinata war verschwunden und wo Sasuke war wusste ich sowieso nicht und es interresierte mich auch nicht wirklich. Fazit: Ich war ersteinmal auf mich allein gestellt. Um mich zu beruhigen schloss ich kurz die Augen und atmete tief durch. Plötzlich spürte ich einen Luftzug an meinem Hals und wehrte entschlossen mit einem Kunai den Angriff auf meinen Nacken ab. Ich schaute drohend auf und blickte geradewegs in die mich amüsiert musternden Augen meiner Gegnerin. „ Du bist flink.“, lachte sie mich höhnisch an. „Mehr oder weniger.“, kam meine murmelnde Antwort während ich ein paar Schritte zurück wich. Das kaum ältere Mädchen lachte lustlos und ich bemerkte das sie Sakuras Leiche auf dem anderen Ast gelassen haben musste als sie mich innerhalb Sekunden angriff. Ich musterte sie abschätzig und mir fiel auf das sie wirklich angenehm anzusehen war. Die langen schwarzen Haare vielen ihr über die schmalen Schultern, betonten ihre schlanke Taille und ihre langen Beine. Fasziniert glitt mein Blick ihren Körper entlang und blieb anschließend schuldbewusst an ihren Augen hängen. Sie grinste mich wissend an und in Gedanken versunken hätte ich fast ihren zweiten Angriff zu spät bemerkt. Ich wich ihrem Schlag ungeschickt aus und war versucht mich einfach vom Baum fallen zu lassen, doch ich fing mich im letzten Moment und hüpfte nur einen Ast weiter runter. Sie folgte mir überraschend schnell und setzte gleich zum nächsten Schlag an. Diesmal wich ich noch später aus und stolperte ein paar Schritte zurück. Grinsend folgte sie mir und jetzt erst viel mir der verzückte, leftzende Blick auf mit dem sie fast blutdurstig meinen Hals musterte. Instinktiv fasste ich an meinen Nacken und fühlte mich augenblicklich unwohl. Was war das in ihrem Blick? Hunger oder doch eher Sehnsucht? Ich konnte es echt nicht erkennen, und doch machten mir diese zu Schlitzen verengten Katzenaugen Angst. „Was willst du von mir?“, stotterte ich hervor. Sie wandte ihren Blick von meinem Hals ab und sah mich geradewegs an. „Ich?“, fragte sie unschuldig. „Nichts besonderes.“, sie lächelte. „Sagen wirs so. Ich hab Hunger.“ Mit dem Satz sprang sie auf mich zu und schlug mir Breitseite ins Gesicht. Überrascht wie ich war kam meine Abwehr zu spät und ich fühlte wie ich den Boden unter meinen Füßen verlor und gegen einen nahliegenden Baum geschleudert wurde. Ich kam hart auf und mir blieb kurz die Luft weg. Ein leises Zischen und ich wurde von mehreren Kunais an die raue Rinde geheftet. Ich bemerkte verängstigt, dass ich mich nicht bewegen, geschweige denn einer Attake ausweichen konnte. Eine süße Flüssigkeit sammelte sich in meinem Mund und hastig spuckte ich das Blut aus. Ich musste mir wohl bei dem Aufprall irgendetwas getan haben, aber das störte gerade weniger denn das blutrünstige Mädchen war schon mit einem eleganten Sprung vor mir. Sie schaute mich lange mit einem ihrer undefinierbaren Blicke an, dann plötzlich spürte ich ihre warme Zunge kurz unter meinem Mund und mir vermutete, dass mir dort wohl noch Blut heruntergelaufen sein musste. Dennoch war ich bei ihrer Berührung geschockt und musste mir auf die Lippe beißen um vor Überraschung nicht laut aufzustöhnen und ihr noch einen Grund mehr zum Lachen zu geben. Sie grinste mich sowieso schon gehässig an und das machte es auch nicht besser, doch schließlich lies sie von meinem Kinn ab, ging aber zu meinem Hals über. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich daraus nicht zu heftig zu reagieren. Ihre Nase strich sanft über meine Haut und ich konnte ganz deutlich ihren warme Atem spüren, und dann war da etwas kaltes, dass mich erst nur streifte. Waren es Zähne? Aber, aber das würde bedeuten...! „Lunaris, beherrsch dich!