Schockzustand... von Karma (Seto x Joey) ================================================================================ ... oder: Warum in aller Welt kann ich nicht sitzen, Wheeler? ------------------------------------------------------------- Ein ungemein nervtötendes Piepsen reisst mich aus dem Schlaf. Unwillig grummelnd taste ich nach dem dreisten Ding, das es wagt, mich an meinem wohlverdienten freien Wochenende zu stören, schenke dem Radiowecker einen eisigen Blick und drücke die Schlummertaste. Dann drehe ich mein Gesicht – was eine Schmerzwelle durch meinen Kopf jagt und mich leise aufkeuchen lässt – zur anderen Seite und versuche, noch etwas weiterzuschlafen. Es ist Sonntag, also gibt es keinen Grund, jetzt schon aufzustehen. Unglücklicherweise entsteht aufgrund der Geräusche, die ich von mir gebe, auf der anderen Seite des Bettes - meines Bettes, wie ich festhalten möchte – Bewegung und ein blonder Schopf schält sich aus der Decke. ... Moment mal – ein blonder Schopf? Innerlich grummelnd kann ich gerade noch verhindern, dass mir ein genervter Seufzer entfährt. Es ist verdammt noch mal Sonntagmorgen. Er hat gefälligst seit Stunden wieder weg zu sein. Zu Hause in seinem Bett, wo er mich nicht belästigt. Was also macht er immer noch hier? Es ist ja nun nicht so, als ob er ein Recht dazu hätte. Sicher, er darf hin und wieder herkommen – selbstverständlich immer dann, wenn ich ihn herzitiere –, aber das gibt ihm noch lange nicht das Recht, an einem Sonntagmorgen in meinem Bett zu liegen. "Moin, Kaiba." nuschelt Joey und ich öffne eines meiner blauen Augen wieder. "Du bist immer noch hier?" frage ich statt einer Begrüßung. Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, denn meine Kopfschmerzen werden mit jedem Wort schlimmer. Dennoch bemühe ich mich, keine Miene zu verziehen. Ein Kaiba zeigt keine Schwäche. Ein Kaiba hat keine Schwäche. Der Blondschopf zeigt sich davon jedoch nicht im Mindesten so beeindruckt, wie er sein sollte. Stattdessen grinst er sein typisches schiefes, herausforderndes und aufgrund der Uhrzeit noch recht verschlafenes Grinsen und streckt sich erst einmal ausgiebig, bevor er sich aufsetzt. "Gut geschlafen?" erkundigt er sich, ohne auf meine Frage einzugehen. Innerlich verdrehe ich die Augen, doch äusserlich bleibe ich ruhig. Bloss nichts anmerken lassen. Es geht ihn nichts, ich wiederhole nichts an, dass ich mich fühle, als würde eine Marschkapelle in meinem Kopf proben. Was an sich kein Problem wäre, wenn diese Idioten nicht so schrecklich falsch spielen würden. "Was geht Dich das an?" fauche ich und bereue meinen Ausbruch im gleichen Moment, denn wieder werden meine Kopfschmerzen schlimmer. Na wunderbar. Was für ein toller Start in den Sonntag. ... Ich hätte gestern nicht trinken sollen. ... Dabei trinke ich sonst nie. Ich mag Alkohol nicht einmal. Warum ich gestern also zugestimmt habe, bei diesem dummen Wetttrinken mitzumachen, weiss ich selber nicht mehr. ... Wenn ich mich recht erinnere, ist das alles nur die Schuld des Deppenduos. Tristan 'Spitzkopf' Taylor und Duke 'Ich liebe meine Würfel so sehr, dass ich sie heirate' Devlin. Ja, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, haben diese Idioten gestern Abend tatsächlich behauptet, ich wäre nicht trinkfest. Ha!!! Ich soll nicht trinkfest sein? Ha!! Ha, ha und noch mal ha! Denen habe ich das Gegenteil bewiesen, wie mir meine Kopfschmerzen deutlich sagen. Dumm nur, dass ich mich an meinen – zweifelsohne erfolgten – Triumph nicht mehr erinnern kann. ... Genau genommen kann ich mich an gar nichts mehr erinnern, was gestern passiert ist. ... Aber