Das neue Leben der Lady Oscar von Starfi ================================================================================ Kapitel 4: Vorbereitung und andre Belastungen --------------------------------------------- Lang, lang ist es her, aber wie ich es jemandem versprochen habe, schreibe ich hier endlich mal weiter... trotz Vorabi... ^^ Habe es auch, ehrlich gesagt, nicht nochmal durchgelesen... also bitte zu große Fehler ignorieren, die werd ich im Laufe der Zeit noch korrigieren ^^ Fehlt nur momentan die Zeit. ^^ Viel Spaß also. Die darauf folgende Nacht war etwas... zermürbend für Oscar. Ruhelos wälzte sie sich in ihrem Bett hin und her und fragte sich, warum sie ein so schlechtes Gefühl hatte, wenn sie an ihren Mitschüler aus der Parallelklasse dachte. Dazu ging ihr nicht die Frage aus dem Kopf, ob es wirklich clever war, mit André gemeinsam den Ball zu besuchen. Sie wusste, dass auch er sich nicht gerade über Unbeliebtheit beklagen konnte, doch es schien, als würde ihn keines der Mädchen, die ihn anhimmelten, auch nur annähernd interessieren. Nicht nur die Mädchen der unteren Klassen waren begeistert von ihm und seinem ständigen Gentleman-Gehabe, auch die Mädels gleichen Alters waren ihm durchaus nicht abgeneigt. Doch bislang war er sämtlichen Avancen entweder elegant ausgewichen oder hatte, wenn sich jemand als besonders penetrant erwies, derjenigen charmant, aber bestimmt zu verstehen gegeben, dass er leider kein Interesse habe und ihm momentan nicht der Sinn nach einer Beziehung stünde. Oscar raufte sich entnervt die langen blonden Haare, die quer über ihr gesamtes Kopfkissen verteilt lagen. Es war mittlerweile 2 Uhr Nachts, in 4 ein halb Stunden würde ihr Wecker klingeln. Und sie schlug sich die Nacht damit um die Ohren, darüber zu sinnieren, warum ihr Sandkastenfreund bislang keine Beziehung hatte. Ok, genau genommen hatte sie selbst bislang auch keine gehabt. Aber das schob sie darauf, einfach andere... Interessen zu haben. Sport. Geschichte. Unternehmungen mit ihren Freunden... sie konnte sich einfach nicht vorstellen, jemals jemanden zu lieben. Was war Liebe denn überhaupt?Klar, sie liebte ihre Eltern. Aber die Liebe zu ihnen konnte wohl kaum mit einer solchen Liebe vergleichen, die irgendwann mit Hochzeit und Kindern endete!? Auch ihre Freunde liebte sie. Liebte es, Zeit mit ihnen zu verbringen, zu blöden, gemeinsam zu lachen und zu weinen, zu diskutieren... sogar gemeinsame Schulprojekte machten Spaß. Das Axel erst neu hinzugekommen war, schien ihr fast unmöglich. Für gewöhnlich gab es erstmal eine Zeit der Distanz und Vorsicht, wenn jemand neu irgendwo hinzukam, doch die 4 waren am Tage zuvor so vertraut, als sei es immer so zwischen ihnen gewesen. Als seien sie schon immer zusammen gewesen, so unglaublich vertraut. Mit diesen Gedanken im Kopf fiel Oscar langsam in einen Traumlosen, aber tiefen Schlaf... Am nächsten Morgen saß sie wie ein Schluck Wasser in der Kurve am Küchentisch und musste die besorgten Blicke ihrer Mutter über sich ergehen lassen. „Du bist doch gar nicht so spät ins Bett, aber du siehst... kränklich aus. Tiefe Augenringe und blass, als hättest du seit Ewigkeiten kein Sonnenlicht mehr gesehen. Wirst du krank?“ Aurelie legte ihre Hand auf die Stirn ihrer Tochter und runzelte die Stirn. „Fieber scheinst du nicht zu haben...“ Sanft entfernte Oscar ihre Hand. „Mutter, ich bin nicht krank. Ich hab lediglich nicht gut geschlafen. Passiert dir das nicht auch ab und an einmal?