Is art a bang? von Lichtregen (SasoxDei) ================================================================================ Kapitel 8: Reden und reden lassen --------------------------------- Hey Leute, hier kommt die nächste Fütterung^^. Ich bin zwar nicht so ganz zufrieden mit dem Kapi, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Ich versuche auch, so schnell es geht weiterzumachen. Nächte Woche stehen dann zwei LK-Klausuren an, weshalb das zehnte Kapitel noch auf sich warten lassen kann. Kapi neun gibts voraussichtlich Ende der Woche. Und danke für 46 Kommis sowie 36 Favos!!! Hab euch lieb. Kurosaki-san Sie gingen schon seit Stunden so nebeneinander her und das nun seit fast fünf Tagen. Ihr Ziel, eine kleine Stadt an der Grenze von Tsuchi no kuni und Kusa no kuni, sollten sie nach einem Tagesmarsch Entfernung erreichen. Doch Sasori kamen diese fünf Tage nun schon viel zu lange vor, einen weiteren Tag konnte er einfach nicht überleben. Wie sollte er das nur aushalten? Es war ja schön und gut, dass Deidara nicht mehr niedergeschlagen und mit hängendem Kopf neben ihm her schlurfte und selbst nachts nur noch ab und zu erschreckt aufwachte, da ihn seine Träume immer noch verfolgten, weswegen auch Sasori nicht in Ruhe schlafen konnte. Aber das war ja wohl doch maßlos übertrieben. Es reichte langsam! Sein Partner stellte ihn wirklich auf die Probe und der Pegel war nach fast einer Woche beinahe erreicht. Das Maß war voll! Normalerweise war Sasori zwar ein relativ geduldiger und gelassener „Mensch“, aber hier zeigte sich ein weiteres Bedürfnis, das er sich einfach zusprach: Ruhe! Deidara redete jetzt schon fünf Tage lang, Tag und Nacht, pausenlos und scheinbar ohne Punkt und Komma. Und anscheinend auch ohne eine Bestätigung dafür zu brauchen, dass man ihm auch zuhörte, denn Sasori blieb bis auf wenige Ausnahmen, bei denen Deidara seinen maximal dreiwörtigen Kommentar förmlich aus ihm heraus geprügelt hatte, schweigsam. Doch dem Blonden schien dies nichts auszumachen, er plapperte einfach drauf los, erzählte Anekdoten von alten Omas, deren Einkaufwagen er mitsamt Inhalt in die Luft gesprengt hatte, bis hin zu gefährlichen Missionen, aus denen er nur mithilfe seiner Ton-Chakra-Mischung lebend rausgekommen war. Allgemein gesehen ging es nur um Explosionen, seine „Kunst“. Sasori konnte es allmählich nicht mehr hören. Ein paar mal hatte er angefangen zu widersprechen, war aber immer sofort abgeblockt worden. //Deidara hört sich anscheinend lieber selber reden als zu streiten//, murrte Sasori. Irgendwie fehlten ihm die kleinen Sticheleien, die sie sonst ausgeteilt hatten, aber so schlimm war es jetzt auch wieder nicht. In Wahrheit war der Puppenspieler sogar ganz froh, dass er nichts zu sagen brauchte, sondern einfach so tun konnte, als würde er nichts hören. Mit Hiruko als Sichtschutz wäre dies zwar noch einfacher, aber den hatte er momentan ja nicht. Unter der Oberfläche von Deidaras Lobpreisungen über seine Kunst erkannte Sasori jedoch auch eine Menge von dessen wahrem Charakter. In Wahrheit peinigte ihn der eine Traum noch immer und er versuchte nur, sich davon abzulenken, was ihm auch gelang. Zumindest, soweit Sasori das beurteilen konnte, denn sein Lächeln wirkte weder aufgesetzt noch unehrlich. Vielleicht wollte er auch einfach nur was gutmachen und sein schlechtes Gewissen beruhigen, denn soviel hatte Sasori schon herausgefunden. Deidara litt an seiner eigenen Schuld, woran auch immer, die er umso stärker abtragen wollte. Der Blonde strengte sich bei Übungen doppelt und dreifach so stark an, sodass er am Abend erschöpft einschlief, nur um doch wieder völlig fertig aufzuwachen. Was er genau träumte, darüber zerbrach sich Sasori immer noch den Kopf, obwohl es das eigentlich gar nicht wert war. Eigentlich hörte er ihm doch gerne zu… Seine Stimme und seine Art waren so belebend, dass er die Energie seines Partners beinahe spüren konnte. Er mochte den Blonden. Dies würde er zwar niemals zugeben, aber Sasori genoss es, wenn Deidara