“ Der Schrei hallte zwischen den Bäumen und sofort lies man meinen Hals in Frieden. Ich atmete erleichtert auf und wandte genauso wie meine Gegnerin den Kopf in die Richtung aus der geschriehen worden war. „Hinata.“, über meine Überraschung hatte ich vergessen das dieses verfluchte Vampirmädchen hier immer noch seine Hände an meinem Hals hatte und ihn geistesabwesend streichelte. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich suchte mir hier seid mehreren Stunden die Füße wund und jetzt wo ich hier so hilflos hing kam sie einfach anspaziert mit noch so einem komischen Mädchen im Schlepptau. „Ach...Alix. Du hier?“ Jetzt meldete sich auch das Vampgirl zu Wort. Hinata keuchte auf als sie sah was das schwarzhaarige junge Frau mit mir machte. „Naruto...hast du dir wehgetan?“Auch mir fiel auf in welcher komischen Situation ich mich gerade befand, doch bevor ich etwas hätte antworten können rannte sie schon auf uns zu, doch bevor sie letztendlich zum Sprung ansetzten konnte hielt sie das andere schwarzhaarige Mädchen fest. „Warte hier!“, murmelte es ihr zu, so leise das ich es gerade noch verstehen konnte. „Das ist zu gefährlich für dich. Du würdest sterben.“ Hinata guckte sie wütend an, blieb aber wo sie war. Mit ängstlich zusammengekniffenen Augen musterte sie meine Gegnerin, doch diese schien mit der Situation gar nicht zufrieden zu sein. „Alix geh weg.“, meinte sie abfällig. „Du störst mich bei meiner Mahlzeit.“ Sie wandte ihren Blick wieder mir zu und strich zärtlich mit einer Hand über meine Wange. Ich bekam eine Gänsehaut und musste ein Zittern unterdrücken. „Heißt es nicht man solle nicht mit dem Essen spielen?“, fragte Alix daraufhin scheinheilig. Ich schaute sie verängstigt an. Hatte sie gerade mein Todesurteil verlautet? Ich das Opfer?...das konnte ja noch was werden. „Seid wann kümmerst du dich um meine Essmanieren?“, fragte sich mein Gegenüber interessiert. „Lass mich doch spielen wenn ich will. Du weißt doch, ich kümmere mich immer sehr liebevoll um gutaussehende Opfer.“ Sie grinste mich an und ich schluckte hart. Wie hatte sie mich genannt? Gutaussehendes Opfer? Das war mehr als peinlich, vor allem vor Hinata. „Sie will ihn...essen?“, fragte diese Alix leise. „Hm.“, bejahte diese nur. „Und wir sollten versuchen es zu verhindern.“ Ich zitterte vor Angst und Schweiß lief mir die Schläfen herunter. Lunaris lehnte sich an mich und ihre langen Finger strichen weiterhin meinen Hals entlang. „Wie es aussieht wollen sie nicht das du stirbst.“, flüsterte sie in mein Ohr. Ich atmete schwer und konnte ihr kaum zuhören, so abgelenkt war ich doch durch ihre Zärtlichkeiten. „Das ändert aber an deiner Lage nichts, du wirst trotzdem sterben." Sie überlegte. "Nur vielleicht etwas früher.“ Sie senkte langsam ihren Kopf unter mein Ohr, strich mit ihrer Nase vorsichtig über meine Haut und... Kapitel 4: Wie nett euch kennen zu lernen! ------------------------------------------ ~Hinata~ „NEIN!!!!!“ Der Schrei hing noch Minuten später in der Luft und in den Köpfen aller Beteiligten. Die Situation von eben hatte sich entschieden geändert. Das Vampirmädchen lag blutend, ein paar Meter vor uns auf dem Boden und rang verzweifelt nach Luft. Naruto, der bis eben noch total bewegungsunfähig und ausgeliefert am Baum hing, hatte alle Kunais von sich abgesprengt und hockte nun über Lunaris und drückte ihr, sichtlich zitternd, ein Messer an den bleichen Hals. Alix und ich hatten beide erschrocken aufgeschrien, als das Chakra des Neunschwänzigen Fuches Naruto im letzten Moment das Leben rettete. Meine Begleiterin hatte sich schon wieder gefasst und war auf das Pärchen am Boden zugegangen. „Das war ja echt erste Sahne.