Is art a bang? von Lichtregen (SasoxDei) ================================================================================ Kapitel 15: Ein Kuss sagt mehr als tausend Worte, oder? ------------------------------------------------------- So, es ist vollbracht! Das längste Kapitel bis jetzt mit ca. 4000 Worten! Ich muss schon sagen, dass es mich viel Arbeit und gestern den halben Tag gekostet hat, um alles zu schreiben und abzutippen. Aber ich habs gerne gemacht^^. So, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen, wollte aber noch sagen, dass ich hoffe, dass Sasori nicht allzu OOC wirkt und das Chap auch nicht zuuu kitschig ist. Wenn ja, sagt es mit bitte, denn das will ich in Zukunft vermeiden! Danke an alle, die mich so lieb unterstützen und nun viel Spaß bei Kapitel 15! LG eure Kurosaki-san //Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße…// Man könnte fast meinen, Sasori würde langsam aber sicher zu Hidan werden, doch einen großen Unterschied gab es zwischen den beiden: Hidan hatte kein Problem, dafür aber Sasori. Und was für eines! Das konnte doch alles nicht wahr sein. Warum musste auch alles so kompliziert sein und warum ausgerechnet er und kein anderer? Genug Idioten gab es ja in der Akatsuki, also weshalb musste es unbedingt ihn so schlimm erwischen? Der Rothaarige lief seit einer geschlagenen Stunde in seinem und Deidaras Zimmer auf und ab, konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. //Hau ab!//, befahl er dem Bild Deidaras in seinem Kopf, an den er sich wie schon oft in den letzten Minuten gefasst hatte und ihn schüttelte, als könnte er damit die störenden Gedanken vertreiben. Es half nichts. Die einzige Folge war, dass seine Haare zerzaust von seinem Haupt abstanden, doch sein Äußeres war Sasori im Moment total egal. Sein Inneres beschäftigte ihn viel mehr, da es dort, wie bei seinen Haaren, nur schlimmer, drunter und drüber ging. //Was soll die Scheiße?//, fragte er sich erneut erbost und trat gegen den Schreibtisch, dessen massives Holz einen leichten Knacks bekam, um seiner Wut freien Lauf zu lassen. Seit wann benutzte er eigentlich solche Schimpfwörter? //Doofe Frage… Seitdem meine verdammte Vernunft mir diese günstige Gelegenheit genommen hat//, beantwortete der Rothaarige die Frage selbst und wurde sogleich noch zorniger. Warum hatte er sich nicht einfach genommen, was er brauchte…? Aber dazu müsste er sich erst eingestehen, dass er es, oder besser ihn, überhaupt brauchte. Und das war der Knackpunkt. Warum wollte er den Blonden so dringend? War es ihm als halbe Puppe und Nuke-Nin der Akatsuki überhaupt erlaubt, solche Ansprüche zu stellen? Okay, Hidan und Itachi hielten sich auch nicht an die inoffizielle Regel, nichts untereinander anzufangen, um Probleme zu vermeiden, aber schließlich verletzten sie nicht die Regel Nr. 25, die den Ninja jegliche Gefühle verbot. Aber war das bei ihm anders? Eigentlich wollte er Deidara doch auch nur wegen seinem Körper und nicht, weil er etwas für ihn empfand, oder? Natürlich, denn immerhin war er zu solchen Gefühlen nicht fähig… Doch warum nahm er sich dann nicht einfach jemand anderen, gab es doch genug andere Akatsuki-Mitglieder, die sich sicher gerne dafür bereit stellen würden? Tobi zum Beispiel… Allein schon bei der Vorstellung überkam Sasori ein Würgereiz, sodass diese Möglichkeit wohl wegfiel. Anscheinend hatte es Deidara zu sein oder keiner. Merkwürdig. Was hatte der Blonde nur mit ihm angestellt, dass er ihn immer in seiner Nähe haben wollte, es aber nicht konnte, weil er keine Abfuhr erhalten und seinen Stolz wahren wollte? Warum sollte es ihn eigentlich kümmern, wenn sein Partner ihn verabscheuen würde, sollte er seine Kontrolle mal nicht halten können? Was