eine seiner Geschichten erzählte und dabei so viel Leben ausstrahlte. Er bewunderte ihn insgeheim dafür. Er selbst kannte bis dahin nur den Tod: den seiner Eltern und danach die Tode zahlreicher Menschen, die er selbst umgebracht hatte. Doch Deidara hatte ihm auch eine andere Seite gezeigt, eine Seite mit Freude und Spaß am Leben. Er war zwar nicht der Typ dafür, aber allein schon zu wissen, dass es auch etwas anderes gab, gefiel ihm. Und dennoch konnte er es gerade einfach nicht mehr hören. Es musste was getan werden, sonst bekäme er nie seine wohlverdiente Ruhe, die er ja auch nachts nicht hatte. „Deidara“, begann er und vor lauter Schreck, dass sich sein danna so plötzlich zu Wort gemeldet hatte, war Deidara stehen geblieben und Sasori in ihn reingelaufen. Der Blonde konnte es nicht fassen. Obwohl er pausenlos geredet hatte und sich Sasori davon nicht beeindruckt, wenn überhaupt interessiert, gezeigt hatte, weshalb Deidara eher glaubte, der Puppenmeister würde ihm gar nicht zuhören, wurde er jetzt eines besseren belehrt. Sasori hatte wahrscheinlich jedes einzelne Wort Deidaras der letzten fünf tage aufgenommen, was sein sichtlich genervt klingender Tonfall verriet. Deidara lächelte. Endlich hatte er geschafft, was er wollte: Dass Sasori von sich aus mit ihm sprach. Von ihm selbst angezettelte Streitereien über Kunst konnten dabei nicht zählen, weshalb Deidara sie in den letzten Tagen immer abgeblockt hatte. Sasori hatte sich endlich entschlossen, selbst mal das Wort zu ergreifen. Zugegeben nicht ganz freiwillig, aber wenigstens etwas. Der Rothaarige hatte Deidaras Grinsen bemerkt. „Deidara… was grinst du so blöd? ... Und pass gefälligst auf, wenn du den Drang verspürst, plötzlich stehen zu bleiben“, setzte er noch hinzu und rieb sich kurz die angeschlagene Nase, die aber nicht wirklich weh tat. Deidaras Grinsen wurde nur noch breiter, was Sasori wiederum noch mehr verärgerte. „Hör auf, so dämlich zu grinsen! Was ist denn überhaupt los?“ Der Rothaarige blickte da langsam nicht mehr durch, was der Blonde für komische Launen hatte. Das Grinsen hielt an. „Ach nichts, Sasori no danna, hm.“ „Nach „nichts“ sieht das aber ganz und gar nicht aus. Ich weiß, dass du mir was verheimlichst, Deidara, also tu nicht so!“ //Was erlaubt sich der Bengel eigentlich, so mit mir umzuspringen?// Deidara sah seinen Partner belustigt an. „Jedenfalls nichts, was ich Euch einfach so erzählen würde, hm“, fügte der Blonde hinzu. Diese Heimlichtuerei seines Partners brachte Sasoris Inneres nur noch mehr zum Brodeln. Erst die Sache mit dem Traum und nun auch noch das! So durfte das nicht weitergehen, schließlich gefährdete das den Erfolg der Mission und Sasoris Gesundheit, denn so, wie er sich momentan verhielt, musste er einfach krank sein. „Du nervst mich wirklich total mit deinem ewigen Gerede von „erzähl ich nicht“ und „weiß ich nicht“! Wenn du’s nichts sagen willst, dann halt einfach den Mund und lass mich in Ruhe.“ Betretendes Schweigen kehrte ein, das Deidara nach einer Weile zögernd brach. „Warum sagt Ihr denn nichts mehr, no danna, hm? Wolltet Ihr vorhin nicht noch etwas anderes sagen?“, fragte er leicht enttäuscht. „Ja, stimmt“, erwiderte sein Partner energisch. „Ich will endlich, dass du leise bist, weil mich dein Geplapper von explodierenden Einkaufwagen nicht interessiert und ich dir eh nicht zuhöre. Halt einfach den Mund, dann bin ich zufrieden.“ //Meine Güte, ist der anstrengend//, seufzte Sasori. Deidara hingegen lächelte erneut, aber diesmal irgendwie fieser. „Ach, Ihr habt also doch zugehört, no danna, hm. Ihr habt Euch verraten!