“, lachte sie fröhlich. Sie schien irgendwie mit all dem kein richtiges Problem gehabt zu haben. Naruto atmete schwer und sah aus als ob er gleich vor über kippen würde. Ihn schien die Abwehr ganz schön geschafft zu haben, noch bevor er auf dem Mädchen aufschlagen konnte war ich neben ihm und fing ihn auf. Mit geschlossenen Augen lag er in meinen Armen und rang nach Luft, doch auch das Vampirmädchen hatte sich verändert. Von Alix gestützt richtete es sich gerade auf, immer noch schwer atmend, und doch war etwas anders. Es waren ihre Augen. Die Katzen ähnlichen, zu Schlitzen verengten Augen waren heller geworden und weit aufgerissen. Auch ihre Haltung schien sich verändert zu haben, wirkte sie nicht mehr so gebieterisch und hochnäsig. Ich lehnte Naruto an einen nahen Baumstamm und wischte ihm den Schweiß und das Blut aus seinem Gesicht. Seine sonst leicht gebräunte Haut war ziemlich weiß geworden und sein Atem kam nur noch Stoßweise. „Naruto?“, fragte ich leise. „Bist du wach?“ Die einzigste Antwort war ein Stöhnen, doch dann öffneten sich seine Augen und er lächelte mich zögernd an. „Hinata.“, sagte er leise. „Ja, ich bin hier.“, lächelte ich ihn an. Er setzte aufrecht hin und hielt sich als erstes seinen Hals. Dann wurde sein Ausdruck plötzlich entschuldigend und er errötete um die Nase herum. „Ich...ich wollte dich nicht verlieren. Es tut mir so Leid.“ Erschrocken blickte ich ihn an als er meine rechte Hand in seine nahm und anfing sich dafür zu entschuldigen mich verloren und im Stich gelassen zu haben. „Naruto...Naruto.“, fiel ich ihm beschwichtigend ins Wort. „Es ist alles in Ordnung!“ „Wirklich?“, erkundigte er sich zögernd. „Ja. Es ist alles in Ordnung. Mir ist nichts passiert und du hast dieses Weib auch überlebt. Jetzt beruhig dich!“ „Bist du mir wirklich nich...“ „Nein ich bin dir wirklich nicht böse!“ Sichtlich erleichtert atmete er aus und grinste mich-genau wie früher. Das Grinsen in das ich mich damals verliebt hatte. Damals, als Naruto noch Naruto war, fröhlich, optimistisch und überdreht. Als er noch ein Vorbild an Eifer und Durchhaltungsvermögen war, doch dann...Ich vermochte gar nicht mehr dran zu denken. Jedenfalls ist er urplötzlich anders geworden. Sein Temperament ruhiger, seine Laune schlechter. Das schlimmste war er hat nicht mehr gelacht...bis zu dem heutigen Tag. Wie ein kleiner Schuljunge blickte er mich an, mit einem glücklichen Honigkuchenpferdgrinsen auf den Lippen und total entspannt. Plötzlich wurde sein Gesicht wieder ernst. „Sakura...“, murmelte er geistesabwesend und stand auf. Ich schaute ihn nur verwirrt an folgte ihm dann aber. Auf einem ausladenden Ast lag ihre Leiche. Naruto sprang neben sie und drehte sie auf den Rücken. Vor Grauen wurde mir schlecht und ich drehte mich weg. Dieser Augenblick, dieser Anblick brannte sich für ewig in meine Augen und mein Gedächtnis ein. Noch in späteren Jahren würde er mich in Alpträumen verfolgen. Ihr Körper war eine einzige Schandtat. Der Bauch von oben nach oben aufgeschlitzt, wirkte als wäre sie wie ein Fisch ausgenommen worden. Das rechtes Bein stand in einem eher merkwürdigen Winkel vom Körper ab und ihre komplette linke Hand fehlte. Doch ihr Gesicht war am schlimmsten. Das Problem war, sie hatte kein richtiges Gesicht mehr. Es wirkte wie weggebrannt, stark angesenkt und einfach nicht mehr in dem Sinne vorhanden wie man sich ein normales, nichtmehrvorhandenes Gesicht vorstellen könnte. Der Schrecken saß einfach verdammt tief. Jetzt hatte sich auch Naruto weggedreht, anscheinend konnte er dieses Anblick auch nicht ertragen. Ich konnte Sakura zwar nie leiden, aber wer hatte so etwas grausames schon