“ „Jeder schläft mal schlecht, das wird unsre Tochter nun wahrlich nicht umbringen.“ donnerte die Stimme Bernard Chevalliers durch die Küche. „Guten Morgen Vater,“ sie lächelte ihn an, „hast du denn wenigstens gut geschlafen?“ Auch, wenn die imposante Erscheinung ihres Vaters einschüchternd auf andere wirken mochte, wer ihn wirklich kannte, wusste, dass man rein gar nichts von ihm zu befürchten hatte. Er war groß, mit immer noch dichten, braunen Haar trotz seines Alters von 54 Jahren, mit breiten Schultern und dank seinem täglichen Jogging, von dem er gerade heim kam, gut durchtrainiert. Bernard nickte ihr freundlich zu, gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange und setzte sich mit an den gedeckten Frühstückstisch. Eines der Rituale in Oscars Familie. Trotz der Eingebundenheit in ihre Berufe fand jeden Morgen das gemeinsame Frühstück statt sowie das gemeinsame Abendessen – so fern alle zu Hause waren. Man unterhielt sich darüber, was am Tage so an stand, Bernard erzählte Anekdoten seines Finanzunternehmens, dass er schon mit Anfang 20 erfolgreich aufbaute und das sich heute zu einem der erfolgreichsten Finanzdienstleistern Frankreich zählte. Aurelie dagegen erzählte von ihren Vorlesungen, die sie an der Uni hielt und die interessantesten und kuriosen Studentengeschichten. Wäre ihre Tochter etwas fauler gewesen, hätte sie keine Probleme gehabt, die besten Ausreden für verpasste Abgabetermine zu benutzen. Es klingelte an der Tür, überrascht verstummten die Gespräche und Oscar erbot sich, die Tür zu öffnen. Also durchquerte sie die Küche, ging den langen Flur entlang, vorbei am Wohnzimmer und kam der Haustür entgegen, durch deren Fenster sie braune Haare erkennen konnte. „Guten Morgen, André!“ begrüßte sie erstaunt ihren Freund, nachdem sie die Tür geöffnet hatte. „Bonjour, Oscar,“ er nickte ihr zu, „bist du krank? Du siehst so... blass aus und diese Augenringe..“ Sie verdrehte die Augen. „Mir geht es gut, nur lange wach gewesen.“ Sie deutete ihm mit dem Kopf an, doch herein zu kommen und er folgte ihrer Einladung. Gemeinsam gingen sie in die Küche zurück, wo er freudig begrüßt wurde. „André, mein Junge. Welch schöne Überraschung. Das ist ja ewig her, dass du uns morgens hier Gesellschaft geleistet hat.“ Bernard klopfte ihm zur Begrüßung auf die Schulter. Aurelie umarmte ihn freudig und bot ihm sogleich einen Tee sowie Essteller an. Um kurz nach 8 verließen die beiden Jugendlichen dann das Haus und machten sich gemeinsam auf den Weg in die Schule. „Also, was verschafft mir so früh am morgen die Ehre deiner Anwesenheit?“ „Kein besonderer Grund, eigentlich... ich dachte nur, wir könnten uns schon mal absprechen für den Ball nächste Woche Freitag.“ „Das hätten wir doch aber auch in der Schule...“ Verwirrt blickte sie ihn an. „Versteh mich nicht falsch, aber... ich wollte das eher... privat halten. Ohne die quirligen und süffisanten Bemerkungen Maries. Und bevor du mich jetzt zusammen faltest,“ abwehrend hob er die Hände zum Schutz, „du weißt, ich mag sie! Es ist nur...“ „Schon gut, ich verstehe das.“ Voller Unbehagen musste sie an Maries vieldeutiges Grinsen denken und war nun nahezu dankbar für seine Umsicht. „Es geht um 19 Uhr los, also würde ich vorschlagen, dass ich dich um 18.30 Uhr abhole und wir dann gemeinsam hinfahren.“ „Fahren?“ Erstaunen spiegelte sich in ihrem Gesicht. „Na ja, wie es Tradition ist, bin ich davon ausgegangen, dass uns der Fahrer meines Vaters hinkutschiert...“ „Wir können doch aber auch zu Fuß gehen. Die Festhalle, die angemietet wurde, ist auch nur etwa 20 Minuten entfernt von uns.