“ Erst jetzt realisierte Sasori, dass er vorher einen schwerwiegenden Fehler gemacht hatte. Er hatte doch tatsächlich Details von Deidaras Geschichten wiedergegeben und somit indirekt bewiesen, dass er doch nicht so uninteressiert gewesen war, wie er behauptete. Er errötete und schnappte ärgerlich nach Luft. //Mist, so etwas kann auch nur mir passieren//, fluchte er innerlich. Deidara hingegen freute sich wie ein Honigkuchenpferd, dass Sasori tatsächlich seinen Geschichten aufmerksam gelauscht hatte, und das sah man auch. Sasori hatte sich wieder gefangen. „Was grinst du nun wieder so dumm? Kannst du eigentlich noch was anderes? Scheint mir ja nicht so…“ Diese Unterhaltung nahm langsam eine Richtung an, in die Deidara nicht wollte, und lenkte deshalb schnell ein. „Ich lache, wann es mir passt, hm“, gab er zurück und nach ein paar Sekunden des Schweigens setzte er wieder an. „Wann sind wir endlich da, no danna, hm?!“ Seine Stimme klang genervt und ein wenig quengelig, genau das Richtige, um Sasori erneut auf die Palme zu bringen. „Du weißt doch genau, dass wir erst morgen Nachmittag ankommen werden, also verschon mich mit deiner Fragerei. Durch Meckern sind wir auch nicht schneller da.“ „War ja nur ne Frage, hm“, maulte Deidara. Ein leichtes Lächeln umspielte Sasoris Lippen. „Weiß ich doch…“ Deidara stutzte. Keine weiteren Widersprüche oder Provokationen mehr? „Was ist los mit Euch, Sasori no danna, hm?“ Der Rothaarige blickte fragend auf. „Was meinst du?“ „Ihr seid heute irgendwie… komisch, hm.“ Sasori runzelte die Stirn. „Inwiefern komisch?“ Deidara wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte. „Nun ja, hm…“, zögerte er, „Ihr scheint mir gar nicht widersprechen zu wollen wie sonst. Das ist komisch, hm.“ „Mmh, nur ne Laune. Vielleicht hast du mich auch so genervt, dass ich gar keine Lust mehr habe, mir in Streitereien weiterhin deine Ausreden anzuhören.“ Er warf Deidara einen durchdringenden und gleichzeitig genervten Blick zu. „Was hast du eigentlich letzte Nacht geträumt, Deidara?“, fragte Sasori so beiläufig wie möglich und überrumpelte seinen Partner mit der Frage. Deidara fühlte sich ertappt. Wie viel wusste Sasori? Die Röte stieg ihm ins Gesicht. Hatte er alles gehört? //Am besten sag ich gar nichts, dann kann er mir auch keinen Strick daraus drehen, hm//, überlegte sich der blonde Nuke-Nin, doch seine Pläne wurden vereitelt. „Wenn du dich gerade fragst, was ich alles gehört habe, kann ich es dir sagen: so ziemlich… alles.“ Deidara sank das Herz in die Hose. So viel Pech auf einmal! „Also, warum hast du letzte Nacht gestöhnt? Schien nicht nach Schmerz zu klingen. Na?“ Er saß in der Falle. Wie sollte er da wieder rauskommen? Erneut wäre die Wahrheit einfach Selbstmord und zugleich war er sich seiner Erinnerungen und dem Grund seines Traumes nicht sicher. „Nun, ähm…“, stotterte Deidara und versuchte, seine normale Gesichtsfarbe zu behalten, was ihm nur teilweise gelang, sodass sein Gesicht aussah wie ein alter Flickenteppich. „Ich hab… von jemandem geträumt, hm.“ In dieser Hinsicht zu lügen wäre wohl sinnlos gewesen. „Und von wem genau?“, bohrte Sasori schelmisch grinsend nach. //Schnell, denk dir was aus, Deidara, auch wenn es noch so peinlich ist, hm//, spornte er sich selbst an. „Das, das war meine erste Freundin in Iwa-Gakure, hm. E… Ewigkeiten her. Keine Ahnung, warum ich von ihr geträumt hab, hm.“ „Deine „Freundin“ scheint’s dir ja ganz schön angetan zu haben. Du weißt, dass Träume die heimlichen Wünsche und Sehnsüchte verarbeiten? Denk darüber nach. Ich will nicht, dass du durch solche Sachen von der Mission abgelenkt wirst.“ Sasori ließ Deidara stehen und ging schweigend weiter. Deidara konnte nicht glauben, dass Sasori ihm das abgekauft hatte. Hatte er doch nicht alles mitbekommen oder zeigte er es nur nicht? Er hatte gedacht, jetzt wäre es um seine Ehre, die eh schon einen leichten Knacks hatte, endgültig geschehen. Und was hatte Sasori über Träume gesagt? Dass sie die heimlichen Wünsche offenbaren? Das konnte gar nicht sein, nein, so tief war er noch nicht gesunken, oder doch? //Es war nur ein Traum, hm//, redete sich Deidara ein. //Nur ein Traum, den ich nur durch Zufall hatte, hm. Ich war einfach noch zu verwirrt über Sasoris Tod, dass sich einfach ein paar Elemente vermischt haben, hm// Zugegeben, er hatte noch nie eine Freundin gehabt, denn schließlich hatte ihn sein ganzes Dorf gehasst, aber dass sich das