verdient? Die Sonne war jetzt vollständig aufgegangen und fast alle Turbolenzen und Ängste der letzten Nacht vergessen. Der Wald lag harmlos in einem goldenen Licht und die Vögel hatten wieder angefangen zu singen. Hier und dort hörte man einen Specht, und überhaupt herrschte recht reger Betrieb um uns herum. Vor Kälte zitternd zog ich meinen Mantel enger und rieb meine Hände aneinander, damit sie wärmer würden. Hinter mir ertönte ein gedämpften Räuspern und ich wandte meinen Kopf um. Dort stand Alix, ihre Freundin stützend, leicht blutig und mit verfitzten Haaren. „Ähm...“, fing sie unsicher an. „Unsere erste Begegnung, war ja unter extrem ungünstigen Begebenheiten, und da dachte ich...dass wir vielleicht einfach noch einmal von vorne Beginnen...“, sie machte einen Schritt auf mich zu und hielt mir mit einem freudenstrahlenden Lächeln ihre Hand hin. „Mein Name ist Alix Mimus und das hier ist Lunaris van Dark.“ Sie deutete mit einem Kopfnicken auf ihre Freundin. „Nett euch kennen zu lernen.“, erwiderte ich und schüttelte ihre Hand. Alix setzte Lunaris an den Stamm und schüttelte nun auch Naruto die Hand. „Meine Freundin hat das vorhin nicht so gemeint. Hab ich Recht, Lunaris?“ Die Frage blieb offen, doch Alix ließ sich davon nicht durcheinander bringen. Über all dem Blut und der Trauer stand ihre schier, unzerstörbare gute Laune. Die, in der Morgensonne, hellgrün schimmernden Augen hüpften aufgeregt von einem Gesicht zum anderen und blieben schließlich an meinem hängen. „Was habt ihr heute noch vor, wenn ich fragen darf?“ Naruto und ich schauten uns fragend an. Ja, was hatten wir eigentlich vor zu tun, tetzt wo unsere Kameradin tot war...? Es folgte ein langes Schweigen, doch irgendwann regte sich Naruto. „Nunja...deine Freundin hat unsere Kameradin umgebracht.“ Er hatte es auf den Punkt gebracht. „Ich denke wir werden sie begraben müssen.“ „Ich finde wir sollten sie auf dem alten Friedhof in Konoha begraben.“, warf ich ein. Naruto nickte nur. „Wenn ihr nichts dagegen habt würde ich euch gerne helfen.“ Es waren die ersten Worte, die Lunaris gesagt hatte, nachdem sie von Naruto überwältigt worden war. „Schließlich bin ich ja an ihrem Tod Schuld.“ Sie wirkte müde und angespannt, doch in ihren halbgeschlossenen Augen sah man, dass sie es ernst meinte. Noch bevor Naruto etwas hässliches sagen konnte, hatte ich schon zugestimmt. „Ja, natürlich.“ Sie sah mich dankend an. Für sie war es wohl so etwas wie eine Entschuldigung bei ihrem Opfer. Ich nickte ihr wohlwollend zu und wandte mich an Naruto. „Wir müssen noch Sasuke suchen.“, sagte ich leise. Wieder nickte er nur, leise und den Blick traurig auf dem Boden. „Was machen wir als Erstes?“ „Warum hast du ihr erlaubt Sakura zu beerdigen?“ Die Gegenfrage überrascht mich. „Für sie war es etwas wie eine Entschuldigung. Hast du ihren Blick nicht gesehen? Ihr tat es Leid.“ „Und das glaubst du?“ „Ja, ich glaube Ehrlichkeit wenn ich sie sehe.“ „Sie hat erst Sakura und dann auch noch fast mich umgebracht! Und du denkst sie ist ehrlich?“ „Ja, verdammt noch mal das denke ich!“ Naruto hatte es geschafft mich richtig auf die Palme zu bringen. „Ich hab vor um Sakura zu trauern und ich denke es ist Lunaris gutes Recht es ebenfalls zu tun!“ „Sie hat sie umgebracht!“ „Du hast doch Alix gehört, oder? Sie war nicht sie selbst!“ „Du hast die beiden doch erst gerade eben kennengelernt!“ „Ja, und?“ „Die eine hat gerade unsere Kameradin umgebracht?“ „Ja?“ „Sie könnten uns beide einfach im Dunklen erstechen, wenn sie wollten! Die sind hemmungslos!“ Das wurde mir langsam einfach zu dumm. „Naruto.