genau hatte dieses für ihn unbekannte Verlangen nach Deidaras Nähe ausgelöst? Und vor allem: Warum dachte er die ganze Zeit über so etwas nach, über Deidara? Spielten Gefühle doch etwa eine Rolle? Das erste Mal seit langem fühlte sich der Rothaarige unsicher, was die Antwort auf eine Frage betraf. Sasori spürte durchaus, dass dort noch mehr sein musste als bloße sexuelle Lust; er erinnerte sich schmerzlich an die Qualen, die er durchlitten hatte, als er geglaubt hatte, Deidara habe ein Verhältnis mit Itachi, oder als der Blonde ihn nach seiner Ohrfeige beschimpft hatte. Sasori setzte sich endlich auf sein Bett und ließ sich schwer nach hinten auf sein Kopfkissen fallen, um starr die Decke zu betrachten. Der Gedanke daran, dass er womöglich Gefühle für seinen Partner hegte, hatte ihn fertig gemacht, sodass er zu konzentriert nachdenken musste, um wild durch die Gegend zu laufen. Warum war alles so kompliziert? „Deidara…“, seufzte der Rothaarige leise und sogleich durchfuhr ihn ein angenehmer Schauer, der sich mit einer ungewohnten Darmaktivität vermischte. //Jetzt kriege ich wohl auch noch Probleme mit der Verdauung. Das schlägt mir echt auf den Magen…//, murrte Sasori und stutzte. Gedankliches Chaos, Schüttelfrost und Bauchbewegungen? //Das… das kann nicht sein…//, schoss es dem Rothaarigen panisch durch den Kopf, doch die Symptome ließen nur eine Schlussfolgerung zu. Als ob er die neue Erkenntnis dadurch zunichte machen könnte, griff sich der Puppenspieler an sein Herz und verkrampfte die Hand. Diese Tatsache gefiel ihm ganz und gar nicht. Nicht nur, dass er körperlich von Deidara abhängig war, jetzt beherrschte dieser sogar sein Denken und seine Gefühle. //Gefühle...// Dass er jemals wieder diesem Wort Bedeutung beimessen könnte, hätte er nie erwartet. Wollte er nicht durch seinen Umbau zur Puppe eben diese verhindern? Doch der Blonde hatte alle Planung über den Haufen geworfen und jetzt wusste Sasori nicht mehr weiter. Sollte er seinem Partner alles gestehen? Nein, diese Blöße würde er sich nicht geben, er hatte schließlich auch noch seinen Stolz! Auch wenn er dafür auf den Sex verzichten müsste… Wer konnte ihm denn schon garantieren, dass Deidara überhaupt darauf eingehen und ihn nicht vielleicht sogar abweisen würde? Allein die Vorstellung, der blonde Akatsuki würde ihn deswegen hassen, konnte der Rothaarige nicht ertragen, so sehr bohrte der Schmerz in ihm. Also musste er Abstand wahren und somit seinem Körper keine Gelegenheit geben, sich das zu holen, nach was er verlangte. Genau das hatte er Deidara glücklicherweise direkt vermittelt, obwohl es in diesem Moment eher eine Affekthandlung gewesen war. Ja, so war es wohl am besten. Er hatte sich immerhin ein Jahr zurückhalten können, also dürfte das auch weiterhin kein Problem sein. Dabei hatte er die Rechnung jedoch nicht mit seinen Gefühlen gemacht, die, einmal entflammt, auch erheblichen Einfluss auf seinen Körper nahmen. Ein erneuter Schauer überrollte ihn, woraufhin er heftig zurückzuckte, weil sich gleichzeitig eine Beule in seiner Hose gebildet hatte. //Verdammt. Gut, dass Deidara gerade nicht hier ist…//, atmete er erleichtert auf und verlor sich in Gedanken an eine für ihn sehr befriedigende Szene, in der der Blonde sein kleines Problem zu seiner Zufriedenheit löste. „Mmh… Deidara.“ „Ja, was ist, hm?“ Sasori sprang verschreckt auf und starrte direkt zu der schlanken Gestalt, die soeben zur Tür hereingekommen war und seinen danna fragend ansah. „Was machst du hier?“, fauchte der Rothaarige, während er schnell seine Decke hochzog, um seine Erektion zu verstecken, welche der Blonde zu seinem Glück anscheinend nicht gesehen hatte. „Ich wohne hier, so wie Ihr, hm“, war Deidaras verwirrte Antwort. Der Rothaarige benahm sich wirklich seltsam. Vielleicht war er krank oder hatte sich vorhin beim Sturz verletzt. „Geht es Euch gut, no danna, hm? Ihr seid so blass.