Those lacking spines von Kuttie (Übersetzung einer recht populären Kingdom Hearts-Fanfic-Satire) ================================================================================ Kapitel 6: Rainy Day Woman #12 and 35 ------------------------------------- Irgendwo im Universum, sehr weit entfernt von dort, wo der G. S. Existenzialist träge durch das All flog, irgendwo auf dem Weg hinter Kapitel Neun befand sich die schattenhafte Gestalt eines Mannes, hoch oben am gekippten Fenster des höchsten Geschosses eines hohen, dunklen Wolkenkratzers. Er starrte hinunter zu den dunklen Gebäuden, etwas Fieses und Sadistisches schimmerte in den Ecken seiner finsteren Augen. Der Raum um ihn war dunkel, bis auf das sanfte Flackern von mehreren schwarzen Lichtern, welche den dunklen Monitor eines Bildschirmes im Raum beleuchteten. Der Bildschirm war bis vor einigen Sekunden noch nicht dunkel gewesen, als der schwarze Desktop und die dunklen Icons hinter dem schwarzen Deckmantel eines schlafenden Computers verschwanden. Der Mann starrte düster aus dem Fenster, dachte finstere Gedanken über die düsteren Neuigkeiten, die er eben erst erhalten hatte. Nur um die Handlung ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten, werden wir ein paar farbige Wörter statt "dunkel" verwenden. Wenn ihr für den Rest dieser Szene ein Farbwort seht, dann denkt daran, dass der Erzähler sicherlich "dunkel" meint. Oder möglicherweise "schwarz". [Anm. d. Übers.: Oder "finster" oder "düster".] Auf der anderen Seite wird dies jegliche genauen Farbbeschreibungen für den Rest der Szene zweifelhaft machen... Macht nichts. Der Raum war für jemanden sowieso zu du-weißt-schon-was, um überhaupt irgendwelche Farben erkennen zu können. "Marley-dono, Aku-chan, Xuxastell und Xiggy-kun wurden allesamt eliminiert," sagte er pink zu niemand Bestimmtes. Ein blauer Ausdruck glitt über sein Gesicht und seine Lippen kräuselten sich ein wenig. "Und was noch schlimmer ist: diese ärgerlichen Niemande sind immer noch am Leben und setzen ihren Weg in diese Richtung fort." Magentafarbene Roben umschlangen seine Füße, als er sich vom Fenster wegdrehte und zurück in den Raum schritt, purpurrote Gedanken zu sich selbst murmelte und versuchte, herauszufinden, was nun zu tun war. "Das Grand Master Fangirl ist längst nicht mehr erfreut über unsere Vorstellungen, die es den Dreien sogar erlaubten, so weit zu kommen. Wir sollten uns am Riemen reißen, wenn wir sie nicht wirklich wütend erleben wollen," überlegte der sonnengelbe Mann halblaut. "Ich werde Operation Pendant eine Stufe höher drehen müssen, in der Hoffnung, dass ich sie beenden kann, bevor sie hier ankommen... und ich werde die Nachricht meinen vier überlebenden Kameraden zugehen lassen, in der Hoffnung, dass wenigstens einer von ihnen dann soweit sein wird, diese Ärgernisse besiegen zu können. BuuWAHAHAHAHAHAHA!" Der hellbraune Mann nahm sich einen Moment, sich selbst mit einem herzhaften Lachen zu vergnügen, bis er langsam abwich und aus der Handlung raus sah, wo die Leser aufgrund der äußerst unklaren Erklärung baff und ein wenig neben der Spur waren. "Warum erzähle ich euch das jetzt eigentlich?!" fragte er mit einem grasgrünen Stirnrunzeln. "Kehrt zu der eigentlichen Geschichte zurück, wir unterhalten uns später! Macht schon! Verschwindet von hier!" ----------------------------- Auf der ganz anderen Seite des Universums, irgendwo zwischen Dunkelheit und Licht und nur ein wenig außerhalb Existenz, musste Xigbar unbedingt wissen, was für ein Rezept Demyx benutzt hatte, um seine Kekse außen knusprig, aber innen weich zu bekommen. "Kumpel, diese sind... ich wag es kaum zu sagen... das Beste, was ich jemals gegessen habe?" sagte er enthusiastisch, genehmigte sich einen kleinen Bissen von der Seite seines vierten Keks und rückte fröhlich seinen Sonnenhut zurecht, der an seiner Krempe pink- und lilafarbene Blumen hatte. "Oh, Sie wissen schon, ein wenig Ingwer, ein wenig Zimt," Demyx errötete und kicherte wie ein Schulmädchen, tat dann in seiner geblümten Küchenschürze eine kleine Drehung. "Meine Omi hatte mir dieses Rezept in ihrem Kochbuch vermacht." "Ojemine, Fräulein Cranshaw, seien Sie doch nicht so bescheiden!" Luxord kicherte mädchenhaft und spielte an den glitzernden Ohrringen herum, die er gefunden hatte. "Mehr Tee, Fräulein Nesbitt?" "Bitte sehr und Dankeschön, Fräulein Wong!" Marluxia quietschte und hüpfte in seinem Sitz auf und ab. "Da ist Jasmin auf diesem Haufen!" "Denken Sie nicht, dass dieses Arrangement ein paar weitere Gänseblümchen bräuchte, Fräulein Nesbitt?" fragte Saix hochernst. "Wirklich, seien Sie ehrlich!" "Oh nein, Fräulein Tremain, es sieht faaaaaaaabelhaft aus," sagte Marluxia zwischen Schlucken. "Mmm! Könnten Sie mir bitte den Zucker reichen, Liebes?" "Komme schooooon!" sang Xemnas, nachdem er erstmal sein Rouge und die Wimperntusche weggelegt hatte. "Ooh, Kopf hoch, Fräulein Bloodmoon! Das Bananenbrot wird bereits in wenigen Minuten fertig sein!" Zexion seufzte lang. "Oh, ich hoffe es, Fräulein DeVille. Ich bin so hungrig." "Ladies!" quietschte Larxene plötzlich unterm Türrahmen und lief mit einem Stapel aus Seidenkleidung in allen Farben des Regenbogens in den Gesellschaftsraum. "Seht, was ich in meinem Schrank fand!" "Oh, diese alten Dinger?" Demyx schnappte nach Luft. "Und Retro ist dieses Jahr total chic!" "Mmm, ist das Seide?" Marluxia gurrte vor Freude. "Oh ja, sieh dir dieses liebliche Minzgrüne mit pinkfarbenen Punkten drauf an, Marluxia," ermunterte Larxene ihn. "Es würde soooo gut an dir aussehen!" "Hey- HEY!" Marluxia war plötzlich eingeschnappt und starrte zu Larxene hoch, als ob sie eben sein Hündchen getreten oder seine Mutter hässlich genannt hätte. (Vexen würde euch daran erinnern, dass das sinnbildlich gemeint war, da Niemande technisch gesehen keine Mütter haben.) "Mach nicht die Rollen kaputt, Lar-Lar! Ich! Bin Fräulein Nesbitt." Trotz des anfänglichen auf ihrem Gesicht zu sehenden Ekels darüber "Lar-Lar" genannt zu werden, schaffte Larxene es auf sein Drängen, dies in ein cooles, süßes Lächeln umzuwandeln. "Schon gut. Ich entschuldige mich vielmals, Fräulein Nesbitt." "Ähm, ähm, ähm," Luxord hüpfte von einem Fuß auf den anderen. "K-könnten wir sie vielleicht anprobieren, Lar-Lar?" "Ooh ja, das Rote würde absolut hinreißend zu meinem Hut passen, Kumpel!" Xigbar sprang aus seinem Sitz, stampfte aufgeregt mit den Füßen und deutete darauf. "Ohmeingott, Sie sollten es wirklich anprobieren, Fräulein Andrzjewski!" sagte Larxene aufgeregt. "Das sollten Sie alle tun! Ehrlich, ich bestehe darauf!" "YAY!" riefen mehrere Stimmen. Larxene ließ den Kleiderstapel auf den Tisch fallen und trat zurück, als die anderen Niemande sich darauf stürzten wie ein Haufen kreischender Frauen, die Hochzeitskleider beim Sommerschlussverkauf mit 70% Rabatt kauften. "Also, Ladies, zerreißt sie nicht! Ihr wollt sie doch nett und hübsch fürs Foto!" "Keine Sorge, Schätzchen, wir werden absolut gerecht sein!" Saïx hielt einen lavendelfarbenen Slip hoch, um ihn mit der Farbe seiner Haare zu vergleichen. "OHMEINGOTT das Bananenbrot!" schrie Demyx auf einmal auf und stürzte sich auf den Ofen. Larxene lehnte sich selbstzufrieden gegen die Wand, verschränkte die Arme und genoss