das ist jetzt nicht das Problem. Das Problem – das blonde Problem – sitzt in meinem Bett, grinst auf mich herab und scheint tatsächlich der Meinung zu sein, er hätte so was wie ein Recht, hier zu sein. In meinem Bett. Wollte ich nur noch mal erwähnt haben. "Was machst Du immer noch hier?" erkundige ich mich dieses Mal etwas leiser und Joey beginnt zu grinsen. Das gefällt mir nicht. Das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich hasse es, wenn er grinst. Das hat nie, ich betone nie etwas Gutes zu bedeuten. Zumindest nicht für mich. "Ich konnte Dich doch in Deinem Zustand nicht alleine lassen." antwortet er und eine meiner Brauen schnellt in die Höhe – was mich wieder schmerzhaft daran erinnert, dass Alkohol verdammt ungesund ist. "Wie bitte? In meinem Zustand? Was für ein Zustand denn bitte?" erkundige ich mich und er beginnt zu glucksen. Okay~, das gefällt mir wirklich nicht. Was ist bitte so komisch? Habe ich einen Witz gemacht und die Pointe verpasst? "War ja klar, dass Du nichts mehr davon weisst. Hast Dich gestern auch ganz schön zugeschüttet." antwortet Joey und ich hebe auch noch meine zweite Braue. "Ich habe mich keineswegs zugeschüttet, wie Du es nennst. Ich habe Devlin und Taylor lediglich demonstriert, dass ich sehr wohl Alkohol vertrage." gebe ich kühl zurück und Mr. Joey 'Ich bin zu chaotisch für diese Welt' Wheeler lässt sich lachend wieder in die Laken fallen. Es dauert mehr als eine Minute, bis er sich beruhigt hat und mich wieder ansieht. Die Marschkapelle in meinem Kopf spielt immer noch und ich sehne mich nach einer Aspirin. Aber vorher will ich wissen, was so lustig ist. Von welchem Zustand redet der Köter bloss? "Na, Du kannst doch sicher nicht aufstehen. Nicht nach der letzten Nacht. Tut Dir was weh?" erkundigt er sich überraschend fürsorglich und ich sehe ihn verständnislos an. Wovon in aller Welt spricht er? Was war letzte Nacht? Und warum soll mir irgendetwas wehtun? ... Gut, mein Schädel steht kurz vor der Explosion, aber irgendwie bezweifle ich stark, dass Joey das gemeint hat, als er sich nach Schmerzen erkundigt hat. "Danke, mir geht es gut. Genauer gesagt fühle ich mich blendend." erwidere ich sarkastisch und ernte einen verwunderten Blick des Blondschopfs neben mir. "Echt? Du hast wirklich überhaupt keine Schmerzen?" hakt er nach und so langsam wird mir das zu bunt. "Nein, ich habe keine Schmerzen. Ich brauche nur eine Kopfschmerztablette, weil ich so gerne Tabletten nehme. Und jetzt kannst Du die Güte haben und endlich aus meinem Schlafzimmer verschwind..." setze ich an und rolle mich auf den Rücken, um aufzustehen, doch bevor ich dazu komme, durchzuckt mich ein scharfer Schmerz, der von einer äusserst pikanten Stelle meines Körpers ausgeht. Was ist das denn? Warum tut bitte ausgerechnet mir der Hintern weh? ... Nein, oder? Nein, das kann nicht wahr sein. Nein, das ist ganz bestimmt nicht wahr. Gut, ich kann mich an nichts mehr erinnern, was in der letzten Nacht hier passiert ist, aber das wüsste ich noch. Ganz bestimmt. ... Ich werfe einen Blick zu Joey, der augenscheinlich unter der Decke nackt ist. Splitterfasernackt. Ebenso wie ich. ... Gut, gehen wir das Ganze einmal logisch an. Joey Wheeler liegt nackt neben mir in meinem Bett. Was ja nun nicht so ungewöhnlich ist. Schliesslich ist das schon des Öfteren vorgekommen. Aber ich schweife ab. Also weiter im Text. Ich liege unter der Decke und bin ebenfalls vollständig unbekleidet. Ich habe am letzten Abend eine Menge Alkohol getrunken und keinerlei Erinnerung mehr an die letzte Nacht. Und – was erschwerend hinzukommt – ich spüre Schmerzen, wo gerade