“ Bei diesen Worten hatte sich der Iwa-Nin dem Liegenden genähert und war gerade dabei, mit seiner ausgestreckten Hand Sasoris Stirn zu fühlen, als dieser jene wegschlug. „Fass mich nicht an, hab ich gesagt“, flüsterte der Rothaarige bedrohlich und Deidara wich enttäuscht einen Meter nach hinten. Seine Hoffnung, Sasori würde vielleicht doch seine Berührungen zulassen und dass die Reaktion vorhin nur kurzschlüssig gekommen war, löste sich in Luft auf. Dabei sehnte er sich so sehr nach der Nähe zu seinem Partner, dass er es fast nicht mehr aushielt. Sasori war eben doch der gewohnte Eisklotz… und in den musste er sich ja auch unbedingt verlieben. „Wir haben heute übrigens noch eine Mission“, fuhr der Puppenspieler gewohnt beiläufig fort. „Wir brechen in 30 Minuten auf.“ Da Deidara sich ohnehin nicht widersetzen durfte, nickte er nur stumm und fing an, seine Sachen für die mehrtägige Reise zusammenzupacken. Die Stille zwischen den beiden war bedrückend, sodass der Blonde sie schließlich brach. „Was haben wir eigentlich für eine Mission, hm?“, fragte Deidara seinen Partner, dessen Problem sich verflüchtigt hatte und der nun vor seinem Schrank stand, und schaute diesen direkt an, woraufhin der Rothaarige jedoch wegschaute und sich abdrehte. „Leader-sama konnte keine genauen Informationen geben, da er gerade mitten in den Bürgerkrieg seiner Heimat verwickelt ist und nur per Telepathie Kontakt aufnehmen kann. Aber unsere Mission führt uns nach Konoha, weil dort die nächste Chuunin-Prüfung stattfinden soll und somit bestimmt ein paar Shinobi aus Suna vor Ort sind, von denen wir Informationen über den Kazekage bekommen können. Die Strecke ist kürzer als nach Suna-Gakure“, fügte Sasori noch hinzu, als er spürte, dass Deidara etwas einwenden wollte. „Fünf Tage hin und zurück.“ Deidara seufzte, als Sasori abgeschlossen hatte, woraufhin sich dieser doch umwandte. „Was?“, fragte er leicht genervt. „Ähm, nichts, hm“, log der Blonde schnell, aber unglaubwürdig, weshalb der Rothaarige wusste, dass es garantiert nicht „nichts“ war, ließ es aber darauf beruhen. Hauptsache, so wenig wie möglich Augenkontakt mit Deidara… Denn wer wusste schon, wie sein Körper darauf reagieren würde, sollte er sich erst einmal in den blauen Seen verloren haben. Nun ja, er konnte es sich denken… Während Deidara seine Taschen mit Ton füllte, hätte er sich am liebsten ohrfeigen können… oder besser noch, direkt im See ertränken. Dass er aber auch nie die Klappe halten konnte! Zugegeben, es wäre doch schwer gewesen, bei so einem Problem nicht zu seufzen, denn das befreite ihn zumindest ein wenig von seinen Sorgen… Nach einer halben Stunde waren sie dann auch tatsächlich abreisefertig und als sie an der Küche vorbeikamen, hörten sie einen immer noch winselnden Tobi, der sich eine Standpauke von Kakuzu anhören musste, dass er es ja nie wieder wagen sollte, sein heiliges Geld anzufassen. Worte wie „Geld ist Macht“ oder „die verlorene Zeit bezahlst du mir!“ drangen zu den beiden herüber. Ja, Zeit war tatsächlich Geld, aber immerhin lag der „Unfall“, wie Deidara ihn bezeichnete, schon zwei Stunden zurück. „Der hat auch nichts besseres zu tun, hm“, murmelte der Blonde, wozu Sasori innerlich zustimmen musste. Vor dem Geheimversteck holte der Puppenspieler Hiruko aus dessen Schriftrolle und nahm in ihm Platz, was der blonde Akatsuki missmutig beobachtete. „Fliegen wir denn heute nicht, hm?