die Szene. "Du unverbesserliches, unverbesserliches Weibsstück," sagte eine ulkige Stimme. "Was? Das nennt man 'die Gelegenheit nutzen'," sie zuckte lässig mit den Schultern. "Wenn es eine Hölle für Leute wie uns gibt, dann hoffe ich, dass du weißt, dass du direkt dorthin kommen wirst," Axel schüttelte seinen Kopf, ungeachtet der Spuren des Gelächters auf seinem Gesicht. Larxene sah ihn an und erhob eine Augenbraue mit einem leichten Schnauben. "Ich werde dich dort treffen. Wie nennst du das?" "Was, das? Das nennt man 'fürchterlich vergnügt sein'," sagte Axel über die Videokamera auf seiner Schulter. --------------------------------- Irgendwo genau zwischen der fernen Seite von Fandom Hearts und der fernen Seite des Canonuniversums - also im Prinzip direkt in der Mitte von Fandom Hearts, hatte der G. S. Existenzialist die nächste Welt erreicht und Xaldin, Vexen und Lexaeus gingen von Bord. Unglücklicherweise trafen sie, während die DEM Motoren sie hinunter und in die Atmosphäre der Welt schleusten, plötzlich auf heftige Turbulenzen, was die Natur dieser Welt war. Sie fanden heraus, dass in diese Welt zu gelangen der wirklich schwere Teil war - ein aufmunterndes über sie aufgestelltes Schild machte stolz diese Tatsache bekannt ("WILLKOMMEN! 10.239 FEHLSCHLÄGE HEUTE :)"). Erfolg in dieser verdrehten und unüblichen Welt beruhte auf einem weichen und logischen Einlass, bei dessen Einleitung unsere Helden unglücklicherweise versagten. Bevor Lexaeus wusste, wie ihm geschah, lag er flach auf dem Rücken, starrte den Himmel an und sah durch die Nachwirkungen des Fehlschlags der DEM Motoren Sterne. Er benötigte mehrere Minuten, um seine Sinne nach der unsanften Landung wieder zusammen zu bekommen - selbst wenn du ein großer und kräftiger Mann bist, tut es weh, wenn du nach einem freien kilometerlangen Fall mit einem Planeten kollidierst. Er setzte sich langsam auf und rieb sich den Kopf, während er sich umsah. Das Erste, was Lexaeus bemerkte, war, dass er sich auf dem Land befand, am Rande eines üppigen Waldes und einer weiten Wiese, welche bedeckt war von hohen Gräsern und sich im Wind wiegenden Blumen und eines malerischen kleinen Flusses, der sich durch die Landschaft zog. Er griff für den Weltenführer hinter sich in das unendliche Universum, in dem er ihn aufbewahrt hatte, nur um herauszufinden, dass dieser verschwunden war... Verdammt, er muss ihn aus Versehen auf dem Gummischiff zurückgelassen haben. Das Nächste, was er bemerkte, war, dass er alleine war. Xaldin und Vexen waren nirgendwo aufzufinden und Lexaeus konnte die Stimme der Erde bestätigen hören, dass nirgendwo Krater in der Form eines Niemands waren, so wie der, den er bei seinem Eintritt in der Nähe erschaffen hatte. Die Turbulenzen mussten sie wohl voneinander getrennt haben. Nun gut, Lexaeus zuckte mit den Schultern. Xaldin und Vexen dürften irgendwo auf dieser Welt sein - und es war nicht so, dass keiner der Drei auf sich selbst aufpassen könnte. Er selbst kam sehr gut auf eigene Faust zurecht. Xaldin hatte sechs Lanzen, um es mal laut zu sagen - er alleine konnte mit einer kleinen Armee aus Gutless fertig werden. Und Vexen hatte manchmal ein paar Probleme damit, sein Gemüt zu kontrollieren, wenn er sich selbst überlassen war, doch glücklicherweise beinhaltete "sich selbst" normalerweise eine Menge Schmerzen und Verstümmelungen für diejenigen, die seinen Weg kreuzten. Passenderweise für Lexaeus befand sich nicht weit von der Stelle, an der er aufgekommen war, eine Straße und ein wenig diese Straße runter befand sich ein Straßenschild. Er sah sich noch einmal ein letztes Mal um, dann schritt er vorsichtig über einige vom Aussterben bedrohte Blumenarten zur Straße hin. Zumindest war es das, was er zu tun gedachte, bis er durch das Gefühl aufschreckte, dass sich irgendein scharfes Objekt in die Sohle seines linken Stiefels bohrte. Lexaeus hob seinen Fuß und griff hinunter, um was auch immer es war zu entfernen, was stabil genug schien, um zwei Zentimeter tief in die feinsten Organisation XIII Standardausrüstungswanderstiefel einzusinken. Er hob es hoch und untersuchte es zwischen zwei dicken Fingern - irgendein abgebrochenes Stück von irgendwas. Es sah aus wie ein Splitter aus Kristall oder Glas, also nicht sehr interessant. Möglicherweise nur ein Stück von etwas, das jemand fallen ließ und vergessen hatte, wegzuräumen. Den eigentlichen Verwendungszweck des Nationalen Offenen Raum Dienstes in seiner Tasche schlecht machend, ließ Lexaeus den Splitter zur späteren Beseitigung hinein fallen. Plötzlich ertönte eine knurrende Stimme hinter ihm. "Bleib stehen, Freundchen! Händige den Juwelensplitter aus und ich werde dich nicht in Stücke schneiden!" Lexaeus und die Leser teilten sich ein ähnlich schreckliches, dumpfes Gefühl, als sie merkten, in was für einer Sorte Welt er eigentlich gelandet war. "Wenn es eine gnadenvolle Gottheit der Niemande gibt oder irgendeine Sorte an göttlicher Präsenz da draußen, die auf mich aufpasst," sagte Lexaeus in einer ruhigen, aber sehr ernsten Stimme. "Bitte, lass mich überall gelandet sein, außer..." Er drehte sich langsam um und hätte er ein Herz gehabt, dann wäre es vor lauter Elend in seine Hose gerutscht, bei dem Anblick eines jungen Mannes mit großen roten Hosen, Hundeohren und einem hüftenlangen Schopf aus unmöglich fülligem weißem Haar. "Hey!" knurrte der junge Mann, zeigte mit einem klauenbewehrten Finger auf ihn und hielt ihm ein gewaltiges Schwert unter die Nase. "Hast du mich nicht gehört?! Ich sagte, dass du den Juwelensplitter aushändigen sollst!" Lexaeus' Gesicht traf seine Handfläche. "... Inuyasha." "Wie ich sehe, hast du bereits von mir gehört!" Inuyasha grinste selbstzufrieden und nahm das Schwert zurück, um es auf seiner Schulter ruhen zu lassen. "Nun händige den Juwelensplitter aus und ich werde dich nicht umbringen müssen!" "Okay, gut," Lexaeus holte den Juwelensplitter aus seiner Tasche und warf es ohne Zögern zu ihm hin, sodass der Splitter zu den Füßen des Halbdämonen liegen blieb. Inuyasha sah den Splitter an, dann zurück zu dem gewaltigen Mann in Schwarz. Dann wieder zurück zum Splitter. Dann zu Lexaeus. "Warte- du gibst mir... den Splitter einfach so?" "Ja?" Lexaeus erhob eine Augenbraue. "Du hast danach gefragt." "Aber du bist der Bösewicht," Inuyasha kratzte sich verwirrt am Kopf. "Du solltest eigentlich den Juwelensplitter nehmen und damit weglaufen." "Warum sollte ich?" "Weil... du der Bösewicht bist," wiederholte Inuyasha, sichtlich neben der Spur wegen Lexaeus' Unwillen, Ärger zu machen. "Du solltest mich eigentlich auslachen, weil ich den Splitter verloren habe und dann damit abhauen und ihn in deinen bösen Plänen benutzen." "Und wie sollte ich solch ein lächerliches Ding in irgendeiner Sorte von bösem Plan benutzen?" fragte Lexaeus ihn nach dem Grund. "Natürlich abgesehen davon, dich damit zu pieksen und Stichwunden zu verursachen." "Nun, es ist ein Splitter vom Juwel der Vier Seelen!" argumentierte Inuyasha. "Jeder will das Juwel der Vier Seelen." "Ich nicht," informierte Lexaeus ihn. "Warum nicht?" Inuyasha wirkte beinahe beleidigt. "Weil ich noch nie davon gehört habe und nicht weiß, was er tut," erwiderte Lexaeus. "Ich vermute durch deine Reaktion, dass er