“ „Na ja, aber möchtest du mit deinem Ballkleid den ganzen Weg...“ „Ballkleid?“ unterbrach sie ihn perplex und blieb sogar mitten auf der Straße stehen, die sie gerade überquerten. Diesmal war es an André, die Augen zu verdrehen. Er fasste sie sanft am Ellbogen und führte sie von der Straße – keinen Moment zu spät, denn von beiden Seiten kamen Autos heran gebraust. „Ja,Ballkleid. Was hattest du vor? In deinem Fechtoutfit zu dem Ball zu gehen?“ spöttelte er. „Ja... also nein. Also... aber ein Ballkleid! Ich meine... ich und ein Kleid, André, bitte!“ Ungerührt setzte er seinen Weg fort. „Ja, du und ein Kleid. Das sieht gewiss phantastisch aus. Du hast noch genau 8 Tage Zeit, um ein passendes für dich zu finden. Also, es bleibt dabei, ich werde dich um halb 7 von zu Hause abholen.“ sprachs und ging, sie ihrem Schock überlassend, einfach seines Weges weiter. Sie schüttelte benommen den Kopf. „Ein Kleid...“ Das Klingeln ihres Handys riss sie aus ihren Gedanken. „Ja?“ „Oscar, wo bist du denn? Bist du krank? In 5 Minuten beginnt der Unterricht, du bist doch nie so spät dran!“ Marie hatte Recht. Wo war die Zeit? Sie sah die Straße entlang, doch von André war nichts mehr zu sehen. Erstaunt blickte sie auf die Uhr. „Oh verdammt... ich bin gleich da, ich versprechs dir“ Sie legte ohne weitere Abschiedsworte einfach auf und nahm die Beine in die Hand, um doch noch pünktlich zur Schule zu kommen. Genau mit dem Glockenschlag, der den Beginn der Stunde signalisierte, überquerte sie, vollkommen außer Atem, die Schwelle des Klassenraums. „Warum warst du denn heute morgen so spät dran?“ war die erste Frage, mit der Marie sie nahezu verfolgte. Doch Oscar überging es. „Sage mal... was wirst du kommenden Freitag eigentlich anziehen?“ Sofort blitzten die Augen ihrer Freundin freudig auf. „Das weiß ich noch nicht. Ich hatte mir vorgenommen, am Samstag nach der Schule shoppen zu gehen und nach einem Kleid Ausschau zu halten. Warum?“ „Hm... ich beschäftige mich momentan auch mit der Frage, was ich wohl anziehen soll...“ „Du hast doch nicht vor, ein Kleid zu tragen?“ Vollkommen überwältigt starrte Marie sie an. Unwillkürlich wurde Oscar etwas rot. „Siehst du, ich finde auch, dass es eine dumme Idee ist. Aber André meinte...“ „Keine dumme Idee!“ wurde Oscar diesmal selbst unterbrochen. „Ich finde das spitze! Du wirst super aussehen. Wir müssen nur noch das passende Kleid finden... André hat vollkommen Recht!“ Wieder hatte sie dieses wissende Glitzern in den Augen, dass Oscar diesmal einfach ignorierte. „Samstag, gleich nach der Schule also!“ `Warum schlittere ich eigentlich ständig in Sachen, die ich gar nicht möchte...?` grübelte Oscar derweil vor sich hin. So sehr sich die Woche bislang dahin gezogen hatte, desto schneller verging sie jetzt. Der unliebsame Termin des Balls rückte immer näher und Oscar wäre es am liebsten gewesen, er käme nie. Doch unaufhaltsam verstrichen die Tage. Das Shoppen mit ihrer besten Freundin am vergangenen Wochenende war... sehr, sehr anstrengend gewesen. Es war ihr nicht klar gewesen, dass mit einem „perfekten Outfit“, wie die quirlige Person neben ihr es immer betitelt hatte, so viel Arbeit verbunden war. Das passende Kleid... dazu die passenden Schuhe, Accessoirs, Haarschmuck und zu guter Letzt Schminke. Schon jetzt wurde dem sportlichen Mädchen ganz schlecht bei dem Gedanken, wenn sie an das Prozedre dachte, dass ihr bevor stünde. Und da Marie sich frech selbst eingeladen hatte, ihr zu `helfen` bei der Vorbereitung (sie würde bevorzugen, dem ganzen noch „zur öffentlichen Hinrichtung“ hinzuzufügen) hatte sie auch kaum eine Chance, das Ganze etwas schlichter zu halten. Besonders ihre Mutter zeigte sich auch nahezu euphorisch darüber, dass ihre sonst so ungestüme Tochter einen Abend das Verhalten einer Lady an den Tag legen musste. Die Vorbereitung des Ganzen bedarf dann auch ganze 2 Stunden. „In der Zeit hätte ich ein ganzes Buch lesen können...