“, fragte er enttäuscht, hatte er sich doch auf den gemeinsamen Flug und die Nähe seines Partners gefreut. Und jetzt musste er stattdessen mit diesem hässlichen Ding reisen. „Nein, das wäre zu auffällig“, erklärte Sasori, aber dies war nicht der wahre Grund. Eben den von Deidara heimlich gewünschten Körperkontakt wollte der Rothaarige vermeiden und verzichtete deswegen auf den angenehmeren und schnelleren Transportweg. „Wie Ihr meint, hm“, war Deidaras Kommentar dazu und er machte sich mit seinem Partner auf den Weg. Keiner der beiden gab auch nur einen Ton von sich, während sie so nebeneinander herliefen, was Sasori doch sehr verwunderte. Denn normalerweise konnte man den Blonden nur schwer dazu bringen, mal nur für zehn Minuten still zu sein, und jetzt so was… Es wurde allmählich Abend und genau das beunruhigte den jungen Iwa-Nin. Der Grund, warum er seit zwei Stunden nicht geredet hatte, war eigentlich relativ simpel: Er hatte Angst. Angst vor dem Abend, der Nacht, dem Schlafen… denn er wusste nur zu genau, dass sich seine neue Gefühlswelt auch auf seine Träume auswirken würde und das war gar nicht gut. Schließlich sollten die Gefühle für seinen Partner geheim, bis in alle Ewigkeit verschlossen bleiben, und nicht durch seinen lebhaften Schlaf aufgedeckt werden. Zwar redete er oft im Schlaf und Deidara wusste, dass Sasori durchaus seine Rufe und sein Stöhnen kannte, aber das ging ja jetzt schon fast zwei Jahre so, weshalb dieser sich nicht mehr davon beeindruckt zeigte. Aber sollten sich nun auch echte Gefühle, Komplimente oder Liebesschwüre in seine Träume mischen, würde der Rothaarige gewiss Verdacht schöpfen… und ihn schlussendlich dafür auslachen, vielleicht sogar verabscheuen. Nein, das durfte nicht passieren! //Auch, wenn ich die ganze Nacht wach bleiben muss, hm…//, nahm sich Deidara vor, doch seine Hoffnung wurde sogleich zerstört, als er an seinen Seufzer vorhin dachte. Wie sollte er schließlich fünf Tage ohne Schlaf auskommen? //Scheiße aber auch, hm…// Sasori beobachtete aus den Augenwinkeln, wie sein Partner ärgerlich die Miene verzog und manchmal mit den Händen herumfuchtelte, als würde er eine wilde Debatte führen. //Was der wohl wieder für Probleme hat?//, fragte sich der Puppenspieler und war froh, dass der andere ihn in seiner Puppe nicht sehen konnte, wie er ihn interessiert musterte. Das war auch einer der Vorteile, die er sich von einem Fußmarsch versprach; er konnte Deidara so oft und lange angucken, wie er wollte, ohne dass der Blonde etwas davon mitbekam. Seine Gedanken schlugen schon wieder Purzelbäume, als sich der Rothaarige in seinen Tagträumen verlor, bis sie schließlich Halt machten, um ihr Lager aufzuschlagen, da es mittlerweile schon stockdunkel geworden war. Nur der Mond schien von Zeit zu Zeit durch das dichte Blätterdach und erhellte die schlanke Statur des Blonden, dessen Haut und Haare im weißen Licht noch seidiger aussahen. Deidara sah einfach nur geil aus, wie seine blonde Mähne im leichten Wind wehte, was harte Konsequenzen für Sasori hatte. Das Bild wurde perfekt, als sich ein Lächeln auf das jugendliche Gesicht stahl, sobald der Blonde sah, dass sein Partner Hiruko verlassen hatte. „Ihr lasst Euch also auch mal wieder blicken, hm?“, fragte er keck und wusste zugleich nicht, ob er sich nun wirklich freuen sollte oder nicht. Zwar war es schön, endlich wieder Sasoris Gesicht mit den braunen Augen und dem unordentlichen Haar zu sehen, aber andererseits machte ihn dies auch traurig, war es ihm schließlich nicht erlaubt, ihn zu lange zu betrachten, geschweige denn sogar zu berühren… „Ich brauche auch Schlaf“, gab Sasori genervt zurück und lehnte sich in der Nähe des wärmenden Feuers gegen einen Baum. Hiruko hatte er zuvor wieder sicher verstaut. //Mmh.// Deidara kratzte sich bei dem sich bietenden Bild am Kopf und legte ihn schief. Der Rothaarige bemerkte den skeptischen Blick seines Partners und schaute auf. „Was ist?