I Think It's Going To Rain Today von Chibi_Chan ([Doumeki/Watanuki]) ================================================================================ Kapitel 1: Price & Payment -------------------------- „Ich will es endlich wissen was du dafür bezahlt hast, Doumeki!“, fauchte der ungefähr 17-jährige, schwarzhaarige Junge mit Brille und schwenkte seine Schultasche unbewusst stark hin und her. Der andere verblieb standhaft und stumm und ging ohne ein Wort auf die Frage des Kleineren hin zu antworten neben ihm her, den langen, grauen Kiesweg entlang. Kleine, feuchte Steinchen knirschten unter ihren Schuhsohlen. „Jetzt sag es mir schon! Na los!“ Seit den drei Wochen, die seit Watanukis vollständiger Genesung vergangen waren, hatten sie kein anderes Gesprächsthema mehr auf ihrem Weg von der Schule zu Yuukos Laden gehabt. „Doumeki! Ich will es endlich wissen, was du und Himawari-chan dafür bezahlt haben!“ Der Größere des Gespanns hielt sich weiterhin bedeckt, während er seinen Weg auf der größten Allee des Parks, die durch zahlreiche Ginko- und Kirschbäume ausgeschmückt war, fortsetzte. Watanuki schnaubte wütend und stampfte mit seinem Fuß auf. Matsch spritzte. „Doumeki!“, knirschte er um ein weiteres, worauf sich der Angesprochene zum ersten Mal langsam umdrehte und dem Kleineren in die Augen sah. Ein Bei genauerem Hinsehen, konnte man ein energisches Glitzern in ihnen erkennen. „Warum willst du das überhaupt wissen?“, sprach er kühl, in einem für Watanukis Geschmack wesentlich zu desinteressierten und abfälligen Tonfall, „Findest du nicht, dass man es manchmal einfach dabei belassen sollte?“ Der Himmel war dunkelgrau. Ein erfrischender Geruch von Regen hing in der lauwarmen Spätsommerluft. Der Kleinere der beiden Jungen zuckte zusammen und sah demütig in den Himmel hinauf, als ihn ein ankündigender Regentropfen genau auf der Nasenspitze traf. „Nein. Finde ich nicht.“, schimpfte er lautstark und packte den anderen am Ärmel, „Und jetzt rück’ endlich damit raus! Dann können wir beide noch gehen, bevor wir nass werden. Ich bin sowieso schon fast krank.“ Mit einer theatralischen Handbewegung führte er ein weißes Stofftaschentuch vor. Doumekis Blick fiel auf die hohen Sträucher blauer Hortensien, die sie umgaben. Der Weg bestand hier nicht mehr aus grauen, feinkörnigem Kies, sondern aus säuberlichen Platten in Form eines Schachbrettmusters. „Warum willst du unbedingt wissen was der Preis war?“, erhob der Ältere erneut das Wort und schulterte seine Schultasche. Von Watanuki ging ein wütendes Grummeln aus. „Damit ich weiß, was ich euch zurückzahlen muss, verdammt!“, knirschte er und blähte die Backen auf. Der Größere hob die Augenbrauen. „Also willst du eigentlich nicht den Preis wissen, sondern was du uns dafür zurückgeben kannst. Idiot.“ Der Kleinere fauchte und ballte seine Fäuste, entspannte sich aber bald darauf wieder. „Ja.“, gab er schließlich trocken zu, „Kann sein.“ Das Rascheln der Regentropfen im Blätterdach der Bäume, welches allmählich deutlich lauter wurde, brachte die beiden Jungen dazu sich umzusehen. „Es gibt zwei Dinge, die ich von dir will.“, sagte der Ältere und ging einige Schritte auf Watanuki zu, welcher langsam rückwärts auswich und seine Unterlippe vorschob. „Und die wären?“, maulte er und stemmte die freie Hand, mit der er nicht den Griff seiner Schultasche feste umklammerte, in seine Hüfte. „Nun, die erste Sache wäre die..“ Watanuki zuckte überrascht zusammen, als er kühle, schlanke Finger auf seiner Wange und warme, viel zu weiche Lippen auf seinen eigenen spürte. Doch noch ehe er die Möglichkeit gehabt hatte seine Augen zu schließen, war das ungewohnte Gefühl auch schon wieder verflogen. Seine Wangen begannen zinnoberrot zu glühen. Unfähig irgendeinen Ton von sich zu geben, verzog er das Gesicht zu einer undefinierbaren Grimmasse, geprägt von Scham, Wut und Überraschung. Doumeki räusperte sich und klatschte in die Hände. „Die erste Sache war die, dass ich dein Gesicht in so einem Moment gerne sehen wollte. Wirklich köstlich.“, sprach er, vollkommen unangetan. Die Kinnlade des Jüngeren klappte herunter. „Und die zweite Sache ist..“, flüsterte er dem Anderen nun ins Ohr, welcher vor Sprachlosigkeit noch immer unfähig war sich zu bewegen, „Du machst mir Bento bis an dein Lebensende!“ - Watanukis cholerische Tobsuchtsanfälle kamen nur selten in solchen Ausmaßen zum Vorschein wie an diesem Tage. „Ich wusste es! Ich wusste es!“, fluchte er in Verbindung mit etlichen Schimpfworten bis vor die Türe Yuukos Shops. Es hatte begonnen zu regnen. Und trotzdem hatte Watanuki mit Doumeki seinen Schirm geteilt. Diese war eine der seltenen Situationen gewesen in denen Doumeki Shizuka ausgiebig und zufrieden gegrinst hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)