“, zischte ich leise, als ich sah wie Alix und Lunaris uns interessiert musterten. „Die beiden geben sich gerade verdammt viel Mühe freundlich und hilfsbereit zu sein und sich für das zu entschuldigen, was sie getan haben, und das könntest du auch machen! Sei doch einfach mal NETT!“ Er schaute mich erstaunt an. „Was ist das denn?“, murrte er und schaute beleidigt weg. In solchen Momenten hasste ich ihn! Ich setzte wieder zu einer giftigen Bemerkung an, riss mich jedoch am Riemen und beließ es bei einem wütenden Blick. Ich drehte mich total genervt um, aber sobald ich Alix sah musste ich wieder lächeln. Sie war gerade dabei eine verdammt einseitige Diskussion mit Lunaris zu führen, ob diese sich nun ein neues, ganzes Kleid besorgen solle oder nicht. Diese jedoch schien Alix total zu ignorieren. Sie boten einen genialen Anblick. Alix in ihrer knielangen Jeans und dem viel zu großen Kapuzenpulli, heftig gestikulierend und Lunaris in ihrem schwarzen, eleganten Kleid, über und über mit Blut bespritzt, demonstrativ in die Luft starrend. Als sie bemerkten dass wir mit fertig waren stoppte auch sie sofort und wandten sich beide uns zu. „Wir wollten fragen...“, fing Alix mit einem unsicheren Grinsen an. “ob wir bei euch bleiben könnten.“ Sie schaute mich flehend an. „Wir haben keine Ahnung wo wir sind, noch wo wir bleiben sollen.“ Vor Überraschung musste ich loslachen, doch sie schaute mich nur verwirrt an. „Wieso lachst du?“ „Naja.“, grinste ich. “Wir wissen es selber noch nicht.“ Wieder erntete ich nur verwirrte Blicke. „Unser Dorf...“ „Unsere Stadt!“, unterbrach mich Naruto mürrisch. „Dann eben unsere Stadt...ist abgebrannt.“ Ich funkte ihn wütend an. „Oh...“, sagte Alix, Lunaris senkte nur vielsagend ihren Blick. ~Naruto~ Ich rieb mir gedankenverloren den Nacken. Da war immer noch dieses komische Gefühl in mir...als ob sie mir die ganze Zeit begierend auf den Hals starren würde, und dabei stand sie einen halben Meter vor mir, den Kopf gesenkt und die Arme andächtig vor dem Körper gefaltet. Ich musterte ihren Rücken. Schlank war sie, ihre schwarzen, langen Haare vielen ihr ungefähr bis zur Hüfte, ich sah Beutel an ihrer Gürtel hängen und auch die beiden Schwerter hatte ich entdeckt. Für eine Reisende war sie sehr schwer bewaffnet. Ich hob meinen Kopf wieder und musterte das Grab. Ich fand wir hatten es schön hergerichtet, mit einem einfach Holzkreuz und dem Rosenbusch den wir extra gepflanzt hatten. Es war notdürftig – aber schön. Ich pflückte traurig eine Blume die neben mir wuchs und legte sie sacht auf den Erdhügel. Hinata hatte es nicht mehr ausgehalten und war unter Tränen, mit der Begründung sie müsste mal alleine sein fortgerannt. Auch Alix hatte sich schon entfernt um sich um ein Nachtlager zu kümmern und um Essen und Feuerholz zu besorgen. Verbissen starrte ich auf Sakuras letzte Ruhestätte. Warum musste sie sterben? Warum hatte ich sie nicht beschützen können? Wir hatten Sasuke gesucht. Wir hatten den ganzen Wald nach ihm durchkämmt, vergebens. Nicht einmal einen kleinsten Hinweis auf seinen Verbleib hatte es gegeben. Er war weg. Lunaris hatte sich bis jetzt ihn keinster Weise darüber geäußert wo und in welcher Verfassung sie Sakura gefunden und umgebracht hatte. Ich musste eine Träne unterdrücken und starrte weiterhin regungslos das Kreuz an. Das war überhaupt nicht Sasukes Art einfach so zu verschwinden. Er war so ruhig, höflich und begabt. Dieser Idiot hatte überhaupt keine Ahnung wie er mir das Leben zur Hölle machte. Er, der tolle Uchiha Jedes Mädchen aus ganz Konoha war hinter ihm her, auch jenes Mädchen für das ich ihn am meisten hasse. Was sie nur an ihm fanden? Seine Verschwiegenheit, wie er alles still kommentierte und scheinbar jegliche Emotionen spurlos an sich vorüber gehen ließ...sein