“, fragte er am heutigen Tag zum zweiten Mal. „Mir ist nur gerade aufgefallen, dass Ihr in der Nähe des Feuers sitzt, hm. Das… habt Ihr doch sonst nie gemacht, hm“, sagte der Blonde zaghaft, was aber trotzdem nichts half. „Geht dich nichts an und jetzt schlaf. Morgen müssen wir früh weiter“, wimmelte Sasori seinen Partner ab. //Griesgrämig wie immer, hm//, grummelte Deidara. //Und trotzdem mag ich ihn... womit habe ich das verdient, hm?// In Gedanken versunken tat es der Iwa-Nin seinem Partner gleich und setzte sich auf den Boden, wo er es sich bequem machte, sodass er nun halb auf der Seite lag, dem Feuer zugewandt. Er würde versuchen, wenigstens ein bisschen zu schlafen; aber nicht zu tief, damit er seine Träume noch halbwegs unter Kontrolle halten konnte… Sasori blickte auf die schlafende Gestalt auf der anderen Seite der Feuerstelle, in der das verbrannte Holz noch glühte. Auch wenn er selbst gesagt hatte, sie sollten jetzt schlafen, konnte er sich nicht daran halten. Sein Blick war wie gefesselt von dem friedlich schlafenden Gesicht, in das einzelne lange, blonde Strähnen fielen, die sich durch den ruhigen Atem Deidaras leicht bewegten. Ein wärmendes Gefühl hatte von dem Rothaarigen Besitz ergriffen und veranlasste ihn aufzustehen. Was er vorhatte? Das wusste er selbst nicht; sein Körper bewegte sich von ganz alleine, als er dem schlafenden Deidara immer näher kam. Sasori hockte nun direkt vor seinem liegenden Partner und, wie erwartet, meldete sich sofort wieder das Verlangen, nur durch die neuen Gefühle um ein Vielfaches verstärkt. Es wurde langsam unerträglich, die Kontrolle zu bewahren. Er musste ihn berühren. Er musste! Und ehe Sasori sich hätte zurückrufen oder auch nur seinen Verstand hätte gebrauchen können, hatte er schon seine Hand auf Deidaras Haupt gelegt und strich ihm den langen Pony aus dem Gesicht. Es war wie ein Rausch, der den Körper des Puppenspielers durchströmte und ihn dazu veranlasste, immer wieder mit seiner Hand durch die weichen Haare des anderen zu fahren. Dass sich diese Nähe so gut anfühlen würde, hätte sich der Suna-Nin nie erträumt, und so genoss er jede Sekunde der verbotenen Berührungen. //Nur gut, dass Deidara schläft//, atmete Sasori innerlich erleichtert auf, denn er wollte lieber gar nicht daran denken, was passieren würde, sollte der Blonde plötzlich aufwachen. Aber zum Glück schien dieser einen festen Schlaf zu haben. //Nur diesmal ohne Träume//, wunderte sich der Rothaarige kurz, widmete sich dann aber wieder ganz dem Glücksstrom, der bis in jede Zelle seines Körpers vordrang. Er hatte nie zuvor bemerkt, wie verführerisch der Blonde doch beim Schlafen aussah, wenn seine Lippen leicht geöffnet waren und sie im Mondlicht glänzten. Jede Faser seines Körpers zehrte sich danach, diese Lippen zu berühren, sie mit seinen zu versiegeln, das letzte bisschen Vernunft auch noch auszuschalten. Doch was Sasori nicht bemerkt hatte, war, dass er die Kontrolle über sich schon lange verloren hatte; schon seitdem er sich von seinem Platz erhoben hatte… So konnte er auch dieses Mal nicht verhindern, dass er sich hinunter beugte und sein Gesicht sich dem Deidaras näherte. Er hob das Kinn seines schlafenden Partners behutsam an, fühlte, wie seine Fingerspitzen bei der direkten Berührung mit Deidaras Haut kribbelten, wie sie es vor langer Zeit noch nicht getan hatten, als er die Wunden des Blonden versorgt hatte, und schloss die Augen. Jeden Moment erwartete er, die weichen Lippen auf seinen zu spüren, und sog gleichzeitig den Duft ein, der von dem anderen ausging und seine Sinne betörte. Sie waren sich jetzt schon so nah, dass Sasoris Haare die Wange des Blonden streiften und ihn in der Nase kitzelten. „Hatschi, hm!