ich keine haben dürfte. ... Das ist nicht wahr, oder? Sicher, er hat sich irgendwann mal darüber beschwert, dass er ja immer passiv ist, aber er hat doch nicht wirklich... ... Wenn er das getan hat, verklage ich ihn! Oder noch besser, ich bringe ihn um. Eigenhändig. ... Nein, das hat er nicht getan. Sicher, er legt sich ständig mit Psychopathen an und hilft diesem Zwergenkomiker und seinem Pseudopharaonen-Ich dabei, die Welt vor irgendwelchen bösen Mächten zu retten, aber er ist garantiert nicht so lebensmüde, sich ausgerechnet mit mir anzulegen. Nein, auf keinen Fall. So blöd kann nicht mal der Köter sein. Selbst seinem Spatzenhirn müsste klar sein, dass er dasnicht überleben würde. ... Nein, ganz bestimmt nicht. Es gibt eine logische Erklärung für diese Schmerzen. Ganz sicher. Es muss einfach eine logische Erklärung geben. ... Aber welche? Verdammt, was ist letzte Nacht bloss passiert? ... Ich werde Devlin und Taylor verklagen. Wenn das, was nicht passiert ist, doch passiert ist, werden die Beiden ihres Lebens nicht mehr froh, das schwöre ich. Schliesslich ist das alles nur ihre Schuld. "Kaiba? Alles in Ordnung?" fragt Joey und ich schüttele kurz den Kopf, um die wirren Gedanken zu verscheuchen. "Mir geht es blendend!" fauche ich ihn an und ignoriere dabei den zunehmenden Schmerz in meinem Kopf. "Und Du bist sicher, dass alles okay ist?" hakt er nach und jetzt platzt mir endgültig der Kragen. "Natürlich ist alles in Ordnung! Es ist alles in allerbester Ordnung – wenn man davon absieht, dass mein Kopf sich anfühlt, als würde er gleich explodieren! Und wenn man nebenbei noch von der Tatsache absieht, dass ich mich nicht hinsetzen – geschweige denn aufstehen – kann, weil mir eine Stelle meines Körpers wehtut, die eigentlich nur Dir wehtun sollte – wenn überhaupt – geht es mir blendend, Wheeler!!!" schreie ich ihn an und halte mir gleich nach meinem Ausbruch den Kopf. Ganz toll, Seto. Das war jetzt so ziemlich das Letzte, was ich hätte tun sollen. Wenn er vorher noch nichts geahnt hat, jetzt weiss er Bescheid. Irgendwie war diese Aktion jetzt eher kontraproduktiv. ... Ich hätte mich nie mit ihm abgeben sollen. Ich hätte mich nie auf ihn einlassen sollen. Ich hätte nie mit ihm ins Bett gehen sollen. Ich hätte ihn gleich bei unserer ersten Begegnung umbringen lassen sollen. Dann hätte ich mir eine Menge Nerven gespart. ... Gut, es wäre in der Schule und auch sonst sterbenslangweilig, aber damit käme ich klar. ... Warum sagt er denn nichts? Habe ich ihn so geschockt? Mühsam drehe ich den Kopf wieder in seine Richtung. Er sitzt inzwischen wieder in meinem Bett und blickt mich mit schiefgelegtem Kopf fragend an. Eine halbe Minute lang sagt er gar nichts, doch dann beginnt er zu grinsen und ich verspüre den unbändigen Wunsch, ihm das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. "Hey, ganz locker, Kaiba. Das vergeht auch wieder." versucht er, mich aufzubauen, doch ich knurre ihn nur wütend an. Mehr Reaktion wäre jetzt nicht gut für meinen Kopf. "Reg Dich ab. Ich war doch extra vorsichtig." sagt er grinsend und meine Kinnlade fällt beinahe hörbar auf den Boden. Das ist nicht wahr! Das hat er nicht wirklich gesagt, oder? Nein, das war eine Geräuschhalluzination, nichts weiter. Er hat jetzt nicht wirklich gesagt, dass er extra vorsichtig war, oder? ... Doch, hat er. Ich weiss, dass er es gesagt hat. Das darf nicht wahr sein! Bitte, das darf einfach nicht wahr sein! Ich kann doch nicht ernsthaft mit dem Köter geschlafen haben! ... Gut, kann ich schon, aber ich kann dabei doch nicht passiv geblieben sein!!! Während ich ihn noch völlig geschockt