irgendeine Sorte übernatürliche Eigenschaft hat und dass es eine Menge Leute gibt, die alles dafür geben würden, um ihn in die Finger zu bekommen. Hast du oft ein Problem mit Fremden und Wesen, die nicht von dieser Welt sind, die auftauchen und versuchen, es dir zu ihrem eigenen Ende wegzunehmen?" "Hölle, ja," knurrte Inuyasha. "Über hundertsechzig Folgen lang." "Gute Güte," staunte Lexaeus. "Du verwendest diese abgedroschene Handlung schon so lange?" Lexaeus wusste, dass er sich verplappert hatte, als er plötzlich die bösen Blicke des Halbdämonen vor ihm spürte, sowie die dessen Horden aus bewundernden Fans, den ganzen Weg über durch ihre Computermonitore und über die Grenzen der Realität hinausgehend. "Du hast es jetzt nicht zu weit getrieben, oder?!" sagte Inuyasha vorwurfsvoll. "Doch, ich denke eher schon," Lexaeus winkte es ab. "Nun, hör auf, mich wegen sich wiederholenden Handlungen in die Pfanne zu hauen. Es funktionierte für Dragon Ball Z," sagte Inuyasha mit einem Schnauben. Er hatte plötzlich das gleiche Gefühl, dass irgendwo da draußen, Leute ihn dafür hassten, dass er eine Zeichentrickserie beleidigt hatte. "Hab ich es etwa zu weit getrieben?" "Ja, ich denke eher schon," Lexaeus räusperte sich und ging eilig weiter. "Auf jeden Fall ist heute dein Glückstag, da ich mich selbst nicht als den Typen ansehe, der herumläuft und den Leuten ohne einen guten Grund Ärger bereitet, besonders im Namen eines Artefaktes, über das ich überhaupt nichts weiß und nach dem es mich überhaupt nicht verlangt." "Nein, nein," Inuyashas Gesicht wurde nun beinahe so weiß wie sein unmöglich fülliges Haar, als er zügig hinterher ging und dabei den Juwelensplitter völlig ignorierte, der bei seinen Füßen gelandet war. "Du verstehst es nicht. Du musst hinter dem Juwel her sein." "Nein, muss ich nicht," Lexaeus wandte sich in seine ursprüngliche Richtung zum Wegweiser. "Nein. Du verstehst es nicht!" Das Gefühl von etwas Kleinem und Scharfem, das von seiner Schulter abprallte, ließ Lexaeus innehalten und zurücksehen. Inuyasha hatte ihn mit dem Juwelensplitter beworfen und wich nun vor ihm zurück, seinen Griff um den Griff seines Schwertes verstärkend. "Du musst hinter dem Juwel her sein. Oder ich bin Hackfleisch." "Warum?" "Weil," Inuyasha schluckte schwer, seine Augen huschten herum, als ob sie eine Gestalt in den Schatten der Wälder suchen würden. "Er das nicht mögen würde." "'Er'?" fragte Lexaeus. "Ja... er wäre aufgebracht," Inuyasha zitterte eindeutig wie Espenlaub - oder würde es tun, wenn Espenlaub von sich aus zittern könnte. "Er verlangt, dass wir den Handlungssträngen so folgen wie vorgegeben... W-wir können nicht von ihnen abweichen oder so was... Und e-er wird mit mir abrechnen, wenn ich nicht tue, was er sagt... Er beherrscht diese Welt." "Und was genau ist diese Welt?" fragte Lexaeus ungeduldig, da dieses Kapitel bereits sechs Seiten hatte und es bislang niemals wirklich erwähnt wurde. Inuyasha zeigte mit einem zitternden Finger zum Wegweiser. Dieser schien ein Wegweiser mit Entfernungsangaben zu den nächsten Ortschaften zu sein, aber die Pfeile waren zum größten Teil kaputt, außer dem einen auf der Spitze - und auf dem stand: UNPASSENDE KREUZUNGEN "Nun, ich entschuldige mich vielmals dafür, dass ich nicht in der Lage bin, dir bei deinem Problem zu helfen," Lexaeus fuhr damit fort, den Wegweiser unter die Lupe zu nehmen, intuitiv zog es ihm zu einem Pfeil, auf dem "T. STADT" stand und einem anderen, auf dem "MITTERNACHTS MONDRABE MCGEE SCHLOSS" stand. "Aber ich habe nicht das Verlangen, dein kleines Juwelenstück an mich zu nehmen. Du musst jemand anderen finden, der-" Lexaeus wurde unterbrochen, als er auf einen anderen wichtigen Handlungsgegenstand trat, der so groß wie ein mittelgroßer Kieferknacker war. Er hob seinen Fuß und sah zur Straße hinunter, auf der ein schimmernder roter Stein lag. Obwohl er es hätte besser wissen müssen, reichte er hinunter, um ihn aufzuheben, nur um eine neue, sich nah am Boden befindende Stimme hinter ihm schreien zu hören: "Okay, hässlicher Kerl! Du gibst mir jetzt auf der Stelle diesen Stein der Weisen her!" "Oh Hölle," murrte Lexaeus. ----------------------------------------------- Glücklicherweise hatte Xaldin nicht die gleiche Sorte Probleme wie Lexaeus. Wie auch immer, Xaldin war zudem in einer total anderen Sorte von Umgebung gelandet als sein Kollege. Er fand sich selbst in einem gänzlich erbärmlichen, trostlosen, verwüsteten Abschnitt aus wertlosen verlassenen Gebäuden wieder. Die regendurchtränkten Plastersteinstraßen waren rissig und kaputt und schwache Feuer loderten in Mülleimern an den Straßenecken, bewacht von verlassen aussehenden Einheimischen mit zerlumpten Jacken und zerrissenen Regenschirmen. Auf einem verfallenen Schild an einem der Gebäude stand: "WILLKOMMEN IN TOONSTADT." Jeder andere fiese Mann in einer schwarzen Kutte wäre baff darüber, dass die Einheimischen dieses trüben Elendsviertels verschiedene Variationen aus vermenschlichten Cartoontieren und -leuten waren, doch wir reden hier über ein Mitglied der Organisation XIII - "Seid vorbereitet", erinnert ihr euch? Nicht zu vergessen war, dass Xaldin völlig an das Auftauchen animierter Kreaturen gewöhnt war - sein Pendant hatte oft mit den anderen Schülern und dem Freund von Ansem, dem Weisen, König Micky, Poker gespielt. Diese verfluchte Ratte schuldete ihm immer noch fünfzig Taler. Unglücklicherweise sah es nicht so aus, als wenn die komplette Stadt an sich überhaupt fünfzig Taler besäße. Die Cartooneinheimischen sahen nicht mehr so munter aus, wie sie es eigentlich wären, saßen herum, trotteten mit hängendem Kopf umher, trugen ein wenig mehr als Fetzen an ihrem Leib und taten alles, was sie konnten, um genug zusammenzukratzen, damit sie sich Essen kaufen oder einen Schlafplatz für die Nacht finden konnten. Xaldin betrachtete den Anblick um sich herum, während er ging und sich lässig fragte, wo Lexaeus und Vexen abgeblieben waren. Glücklicherweise hatte er sich vor ihrem improvisierten Aufbruch den Weltenführer vom Gummischiff geschnappt und spazierte nun herum, um zu sehen, ob er den Computer dazu bekommen könnte, irgendein Niemandssignal zu orten - von Vexen, von Lexaeus oder jemand Anderes. Eine große Gruppe aus Tieren (die vierbeinige Sorte) hatte sich in einer der Gassen versammelt; Köter, Cockerspaniel, Bassetts, Afghanen, Chihuahuas, Dänische Doggen, Dalmatiner (oder waren es Labradore? Schwer zu sagen bei all dem Dreck in ihrem Fell), ein Fuchs, Katzen in allen möglichen Farben von schwarz, über zu weiß, über zu orange und gestreift und dazwischen. Sie saßen da, starrten mit traurigen Tieraugen verloren jeden Vorbeikommenden an, in der Hoffnung, von jemandem mit einem großen Herzen ein paar Krümel zu bekommen. Nahe dem Ende des Jones Boulevard saß ein nicht gebrauchsfähiges Lama mit einem Schild um den Hals mit der Aufschrift: "LAMAMILCH: 10 TALER PRO BECHER." "Kuzco, man kann keine Milch von einem männlichen Lama bekommen," wurde es von einem Mann in der Nähe informiert. "Kann man nicht?" Das Lama war schockiert. "NEIHEIHEIIIIN! Mein lukratives Geschäft!" Eine junge Frau in Fetzen tat ihr Bestes, um die Spinnfäden von der Veranda eines der nicht gebrauchsfähigen Häusern