Gesicht, seine Haare, seine Stimme...Ich biss mir auf die Lippe. Es konnte nicht sein, dass ich mich jetzt von so etwas fertig machen ließ. Unentschlossen legte ich meinen Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Es war dunkel geworden, doch der abnehmende Mond stand leuchtend und hell am Firnament und sogar die Sterne konnte man heute Abend sehen. Langsam ließ ich die Luft aus meinen Lungen entweichen. Konnte es sein, dass wir jetzt schon so lange hier standen? Trauernd, wartend auf etwas das niemals geschehen würde? Die Stille genießend und vielleicht auch den Trost des Anderen? Ich wusste es nicht. Auch Lunaris hatte sich wieder bewegt, scheinbar in absolute Regungslosigkeit verfallen hatte sie sich die ganze Zeit nicht einmal geregt. Langsam wandte sie sich zu mir um und ich sah in ihre dunklen, traurigen Augen. „Naruto...“, begann sie mit einer leicht heiseren Stimme. „Es tut mir wirklich Leid...sie hatte keinen Chance sich zu wehren.“ Ich hatte einen Klos im Hals und nickte nur. „Lass uns zu Alix gehen und ihr helfen...!“ Wieder ein Nicken. Ich glaubte beim laufen ihre Schwerter aneinander schlagen zu hören, war mir aber nicht ganz sicher. Ich hatte einfach nur Angst. Kapitel 5: Sasuke ----------------- 5.Kapitel: Sasuke ~Naruto~ Als wir bei der Lichtung ankamen an der wir uns verabredet hatten, sahen wir schon von weitem ein Feuer brennen. Alix saß daneben, ihre schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht und die Schatten der Flammen spielten in ihren Augen. Langsam hob sie ihren Kopf und lächelnd wendete sie sich uns zu. „Seid ihr fertig?“, fragte sie ungestüm. Lunaris nickte. „Komm her und hilf mir...“ In ihrem Schoß sah ich zwei tote Hasen liegen, ihre Hose war von Blut befleckt. Daneben lagen Messer in verschiedenen Größen, aber alle sehr gut angeschärft und ich glaubte erkennen zu können, dass sie normalerweise nicht für Küchenarbeit gedacht waren. Ich schauderte. Wann kam nur Hinata wieder? Ich wollte nicht mit diesen beiden komischen Mädchen alleine sein. „Naruto?“ Bei meinem Namen zuckte ich zusammen und drehte mich um. Dort stand sie, die entsetzten Augen weit aufgerissen und die zitternden Hände schützend vor der Brust gefaltet. Sie machte einen entsetzten, geradezu geschockten Eindruck, sodass ich sie schnell beiseite zog. „Hinata? Geht es dir gut?“ „Ich weiß nicht so recht...“ Sie zögerte. „Nein.“ Überrascht legte ich ihr meine Hand auf die Schulter. Bei der Berührung zuckte sie zusammen und sah mich noch ein Stück ängstlicher an. „Was hast du denn?“, fragte ich sie irritiert. „ Was ist denn passiert?“ Ich hatte keine Ahnung was mit ihr los war noch was ich mit ihr machen konnte. Sie wirkte total verzweifelt und schien schon fast den Tränen nahe. Ihre Augen suchten die meine und ich begann augenblicklich zu frieren. Da war etwas...sie hatte etwas gesehen. Meine Vermutung fand ihre Bestätigung in ihrer Bitte. „Kannst du dir bitte mal etwas angucken?“, fragte sie mich leise. Alix und Lunaris hatten Hinata jetzt auch bemerkt. „Jaja natürlich...“, murmelte ich. „Was denn?“ „Kommt mit...“, sie zog mich am Arm in den Wald und die beiden Mädchen folgten uns in einigem Abstand. Der herbstliche Wald hatte etwas geheimnisvolles an sich und diese absolute Taubheit die sich auf meine Ohren gelegt hatte machte mir Angst. Als Hinata endlich langsamer geworden war hatte ich auf einmal ein Drücken im Magen. Das etwas was sie mir zeigen wollte konnte nichts Gutes sein. Es hatte sie verstört und es würde auch mich mitnehmen. Ein erwartungsvoller Wiederwille hatte mich erfasst und ich suchte die Umgebung mit den Augen ab. In einiger Entfernung konnte ich etwas erkennen, und wir steuerten geradewegs drauf zu. Sekunden später konnte ich ein blaues T-shirt erkennen. „Nein...