Ein Weg von abgemeldet (Durch das leben und Drum Herum) ================================================================================ Kapitel 1: Durch die Nacht -------------------------- Ein Weg Ein Zimmer, es wird erhellt durch kaltes, dunkelblaues Licht und in der Mitte sitze ich. Es ist Nacht, doch ich schlafe noch immer nicht, trotz des Morgen grauen. Was ist passiert? Was ist es, was das Leben aus mir gemacht hat? Welcher Weg ist es, den ich gehe? Laufe ich weg?? Nein, aber es geht auch nicht voran. Es sind auch keine Umwege die ich gehe, nicht einmal ein auf oder ab. Nur wach gehalten durch Gedanken an mein Leben, Vergangenheit und Krankheit. Irgendwie befreien mich die Sterne und die dunkle, kühle Geborgenheit der Nacht. Sie nehmen mich in sich auf, fragen nicht, tun mir nicht weh. Nehmen mich wie ich bin und hören mir zu wenn ich still weine und dem Nichts meine Geschichte erzähle und eins werde mit dem Wind der Nacht der mich sanft beschützt durch seine Küsse. Nacht für Nacht das gleiche Bild. Ich sitze da, traurig manchmal weinend, öfters nicht einmal wissend warum. Ich laufe durch mein Leben. Ich bin stark, entschlossen, mutig! Und doch suche ich Schutz in der Geborgenheit der Nacht. Frage immer wieder nach der Richtung die ich gehe, renne ich weg oder laufe ich ins eigene Messer? Geht es bergauf oder -ab. Nehme ich die Seitenstraße oder die Hauptstraße? Die meisten Menschen belüge ich Tag für Tag. „Ja, mir geht es gut“, „Ja es geht schon“, „Nein, ich brauche nichts“. Nur wenige wissen von meinem Schmerz. „Geh bitte zum Arzt“, „Ich mache mir sorgen um dich“, „Kann ich dir helfen?“. Warum nehme ich ihre Hilfe nicht einfach an? Wohnen sie zu weit weg ? Bin ich einfach nur zu scheu oder zu ängstlich? Ist es wirklich ein Arzt, der mich heilen oder kurieren kann von diesem Leid? Oder ist es vielleicht besser ich sterbe? Nein, das wäre wieder weglaufen. Ich kann kaum noch laufen, nicht mehr stehen. Dieses Leben nüchtern zu ertragen?! Nicht zu denken? Kaffee, Alkohol, Nikotin, Internet. Ich gebe mich den Süchten hin, die ich noch habe. Sport ?! Nein, das schafft mein gezeichneter Körper leider nicht mehr. Zu wenig Schlaf oder zu viel Schlaf? Ich weiß es nicht. Angst? Nein, eigentlich nicht. So laufe ich weiter. Bin mal in Stuttgart, Hamburg, Kassel, Koblenz. Suche Zuflucht in ganz Deutschland, bei Freunden, Bekannten und ich weiß noch immer nicht welchen Weg ich gehe, wohin er führt. Vergangenheit, dahin führt er mich des öfteren. Zurück an den Anfang. Wisst ihr noch wie alles begann? Euer Leiden, eure Geschichten von Leid, Krankheit, Mord, Krieg oder sogar vielleicht von allem? Nun sag mir, wie lange ist es her, dass man mal gesund, glücklich oder heimisch war? Die Zeit, sie läuft weiter, so wie wir. Sie verläuft sich in Raum und Zeit, hat nur eine Richtung die sie gehen kann, bis zum Ende aller Tage. So geht sie dahin. TICK, TACK, ... Doch wie laufen wir? Mit oder gegen die Uhr? Auf oder Ab? TICK, TACK, … Leise, wie das Ticken der Uhr, schlagen Regentropfen gegen meine Fenster. Ich spüre sie auf meiner Haut, spüre wie sie sich mit meinen Tränen verbinden und an meiner Wange herunter kullern. Langsam raffe ich mich auf um ein Stück spazieren zu gehen. Laufen? Ja, aber wohin? Ich laufe die Straße entlang. Um einen Block, um den nächsten, hinauf in die Weinberge. Langsam vermischen sich die Lichter der Stadt mit dem Mond und dem leichten blau Färbungen des Himmels, des Sonnenaufganges. Müdigkeit? Ja ich spüre sie. Trotz allem kann ich nicht schlafen TICK, TACK, … Rennt mir die Zeit nun davon? Oder renne ich ihr entgegen? Oder gar anders herum? Zitate schwirren mir durch den Kopf, von Künstlern die längst das Zeitliche segneten. Meistens ist es Friedrich Nietzsche. Er hatte öfters Dinge geschrieben, die mich nachdenken ließen. „Lachen bedeutet schadenfroh sein, aber mit gutem Gewissen“. „Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel“. Hartnäckig? Ja, sicher ich gehe einen Weg. Einen von vielen und sehe natürlich kein Ziel. Woher wissen Andere, wo sie landen werden? So weiß letztendlich keiner, wo er heraus kommt. Verliert einiges durch Krankheit oder Mord. TICK … TACK… So laufen wir einfach den Weg weiter wie er uns gegeben wird. Ich werde es nicht akzeptieren! Denn ich werde kämpfen und nicht durch den Druck dieser Gesellschaft fallen, wie manch Andere. Aber ich habe ein festes Ziel, gehöre zu den Wenigen die einen Weg einschlagen, sich dessen sicher sind. Aber ich weiß, welches Ziel ich habe. Dessen bin ich mir sicher?! Ich laufe Heim. Werde langsam von Müdigkeit in die Knie gezwungen. Die letzten Meter höre ich Vögel singen. Frage mich, als ich in kleinen Pfütze meine Spiegelbild sehe, wer ich eigentlich bin, zu wem ich werde. Ich betrete meine Wohnung, schleiche zu meinem Bett, lasse mich sinken, höre mein Herz und die Zeit laufen. TICK, TACK, … Langsam fallen mir die Lieder nieder und ich entschwinde in ein anderes Reich. Wie ist es Heute? Wie wird es Morgen sein? Das weiß nur die Zeit, die uns weiter treibt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)