wegzufegen, eines Hauses, das anscheinend ein unanständiges Ungezieferproblem hatte - Käfer schienen außerhalb davon eine komplette Stadt aufgebaut zu haben und die Mäuse hatten sich so sehr eingelebt, dass sie eine hoch entwickelte Gesellschaft gegründet hatten, komplett mit Kleidung. Gruppen aus Tieren standen um brennende Mülleimer herum, um sich aufzuwärmen, während ein Hahn mit einer Laute in der Nähe musizierte und versuchte, sie mit einem depressiven Lied aufzumuntern, das davon handelte, dass die Tiefen die Höhen an Zahl überragten. Ein Dachs stand auf einem Podium und hielt eine Predigt: "Nun bleibt stark, meine Brüder und Schwestern, bleibt stark! Folgt dem guten Pfad des Lebens! Tut jeden Tag euer Bestes, arbeitet hart und ihr werdet nicht zu Grunde gehen, oh nein! Ihr werdet für immer glücklich in Wiederaufführungen, fröhlich in dem Königreich der Syndizierung!" Kinder in schmutzigen Schlafanzügen wühlten in Müllhaufen herum und retten soviel an verlassenem Spielzeug, wie sie konnten - Puppen, Actionfiguren, und ein kleiner zerrissener Teddybär in dem Armen eines kleinen Kindes. "Was für eine furchtbare kleine Stadt," kommentierte Xaldin zu niemand Bestimmtes. "Oh ja, dem stimme ich zu," kam es von einer Stimme, die zu einem weißen Kaninchen in Latzhosen gehörte, das an seiner Kutte zerrte. Xaldin sah zu der lächerlichen Kreatur hinunter, nahm seine Kutte in eine Hand und zerrte sie zurück. "Wenn es dir was ausmacht?!" "Nein, überhaupt nicht!" Das Kaninchen grinste. "Sie sind neu in der Stadt, stimmt' s?" "Nur auf der Durchreise," versicherte Xaldin ihm. "Nun, das denken alle," erwiderte das Kaninchen, während es lief, um mit Xaldin Schritt halten zu können, welcher einen Hauch eines verdächtigen Signals einige Häuserblocks weiter erhalten hatte. "Aber jeder, der nach Toonstadt kommt, der bleibt für immer..." "Ich habe von Toonstadt gehört," Xaldin erkannte, dass ein kleiner Smalltalk mit dem Kaninchen nicht unnötig wäre, selbst wenn er dabei eher albern aussehen würde. Nicht zu vergessen war, dass es an Erklärungen in diesem Kapitel insoweit schon ziemlich mangelte. "Ich hatte gedacht, es wäre ein weitaus schönerer Ort als das." "Nicht in Unpassende Kreuzungen!" beklagte das Kaninchen. "Diese Welt ist anders. Sie ist ein großer Mischmasch aus allen möglichen Welten, siehst du, und früher gab es immer eine neue Beschwörung, in der wir Toons die Stars sein konnten! Aber jetzt nicht mehr... wir hatten schon seit Jahren keine Arbeit mehr!" "Das ist schade," Xaldin klang so, als ob er nicht wirklich zuhören würde. "Wem sagen Sie das! Die Herrscher verbinden immer noch neue Welten... doch nur die neuen Welten bekommen die ganze Arbeit und wir stecken hier fest, essen Bohnen und betteln um Geld! Wenn wir schon dabei sind... kann ich Sie für eine Versicherung interessieren?" "Versicherung?" Xaldin sah hinunter und bemerkte zum ersten Mal das abgewetzte Klemmbrett, das das Kaninchen in seinen gelben Handschuhen hielt. "Wofür?" "Es ist die 'Fertig gemacht werden'-Versicherung!" sagte das Kaninchen stolz. "Eine Police kostet hundert Taler! Dann gebe ich Ihnen dieses nette Stück Papier!" Er hielt ein Stück Zeitung hoch, auf dem oberen Rand mit Lippenstift "Värsiecheruung" geschrieben worden war. "Gez. Herr Roger Rabbit" stand auf dem unteren Rand, mit etwas geschrieben, das Eyeliner gewesen sein musste. "Und wie beschützt mich ein Stück Papier davor, dass ich fertig gemacht werde?" stellte Xaldin eine gerechte Frage. "Nun... ich weiß nicht," Roger zuckte mit den Schultern. "Aber ein Versuch schadet nicht! Könnte ich mit Ihnen vielleicht den doppelten Umfang des Versicherungsschutzes vereinbaren, Sir?" "Ich würde nur zu gern sehen, wie jemand versucht, mich fertig zu machen," Xaldin lachte ziemlich hochmütig. "Ich bin nicht interessiert." Er machte sich daran, vorwärts zu schreiten und seinen Weg fortzusetzen, aber er wurde aufgehalten, als sich Roger sich selbst zu seinen Füßen warf und losheulte. "BIIIIIITTEEEEE, SIR! Ich brauche die Taler! Wenn ich diese Woche das Essen nicht bezahlen kann, dann muss meine Frau Jessica los und von den Leuten Backe Backe Kuchen verlangen!" [Anm. d. Übers.: Für die Leute, die den Film "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" nicht kennen: Backe Backe Kuchen ist im Film der Name eines Abklatschspieles und das Schlimmste, das Jessica Roger antun kann.] "Es tut mir leid. Es ist meine Organisationspflicht, dass ich mich nicht in die Geschäfte anderer Welten einmische," sagte Xaldin - dies war natürlich zur Hälfte gelogen. Für den Nutzen des Gameplays war es die Pflicht der Organisation, sich nur in die Geschäfte anderer Welten einzumischen, wenn dort ein aktiver Schlüsselschwertträger im Dienst war. Roger heulte elendig. "Aber wenn ich heute keine Versicherungen verkaufe, dann wird Herr Luxory mich... mich..." Xaldins Koteletten zuckten und er hielt letztendlich an und starrte schockiert zum Kaninchen hinunter. "Herr Luxory?" "Ja... der große Trottel, der über diese Stadt herrscht," kam es von einer neuen Stimme, die zu einem kleinen Gänsekind mit roten Zöpfen gehörte, welches eine Reklametafel am Körper trug, die Werbung für "Kiki Erpels Karten und Reiseinformationen, 10 Taler für eine Beratung" machte. "Er ist immer hier unten, um uns fertig zu machen, wenn wir ihn verärgern..." "Sie sollten froh sein, dass Sie nicht für ihn arbeiten!" murrte Roger, seinen Hintern reibend. "Mein Dad wurde bereits eine Million Mal fertig gemacht," sagte Kiki stolz. "Karten und Reiseinformationen, Kumpel?" "Hey, weg da! Ich habe ihn zuerst gesehen!" Roger stand wütend auf. "Mach dein Geschäft woanders!" "Würden Sie einem unschuldigen kleinen Mädchen etwa das Geld verweigern, das sie braucht, um ihren Vater aus dem Gefängnis zu bekommen... schon wieder?" Kikis Augen wurden feucht und sie schniefte. "Ich werde euch beide dafür bezahlen, mich in Ruhe zu lassen, wenn ihr mir mehr über diesen Herrn Luxory erzählt," unterbrach Xaldin ihren Streit in einem scharfen Ton. Die Gans und das Kaninchen sahen den Fremden verwundert an und brachen anschließend in einem plappernden, brüllenden Wettstreit aus. "Herr Luxory ist mittwochs unten im Klecks- und Farbclub und-" "-Er lebt oben auf dem Schloss hoch oben im Norden mit seinem Kollegen, aber er-" "-Verbringt meistens seine Zeit damit, mit all diesen seltsamen Typen aus Japan abzurechnen-" "-Aber er kommt nur hier runter, um die Leute fertig zu machen und droht damit, unsere Charaktere zu ruinieren-" "JA, JA, sie ruinieren unsere Charaktere, sie haben diese große schreckliche Maschine-" "Es ist keine Maschine, es ist wie eine Strahlenkanone! PENG!" protestierte Kiki plötzlich. "Nein, nein, da war keine Strahlenkanone!" rief eine Maus mit einem roten Hut vom Boden. "Es ist kleiner! Es ist mehr wie... wie eine Fernbedienung..." "Nein, Bernard - Ich habe es wirklich mehr als ein Amulett oder Juwel gesehen." Eine zweite Maus mit lilafarbenem Hut schüttelte ihren Kopf. "Nein, Senor," Ein grüner Papagei mit einer Zigarre kam kopfschüttelnd näher. "Sie sagen, es wären ihre natürlichen Fähigkeiten! Alles, was du tun musst, ist sie wütend zu machen und..." "Wir haben Tante Daisy schon seit Wochen nicht mehr gesehen...!" schrieen