“ Sasori stürzte erschrocken und mit Spucke bespritzt nach hinten, während Deidara entsetzt die Augen aufriss und sein Gegenüber fassungslos anstarrte. Was wurde hier gespielt? Der Rothaarige richtete sich benommen auf und blickte in zwei wütende, blaue Augen. Der Rausch hatte sich verflüchtigt und zurück blieb nur eine Leere, die sich langsam mit Unmut und einer bösen Vorahnung füllte. Warum musste Deidara ausgerechnet in diesem Augenblick aufwachen, wo er ihn doch fast geküsst hätte? Doch das größere Problem war ein anderes: Hatte der Blonde etwas davon bemerkt? Dann sah es wohl schlecht für ihn aus. Sehr schlecht. Und nach Deidaras Gesichtsausdruck zu urteilen, hatte der Rothaarige keine guten Karten. //Warum habe ich geniest, hm?//, schoss es dem Blonden als erstes durch den Kopf. //Und Sasori sitzt vor mir, mit seinem Gesicht voller Spucke… Moment mal, hm!// Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen über seine Schlussfolgerung und er war unfähig, etwas anderes anzugucken als seinen Partner. //Wenn er von meinem Niesen so nass ist, hm… dann… dann muss er mich, hm…// Die Erkenntnis hatte Deidara wie ein Schlag getroffen. War Sasori ihm so nah gewesen, dass er ihn fast geküsst hätte? Nein, das war doch unmöglich! Aber hatte er vorher nicht auch unterbewusst gespürt, wie jemand durch seine Haare gestreichelt hatte…? Wer konnte es sonst sein außer seinem Partner? Deidara verstand die Welt nicht mehr. Doch, eins hatte er begriffen! Sasori hatte damals nicht die Wahrheit gesagt, als er meinte, er könnte keine Gefühle empfinden! Oder wollte er Deidara einfach nur so küssen? Wut stieg in ihm auf, darüber, dass der andere sich erdreistet hatte, ihn im Schlaf und ohne seine Einwilligung küssen zu wollen, und dies womöglich auch nur zum Spaß. Er war doch keine Puppe, die man, wenn man sie brauchte, benutzen konnte, und sie danach einfach wegwarf, wenn sie uninteressant wurde, weil sie ja nichts fühlen konnte! Eigentlich könnte er sich ja auch glücklich schätzen, dass Sasori ihn hatte küssen wollen, aber das war er nicht… Seine Augen blitzten zornig auf, woraufhin Sasori doch ein wenig zurückwich. Das war genau die falsche Reaktion… //Wusste ich’s doch, hm! Er hat was zu verbergen, der Mistkerl, hm… also schuldig!// „Habt Ihr versucht, mich zu küssen, hm?“, fragte Deidara seinen Partner direkt und hatte dabei eine so kalte Stimme, dass er diesem locker Konkurrenz machen konnte. //Scheiße! Verflucht! Mist! Verdammte Kacke!// Sasori fand keine Schimpfwörter, die seine aktuelle Situation auch nur annähernd wiedergeben konnten. Er saß in der Falle; Deidara hatte alles durchschaut und der Rothaarige wünschte sich mit einem Mal, dass sein Partner durch das Training doch nicht scharfsinniger geworden wäre. Das würde ihm jetzt einiges ersparen… aber darauf konnte er nicht mehr hoffen. Was sollte er denn jetzt sagen? Deidara setzte noch eins drauf. „Wart Ihr es auch, der mir durch die Haare gefahren ist, hm?“ Sasori erschrak innerlich. Wie konnte der Blonde das mitbekommen haben? Er hatte doch fest geschlafen! Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Deshalb hatte sein Partner also nicht im Schlaf geredet wie sonst immer! Sein Schlaf war einfach zu leicht gewesen, sodass er wohl auch die ersten Berührungen wahrgenommen haben musste. //Dreckige Scheiße…// Es lief aber auch alles schief. Und was nun? Sollte er etwa alles zugeben und sich somit die Blöße geben, weil er damit seine Gefühle gestand? Deidara hatte auch so vorwurfsvoll geklungen, dass er seine Gefühle bestimmt nicht erwiderte… Eine andere Möglichkeit gab es eigentlich gar nicht, denn wer sollte es sonst getan haben außer ihm? Er war die einzige Person in einem Umkreis von mindestens 20 Kilometern… Aber vielleicht ließe sich die ganze Angelegenheit doch noch ein wenig gerade rücken. //Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren//, dachte sich Sasori, dem das Herz bis zum Hals schlug, im Stillen. Er musste immerhin seine Ehre wahren! „Wer soll es denn sonst gewesen sein, mmh? Oder siehst du noch jemand anderen?