Sakuya no Tenshi von ScarsLikeVelvet (Engel der hereinbrechenden Nacht) ================================================================================ Kapitel 1: Sakuya no Tenshi --------------------------- ER sah hinab auf den leblosen Körper, der dort vor ihm auf dem Boden lag. Besudelt mit Blut und Schmutz. Die Flügel dieses Wesens dort waren einst von einem strahlenden, reinen Weiß gewesen, aber nun waren sie von getrocknetem Blut dunkel gefärbt. ER hatte dieses Wesen so besudelt, es gequält, bis es das Bewusstsein ganz allmählich verlor und nun so dort lag. Ein liebevolles und doch leicht wahnsinniges Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus, während er die leblose Gestalt hochhob und sie von diesem Ort der Qual wegbrachte. ER brachte sie an einen Ort, von welchem ER wusste, dass sich dieser reine Engel sich dort wohl fühlen würde. ER reinigte die Wunden und verband sie, versorgte dieses Wesen voller Liebe, bevor er sich entfernte, nicht wollte, dass dieses Wesen erfuhr, dass sein Peiniger sich doch so rührend um es sorgte. ~*~*~*~*~*~*~*~* Dieses reine Wesen war ein Engel. Ein unschuldiger kleiner Engel aus den Chören Gottes. Eine Seraphin namens Sakuya. Als Sakuya erwachte, schmerzte ihr ganzer Körper. Sie ächzte, während sie sich aufsetzte und sah sich um. Sie lag in weichem Gras unter ihrem Lieblingsbaum, einer uralten Blutbuche. //Wie bin ich hierher gekommen? Woher…kommen diese Verbände? Was ist passiert? Ich erinnere mich nicht…ich…//, dachte sie und sprach dann leise weiter: "…erinnere mich nicht." In ihrer Stimme klang Angst mit. Eine dumpfe Vermutung machte sich in ihr breit. Es war schon öfters vorgekommen, dass sie unter der Blutbuche aufwachte und sich nicht erinnern konnte, was in den vergangenen Stunden geschehen war. Das machte ihr Angst, aber sie spürte, etwas in ihr sperrte sich dagegen, die Erinnerungen preiszugeben, ganz so, als wollte sie sich selbst vor einer schrecklichen Wahrheit beschützen. ~*~*~*~*~*~*~*~* ER stand etwas abseits und beobachtete, wie das reine Wesen langsam erwachte und sich umsah. Allerdings zeigte ER sich ihm nicht, denn ER war sich sicher, dass es damit noch nicht umgehen konnte. ~*~*~*~*~*~*~*~* Sakuya betrachtete die Verbände, löste sie langsam und sah darunter unzählige noch blutende Schnitte und unter einem Verband über ihrer linken Brust eine frische Brandwunde in Form eines P. Sie schluckte. Sie wusste genau, wofür dieses Zeichen stand. //Das Peccato…warum wurde ich gebrandmarkt? Warum…womit hab ich mir das Brandmal für die höchsten Vergehen verdient?// "WARUUUUUUUUUUUUUUM?" Ihr Schrei scheuchte einige Vögel auf, die in der Krone der Blutbuche genistet hatten. ~*~*~*~*~*~*~*~* "Weil du ein böser Engel warst…", wisperte ER mit leiser Stimme und ließ den Wind diese Worte zu dem Engel hinüber tragen. "…weil du nicht gehorcht hast. Weil du nicht MEIN Engel sein wolltest." ~*~*~*~*~*~*~*~* Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie das Wispern des Windes vernahm. Sakuya fuhr herum und wimmerte leise auf, als ihre Wunden zu schmerzen begannen und wieder aufbrachen. Ihre Flügel bebten leicht im Wind und alles in ihr stand auf Flucht, aber irgendetwas ließ sie noch einen Augenblick länger hier unter ihrer Blutbuche verweilen, ehe sie diesen Ort verließ. ~*~*~*~*~*~*~*~* ER blickte ihr hinterher und lächelte geheimnisvoll, bevor er seinen schwarzen Mantel um sich schlang und in einer Wolke schwarzen Rauchs verschwand. ~*~*~*~*~*~*~*~* Kaum merklich zitternd stand Sakuya vor ihrer Herrin Aiko, der höchsten der Seraphim. Ihr Blick war gesenkt und sie wirkte ehrerbietig, auch ihre schreckliche Angst merkte man ihr nicht an. Sie hoffte, niemand würde das Peccato sehen, ansonsten wäre sie wohl verloren. Man würde sie ihn die Hölle hinab stoßen und davor hatte sie Angst. Nur einmal in ihrem Leben war sie jemandem von dort unten begegnet. Jemandem in einem schwarzen Mantel. Diese imposante Gestalt mit dem schwarzen Haar und