drei kleine Enten gleichzeitig. "Sie machen das Leben hier öllig velendig - äh, äh... völlig elendig!" rief ein kleiner, stotternder Man mit Brille und einer seltsamen Mütze aus einer zusammengerotteten Gruppe. "JA!" riefen fünf seiner Freunde, während der letzte in der hinteren Reihe umfiel. "Ojemine," sagte ein ausgestopfter Bär traurig. "Bist du hier, um uns zu retten?" machte sich ein dünner, dunkelhaariger Junge in einem roten Lendenschurz aufgeregt bemerkbar. "Nein," Xaldin erhob seine Stimme, um über den Lärm der zusammenkommenden Toons gehört werden zu können. "Ich bin nicht hier, um-" "Er ist hier, um uns zu retten!" schrie das Kind. "HURRA! EIN DREIFACHES HOCH AUF-" machte sich die Menge bemerkbar, verstummte dann aber. "...wie ist sein Name?" "Xaldin," sagte Xaldin verwirrt. "EIN DREIFACHES HOCH AUF XALDIN!" Zu hören, wie die Leute seinen Namen riefen, war nicht so schlecht, dachte Xaldin, als die Toons um ihn herum schrieen und weinten und sich gegenseitig vor Freude umarmten. Um genau zu sein, war es etwas, an das er sich gewöhnen könnte... zu einer anderen Zeit, nicht wenn er damit beschäftigt sein sollte, den Rest seiner gefallenen Kameraden zu retten und herauszufinden, wo Vexen und Lexaeus überhaupt abgeblieben waren. Er sah auf seine Uhr und wartete auf eine Pause, um zu fragen, ob er sich entschuldigen könnte, sodass er wieder dem Signal im Computer nachjagen konnte. Just in dem Moment, in dem leise Trommelschläge im Hintergrund begannen, einen Takt zu spielen, fing er an, sich sichtlich unwohl in seiner Haut zu fühlen. "Was tut ihr?!" fragte er die Toons mit einem immer lauter werdendem Ton. "Oh, das ist in diesen Teilen üblich, Sir," Roger grinste. "Oh, die Welt wird von nun an für tausend Jahre über einen Niemand singen! Und nicht wegen seiner Koteletten oder seiner Zöpfe oder heißen Augenbrauen! Während die Bösen hoch im Norden uns Toons ständig in die Knie zwingen Wird der großartige-" "NEEEEIIIN!" Die Musik hielt quietschend an und Xaldin wirbelte herum, wie von Sinnen herumfuchtelnd in einer Art entrüsteter Raserei. "Kein Singen! Während ich hier bin, wird nicht gesungen! Habt ihr verstanden?!" "Kein... kein Singen?" Gemurmel wurde unter den Toons laut. "Ich sehe kein Problem dabei." Die Disneycharaktere aus den älteren Filmen zuckten mit den Schultern. "Absolut kein Singen, oder ich teleportiere mich sofort zurück in mein Gummischiff und lasse euch alle in eurem Dreck herumwälzen!" knurrte Xaldin. "Verzeihung!" rief die Menge. "Nun entschuldigt mich bitte. Ich werde mich nun darum kümmern, meine Kameraden zu finden, sodass wir herausfinden können, was wegen diesem Luxorytypen gemacht werden soll," sagte Xaldin und deutete der Menge, sich zu teilen und ihn weitergehen zu lassen. Er setzte seinen Weg die Straße runter fort, intensiv das piepende Signal in der Rückseite seines Buches beobachtend, welches die Präsenz eines Semes anzeigte. Ein Niemandssignal fing an, ebenfalls angezeigt zu werden. Ein breites Lächeln verbreitete sich auf Xaldins Lippen und er nahm an Tempo zu. Nachdem er um eine Ecke gebogen war, sahen die Toons sich gegenseitig an und- "Wer entzündete die Flamme in der Fackel der Freiheit? NUMMER DREI! Wer fügte das Wort-" "Das habe ich GEHÖRT!" schrie Xaldin. "VERZEIHUNG!" entschuldigten sich die Toons erneut. ------------------- Inzwischen, in einer entfernten Hintergasse von Toonstadt, wurden zwei unglückselige Toons gerade fertig gemacht. "Ihr kommt all' hier und glaubt, ihr könnt' hier so friedlich herumspaziern und ohne Sorg'n, NA?!" bemerkte eine grausame Stimme spitz, welche zu dem dunklen Schatten gehörte, der die Gasse entlang allmählich sichtbar wurde. "Nu', wat machte, hier cruisend un' bewölkten Schnullibambulli wie de' denkend, NA?!" "NEIN, SIR!" heulte Bonker T. Luchs aus der Ecke, sich mit seinen Armen vor weiteren bösartigen Tritten von den hübsch schwarzen und silbernen, brandneuen Bling-O-Rama ™ Plateau-Tretern schützend. "Wir haben nicht das Recht, friedlich und ohne Sorgen herumzuspazieren!" "YEEEAHYUH! Ihr wollt all' auf jeden 'ne weit're Runde! Weil es da urst mehr gibt, von wo es kam, NA?! NA!" "JA, SIR!" stimmte Tummi Gummi schwindelig von seiner Gesicht-nach-unten-Position auf den Ziegeln zu. "Wir würden eine weitere Runde lieben! Wir wären geehrt!" "Nun gut, lasst mich überlegen..." Die Handlungskamera wanderte von den Plateauschuhen aus zu den Hüfthosen mit Zebrastreifen und weiter zu dem roten Samthemd mit Kragen, zu dem bodenlangen Nerzmantel, zu den zwanzig massigen Silber- und Gold- und Diamanthalsketten und zu der außergewöhnlich langen Feder auf dem Zuhälterhut, bis dorthin, wo Luxords Seme vorsichtig mit ein paar Fingern seinen Spitzbart glättete. Er grinste leicht und schrie plötzlich. "ZU SCHADE! So unsten er euch Brotgehirnen auch gerne mehr mit sein' Tretern verpass'n würd', Homie X Luxory hatte ebend 'nen Ring-Ding-Ding auss'm nächst'n Burger King, da geht's ab HIIIIAAAAUUUHHH," Homie X Luxory lachte und trat ein paar Schritte zurück, auf seinen leuchtenden Pager blickend, der diesen dämlichen Gold Digger Song abspielte, den kein Radiosender in Amerika fünf Minuten lang mal nicht spielt. [Anm. d. Übers.: "Gold Digger" ist von Kanye West.] "Da geht's ab in was?" Bonkers hob seinen Kopf ein wenig. "'Hier'," flüsterte Tummi. Er wurde mit einem weiteren Tritt in den Hintern begrüßt, als Luxory sich selbst beinahe besinnungslos lachte. "HUUUWAT laberte hier?! Ihr werdet mich all' vermiss'n? NA! NA?!" "JA, SIR!" wimmerten beide Toons und bedeckten ihre Augen, um sie vor dem blendenden Glänzen von Luxorys Bling-Bling zu schützen. "Dat hört Luxory ohne blöd gern! YEEEAAAAYUH!" Luxory warf seinen Kopf hoch und trat ein paar Schritte zurück, eine spottende Verbeugung der Höflichkeit präsentierend. "Nu', ihr all', es wa' tight, aba HOMIE X LUXORY macht sich jetz' auf de' Weg, YEEEAAAAYUH!" Er stieß ein jubilierendes Kreischen aus, verschwand prompt in einem dunklen Portal und ließ Bär und Luchs alleine, sodass sie sich ihre Einzelteile wieder zusammensuchen konnten. "Junge, ich denke nicht, dass wir das wirklich verdient hatten," sagte Tummi mit einem depressiven Seufzer. "Oh, wer tut das überhaupt noch?" jammerte Bonkers, dramatikalisch eine Hand auf seine Augen gelegt. "Diese Welt ist wirklich vor die Hunde gekommen... Die Voraussetzungen sind dämlich, die Animes machen sich selbst überflüssig und Toontown ist vollkommen vernachlässigt. Und um die Dinge noch schlimmer machen, wir armen Toons können nicht einmal die Straße hinuntergehen, ohne brutaler angefallen zu werden als bei einer 4Kids Synchro!" [Anm. d. Übers.: Was 4Kids für die Amerikaner, das ist Pokito/Panini in punkto Synchro für uns.] "Oh, du hast es jetzt nicht zu weit getrieben, oder?" Tummi schnappte nach Luft. "Doch, weißt du, ich denke schon," sagte Bonkers stolz. ------------------------------------ Es war eine dunkle und stürmische Nacht auf dem Schloss Mitternachts Mondrabe McGee. Dann noch mal, es war das immer. Das Schloss, das das Paar der bösen Herrscher über Unpassende Kreuzungen beherbergte, war stereotypisch weit oben im Norden von Toonstadt, vorbei an den Wäldern der übernutzten Anime, jenseits der Prärie der Krank-Eingreifenden