ansehe, fängt Joey plötzlich laut an zu lachen. Mein Blick wechselt von geschockt über verwirrt zu wütend. "Was ist jetzt so lustig, Wheeler?" verlange ich zu wissen. Er hält sich den Bauch und wischt sich ein paar Lachtränen aus den Augen, bevor er mich wieder ansieht. "Du hast echt gedacht, ich hätte Dich... na, Du weisst schon, oder?" erkundigt er sich und ich kann nichts dagegen tun – mein Gesicht läuft schlagartig rot an. "Ich..." Was für eine geistreiche Erwiderung meinerseits. Wunderbar, Seto. Ich mache mich heute total zum Idioten. ... Aber Moment mal – bedeutet das, was er gesagt hat, nicht, dass er das, was ich dachte, nicht getan hat? Fragend sehe ich ihn an. Er ist noch immer damit beschäftigt, sich von seinem Lachanfall zu erholen. "Also gut, Wheeler. Du hast noch eine winzige Chance, den heutigen Tag zu überleben: Was ist letzte Nacht passiert?" frage ich so ruhig, wie es mir möglich ist, und stelle gleichermassen erfreut und erleichtert fest, dass meine Stimme wieder so kühl klingt wie eh und je. Wenigstens etwas. Joey atmet tief durch und bemüht sich offensichtlich immer noch, das Kichern zu unterdrücken. Er wischt sich ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht und sieht mich dann an. Seine braunen Augen blitzen vor Vergnügen und ich muss mühsam den Impuls unterdrücken, ihn zu erwürgen. Verdammt, ich brauche eine Kopfschmerztablette! "Na ja, das war so..." sagt er gedehnt und meine Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. "Spuck's aus, wenn Du nicht willst, dass ich ernsthaft wütend werde, Wheeler!" zische ich und er hebt abwehrend die Hände. "Hey, ganz ruhig. Kein Grund, gleich so auszuflippen." versucht er, mich zu besänftigen, aber dafür bin ich gerade nicht in Stimmung. Meine Kopfschmerzen werden mit jeder verstreichenden Sekunde schlimmer und ich möchte eigentlich nur noch eine Tablette und noch ein paar Stunden Schlaf. Aber vorher muss ich wissen, was in der letzen Nacht passiert ist. Und wenn ich es aus ihm herausprügeln muss, ich will es verdammt noch mal wissen!! "Wo war ich? Ach ja, gestern. Also, nachdem Du Dich gestern total zugeschüttet hast..." "Ich habe lediglich etwas getrunken, sonst nichts." verbessere ich ihn und dieses Mal hebt er eine Braue. Was irgendwie seltsam aussieht. So... ungewohnt ernst. Sehe ich auch so aus, wenn ich das mache? "... wie gesagt, nachdem Du Dich gestern so richtig zugeschüttet hast, haben wir alle ne ganze Weile in Deinem Wohnzimmer rumgeblödelt. War richtig lustig. Du warst gar nicht so steif wie sonst, sondern hast gelacht. Sogar über Tristans älteste und blödeste Witze hast Du gelacht." erklärt er mit einem Hauch Zufriedenheit und einem unüberhörbaren Triumph in der Stimme und ich beschliesse hier und jetz, dass ich nie wieder trinken werde. Definitiv. Ich muss ja schon beinahe im Delirium gewesen sein, wenn ich tatsächlich über die Witze dieses Möchtegernpunks gelacht habe. Wie tief kann man eigentlich sinken, wenn man sich betrinkt? "Na ja, irgendwann haben wir dann Musik angemacht. Dabei fällt mir ein: Woher hast Du eigentlich diese Schnulzen-CDs? Sind die von Moki? Na, auch egal. Jedenfalls hast Du mich von der Couch gezogen und bist mit mir durchs Wohnzimmer getanzt. Hat Spass gemacht. Und nicht nur mir. Tris und Duke haben auch applaudiert." Bei diesen Worten kann ich ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Ich habe mit Joey getanzt? Und das auch noch im Beisein des Deppenduos? Ich bin erledigt. Ich bin definitiv erledigt. Ich kann mich nie wieder in der Schule blicken lassen. Diese beiden Pfeifen werden das doch mit Freuden überall