“, flüsterte ich...versuchte zu zwinkern hoffend der Anblick würde verschwinden. „Nein...das kann nicht sein!“ Noch einmal zwinkern. Es passierte nichts...der Herbstwald und mitten drin ein Alptraum. Wir kamen immer näher doch alle Veränderungen zogen unbeachtet an mir vorbei. Es konnte nicht sein...es konnte einfach nicht sein. Hinata ließ zitternd meine Hand los. Ich blickte stur nach vorne. Es konnte nicht sein! Warum auch noch er? Warum nicht jemand anderes? Warum er? „Naruto?“ Die Stimme schien weit weg...erreichte kaum mein Ohr. Jedes Wort war gedämpft von der Taubheit die mich umfange hatte. Als ich antwortete zitterte meine Stimme wie noch nie zuvor. „Ja?“ Ich konnte meine feuchten Augen einfach nicht von diesem Anblick lösen. Im Augenwinkel sah ich wie Hinata ihren Kopf senkte, ihr liefen Tränen aus den Augen. (Aufgrund Alptraum erzeugender Vorstellungen Sasukes Leiche bezüglich verzichte ich auf eine genaue Beschreibung!^^) Noch an diesem Abend lag Sasuke auf dem Friedhof in Konoha. Hinata hatte auch für ihn einen Rosenbusch gepflanzt und jetzt standen wir nebeneinander und betrachteten die Gräber unserer beiden Freunde im letzten Abendrot. Im warmen Wind wehten Blätter an uns vorbei und die Äste der umliegenden Bäume erzitterten. Wir standen, wir trauerten. Die Zeit verging. Es wurde Dunkel. Als wir zurück zur Lichtung kamen überraschte uns ein bekannter Anblick. Am Feuer saßen Alix und Lunaris, in einen Streit bezüglich neuer Klamotten vertieft. Als wir näher traten schwiegen sie ohne aufzuschauen. Uns wurde Essen gereicht, wir setzten uns dazu. Stille. Ich blickte auf, doch alle hatten ihren Kopf doch ihr Essen gesenkt. „Du hast ihn umgebracht, oder?“ Meine Stimme war leise und ruhig gewesen, doch alle hatten verstanden was ich gesagt hatte. Lunaris wusste, dass ich mit ihr sprach, doch auch ihre Stimme war ganz ruhig als sie mir gelassen antwortete. „Nein, das hab ich nicht.“ Ich konnte nicht glauben was ich da hörte. „Du lügst...!“, zischte ich empört. „Nein tue ich nicht.“ Ihre Stimme hatte etwas höhnisches, etwas verachtendes an sich das mich entsetzlich in Rage brachte. Ich bedachte sie mit einem tödlichen Blick, doch sie hatte sich wieder ihrem Essen zugewandt in dem sie jetzt seelenruhig herumstocherte. Mir fiel auf dass sie kaum etwas gegessen hatte, dass die ganze Schüssel noch voll war. „Und wer soll es sonst gewesen sein?“ Meine Stimme überschlug sich in meiner Wut. „Außer dir hat doch gestern niemand gemordet!“ „Ich weiß nicht wer es war.“ Schon wieder diese ruhige Stimme. Kein bisschen Gefühl. Jetzt mischte sich auch Alix ein. „Woher wollt ihr denn wissen dass wir es waren?“, fragte sie interessiert? „Sie misstrauen mir.“, antwortete Lunaris unberührt und deutete mit dem Messer in unsere Richtung. „Du wusstest es schon vorher. oder?“, zischte ich sie wieder an. „Ich hab es gerochen.“ Wieder wurde gestochert, doch sie aß immer noch nichts. „Gerochen, wie? Bist du ein Spürhund, oder was?“ „Nein, bin ich nicht.“ Ich hatte es darauf angelegt sie zu verletzten, doch es schien sie nicht berührt zu haben. „Nur wenn es um gut aussehende Typen geht!“, kicherte Alix und fing sich einen wütenden Blick seitens ihrer Freundin ein. Doch das Lachen hatte die Stimmung wieder ein bisschen gehoben und selbst ich musste grinsen. Lunaris seufzte genervt, stellte ihre volle Schüssel beiseite und stand auf. „Ich geh spazieren.“, murmelte sie und ging in den dunklen Wald. Alix blickte ihr belustigt nach und nahm sich dann ihr unberührtes Essen. „Was war eigentlich gestern mit ihr los?