Genres und Voraussetzungen und Gott sei Dank weit weg von der oft missbrauchten Harry Potter Schlucht. Es war eine Gothiksache mit Stacheln, Wasserspeiern und schwarzen Steinen, aus denen das Meiste der Architektur bestand. Was nicht aus Stein war, war aus stimmungsvoll mattierten Gold und Rubinen, und was nicht aus stimmungsvoll mattierten Gold und Rubinen war, war aus blutrotem Samt. Der Eine, der Homie X Luxory genannt wurde und der auf das weitere gnadenlose Fertigmachen des unglückseligen Cops und des Gummibären verzichtet hatte, war kein anderer als der Partner-des-Verbrechens des Semes, der Meister vom Schloss Mitternachts Mondrabe McGee war (aufgrund des Verdienstes eines Münzwurfes). Er war eine grausame, anrüchige und ganz und gar brütende Seele, ein Gutless, der eher seine Tage damit verbrachte, herumzulatschen und Toons fertigzumachen und sie bevorzugt dafür verwendete, sie innerhalb der Mauern seines Schlosses einzusperren. Nun, ihr seid bestimmt versucht, zu glauben, dass möglicherweise, seiner einsamen Natur zu verdanken, der Meister des Schlosses ein weniger unangenehmer Charakter als sein Freund Luxory war. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein - er war genauso widerwärtig, sadistisch und grausam wie sein Partner. Im Schloss gab es gab viele Dinge zu tun, die ihm immer noch einen genauso garstigen Ruf wie seinem Kollegen geben konnten - mürrisch von Balkonen starren, zum Beispiel. Er nahm sich jeden Tag etwas Zeit, um an seiner Schreibkunst zu arbeiten, drohende Briefe mit blutroter Tinte an seine Kunden zu schreiben und sie mit einem Siegel in Form eines Totenkopfes abzustempeln. Er war ziemlich vernarrt ins Spielen der Orgel. Und er wurde weit und breit als ein Kenner des roten Weines angesehen, Bloody Marys, V8, Clamato, Kirsch Kool-Aid und jegliche Sorte an Getränk, das das Aussehen von Blut hatte. Vor allem Blut. Wie auch immer, sein liebster Zeitvertreib war es, sehnsüchtig den Mond anzustarren, mit seinen schwarzen und roten Samtroben bekleidet und mit seinen Händen durch sein kompliziert gestyltes silber-blaues Haar zu fahren. Sein Name war Secks. Und diese Nacht hatte er ein breites, unangenehmes Grinsen im Gesicht. Das Lächeln bestand immer noch, als Luxory in seinem schwarzen Portal ankam und eine dramatische Landung auf dem Steinboden tat, wobei er mit seinem Zuhälterstock posierte. „Yoh-yoh, Secks, ma Pello, wat willste- WASZUM?!“ „Luxory, was ist los?“ fragte Secks, durch den Raum - aufgrund des Fehlens eines besseren Wortes - „gleitend“, um ihn zu treffen. „Du solltest echt nich’ lächeln, Pello,“ Luxorys Gesicht zuckte leicht – wenn Secks lächelte, bedeutete dies nichts Gutes. „HUUUWAT haste gequarzt?“ „Ich habe überhaupt nichts geraucht, mein Freund,“ sagte Secks verträumt und blickte zurück durchs Buntglasfenster zum hellen Vollmond. „Aber das Glück hat diese Nacht auf uns herabgelächelt, nach solch unfroher Botschaft des Vorgesetzten heute früh, betreffs der Tode unserer Brüder.“ „Dat is’ mellow,“ Luxory stolzierte durch den Raum, ließ die Knöchel knacken und ließ sich auf einen prall gefüllten roten Samtarmsessel fallen. Er warf seinen Hut zur Seite, der auf einer Büste von Anne Rice hängen blieb. „Wat geht ab?“ „Wir wurden mit der Präsenz eines sehr speziellen Gastes gesegnet,“ Secks Lippen entblößten spitze Zähne. „Und der Vorgesetzte und das Grand Master Fangirl haben den Auftrag gegeben, dass wir uns in einer sehr speziellen Art und Weise um ihn kümmern.“ “YEEEAAYUH!” johlte Luxory fröhlich. „Ihr habt all’ wohl ohne blöd `ne fuffzehn g’macht, um genau jetz’ auf jed’n dafür zu sorg’n, dass er uns’ren Gruß abfasst, nich’ wahr? Hättet eur’n Homie voll nich’ raus gehalt’n, NA? NA?!“ „Sicherlich nicht,“ Secks erhob sich mit einer schwungvollen Bewegung seines langen schwarzen Mantels. „Aus dem Grund habe ich dich zu mir gerufen… wir sollten unseren speziellen Gast nicht warten lassen! Es wäre schrecklich unhöflich von uns als Gastgeber, uns nicht so schnell wie möglich vorzustellen.“ "YEEEAAYUH!" stimmte Luxory zu und zeigte etwas, von dem er glaubte, es seien Gangzeichen, aber in Wirklichkeit waren es Papier-Schere-Stein Gestiken. Er sprang von seinem Sessel auf, nahm seinen Zuhälterhut an sich und machte sich auf seinen Weg durch die Tür, kichernd wie ein Schulmädchen, aber- "Aber zuerst..." sagte Secks in einer langsamen und schleppenden Sprache. "HUUUWAT?!" schrie Luxory. "Ich habe heute an meiner Pfeife geübt," schnurrte Secks. "Und da ist etwas, das ich dir gerne zeigen würde." Luxory blinzelte ein wenig bei dieser Aussage und reagierte mit einem vage scharfgemachten "HUUWAT!" "Die Orgelpfeife, du Narr," keifte Secks. "Nicht diese Pfeife." "Yoh, Pello, dat macht es noch immer keinesfalls nich' besser," Luxory errötete und kratzte sich ungeschickt am Kopf. "Ich habe das 'Engel Die Leiche Meiner Liebsten'-Lied auf der Orgel perfektioniert, nun sollst du mitkommen und mir eine Musikkritik geben," sagte Secks endlich ungeduldig. "Vielleicht später für de'..." murmelte Luxory. "Ja. Vielleicht später. Wenn..." Secks sah wieder aus dem Fenster, sank auf die Knie und griff sich dramatikalisch an die Brust. "Wenn... der Mond es gestattet..." "YEEEAAYUH!" ----------------------------------------------- Eine nördliche Straße aus Toonstadt raus führte Xaldin zu einer Unheil verkündend wirkenden Kreuzung, und dort war es, wo er in Lexaeus rein rannte, der sich in einem raschen Tempo bewegte, als ob er vor etwas weglaufen würde. "Lexaeus!" Xaldin lächelte und das Signal des Weltenführers piepste und verblasste, seine Präsenz bestätigend. "Gut, ich hoffte, dich nach nicht allzu langer Zeit zu finden... Wurdest du bei dem Aufprall verletzt?" "Gut, dich ebenfalls zu sehen und es geht mir gut, danke," sagte Lexaeus ein wenig außer Atem. "Wo ist Vexen?" "Ich dachte, er wäre bei dir," Xaldin runzelte die Stirn. "Nein, ich war auf mich allein gestellt, als ich landete," er schüttelte seinen Kopf und biss sich auf die Unterlippe. "Ich frage mich, was aus ihm geworden ist... Ich hoffe, er ist nicht tot." "Natürlich ist er nicht tot. Was glaubst du, was das hier ist, eine Folge von Fullmetal Alchemist?" Xaldin winkte ihn lässig ab. "Autsch. Hast du es jetzt etwa zu weit getrieben?" staunte Lexaeus. "Ja, ich denke schon." "Nun, du hast Recht. Er kann sicherlich auf sich selber aufpassen," seufzte Lexaeus. "Diese Welt ist..." "Zum größten Teil zwar nervtötend, aber nichts zu fürchterlich Gefährliches," beendete Xaldin den Satz für ihn. "Jedoch verbrachte ich die letzte halbe Stunde damit, von einem Schwarm aus übereifrigen Cartooncharakteren belästigt und vergöttert zu werden." "Hmm," Lexaeus klang aus irgendeinem Grund nicht beeindruckt. "Ich würde gerne mit dir die Plätze tauschen." "Warum das?" "Ich habe einfach die letzte halbe Stunde damit verbracht, vor ihnen wegzurennen," Lexaeus deutete über seine Schulter zum Hügel jenseits der Straße, wo eine wahre Armee aus Animecharakteren ihm hinterher kam, Waffen über die Köpfe erhoben und Bosheit und fehlplazierte Rechtschaffenheit in ihren Augen. Wie die schottischen Armeen von William Wallace rasten sie über die Hügellandschaft, schrieen sich die Lunge aus dem Hals, wedelten mit den Armen über