Hotel Hibiki von S0RA (xx Es geht weiter!!! xx) ================================================================================ Kapitel 3: Distance ------------------- ~ + ~ + ~ + ~ + ~ Diese Fortsetzung widme ich ganz besonders Tattoo ^__^ Vielen Dank, Liebes... ~ + ~ + ~ + ~ + ~ Von weitem hörte man schon die harten Klänge der Gothicmusik. Vor der stillgelegten Fabrik, in der sich die Bar befand, sammelten sich kleine Gruppen von Menschen, trafen sich, um schließlich gemeinsam die Bar zu betreten. Ein paar von ihnen hatte Hibiki schon öfters gesehen. Er erinnerte sich an ihre ausgefallenen und teilweise bunten Outfits. Die Hauptfarbe der Kleidung, die in der Bar getragen wurde, war jedoch Schwarz. Mit den Händen in den Jackentaschen vergraben betrat Hibiki die Bar. Die Musik wurde lauter. Die Luft stickiger. Überall wurde geraucht und getrunken, geredet und auch getanzt. Hibiki ging direkt an allem vorbei zum Bartresen, hinter welchem sich seine Freundin Cat befand. Sie hatte langes, glattes schwarzes Haar mit leuchtend blauen Extensions eingearbeitet, welches zu zwei hohen Zöpfen zusammen gebunden war. Ihr zartes und feminines Gesicht war stark und auffällig geschminkt, jedoch wirkte es nicht übertrieben. Die Haut blass, die Augenlider bis zu den Augenbrauen schwarz und blau bemalt. Ihre vollen Lippen in einem verruchten Dunkelrot gehalten. Ein Rot, welches Hibiki liebte. Ihr Körper bedeckte ein schwarzes T-Shirt mit verschiedenen weißen Totenkopfmotiven, an den Armen trug sie schwarz-weiß gestreifte Stulpen. Unterhalb des T-Shirts trug sie einen schwarzen Mini-Rock, darunter eine zerlochte Netzstrumpfhose. „Hey, Cat. Gut siehst du aus.“, begrüßte Hibiki die junge Frau, die daraufhin aufhörte mit der Zunge an ihrem Lippenpiercing herum zu fummeln und leicht lächelte. „Danke. Wenn ich ehrlich sein darf, sahst du schon mal besser aus… Noch erledigt von der Tour?“, fragte sie und reichte Hibiki ein Glas Bier. Der Sänger seufzte und setzte sich auf einen dunkelroten Hocker. „Ja, ein wenig… Ich fand noch nicht die Zeit zur Ruhe zu kommen… zumal ich nun Shio im Haus habe.“, erzählte er und blickte kurz genervt zur Seite. Cat sah Hibiki verwundert an. „Du hast Shio im Haus? Warum?“, fragte sie und fing an nebenbei Gläser zu spülen, hielt jedoch immer den Blickkontakt mit Hibiki. „Ach, der Dummkopf hat sein Geld mal wieder versoffen und konnte seinen Jungs in der WG die Miete nicht zahlen. Deswegen ist er vorerst rausgeschmissen worden.“, erzählte der Schwarzhaarige und trank genüsslich einen Schluck Bier. Das tat gut nach dem ganzen Stress! Cat konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen. „Und da muss der liebe Bandpapa sich nun um seinen Kleinen kümmern? Wie süß von dir…“, sagte sie und kicherte weiter. Hibiki sah sie mit halb geschlossenen Augen genervt an. „Hör bloß auf! Nichts gegen Shio, aber ich bin froh, wenn er bald wieder weg ist… Er wird immer so…so…“ „…Anhänglich?“, beendete Cat den Satz und grinste. Hibiki nickte eifrig. „Zu anhänglich! Ich weiß immer noch nicht genau, ob er ein bisschen andersrum ist oder so, aber ich mag es nicht… Ich hoffe auch, dass er gerade nichts anstellt in meiner Wohnung.“, grummelte er. „Mach dir doch nicht so viele Sorgen, Hibiki. So schlimm ist Shio nun auch wieder nicht. Ein bisschen Gesellschaft kann dir außerdem gar nicht schaden! So kommt man nicht so schnell auf dumme Gedanken…“, entgegnete Cat und lächelte leicht. Es war allerdings ein etwas trauriges Lächeln… „Was für dumme Gedanken?