“, fragte Hinata sie vorsichtig. „Ich sagte schon, dass sie nicht ganz sie selbst war.“, antwortete Alix beim kauen. „Wusstet ihr das gestern nacht Vollmond war?“ Wir schüttelten verwirrt die Köpfe. Was hatte der Mond mit Lunaris’ komischen Verhalten zu tun? Nachdenklich schaute sie in die Richtung in die ihre Freundin verschwunden war. „Nunja...“, begann sie nachdem sie heruntergeschluckt hatte. „Lunaris ist ein Vampir, aber sie verwandelt sich nur bei außergewöhnlicher Wut.“ Ihre Augen leuchteten belustigt auf. „Oder bei Vollmond.“ Sie wand sich wieder ihrem Essen zu und stocherte ein bisschen darin herum. „Im Falle einer solchen Verwandlung ist sie nicht mehr Herr ihrer Sinne und wird zur rücksichtslosen Mörderin.“ Ein fieses Grinsen breitete sich in ihrem Gesicht aus und mir lief es kalt den Rücken herunter. „In diesem Fall...“, fuhr Alix fort. „...hatte eure Freundin einfach Pech ihr zu begegnen!“ Hinata und ich wechselten beunruhigte Blicke. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich wieder normalisiert und betrachtete verzückt ihr Essen. Diese kindlichheit in dieser Geste brachte mich zum Lachen. „Bist du auch ein Vampir?“, fragte ich sie vorsichtig. „Ich? Nein!“ Sie grinste mich an. „Hattest du Angst ich würde euch beißen?“ Wieder lachte sie. „Nein, nein! Das macht nur Lunaris.“ Ihre Augen hüpften belustigt von Hinata zu mir und wieder zurück. Wenn ich ehrlich war machte diese Alix einen symphatischen Eindruck, ich entspannte mich merklich. Dann sah ich, dass auch ich mein Essen noch nicht angerührt hatte und machte mich heißhungrig darüber her. Noch am nächsten Morgen war Lunaris auf ihrem Spaziergang, Alix schien sich nicht sonderlich große Sorgen um sie zu machen. „Die weiß sich zu helfen!“, grinste sie mich an und biss in einen großen Apfel, den sie noch als Vorrat mitgehabt hatte. Wir waren gerade Aufbruchfertig geworden als Lunaris aus dem Gebüsch trat und sich unauffällig zu uns gesellte. Ich musterte sie misstrauisch, doch als sich unsere Blicke trafen schaute ich schnell weg. Im Gegensatz zu gestern hatte sie wieder eine normale Gesichtsfarbe und wirkte zufrieden und entspannt. Ihre Anwesendheit machte mich nervous und das wusste sie genau. „Alix wir müssen reden.“ Die Angesprochene nickte nur und augenblicklich drehten sich beide um und gingen ein Stückchen in den Wald. ~Alix~ Ernst folgte ich Lunaris ein Stückchen weg von den beiden. Unsere Blicke trafen sich und wir mussten losgrinsen. „Du weißt nicht was gerade passiert ist!“, erklärte sie mir und grinste weiter während sie ihren Ärmel hochkrempelte und das Kommunikationsgerät zu vorscheinen kam. „Unser Chef hat mich vorhin angefunkt.“, erklärte sie kurz. „Du weißt doch unser Auftrag, diesen Uchiha umzubringen.“ Ich nickte und Lunaris fuhr fort. „Ich hab gestern Nacht die Leiche nochmals untersucht. Wir hatten Glück.“ Sie grinste noch breiter. „Es war nicht DER Uchiha den wir hätten umbringen sollten.“ Stille folgte und brachte ihre Worte erst richtig zu Geltung. „Nein!“ Ich war geschockt. „Doch!“, grinste sie weiter. „Jemand hat den Jungen ermordet von dem wir dachten wir müssten ihn umbringen!“ „Also...“, schlussfolgerte ich. „Hat entweder jemand den selben Fehler gemacht wie wir oder hatte einfach nur besonders viel Spaß am grundlosen Morden.“ „Richtig.“ , bestätigte Lunaris. „Wer war es dann? Wer hat denjenigen umgebracht den wir dachten wir müssten ihn umbringen und das dann auch noch so perfekt, dass der Verdacht auf uns, bzw. auf dich fiel?“ Ich sah ,dass auch mein Gegenüber mir diese Frage nicht beantworten konnte. „Wir werden es herausfinden.“, murmelte sie nur geistesabwesend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)