“ Der Rothaarige hoffte wirklich, dass seine Taktik aufging, und, welch ein Wunder, das tat sie auch. Deidara war verblüfft von diesem direkten Geständnis, kochte aber gleichzeitig vor Wut über diese Provokation. Sasori konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen, als er fortfuhr. „Aber glaubst du wirklich, ich hätte es so nötig, dass ich mich an dich ranschmeiße?“, meinte der Puppenspieler verächtlich und lachte auf. Zugegeben, er hatte es so nötig, aber das musste Deidara ja nicht wissen… Der Angesprochene hatte sich wieder gefangen und blaffte angegriffen zurück. „Ach nein, und was soll das sonst gewesen sein, hm? Das war ja wohl mehr als eindeutig, hm.“ Sasori schluckte. Er hatte Recht, aber er musste hartnäckig bleiben, obwohl ihn seine eigenen Lügen schmerzten. „Ich weiß gar nicht, was du dir da einbildest, Deidara, oder ist das deine Wunschvorstellung, mmh…? Du kamst mir nur irgendwie tot vor, da du nicht im Schlaf geredet hast… und dann hattest du noch Blätter im Haar…“ „Dass ich nicht lache, hm! Das ist ja wohl echt ne billige Ausrede, hm.“ Deidara verschränkte die Arme vor der Brust und signalisierte somit, dass er nicht ein Wort dessen glaubte, was sein Partner ihm da weismachen wollte. //Der ist echt zu schlau geworden//, murrte der Rothaarige und biss sich auf die Unterlippe. „Und der „Kuss“, hm?“, hakte der Blonde weiter nach. „Musstet Ihr mir die Spucke mit der Zunge abwischen oder was, hm?“ //Zu scharfsinnig… Ruhe bewahren, Sasori!//, mahnte er sich selbst und konterte. „Ich dachte, du seist tot, also habe ich nach deiner Atmung gehorcht. Bilde dir ja nichts darauf ein. Ich brauche dich nur für die Mission.“ Das hätte er wohl besser nicht gesagt, denn Deidaras Augen funkelten jetzt sogar noch zorniger. „Ihr habt also wirklich keinerlei Emotionen oder die Fähigkeit dazu, so wie Ihr es mal gesagt habt, hm?“, fragte der Iwa-Nin skeptisch und hoffte trotz der ganzen Situation auf eine für ihn positive Antwort. Sasori saß in der Klemme. Sollte er diese These bestätigen und somit Deidara wahrscheinlich für immer vergraulen oder sollte er seine Würde retten und seine Lügengeschichte damit unterstützen? Immerhin schien der Blonde nicht wirklich an ihm interessiert zu sein… Schwere Entscheidung… „Nein, habe ich nicht“, kam endlich die kühle Antwort, die Deidaras Inneres zusammenbrechen ließ. Das war es also. Er hatte keine Chance mehr, wenn er denn je eine gehabt hatte, dass Sasori seine Gefühle erwiderte. Sein Partner war und blieb einfach ein sturer Eisklotz, den er wohl nie zum Schmelzen bringen würde, und nun hatte er die Gewissheit. Niedergeschlagen stand Deidara auf und ging… nachdenken. Er hoffte, dass Sasori ihn aufhalten würde, doch das tat er nicht. Der Rothaarige hätte sich einfach nur ohrfeigen können. Warum hatte er die zweite Möglichkeit genommen? Das bisschen Ehre… aber nun war es zu spät, um noch einen Rückzieher zu machen. Aber vielleicht nicht zu spät, um sein Ziel irgendwann doch zu erreichen. Er müsste sehen, was die Zukunft bringen würde, denn es konnte ja nur noch besser werden, oder? Ich hoffe, ihr seid nicht allzu sauer, dass ich schon wieder so eine Szene unterbrochen habe, aber das ist alles Teil meines großen Plans *muhahaha*. Also schön weiterlesen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)