“, fragte Hibiki, während er Cat etwas irritiert ansah. „Traurige Gedanken. Ist aber auch nicht so wichtig… Erzähl mir lieber endlich von der Tour!“, drängelte sie und lächelte wieder freundlich. Hibiki entwich ein langes Seufzen und er verdrehte die Augen. Nach einem Schluck Bier sagte er: „Was soll ich dir da großartig erzählen? Es war wie immer: Die Fans haben mit uns die Hallen gerockt und es war wirklich cool. Natürlich auch ziemlich anstrengend… Wenig Schlaf, viel Alkohol und ordentlich Stress. Hat sich aber alles gelohnt, wie immer eben.“ „Cool. Habt ihr nicht eigentlich Lust mal wieder hier zu spielen? Es wird ständig nach euch gefragt.“, berichtete Cat und suchte auf dem Tresen nach ihren Zigaretten. Hibiki blickte etwas verwundert. „Wirklich? Oh, dann scheint der letzte Auftritt wohl in den Köpfen der Leute geblieben zu sein. Wie schön.“, sagte er überrascht und zuckte dann mit den Schultern. „An sich spricht nichts dagegen, muss ich dann nur alles abklären.“ Nun lächelte auch er leicht. Für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen. Cat rauchte genüsslich ihre Zigarette und Hibiki trank sein Bier. „Ich hab’ dich hier vermisst…“, sagte Cat irgendwann wie nebenbei und sah auf den Tresen vor ihr, welchen sie mit einem Lappen sinnlos etwas abwischte. Hibiki hob seinen Blick vom Bierglas und sah Cat an. „Mh…“, machte er nur und fragte dann: „Kannst du mir noch ein Bier machen?“ Cat nickte und füllte Hibikis Glas also mit schäumendem Bier auf. Dass er nichts zu ihrer Aussage sagen würde, war ihr klar. Dennoch wollte sie es loswerden. Sie wusste, dass es Hibiki tief in seinem Herzen freute, auch wenn er es nicht zeigte. „Was hast du die letzten Tage gemacht?“, wollte der Sänger irgendwann wissen und fing ebenfalls an zu rauchen. „Ach, das Übliche… Ich habe mich um die Bar gekümmert.“, seufzte Cat und nach ihren Worten folgte Rauch aus ihrem Mund. Hibiki schüttelte etwas den Kopf. „Cat, du musst echt mal raus hier. Raus aus dieser Bar, raus aus dieser Stadt!“, sagte er und blickte die junge Frau etwas verzweifelt an. Cat lachte verachtend und senkte den Blick. „Das ist nicht so einfach, Hibiki! Zumindest nicht für mich… Ich bin nicht so erfolgreich wie du und meine Bar bindet mich an diese Stadt. Ich kann nicht einfach mal so gehen, wie du. Ich beneide dich dafür, das kannst du mir glauben.“, entgegnete sie, woraufhin auch Hibiki den Blick senkte und seufzte. Wieder herrschte Stille zwischen ihnen. Eine bedrückende Stille. „Entschuldige…“, murmelte Hibiki irgendwann, auch wenn er sich nicht hundertprozentig sicher war, wofür er sich eigentlich entschuldigte. Dafür, dass Cat nicht weg konnte? Oder dafür, dass er es konnte? Oder dafür, dass er das Thema überhaupt ansprach? Cat schüttelte den Kopf. „Ist schon gut. Dass du wieder da bist, macht es etwas erträglicher hier.“, sagte sie leicht grinsend und zwinkerte Hibiki zu. Dieser konnte ein zaghaftes Lächeln nicht vermeiden. Er genoss Cats Nähe ungemein, auch wenn er es weder zeigte noch sagte. Er freute sich auch sie wieder zu sehen, auch wenn man es ihm vielleicht nicht anmerkte. Seine Freude und sein Wohlbefinden gab der Sänger häufig nur durch ein von Herzen kommendes, zaghaftes Lächeln preis. Ein Lächeln, welches Cat zu deuten verstand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)