ihren Köpfen und chibifizierten ab und zu, um die Vorsicht ihres geplanten Zieles zu senken. "Verdammt," Xaldins Kinnlade fiel zu Boden. "Sie sind zäh," Lexaeus deutete Xaldin, bei seinem flotten Lauf in die gegenteilige Richtung mitzumachen. "Jeder Einzelne von ihnen ist davon überzeugt, dass ich ihre wertvollen Artefakte stehlen oder anderweitig ihr Leben vermasseln sollte, genau so, wie es in einer Folge ihrer üblichen Abenteuer ablaufen würde." "Hmph," Xaldin rollte mit den Augen, während sie rannten. "Ich vermute mal, dass wir nicht zuviel von Fandom Hearts erwarten sollten." "Könnten sie denn nicht wenigstens mit ein paar originellen Ideen ankommen? Im Ernst, innerhalb weniger Minuten rannte ich bereits in zehn oder zwanzig Kopien desselben Charakters," knurrte Lexaeus. "Eine Schande," stimmte Xaldin zu. "Aber jetzt zu wichtigeren Dingen - wir müssen Vexen finden und ich bekomme die Signale von zwei Semes rein." "Zwei von denen?" Lexaeus Lippen kräuselten sich vor Abscheu. "Aus welcher Richtung?" "Norden," erwiderte Xaldin. "Anscheinend ist dort im Norden ein Schloss. Ich wollte dahin, wenn ich es nicht schaffen sollte, weder dich noch Vexen zu finden," begründete Lexaeus. "Ja... und die Toons erwähnten ein Paar aus bösartigen Herrschern, die über die Welt aus einem Schloss im Norden gebieten würden," fügte Xaldin hinzu. "Ich denke, es ist eine sichere Sache, dass diese bösen Herrscher in Wirklichkeit die verlorenen... du weißt schon unserer Kameraden sind, manifestiert in gruseligen Pseudo-Wesen und auf der Suche nach universeller Herrschaft." "Je öfter wir die ganze Story hören, desto seltsamer klingt sie," Lexaeus seufzte schwer. "Sieh es von der guten Seite. Es wird beim nächsten Barbecue eine lustige Anekdote abgeben," Xaldin zuckte mit den Schultern. -------------------------------------------- Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was nun eigentlich mit Vexen passiert ist. Es ist eine ziemlich lange und lustige Geschichte, außer natürlich, es sollte sein, dass man selber Vexen ist. In diesem Fall ist es nicht im Geringsten lustig, und jeder, der darüber lacht, ist ein sadistisches Arschloch und wird eines Tages durch Vexens eigene Hände sterben. Lest die nächste kurze Zusammenfassung mit Vorsicht. Dank eines verrückten Drehers in der Physik, möglicherweise wegen der Länge seines liebreizenden Haars verursacht, wurde Vexen in eine andere Richtung als die seiner Kollegen geschleudert. Er landete weit von ihnen im Norden, genau inmitten einer enormen Schlucht, in der sich ein bekanntes Schloss befand, welches man normalerweise in Schottland sah. Als Vexen erwachte, war er in der Mitte einer Art Athletikfeldes, welches von einem See aus britischen Schulkindern in geschmacklos gefärbten Roben umringt wurde. Mehrere von ihnen waren nicht das, was man sich normalerweise unter britischen Schulkindern vorstellte - silbernes und Schwerkraft bestimmendes, stacheliges, braunes Haar kam in den britischen Privatschulen, die wir aus unserem Universum kennen, normalerweise nicht vor. Vexen wusste, dass irgendetwas absolut außerhalb der Norm war, als die Schüler davon überzeugt waren, dass er ein Lehrer wäre und ihn baten, zurück ins Verlies zu gehen, um sie in Zaubertränke zu unterrichten. Er hatte von diesen Leuten gehört. Flüchtend und sich aus der Schlucht hinausbefördernd, so schnell es seine Beine und Teleportationskräfte es konnten, fand er sich schließlich in einem riesigen Ödland wieder, das voller Bruchstücke aus zersplitterten und vergessenen Welten war, welche von den Herrschern im Norden gewaltsam in Unpassende Kreuzungen ausgeführt wurden. Nach einiger Zeit, die wie Stunden über Stunden wirkte, bestehend aus Begegnungen mit Glücksbärchies und weitaus weinerlicheren und unglückseligeren Jugendlichen, als die, von denen Schicksals Wasauchimmer Hochschule sich jemals erhoffen konnte, sie zu haben; widerwärtigen Kindern, die elektrische Ratten mit sich rum trugen und Kartenspiele und kämpfende Kreisel und digitale elektrische Ratten und imaginäre Kräfte und magische Planetenkräfte und Dinosaurierfeen und magische Notizbücher und eine beliebige Zahl weiterer alberner Sachen; Dean Koontz Romane; Broadway Musicals; Fernsehköche; Fernsehgerichtsshows; Reality Shows; CSI:Miami; Fastfood Werbepersönlichkeiten; erschreckende Crackmonster mit Fernsehen in ihren Mägen; erschreckende Crackmonster mit Kulleraugen und ohne Münder und hypnotisierenden gehirnwaschenden Tänzen; Popsänger; Boybands; Popsänger, die Mysterien ergründet haben; Boybands, die Mysterien ergründet haben; Rapper; Rapper, die Mysterien über Popsänger und Boybands ergründet haben, und Lindsay Lohan; Vexen brach erschöpft mitten im Nirgendwo zusammen und betete zu irgendeiner gnadenvollen Gottheit der Niemande oder irgendeiner Sorte an göttlichem Wesen für die süße Lieferung eines plötzlichen Todes. Glücklicherweise wurde Vexen (obwohl dies gegen seine direkten Wünsche war) kurze Zeit später gerettet. Unglücklicherweise waren seine Retter eine Truppe aus kurzen, gedrungenen, buckligen Gutless in bedrohlichen Kartoffelsäcken, die ihn sofort zum Schloss Mitternachts Mondrabe McGee mitnahmen. Dort ist es, wo wir letztendlich bei der armen, missbrauchten Nummer Vier ankommen, als Vexen an eine Wand im Verlies im untersten Geschoss des Schlosses angekettet war und sich einen Fluchtplan überlegte und wo es ihm auch nach dem Blut der kranken Autorin dürstete, die ihn durch eine solche Hölle gehen ließ. Der mühsame Weg durch das Ödland hatte ihn das meiste seiner Geduld gekostet und auch seiner Energie - cool zu bleiben war zur Priorität geworden, ganz besonders als er sich in der Mitte einer sonnendurchfluteten Wüste befand, mit einer bodenlangen schwarzen Lederkutte bekleidet. Dies hinterließ ihm nur ein wenig mehr als seinen Intellekt, der ihm bei seinem Fluchtplan half. Sobald er seine Stärke wieder hatte, konnte er auch die Stärke zum Teleport aufbringen. Aber dies waren die Gutless, mit denen er es hier zu tun hatte und trotz einer erwiesenen Immunität zu ihren aufdringlichsten Effekten, wollte Vexen nicht herausfinden, was passieren könnte, wenn die Gutless andere Methoden der Überredung an ihm benutzen. Unglücklicherweise betraten Secks und Luxory ohne Mangel an Schwung den Raum und er realisierte mit einem unguten Gefühl, dass er dies möglicherweise bald herausfinden würde. "Guten Abend, mein hochgeschätzter Gast," Secks verbeugte sich anmutig. "WATGEHTAB!" fügte Luxory hinzu. "Wenn ihr hofft, mich in einen eurer rückratslosen, kreischenden und heulenden kleinen Ukes zu verwandeln, dann habt ihr euch geschnitten," knurrte Vexen bösartig. "Euer kleiner Parasit funktioniert bei mir nicht!" "Ah ja, ich weiß, ich weiß, wir haben davon gehört," sagte Secks mürrisch, wandte seinen Kopf und brachte sein silber-blaues Haar dazu, dramatisch mit zu wehen. "Der Vorgesetzte und das Grand Master Fangirl haben uns eine Warnung geschickt... und daher haben wir andere Methoden vorbereitet, um mit Ihnen und Ihren... Freunden abzurechnen." Vexen biss die Zähne zusammen. Es war das Erste, was du in der Schule der Organisation lerntest - "Sei vorbereitet". Und was auch immer sie für ihn auf Lager hatten, es konnte nur