Cos if one day you wake up and find that you're missing me... von abgemeldet (- and your hearts starts to wonder where on this earth I can be -) ================================================================================ Kapitel 3: Rivalität zwischen Engel und Mensch ---------------------------------------------- Die beiden schienen mich gar nicht mehr zu bemerken, so vertieft waren sie gegenseitig in diesen Blick. Als es mir dann doch zu dumm wurde räusperte ich mich und schlagartig wandten sich mir beide zu. »Fertig? «, fragte ich. Sie zuckten beide die Schultern. »Habt ihr… das Dorf… niedergebrannt? «, fragte Kaname zögernd. »Was ist das für eine Frage, Mensch!? Natürlich. « »Warum habt ihr das gemacht!? «, schrie Kaname Silonio an, der ihm geantwortet hatte. »Es ist sehr unterhaltend euch erbärmlichen minderwertigen Kreaturen zu zusehen wenn ihr vor uns kniet und uns um Gnade anfleht«, erklärte Silonio ruhig. Eigentlich hatte ich gedacht, er würde einen Ausraster erleiden, aber hatte er nicht. Seine Stimme war so ruhig, als würde er mir gegenüber stehen und ein nettes Plauschchen mit mir halten. Wir gingen weiter über die Lichtung und in den Wald hinein. Klar wir konnten fliegen, aber Kaname nicht. Das war es, was mich gleich als erstes an ihm störte. »Warum habt ihr Menschen keine Flügel« Es war keine Frage sondern mehr oder weniger eine Feststellung gewesen. Kaname murrte nur was, aber ich konnte es nicht verstehen. Ehrlich gesagt, ich wollte es gar nicht verstehen. Silonio ging schweigend hinter uns. »Sag mal… wie war noch gleich dein Name? «, ich hob die Augenbrauen. »Kaname! «, sagte er laut. Ein paar Vögel schreckten auf und kreischten. Verärgert sah ich ihn an. »Gegenfrage: Wie heißt Du? « »Sanara« Eine kurze knappe sachliche Antwort. »Und hinter uns ist Silonio« Kaname prägte sich die Namen gut ein, ich sah es daran, dass er die Stirn runzelte. Konnte aber auch sein, dass er die Namen von irgendwoher kannte, was mich ebenfalls nicht wundern würde, weil wir – Silonio und Ich – berüchtigt waren, dass wir gern mal ganze Dörfer auslöschten. Und das auch nur aus Langeweile. Eigentlich waren unsere Artgenossen, andere Gefallene Engel, nicht weniger blutrünstig aber… wir übertrafen sie einfach bei weitem. Was Silonio und mir ganz Recht war. So hatten wir mehr für uns zum töten. Herrlicher Gedanke. Geschickt schlängelten wir uns durch die Sträucher des Waldes und bald darauf, welch Wunder, kamen wir hinaus. Silonio gab gleich den ersten Kommentar: »Endlich weg von diesem ganzem Grünzeugs« Das brachte mich zum Schmunzeln und Kaname schien sich das auch zu gönnen. Frech meinte er: »Ihr Engel, seit doch nur an Schwarz gewöhnt, da muss man ja blind werden« Ich wusste zwar nicht was er damit meinte, aber musste loslachen, als ich Silonios belämmertes Gesicht sah, wie er über Kanames Worte grübelte. Ein göttlicher Anblick. Kaname warf mir einen verstohlenen Blick zu. Ich bemerkte das aber nicht. Vielleicht wollte er mich beeindrucken damit, was kümmerte mich das. Silonio flüsterte mir nach einer Weile – wir schritten an einem Weg entlang – ins Ohr: »Ich werde wo anderes gebraucht, du wirst doch allein mit ihm fertig« Er und sein spottender Tonfall, er konnte es einfach nicht lassen mich zu necken. »Absurder Gedanke, oder? «, sagte ich gelassen kühl. Silonio verzog das Gesicht. »Warum kann ich dich nie richtig zum lachen bringen!? Seit Jahren hast du nicht mehr so richtig gelacht, wie vor ein paar Stunden! « Er war beleidigt, man merkte es ihm an. Aber jetzt fiel es mir selbst erst auf. Ich hatte gelacht! Ich, das konnte gar nicht sein. Jetzt war ich dran mit belämmert drein sehen. Silonio kniff die Augen zusammen unterzog mich einer Musterung, küsste mich kurz auf die Stirn – was ich gar nicht bemerkte – und flog dann mit ein paar kräftigen Hieben in nördliche Richtung davon. Ich sah ihm ein paar Sekunden lang noch. Kaname meldete sich aber dann zu Wort. »Wo will er hin? « Ich zuckte die Schultern. »Woher soll ich das denn wissen! «, eine kalte Antwort und dazu kam noch ein kalter scharfer Blick. Ich hasste Kaname dafür, was er mir angetan hatte. Für ihn mochte es nicht so bedeutend sein, aber für mich. Seit Jahren hatte mich niemand auf diesem gottverdammten Planeten zum Lachen gebracht. Niemand!!!! Und jetzt sollte alles, was ich mir dadurch geschaffen hatte. Die Kälte in meinem Körper, das Gefühllose… das sollte alles jetzt wegen einem Menschen zu Bruch gehen! Nein, das ließ ich mit mir nicht machen. Ich nahm mir als Vorsatz Kaname immer wenn es die Zeit, die Umstände zuließen, zu demütigen. Er würde leiden! Nichts von alledem wissend ging Kaname schweigend neben mir weiter her. Ein eiskalter Wind kam auf und er fuhr uns durch die Haare. Ich blickte kurz zu ihm rüber. Nur ganz kurz, aber es reichte um zu erkennen, dass er schön war. Seine Bronzefarbenen Haare – sie waren nicht zu kurz und nicht zu lang – wurden vom Wind leicht hin und her gewuschelt. Die Sonne schimmerte auf ihnen… °Er ist schön…° Dieser Gedanke ließ mich zusammen zucken. Und Kaname drehte sich zu mir. °Nicht rot werden, Sanara!°, hallte es in meinem Kopf wider. Ich schaffte es nicht rot zu werden, stattdessen trat der Hauch eines Lächelns auf mein Gesicht. Ich bemerkte es gar nicht, bis Kaname mich anlächelte und fragte: »Wohin gehen wir? « Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)