rumtratschen. ... Ich muss mit meinen Anwälten sprechen. Ein falsches Wort und ich verklage sie auf alles, was sie haben. Gut, bei Taylor ist das nicht viel, aber Devlin kann sich seine DungeonDiceMonsters in die Haare schmieren. "Irgendwann hast Du dann angefangen, mir am Ohr zu knabbern und mir beim Tanzen an die Wäsche zu gehen. Du gehst ganz schön ran, wenn Du blau bist. Aber das nur so nebenbei." Gequält schliesse ich die Augen. Ich werde mich erschiessen. Definitiv. Wenn das stimmt, kann ich nie wieder in den Spiegel sehen. "Hörst Du mir noch zu?" fragt Joey und ich nicke nur, ohne ihn anzusehen. "Dann ist ja gut. Also, Du hast mich heftig befummelt und warst nur mit Mühe davon abzuhalten, mir schon im Wohnzimmer die Klamotten vom Leib zu reissen. Tris und Duke waren auch keine große Hilfe. Eigentlich haben sie die ganze Zeit bloss 'Ausziehen, ausziehen!' und 'Schnapp ihn Dir, Kaiba!' gegrölt. War nicht so lustig. Na ja, ich hab Dich dann mit Mühe und Not davon überzeugt, dass wir doch lieber in Dein Schlafzimmer gehen sollten. War gar nicht so einfach. Aber egal. Jedenfalls hast Du Dich erst mal so richtig ausgetobt – und wenn ich richtig sage, dann meine ich das auch so – und bist dann irgendwann aufgestanden und ins Bad gegangen. Und da ist es dann passiert." "Da ist was passiert? Lass Dir nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen, Wheeler!" fauche ich und er wirft mir einen bösen Blick zu. "Wenn Du mir so kommst, kann ich auch gehen. Dann kannst Du zusehen, wer Dir erzählt, warum Dein Hintern so wehtut." grummelt er und ich seufze abgrundtief. "Schon gut. Erzähl einfach weiter." murmele ich und er nickt. "Na ja, Du bist ausgerutscht." sagt er und ich hebe eine Braue. Das ist alles? Ich bin im Bad ausgerutscht? Das ist alles, was letzte Nacht passiert ist? Gut, abgesehen von dem Sex – an den ich mich nicht erinnern kann. Wunderbar. "Kuck nicht so ungläubig, Kaiba. Ich hab Dir schon die Wahrheit gesagt. Der Alkohol war wohl doch zu viel für Dich und Du bist umgekippt. Ich hab Dich wieder ins Bett geschleppt und Dich zugedeckt. Mehr ist nicht passiert." versichert Joey und schnaubt, als er meinen skeptischen Blick bemerkt. "Wofür hältst Du mich? Als ob ich so ne Situation ausnutzen würde! Was glaubst Du, wer ich bin?" fragt er beleidigt und macht Anstalten, aus dem Bett aufzustehen und nach seiner Kleidung zu suchen. Ich seufze erneut und halte seinen Arm fest. "Bleib hier." murmele ich und er wirft mir einen misstrauischen Blick zu. "Wozu?" will er wissen und ich ziehe ihn mit Schwung zurück in die Laken. Durch diese Aktion landet er halb auf mir – was meinem Kopf und meinem Hintern nicht besonders gut bekommt, aber das ignoriere ich – und ich halte ihn fest. Schokobraune Augen sehen mich abwartend an und ich hebe das Gesicht etwas an, um an seine Lippen zu kommen. Sanft und vorsichtig streiche ich darüber, bevor ich vorsichtig an seiner Unterlippe knabbere – was ihm ein leises Stöhnen entlockt. Seine Augen werden langsam wieder glasig und ich grinse leicht an seinen Lippen. "Immer noch böse?" frage ich und er schüttelt leicht den Kopf, bevor er sich an mich presst und den Druck seiner Lippen auf meine erhöht. "Nö." nuschelt er, wühlt sich unter die Decke und rutscht auf meinen Schoss. Seine Hände wandern an meinen Seiten entlang und jetzt ist es an mir, in den Kuss hineinzuseufzen. Das fühlt sich wirklich gut an. Und erstaunlicherweise habe ich auch inzwischen fast keine Kopfschmerzen mehr. Ob Küsse von kleinen blonden Hündchen eine schmerzlindernde Wirkung haben? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)