“ moserte Oscar nuschelnd vor sich hin. Doch Marie schaute sie gebannt an. „Du siehst großartig aus!“ „Ich weiß nicht... es ist so... ungewohnt, ich fühle mich so nicht wohl...“ Doch ihr Gegenüber duldete keinen Widerspruch. „Großartig!“, wiederholte sie mich Nachdruck. „André werden die Augen aus dem Kopf fallen.“ „Als wenn das eine Priorität wäre! Wir sind nur Freunde!“ Bevor das Gespräch jedoch den üblichen, ermüdenden Verlauf nehmen konnte, ertönte die Klingel. „Sie sind da!“ quiekte Marie los, warf noch einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, griff nach ihrer Handtasche und zog Oscar nun hinter sich her. Als sie den Treppenabsatz erreichten, konnten die beiden Mädchen schon die Stimmen ihrer beiden Gesellschafter im Flur vernehmen sowie die Stimme von Oscars Vater. „Gut, gut...“ grollte dessen Stimme gerade zu ihnen empor. „Passt gut auf unsere Mädchen auf. Und habt einen schönen Abend. Gut sehr ihr beiden aus, richtig fein in den Anzügen.“ Marie räusperte sich von oben. Automatisch verlagerte sich die Aufmerksamkeit der 3 nach oben, wo allmählich die herunter schreitenden Freundinnen sichtbar wurden. Oscar lächelte gequält, als sie André und Axel begrüßte. „ Du siehst... unglaublich aus!“ Mit offenem Mund starrte André sie an und ließ seinen Blick über sie schweifen. Sie trug ein elegantes schwarzes Kleid, dass ihr bis zu den Knien ging, mit Trägern und einem mittelgroßen Ausschnitt, der diskret einen Blick auf ihr Dekolleté frei gab. Ihre Haare waren kunstvoll hoch gesteckt, nur 2 Haarsträhnen hingen ihr seitlich ins Gesicht. Die dazu passenden schwarzen Schuhe mit einem schmalen Absatz sowie die schwarze, mit Strass verzierte kleine Handtasche rundeten das Bild ab. Er passte mit seinem schwarzen Anzug nahezu perfekt dazu, das weiße Hemd und seine schwarze Krawatte wirkten ebenfalls sehr elegant und dabei trotzdem lässig. André erbot ihr den Arm, sie hakte sich wortlos ein und wartete darauf, dass Axel und Marie sich vom Anblick des andren lösen konnten. Marie, deren jetzt gelockten Haare offen über ihre Schultern hingen, trug ein blass rosa schimmerndes Kleid mit rüschigen Ärmeln und einem etwas größerem Ausschnitt als dem von Oscar, es endete knapp oberhalb der Knie und gab den Blick auf ihre schlanken Beine frei. Der cremefarbene Anzug ihres Begleiter passte auch einfach perfekt zu ihrem Outfit. Auch Aurelie, die mittlerweile auch zu den 5 hinzu gestoßen war, starrte voller Entzücken die beiden Zweiergespanne an. „Einfach wundervoll,“ hauchte sie. „Stellt euch zu einem Foto auf!“ „Mutter...“ doch Oscars mürrischer Einwurf hatte keinerlei Wirkung. Ca. 10 Fotos später standen die 4 nun also in der Auffahrt des Hauses der Chevalliers, wo die Limousine von Andrés Vater bereit stand. André öffnete galant die hinterste Tür, reicht seiner Begleitung die Hand und half ihr mit einem „My Lady,“ in das Gefährt. Als sie nun alle Platz genommen hatten, setzte der Wagen sich in Bewegung. „Also... auf zum Ball.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)