diesen schwarzen Augen hatte sie in ihren Bann gezogen und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als ihr noch einmal zu begegnen, aber sie war zu verantwortungsbewusst, als das sie ihren Stand als Seraphin aufgeben würde. Also entsagte sie ihrer Liebe, die ihr ohnehin verboten war, und versuchte ihr Leben zu leben. ~*~*~*~*~*~*~*~* ER stand im Schatten und beobachtete seinen Engel. "Komm zu mir…komm zu mir, mein Engel. Es ist die von Geburt an bestimmt gewesen an meiner Seite zu weilen, auch wenn SIE es dir austreiben wollten…jetzt ist es an der Zeit. Sei willkommen in meinen Armen.", wisperte ER und ließ seine Worte in den Gedanken seines Engels erklingen. ~*~*~*~*~*~*~*~* Sakuya fuhr herum und sah IHN dort im Schatten stehen. Ein wohliger Schauer rann durch ihren Körper. Sofort wurde sie von ihrer Herrin für ihren Ungehorsam bestraft, aber sie spürte den Schmerz der Peitsche kaum, als diese auf ihren Rücken niedersauste. Aiko fauchte aufgebracht hinter ihr. "Ich habe dich gebrandmarkt, in Ketten gelegt......und trotzdem entgleitest du meinen Händen. Dann werde ich deine Flügel ausrupfen.²" Sie griff in Sakuyas Flügel und riss ihr brutal etliche Federn heraus, das nur noch mehr Blut ebendiese durchtränkte. Sie ignorierte alles um sich herum und stand einfach dort. Ihr Blick hatte IHN fixiert und sie starrte IHN an. //Er kommt mich zu holen…//, dachte sie und sah ihn nicken. ~*~*~*~*~*~*~*~* "Komm zu mir…ich will dich endlich an meiner Seite wissen…Sakuya no Tenshi, mein Engel der hereinbrechenden Nacht…mein Gegenpol…meine Geliebte…", sagte er und diesmal erklang seine Stimme laut. ~*~*~*~*~*~*~*~* Aiko starrte auf Sakuya hinab. Die bluttriefende Peitsche in ihrer Hand sank kaum merklich einen Millimeter hinab. Sakuyas reinweiße Flügel waren abermals mit Blut besudelt, regelrecht davon durchtränkt. Während sie IHN noch immer anstarrte, färbten sich ihre Flügel immer dunkler, bis sie schließlich schwarz waren. Wie ferngesteuert erhob sie sich und flüchtete in SEINE Arme. ~*~*~*~*~*~*~*~* ER nahm sie in Empfang, umschlang sie mit den Armen und küsste sie auf die Stirn. "Willkommen bei deinem Volk, Sakuya no Tenshi.", wisperte er. ~*~*~*~*~*~*~*~* Aiko starrte die beiden an, die sich da so einträchtig in den Armen lagen und fauchte dann aufgebracht: "…du hast gewonnen…" ~*~*~*~*~*~*~*~* ER fixierte sie mit strengem Blick und nickte Aiko dann zu. "Ja…ich, Luzifer Morgenstern, habe Sakuya no Tenshi, den Engel der hereinbrechenden Nacht, für mich gewonnen und sie zu mir geholt…du, Aiko, Kind der Liebe, konntest sie nicht halten…und ich werde sie nun mit mir nehmen, in das Reich der Dunkelheit." Luzifer packte einen Zipfel seines Umhangs und warf ihn um sich und Sakuya, welche eng an ihn geschmiegt war, und in einer Wolke schwarzen Rauchs waren sie verschwunden aus dem Himmelreich, kehrten in die schützende Dunkelheit und Wärme der Hölle, die sich Leben nennt, zurück. ~*~*~*~*~*~*~*~* Qual… Angst… Dunkelheit… Schneller Herzschlag… Der Knall einer Peitsche… Ein Schrei gellt durch die Stille… //Ich bin angekommen…am Ort meiner Angst…bei dem Wesen, das ich liebe und verehre…das mich bis aufs Blut quält und mir doch all das gibt, was ich brauche…// Blut… Schmerz… Ein zitternder Körper, der sich in Lust windet… //Luzifer Morgenstern…Teufel in Menschengestalt…Liebe meines Lebens…ich werde dich lieben, bis in den Tod…// Eine dunkle Gestalt, die sich lächelnd über ihren zitternden Körper beugt, streichelt ihr über die Wange. "Komm, mein Engel…es ist an der Zeit…du musst einen weiteren Tag den Tod finden lassen…", wisperte ER ihr ins Ohr und mit einem Lächeln auf den Lippen gehorchte Sakuya und machte sich auf ihren ärgsten Feind zu besiegen. ~Endless End~ ²Zitat aus Angel Sanctuary. Sevotharte sagte dies irgendwann mal zu Zaphikel ^^ aber mir gefiel es so gut, da musste ich es einfach verwenden. Hoffe es hat euch gefallen. Ja mata ne Toto deshita Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)