weniger schmerzvoll sein, als unabsichtlich in die Überreste der Welt von O.C. California hinein zu wandern. "Luxory," flüsterte Secks, die Augen auf Vexen gerichtet und vor hungriger Entschlossenheit brennend, "Bitte bereite... den UKENATOR vor." "Is' scho' kla, Lykanbruda," Luxory zeigte ein paar weitere Keine-Gang-Zeichen (dieses Mal den Mittelfinger, das Teufelszeichen und die Zeichensprache für "Ich liebe dich") und schweifte zu einem fies aussehenden Schalter an der Wand ab, welcher an einer gewaltigen Maschine angeschlossen war, die an der Decke hing. UKENATOR 3K stand in Großbuchstaben an den Seiten. "Nun wirklich, Luxory, kannst du nicht den Text verwenden, den ich dir vor einiger Zeit beigebracht hatte?" Secks schmollte leicht. "HUUWAT?!" "Du weißt schon..." Secks beharrte mit einem kurzen Winken seiner Hände darauf. "'Ja, Meister'?" "IHR SOLLTET AM BEST'N HINAUS AUF MA GRILL KOMM', YOH!" Luxory stieß mit seinem Kopf so abrupt nach links und nach rechts, dass es beinahe so aussah, als würde er gleich aus seinen Tretern kippen. "Gut, gut... einen Versuch war es wert," knurrte Secks. "Was werdet ihr mit mir machen?" fragte Vexen eisig. "Nun, es ist einfach, es stimmt... wir können Ihr... Ihr wisst schon nicht gewaltsam aus Ihren Körper zwingen, um sich unserem Bund der Seme Bruderschaft anzuschließen," sagte Secks schleimig, kam näher und spielte mit einer von Vexens Haarsträhnen. "Aber mit dieser Maschine können wir Sie vielleicht ein wenig... überreden." "Dat sin' urst viele pfost'ge Fußhup'n, die HIIIIAAAAH leb'n, drum kümmert sich de' UKENATOR!" schrie Luxory. "WHOOT WHOOT! YEEEAAAYUH!" Da war nun eine Pause. Vexen blinzelte. "... was?" "'Hier'," sagte Secks leise. "Nein, nein," Vexen schüttelte den Kopf. "Der komplette... Satz, ich... ich glaube nicht, dass dieses Ding irgendeine möglicherweise weit verbreitete Variante unserer Sprache spricht. Es ist eher südliche... hinterwäldlerische... Gangster... Jugendsprache. "HUUUWAT?" "Luxory, bitte," Secks rollte mit den Augen. "Du störst meine bösartige Rede. Ja... nun, Nummer Vier, seien Sie auf die intensivste Qual, die Sie jemals gespürt haben, vorbereitet. Ihr... Ihr wisst schon, wird in völliger Agonie pulsieren, wenn wir diesen Schalter umlegen. Wenn Sie in Ihrem Niemandskörper irgendwelche Selbsterhaltungsinstinkte besitzen, dann werden Sie darum betteln, einer von uns zu werden, wenn damit die Pein aufgehalten werden kann. Es ist das größte Leiden." "Ich habe die Harmonians gesehen," erwiderte Vexen eisig. "Ich habe vor nichts Angst, das ihr tun könnte. Und merk dir meine Worte, Saïx... sobald ich diese Ketten los bin, werde ich dich persönlich umbringen." "Nennen Sie mich nicht bei meinem Sklavennamen," Secks grinste und deutete Luxory, den Schalter umzulegen. Die Rotoren der Maschine begannen, sich zu drehen. Der Raum erfüllte sich mit knisternder Elektrizität, flackernden Lichtern, hellen Farben und das zitternde Summen lauter Akkorde, laut genug für die unglückseligen Opfer des UKENATORs, die Vibrationen in ihrer eigenen Brust zu spüren. "Ja... es tut weh, nicht wahr?" Secks lachte hysterisch. "Du machst wohl Scherze," Vexen lachte genauso amüsiert. "HUUUWAT?!" Luxory schnappte nach Luft. Secks Kinnlade fiel zu Boden und er starrte Vexen ungläubig an. "Warum schreien Sie nicht?! Das ist die Pein, die größere Männer als Sie dazu brachte, aus ihren Augen zu bluten!" "'It's a small world after all'?" schnaubte Vexen. "Bring mich nicht zum Lachen. Ich bin halb Disney, du Narr, dieses Lied hat keinerlei Auswirkung auf mich." [Anm. d. Übers.: "It's a small world after all" ist der Themesong der Disney-Freizeitparks.] "It’s a world of laughter, a world of tears! It’s a world of love and a world of fears-" "Nun gut," knurrte Secks. "Ich sehe, dass Sie ein furchtbarer Gegner sind, frostiger Gelehrter. Luxory!" "YEEEAYUH!" "Wechsle zu Einstellung B." Die Platte stoppte mit einem kratzenden Geräusch und Luxorys Gesichtsausdruck verfiel in völligem Schock. "HUUUWAT?! Nich'... nich' Einstellung B, Pello! Alder, wir hab'n uns nie mit de' Einstellung B befass'n müss'n!" "Nun, es wird Zeit," erwiderte Secks und stopfte sich eine riesige Menge an Watte in seine Ohren. "Was ist... Einstellung B?" Vexens Lippen zuckten. "Es ist das Ultimative Leiden," Secks legte Wert darauf, die Anfangsbuchstaben besonders zu betonen. Auf der anderen Seite des Verlieses setzte Luxory sich hastig ein Paar goldbesetzte Sicherheitsohrenschützer auf und drehte an deren Einstellskala, um sämtliche Geräusche auszublenden, während er den verriegelten Glaskasten der Einstellung B des UKENATOR 3Ks öffnete. Vexen ballte die Fäuste so fest, dass er den Schweiß aus seinen Handschuhen quetschen konnte, drückte sich gegen die Verliesmauer und holte mehrmals tief Luft. Eine Sache der Einstellung, erinnerte er sich selbst. Es war alles eine Sache der Einstellung. Sei vorbereitet. Er durfte keine Schwäche zeigen. Xaldin und Lexaeus würden schnell genug hier sein, um ihn zu retten, er brauchte nur bis dahin zu überleben. "Es war nett, Sie gekannt zu haben, Nummer Vier," sagte Secks böse. "Leg den Schalter um, Luxory!" "YEEEAAYUH!" Luxory aktivierte den Schalter, um Einstellung B einzuleiten. Zuerst war da Stille. Doch dann wurde der Raum mit dem allerhöchsten, schrillsten, irritierendsten und absolut schockierendsten Klang erfüllt, der jemals von Menschen, Herzlosen oder Niemanden vernommen wurde; einem Klang, der alle seine Opfer in den totalen, schreienden und unerträglichen Wahnsinn trieb; ein Klang, der sich nur an zweiter Stelle hinter Paris Hiltons neuer Single in der Liste der "Sadistischsten Klänge, Die Jemals Auf Der Audiospur Produziert Wurden" befand. "Sich an Kuchen zu versuchen, das ist schwer! Wisst ihr was ich meine? Zum Kuchenbacken muss ein Kochbuch her! Das geht nicht von alleine. Kleckert mit dem Teig nicht allzu sehr. Ihr wisst schon, was ich mei-" Jegliche weitere Lyrik wurde durch Vexens Blut gefrierende Schreie der Tortur unverständlich gemacht. --------------------------------------- ... Schreie, die noch meilenweit zu hören waren; Schreie, die die Ohren zweier Niemande erreichten, die gerade in ihren Portalen außerhalb vom Schloss Mitternachts Mondrabe McGee auftauchten. "Xaldin- Xaldin, hör mal... hast du das mitbekommen?" Lexaeus legte eine Hand auf die Schulter seines Kameraden, um ihn kurz bei seiner Mission aufzuhalten. "Ja... was ist das?" Xaldin biss die Zähne zusammen - was auch immer es war, er mochte es nicht. Lexaeus Augen verengten sich aufgebracht. "Das ist Vexen. Und das ist der Klang des Ultimativen Leidens." ------------------------------------------ Paris Hiltons neue Single unterscheidet sich insoweit vom "Lazytown Kuchensong", dass sie bei jedem armen Kerl, der das Pech hat, ihren Soundwellen ausgesetzt zu sein, augenblicklich schwere Blutungen und Tod verursacht. Es ist die einzige bekannte Audiozusammenstellung, die tatsächlich nach Beute verlangt. Man sagt, wenn ein Radio Paris Hiltons neue Single im Wald spielt und es ist keiner da, sie zu hören, dann bricht ein Engel in Flammen aus und fällt vom Himmel. ------------------------------------------- ~ Ende Kapitel 6 ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)