Verlangen, das in den letzten Monaten immer stärker geworden war, plötzlich so geäußert hatte, machte ihm irgendwie Angst. In Gedanken war er wieder bei dem Traum und obwohl er sich weigerte, diesen anzuerkennen, musste er doch zugeben, dass es sich gut angefühlt hatte. Verboten gut. Erneut spürte er die weichen Lippen auf seinen, spürte das Verlangen nach mehr hinter diesem Kuss. Wie die Hände des Rothaarigen an seinen Seiten entlang fuhren und ihn langsam seines Netzhemds entledigten und seine Lippen sich schließlich zärtlich an seinem Oberkörper zu schaffen machten… „Deidara, kommst du, oder willst du mich wieder warten lassen?“, ertönte Sasoris Stimme von scheinbar weit her und riss ihn aus seinem Tagtraum heraus. Sich seiner eigenen Gedanken bewusst werdend, errötete Deidara schlagartig und spürte, wie sein Gesicht kochendheiß wurde. Sasori stand nur zehn Meter weit entfernt und beobachtete ihn kritisch. „Du siehst nicht gut aus. Pass auf, dass du nicht krank wirst, sonst können wir die Mission nicht ausführen“, erklärte der Puppenmeister. „Hai, Sasori no danna, hm.” Deidara setzte sich in Bewegung, um seinem Partner zu folgen. Während sie so nebeneinander hergingen, dachte Deidara fieberhaft nach. //Ich bin mir sicher, dass ich Sasori gegenüber, wenn überhaupt, nur Respekt und Freundschaft empfinde, hm. Er ist schließlich auch nur eine Puppe, in die man sich ja wohl schlecht verlieben kann… Der Traum verwirrt mich trotzdem, hm. Ich glaube, ich sollte ihn besser vergessen. Außerdem bin ich nicht schwul, hm.// Das war für Deidara eine unumstößliche Tatsache, obwohl er ja noch keinerlei Erfahrung auf beiden Seiten hatte. Sasori machte sich ähnliche Gedanken. //Mmh, richtig glaubwürdig schien seine Geschichte ja nicht, aber er hätte es mir wahrscheinlich ohnehin nicht gesagt. Was er wohl genau geträumt hat? Obwohl… das geht mich ja eigentlich nichts an, aber interessieren tut es mich doch. In seinem Alter stellen sich schließlich die Weichen für die zukünftigen Vorlieben. Hinterher wird er noch schwul bei so vielen Männern um sich herum.// Sasori musste schmunzeln. Dann hätte sich Kisames Behauptung ja bestätigt, denn bis jetzt ging noch keiner der Akatsuki-Mitglieder homosexuellen Neigungen nach. Zumindest nicht, soweit er davon mitbekommen hatte. Obwohl man bei Orochimarus Einfluss noch von Glück reden konnte, dass nicht alle gleich eine Männer-Phobie bekommen hatten und sie Frauen als Partner hätten nehmen müssen. //Ob die auch so anstrengend wären wie Deidara?//, überlegte sich Sasori belustigt und dachte an die Partnerin des Leaders. //Wahrscheinlich nicht.// (xDDD) So in Gedanken versunken liefen sie noch die ganze Nacht durch, nahmen sich zwischendurch nur mal kleinere Pausen, in denen aber keiner von beiden schlafen konnte. Deidara hatte Angst, erneut zu träumen und im Schlaf zu sprechen, und Sasori wartete nur darauf, wodurch sich beide im Endeffekt gegenseitig wach hielten. Weil sie schneller vorangekommen waren als eingeplant, erreichten sie schon am Morgen des siebten Tages das kleine Dorf, in dem sie ihre Zielperson zu finden hofften. Dies sollte sich sogar schneller ereignen, als sie sich gedacht hatten, denn kaum hatten Sasori und Deidara die Hauptstraße des Dorfes betreten, schlug ihnen auch schon der Lärm entgegen, der von einer kleinen Menschentraube verursacht wurde, die sich anscheinend um etwas versammelt hatten und sich lautstark beschwerten. Als die Akatsuki-Agenten nah genug dran waren, schoben sie sich bis nach vorne durch die Meute und blieben erstaunt stehen. Vor ihnen war eine riesige Blutlache, in deren Mitte ein grauhaariger, junger Mann lag und leise vor sich hin murmelte. Hinter ihm lag eine ebenfalls mit Blut besudelte Frau, die aber im Gegensatz zu dem Grauhaarigen nicht mehr am Leben war. Was war hier los? Diese Frage schien sich Deidara in letzter Zeit andauernd zu stellen, doch auf diese hatte er zumindest eine kleine Antwort: Sie hatten ihn gefunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)